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Mit diesem Podcast-Angebot stellt die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Audio-Mitschnitte von Veranstaltungen zum Nachhören zur Verfügung.

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

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    • Aug 21, 2025 LATEST EPISODE
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    Wir müssen reden! Verbrechen & Gewalt: Kommunismus und Nationalsozialismus in der Erinnerungskultur

    Play Episode Listen Later Aug 21, 2025 102:30


    „Hoffen wir, dass bei der nächsten Gedenkfeier in zehn Jahren, 2015, die Erfahrung des GULag in unser kollektives europäisches Gedächtnis eingegliedert worden ist.“ — Jorge Semprún, Buchenwald-Rede 2005 Heute, 20 Jahre später wirkt dieser Satz wie ein dringender Appell: Während die nationalsozialistischen Verbrechen fest im gesellschaftlichen Bewusstsein verankert sind, bleibt die Erinnerung an kommunistische Gewalt bis heute deutlich weniger präsent. Welche Ursachen hat diese Asymmetrie – historisch, politisch, gesellschaftlich? Und was bedeutet das für die europäischen Erinnerungskulturen? Welche Perspektive ist möglich, die weder die Verbrechen des NS-Regimes und die Shoa relativiert noch die Gewaltgeschichte des Kommunismus verharmlost? Wir wollen im Podiumsgespräch aus Anlass der Unterzeichnung des Hitler-Stalin-Pakts vor 86 Jahren der Frage nachgehen, wieso die beiden großen totalitären Ideologien und Regime trotz des Wissens um die Massenverbrechen der kommunistischen Diktaturen so unterschiedlich erinnert und behandelt werden.

    Podiumsdiskussion: Wende-Bilder. Künstlerische Blicke auf die Jahre um 1989

    Play Episode Listen Later Jul 24, 2025 328:33


    Im Rahmen der Abschlusstagung präsentieren Forscherinnen und Forscher des „Medienerbes“ die Ergebnisse ihrer Arbeit und treten in den Dialog mit Expertinnen und Experten aus Kunst-, Geschichts- und Filmwissenschaft, Soziologie, Geschichtsdidaktik und Museen. Bereichert wird die Tagung durch Vorträge externer Referentinnen und Referenten, darunter aus den Partner-Verbünden zur DDR-Forschung „Das umstrittene Erbe von 1989“ und „Diktaturerfahrung und Transformation“. Auch an die breitere Öffentlichkeit richtet sich die Podiumsdiskussion am Donnerstagabend. Im Mittelpunkt stehen künstlerische Reflexionen der späten DDR sowie der Umbruchs- und Transformationszeit – von Fotografie bis zur bildenden Kunst.

    Die Erfahrung von Frauen im (post)sozialistischen Block: Terror, Widerstand, Erinnerung Tag 1

    Play Episode Listen Later Jul 24, 2025 400:26


    Die Erfahrung von Frauen im (post)sozialistischen Block: Terror, Widerstand, Erinnerung Tag 2

    Play Episode Listen Later Jul 24, 2025 230:06


    Fachtag Enteignungen 2025: Kriegsende 1945 – Bodenreform und Enteignungen in der SBZ: Geschichte, Erinnerung und Folgen

    Play Episode Listen Later Jul 24, 2025 328:34


    1945-2025: 80 Jahre nach Kriegsende bietet die Veranstaltung die Gelegenheit zur Reflexion über die Enteignungen und damit verbundenen Umwälzungen in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ). Im Mittelpunkt steht die Enteignungspolitik der SMAD und die damit verbundenen Kulturgutverluste und der Kulturgutentzug. Unter der Parole „Junkerland in Bauernhand“ fanden ab September 1945 Enteignungen von Großgrundbesitzern statt. Wer mehr als 100 Hektar besaß, musste sein Land ohne Entschädigung abgeben. Die Besitzer wurden verfolgt und vertrieben. Der Besitz wurde sequestriert und zum Teil geplündert. Insgesamt waren rund 7.000 Landbesitzer betroffen. „NS- und Kriegsverbrecher“ wurden unabhängig vom Umfang ihres Landbesitzes enteignet. Die Vorwürfe waren teilweise begründet, oft unbegründet; sie wurden jedoch in keinem Fall gerichtlich überprüft. Auf dem Fachtag wollen wir u.a. folgende Fragen diskutieren: Wie wurden diese Maßnahmen gerechtfertigt und legitimiert? Welche langfristigen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Folgen lassen sich bis heute feststellen? Was bedeutet das in Bezug auf Unrechtskontexte und Entschädigungen? Welche Erfahrungen gibt es bei Verlust und dem Versuch der Wiedergewinnung von enteignetem Land- und Privatbesitz, Bauwerken, Möbel, Gartenkunst und Archivalien? Welche Strategien gibt es bei Sammlungen und Museen im Umgang mit enteigneten Objekten? Von welchen Debatten und Diskussionen wird das Thema seit 1990 begleitet? 
Der Fachtag bündelt Fragestellungen und bietet einen Diskussionsraum über die historischen, wirtschaftlichen, sozialen und erinnerungskulturellen Entwicklungen der vergangenen 80 Jahre.

    Zukunft wählen – Stimmen für morgen – Abendveranstaltung mit Impulsen und Gesprächen

    Play Episode Listen Later Jul 24, 2025 126:07


    Die Wahlen zur Volkskammer der DDR am 18. März 1990 waren nicht nur eine politische Richtungsentscheidung – nach 40 Jahren diktatorischer Bevormundung bedeuteten sie für die Menschen in der DDR auch einen Akt demokratischer Selbstermächtigung. Dass nach den Jahrzehnten der SED-Diktatur und nur vier Monate nach dem Fall der Mauer wieder ein freigewähltes demokratisches Parlament in Ostdeutschland zusammentrat, markiert einen der zentralen Erfolge im Prozess der Selbstdemokratisierung der DDR, der mit der Friedlichen Revolution eingesetzt hatte. Wählen inmitten des Umbruchs: Welche Zukünfte versprachen Plakate, Programme, Personen und Parteien im Frühjahr 1990? Mit welchen Erwartungen gingen die Menschen an die Wahlurnen? Wie viel Vertrauen hatten sie in die neue demokratische Praxis, wie viel in die Zukunft? Zum 35. Jahrestag wollen wir neue Fragen an die historische Wahl stellen, welche die Menschen in der DDR 1990 hatten und trafen. Zugleich blicken wir auf Wahlkämpfe, Wahlverhalten und Wahlergebnisse in Zeitenwenden: Wie mächtig sind Zukunftsversprechen, wenn die Welt im Wandel ist? Wie wirken Erfolge und Enttäuschungen fort? Wie viel Einfluss hat die Politik aufs „Morgen“? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten, Zeitzeugen der Volkskammerwahl und jungen Wählern diskutieren wir in der zweiten Veranstaltung unserer Reihe „Zurück in die Zukunft!“, wie wir als Gesellschaft unsere Zukunft wählen können.

