POPULARITY
Categories
Zu Gast im Studio: Soziologin Jutta Allmendinger. Im April 2007 übernahm sie die Leitung des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) und wurde an der Humboldt-Universität zu Berlin zur Professorin für Bildungssoziologie und Arbeitsmarktforschung ernannt. Seit 2012 ist sie Honorarprofessorin für Soziologie an der Freien Universität Berlin. Ein Gespräch über Juttas Job als Präsidentin des WZB, ihre Jugend, Jobs und ihren Werdegang, ihr Interesse für Soziologie, ihre Politisierung und die SPD, Systeme wie die Kirche und Kapitalismus, bedingungsloses Grundeinkommen, Vier-Tage-Woche, Feminismus, Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt, Frauen in der Politik, soziale und ökonomische Ungleichheit und die Rolle von Vertrauen in der Demokratie + eure Fragen via Hans Bitte unterstützt unsere Arbeit finanziell: Konto: Jung & Naiv IBAN: DE854 3060 967 104 779 2900 GLS Gemeinschaftsbank PayPal ► http://www.paypal.me/JungNaiv
Das wichtigste Werkzeug der Menschheit ist der Kaffee. In diesem Spezial betrachten wir das kleine braune Schmiermittel der Gesellschaft von allen Seiten. Ihr werdet ihn zum Frühstück zukünftig in einem anderen Licht schlürfen.
Der Topos von der fortschrittsfördernden Wirkung des Krieges hält sich wacker. Unser heutiger Autor möchte dem etwas entgegenstellen. In seinem Aufsatz „Die von der Fiktion vorangetriebene Evolution der Technik“, zeichnet der Militärhistoriker Gereon Uerz ein Bild, auf welchem nicht die Notwendigkeiten der Kriegsführung den menschlichen Fortschrittsgeist beflügelten, sondern der aufgespannte Horizont von Erzählungen und Visionen. Seine Position entwickelt er an der Vorgeschichte der V2-Rakete, die er bis zu Fritz Langs Spielfilm "Die Frau im Mond" zurückführt.
Genau am 80. Jahrestag von Joseph Goebbels' Sportpalastrede vom „totalen Krieg“ forderte Eva Illouz in einem „Zeit“-Gastkommentar vom Wochenende einen „totalen Sieg“ der Ukraine. Ist das ein geschichtsvergessener „Ausrutscher“? Oder ein skandalöser historischer Bezug mit Vorsatz? Beides wäre sehr fragwürdig. Bezüglich Russland schreibt die Professorin für Soziologie an der Hebräischen Universität in Jerusalem, eine „vernichtendeWeiterlesen
Rassismus äußert sich nicht nur in Vorurteilen oder Diskursen. Auch Alltagspraktiken und Institutionen werden durch Rassismus strukturiert. In Anlehnung an die Bourdieu'schen Theorien des sozialen Raumes und der symbolischen Gewalt entwickelt Anja Weiß ein Modell des Rassismus als symbolisch vermittelte Dimension sozialer Ungleichheit. Die Auswertung von Gruppendiskussionen und Rollenspielen mit antirassistisch engagierten Realgruppen zeigt, wie diese offene Rassismen kompetent vermeiden, und wo trotz ihrer Bemühungen rassistische Effekte auftreten. Interkulturelle Konfliktdynamiken werden als Ausdruck struktureller Machtasymmetrie verständlich. Die antirassistische Mobilisierung von weißen Deutschen kann in der klassenspezifischen Distinktion der gebildeten Mittelschicht verortet werden.
Wir erklären Max Webers Technikbegriff als Irrtum. Weber sieht uns in der modernen Gesellschaft zunehmend einer Technik ausgeliefert, welche wir nicht verstehen und der gegenüber wir auf Vertrauen angewiesen sind. Doch ist dies nur ein Spezifikum der Technik? Und verirrt sich Weber in einer eurozentristisches Technikverständnis? Sehen wir dieselben Prinzipien nicht auch bei Indigenen, ihren Schamanen und der Magie? Wir revidieren Weber und Professor Diego ist gezwungen, die Klausuren aller seiner ehemaligen Studierenden noch einmal nachzukorrigieren. Außerdem machen wir einen Ausflug in den Rassismus und natürlich darf bei der Frage, was Technik ist, der Luhmann auch nicht fehlen.
Sie ist eine der einflussreichsten deutschen Denkerinnen ihrer Generation: Die Buchautorin, Journalistin und Moderatorin Hadija Haruna-Oelker wurde 1980 geboren und ist in ihrer Heimstadt Frankfurt am Main aufgewachsen. Spätestens seit ihrem im vergangenen Jahr erschienenen Buch "Die Schönheit der Differenz. Miteinander anders denken", nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse, mischt Hadija Haruna-Oelker in den Debatten um Identität und Rassismus, Gerechtigkeit und Religion mit, sei es über ihre Arbeit beim Hessischen Rundfunk, ihre Kolumne in der "Frankfurter Rundschau" oder über zahlreiche Veranstaltungsreihen und Initiativen, an denen sie maßgeblich beteiligt ist. Über all das unterhält sie sich mit den "Alles gesagt?"-Gastgebern Jochen Wegner und Christoph Amend. Sie erzählt auch von ihrem Frankfurter Freundeskreis, der bis heute hält, und von ihrer Liebe für die schwarze Popband Tic Tac Toe aus den Neunzigern – und diskutiert über die Frage, wann die erste Schwarze Bundeskanzlerin wird. Ihre Mutter kommt aus Franken, ihr Vater aus Ghana, Hadija Haruna-Oelker lebt bis heute in Frankfurt, mit ihrem Mann und mit ihrem Sohn, der 2016 mit einer Behinderung geboren wurde – ein Thema, für das sich Hadija Haruna-Oelker seitdem auch öffentlich einsetzt. Für ihre Arbeit ist sie mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Hörfunkpreis der ARD und dem Medienspiegel-Sonderpreis für transparenten Journalismus. Gemeinsam mit zwei Kolleginnen hat sie 2021 das Buch "The Hill We Climb" der amerikanischen Dichterin Amanda Gorman übersetzt. Hadja Haruna-Oelker hat Politikwissenschaften mit den Nebenfächern Volkswirtschaft, Afrikanistik und Soziologie studiert, auf ihrer Webseite bezeichnet sie sich selbst als "schreibmanisch, tonsüchtig, wissenshungrig". Nach 9 Stunden und 16 Minuten beendet Hadja Haruna-Oelker das Gespräch, denn das kann bei "Alles gesagt?" nur die Gästin. Für Fragen, Anmerkungen und Gästewünsche schreiben Sie an allesgesagt@zeit.de.
