Was gibt es Neues im Feld der Sound Studies? In der AG Auditive Kultur und Sound Studies versammeln sich Forschende und Praktiker*innen aus dem weiten Feld all jener Disziplinen, die sich mit dem Klang befassen. Wir melden uns hier in lockerer Folge mit Interviews, Vorträgen und Audiopapers aus diesem interdisziplinären Forschungsfeld. Willst du beitragen? Dann komm auf uns zu: auditive-medienkulturen.de
AG Auditive Kultur und Sound Studies
Warum Klänge situativ verstanden werden müssen, wie sich die deutsche und die internationale Entwicklung der Sound Studies zu einander verhalten, warum Sound Studies eine non-discipline sind und ihre Zukunft dekolonial ist: Ania Mauruschat im Gespräch mit Holger Schulze, Professor für Sound Studies an der Universität Kopenhagen sowie Gründer und Leiter des Sound Studies Lab.
Michael Harenberg ist Komponist und Professor für Musikalische Gestaltung und Medientheorie an der Hochschule der Künste in Bern. Seine künstlerischen und wissenschaftlichen Schwerpunkte bilden neben digitalen Klangkulturen vor allem experimentelle Interfaces, virtuelle Instrumente sowie die Körperlichkeit elektroakustischer Musik im Kontext instrumentaler und installativer Settings. Er war von 2004 bis 2014 Vorsitzender der „Deutschen Gesellschaft für Elektroakustische Musik“ und erhielt im Wintersemester 2016/17 die Edgar-Varèse-Gastprofessur für Computermusik des DAAD an der TU-Berlin. Heute ist er Co-Leiter des Bachelorstudiengangs Sound Arts - Musik und Medienkunst sowie des Masterstudiengangs Contemporary Arts Practice an der Hochschule der Künste Bern. Für diese Episode habe ich mich mit Michael Harenberg online über Webex getroffen.
Wie verhalten sich Sprache und Musik zueinander? Welche Rolle spielen Medientechnologien bei der Musikvermittlung und für akustische Kulturen? Was haben Virtual-Reality-Headsets und die Sixtinische Kapelle gemeinsam? Und warum können auch Streichhölzer musikalisch sein? Lorenz Gilli spricht mit Anne Holzmüller, die seit 2020 Qualifikationsprofessorin für Akustische Kulturen und Musikvermittlung an der Philipps-Universität Marburg ist.
Shintaro Miyazaki, Juniorprofessor für digitale Medien und Computation an der Humboldt-Universität zu Berlin, berichtet im Gespräch über Sonifikation als diagnostische Praxis in der frühen Computergeschichte, das Klangwissen von Computeringenieuren, Kritische Psychologie, Wegbereiter der zeitgenössischen Sound Studies und die notwendige Politisierung der Klangforschung.
Sabine Sanio studierte Germanistik und Romanistik und promovierte über das interdisziplinäre Thema „Alternativen zur Werkästhetik“ bei dem Schriftsteller Helmut Heißenbüttel und dem Komponisten John Cage. Seit 2007 unterrichtet sie Sound Studies an der Universität der Künste (UdK) in Berlin. Im Gespräch mit Ania Mauruschat erklärt Sanio, wieso die künstlerischen Avantgardisten seit Erik Satie für sie Vorläufer und Wegbereiter der Cultural Studies und Sound Studies sind, und warum sie sehr vorsichtig damit ist, künstlerische Forschung zu definieren. Sie ist jedoch davon überzeugt: Die künstlerischen Avantgardebewegungen und ihre künstlerische Erforschung nicht zuletzt des Alltags sind nach wie vor ein wichtiger Kern der Sound Studies, und das wird auch so bleiben, zumal wenn sich unser Verständnis vom genialen Künstler weiter ändert und heute jede:r ein:e Künstler:in sein kann.
Golo Föllmer versteht unter Soundforschung den Versuch, Klangphänomene im Kontext zu beschreiben: »und zwar definitiv von Anfang an sowohl musikalische Klänge, aber dann eben auch der ganze Rest.« Im Gespräch mit Anna Schürmer spricht er über seinen Weg vom Klavierbauer zum Professor für Musik und Medien an der Uni Halle, über das Radio-machen und weitere erfahrungspraktische Zugänge.
Wie haben sich die Sound Studies als transdisziplinäres Forschungsfeld entwickelt? Wie ist das Verhältnis von Sound Studies und Musikwissenschaft? Wie wird Klang von verschiedenen (Musik-)Kulturen konzipiert? Welche Entwicklungen und Perspektiven können wir in Zukunft von diesem Forschungsfeld erwarten? Lorenz Gilli spricht mit Jens Gerrit Papenburg, seit April 2019 Professor für Musikwissenschaft/Sound Studies an der Universität Bonn.
Gibt es Ontologien des Sounds? Wie sinnvoll ist es, zwischen Sound Studies und Auditiven Medienkulturen zu unterscheiden? Wie steht es um die Zukunft der Sound Studies in Deutschland? Ania Mauruschat spricht mit einer der Gründungsfiguren der deutschsprachigen Sound Studies, mit Rolf Großmann von der Leuphana Universität Lüneburg.
Wir stellen uns vor! Ania Mauruschat, Kiron Patka, Anna Schürmer und Lorenz Gilli podcasten hier in den nächsten Wochen zu Sound Studies und sprechen mit altgedienten und mit jungen Professor*innen aus dem Bereich Auditiver Medienkultur.