    Zukunft teilen – Jüdische Aufbrüche im geteilten und vereinten Deutschland

    Play Episode Listen Later Jul 24, 2025 107:15


    Inmitten des demokratischen Umbruchs von 1989/90 in der DDR fiel eine wichtige Entscheidung für die Zukunft des jüdischen Lebens in Deutschland: Am 12. Februar 1990 folgte der Zentrale Runde Tisch einer Initiative des Jüdischen Kulturvereins Berlin zur Aufnahme von Jüdinnen und Juden aus der Sowjetunion. Zwei Monate später bekannte sich die frei gewählte Volkskammer im Namen aller Bürgerinnen und Bürger der DDR zur moralischen Mitverantwortung an der Shoa und verpflichtete sich, das jüdische Leben in besonderer Weise zu fördern und zu schützen. Im Mai 1990 öffneten die DDR ihre Grenzen für alle Jüdinnen und Juden, die in der Sowjetunion durch Antisemitismus diskriminiert oder bedroht waren. In den Folgejahren waren sie wesentlich am Aufbau der jüdischen Gemeinden in Ostdeutschland beteiligt und prägen das jüdische Leben im vereinten Deutschland bis heute. In der ersten Veranstaltung unserer diesjährigen Reihe „Zurück in die Zukunft!“ fragen wir nicht nur nach der historischen Verantwortung und dem sich daraus ergebenden Wandel in der deutschen Erinnerungspolitik, sondern auch nach und den Visionen, die sich mit der Entscheidung über die Aufnahme sowjetischer Jüdinnen und Juden verbanden. Damalige Verantwortliche und Zeitzeugen sowie Vertreter der jüdischen Community diskutieren, welche Hoffnungen die Menschen mitbrachten, welche Rolle sie bei der Gestaltung der gemeinsamen, gesamtdeutschen Zukunft spielten und wie sie sich im Zuge der deutschen Einheit mit ihrem Jüdischsein auseinandersetzten.

    Erfahrung, Erinnerung und Instrumentalisierung: Das lange Kriegsende in Europa Tag 1

    Play Episode Listen Later Jul 24, 2025 64:12


    Ein neuer Krieg in Europa stellt das historische Erinnern und das offizielle Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor neue Herausforderungen. Seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Februar 2022 sind bisher gültige Deutungsmuster zum Ende des Zweiten Weltkriegs außer Kraft gesetzt und müssen hinterfragt werden. Ziel der Konferenz ist die kritische Auseinandersetzung mit etablierten Erzählungen und Narrativen sowie tradierten nationalen und internationalen Interpretationen. Dabei geht es zum einen darum, die Wirkmächtigkeit ausgewählter Überlieferungen zu hinterfragen und zum anderen, neue Impulse für demokratische Erinnerungskulturen zu setzen.

    Erfahrung, Erinnerung und Instrumentalisierung: Das lange Kriegsende in Europa Tag 3

    Play Episode Listen Later Jul 24, 2025 215:30


    Ein neuer Krieg in Europa stellt das historische Erinnern und das offizielle Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor neue Herausforderungen. Seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Februar 2022 sind bisher gültige Deutungsmuster zum Ende des Zweiten Weltkriegs außer Kraft gesetzt und müssen hinterfragt werden. Ziel der Konferenz ist die kritische Auseinandersetzung mit etablierten Erzählungen und Narrativen sowie tradierten nationalen und internationalen Interpretationen. Dabei geht es zum einen darum, die Wirkmächtigkeit ausgewählter Überlieferungen zu hinterfragen und zum anderen, neue Impulse für demokratische Erinnerungskulturen zu setzen.

    Erfahrung, Erinnerung und Instrumentalisierung: Das lange Kriegsende in Europa Tag 2

    Play Episode Listen Later Jul 24, 2025 376:11


    Ein neuer Krieg in Europa stellt das historische Erinnern und das offizielle Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor neue Herausforderungen. Seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Februar 2022 sind bisher gültige Deutungsmuster zum Ende des Zweiten Weltkriegs außer Kraft gesetzt und müssen hinterfragt werden. Ziel der Konferenz ist die kritische Auseinandersetzung mit etablierten Erzählungen und Narrativen sowie tradierten nationalen und internationalen Interpretationen. Dabei geht es zum einen darum, die Wirkmächtigkeit ausgewählter Überlieferungen zu hinterfragen und zum anderen, neue Impulse für demokratische Erinnerungskulturen zu setzen.

    Die deutsche Einheit (er)leben – ein Generationendialog

    Play Episode Listen Later Jun 26, 2025 89:22


    Wie erinnern Zeitzeuginnen und Zeitzeugen verschiedener Jahrgänge die deutsche Einheit vor rund 35 Jahren? Und welche Sichtweisen haben Nachgeborene auf das Leben in dieser Zeit? Der Einigungsprozess hatte nicht nur auf politischer Ebene eine große Tragweite, sondern wirkte direkt in den Alltag vieler Menschen hinein, insbesondere den der Ostdeutschen. Sie waren 1990 mehrfach zur Wahl aufgerufen – im März wurde die Volkskammer in der DDR erstmals frei gewählt, im Oktober fanden Landtagswahlen in den neuen Bundesländern statt und im Dezember folgte die gesamtdeutsche Bundestagswahl. Mit der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion traten am 1. Juli 1990 große Teile der bundesrepublikanischen Wirtschafts- und Sozialgesetze in der DDR in Kraft. Zudem wurde die D-Mark alleiniges Zahlungsmittel. Die rasanten Umbrüche und neu gewonnenen Freiheiten boten zahlreiche Möglichkeiten, gingen aber teilweise auch mit Überforderung und Existenzsorgen einher. Wie veränderte die deutsche Einheit die Lebensumstände von Jüngeren und Älteren, etwa in den Bereichen Bildung, Arbeit und Freizeit? Welche Wünsche und Hoffnungen verbanden die Menschen 1990 mit der Wiedervereinigung? Inwiefern tangieren die historischen Ereignisse Jugendliche heute und welche Fragen haben sie an die Eltern- und Großelterngeneration? In der Veranstaltung kommen Menschen unterschiedlichen Alters ins Gespräch – über ihre persönlichen Erfahrungen, offene Fragen und Gedanken zum zukünftigen Umgang mit der gemeinsamen Geschichte.

    Verleihung des Karl-Wilhelm-Fricke-Preises 2025

    Play Episode Listen Later Jun 12, 2025 111:26


    Mit ihrem Karl-Wilhelm-Fricke-Preis möchte die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur das Engagement derjenigen sichtbar machen, die sich über Jahrzehnte weltweit mit Zivilcourage und Mut gegen Diktaturen und autoritäre Herrschaft sowie für demokratische Rechte und Freiheiten eingesetzt haben und einsetzen. Ausgezeichnet werden mit dem von Dr. Burkhart Veigel gestifteten Preis Einzelprojekte, Persönlichkeiten und Initiativen, die mit ihrer Arbeit das Bewusstsein für Freiheit, Demokratie und Zivilcourage stärken. Der mit 20.000 Euro dotierte Hauptpreis geht an den Historiker Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk. Die Jury würdigt damit sein langjähriges Engagement für eine kritische Auseinandersetzung mit der DDR-Vergangenheit und seine aktive Beteiligung am gesellschaftlichen Diskurs. Die Laudatio hält der DDR-Bürgerrechtler und Publizist Wolfgang Templin. Der Sonderpreis geht an das Neiße Filmfestival. Das Festival findet 2025 zum 22. Mal im Dreiländereck Deutschland–Polen–Tschechien statt und bringt mit Filmen, Ausstellungen und Konzerten Menschen grenzüberschreitend zusammen. Veranstalter ist der Verein Kunstbauerkino e.V. Die Laudatio hält die Autorin und Filmemacherin Dr. Grit Lemke. Die Initiative „(K)Einheit“ erhält den Nachwuchspreis für ihre fünfteilige Filmreihe mit ostdeutschen Perspektiven junger Erwachsener. Die Filme stoßen Diskussionen zu Erinnerung, Identität und Teilhabe an und fördern den Dialog zwischen Generationen. Die Laudatio hält die Autorin und Sprecherin des Netzwerks „3te Generation Ost“ Jeannette Gusko. Der Jury des Preises unter der Leitung der ehemaligen Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Marianne Birthler gehören die russische Menschenrechtlerin Prof. Dr. Irina Scherbakova, der Schriftsteller Marko Martin, der Preisspender Dr. Burkhart Veigel und die Direktorin der Bundesstiftung Aufarbeitung Dr. Anna Kaminsky an.