Markus Schroer ist Geo-Soziologe. Das bedeutet für den Professor für Soziologie an der Universität Marburg die "Erde als Raum des Lebens" zu begreifen, so ist auch sein neustes Buch übertitelt. Darin plädiert er für eine Soziologie, die gerade naturwissenschaftliche Disziplinen wie Biologie oder Geologie einbezieht, und zwar nicht nur im Umfeld der Klimadebatte.
Für die Bauten von Peter Haimerl kann man viele Begrifflichkeiten bemühen: faszinierend, unkonventionell, speziell bis subtil. Oder anders gesagt: Projekte, die die Grenzen überschreiten, ohne Kompromisse. Um dieser konzeptionellen Anforderung der Neu- und Umbauten gerecht zu werden, ist sein Arbeitsprozess geprägt vom Austausch und der Einbindung verschiedenster Wissensbereiche. Dabei entstehen ganzheitliche Konzepte, in denen Architektur mit Bereichen wie Computerprogrammierung, Soziologie, Wirtschaft, Politik, Musik oder konzeptioneller Kunst fusionieren. Warum Architektur für Peter Haimerl wie eine räumliche Droge wirken kann, darüber sprechen wir heute mit ihm in unserem Podcast.
Soziale Ordnung wird von Technik und Dingen aufrecht erhalten, nicht von Menschen. Im Gegenteil, die Menschen irritieren die soziale Stabilität. So behauptet es Bruno Latours ebenso berühmte wie verwirrende Akteur-Netzwerk-Theorie. Ist ein Stuhl ein Akteur? Brauchen wir für gesellschaftliche Erklärungen Menschen oder reicht eine rein technische Beschreibung? Ist nicht Technik der eigentliche stabilisierende Faktor einer Gesellschaft? Wie entsteht in einem Akteur-Netzwerk-Umfeld sozialer Wandel? Er benötigt Antiprogramm und eine Inskription. Das erklärt der Professor am Beispiel von Science Fiction. Außerdem fragen wir uns, wieso soziologische Theorien traditionell vor allem die Stabilität erklären wollen und nicht den Wandel und überhaupt, was sie nützt. Doch was wirklich wichtig ist: Warum Star Trek und nicht Star Wars?
Der Hund ist der beste Freund des Menschen, die Ratte ist ein böser Schädling und das Schwein gehört als Schnitzel auf den Teller: Das Verhältnis des Menschen zu Tieren ist kompliziert und interessen- wie gefühlsgeleitet. Streicheln oder schlachten, darum geht es im hr1-Talk mit Marcel Sebastian, Experte für die Soziologie der Mensch-Tier-Beziehungen.
Sein und Streit - Das Philosophiemagazin - Deutschlandfunk Kultur
Im Frankfurter Café Laumer stritten Theodor W. Adorno und Max Horkheimer mit Widersachern über neue Wege für die Soziologie. Schon in den 1920er-Jahren war das Lokal ein intellektueller Treffpunkt. Zur Zeit der Studentenproteste lebte es wieder auf.Von Gerd Michalekwww.deutschlandfunkkultur.de, Sein und StreitDirekter Link zur Audiodatei
Im Jahr 1974 folgte Alois Hahn (geb. 1941) dem Ruf auf eine Professur H4 (ordentliche Professur) an der Universität Trier. Er bekleidete sie bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2009. Hahn hatte nach dem Studium in Freiburg i. Br. dann in Frankfurt a. M. studiert, u. a. bei Theodor W. Adorno, Jürgen Habermas und Thomas Luckmann. Seine zahlreichen Gastprofessuren und Forschungsaufenthalte in aller Welt, während seiner aktiven Forschungs- und Lehrzeit sowie auch nach seiner Emeritierung, sind kaum aufzuzählen. Sicher gehört Alois Hahn zu den Soziologen, die den weitesten Überblick über Fach- und Forschungsgeschichte besitzen und ihn auch didaktisch besonders gut vermitteln können. Die hier von der Autobahnuniversität dokumentierte Vorlesung zu Grundbegriffen und theoretischen Ansätzen der Soziologie, die Hahn Mitte der 1990er Jahre hielt, belegt dies auf eindrucksvolle Weise. Die Autobahnuniversität sendet im Winter 2022/23 ab 18. Dezember 2022 immer samstags und mittwochs sukzessive die komplette vierzehnteilige Vorlesung. Der erste Teil dieses Abschnitts widmet sich der Frage nach Sozialisation von Bedürfnissen als Form katektischen Lernens. Nach einer ersten Phase, in der Bedürfnisse eines Säuglings nach Wärme, Säugung/Nahrung und zärtlicher Behandlung noch von unterschiedlichen Akteuren befriedigt werden können, folgt eine weitere Phase, in der die ersten Erfahrungen mit spezifischen Formen der Befriedigung zu einer besonderen Ausformung von Bedürfnissen nach ebendiesen Formen der Bedürfnisbefriedigung erfolgt. Bis hin zum Bedürfnis nach Bedürfnisbefriedigung durch eine spezifische Person – z. B., aber nicht "automatisch", der Mutter. Im Anschluss an Freud und Malinowski führt Hahn dies am Beispiel der Sozialisation von Erotik und Sexualität aus. Gefolgt von den Fragen: Was ermöglicht eine Entwöhnung von dieser Bahnung durch Befriedigungserfahrung? Gibt es hier universelle Muster? Und welche kulturspezifischen