Die Idee: Das Innsbrucker Forum Entwicklungs-Forschung (IFEF) ist eine Initiative der Universität Innsbruck, die sich rund um die Vierte Österreichische Entwicklungstagung „Wachstum – Umwelt – Entwicklung“ im November 2008 in Innsbruck gebildet und sich zum Ziel gesetzt hat, die verschiedenen Aktivi…
Für "Entwicklung" im ökonomischen Sinn - ob sie nun einfach als Wirtschaftswachstum oder doch komplexer verstanden wird - sind Ressourcen ein zentraler Faktor. Dabei werden gerade die grundlegendsten Rohstoffe oft übersehen, weil man ihr Vorhandensein fälschlicherweise für selbstverständlich hält. In vielen Entwicklungsländern ist z.B. Wasser nicht nur knapp, sondern Wasserressourcen sind auch grenzüberschreitend. Die daraus resultierenden Ressourcenkonflikte haben direkte Auswirkungen auf das Entwicklungspotenzial dieser Länder. Davon ausgehend, präsentiert der Vortrag ausgewählte Beispiele aus dem Wassersektor und analysiert Bedingungen für grenzüberschreitende Kooperation. Dr.in Ines Dombrowsky (Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, Leipzig)
Der Begriff der Entwicklung postuliert bereits das Vorhandensein von "entwickelten" und "unterentwickelten" Gesellschaften. Daher ist "Entwicklung" kritisch zu hinterfragen und neu zu bewerten. Entwicklung kann nicht auf wirtschaftliches Wachstum reduziert werden. Begriffe wie soziales, kulturelles, und symbolisches Kapital haben als entwicklungsrelevante Dimensionen Eingang in den Diskurs gefunden. Gesellschaftliche Umwälzungen und neue soziale Bewegungen prägen die Auseinandersetzung um eine nachhaltige Entwicklung in Ländern des Südens. Prof.in Dr.in Raina Zimmering (Institut für Soziologie, Universität Linz)
Der Umgang mit dem rapiden Wachstum von Städten in Ländern des Südens ist seit vielen Jahren eines der zentralen Themen im Bereich der Architektur und des Städtebaus. Vor allem die unglaubliche Dynamik des auf den ersten Blick Ungeordneten ist es, was eine besondere Faszination ausstrahlt. Aber wie kann diese Dynamik positiv für die städtische Entwicklung genützt werden? Wie kann man sie steuern? Die Vergangenheit zeigt, dass viele Planungsansätze in Städten des Südens in der Realität kaum umgesetzt werden konnten, da andere Mechanismen stadtgestaltender sind. Kann Planung dennoch steuernd eingesetzt werden, oder stößt sie dabei an ihre Grenzen? Müssen andere Instrumente der Stadtgestaltung gefunden werden, und wenn ja, welche? Univ.-Prof. Dr. Kosta Mathéy (PAR - Fachgebiet Planen und Bauen in außereuropäischen Regionen, TU Darmstadt)
"Entwicklung" hat eine historische Komponente, eine Chronologie, die beschreibt, wie "Unterentwicklung" - oder das, was man dafür hält - entstanden ist und wie man bisher damit umgegangen ist. Paradigmen haben sich geändert - die Problematik auch? Univ.-Prof. Dr. Gerald Hödl (Projekt Internationale Entwicklung, Universität Wien)