    Zukunft leben – Lebensentwürfe und Identitäten im Wandel

    Play Episode Listen Later Jun 3, 2025 100:27


    Im 35. Jahr der deutschen Einheit leben wir heute auch diejenigen Zukünfte, die Menschen und Ost und West mit der Überwindung der Teilung verbanden. Vieles, was in der historischen Zeitenwende 1989/90 erkämpft, erdacht und ersehnt wurde, ist Wirklichkeit geworden. Manche Hoffnungen blieben unerfüllt, wieder anderes war 1990 noch nicht vorstellbar. Am Ende unserer zweijährigen Veranstaltungsreihe „Zurück in die Zukunft!“ wollen wir Bilanz ziehen: Welche vergangenen Visionen sind wahrgeworden, welche bleiben auch im Jahr 2025 Zukunftshoffnungen? Dabei richten wir den Blick insbesondere darauf, wie sich Lebensentwürfe und Identitäten seit 1990 gewandelt haben: Wirkt die Teilung noch nach in unseren Vorstellungen von Beziehung, Familie und Ehe? Spielen Ost und West eine Rolle dabei, wie wir unsere Freizeit gestalten, Beruf und Karriere organisieren oder uns gesellschaftlich engagieren? Welche Gegenwartsthemen sind hinzugekommen und werden unsere eigene Zukunft prägen – etwa Klimawandel, Migration oder Vereinsamung? Mit spannenden Gästen unterschiedlicher Herkunft und Hintergründe reisen wir zum Abschluss der Veranstaltungsreihe nochmals zurück in die Zukünfte der letzten 35 Jahre und treten zugleich die Reise ins heutige Morgen an.

    Zukunft erfinden – Innovation und Imagination im geteilten und vereinten Deutschland

    Play Episode Listen Later Apr 29, 2025 93:05


    Mit der Friedlichen Revolution von 1989 stellten hunderttausende Menschen unter Beweis, dass sich Zukunft gestalten lässt: Ihr politischer Selbstermächtigungsakt machte Freiheit und Demokratie – kurz zuvor noch unvorstellbare Zukunftsvisionen – rasant zur Realität. Und dies in einer kommunistischen Diktatur, die die Zukunft ebenso kontrollierte wie die Gegenwart. Die Propaganda der SED verordnete ein optimistisch-utopisches Zukunftsbild, das vom ungebrochenen Glauben an Fortschritt, Wissenschaft und kommunistischer Gesellschaftsordnung geprägt war. Alternative Entwürfe für ein anderes „Morgen“ waren nicht vorgesehen, die zentralistische Planwirtschaft erstickte jede Form von Innovation und Reform. Im paradoxen Gegensatz dazu stand die realsozialistische Wirklichkeit: Mangelwirtschaft führte zu Improvisation und Erfindungsreichtum, Zensur zu Kreativität und individuellem Eigensinn. Gemeinsam mit Experten der Zukunftsforschung sowie „Zukunftspraktikern“ blicken wir in der dritten Veranstaltung unserer Reihe „Zurück in die Zukunft“ auf alternative wie kreative Visionen aus der DDR: Mit welchen Ideen trotzen die Menschen Unfreiheit, Mangel und Tristesse? Welche davon blieben Utopie, welche wurden Wirklichkeit? Wie bewerten wir heute die Erfindungen und Technologien, die damals als Fortschritt galten? Und welche Zukunftspotenziale brachte das vereinte Deutschland hervor?

    Wie George Orwells Roman „1984“ fast in der DDR erschienen wäre

    Play Episode Listen Later Apr 24, 2025 89:54


    George Orwells Roman '1984' spielte in den Debatten des Kalten Krieges eine zentrale Rolle. Seine literarische Darstellung eines totalitären Systems wurde auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs überwiegend einseitig als Kritik am Stalinismus verstanden, den der Sozialist Orwell als Mitglied der Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg selbst erlebt hatte. Der Roman war im gesamten Ostblock verboten. Besitz und Verbreitung konnten zu Gefängnisstrafen führen. 1984 änderte sich der Blick auf den Roman. Im Osten versuchte man, dem Westen den Spiegel vorzuhalten, ihn als Kritik an westlichen "Missständen" zu interpretieren. Fünf Jahre später bereitete der Verlag Volk und Welt Berlin eine Ausgabe vor, die mit dem Fall der Mauer obsolet wurde. Seine Wortschöpfungen wie „Big Brother“ leben heute in unserem Wortschatz weiter. Wolfgang Both (*1950) ist promovierter Informatiker und lebt in Berlin. Er entdeckte früh die Science-Fiction für sich, ist seit 1973 im Fandom aktiv und hat Sachbücher und Aufsätze zum Thema verfasst. Seine Geschichte linker Utopien „Rote Blaupausen“ wurde 2008 mit dem Kurd-Laßwitz-Preis ausgezeichnet. 2021 erschien eine erweiterte Neuauflage bei Memoranda. Seit mehr als zehn Jahren beschäftigt er sich auch mit der frühen Raumfahrtgeschichte und hat dazu das Buch „Kulturaufgabe Weltraumschiff - Die Geschichte des Vereins für Raumschiffahrt“ (2020) veröffentlicht. Für den Ausstellungsteil „SF in der DDR“ im Rahmen von „Leseland DDR“ erhielt er 2023 erneut den Kurd-Laßwitz-Preis.

    Buchpremiere: Die befohlene Zukunft. DDR-Science-Fiction zwischen Zensur und Selbstzensur

    Play Episode Listen Later Apr 10, 2025 100:42


    Wie jede andere Literatur unterlag auch die SF der DDR der als Druckgenehmigungsverfahren getarnten staatlichen Zensur mit ihren Gutachten und kulturpolitischen Erwägungen. Die Einflussnahme begann jedoch schon ganz am Anfang des „literarischen Entwicklungsprozesses“: Wie weit wagte man sich als Autor an kritische Themen? Wo nahm man zensierende Eingriffe vorweg? Auf welche Passagen war man bereit zu verzichten, um wichtigere Aussagen beibehalten zu können?

    Vom Zarenreich zur Revolution: Buchvorstellung „Der sterbliche Gott“ mit Jörg Baberowski

    Play Episode Listen Later Dec 18, 2024 84:27


    Am 18. Dezember 2024 laden die Bundesstiftung Aufarbeitung und der C.H. Beck Verlag zur Vorstellung von Jörg Baberowskis Buch „Der sterbliche Gott – Macht und Herrschaft im Zarenreich“ ein. In einem Gespräch mit derm Autor, das von Dr. Ulrich Mählert geführt wird, wird es darum gehen, wie die letzten Jahre des Zarenreichs die Grundlagen für die spätere bolschewistische Herrschaft legten und inwiefern das Scheitern der Autokratie den Aufstieg radikaler Gruppen wie der Bolschewiki förderte. Der Abend beleuchtet die Agonie des Zarenreichs und zieht historische Lehren, die nicht nur für Russland, sondern für die Geschichte totalitärer Systeme von Bedeutung sind.

    Zeitlose Jahre: Frauen zwischen Repression und Freiheit in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR

    Play Episode Listen Later Dec 11, 2024 69:16


    Das „Forum für politisch verfolgte und inhaftierte Frauen in der SBZ/SED-Diktatur e. V.“ und die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur laden Sie anlässlich des Tags der Menschenrechte am 10. Dezember 2024 herzlich ein zur Buchpräsentation, Lesung und Gespräch.