Konkurrenzmuster für Befriedigungsgewohnheiten gibt es? Im zweiten Teil wird zunächst ein vereinfachtes Modell zu primären und sekundären Phasen der Sozialisation ausgeführt. Menschen werden überhaupt erst handlungsfähig in einer sogenannten Enkulturationsphase. Hier führe ein Modell nach dem Vorbild von Automation allerdings in die Irre. Übernahmen von kulturellen Mustern erfolgen seitens der Sozialisierten selbstformend. Daher erfolgt auch immer nur eine partielle Übernahme in der jeweiligen Individuation. Die Organisation der Sozialisation läuft über sogenannte "Sozialisationsagenturen", die von Gesellschaft zu Gesellschaft unterschiedlich homogen oder disparat agieren, bis hin zu "Erziehungskartellen" ... Ob im Auto oder mit oder ohne Maske in der großen weiten Welt: Autobahnuniversität hören! Und Carl-Auer Sounds of Science, Formen (reloaded), Heidelberger Systemische Interviews, Sich sicher sein sowie den Wahrnehmungspodcast Frauen führen besser. Jeder Stau bringt Sie weiter. Wo es geht, die freien Augen und den freien Geist nutzen: Carl-Auer Bücher lesen, Carl-Auer Wissen nutzen! Alle Folgen der "Autobahnuniversität" finden Sie auch hier: www.carl-auer.de/magazin/autobahnuniversitat Die anderen Podcasts des Carl-Auer Verlags finden Sie hier: Heidelberger Systemische Interviews www.carl-auer.de/magazin/heidelbe…ische-interviews Sounds of Science www.carl-auer.de/magazin/sounds-of-science sich-sicher-sein www.carl-auer.de/magazin/sich-sicher-sein
Im 18./19. Jh. erhöht das Recht seine Varietät, weil es eine Vielzahl von Gesetzesänderungen infolge der Demokratisierung des politischen Systems abarbeiten muss. Gesetzgebung trifft auf Rechtsprechung: An diesem Punkt zeigt sich einmal mehr, wie unterschiedlich die Funktionssysteme auf Programmebene operieren. Die Politik verfolgt Ziele und legt Zweckprogramme auf, um ihre Ziele zu erreichen. Damit setzt sie Normen, die Anlass für Rechtskonflikte werden können. Das Recht operiert dagegen mit Konditionalprogrammen: Wenn der Fall gleich ist, dann wird er gleichbehandelt; wenn er ungleich ist, muss er ungleich behandelt werden. Dabei bezieht sich das Recht permanent auf sich selbst, d.h. auf geltendes Recht. Es muss konsistent, in sich widerspruchsfrei, entscheiden. Nun trifft das Recht auf kaum noch um Konsistenz bemühte Gesetzestexte, die es auf der Basis von geltendem Recht konsistent beurteilen muss. Um das Problem handhabbar zu machen, differenziert sich das Recht stärker aus und entwickelt in der Praxis Auswege: Interpretationsfreiheiten werden erhöht, „unbestimmte“ Rechtsbegriffe eingeführt, Doppeldeutigkeiten gegebenenfalls hingenommen und Abwägungsformeln eingeführt, um Entscheidungen zu beschleunigen. Durchgängig rechtliche Konsistenz ist praktisch jedoch nicht mehr haltbar. Das wiederum wirkt auf die Politik zurück, die bei der Gesetzgebung die jeweils geltende Rechtslage mitkalkuliert und sich manche Rechtsformel zu eigen macht. Die zunehmende Inkonsistenz der politischen Gesetzgebung hat zur Folge, dass Normen leichter geändert werden können. Sie werden als Einzelnormen kleingeschnitten in kleinere Sinneinheiten, die sich schneller ändern lassen und womöglich nur als punktuelle Übergangslösung auf Zeit fungieren. Die Änderbarkeit von politisch gesetzten Normen durch das Recht wird zur Normalität. Dass auf diese Weise ein „pluralistisches“ Rechtskonzept entstehen würde, verneint Luhmann mit Verweis darauf, dass die Autopoiesis (Selbstreproduktion) der rechtlichen Kommunikation in keiner Weise angetastet ist. Das Rechtssystem gewinnt stattdessen an Varietät: Es kann mehr verschiedenartige Operationen durchführen. Dadurch verliert es jedoch auch an Transparenz gegenüber seiner Umwelt, es wird schwerer verständlich und legitimierbar. Das Resultat dieser Evolution ist, dass es nur noch positives, „menschgemachtes“ Recht gibt; unabhängig von vorherigen Rechtstraditionen. Das Recht entscheidet als System autonom, was geltendes Recht ist. Es ist kein logisch geschlossenes, sondern ein operativ geschlossenes System: Es reproduziert alle Elemente (Kommunikationen), aus denen es besteht, selbst. Die Geltung des Rechts geht darum auch nicht auf „Einheit“ zurück, sondern im Gegenteil: auf die Differenz, die eine spezifisch rechtliche Kommunikation erst in die Kommunikation der Umwelt hineinzeichnet. Erst diese Differenz konstruiert die Identität als Funktionssystem mit Alleinzuständigkeit für Rechtsentscheidungen. Erst durch die Differenz wird jener Unterschied markiert, der eine Kommunikation als spezifisch rechtlich kennzeichnet und sie von jeder anderen Art von Kommunikation abgrenzt.
