Zum Gespräch zwischen Männern und Frauen kam es 1968 nicht. Stattdessen flogen Tomaten auf die Männer. Die Frauen machten allein weiter und erkämpften in den letzten 50 Jahren viele frauenpolitische Errungenschaften. Im taz-Podcast „Passierte Tomaten“ streiten und diskutieren wir mit Feministinnen z…
Autorin Kübra Gümüşay und Rapperin Sookee können miteinander nicht wirklich über Feminismus streiten. Wohl aber: Konstruktiv diskutieren. Warum wir uns nicht zwischen radikalen und verständnisvollen Strategien entscheiden müssen, wie man Kindern Intersektionalität erklärt und was es braucht, damit mehr Menschen sich trauen in diesen Debatten mitzureden.
Verdrängt der Queerfeminismus die Anliegen des ursprünglichen Feminismus aus dem Bewusstsein? So lautet zumindest ein Vorwurf des Radikalfeminismus. Der Queerfeminismus hingegen fordert, sich mehr mit eigenen Privilegien und eigenem Diskriminierungsverhalten zu beschäftigen. Doch diesen Vorwurf verstehen manche Radikal- und andere Feminist*innen als Sprechverbote. Soziologin Manuela Schon und *Trans Aktivistin FaulenzA im Gespräch.
Gibt es ein Recht auf Sex oder ist Sex ein Luxusgut? Ist es problematisch, dass weibliche Lust in der Sexarbeit nicht im Vordergund steht – oder ist das letztlich nur ein Symptom dysfunktionaler Geschlechterbeziehungen, die auch jenseits von Sexarbeit unsere Gesellschaft prägen?
Die Bundesrepublik hat eine restriktivere Familienpolitik als die DDR es hatte – Schwangerschaftsabbrüche sind heute noch im Strafgesetz verankert, die Kinderbetreuung ist Privatsache, weniger Frauen gehen neben der Familie einer Arbeit nach. Die westdeutsche Frauenbewegung hat wenig von den Ostfrauen gelernt, sagt die Grüne Ulle Schauws. Die DDR war aber trotzdem nicht frei von patriarchalen Rollenbildern, meint Anne Wizorek.
Beyoncé ist Feministin und Dior verkauft Empowerment-Shirts für Hunderte Dollars. Was bleibt dabei an politischen Ideen übrig? Teresa Bücker ist Chefredakteurin des feministischen Online-Magazins Edition F, Emily Laquer gehört zur Interventionistischen Linken. Ein Gespräch darüber, wen die Tomaten der Feministinnen heute treffen würden, mit welchen Widersprüchen die Bewegung kämpft und wie man eine Mainstream-Bewegung auf die Beine stellt, ohne dass sie im Ausverkauf endet.
Vor 50 Jahren erklärte die Filmstudentin Helke Sander dem erstaunten SDS auf seinem Frankfurter Kongress, dass die Frauen, diese Unterklasse aller Klassen, das revolutionäre Subjekt der Stunde seien. Als die Leitung daraufhin ratlos zur Tagesordnung übergehen wollte, reichte es Sigrid Rüger: Mit gezielten Tomatenwürfen beendete sie die Sitzung und begann: Die Frauenbewegung. 50 Jahre feministischer Streit folgten. Hier holen nun zwei, die damals dabei waren, die versäumte Debatte nach.