    Herz auf der Straße – Protest und Emotion

    Play Episode Listen Later Dec 5, 2024 93:58


    Wutbürger, Klimaangst, Pride-Paraden – Proteste gehen oft mit großen Gefühlen einher. Emotionen wie Enttäuschung, Verbundenheit oder Wut bringen Menschen auf die Straße, Mut und Hoffnung stiften Gemeinschaftsgefühl. Auf die niedergeschlagenen Aufstände im kommunistischen Machtbereich wie den 17. Juni 1953, den Prager Frühling 1968 und das Tian‘anmen-Massaker 1989 reagierten die Menschen in Ost und West mit Empörung. 2017 endete die katalanische „Revolution des Lächelns“ in Tränen, heute solidarisieren sich Menschen weltweit aus Mitgefühl mit den protestierenden Menschen im Iran. Die Veranstaltung der Reihe „Mut/Wut! Protest, Aufstand und politischer Aktivismus in Diktatur und Demokratie“ spürt dem Einfluss nach, den Emotionen auf die Mobilisierung und Aufrechterhaltung von Protest haben und fragt zugleich, wie Emotion und Eskalation zusammenhängen. Unsere Podiumsgäste diskutieren außerdem die Emotionalisierung von Erinnerung: Mit welchen Gefühlen erinnern wir heute beispielsweise an die Friedliche Revolution und wie werden diese Gefühle in gegenwärtigen gesellschaftliche Debatten instrumentalisiert? Und wer ist wütend, weil die eigenen Erinnerungen keine Aufmerksamkeit erfahren?

    Die innerdeutsche Grenze, die deutsche Teilung und ihre Erinnerung im Grünen Band

    Play Episode Listen Later Nov 22, 2024 247:51


    9. November 1989: Jubelnde Menschen erklimmen die Berliner Mauer. Dieses Bild haben wir alle vor Augen, wenn es um das Ende der deutschen Teilung geht. Doch die Teilung und ihre Überwindung betraf nicht nur die Großstadt Berlin, sondern vor allem auch viele Dörfer und kleinere Orte auf dem Land. Wie wurde die Grenze von der östlichen Seite wahrgenommen und wie von der westlichen? Was bedeutete es, in der DDR als Familie zwangsumgesiedelt zu werden? Welche Schicksale spielten sich an der innerdeutschen Grenze ab? Was hat sich seit dem Abbau der Grenze 1989/90 in ländlichen Regionen verändert? Besteht die Grenze in den Köpfen fort? Wie kann die Geschichte der deutschen Teilung vor Ort vermittelt werden? Diesen und vielen weiteren Fragen werden wir uns bei der Veranstaltung widmen. Die Tagung findet am 21. November 2024 ab 11 Uhr in der Bundesstiftung Aufarbeitung statt und kann auch live über den Stream verfolgt werden. Sie bildet den Abschluss des dreijährigen Förderschwerpunktes „Die Geschichte der deutschen Teilung und deren Folgen entlang der innerdeutschen Grenze“. Aufgrund einer Spende der Erbengemeinschaft Heimpel konnten von 2022-2024 zahlreiche Vorhaben entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze erfolgreich realisiert werden.

    Präsentation des Jahrbuchs Deutsche Einheit 2024

    Play Episode Listen Later Oct 23, 2024 115:33


    Die öffentliche Debatte um die DDR-Geschichte ist immer noch ein erinnerungskultureller Kampfplatz. Die institutionalisierte Aufarbeitung der SED-Diktatur konkurriert mit dem vielstimmigen Familiengedächtnis, dem Geraune in den sozialen Netzwerken und der Mythenproduktion geschichtspolitischer Akteure von links bis rechts. Die deutschen Aufarbeitungsweltmeister schwanken zwischen Selbstbewusstsein und Selbstzweifeln. Im fünften »Jahrbuch Deutsche Einheit« analysieren Beobachter aus Ost- und Westeuropa, Nordamerika und Deutschland den Ertrag und die Perspektiven der öffentlichen Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur.

    1989 – Mit der Revolution in die Zukunft

    Play Episode Listen Later Oct 10, 2024 329:41


    Im Herbst 1989 gingen hunderttausende Menschen in der DDR für eine freie und demokratische Zukunft auf die Straße. Mit ihrem Mut brachten sie die Berliner Mauer zu Fall und läuteten das Ende des SED-Regimes ein. Protest, Selbstdemokratisierung und Freiheit – was kurz zuvor noch unvorstellbare Zukunftsträume in der kommunistischen Diktatur gewesen waren, wurde 1989 rasant zur Gegenwart der Menschen und ist heute eine zentrale Wegmarke der deutschen und europäischen Demokratiegeschichte.

    Zweiter Weltkrieg, Opposition und die Erinnerung: Herausforderung für die Demokratie heute

    Play Episode Listen Later Sep 13, 2024 73:47


    Anlässlich des 85. Jahrestages des Beginns des Zweiten Weltkrieges möchten wir in diesem Rahmen die zentrale Bedeutung der Erinnerungskultur für die Demokratie heute diskutieren. Moderiert von Robert Parzer debattieren Anne Delius (Historikerin und Publizistin, Bundeszentrale für Politische Bildung), Markus Meckel (Theologe, Außenminister der DDR a.D., Ratsvorsitzen der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur) und Jacek Kubiak (Polnischer Historiker und Journalist, Spezialist für deutsch-polnische Beziehungen, Oral History Archive Posnania)

    Queerfeindlichkeit in Gesetzesform

    Play Episode Listen Later Jun 28, 2024 102:53


    Welche direkten und indirekten Auswirkungen auf die Lebenswirklichkeit queerer Menschen hatte die strafrechtliche Verfolgung von Homosexualität in der DDR? Wie gestaltete sich das gesellschaftliche Klima für queere Menschen? Welche organisierten Formen der Selbstbehauptung und des Widerstands waren innerhalb des Systems möglich? Der 35. Jahrestag der offiziellen Streichung des §151 aus dem Strafgesetzbuch der DDR am 30. Juni 1989 bietet Anlass über diese Fragen zu diskutieren. Am 27.06.2024 ab 18 Uhr sprechen wir darüber mit unseren Gästen vor Ort und im Livestream.

    Aufgewachsen in DDR-Heimen – Betroffene und Experten im Austausch

    Play Episode Listen Later Jun 21, 2024 86:14


    Heimerziehung in der DDR ist bis heute aktuell: Zum einen sind die Folgen für die Betroffenen oftmals ein Leben lang präsent, zum anderen rückte das Thema in den letzten Jahren stärker in den Fokus der Wissenschaft und ist Gegenstand öffentlicher Debatten. Mitte der 1960er-Jahre wurde das Jugendhilfe- und Heimsystem in der DDR neu ausgerichtet. Ziel war die „Heranbildung vollwertiger Mitglieder der sozialistischen Gesellschaft“. Kinder und Jugendliche wurden als „normal erziehbar“ oder „schwer erziehbar“ eingestuft und entsprechend in Normal- und Spezialkinderheimen untergebracht. Am 20. Juni 2024 spricht Moderatorin Gemma Pörzgen ab 18 Uhr mit den Zeitzeugen Hans-Jürgen Barth und Alexander Müller, der Historikern Dr. Angelika Censebrunn-Benz sowie der Diplompsychologin Prof. Dr. Heide Glaesmer über das Thema.

    Verleihung des Karl-Wilhelm-Fricke-Preises 2024

    Play Episode Listen Later Jun 14, 2024 115:13


    Am 13. Juni fand die Verleihung des Karl-Wilhelm-Fricke-Preises 2024 statt. Der Hauptpreis ging in diesem Jahr an den Lern- und Gedenkort Kaßberg, den Sonderpreis erhielt der Journalist Peter Wensierski. Der Nachwuchspreis 2024 ging an Leonie Schöler für ihren TikTok-Kanal @heeyleonie.

    Preisverleihung des Jugendwettbewerbs „Umbruchszeiten“ 2024

    Play Episode Listen Later Jun 11, 2024 78:18


    Am 10. Juni 2024 haben wir die Preisverleihung live aus dem „Bundesministerium für Digitales und Verkehr“ die Preisverleihung des Jugendwettbewerbs „Umbruchszeiten. Deutschland im Wandel seit der Einheit" gestreamt. Das Event hat in Anwesenheit von Staatsminister Carsten Schneider, Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland und weiteren Jurymitgliedern stattgefunden. Moderiert wurde die Veranstaltung von dem Journalisten und YouTuber Mirko Drotschmann alias MrWissen2Go. Für die musikalische Unterhaltung sorgt die Berliner Künstlerin Brenda Blitz. An der diesjährigen Wettbewerbsrunde nahmen insgesamt 1.000 Jugendliche aus allen 16 Bundesländern teil.

    Zukunft erinnern – Das Morgen von gestern im Heute

    Play Episode Listen Later May 29, 2024 83:29


    Wie unterschiedlich die Zukunftsvorstellungen in Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ausfielen, zeigte sich 1949 bei der Gründung gleich zweier deutscher Staaten: Politisch, rechtlich und ideologisch waren die Bundesrepublik und die DDR zwei völlig entgegengesetzte, staatsgewordene Zukunftsversprechen. Die Podiumsdiskussion bildet den Auftakt der zweijährigen Reihe „Zurück in die Zukunft!“, die mit dem Blick in die Vergangenheit unsere Gegenwart verstehen und die Zukunft mitgestalten möchte. Nach einer Begrüßung von Dr. Robert Grünbaun diskutieren auf dem Podium Carsten Schneider, Prof. Dr. Elke Seefried, Gesine Oltmanns und Jan Stassen.

    In guter Verfassung? Lehren, Impulse und aktuelle Herausforderungen

    Play Episode Listen Later May 17, 2024 104:32


    „Nie wieder ist jetzt!“ – unter diesem Motto gehen derzeit viele Menschen auf die Straße, um gegen Extremismus und für unsere Demokratie zu demonstrieren. Aus der Geschichte der gescheiterten Weimarer Republik und den Schrecken des Nationalsozialismus wollten auch schon die Mütter und Väter des Grundgesetzes lernen, als sie vor 75 Jahren in Bonn tagten. Nach dem Fall der Berliner Mauer vor 35 Jahren initiierten Bürgerrechtlerinnen und Bürgerrechtler eine Debatte um die Frage, wie auch Lehren aus 40 Jahren SED-Diktatur in die Verfassung einfließen könnten. Wie schlug sich das „Lernen aus der Geschichte“ in Text und Aufbau des Grundgesetzes nieder? Von wem wird unsere Demokratie aktuell bedroht und wie wehrhaft ist sie? Diesen und vielen weiteren Fragen werden wir uns am 16. Mai 2024 ab 18 Uhr in drei Impulsen und einer Podiumsdiskussion annähern.

    Erwartungen an die Demokratie

    Play Episode Listen Later Apr 18, 2024 104:22


    Motive für die Beteiligung an gesellschaftspolitischen Prozessen. Dritte Veranstaltung der Reihe "Kirche als Lernort der Demokratie". Mit der Friedlichen Revolution wurden innerhalb und außerhalb der Kirchen Hoffnungen erfüllt und Träume verwirklicht, an deren Umsetzung kaum noch jemand geglaubt hatte. Gleichzeitig ging die Transformation zum vereinigten Deutschland nicht ohne Unsicherheiten, Enttäuschen und Verletzungen vonstatten. Die dritte Gesprächsrunde der Reihe „Kirche als Lernort der Demokratie“ schaut auf Hoffnungen und Erwartungen vor und nach 1989/90. Sie blickt auf Gelungenes aus der Transformationszeit, sucht nach Träumen und Visionen von damals, die sich erfüllt haben oder die noch nicht ausgeträumt sind. Und sie fragt nach dem Beitrag, den die evangelische Kirche heute zur Weiterentwicklung der Demokratie leistet.

    Da war doch was: Diskussionen über die DDR (Folge 3)

    Play Episode Listen Later Feb 16, 2024 43:50


    In der dritten Folge von „Da war doch was“ geht es weniger um die DDR selbst, als vielmehr um die Diskussionen über sie. Denn auch drei Jahrzehnte nach ihrem Ende wird noch oft und viel über den SED-Staat geredet. Und manchmal wird es dabei auch sehr emotional. Wie wird über die DDR geredet und warum so oft falsch? Über dieses Thema spricht Thomas Klug mit Dr. Anna Kaminsky, Direktorin der Bundesstiftung Aufarbeitung.

    Demokratielabor Kirche

    Play Episode Listen Later Jan 30, 2024 109:30


    Die evangelische Kirche war Teil der Friedlichen Revolution in der DDR. In der Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsarbeit fanden viele Menschen ein gemeinsames Thema zum Engagement. In kirchlichen Räumen konnten Personen verschiedenen Glaubens und mit unterschiedlichen Weltanschauungen jenseits der offiziellen SED-Diktatur miteinander ins Gespräch kommen. Kirche als Lernort der Demokratie - trägt das auch noch heute? An vier Abenden sprechen Zeitzeugen mit Persönlichkeiten aus Kirche, Politik und Wissenschaft über das Verhältnis von Kirche und Demokratie in den 1980er-Jahren und heute. Am zweiten Abend der Reihe „Kirche als Lernort der Demokratie“ tauschen wir uns mit Gästen aus Kirche und Politik über die Bedeutung der evangelischen Kirche in der Transformationszeit 1988/89 und heute aus: Welche Hoffnungen verbanden sich in der DDR mit kirchlichen Räumen und theologischen Ideen? Was waren die spezifischen Bedingungen, in denen die Kirche wichtiger Ankerpunkt für politische Weichenstellungen werden konnte? Welche Aufgaben hat die protestantische Kirche heute in einer Zeit, in der Angriffe auf Demokratie nicht nur unsere europäischen Nachbarn betreffen, sondern zunehmend auch uns selbst?

    Was Jugendliche über die DDR im Schulunterricht lernen sollten

    Play Episode Listen Later Jan 25, 2024 97:00


    Das Jahr 2023 markierte einen Kulminationspunkt in der erinnerungskulturellen Debatte um die gegenwärtige Einordnung und Bewertung der DDR-Geschichte. Es erschienen zahlreiche Publikationen mit großer gesellschaftlicher Resonanz und kontroversen Reaktionen, die das Spannungsfeld von Alltag und Diktatur einerseits sowie der Transformationszeit in ihren Auswirkungen bis heute andererseits neu vermessen wollten. Diese historischen Aushandlungsprozesse machen auch vor den Schulen nicht Halt: Zwar ist die Beschäftigung mit der deutsch-deutschen Nachkriegsgeschichte Bestandteil aller Curricula der 16 Bundesländer, die thematischen Schwerpunktsetzungen fallen allerdings sehr unterschiedlich aus. Die Folgen der Deutschen Einheit, Umbruchszeit sowie erinnerungskulturelle Perspektiven kommen dabei oft zu kurz. Abhängig vom Standort, Alter und der Sozialisation der Lehrkraft sowie dem Hintergrund der Schülerinnen und Schüler entstehen mitunter Widersprüche zwischen dem familiären Gedächtnis und den schulischen Lernzielen, schulspezifischen Curricula oder den Rahmenlehrplanvorgaben. Diese Widersprüche können und sollen nicht aufgelöst, aber sollten für einen multiperspektivischen Blick auf die DDR-Geschichte fruchtbar gemacht werden. Wie wollen wir die deutsch-deutsche Teilungs- und Einheitsgeschichte künftig unterrichten? Wie können neue Fragen und Themenfelder in einen lebendigen erinnerungskulturellen Diskurs aufgenommen werden, ohne in eine Weichzeichnung der kommunistischen Diktaturen zu verfallen? Bilden Alltag und Diktatur zwei Pole oder sind diese nicht vielmehr integriert zu betrachten? Die Veranstaltung in der Reihe „Wir müssen reden!“ möchte kontroverse erinnerungskulturelle Fragen auf den Tisch bringen und mit Lehrkräften unterschiedlicher Generationen, Fachdidaktikerinnen und Historikern sowie dem Publikum ins Gespräch kommen. Eine Kooperationsveranstaltung des Landesverbandes der Geschichtslehrer Berlin e. V. mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

    (Nicht) Unsere Revolution? Protestgeschichte von Menschen mit Behinderungen in der DDR

    Play Episode Listen Later Nov 29, 2023 107:25


    Wie gestaltete sich der Alltag von Menschen mit Behinderungen in der DDR? Unter welchen Bedingungen war ihnen gesellschaftliche Teilhabe möglich? Was bedeutete es für sie und ihre Angehörigen, in der kommunistischen Diktatur für ein selbstbestimmtes Leben einzutreten? Inwieweit waren behindertenpolitische Themen Teil der Bürgerrechtsbewegung in den 1980er-Jahren? Welche Folgen hatte die Friedliche Revolution gerade für Menschen mit Behinderungen in der DDR? Und was änderte sich für sie mit der Einheit Deutschlands? Die Veranstaltung richtet den Blick auf Menschen, deren Geschichten und Erfahrungen bislang wenig bekannt sind. Wir lernen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen kennen, die sich Teilhabe in der DDR immer wieder erkämpfen mussten. Die während der Friedlichen Revolution unabhängige Interessenvertretungen für Menschen mit Behinderungen in der DDR gegründet haben. Und die sich bis heute in Selbstvertretungen für eine inklusive Gesellschaft engagieren. Wir sprechen über neue wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Behinderung in der DDR. Und wir erörtern die Frage, warum eine Geschichtsvermittlung für alle in unserer Demokratie eine wichtige Rolle spielt.

    DDR im Plural. Ostdeutsche Vergangenheiten und ihre Gegenwart

    Play Episode Listen Later Nov 16, 2023 102:20


    Es gab nicht die eine DDR: Der ostdeutsche Teilstaat hat in der Geschichtswissenschaft und öffentlichen Debatten diverse Deutungen erfahren. Um den verschiedenen Zuschreibungen an die DDR, wie Unrechtsstaat, Fürsorgediktatur oder Nischengesellschaft, gerecht zu werden, empfiehlt sich ein pluraler Zugriff auf das vielschichtige Wesen der DDR und seinen Nachwirkungen. Das bietet das jüngst erschienene Lesebuch „DDR im Plural. Ostdeutsche Vergangenheiten und ihre Gegenwart“. Darin geben 25 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anschauliche Einblicke in ihre Arbeit und damit in aktuelle Forschungen zu DDR- und ostdeutscher Geschichte. Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Metropol Verlag haben zur Premiere eingeladen. Gemeinsam mit Autorinnen und Autoren des Bandes sowie weiteren Gästen aus Wissenschaft und Literatur haben wir darüber gesprochen, auf welche Weise die DDR nachwirkt, was aktuelle Forschung zur DDR ausmacht und wie neue Erkenntnisse ihren Weg in die breitere Öffentlichkeit finden.

    Die Friedliche Revolution 1989: biografische Erfahrungen und aktuelle Bezüge

    Play Episode Listen Later Nov 14, 2023 89:46


    Im Herbst 1989 gingen in vielen Städten in der DDR Menschen auf die Straße. Ihre Anliegen waren vielfältig – unter anderem forderten sie Menschenrechte, prangerten Umweltzerstörung an und setzten sich für politische Reformen ein. Als Volk wollten sie von den Machthabern gehört werden und die Zukunft des Landes mitgestalten. Mit dem Fall der Berliner Mauer, dem zentralen Runden Tisch und den ersten freien Wahlen zur Volkskammer im März 1990 gewannen tiefgreifende Veränderungsprozesse an Geschwindigkeit. Die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche in der DDR spiegeln sich auch als Zäsur in Biografien wider. Bis heute sind die Ereignisse von 1989/90 einerseits Gegenstand von Diskussionen und Kontroversen und andererseits Teil einer positiven nationalen Geschichtserzählung. In der Veranstaltung werden beispielsweise folgende Fragen diskutiert: Welche Oppositions- und Bevölkerungsgruppen waren die treibenden Kräfte der Friedlichen Revolution? Welche Ideen und Ziele verfolgte dieser Querschnitt der DDR-Gesellschaft? Wie ist der Begriff „Wende“ historisch und unter Berücksichtigung aktueller Vereinnahmungen zu bewerten? Und wie wirkt die Friedliche Revolution in den Biografien der Akteurinnen und Akteure nach?

    Deutsch-deutsche Dolmetscher. 50 Jahre Westkorrespondenten in der DDR

    Play Episode Listen Later Oct 13, 2023 153:51


    Im September 1973 wird Dietmar Schulz als dpa-Journalist in der DDR akkreditiert. Bald sind das öffentlich-rechtliche Fernsehen, der Rundfunk und die großen westdeutschen Zeitungen mit Journalisten im anderen Deutschland vertreten. Fünf von ihnen haben wir zu einem Zeitzeugengespräch eingeladen: Neben Dietmar Schulz, der bis 1979 in der DDR arbeitete, sind am Freitag, 13. Oktober, ab 14 Uhr Peter Pragal (1974 bis 1979 für die Süddeutsche Zeitung, 1983 bis 1991 für den stern), Harald Schmitt (1977 bis 1983 als Fotograf für den stern), Hendrik Bussiek (1977 bis 1985 für den ARD Rundfunk) und Monika Zimmermann (ab 1987 für die FAZ) in der Bundesstiftung zu Gast. Unser Kollege Dr. Ulrich Mählert wird mit den Westkorrespondenten in lockerer Runde und ohne Zeitvorgabe über ihren Alltag in der DDR sprechen. Wie war es, zum Teil mit der ganzen Familie, in der DDR zu leben? Wie gestaltete sich die Arbeit vor Ort? Wie war das eigene Selbstverständnis und wie hat es sich verändert? Wie versuchten die „Dienste“ in Ost, aber auch in West, die Journalisten abzuschöpfen, zu manipulieren oder gar für sich einzuspannen?

