pflaster wird produziert von den herren meisenbichler und schmitzer. pflaster bezieht sich affirmativ auf den begriff des fortschritts. unter ihm liegt der strand.
Christian Meisenbicher und Stefan Schmitzer
tex rubinowitz hatte eine stunde zeit auf dem weg nach klagenfurt zum bachmannpreis. frau motter und herr rubinowitz sprechen übers reisen und literatur. herr meisenbichler ist fan von der musik. tex rubinowitz ist zeichner, autor und musiker, meistens in wien.
otto glatter hat noch gesehen, was wissenschaftlerInnen mit millimeter-papier und lineal gemacht haben. und es dann abgeschaft, zumindest für sein arbeitsfeld. glatter ist universitätsprofessor an der TU graz und hat im bereich röntgen-kleinwinkelstreuung und lichtstreuung, software zur daten-analyse entwickelt. die pensionierung hält ihn bislang nicht von der forschung fern.
im atelier algorythmics spricht meisenbichler mit winfried ritsch über elektronische musik, synthesizer, computermusik und robotische instrumente. winfried ritsch sagt was zur exzessiven performance der maschinen und er hat ein piano zum sprechen gebracht. das wäre nur ein zirkustrick, aber was für einer. hört auch vom versuch, punk zu disziplinieren – unglaublich.
reinhard kleindl hat sich für eine stunde wohlfühlprogramm mit dem meisenbichler zusammengesetzt. er liefert einen reisebericht vom slackline-gehen auf den "donkey ears" am kinabalu in borneo, malaysien: planen, packen, reisen, aufbauen, rübergehen, feiern, runter gehen. eine runde geschichte. glaubt man ja nicht, wenn man nicht dabei war.
Der Lieblings-Volkswirt der Herren Meisenbichler und Schmitzer erklärt uns: Die Geschichte der Wirtschaftswissenschaften. Also: Nicht die "Geschichte der Wirtschaft" (wäre auch ein bisserl viel), sondern die der Fachdisziplin.
die herren meisenbichler und schmitzer präsentieren: den mitschnitt eines symposions, das am 13. 05. 2014 im forum stadtpark stattfand und "poor times in poetryland - oberschichtbetrieb" trug. worum es in diesem symposion ging? - um die mannigfaltigen folgen und nachwirkungen eines artikels von florian kessler im jänner des jahres, das die so wenig originelle wie zutreffende beobachtung zum gegenstand hatte, man habe es im deutschen literaturbetrieb als bürgerkind irgendwie leichter...
meisenbichler fährt gern zum stubentheater beim komm.st festival in anger in der oststeiermark. roland gratzer, journalist, radiomacher und künstler, ist ein sohn der region und hat das komm.st mit seinem bruder initiiert. er kann alles davon erzählen. nach diesem podcast kann sich der/die hörerin als insider wähnen. es geht um stubentheater, nazis, musik und liebe. die liebe zwischen den lokalen leuten und den künstlerinnen, die schon fast die alte stadt-land-spannung aufgeweicht hat.
nick hayes is the author of the critically acclaimed "rime of the modern mariner", a certified fan of woody guthrie's early works and, strangely, living in graz at the moment. he talks about his youth in the english countryside, his way to london via cambridge and what literature can do to people. there will be stories about rabbits, about creating a magazine, about london clubs, and about folk music. don't miss him singing at the end.
de facto aber: 3 leute, 2 radiosendungen, 5 bücher, 1 feuilleton-artikel, [3*(2+5+1)]=24 meinungen. alles an einem kühlen sonntagmorgen im mai, im printi, in graz.
zu gast bei pflaster sind luka sulzer und lukas custosz. beide machen musik in der band saint chameleon. wir haben uns das zur gelegenheit genommen mal über folkmusik zu sprechen: hat graz gerade sowas wie ein folk-revival? was ist eigentlich folk? wem gehört folk? ist "weltmusik" ein schas oder ein wichtiger impuls für die bessere musik? ... es kommt auch zu einem pflaster-studiokonzert - als nämlich luka und lukas zur gipsy-jazz-gitarre greifen
aus anlass einer präsentation der zeitschrift perspektive war er in graz, und dankenswerterweise fand clemens schittko zeit, mit uns über die frage zu diskutieren, warum man sich hinsetzt und gedichte (!) schreibt. herr meisenbichler ist wütend, weil sein begriff davon, was ein gedicht sein soll, von den gedichten herrn schittkos nicht bedient wird. schittko und schmitzer finden das gut. sie finden überhaupt vieles gut, nur nicht schlechte lyrik. werden sie herrn meisenbichler erklären können, was das ist?
schmitzer und anna-maria jung lesen comics, anna-maria jung zeichnet auch welche. wir lernen, wie comics entstehen, und auch wie die fans drüber reden. es gibt leseempfehlungen von höchster autorität sowie, nebenbei, eine einführung in das werk von howard phillips lovecraft.
maxmin kennt sich mit bitcoins aus. meisenbichler und schmitzer fragen ihn über den praktischen nutzen und die technischen hintergründe dieses dezentralen buchungsystems aus. wir lassen uns an die grenzen solcher begriffe wie "geld", "wert" und "deckung" führen. spoiler alert: dass bitcoins nicht alle eigenschaften von klassischem "geld" haben, heisst nicht, dass es sich um eine krankheit handeln würde, die sich wieder auswächst - was vorliegt, so maxmin, ist eher ein nützlicher service der bleibt. die technische seite der materie war tatsächlich viel spannender als die "politische".
meisenbichler spricht mit dem emeritierten physikprofessor heinrich mitter von der karl-franzens-uni graz und eines führt zum anderen. es geht um die geschichte der quantenmechanik: die entwicklung derselben von etwas aufregend neuem zu einem etablierten und irgenwie fertigen ding - prof. mitter war dabei. anfangen tut die geschichte aber mit erwin schrödingers flucht vor den nazis aus graz.
der schmitzer will es genau wissen und bittet die wahl-odessiterin cordula simon um auskunft über die situation in der ukraine: um was geht es da? welches waren die relevanten gruppierungen bei den demonstrationen im jänner und februar 2014, die zum sturz viktor janukowitschs führten? was ist dran am russischen vorwurf, in der westukraine wären nazis aufmarschiert? was ist dagegen von westlichen meldungen zu halten, wonach eigentlich eh die ganze ukraine "nach westen" wollte? was wissen wir? was vermuten wir nur? usw usf. - disclaimer: als dieser podcast aufgenommen wurde (28.02.2014), war noch nicht klar, wie es in der ukraine bzw auf der krim weitergeht.
das 3. plenum des 18. zentralkomitees der kp chinas fand in bejing statt. eine tv-spielshow hat traditionelle chinesische lyrik zum gegenstand. und die art, wie die "chinesische volkszeitung - überseeausgabe" darüber berichtet, gibt den herren meisnbichler und schmitzer rätsel auf...
nia owen is epidemiologist, so she tells us how its done. We talk about the beginnings, how to aquire the data, if epidemiology is surveillance, and who does it and why. nia owen also talks about her work about neglected risk factors in HIV.
schmitzer gets exited, katja gets brilliant, and meisenbichler gets slightly confused. you will hear stories about slovenia, poetry, philosophy, and politics, and doctor who. the episode is - as these notes indicate - in english.
dies ist die erste pflaster-folge, in der pflaster sich direkt und im detail wissenschaftlichen themen zuwendet. wir nennen's, wenig überraschend, wissenschaftspflaster (auch erkennbar am blauen episodenbild). peter puschnig erzählt die geschichte von einem seiner forschungsgebiete, welches ihn schon seit beginn seiner karriere umtreibt. es geht um organische halbleiter, vakuumkammern, UV-stahlung und das erstaunliche ergebnis, dass man wellenfunktionen messen kann (nur es ist nicht so leicht).
100 jahre 1. weltkrieg ignorieren auch wir nicht. meisenbichler und schmitzer über die geburt der daleks aus dem geiste der panzer; über die erfindung einer "alternativer krebstherapie" (husthust) als spätfolge einer verirrten kugel aus dem schießgewehr eines adeligen vor der korsischen küste; schließlich über den sieg des kapitals und ein städtchen namens wörgl.
meisenbichler und schmitzer zu gast im büro von niko alm, medienunternehmer, neo-neo-abgeorneter (dh. neu, und ausserdem auf der liste der liberalen partei "neos"), kirchenvolksbegehrens-betreiber un deiner breiteren öffentlichkeit bekannt als "der mit dem nudelsieb". wir fragen ihn übers biographische; darüber, warum er in ausgerechnet in der partei ist, in der er ist; was es mit seinem atheismus jetzt im einzelnen auf sich hat; ein bissl was über das österreichische erziehungssystem, religionslehrer und die geschichte seines "multispartenkonzerns" super-fi kommt auch noch vor.
meisenbichler erklärt uns die stringtheorie und standardmopdell der physik, und er hat sogar noch eine rahmenhandlung anzubieten, die sich richtig knackig verfilem ließe. schmitzer stellt laaaangsame zwischenfragen und ist schon zufrieden, wenn er sich die namen in der richtigen reihenfolge merkt. im herz des geschehens: das ausbleiben eines bestimmten ergebnisses in CERN, und der unwille der stringtheorie-fans, zu ingenieuren umzuschulen. an einem nebenschauplatz: die pflichtwatschn für den stronach.