Im Jahr 1974 folgte Alois Hahn (geb. 1941) dem Ruf auf eine Professur H4 (ordentliche Professur) an der Universität Trier. Er bekleidete sie bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2009. Hahn hatte nach dem Studium in Freiburg i. Br. dann in Frankfurt a. M. studiert, u. a. bei Theodor W. Adorno, Jürgen Habermas und Thomas Luckmann. Seine zahlreichen Gastprofessuren und Forschungsaufenthalte in aller Welt, während seiner aktiven Forschungs- und Lehrzeit sowie auch nach seiner Emeritierung, sind kaum aufzuzählen. Sicher gehört Alois Hahn zu den Soziologen, die den weitesten Überblick über Fach- und Forschungsgeschichte besitzen und ihn auch didaktisch besonders gut vermitteln können. Die hier von der Autobahnuniversität dokumentierte Vorlesung zu Grundbegriffen und theoretischen Ansätzen der Soziologie, die Hahn Mitte der 1990er Jahre hielt, belegt dies auf eindrucksvolle Weise. Die Autobahnuniversität sendet im Winter 2022/23 ab 18. Dezember 2022 immer samstags und mittwochs sukzessive die komplette vierzehnteilige Vorlesung. Fragen zu Kultur, Kulturentwicklung, Kulturübersicht müssen, so Hahn, konstatieren, dass komplexe Kultur nicht jeweils Bewusstseinsinhalt aller einzelnen Mitglieder sein kann. Das gilt selbst für elementare Werttatbestände. Soziologie als Wissenschaft springt in diese Lücke ein. Sie versucht, wechselseitige Fremdheit der Gesellschaftsmitglieder aufzuheben. Dies gilt auch für Romane und andere Kunstformen. Kulturell gelerntes wie Grammatik sorgt dabei generativ für Innovation. Drei Formen des Lernens werden daraufhin beschrieben: Kognitives, moralisches und katektisches Lernen. Darauf basieren die weiteren Ausführungen zu gesellschaftlicher "Vererbung" von kulturell Gelerntem. Im zweiten Teil unterscheidet Hahn zwei Aspekte von Sozialisation (=Übernahme von Kultur). Die Notwendigkeit von Lernen ist verknüpft mit der menschlichen Ausstattung von Lernfähigkeit an Stelle angeborenen Instinktverhaltens sowie grundsätzlicher Lenbedürftigkeit, gegründet in der Plastizität menschlicher Anlagen. Sozialisation gilt hier als Prozess, wie ein Mensch handlungsfähig wird. Der erste Aspekt beleuchtet die individuelle Perspektive, oder auch die individuelle Lernkarriere. Sie beschäftigt neben der Soziologie die Entwicklungspsychologie (beobachtend) und die Pädagogik (beeinflussend). Der zweite Aspekt betrifft den Prozess der Perpetuierung von Kultur in Anerkennung der Abhängigkeit des Gegebenseins von Individuen, aber mit dem Fokus auf kulturelle Reproduktion in Austauschbarkeit von Individuen. Ob im Auto oder mit oder ohne Maske in der großen weiten Welt: Autobahnuniversität hören! Und Carl-Auer Sounds of Science, Formen (reloaded), Heidelberger Systemische Interviews, Sich sicher sein sowie den Wahrnehmungspodcast Frauen führen besser. Jeder Stau bringt Sie weiter. Wo es geht, die freien Augen und den freien Geist nutzen: Carl-Auer Bücher lesen, Carl-Auer Wissen nutzen! Alle Folgen der "Autobahnuniversität" finden Sie auch hier: www.carl-auer.de/magazin/autobahnuniversitat Die anderen Podcasts des Carl-Auer Verlags finden Sie hier: Heidelberger Systemische Interviews www.carl-auer.de/magazin/heidelbe…ische-interviews Sounds of Science www.carl-auer.de/magazin/sounds-of-science sich-sicher-sein www.carl-auer.de/magazin/sich-sicher-sein
De Melitta Mann an d'Klementine ware gëschter, d'Reklamm vun haut gesäit anescht aus an huet vill méi Afloss. Influencer:inne prägen d'Plattforme wéi Instagram, YouTube an TikTok, si guidéieren a manipuléiere Millioune vun Unhänger an hire Kafentscheedungen, si maache Publicitéit, net nëmme fir Produkter, mee och fir en neoliberale Liewensstil an zweiwelhaft Kierperbilder. D'Podcaster an d'Auteure vun "Influencer - Die Ideologie der Werbekörper" (2021), Ole Nymoen a Wolfgang M. Schmitt, analyséieren e Phenomeen, dee vill iwwer d'Stagnatioun vun der Wirtschaft souwéi iwwer Postdemokratie verréit. Eng Live-Performance "Influencer-Late-Night-Show" vum 21. Oktober, organiséiert vum europäesche Kulturzentrum IPW, Institut Pierre Werner, am Kader vun der Serie Politik a Gesellschaft. Enregistrement: IPW - Montage: Carlo Link Biographien: De Wolfgang M. Schmitt bedreift zanter 2011 den YouTube-Kanal "Die Filmanalyse" ënner dem Motto "Kino anders gedacht!" An hirem gemeinsame Podcast "Wohlstand für alle" schwätzt hie mam Ole Nymoen iwwer Geld, wéi och d'Geschicht vu wirtschaftlechen Iddien a politescher Wirtschaft. Den Ole Nymoen studéiert Soziologie an Ekonomie zu Jena a schafft als Freelance Journalist. Zesumme mam Wolfgang M. Schmitt schwätzt hien an hirem gemeinsame Podcast. Am Joer 2021 hate si hiert Buch "Influencer - Die Ideologie der Werbekörper" am Suhrkamp Verlag publizéiert. Ole Nymoen a Wolfgang M. Schmitt © (Podcaster an Auteuren) Lauschtert d'Fortsetzung vun der Live Performance