    Demokratischer (Un-)Wille? Der Umgang mit antidemokratischem Protest

    Play Episode Listen Later Oct 10, 2023 89:33


    Weltweit gehen Menschen für ihre Überzeugungen auf die Straße oder begehren – oft unter großen persönlichen Risiken – gegen Diktaturen auf. Sie eint der Wille zu Veränderungen: Am 17. Juni 1953 etwa erhoben sich über eine Million Menschen in der DDR für bessere Lebensverhältnisse und demokratische Reformen gegen das SED-Regime. 1989 demonstrierten Hunderttausende für Freiheit und Demokratie und brachten mit ihrem Willen zum Wandel Mauer und kommunistische Diktatur zu Fall. Nicht zuletzt aufgrund der Errungenschaften der Friedlichen Revolution sind Widerstand und Protest in der deutschen Erinnerungskultur positiv besetzt, sie gelten als wichtige Ressource für Demokratie und Fortschritt. Doch wie umgehen mit Protest, der sich gesellschaftlichem Wandel verweigert? Was tun, wenn Pegida, Querdenken und Anti-Globalisierungsproteste die liberale Demokratie selbst zum Feind erklären? Die Veranstaltung geht diesen Fragen nach und diskutiert insbesondere, weshalb antidemokratische Proteste gerade in Ostdeutschland stark sind, wo Menschen 1953 und 1989 für Demokratie auf die Straße gingen.

    "Über unsere Köpfe hinweg? Zum Narrativ der deutschen Einheit"

    Play Episode Listen Later Sep 26, 2023 129:14


    Wie vollzog sich 1990 politisch die deutsche Einheit? Über 30 Jahre lang dominierten hier in Politik und Öffentlichkeit die Deutungen des westdeutschen „Machens“ (Kohl) oder der „westdeutschen Übernahme“ der DDR. Doch die DDR ging 1990 weder als Unrechtsstaat noch als Diktatur in die deutsche Einheit über. Ihre 1990 nach der Friedlichen Revolution frei und demokratisch gewählte DDR-Regierung, ihre Minister und Staatssekretäre verhandelten mit der Bundesregierung die deutsche Einheit, bilateral wie international (Zwei-Plus-Vier-Vertrag). Dabei vertraten sie zentrale Anliegen der damaligen DDR-Bürger. Dieser Prozess war komplex, ist bis heute nicht erforscht und im öffentlichen Bewusstsein nicht präsent. Was wurde erreicht? Wo setzten sich westliche Interessen durch? Fest steht, dass die deutsche Einheit am 3. Oktober 1990 das Ergebnis dieser Verhandlungen zweier demokratisch legitimierter deutscher Staaten war. Die Veranstaltung diskutiert und vertieft, wie es dazu kam, warum das Narrativ einer „verhandelten Einheit“ nach wie vor keinen Platz in der öffentlichen Gedenkkultur, in Gedenkveranstaltungen und Schulbüchern findet. Darüber hinaus wird der Bogen gespannt zur gegenwärtigen Rolle Ostdeutschlands in der deutschen Gesellschaft und Demokratie.

    Wer gehört zum „Wir“? Zugehörigkeiten und Identitätsvorstellungen im Vereinigungskontext

    Play Episode Listen Later Sep 15, 2023 95:24


    Ostdeutsch gegen westdeutsch, deutsch gegen nicht-deutsch – seit 1990 wird darüber gestritten, wer dazugehört. Die Spannungen zwischen dem großen „Wir“ der Bundesrepublik nach der deutschen Einheit und den vielen „Wirs“, mit ihren mannigfaltigen Zugehörigkeiten und unterschiedlichen Teilhabevorstellungen bestimmen die derzeitigen Debatten in Medien und Politik. Wer gehört somit nach welchen Kriterien zu welchem „Wir“, und welche Konsequenzen haben die unterschiedlichen Versuche, ein solches „Wir“ zu bestimmen? Mehr als 30 Jahre nach dem Ende der deutschen Zweistaatlichkeit sind diese Fragen aktueller denn je. Wir wollen den internationalen Tag der Demokratie nutzen, um in der Reihe „Wir müssen reden!“ mit unseren Gästen über diese Fragen zu diskutieren. Vorgestellt wird zugleich der neue Band des „Jahrbuchs Deutsche Einheit“, der sich der Frage nach Zugehörigkeiten und Identitätsvorstellungen im Vereinigungskontext widmet. Das Jahrbuch Deutsche Einheit wird seit 2020 von Dr. Marcus Böick, Prof. Dr. Constantin Goschler und Prof. Dr. Ralph Jessen in Zusammenarbeit mit der Bundesstiftung Aufarbeitung herausgegeben.

    Traum und Terror – 50 Jahre nach dem Militärputsch in Chile

    Play Episode Listen Later Sep 11, 2023 110:28


    Am 11. September 1973 putschte sich das Militär unter der Führung von Augusto Pinochet in Chile an die Macht und stürzte den demokratisch gewählten sozialistischen Präsidenten Salvador Allende. In den Jahren der Militärdiktatur geschahen zahlreiche Menschenrechtsverletzungen und das Land wurde nach den Prinzipien des Neoliberalismus umgestaltet. Erst 1990 gelang es, zur Demokratie zurückzukehren. Heute ist Chile zwar einerseits eines der wirtschaftlich stärksten Länder Südamerikas, aber andererseits auch eines der ungleichsten Länder der Welt. 2019 und 2020 erschütterten Proteste nach mehr sozialer Gerechtigkeit und einer neuen Verfassung das Land. Den 50. Jahrestag des Militärputsches nimmt die Bundesstiftung Aufarbeitung zum Anlass, um in drei Stehtischrunden über die zentralen Aspekte der chilenischen Geschichte zu diskutieren, das Verhältnis der beiden deutschen Staaten zu Chile zu erörtern und den Status quo der Aufarbeitung der Militärdiktatur ins Auge zu fassen.

    25 Jahre Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

    Play Episode Listen Later Aug 30, 2023 85:14


    Mit etwa 400 Gästen beging die Bundesstiftung Aufarbeitung am 30. August im Rahmen der Zeitgeschichtlichen Sommernacht ihr 25-jähriges Jubiläum. In der Villa Elisabeth in Berlin-Mitte blickte Direktorin Dr. Anna Kaminsky mit Wegbegleitern, Mitarbeitern und Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft nicht nur auf die vergangenen 25 Jahre zurück, sondern ordnete die Stiftung und ihre Arbeit auch in den aktuellen gesellschaftlichen Kontext ein. Den Festvortrag „Von der Notwendigkeit und Kunst des Erinnerns“ hielt die Regionalbischöfin der Ev.-luth. Landeskirche Hannover und Mitglied des Deutschen Ethikrates, Dr. Petra Bahr. Ebenso sprachen Katrin Göring-Eckart, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, und Maria Bering, Abteilungsleiterin „Erinnerungskultur“ bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Musikalisch begleitet wurde der Festakt von „The Swingin‘ Hermlins“ unter der Leitung von Andrej Hermlin.

    Der Hitler-Stalin-Pakt

    Play Episode Listen Later Aug 21, 2023 97:24


    Vor 84 Jahren unterzeichneten die Sowjetunion und das NS-Regime am 23. August 1939 den sogenannten Hitler-Stalin-Pakt. Die Vereinbarung ebnete den Weg für den deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939, mit dem der Zweite Weltkrieg begann. Wenige Tage später besetzte die Sowjetunion Ostpolen. Darüber hinaus hatten die Vertragspartner in einem geheimen Zusatzprotokoll die Aufteilung der Länder Ost- und Ostmitteleuropas in jeweilige Einflusssphären vereinbart. Was bedeutete dieser Pakt für die Nachbarländer der beiden Diktaturen? Welche Folgen hatte die Vereinbarung? Welche Erfahrungen machte die Bevölkerung in den von NS-Deutschland und der Sowjetunion in der Folge besetzten Ländern und Gebieten? Wie wird heute an den Pakt und seine Folgen erinnert und welche Chancen für eine europäische Erinnerungskultur liegen darin, an dieses Ereignis zu erinnern?

    Da war doch was: Der Mauerbau am 13. August 1961 (Folge 2)

    Play Episode Listen Later Aug 2, 2023 32:54


    Am 13. August 1961 wird die Grenze zwischen Ost und West abgeriegelt. Straßen werden aufgerissen, Panzersperren und Stacheldraht errichtet. Die Berliner Bevölkerung ist schockiert. In den folgenden Tagen wird der Stacheldraht durch eine ca. 2 m hohe Mauer ersetzt. Familien werden getrennt, über 50.000 Ostberliner können ihre Arbeitsplätze im Westen nicht mehr erreichen und Grenzsoldaten schießen auf Menschen, die über die Grenze fliehen wollen. Laut DDR-Regierung soll die Mauer die Bürger im Osten vor den Faschisten im Westen schützen. Mehr über die Vorgeschichte und den Verlauf des Mauerbaus erfahren Sie in dieser Folge von „Da war doch was - Geschichten zwischen Kap Arkona und Fichtelberg“. Zu Wort kommt der Direktor der Stiftung Berliner Mauer, Prof. Axel Klausmeier.

    Wir müssen Reden! Enteignungen in der SBZ und DDR

    Play Episode Listen Later Jul 12, 2023 94:38


    Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs errichtete die sowjetische Besatzungsmacht in ihrer Zone eine Diktatur nach sowjetischem Vorbild. Damit war nicht nur die politische Umgestaltung, sondern auch tiefgreifende wirtschaftspolitische Entscheidungen verbunden. Dazu gehörten rücksichtslos durchgeführte Enteignungen von Land- und Grundbesitz aber auch von Handwerks- und Industriebetrieben sowie dem Hotel- und Gaststättengewerbe. Welche Forschungsergebnisse liegen heute mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung dazu vor?

    Stadt, Land, Netz – Protesträume im Wandel

    Play Episode Listen Later Jul 4, 2023 94:52


    Demonstrationszüge, Steinewerfer, Panzer, Straßenschlachten: Auch Fotos vom 17. Juni 1953 haben das deutsche Bildgedächtnis von Auf- und Widerstand geprägt. Tumulte auf den Straßen, Menschen vor Machtzentren, der öffentliche Raum im Ausnahmezustand – Massenproteste weltweit erzeugen heute ähnliche Bilder. Doch Protest regt sich nicht nur in öffentlichen Räumen, Revolten brechen nicht nur auf bekannten Plätzen aus: Der Volksaufstand in der DDR fand auch auf Dorfstraßen, in Belegschaftsräumen und auf Betriebsgeländen statt. Heute versammeln sich Menschen bei Netzdemos, entfachen Tweetstorms oder kämpfen als „Hacktivisten“ vom heimischen Computer aus für ihre Ziele. In unserer Veranstaltung fragen wir, welche Räume Menschen nutz(t)en, um gegen autoritäre Regime aufzubegehren und ihren politischen Willen kundzutun. Wie vernetzen und stärken sich Protestbewegungen gegenseitig?

    Der lange Schatten der Diktatur – Posttraumatische Belastungen nach politischer Verfolgung

    Play Episode Listen Later Jun 29, 2023 90:52


    Auch mehr als 30 Jahre nach dem Ende der SED-Diktatur leiden zahlreiche Menschen an den Folgen der politischen Verfolgung. Psychischer Druck, Folter, Zersetzung der Persönlichkeit aber auch die Stigmatisierungen im Alltag haben oftmals komplexe Gesundheitsschäden und Traumatisierungen verursacht und wirken bis heute fort. Seit 2021 untersucht das länderübergreifende Forschungsverbundprojekt „Gesundheitliche Langzeitfolgen von SED-Unrecht“ der Universitäten Magdeburg, Jena, Leipzig und Rostock erstmals auch die Begutachtungspraxis in Entschädigungsverfahren in der Breite, um so zu einer verbesserten Anerkennung und Behandlung der Betroffenen beizutragen.

    Nikolai Epplée: Die unbequeme Vergangenheit. Vom Umgang mit Staatsverbrechen in Russland und anderswo

    Play Episode Listen Later Jun 27, 2023 122:34


    Das Verbot der internationalen Menschenrechtsorganisation Memorial im Dezember 2021 war der letzte Schlag des Putin-Regimes gegen die russische Zivilgesellschaft. Zwei Monate später begann der großflächige Angriff auf die Ukraine. Dass sie den Krieg nicht verhindern konnten – mit dieser Erkenntnis schlagen sich vor allem diejenigen herum, die sich den Geschichtslügen der Kreml-Propaganda entgegengestellt hatten. Was ist aus der vielgestaltigen Aufarbeitungsszene in Russland geworden? Irina Scherbakowa, Gründungsmitglied der Menschenrechtsorganisation Memorial, und Manfred Sapper, Chefredakteur der Zeitschrift „Osteuropa“, diskutieren mit dem Autor über die zentralen Fragen seines Buches. Es moderiert Uta Gerlant, Gründungsmitglied von MEMORIAL Deutschland.

    Busludscha oder Belene? Kommunismusaufarbeitung in Bulgarien

    Play Episode Listen Later Jun 21, 2023 120:35


    Seit 2013 setzt sich die Sofia Platform Foundation für die Aufarbeitung der kommunistischen Diktaturvergangenheit in Bulgarien ein. Besondere Aufmerksamkeit widmet die NGO dem Straflager Belene, das 1949 auf der gleichnamigen Donauinsel an der Grenze zu Rumänien errichtet worden war. Bis 1987 wurden unter der Herrschaft der Kommunisten zahlreiche Regimegegner sowie so genannte "Konterrevolutionäre" auf die Insel deportiert und viele davon ermordet. Während dieser Ort der Repression bis heute ein Schattendasein führt, erfährt der nationalkommunistische Busludscha-Komplex weitaus mehr öffentliche Aufmerksamkeit. Das 1981 und bereits 1989 wieder geschlossene Kongresszentrum thront wie ein UFO auf einem 1400 Meter hohen Berg.

    Wir müssen reden! „Fake News“ und „Meinungsfreiheit“

    Play Episode Listen Later Jun 20, 2023 78:25


    Folgt man Debatten in den sozialen Medien, kann man den Eindruck gewinnen, es gibt keine gesicherten Fakten oder Wahrheiten mehr. Die Medienlandschaft hat sich in den letzten zehn Jahren grundlegend verändert. Was sind eigentlich »Fake News«? Wann wird eine abweichende Meinung zu »Fake« und wer entscheidet jeweils, was »wahr« oder »falsch« ist? Was ist von der Meinungsfreiheit gedeckt und wo beginnt gezielte Desinformation und Lügen? Und wie kann man sich in den verschiedenen Meinungen und widersprüchlichen Darstellungen noch orientieren? Wie findet man sich im Informationsdschungel zurecht? Welche Medien gelten heute noch als vertrauenswürdig? Und welchen Einfluss hat das auf die historisch politische Bildungsarbeit?

    Kerze, Schirm und abgeschnittenes Haar – Symbole von Protest und Widerstand

    Play Episode Listen Later Jun 6, 2023 78:12


    Die Demonstranten der Leipziger Montagsdemonstrationen hielten Kerzen in den Händen, die zu einem Symbol der Friedlichen Revolution wurden. Als 2014 in Hongkong tausende Menschen mit Regenschirmen für mehr Demokratie auf die Straße gingen, sprachen Medien von der „Regenschirm-Revolution“. Seit dem Tod von Masha Amini im September 2022 schneiden sich Frauen weltweit die Haare ab als Zeichen der Solidarität für die protestierenden Menschen im Iran. In unserer Veranstaltung fragen wir, wie Widerstand aussieht.

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