Der Postfuturisten Meisenbichler und Schmitzer haben ein futuristisches Festessen ausgerichtet und reden darüber. In einigen Tangenten: Soylent Green, Alexander Nikopol, sowie eine Theorie des Topfens.
Meisenbichler rezensiert. Die Rezensionen führen zu Rankings. Die Rankings sehen folgendermaßen aus: Sieben von zehn goldenen Schüssen. Fünf von zehn nicht angezündeten Molotowcocktails. Acht von zehn Sekretariatsstellen bei der EU-Kommission. Und schließlich eine bis jetzt noch unbekannte Anzahl von zehn Tragödien-Of-The-Commons.
Das Gespräch mäandert durch die Julihitze und berührt das Liquid-Feedback-Verfahren, die Frage nach der Natur des Kapitalismus, jene andere Frage nach seiner prinzipiellen Veränderbarkeit durch Technik ("Wenn Roboter Roboter erzeugen, die Roboter erzeugen, die Autos erzeugen..."), die Netzneutralität und zwischendurch auch mal Fragen der Parteienfinanzierung in Graz. Weil es so lang ist haben wir ordentlich Kapitelmarken gesetzt.
Pflaster im äusserst erfreulichen Gespräch mit Agnes Peterseil und Raimund Maier, zwei Vorstandsmitgliedern der neuen Partei "Der Wandel", die gerade durch Österreich tourt, um Unterstützungserklärungen für die heraufdräuende Nationalratswahl einzusammeln und der Öffentlichkeit ihre Vision von Politik zu erläutern. StammhörerInnen erinnern sich: Schon in Pflaster #19 vom 16.05.2013 war vom "Wandel" die Rede. Damals gings darum, dass wir auf der Homepage dieser Partei so etwas wie eine erkennbare Theorie von Gesellschaft, ein spezielles Distinktionskriterium vermissten. Der Begriff von "Gerechtigkeit" allein war uns zu wenig. Die Gelegenheit, nun im persönlichen Gespräch ein wenig mehr zu erfahren - z.B. auch, dass wir schon damals, im Mai, mehr als bloß dieses eine Schlagwort ganz leicht in Erfahrung hätten bringen können - ergab sich, weil "Der Wandel" gerade in Graz Station machte. Das Gespräch dreht sich um Fragen der persönlichen Motivation, der politischen Strategie und schließlich des "richtigen" politischen Subjekts: Citoyen oder Klasse? - Was war noch? Ach ja: Occupy Stadtpark!
Pflasterspecial: Der Autor und Performer D. "Bodo" Holland-Moritz über Kosmokraten, Chaotarchen und die relative Unsterblichkeit von Perry Rhodan. Wir lauschen staunend dem Vortrag über Vergangenheit und Gegenwart einer Zukunft.
Deutsche Verfassungsrichter gegen die EZB - oder liegt ein Mißverständnis vor? Die CIA gegen Edward Snowden - oder kriegt der Mann am Ende gar in Österreich Asyl? Die Salzburger Grünen gegen jede politische Vernunft - oder haben sie einen machiavellischen Masterplan, den wir zu blöd sind, zu erkennen? ... Zur Abwechslung wieder mal eine Pflaster-Folge fast ohne David Graeber und Jaron Lanier. Dafür mit Zizek/Lacan. Worüber sich Schmitzer ärgert. Wortreich.
Von den gebrochenen Heilsversprechungen des Hypertext und von den genderbending Erdbeer-Cyborgs (bzw. halt deren Ausbleiben); von der Verkennung der Eigentumsverhältnisse im Netz; vom eigenen Konsumverhalten als letztem Dings, das noch warenförmig zu machen sein wird; mittendrinnen eine alternative Interpretation des Turing-Tests, ein paar Worte zu Equestria Girls und ein paar zu Occupy.
der autor iain m. banks ist, bei schlechter prognose, an krebs erkrankt. das ist scheisse. trotzdem berichtet pflaster über banks' 'culture'-serie, und den stellenwert von maschinenintelligenzen dort. dann geht es um einen haufen kampfdrohnen, die deutschland von den usa abbestellt haben will, um die präzedenz deutschen oder us-rechts im umgang des verteidigungsministeriums mit dem rechnungshof, schließlich das vertrauen in minister de maiziere. über allem, wie inzwischen üblich, schwebt jaron lanier. in diesem zusammenhang versteht herr schmitzer herrn meisenbichler falsch und ärgert sich über ungesagtes - was hoffentlich unterhaltungswert besitzt.