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Dass wir das noch erleben dürfen. Die Godfather des Dark Wave sind zurück. Nach 16 Jahren gibt's ein neues Album von The Cure, passend veröffentlicht in der Nacht von Halloween auf Allerheiligen. „Songs of a Lost World“ strahlt Morbidität und Melancholie aus, nicht ohne einen kleinen Hoffnungsschimmer auf unsere verlorene Welt zu werfen. Das sind die Spezialdisziplinen einer Band, die mit ihren rohen Gitarren und eiskalten Synthesizern Ende der 70er, Anfang der 80er gleich zwei Genres definieren sollte: Gothic und New Wave. Auch dank Bandchef Robert Smiths ikonischem Look: leichenblasse Haut, Kajal auf den Augen, Spray in den verwirbelten Haaren, roter Lippenstift. Schon bald schlugen der Band die düsteren Songs selbst aufs Gemüt und sie veröffentlichten als Gegenentwurf Pop-Singles, die dank MTV und den unzähligen Radiosendern, die sie bis heute spielen, zu großen Hits wurden: „Boys Don't Cry“, „The Lovecats“, „Close to Me“ oder „Friday I'm In Love“. Ihr 1989er Meisterwerk „Disintegration“ kombinierte dann Pop-Eingängigkeit und monochrome melancholische Stimmung in Perfektion. Auch „Songs of a Lost World“ ist wieder ein Album aus einem Guss, hat Robert Smith in seinem jüngsten Interview erklärt, weil alle Songideen ursprünglich von ihm stammen. Der Sänger und Bandgründer erzählt in Episode #098TheCure aber auch von den Anfangstagen, seinem Umgang mit Nostalgie, peinlichen Momenten, Cure-Grundsätzen, vom Songschreiben und Live Spielen und warum es verdammt noch mal so lange gedauert hat mit dem neuen Album „SoaLW“. Zu Gast ist der größte The-Cure-Fan in der Stereo.Typen-World, seit 40 Jahren bereichert die Musik der Band das Leben von Musikjournalistkollege Thorsten Sutter. Die neue Folge gibt's jetzt schon, nur eine Woche nach dem Vorgänger... looking at you, Robert Smith.
Ce troisième et dernier épisode de la série «Qu'est-ce que la dette ?» a été enregistré dans le cadre de la journée d'étude éponyme qui s'est tenue le 4 avril 2024 à l'Université Concordia. Jean-François Bissonnette s'intéresse au phénomène de l'endettement étudiant aux États-Unis en tant que problématique politique. Il revient sur les controverses qui entourent cet endettement spécifique et tente de comprendre comment peut s'expliquer la réaction conservatrice à la politique d'annulation de la dette proposée en 2022. Maude Pugliese s'intéresse à l'endettement au sein de la famille en évoquant notamment la circulation d'argent, de biens et services ; ou encore les concepts d'hospitalité et d'entraide familiale. Elle aborde également différentes manières de percevoir ces circulations : entre dons désintéressés, et “moments” dans des système d'échange basé sur la réciprocité différée qui initient des dettes, positives ou non. Alexis Lussier aborde le sujet d'un dette impossible à rembourser par le biais de la psychanalyse avec l'exemple de l'Homme aux rats (Ernst Lantzer), personnage obsessionnel sur lequel Freud a beaucoup écrit. Lussier décrit entre autre un lien entre psychanalyse et littérature avec une anecdote sur plusieurs séances entre Freud et son client.
