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Erhard Eppler galt als Vor- und Querdenker der SPD und war quasi das Gewissen der Sozialdemokraten. Anlässlich seines Todes wiederholen wir ein Gespräch mit ihm vom Mai 2012. Moderation: Martin Wagner
19.11.1985 | Der SPD-Politiker Erhard Eppler wollte eigentlich die Gründung der Grünen verhindern und versuchte deshalb, die Themen der Grünen, vor allem Frieden und Umweltschutz mit seiner eigenen Partei, der SPD stark zu besetzen. Damit konnte er sich aber in der entscheidenden Zeit, Ende der 1970er, Anfang der 80er Jahre nicht durchsetzen. Dennoch blieb Erhard Eppler ein friedensbewegter und ökologischer Vordenker seiner Partei. Hier ein Vortrag Epplers vom 29. November 1985. Titel: Ökologie – Einsichten und Durchsetzung. Der einzig mögliche Schlüssel zum Umweltschutz sei: Einerseits ein Bewusstseinswandel, zum anderen strukturelle Veränderungen in Gesellschaft und Politik. Ökologie müsse gegen bestehende Machtinteressen durchgesetzt werden. Eppler hielt den Vortrag vor überwiegend studentischem Publikum auf Einladung des Instituts für Landschaftsplanung und des Initiativkreises Ökologie der beiden Stuttgarter Universitäten.
10.10.1981 | Innerhalb der SPD gehörte Erhard Eppler dem linken Flügel an. Im Grunde dem Flügel, der den Ansichten der 1980 gegründeten Partei der Grünen sehr nahestand.
"Wenn ich schreibe, ist mir die alte Schreibmaschine und das Handschriftliche lieber als der Computer", schreibt Erhard Eppler auf seiner homepage. Der SPD-Mann, 91 Jahre alt, galt lange als Repräsentant der Linken. - Autor: Ingo Zander
Erhard Eppler, "Was braucht der Mensch? Vision_ Politik im Dienst der Grundbedürfnisse". Werden oft Bedürfnissen, die ganz selbstverständlich klingen, deshalb vergessen? Sicherheit im Alltag, gesunde Nahrung, eine Zukunftsperspektive?
Erhard Eppler, "Komplettes Stückwerk. Erfahrungen aus 50 Jahren Politik". Umweltschutz und Entwicklungspolitik. Programme und alltägliche Praxis. Entwicklung der SPD.
Nach jahrelangen Gesprächen veröffentlichten westdeutsche Sozialdemokraten und ostdeutsche Kommunisten im August 1987 ein gemeinsames Papier. "Der Streit der Ideologien und die gemeinsame Sicherheit" thematisierte unter anderem Fragen der Friedenssicherung, des friedlichen Wettbewerbs der Gesellschaftssysteme und die Notwendigkeit einer Kultur des politischen Streits und des Dialogs. Das Dokument sorgte in Ost und West für großes Aufsehen. 25 Jahre nach seiner Veröffentlichung diskutierten Zeitzeugen und Wissenschaftler über Entstehung und Folgen des umstrittenen Papiers von SED und SPD. Podiumsteilnehmer: Dr. Erhard Eppler, Bundesminister a. D.; Stephan Hilsberg, Staatssekretär a. D., Bürgerrechtler; Dr. Dietmar Keller, DDR-Minister a. D. und Prof. Dr. Gesine Schwan. Moderation: Dr. Daniel Friedrich Sturm. Den Einleitungsvortrag hielt Prof. Dr. Günther Heydemann vom Dresdener Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung.