Erlebte Geschichten - das sind gut 20 Minuten lang die persönlichen Schilderungen von Menschen, die mindestens 65 Jahre alt sind und detailgetreu, dicht und anekdotenreich wichtige Abschnitte ihres Lebens erzählen. Nichts ist so lebendig wie die gesprochene Sprache und auch nichts so authentisch.
Ursula Closset: Sie wurde 1945 geboren. Nach einer Ausbildung an der Handelsschule arbeitete sie als Sekretärin an der Universität in Münster: Ihr Chef war Professor Joseph Ratzinger. Drei Jahre lang blieb er in Münster, hielt aber auch danach noch Kontakt zu seiner ehemaligen Mitarbeiterin - sei es von Regensburg aus oder sogar aus der Glaubenskongregation in Rom. Die Begegnung mit Ratzinger hat Ursula Closset nachhaltig beeindruckt. Von Sibylle Plogstedt.
Kurt Marx, 1925 als einziges Kind seiner Eltern in Köln geboren, verließ im Januar 1939 mit einem Kindertransport seine Heimat - und entkam so dem Holocaust. Organisiert hatte die Flucht nach London der Direktor des Jüdischen Gymnasiums Jawne in Köln. Mit über 70 Jahren erfuhr er, dass seine Eltern 1942 nach Minsk/Trostenez deportiert und ermordet worden waren. 2011 besuchte er erstmals den Todesort seiner Eltern. Seitdem spricht Kurt Marx in Schulen und auf Veranstaltungen über sein Leben. Von Larissa Schmitz.
Professor Dr. Walter Möbius ist 85 Jahre alt, lebt in Bonn, wo er 40 Jahre lang als Arzt gearbeitet hat, 24 Jahre war er Chefarzt im Bonner Johanniter-Krankenhaus. Dort hat er auch, wegen der Nähe damals zur Bundesregierung und zum Bundestag, hat er viele Staatsmänner und Prominente behandelt, wie z.B. Bundeskanzler Helmut Kohl. Nach wie vor engagiert sich Walter Möbius für mehr Menschlichkeit in Arztpraxen und Krankenhäusern. Er hat Bücher geschrieben, auch über Themen wie Einsamkeit. Von Irene Geuer.
Er hat die Deutschlandtouren der Rolling Stones betreut, Udo Lindenberg begleitet, Placido Domingo, Marius Müller-Westernhagen. Angefangen hat alles mit einem Tournee-Job für Howard Carpendale. Und egal, ob er für die Stars einen Arzttermin organisieren oder eifersüchtige Freundinnen noch schnell im Hotel unterbringen muss, für Detlev Schilling zählt vor allem eins: Jeden Künstler pünktlich um acht auf die Bühne zu bringen. Von Martina Meißner.
Eberhard Schnake aus Münster fehlten zum Durchstarten im Kunstbetrieb Erfahrung, Kenntnis, vor allem aber das nötige Startkapital. Als eine Bildhauerin ihm Geld lieh, eröffnete er seine erste Galerie. Dann lernte er Heinz Berggruen kennen, den berühmten Pariser Galeristen und Kunsthändler, der ihn förderte. Jahre später entdeckte Schnake seine Begeisterung für Skulpturen aus Zimbabwe – und für die Künstler des südafrikanischen Landes. Von Andrea Lieblang.
"Immer wieder sonntags" war in den 1970er Jahren einer der vielen Hits des Schlager-Duos "Cindy & Bert". Von den Medien verklärt als "Traumpaar, auf der Bühne und im Leben". Einen Sohn haben Cindy und Bert gemeinsam, nach 21 Jahren Ehe lassen sie sich scheiden und gehen auch beruflich getrennte Wege. Jutta Berger ("Cindy") startet eine Solokarriere. Nach dem Tod ihrer Mutter 2016 fällt Jutta Berger in ein tiefes Loch. Eine neue Beschäftigung gibt ihr die Kraft, ihr Leben wieder zu genießen. Von Melahat Simsek.
Ende November 1987 wurde bekannt, dass die traditionsreiche Friedrich-Alfred-Hütte in Duisburg-Rheinhausen geschlossen werden sollte. Der Streik der Belegschaft wurde von vielen Protestaktionen begleitet, an denen sich viele Menschen aus unterschiedlichen Arbeits- und Lebensbereichen beteiligten. Daran erinnert sich Ingrid Lenders noch gut: mit der Nachricht von der geplanten Hüttenschließung änderte sich auch ihr Mann war Kruppianer und sie engagierte sich in der Fraueninitiative Rheinhausen. Von Martina Meißner.
Sein Urgroßvater hatte 1850 die bayrische Braukunst nach Preußen gebracht, erst als Braumeister des Grafen von der Recke Volmarstein, später als Gründer der Bochumer Schlegelbrauerei. Klaus Joachim Schlegel hat nicht nur die Übernahme der Schlegelbrauerei miterlebt, sondern auch die Schließung vieler anderer Betriebe im Revier. Im Ruhestand widmete er sich als Vorsitzender der "Stiftergesellschaft zur Förderung des Brauereimuseums Dortmund" ganz der Geschichte des Gerstensafts im Ruhrgebiet. Von Almut Horstmann.
Für ihr Engagement zur Aufarbeitung nationalsozialistischer Verbrechen wurde sie - gemeinsam mit ihrem Mann Serge - vielfach ausgezeichnet: Die Journalistin Beate Klarsfeld. Spektakulärer Höhepunkt einer ihrer Kampagnen war 1968 die Ohrfeige für den damaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger: Damit machte sie öffentlichkeitswirksam darauf aufmerksam, dass Regierungschef Kiesinger im Nationalsozialismus ein hoher Funktionär gewesen war. Von Sabine Jaeger.
Elfriede Gazis, geboren 1940 in einem Dorf bei Regensburg, zählt zu den bekanntesten Märchenerzählerinnen Deutschlands. Sie sammelte in Griechenland selbst jahrelang mündlich überlieferte Märchen und zählte zu den treibenden Kräften der "Europäischen Märchengesellschaft", die sich für die Pflege und Wiederbelebung der alten Kunst engagiert. Schon in der Jugend war das Erzählen ihre große Leidenschaft. Von Thomas Daun.
Als Prinzessin mit einer Kutsche vorfahren, einen Wal in Island besuchen oder Ferien auf dem Ponyhof. Das sind einige der Wünsche von schwer erkrankten Kindern und Jugendlichen. Wera Röttgering aus Münster versucht gemeinsam mit Gleichgesinnten, diese Wünsche zu erfüllen. 1992 gründete sie den Verein "Herzenswünsche" um diesen Kindern wieder Lebensmut und Hoffnung zu schenken. Von Martina Meißner.
Bernd Melchert gehörte zu den ersten Bodyguards der Bundesrepublik Deutschland. Mit 19 Jahren bewachte er Bundeskanzler Konrad Adenauer. "Ich hätte mein Leben für diesen großartigen Mann gegeben", sagt Bernd Melchert. Autorin: Heike Braun Von Heike Braun.
Zwischen duftenden Parfümflacons, bunten Seidentüchern und edlen Handtaschen ist sie aufgewachsen. Das Geschäft ihrer Eltern war für Monika Gottlieb ein Mädchentraum. Es befand sich auf der Königsallee in Düsseldorf. Dort erlebte sie mit, wie die Stadt nach dem Krieg zur internationalen Metropole und die Kö zur Luxusmeile aufstieg. Aus ihrer kindlichen Liebe zu schönen Dingen, entwickelte sich ihre Leidenschaft für Accessoires und Haute Couture. Von Aysegül Acevit.
Saunabräuche gibt es überall auf der nördlichen Erdhalbkugel. In Japan und Russland genauso wie in Finnland und bei den Nordamerikanischen Ureinwohnern. Rolf-Andreas Pieper kennt sie alle. Viele Jahre lang war er Geschäftsführer des Deutschen Sauna-Bundes und reiste von einer Schwitzhütte des Globus zur nächsten. Er zählt zu denjenigen, die das Saunieren in Deutschland populär machten. Dabei kam er aus einer Gegend, in der Saunabaden zu seiner Kinderzeit völlig unbekannt war. Von Heiner Wember.
Der Schauspieler Günter Lamprecht erhielt in den 1950er Jahren am Schauspielhaus Bochum sein erstes Engagement. An diese ersten Bochumer Jahre erinnert er sich nicht gern zurück, aber das Ruhrgebiet, so sagte er, sei dennoch seine zweite Heimat geworden. Nun ist er mit 92 Jahren gestorben. Aus Anlass seines Todes wiederholen wir ein Gespräch aus dem Jahr 2005. Von Martina Espeter.
Sie ist so etwas wie die deutsche Astrid Lindgren - auch wenn sie sich in ihrer Bescheidenheit selbst nie so nennen würde. Kirsten Boie hat über 100 Kinderbücher geschrieben, darunter erfolgreiche Reihen wie den Ritter Trenk oder die Kinder vom Möwenweg. Dass Kirsten Boie überhaupt hauptberufliche Schriftstellerin geworden ist, hat die deutsche Kinderliteratur einem Zufall zu verdanken, oder besser gesagt: der Rückständigkeit deutscher Behörden... Autor: Heiner Wember Von Heiner Wember.
Pfarrer Rainer Eppelmann hat die DDR als verlogene und grausame Diktatur erlebt: Als Kriegsdienstverweigerer landete er im Gefängnis, als Vorsitzender des Demokratischen Aufbruchs arbeitete er später im Verteidigungsministerium der DDR. In den Jahrzehnten dazwischen organisierte der Pfarrer "staatszersetzende" Blues-Messen für langhaarige Jugendliche, setzte sich für Abrüstung ein - Bespitzelung und staatlicher Druck waren die Folge. Autor: Martin Herzog Von Martin Herzog.
Die "Aktuelle Kamera" war die Nachrichtensendung der DDR - und Klaus Feldmann war Gesicht und Stimme der Sendung. Von 1961 bis 1989 verlas er Nachrichten aus aller Welt und - vor allem: von der Staatsführung gewünschte Erfolgsmeldungen aus der DDR. In der Wendezeit beendete Feldmann seine Arbeit - er fand es unglaubwürdig, plötzlich über Gerichtsverfahren gegen Erich Honecker sprechen, über den er zuvor immer nur "herausragend Positives" zu vermelden hatte. Autor: Thomas Klug Von Thomas Klug.
Die Schriftstellerin Christine Wolter hat lange Zeit eine Doppelexistenz geführt: Sie war DDR-Bürgerin und Italienerin und besaß zwei Pässe. Ein seltenes Privileg, für das sie lange kämpfen musste: Christine Wolter selbst hat ein Leben zwischen den Welten geführt, zwischen Ost und West. Autorin: Heide Soltau Von Heide Soltau.
Walter Herzog hat etwas geschafft, das sich fast jeder Architekt wünscht: Ein Gebäude zu erschaffen, das nicht zu übersehen ist, das Postkarten ziert und seit fast einem halben Jahrhundert zum Stadtbild von Berlin gehört. Die Umbauung des Fernsehturms am Alexanderplatz hat Walter Herzog mitentworfen. Dennoch ist er heute vor allem als Grafiker bekannt. Autor: Thomas Klug Von Thomas Klug.
Die vielen kommunistischen Splittergruppen der 70er Jahre stritten sich gnadenlos untereinander. An vorderster Front im Kommunistischen Bund Westdeutschland dabei: Hermann Strahl. Heute kann das der inzwischen 74-Jährige kaum noch nachvollziehen. Als stellvertretender VHS-Leiter in Bergkamen bekam er als Quittung für sein subversives Treiben seinerzeit Berufsverbot - sein späteres politisches Wirken brachte im das Bundesverdienstkreuz ein. Von Christiane Kopka.
Eigentlich wollte Klaus Werner Friedrich Kapitän werden. Doch nach drei Jahren Berufsausbildung zum Voll-Matrosen entschied er sich für eine Lehrerausbildung. Er wurde Diplom-Geograf, begann für Schulbücher zu schreiben und zu fotografieren und bereiste die Welt. Vor allem Asien hat es ihm angetan, dort geriet er aber auch in gefährliche Situationen. In seiner Wahlheimat Bad-Laasphe unterrichtet er aktuell ehrenamtlich und mit viel Herzblut ukrainische Flüchtlingskinder. Autorin: Heike Braun Von Heike Braun.
Einmal im Jahr steht bei den Mehlems eine alte, eingestaubte Cola-Dose festlich auf dem Esstisch. Daneben eine Flasche Rotwein und ein paar Kerzen - die Mehlems haben Jahrestag. Dann erinnern sich die beiden Männer an ihr Kennenlernen vor 47 Jahren. Die Dose wurde damals schon geleert, doch für das Paar aus Bonn ist sie bis heute ein Symbol ihrer Liebe. Sie kämpften beide später zusammen um die gleichgeschlechtliche Partnerschaft, Fairness und die Ehe für alle. Von Melahat Simsek.
Seit rund 40 Jahren ist der Globetrotter Michael Preis unterwegs, richtet seine Filmkamera auf fremde Kulturen. Im Fokus seiner nicht kommerziellen Kurzfilme steht immer der Mensch mit all seinen Gefühlen und Bedürfnissen. So dokumentierte er u.a. den Alltag eines indischen Rikscha-Ziehers. Auch in seiner deutschen Heimat hält Michael Preis das Leben mit seiner Filmkamera fest. Für sein Portrait einer gehörlosen Frau wurde der vielfach preisgekrönte Kurzfilmer von der UNESCO ausgezeichnet. Von Steffi Tenhaven.
Seit 55 Jahren steht Heiko Feltens als Tanzlehrer auf dem Parkett. Der Bielefelder, Jahrgang 1945, begeisterte sich schon als Teenager für einen Beruf, der Menschen in Bewegung bringt. Ob Walzer oder Discofox - viele Generationen kreisten zu seinen Kommandos über den Tanzboden. Anfang der 1970er Jahre übernahm Heiko Feltens in Dortmund die Tanzschule Conradi. Bis heute engagiert er sich als Ausbilder in der Tanzszene und war lange Jahre Präsident des Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverbandes. Von Steffi Tenhaven.
Zazie de Paris ist ein Geheimnis, eine Diva. Sie spricht nicht über ihr genaues Alter. Und über ihre Verwandlung in eine Diva spricht sie nicht gern. Es war kein leichter Weg vom französischen Jungen, der ein paar Jahre auf einer katholischen Schule in Jerusalem verbracht hat, zu einer Tänzerin, Nachtklubbesitzerin, Sängerin und Schauspielerin, die regelmäßig im Frankfurter Tatort zu sehen ist. Als sie diesen Weg begann, gab es kaum Vorbilder. Von Thomas Klug.
Der Fußballreporter Werner Hansch gilt als eine der Gallionsfiguren des deutschen Sportjournalismus: mit seiner markanten Stimme kommentierte er jahrzehntelang das Geschehen der Bundesliga, machte sich aber auch einen Namen als Fachmann für Pferdesport. Nach dem Ende seiner journalistischen Tätigkeit litt Werner Hansch jahrelang an chronischer Spielsucht; nach eigenen Angaben verlor er bei Pferdewetten etwa eine halbe Million Euro. Inzwischen engagiert er sich ehrenamtlich in der Suchtberatung. Von Thomas Daun.