Im Jahr 1974 folgte Alois Hahn (geb. 1941) dem Ruf auf eine Professur H4 (ordentliche Professur) an der Universität Trier. Er bekleidete sie bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2009. Hahn hatte nach dem Studium in Freiburg i. Br. dann in Frankfurt a. M. studiert, u. a. bei Theodor W. Adorno, Jürgen Habermas und Thomas Luckmann. Seine zahlreichen Gastprofessuren und Forschungsaufenthalte in aller Welt, während seiner aktiven Forschungs- und Lehrzeit sowie auch nach seiner Emeritierung, sind kaum aufzuzählen. Sicher gehört Alois Hahn zu den Soziologen, die den weitesten Überblick über Fach- und Forschungsgeschichte besitzen und ihn auch didaktisch besonders gut vermitteln können. Die hier von der Autobahnuniversität dokumentierte Vorlesung zu Grundbegriffen und theoretischen Ansätzen der Soziologie, die Hahn Mitte der 1990er Jahre hielt, belegt dies auf eindrucksvolle Weise. Die Autobahnuniversität sendet im Winter 2022/23 ab 18. Dezember 2022 immer samstags und mittwochs sukzessive die komplette vierzehnteilige Vorlesung. Grundlage der Definition von Kultur in der vorangegangenen Vorlesung (4) war laut Hahn eine ethnologische Definition nach Edward B. Tylor (18323 - 1917), die er nun rahmend nachreicht. Der Begriff Kultur spielt auch im allgemeinen Sprachgebrauch eine große Rolle. Wesentliches Unterscheidungskriterium von Kultur ist hier eine Differenz, nämlich von Kultur und Natur. Alfred Weber, Max Webers Bruder, unterscheidet zwischen Kultur und Zivilisation. Letztere meine zunächst nur die Ermöglichung des äußeren Lebens, Kultur darüber hinausgehende geistige Belange. Kultur, wie Hahn sie versteht, umfasst allerdings all das und macht diese Unterscheidung nicht auf. Ebensowenig eine dritte anderweitig getroffene Unterscheidung: Materielle vs. imaterielle bzw. ideelle Kultur. Zentral in diesem Zusammenhang ist Bedeutung als zentrales, umfassendes Element von Kultur, die auf ihre definitorischen und phänomenal-ordnenden Beiträge hin untersucht wird. Die an Husserls Phänomenologie erinnernde Einklammerung von Realitätsvoraussetzungen von unterschiedlichen realisierten Kulturen in der soziologischen Forschung und Beschreibung entfaltet der zweite Teil u. a. anhand der in allen Kulturen anzutreffenden, aber höchst unterschiedlichen Unterscheidungen von Geschlechterrollen. Ob im Auto oder mit oder ohne Maske in der großen weiten Welt: Autobahnuniversität hören! Und Carl-Auer Sounds of Science, Formen (reloaded), Heidelberger Systemische Interviews, Sich sicher sein sowie den Wahrnehmungspodcast Frauen führen besser. Jeder Stau bringt Sie weiter. Wo es geht, die freien Augen und den freien Geist nutzen: Carl-Auer Bücher lesen, Carl-Auer Wissen nutzen! Alle Folgen der "Autobahnuniversität" finden Sie auch hier: www.carl-auer.de/magazin/autobahnuniversitat Die anderen Podcasts des Carl-Auer Verlags finden Sie hier: Heidelberger Systemische Interviews www.carl-auer.de/magazin/heidelbe…ische-interviews Sounds of Science www.carl-auer.de/magazin/sounds-of-science sich-sicher-sein www.carl-auer.de/magazin/sich-sicher-sein
Bourdieu hat unser Verständnis von Klassenkämpfen enorm erweitert. Er dehnt dieses Verständnis noch bis zu dem Bereich aus, der sehr weit weg von ökonomischen oder politischen Prozessen zu liegen scheint: dem Geschmack. «Über Geschmack lässt sich nicht streiten», heißt es. Geschmack in den individuellen körperlichen Reaktionen wie die Verkörperung von Natur und Freiheit wirken. Der Geschmack ist eine Klassenpraxis – die Wahl von Kinos, Kunst, Sport, Friseur, Kleidung, Möbel oder Essen folgt Mustern. Bourdieu führt sie auf einen klassenspezifischen Habitus zurück. Dieser wird in den sozialisatorischen Prozessen der Familie und in der Schule erworben. Die Familie vermittelt ein Verhältnis zu den Dingen: zu Räumen, Mobiliar, Kunst, Tischmanieren. Die Schule bestärkt diese Aneignungsformen der Kultur durch die Titel, die sie verleiht. Sie bestätigt mit Bildungstiteln den Individuen, dass sie mit ihren Praktiken über legitime oder eben nicht so legitime Kultur verfügen. Diese Prozesse der Ausbildung des Habitus ist langwierige Arbeit und erfordert Ressourcen – Bourdieu zufolge ökonomisches, kulturelles, soziales Kapital. Darauf gestützt findet ein allseitiger Kampf über das statt, was als legitim Kultur gilt: welche Schulen, welche schulischen Titel, welcher Sport, welche Berufspositionen als «hoch» oder «niedrig» gelten. Es ist ein kontinuierlicher Kampf der Klassen um die Klassifikation. Der Geschmack trägt dazu bei, dass die Individuen von sich aus, bestimmt durch ihre körperlichen Neigungen, genau den Platz einnehmen, der ihnen in der Klassenordnung zukommt: Das Bürgertum erneuert