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Louis Moilliets farbenprächtiges Gemälde ist raffiniert komponiert. Erfahren Sie mehr über den gebürtigen Berner, der zeitlebens unberechtigterweise etwas im Schatten seiner Freunde Paul Klee und August Macke stand. Mit ihnen reiste er 1914 nach Tunis.
Aus der Stadtansicht wurde ein gelöstes Spiel aus einfachen rechteckigen Flächenformen und locker übereinander gelegten Farbtönen. Von hier aus war es nur noch ein kleiner Schritt bis zu den Aquarellen aus reinen Farbquadraten, die nach der Rückkehr in der Erinnerung an Kairuan entstanden. Abends notierte Klee in sein Tagebuch: «Die Farbe hat mich. Ich brauche nicht nach ihr zu haschen. Sie hat mich für immer, ich weiss das. Das ist der glücklichen Stunde Sinn: ich und die Farbe sind eins. Ich bin Maler.»
Wie die Architektur bestimmten Mustern, Strukturen und Regeln folgt, meist in geometrischen Formen, so soll dies auch die Struktur eines Bildes tun. Das Motiv zerfällt auf den ersten Blick in zahlreiche farbige Flächen. Langsam zeichnet sich ein bestimmtes Muster ab, Streifen scheinen horizontal und vertikal das Blatt zu durchziehen. Die Primärfarben Rot, Gelb und Blau akzentuieren die Komposition, worauf schon der Titel anspielt.
Klee malte die erste Fassung 1914, nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges und dem raschen Tod August Mackes. Bis zu seiner Vollendung 1921 überarbeitete Klee das Bild immer wieder.
Bis zu seiner Tunisreise von 1914 hat sich Klee fast ausschließlich als Grafiker und Zeichner betätigt. Dabei stellte sich ihm schon früh auch die Frage nach der Illustration, sei es in Form einzelner, satirischer Zeichnungen für den "Simplicissimus", sei es in der klassischen Form des Zyklus als Begleitung eines literarischen Werkes. 1909 kam ihm erstmals der Gedanke an die Illustration von Voltaires bekanntestem Roman "Candide ou l’optimisme" (1759), der ihn vor allem wegen seines "kostbar-sparsam-treffenden" Ausdrucks faszinierte. Doch erst 1911 begann er tatsächlich mit der Arbeit an den von ihm mit leichter Selbstironie "Candideln" genannten Illustrationen. Sie sollten ihn weitere zwei Jahre beschäftigen – mühevolle Jahre, wie er später schreiben wird. Jahre aber auch, die für seine künstlerische Entwicklung von höchster Bedeutung waren. Noch 1928 schrieb er an den Dichter Paul Eluard: "Diese beiden Jahre bereue ich durchaus nicht, weil sie eine Vereinigung schließlich brachten." Seit dem Verlassen der Münchner Akademie im Sommer 1901 hatte Klee in seiner Kunst zwischen Naturnachahmung und Imagination, "Bildnerischem" und "Dichterischem", zwischen fester Kontur und deren weitgehender Auflösung geschwankt. Hier nun kam seine ruhelose Suche zu einem vorläufigen Ende: die genannten Kräfte kamen ins Gleichgewicht und standen ihm fortan immer selbstverständlicher zur Verfügung. Damit aber hatte er sich, nur zwei Jahre vor seiner Initiation als "Maler" auf der Tunisreise, für den Bereich der Grafik den sprichwörtlich gewordenen Schlusssatz des von ihm illustrierten Romans zu eigen gemacht: "Il faut cultiver notre jardin."
Bis zu seiner Tunisreise von 1914 hat sich Klee fast ausschließlich als Grafiker und Zeichner betätigt. Dabei stellte sich ihm schon früh auch die Frage nach der Illustration, sei es in Form einzelner, satirischer Zeichnungen für den "Simplicissimus", sei es in der klassischen Form des Zyklus als Begleitung eines literarischen Werkes. 1909 kam ihm erstmals der Gedanke an die Illustration von Voltaires bekanntestem Roman "Candide ou l’optimisme" (1759), der ihn vor allem wegen seines "kostbar-sparsam-treffenden" Ausdrucks faszinierte. Doch erst 1911 begann er tatsächlich mit der Arbeit an den von ihm mit leichter Selbstironie "Candideln" genannten Illustrationen. Sie sollten ihn weitere zwei Jahre beschäftigen – mühevolle Jahre, wie er später schreiben wird. Jahre aber auch, die für seine künstlerische Entwicklung von höchster Bedeutung waren. Noch 1928 schrieb er an den Dichter Paul Eluard: "Diese beiden Jahre bereue ich durchaus nicht, weil sie eine Vereinigung schließlich brachten." Seit dem Verlassen der Münchner Akademie im Sommer 1901 hatte Klee in seiner Kunst zwischen Naturnachahmung und Imagination, "Bildnerischem" und "Dichterischem", zwischen fester Kontur und deren weitgehender Auflösung geschwankt. Hier nun kam seine ruhelose Suche zu einem vorläufigen Ende: die genannten Kräfte kamen ins Gleichgewicht und standen ihm fortan immer selbstverständlicher zur Verfügung. Damit aber hatte er sich, nur zwei Jahre vor seiner Initiation als "Maler" auf der Tunisreise, für den Bereich der Grafik den sprichwörtlich gewordenen Schlusssatz des von ihm illustrierten Romans zu eigen gemacht: "Il faut cultiver notre jardin."