Interkultureller Austausch ist enorm wichtig für den Weltfrieden, sagt Anke Kelle. Die 79-jährige ehemalige Gymnasiallehrerin und vierfache Mutter gondelt seit über 25 Jahren auf großen und kleinen Kreuzfahrtschiffen über die Weltmeere und bringt den Passagieren vor ihren Landgängen in Vorträgen Natur, Menschen und Kultur der besuchten Länder näher. Sie selbst arbeitet daran, in vielen Ländern hinter die Kulissen des Massentourismus zu schauen: Einfach, indem sie mit Menschen ins Gespräch kommt. Von Melahat Simsek.
Greta Silver ist 74 und gehört zu den gefragtesten "Best-Ager"-Models. Die Hamburgerin mit der silber-weißen Kurzhaarfrisur und den knallroten Lippen nutzt die sozialen Medien wie eine Dreißig-Jährige. Sie ist auf Facebook, hat einen eigenen YouTube-Kanal und schreibt Bestseller. Sie zeigt, wie man mit Freude das Alter feiert - weil es viel zu bieten hat. Von Andrea Lieblang.
Greta Silver ist 74 und gehört zu den gefragtesten "Best-Ager"-Models. Die Hamburgerin mit der silber-weißen Kurzhaarfrisur und den knallroten Lippen nutzt die sozialen Medien wie eine Dreißig-Jährige. Sie ist auf Facebook, hat einen eigenen YouTube-Kanal und schreibt Bestseller. Sie zeigt, wie man mit Freude das Alter feiert - weil es viel zu bieten hat. Von Andrea Lieblang.
"Rockmusik war mir Herzensangelegenheit, ich habe die Bands immer bewundert", sagt Beatrix Wirbelauer, die frühere Kulturamtsleiterin aus Meerbusch. Ihr großer Traum, einmal selber in einer Rockband zu spielen, ging ein bisschen unter, aber nie verloren. Mit 60 Jahren begann sie, E-Bass zu lernen. Sie gründete die Band "Faltenrock" und startete damit in Düsseldorf das Projekt "Rockband 60plus", das danach auch in einigen anderen Städten Schule gemacht hat. Von Martina Meißner.
Ausgerechnet einer der bekanntesten Kommunikationspsychologen Deutschlands sagt von sich: "Ich bin eher ein introvertierter Mensch. Small Talk ist meine Sache nicht." Auch als "Kommunikations-MUFFEL" hat sich Friedemann Schulz von Thun schon bezeichnet. Weshalb er, der Erfinder des Kommunikationsquadrats mit den vier Ohren und den vier Schnäbeln, selbst lange an sich arbeiten musste, um authentisch und wertschätzend mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen. Von Andrea Lieblang.
Durch einen Intendantenwechsel bei den Städtischen Bühnen Münster wird ihr Vertrag nicht verlängert – und das kurz vor ihrer Unkündbarkeit als Schauspielerin. Doch deshalb bricht nicht die Welt zusammen für die quirlige, zupackende Schwäbin. Angelika Ober macht kurzerhand ihre eigene Bühne auf. Auf dem Spielplan stehen ausschließlich Komödien. Ihr kleines aber feines "Boulevard-Theater Münster" führt die Prinzipalin zusammen mit Ehemann und Schwester schon seit über 20 Jahren. Von Andrea Lieblang.
Er wurde bekannt als der Mann, der Pierre Brice ins Sauerland holte. Jochen Bludau, Jahrgang 1941, war rund ein halbes Jahrhundert lang Geschäftsführer der Elsper Naturbühne. Als junger Mann spielte er selbst Winnetou in Elspe, später sogar 25 Jahre lang Old Shatterhand. Er schrieb die Bücher für die Bühnenstücke und führte Regie. 2019 zog er sich aus der Geschäftsführung zurück. Als Autor und in der Regie für die Karl-May-Bühnenstücke blieb er dabei. Von Heike Braun.