seine Herrschaft durch den Geschmack der Distinktion, der es von Kleinbürgertum abrückt, das immer danach strebt, bürgerlich zu sein, aber nicht über eine ausreichende Menge an den herrschenden Kapitalsorten verfügt, um jemals jenen hochkulturellen Lebensstil zu erreichen. Das Bildungsstreben, so zeigt Bourdieu, das seit den 1960er Jahren eingesetzt hat, betrügt mehrere Generationen des Kleinbürgertums um den Erfolg des versprochenen Aufstiegs. Der herrschenden Klasse ist es gelungen, die Reproduktion ihrer Herrschaft durch die kulturellen Einrichtungen hindurch zu sichern und das Kleinbürgertum auf Trab zu halten, während die Arbeiter*innen sich in die Notwendigkeit der alltäglichen Not fügen. Zu Gast bei Alex Demirović ist in dieser Folge Franz Schultheis, Seniorprofessor für Soziologie des Kunstfeldes und der Kreativwirtschaft an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen und Präsident der Pierre Bourdieu-Gesellschaft. Er hat lange mit Pierre Bourdieu zusammengearbeitet und viele von dessen Schriften auf Deutsch herausgegeben. Grafik: Porträt des französischen Soziologen Pierre Bourdieu, @www.zersetzer.com
Im Jahr 1974 folgte Alois Hahn (geb. 1941) dem Ruf auf eine Professur H4 (ordentliche Professur) an der Universität Trier. Er bekleidete sie bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2009. Hahn hatte nach dem Studium in Freiburg i. Br. dann in Frankfurt a. M. studiert, u. a. bei Theodor W. Adorno, Jürgen Habermas und Thomas Luckmann. Seine zahlreichen Gastprofessuren und Forschungsaufenthalte in aller Welt, während seiner aktiven Forschungs- und Lehrzeit sowie auch nach seiner Emeritierung, sind kaum aufzuzählen. Sicher gehört Alois Hahn zu den Soziologen, die den weitesten Überblick über Fach- und Forschungsgeschichte besitzen und ihn auch didaktisch besonders gut vermitteln können. Die hier von der Autobahnuniversität dokumentierte Vorlesung zu Grundbegriffen und theoretischen Ansätzen der Soziologie, die Hahn Mitte der 1990er Jahre hielt, belegt dies auf eindrucksvolle Weise. Die Autobahnuniversität sendet im Winter 2022/23 ab 18. Dezember 2022 immer samstags und mittwochs sukzessive die komplette vierzehnteilige Vorlesung. Im Anschluss an Teil 3 der Vorlesung setzt Hahn noch einmal auseinander, inwiefern Verhaltensweisen immer aus dem gesellschaftlichen Arsenal stammen. Gesellschaftliche Überformung schließt aber individuelle Freiheit nicht aus, sondern ermöglicht sie erst. Sprache, z.B., ist keine natürliche Größe, sondern ja schon da (sozial), aber sie stellt uns zur Verfügung, in und mit ihr etwas zu sagen, was vorher so nie gesagt wurde. Zu den instinktähnlichen Kapazitäten gehört auch Empathie. Deren Ausdehnung auf welche Teile der Welt, die bei Kindern noch nahezu total ist, ist von Gesellschaft zu Gesellschaft unterschiedlich: Tiere, Bäume, Menschen – oder eben noch nicht einmal alle Menschen. Dann beginnt Hahn mit dem Kapitel Handlungstheorie. Das Basisphänomen kann so gesehen werden: An die Stelle der Instinkte treten andere Aspekte, in der konstitutiven Öffnung der Sinne auf die Welt, was mehr Wahrgenommenes bedeutet, als handlungsbezogen bzw.- dienlich verarbeitet werden kann. Das bedeutet wiederum eine überkomplexe Daueraufforderung zum Handeln. Die Folge: Weltkomplexität muss reduziert werden, per Gewohnheitsbildung für Wahrnehmung und Bewegungskompetenzen. Gewohnheit impliziert allerdings auch, entgegen zuerst einmal mit Gewohnheit assoziierter Überzeugungen, Kreativität. Im zweiten Teil wird, basierend auf diesen Überlegungen, der Versuch unternommen, das Phänomen Kultur auszubuchstabieren. Ob im Auto oder mit oder ohne Maske in der großen weiten Welt: Autobahnuniversität hören! Und Carl-Auer Sounds of Science, Formen (reloaded), Heidelberger Systemische Interviews, Sich sicher sein sowie den Wahrnehmungspodcast Frauen führen besser. Jeder Stau bringt Sie weiter. Wo es geht, die freien Augen und den freien Geist nutzen: Carl-Auer Bücher lesen, Carl-Auer Wissen nutzen! Alle Folgen der "Autobahnuniversität" finden Sie auch hier: www.carl-auer.de/magazin/autobahnuniversitat Die anderen Podcasts des Carl-Auer Verlags finden Sie hier: Heidelberger Systemische Interviews www.carl-auer.de/magazin/heidelbe…ische-interviews Sounds of Science www.carl-auer.de/magazin/sounds-of-science sich-sicher-sein www.carl-auer.de/magazin/sich-sicher-sein
Merry Christmas, liebe Russenhocker! In unserer letzten Folge des Jahres quatschen wir über Reichtum, Armut, den Weltmarkt und Olaf Scholz, der gerne mal behauptet, mit seinen 16.000 Euro Monatsgehalt sei er ja nicht reich *hust* *hust* . Aber damit stellt sich schon die erste Frage: Ab wann gilt man denn überhaupt als reich? Ist Reichtum problematisch? Und wie reich ist moralisch noch vertretbar?
