In meinen Vorlesungen lese ich dir alles vor, was dein Herz begehrt: Bekannte Verse und solche, die mir selber eingefallen sind, lyrische Geschichten, Märchen und Lieder.
In diesem Gedicht erzählt uns Eduard Mörike von den ersten Anzeichen einer Veränderung: Frühling liegt in der Luft! Es ist noch eine Vorahnung, ein Sehnen - und doch zugleich schon kraftvolle Gewissheit: "Ja, du bist's!" Ich erkenne alle Anzeichen und deute sie richtig: Das Eis ist bereits gebrochen, da bin ich mir sicher, selbst wenn es noch ein Weilchen dauert, bis die Veilchen kommen.
Frohes Fest? Viel zu oft hat uns das Fest-Korsett fest im Griff und lässt uns in der Zeit um Weihnachten freudlos und stumm zurück. Es ist eben nicht immer so idyllisch wie es alle gern hätten mit leisem Schneerieseln, still ruhendem See, weihnachtlich glänzendem Wald etc. - das Gedicht lässt sich trotzdem zur Melodie von 'Leise rieselt der Schnee' singen. Schon ist wieder Advent Zeit, die keine Ruh' kennt Bringt soviel Mühsal und Not Doch nicht die ums täglich Brot Bald ist Weihnachten da Viel zu früh - wie jedes Jahr Schenkt uns Erlösung und Zeit Aber zum Frieden ist's weit Schnell geht Neujahr vorbei Alltag macht uns wieder frei Die B'sondere Zeit ist nun um Oft bleibt sie freudlos und stumm Clara Levits
In diesem Gedicht spricht uns Theodor Fontane Trost zu, indem er darauf hinweist, dass alles im Leben Wechsel - also Veränderung ist. Ein anderer Tag bringt andere Erfahrungen: glücklichere!
Lilit war die erste Frau Adams und sie ist jene weibliche Kraft, die oft als Schlange und böse Verführerin verunglimpft wurde. Dabei ist sie es, die die Menschen wachrüttelt und ihnen wieder zu ihrer ursprünglichen Stärke verhilft. Lilit, aus ist deine dunkle Zeit Und dein Körper nun befreit. Lilit, schlüpf aus deiner Schlangenhaut, Das falsche Vorurteil ist abgebaut. Schau dich an im Spiegel, schau genau: Du hast einen Körper, du bist Frau! Lilit, brich der Wahrheit eine Bahn, Aus, vorbei sei dieser Wahn! Lilit, die Verleumdung ist dahin, Zeig nun allen, wer ich bin. Schau dich an im Spiegel, schau genau: Du bist Adams rechtmäßige Frau! Lilit, deine Würde ist mit dir, Sie ist bei dir, für und für! Lilit, geh auf die Bühne, sei bereit, Tritt auf mit Macht, nun ist die Zeit! Schau dich an im Spiegel, schau genau: Du zeigst jetzt Präsenz als mächt'ge Frau! Clara Levits
In diesem Gedicht erzählt uns Heinrich Heine von der schönen Lotusblume, die nur in der Nacht blühen mag. Es geht um die Angst vor dem Aufblühen und um das vergebliche Hoffen auf einen Retter, der von Fern einher eilt. Fazit: wer sein Licht unter den Scheffel stellt, muss leiden...
Was sagt das Herz? Was sagt der Kopf? Oft ganz Gegensätzliches! Wem folgen wir? Wir haben die Wahl. Doch richtige Entscheidungen sind nur solche, die von beiden getragen werden. Und wenn Kopf und Herz zusammen arbeiten, entsteht Großartiges!
In diesem Gedicht geht es um Goethe's Weisheit über das, was bleibt - formvollendet in sechs Zeilen gegossen!
Nur auf den ersten Blick ist es eine aussichtslose Geschichte, die uns Rainer Maria Rilke hier erzählt. Wer genau hinhört, spürt, dass der Panther die Fähigkeit hat, sich aus der Enge seines Käfigs zu erheben.
"Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben." Neben diesem bekannten Satz hat uns Hermann Hesse in seinem Gedicht noch viele weitere Lebensweisheiten mit auf den Weg gegeben. Meine liebste: Sogar Tugenden haben ein Ablaufdatum!
Zu Beginn ein wunderbares Schlaflied von Clemens Brentano. Fast könnte man meinen, 'Der kleine Prinz' sei gemeint; doch der wurde erst hundert Jahre später verfasst. Ob der Franzose Antoine de Saint Exupéry auch deutsche Gedichte gekannt hat?