Elfriede Gazis, geboren 1940 in einem Dorf bei Regensburg, zählt zu den bekanntesten Märchenerzählerinnen Deutschlands. Sie sammelte in Griechenland selbst jahrelang mündlich überlieferte Märchen und zählte zu den treibenden Kräften der "Europäischen Märchengesellschaft", die sich für die Pflege und Wiederbelebung der alten Kunst engagiert. Schon in der Jugend war das Erzählen ihre große Leidenschaft. Von Thomas Daun.
Mit Friedrich Christian Delius ist einer der bedeutendsten Autoren der deutschen Gegenwartsliteratur gestorben. WDR 5 würdigt den Schriftsteller mit einer "Erlebten Geschichte": Aufgezeichnet im Jahr 2012 berichtet Delius von der Gruppe 47, dem gesellschaftlichen Aufbruch der 1960er Jahre und von einem seiner Bücher, das ihm eine Klage des mächtigen Siemens-Konzerns eingebracht hat. Autorin: Marianne Bäumler Von Marianne Bäumler.
Mit Friedrich Christian Delius ist einer der bedeutendsten Autoren der deutschen Gegenwartsliteratur gestorben. WDR 5 würdigt den Schriftsteller mit einer "Erlebten Geschichte": Aufgezeichnet im Jahr 2012 berichtet Delius von der Gruppe 47, dem gesellschaftlichen Aufbruch der 1960er Jahre und von einem seiner Bücher, das ihm eine Klage des mächtigen Siemens-Konzerns eingebracht hat. Autorin: Marianne Bäumler Von Marianne Bäumler.
Der Autor und Historiker Ernst Piper bezeichnet sich selbst als "Spät-68er". Erinnerung an den Nationalsozialismus und Analyse seiner Entstehungsbedingungen waren, sind und bleiben wichtige Themen für ihn. Am so genannten "Historikerstreit" beteiligte er sich mit eigenen Disskussionbeiträgen. Dabei ging es ihm darum zu untersuchen, wie die deutsche Bevölkerung nach 1945 mit ihrer Schuld umgegangen ist. Von Melahat Simsek.
Er ist der Gründer vielleicht nicht der bekanntesten, aber einer der einflussreichsten deutschen Bands: CAN. Irmin Schmidt wird in diesen Tagen 85 Jahre alt - und er ist nach eigenen Angaben seit 85 Jahren Musiker. Von Franz Altrogge.
Warum hat der Dialekt so einen schlechten Ruf? Welche Sprachvielfalt geht uns dadurch verloren? Und warum kann man in deutschen Dialekten - anders als in der Schweiz - im Jahr 2022 wirklich nicht mehr alles ausdrücken? Der Sprachforscher Dr. Georg Cornelissen beschäftigt sich mit solchen Fragen seit Jahrzehnten. Von Irene Geuer.
Wenn Gisa Pauly Sport treibt, kommen ihr die besten Ideen für ihre Romane: Berühmt wurde die Münsteranerin, die im Februar 2022 ihren 75. Geburtstag feierte, durch ihre Sylt-Krimis. Im Mittelpunkt steht die neugierige italienische Mamma Carlotta, die sich gern einmischt, wenn Insel-Verbrechen aufgeklärt werden. Bevor sie als Schriftstellerin erfolgreich wurde, hat Gisa Pauly als Berufsschullehrerin gearbeitet. Von Andrea Lieblang.
Wie gestalten sich in Deutschland die Arbeitsbedingungen? Können Menschen sich vom Lohn ihrer Erwerbsarbeit ein gutes Leben finanzieren? Wer wird auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt? Und wie ließe sich das ändern? All diese Fragen hat Prof. Gerhard Bosch viele Jahre lang mit seinem Team vom "Institut Arbeit und Qualifikation" an der Universität Duisburg-Essen untersucht. Dass 2015 in Deutschland ein Mindestlohn eingeführt wurde, geht wesentlich auf seine Forschungsarbeit zurück. Von Ingo Zander.