Im Jahr 1974 folgte Alois Hahn (geb. 1941) dem Ruf auf eine Professur H4 (ordentliche Professur) an der Universität Trier. Er bekleidete sie bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2009. Hahn hatte nach dem Studium in Freiburg i. Br. dann in Frankfurt a. M. studiert, u. a. bei Theodor W. Adorno, Jürgen Habermas und Thomas Luckmann. Seine zahlreichen Gastprofessuren und Forschungsaufenthalte in aller Welt, während seiner aktiven Forschungs- und Lehrzeit sowie auch nach seiner Emeritierung, sind kaum aufzuzählen. Sicher gehört Alois Hahn zu den Soziologen, die den weitesten Überblick über Fach- und Forschungsgeschichte besitzen und ihn auch didaktisch besonders gut vermitteln können. Die hier von der Autobahnuniversität dokumentierte Vorlesung zu Grundbegriffen und theoretischen Ansätzen der Soziologie, die Hahn Mitte der 1990er Jahre hielt, belegt dies auf eindrucksvolle Weise. Die Autobahnuniversität sendet im Winter 2022/23 ab 18. Dezember 2022 immer samstags und mittwochs sukzessive die komplette vierzehnteilige Vorlesung. Eine der didaktischen Gestaltungsprinzipien dieser Vorlesung wird zum Beginn dieses dritten Teils schön deutlich: Alois Hahn hatte eingeladen, sich schriftlich zwischen den Vorlesungen mit Feedbacks und Fragen zu melden, auf die er dann in der kommenden Folge eingehen könne, um auf diese Weise im Gespräch zu bleiben, zusätzlich zu den Tutorien. Sodann führt die Wiederaufnahme der Frage, ob menschliches Verhalten wenigstens durch Instinktresiduen determiniert bzw. erklärbar sei? Niemand bestreite die Existenz von Sexualtrieb oder Nahrungstrieben wie Hunger und Durst. Was unterscheidet diese aber von Instinktverhalten? An einleuchtenden Beispielen bspw. zum Verhältnis von Sexualität und deren gesellschaftlicher Ausdifferenzierung in Geboten und Verboten sowie Nahrungstrieben wird der Versuch, Normen und Regeln auf biologischer Basis zu verstehen, sorgfältig dekonstruiert. Im zweiten Abschnitt dieses Teils wird dies weiter entfaltet bis zur Betrachtung von Gebärden als universalem Ausdrucksverhalten. Ob im Auto oder mit oder ohne Maske in der großen weiten Welt: Autobahnuniversität hören! Und Carl-Auer Sounds of Science, Formen (reloaded), Heidelberger Systemische Interviews, Sich sicher sein sowie den Wahrnehmungspodcast Frauen führen besser. Jeder Stau bringt Sie weiter. Wo es geht, die freien Augen und den freien Geist nutzen: Carl-Auer Bücher lesen, Carl-Auer Wissen nutzen! Alle Folgen der "Autobahnuniversität" finden Sie auch hier: www.carl-auer.de/magazin/autobahnuniversitat Die anderen Podcasts des Carl-Auer Verlags finden Sie hier: Heidelberger Systemische Interviews www.carl-auer.de/magazin/heidelbe…ische-interviews Sounds of Science www.carl-auer.de/magazin/sounds-of-science sich-sicher-sein www.carl-auer.de/magazin/sich-sicher-sein
Susy Greuter erinnert sich im Gespräch mit dem BAB Archivar Dag Henrichsen an ihr vielfältiges Engagement zum afrikanischen Kontinent, zunächst als Studentin der Soziologie und Ethnologie an der Universität Zürich und im Komitee Südliches Afrika (1975). Das Komitee Südliches Afrika verstand sich als Abspaltung des maoistisch ausgerichteten «kämpfenden afrika» und war nur eines von vielen Komitees in der deutschsprachigen Schweiz. Susy Greuter bettet ihr studentisches Engagement in eine Vielzahl von Aktivitäten in weiteren (Frauen-) Befreiungs- und Solidaritätsbewegungen und Initiativen in der Schweiz ein. Nach langen, beruflichen Afrika-Aufenthalten in West-, Ost- und im südlichen Afrika ist Susy Greuter seit 1996 im Afrika-Komitee Basel aktiv. Dieser Gesprächsauszug ist der vierte in einer Reihe von Podcasts zur Solidaritäts- und Anti-Apartheidbewegung in der Schweiz.
Zufriedenheit ist etwas sehr Stabiles. Und doch können wir viel dafür tun, dass es uns gutgeht. Wieso Freundschaften dabei helfen, aber Kinderkriegen nicht, erklärt Soziologieprofessor Martin Schröder in dieser Folge. Wir freuen uns über Kritik, Anregungen und Vorschläge! Per Mail an smarterleben@spiegel.de oder auch per WhatsApp an +49 151 728 29 182. Weitere Infos:Buch: https://www.penguinrandomhouse.de/ebook/Wann-sind-wir-wirklich-zufrieden/Martin-Schroeder/C-Bertelsmann/e567666.rhd Homepage: https://www.martin-schroeder.de/Informationen zu unserer Datenschutzerklärung
Wir plauderten spontan und konzeptlos über die Frage, ob Vertreter der Techniksoziologie besser zwei linke Hände haben und über das Weltraumkommando der Bundeswehr. Ein Bisschen gehen wir der Frage nach, wieso der Weltraum für die Soziologie eher unattraktiv ist. Dies war unser Test, nach längerer Zeit wieder gemeinsam zu Podcasten. Das Gespräch entstand spontan, ein Thema hatten wir dafür nicht.
