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Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 09/19
Vergleichende Untersuchung von arteriellen versus venösen grafts als Bypassgefäße am Herzen anhand angiographischer Daten in mittel-langfristigen postoperativen Verlauf. Von insgesamt 2099 untersuchten Bypasses waren 819 der A. thor. int, 1280 der V. saphena magna.Die Venenbypasses zeigten eine Verschlußrate von 14%, die Arterien von 7,4% (p=0,0001).Die signifikanten Ergebnisse zur Bedeutung des Zielgefäßes unterstützten die routinemäßig angewandte Technik, beide arteriellen grafts mit einem großlumigen linkskoronaren Gefäß zu verbinden. Die Risikofaktorenanalyse hob Hyperlipidämie als unabhängigen Risikofaktor für Bypassverschluß hervor, Nikotinabusus konnte nicht in die Untersuchungen aufgenommen werden.Die Arbeit zeigt anhand der überlegenen Offenheitsraten der A.-thoracia int. -Bypasses, dass Patienten auch mittel-langfristig von der Verwendung beider arteriellen Gefäße profitiern
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/19
Überlegene Offenheitsraten der Arteria mammaria interna gegenüber Vena-saphena-magna-Transplantaten sind angiographisch valide. Ziel der vorliegenden Untersuchungsreihe war, Outcome und klinischen Benefit von Patienten mit bilateralem ITA(BITA-)und solchen mit einfachem ITA(SITA-)Bypass im mittelfristigen postoperativen Verlauf zu verifizieren. 1.378 Patienten, die sich zwischen 01/97 und 08/99 einer isolierten aortokoronaren Bypassoperation unterzogen hatten, wurden retrospektiv untersucht. Das Follow-up betrug 4,0 bis 6,6 Jahre (im Mittel 5,3 Jahre). 716 Patienten erhielten einen BITA-Bypass, 662 einen SITA-Bypass sowie zusätzlich Vena-saphena-Transplantate. Wir analysierten Mortalitätsrate, Freiheit von Re-Operationen und Interventionen wie PTCA/Stent, die Inzidenz kardialer Ereignisse sowie die Lebensqualität in Relation zu patientenspezifischen Risikofaktoren. Der Prozentsatz weiblicher Patienten war in der BITA- wie auch in der SITA-Gruppe signifikant niedriger (BITA-Gruppe: 115 weibliche und 601 männliche Patienten, SITA-Gruppe: 150 weibliche und 512 männliche Patienten; p < 0,01). Das mittlere Alter (BITA: 69,2 Jahre, zwischen 42,7 und 88,6 Jahren, SITA: 71,0 Jahre, von 47,3 bis 91,6 Jahren) war nicht signifikant unterschiedlich. Die Prävalenz von Diabetes mellitus (26,0% vs. 25,9%,n.s.)wie auch der mittlere BMI (27,4 vs. 27,0; n.s.) waren in beiden Gruppen vergleichbar. Mittelfristig (im Mittel 5,3 Jahre nach dem Eingriff) profitieren Patienten mehr von einem Doppelmammaria-Bypass als von der Verwendung nur einer A. mammaria interna als Graft. Die kardial bedingte Mortalität und die Zahl der erforderlichen Re-Operationen waren nach der Verwendung von BITA-Transplantaten im Vergleich zum Einsatz von SITA-Transplantaten auf weniger als die Hälfte reduziert. Auch wurden kardiologische Eingriffe wie PTCA und Stentanlage bei Patienten mit BITA-Transplantaten seltener erforderlich, jedoch waren die Unterschiede nicht statistisch signifikant. Klinische Symptome (Einordnung in NYHA- und CCS-Klassifikationen)wurden durch die Anlage eines Doppelmammaria-Bypasses selten beeinflusst. Weitere Studien über einen längeren Nachuntersuchungszeitraum werden erforderlich sein, um endgültig zu klären, ob die Verwendung beider Aa. mammariae internae als Transplantate tatsächlich die Langzeitüberlebensrate verbessern kann und die gegenwärtige Begeisterung für diese Vorgehensweise weiterhin berechtigt ist.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Die Behandlung von Mehretagenläsionen bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit hat sich zur gefäßchirurgischen Herausforderung entwickelt. Das Wissen um die Bedeutung der Zu- und Ausstromsituation bei peripherer Rekonstruktion und die Verfügbarkeit neuer Techniken stellt der modernen Gefäßchirurgie neue Aufgaben. Insbesondere die Therapie von Stenosen und / oder Verschlüssen der Zu- und / oder Abstrombahn stellt eine wichtige Indikation für den Einsatz endovaskulärer Verfahren dar. Das Patientenkollektiv war naturgemäß sehr inhomogen und die Nachuntersuchung aufwendig. Da aber in der Literatur entsprechende Daten fehlen erschien die Erarbeitung erster Langzeitergebnisse der simultanen endovaskulären Begleittherapie bei peripheren Revaskularisationseingriffen wichtig. Im Zeitraum vom 21.12.1991 bis 06.04.1999 wurden insgesamt 76 Patienten mit peripher arterieller Mehretagenerkrankung in die prospektive Studie aufgenommen. Der Altersdurchschnitt betrug zum Operationszeitpunkt 65,72 ± 9,98 Jahre, wobei Männer im Durchschnitt sieben Jahre früher als Frauen operiert wurden. An 79 Extremitäten erfolgte eine endovaskuläre Begleittherapie simultan mit einer Bypassneuanlage (n = 44) oder der Bypassthrombektomie (n = 35). Indikationen für die endovaskuläre Behandlung waren hämodynamisch relevante Stenosen sowie kurzstreckige Arterienverschlüsse. Es erfolgten insgesamt 99 endovaskuläre halboffene Ballonangioplastien, in 20 Fällen wurde zusätzlich ein Stent appliziert. In 33 Fällen war die Angioplastie in der Zustrombahn der peripheren Rekonstruktion, in 45 Fällen ausschließlich in der Ausstrombahn und in 17 Fällen sowohl in der Zustrom- als auch in der Ausstrombahn erforderlich. Weitere vier endovaskuläre Maßnahmen dienten der Behandlung von Bypassstenosen. Es wurde bei allen Patienten im Zeitraum von September 1999 bis Oktober 2000 eine zunächst telefonische Nachsorge angestrebt die in 98,73 % durchgeführt werden konnte. Das mittlere Nachuntersuchungsintervall lag bei 3,33 ± 1,66 Jahren. Die 30-Tages Letalität betrug 5,06 % (n=4), zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung waren weitere 13 Patienten verstorben. Insgesamt 19 Patienten mussten sich einer Majoramputation unterziehen. Bei 33 Patienten wurden im Nachsorgezeitraum weitere Revaskularisationsmaßnahmen notwendig. Präoperativ befanden sich 55,07 % der Patienten im Stadium II b nach Fontaine, 21,74 % im Stadium III und insgesamt 23,19 % im Stadium IV. Zum Nachuntersuchungszeitpunkt waren 18,75 % der untersuchten Extremitäten beschwerdefrei. Eine Einschränkung der Gehstrecke im Sinne einer pAVK II a fand sich bei 37,50 %, eine Einschränkung der Gehstrecke auf unter 200 Meter zeigte sich in insgesamt 35,42 %. Kein Patient litt zum Zeitpunkt der Nachsorge unter Ruheschmerz, lokale Nekrosen fanden sich bei 8,33 % der Extremitäten. Die Auswertung des kumulativen Beinerhalts nach der Kaplan-Meier-Methode zeigte für einen Zeitraum von einem Jahr (zwei Jahren, vier Jahren) bei 78 Patienten einen Wert von 81,56 % (78,74 %, 72,74 %). Getrennt nach gefäßchirurgischer Indikation ergaben sich für den gleichen Zeitraum Beinerhaltsraten von jeweils 88,24 % in der Iliakalstrombahn, von 84,25 % ( 84,25 % und 69, 54 %) in der Femoralstrombahn sowie von 73,00 % (73,00 % und 65,72 %) nach Bypassthrombektomie. Von Juli bis Oktober 2000 wurde bei den noch mit erhaltener Extremität lebenden 34 Patienten (35 Extremitäten) eine persönliche Nachuntersuchung angestrebt. Diese konnte in 73,53 % (n = 25 ) erfolgreich durchgeführt werden. Anhand dieser Daten kann über die primären und sekundären Offenheitsraten berichtet werden: Die primäre Patency nach Eingriffen in der Iliakalstrombahn beträgt jeweils 63,64 % nach einem (zwei und vier Jahren), während sich die sekundäre Offenheitsrate im gleichen Zeitraum auf 100 % (100 %, 83,33 %) beziffert. In der Femoralstrombahn konnte nach simultan endovaskulärer und chirurgischer Therapie eine primäre Offenheitsrate von 58,33 % (41,67 %, 41,67 %) erreicht werden, die sekundäre Offenheitsrate betrug jeweils 85,71 %. Die adjuvante Sicherung der Zu- und Abstrombahn bei Bypassthrombektomie lieferte primäre Offenheitsraten von 34,62 % (30,77 %, 12,31 %), die sekundäre Offenheitsrate betrug 66,67 % (60,00 % und 32,00 %) bei gleicher Nachbeobachtungszeit. Die simultane Ein- und Ausstromverbessung bei peripheren Revaskularisationseingriffen zeigt ermutigende Langzeitergebnisse bei der Therapie von Mehretagenerkrankungen. Der Simultaneingriff vermeidet die Morbidität des separaten perkutanen Zugangs und stellt bei diesem meist multimorbiden Krankengut eine schonende und patientenfreundliche Vorgehensweise dar.