Madame hat sich ins Badezimmer entschuldigt und obwohl damit der Beweis erbracht ist, dass sie funktioniert, lasse ich es mir nicht nehmen, meine kleine Liebesfalle noch einmal zu besichtigen.
Wie einfach das doch geht: Scharf angeklopft, einen Warnruf auf den Lippen, die Klinke gedrückt, die Türe aufgestoßen und schon stolpere ich ins Badezimmer!
Das Wachs auf meinem Parkett sieht bereits aus wie ein kleiner Vulkan.
Hoffentlich gehört sie nicht zu diesen Falschmünzern.
Wie lange mag Madame jetzt schon im Badezimmer verschwunden sein?
Maman und Gemahlin: Die beiden dunklen Flecken in meiner ansonsten makellosen Vita. Wie sie da hängen, dem Betrachter ihr gefälligstes Gesicht gönnend. Man mag es kaum glauben, dass ausgerechnet an ihnen ein Exempel statuiert werden sollte.
Ich könnte mich noch stundenlang im Spiegel betrachten und Beweise für meine Perfektion aneinander reihen, doch bin ich dieser Gedanken überdrüssig. Ich bin wie ich bin.
Sobald Madame aus dem Badezimmer zurückkehrt, werde ich den wichtigsten Teil meiner Liebesfalle in Gang setzen: mich.
Auf den zwanzig Schritten in Richtung Speisezimmer fühle ich mich beobachtet. Das kenne ich schon, ohne hinzusehen weiß ich, es sind die Blicke von ?Maman? und ?Gemahlin?, die mir im Kerzenschein die gesamte Länge des Raums hinweg folgen.
Madame hat sich ins Badezimmer entschuldigt und obwohl damit der Beweis erbracht ist, dass sie funktioniert, lasse ich es mir nicht nehmen, meine kleine Liebesfalle noch einmal zu besichtigen.