"Wir machen genau das Gegenteil von Polarisierung. Wir versuchen Konsens zu erarbeiten", sagt die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Alena Buyx. Die Professorin der Technischen Universität München ist seit April 2020 im Amt und hat in der Pandemie wichtige Entscheidungen treffen müssen. "Manchmal denke ich schon: Ihr lieben Leute, es hilft niemandem, wenn wir uns irgendwie in unsere Extrempositionen einbetonieren. Wir müssen ernsthafter diskutieren!" Buyx, 45, ist in Osnabrück geboren und studierte Medizin sowie Philosophie und Soziologie in München, York und London. Im Jahr 2005 promovierte Buyx in Medizin und ist seitdem auch zugelassene Ärztin. Schon damals, erzählt sie im Arbeitspodcast von ZEIT ONLINE, habe sie sich mit der Frage beschäftigt, wie Ressourcen im Gesundheitssystem verteilt werden können – und wie in Notsituationen die Triage angewendet werden könnte. "Ich erinnere mich, wir hatten in München eins der allerersten Corona-Cluster und ich habe mit dem Chef der Intensivmedizin der Uniklink gesprochen und der sagte: Eine Stufe können wir noch öffnen, dann ist Schluss", sagt Buyx. Er habe ihr mitgeteilt, dass dann die Triage kommen würde. "Das werde ich nie vergessen. Das war einer der beängstigenden Momente meines Lebens", sagt Buyx.
Uta Brandes ist Autorin, hält viele Vorträge und leitet Workshops. Dies alles überwiegend mit dem Fokus auf Gender im Design. Gemeinsam mit Michael Erlhoff gründete sie 2003 die Deutsche Gesellschaft für Designtheorie und-forschung (DGTF), deren Gründungsvorsitzende sie war, und 2013 das international Gender Design Network (iGDN), dessen Vorsitzende sie bis heute ist. Das gemeinnützigen iGDN vergibt seit 2017 den weltweit ersten und bisher einzigen Preis für gendersensibles Design, den iphiGenia Gender Design Award ( https://iphi-award.org ). Von 1995-2015 war Uta Brandes Professorin an der Köln International School of Design (KISD) der Technischen Hochschule Köln. Ausführliches Nachforschen führte zu dem Ergebnis, dass sie (wahrscheinlich weltweit) die erste ordentliche Professur im Design innehatte, die ausdrücklich Gender im Design gewidmet war. Im Kontext ihrer Lehre und Forschung an der KISD führte sie zahlreiche Projekte mit Unternehmen durch (u.a. in Kooperation mit Wilkhahn, Volkswagen AG, Dornbracht, Fortuna Köln). Beispiele für Designforschungsprojekte, die sie initiierte und leitete, waren zum Beispiel: „my desk is my castle”, eine vergleichende Studie in Wort und Foto auf allen fünf Kontinenten und in unterschiedlichen Branchen über Objekte, die sich auf Büroschreibtischen befinden, die nicht zur Erledigung der Arbeit gehören. Vergleichende qualitative Beobachtungsstudie „The Joy of Waiting“ über das Warteverhalten von Menschen im öffentlichen Raum in Hangzhou (VR China) und Deutschland (Köln). Non Intentional Design. Zur alltäglichen Umnutzung der Dinge. Uta Brandes nahm Dozenturen und Gastprofessuren an Hochschulen in Deutschland (UdK), Hong Kong (Hong Kong Polytechnic University), VR China (Art and Design Academy Hangzhou), Taiwan (Shieh Chien University), Australien (Western Sydney University), USA (Parsons School of Design) und Ägypten (German University Cairo) wahr. Uta Brandes ist keine Designerin, sondern sie studierte Sport (!), was sie aber nach 2 Semestern klugerweise zugunsten von Anglistik und Politischen Wissenschaften aufgab; später wechselte sie zu Soziologie und Psychologie. Neben einem kurzen ersten Ausflug an die Pädagogische Hochschule Bremen wechselte sie – ebenso klugerweise – an die Leibniz Universität Hannover, wo sie besonders von der Frankfurter Schule und der Psychoanalyse durch Professor:innen wie Oskar Negt, Peter Brückner und Regina Becker-Schmidt geprägt wurde. Nach ihrem MA arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Psychologischen Seminar der Uni Hannover; nach ihrer Promotion bei Oskar Negt und Regina Becker-Schmidt wurde sie Bereichsleiterin am Institut Frau & Gesellschaft in Hannover. Für einige Monate hielt sie sich in den 1980er Jahren aufgrund eines Stipendiums des German Marschall Fund in den USA auf, um Frauenförder-Projekte in New York, Chicago, Washington und St. Paul/Minneapolis zu untersuchen. Mitte der 1970er Jahre gründete sie nebenbei gemeinsam mit Michael Erlhoff einen kleinen (niemals profitablen) Verlag namens zweitschrift, in dem die gleichnamige Zeitschrift für Kunst, Design, Architektur, Literatur und Musik erschien. Publiziert wurden u.a. Beiträge von John Cage, Valie Export, Lawrence Weiner, George Brecht, Ernst Jandl, Friederike Mayröcker, Haus Rucker Co, Cesar Pelli, Alessandro Mendini... Zusätzlich wurden kleine Bücher veröffentlicht. Es war das Ziel der Beiden, 10 Ausgaben der zweitschift herauszugeben, was ihnen auch gelang. Danach wurde die Verlagstätigkeit beendet.