»Hand auf’s Hirn« lädt prominente Opinion Leader ein, über ein Thema öffentlich nachzudenken. Dem Mensch an sich und dem Thema wird in jährlich rund zehn Folgen Raum ermöglicht. Das geschieht über den Gesprächsgast, der oder die zum jeweiligen Thema viel gesehen und im öffentlichen Diskurs verarbeitet hat. Was wurde zum Thema erlebt? Diese scheinbar individuellen Erlebnisse werden anschließend in unseren gesellschaftlichen Koordinaten verortet: Was hat das mit uns zu tun? Zuletzt wird der Blick auf die Zukunft geworfen: Wie kann jede:r Einzelne:r von uns etwas tun, damit sich schon heute etwas ändert? »Hand auf’s Hirn« lädt Menschen ein, sich Themen des Menschseins zu nähern. Der Host ist Christopher Warmuth, Dramaturg an der Bayerischen Staatsoper. Um auf diese Form der Oper zuzuhören, muss man kein Opernnerd sein, sondern nur getrieben, die Welt immer neu kennenlernen zu wollen.
Hand aufs Hirn Stefan, wieso radikalisieren sich Menschen? »Hand aufs Hirn«. Der Podcast von Apollon – dem Dossier der Bayerischen Staatsoper In der zweiten Folge »Hand aufs Hirn« erzählt Stefan Aust über seine Beobachtungen zur Radikalisierung. Warum hat sich die Linksterroristin Ulrike Meinhof radikalisiert? Wie konnte die RAF entstehen? Was ist da eigentlich passiert? Und wie unterscheidet sich das von der Geschichte des jüngsten Rechtsterrorismus des NSU? Stefan Aust ist ein mächtiger deutscher Journalist. Er ist ein Zeitzeuge der jüngeren deutschen Geschichte. Er ist Journalist und Autor. Von 1994 bis 2008 war er Chefredakteur des Nachrichtenmagazins »Der Spiegel«. Seit 2014 ist er, bis heute, Herausgeber der Tageszeitung »Die Welt«. Bis 2016 war er dort zudem Chefredakteur. 1966 wurde er Redakteur der linksgerichteten Zeitung »konkret«. Dort arbeitete auch Ulrike Meinhof als Kolumnistin, ehe sie 1970 in den Untergrund ging. Sie gründete dann die linksterroristische Rote-Armee-Fraktion mit, kurz RAF. Die RAF ermordete 34 Menschen. Aust kannte die beteiligten Terrorist:innen gut. Sein Buch über die RAF »Der Baader-Meinhof-Komplex« sorgte für internationales Aufsehen. Der darauf basierende Spielfilm wurde unter anderem für den Golden Globe und den Oscar nominiert. Auch in der jüngsten Geschichte deutscher Terrorgruppen ist Stefan Aust nah dran. Das Buch »Heimatschutz. Der Staat und die Mordserie des NSU« wurde als dreiteiliger Dokumentarfilm über die rechtsterroristische Vereinigung Nationalsozialistischer Untergrund verfilmt, unter dem Titel »Der NSU Komplex«. Der NSU ermordete von 2000 bis 2007 neun Menschen mit Migrationsgeschichte und eine Polizistin. Stefan Aust erhielt für seine journalistischen Arbeiten unter anderem den Adolf-Grimme Preis, das Verdienstkreuz 1. Klasse und die Goldene Kamera. Stefan Aust ist ein bedeutender Beobachter unserer Gegenwart und jüngeren Geschichte.
Hand aufs Hirn Carolin, wie hältst du es mit der Normalität? »Hand aufs Hirn«. Der Podcast von Apollon – dem Dossier der Bayerischen Staatsoper In der ersten Folge »Hand aufs Hirn« denkt Carolin Emcke über das Normalsein und das Anderssein nach. Was heißt es, anders zu sein? Wann kam sie sich anders vor? Welche Mechanismen gehen mit dem Anderssein einher? Kurzum: Wie gehen Deutsche mit dem Anderen um und vor allem, wie können wir als gesellschaftliches Kollektiv besser damit umgehen? Carolin Emcke ist eine der wichtigsten Intellektuellen unserer Zeit. Ihre Bücher sorgen für internationales Aufsehen, »Von den Kriegen« erzählt von ihren persönlichen Erlebnissen in Kriegsschauplätzen der Welt. Sie war acht Jahre bei Nachrichtenmagazin »Der Spiegel«, als Berichterstatterin aus internationalen Krisengebieten — unter anderem Afghanistan, Pakistan, dem Kosovo und Irak. Anschließend war sie sieben Jahre als internationale Reporterin für die Wochenzeitung »DIE ZEIT« tätig. In ihrem Buch »Wie wir begehren« erzählt sie, wie sie entdeckte und erspürte, dass sie homosexuell ist. In ihrem Buch »Gegen den Hass« beleuchtet sie, wie Hass entsteht, welche Funktion Hass hat und wie wir nicht hassen und uns Hass entgegenstellen. Carolin Emcke hat 2016 einen der wichtigsten Preise erhalten, mit denen man in Deutschland ausgezeichnet werden kann: Den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Sie studierte Philosophie in London, in Frankfurt am Main bei Jürgen Habermas und in Harvard, wo sie auch promovierte. Unter dem Titel: »Kollektive Identitäten«.