Gott und Krösus in Personalunion? Jetzt dreht Bill Gates vollkommen durchEin Kommentar von Uwe G. Kranz.Auf “US Today” war dieser Tage ein Videoclip zu sehen, in dem Bill Gates munter, geradezu fröhlich und euphorisiert verkündete, dass er die Nanopartikel-Technologie an den Covid-mRNA-Geninjektionen “getestet” habe, sie erfolgreich bewerte und er gedenke, diese auch für künftige Anwendungen zu finanzieren und einsetzen zu lassen (etwa gegen Ebola, Malaria, Tuberkulose und weitere Erreger). Aus anderen Quellen schöpft man die Erkenntnis, dass diese Entwicklung schon heftig im Gange sei; manche schätzen sogar, dass zeitnah bis zu über 500 Medikamente auf mRNA-Technologie umgestellt werden sollen.Bill Gates nutzte in seinem Statement explizit den Begriff „herumspielen“, um „jede Krankheit“ behandeln zu können, für die es derzeit “noch keine Impfstoffe“ gebe. Er spielt Gott – und mit dem Leben anderer. Und dieser Gott hat fette Dollarzeichen in den Augen: Ungeniert beschreibt Gates seine Vision, überall auf der Welt Fabriken zu bauen, die “Impfstoffe für zwei Dollar” in allerkürzester Zeit herstellen können. Also sogar noch kürzer als in der Covid-P(l)andemie? Steht Bill Gates in den Schuhen des sagenumwobenen Lyderkönigs Krösus, dessen Schicksal durch eigene Geldgier, Eitelkeit, Verblendung (“Hybris”) so schrecklich vergolten wurde (“Nemesis“)?Beispiellose Morbiditäts- und Mortalitätswelle drohtTräfe es nur ihn, wäre das verschmerzbar. Aber die Hybris des Gates-Imperiums trifft die Menschheit, die schon jetzt vor einer beispiellosen „Morbiditäts- und Mortalitätswelle“ der „Covid-Geimpften“ steht, glaubt man dem ehemaligen Impfstoffberater der Bill & Melinda Gates Foundation, Dr. Geert Vanden Bossche, der sich in einem Interview von “Sly News” zu dem Thema ausführlich äußerte. Bossche rechnet für Länder mit hohen Durchimpfungsraten – dazu zählt auch Deutschland – mit einer Steigerung der Todesfälle um „beispiellose“ 30 bis 40 Prozent. Das sei vor allem „der erhöhten Aktivität der zytotoxischen T-Lymphozyten (CTL)“ und dem damit verbundenen „Rückgang der T-Zellen“ geschuldet, die „eigentlich die neutralisierenden Antikörper fördern, welche die Virulenz verhindern“ sollen. „Riesige, riesige Wellen … von Krankenhauseinweisungen und schweren Erkrankungen“ und „eine ernsthafte Dezimierung der Population“ würden dadurch vor allem in hochgradig durchgeimpften Ländern verursacht. Er warnte auch vor einem „massiven Tsunami“, vor “Chaos und Tod“, die den mit Covid geimpften Menschen „unmittelbar bevorstehen“ würden......Hier weiterlesen: https://apolut.net/bill-gates-dreht-durch-von-uwe-g-kranz+++Dieser Beitrag erschien zuerst am 11. Mai 2024 bei ansage.org+++Bildquelle: Alexandros Michailidis / shutterstock+++Ihnen gefällt unser Programm? Machen wir uns gemeinsam im Rahmen einer „digitalen finanziellen Selbstverteidigung“ unabhängig vom Bankensystem und unterstützen Sie uns bitte mit Bitcoin: https://apolut.net/unterstuetzen#bitcoinzahlungInformationen zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie hier: https://apolut.net/unterstuetzen/+++Bitte empfehlen Sie uns weiter und teilen Sie gerne unsere Inhalte. Sie haben hiermit unser Einverständnis, unsere Beiträge in Ihren eigenen Kanälen auf Social-Media- und Video-Plattformen zu teilen bzw. hochzuladen und zu veröffentlichen.+++ Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
In dieser Episode geht es um die Fehlerkultur in der Medizin. Ein anonymer Arzt berichtet über eine Beinahe-Katastrophe im Krankenhaus: Damit wartende Kinder sich nicht langweilen, gibt eine Krankenpflegerin ihnen leere Spritzen zum Spielen. Wenig später kann sie gerade noch verhindern, dass die Kleinen sich Luft spritzen. Der Gast erzählt, wie sich Meldungen über das CIRS von Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen unterscheiden, wie schwer es Ärztinnen und Ärzten fallen kann, einen Umgang mit Fehlern zu finden und welche Fehler ihm selbst schon passiert sind. Erstmals erschienen ist dieser Bericht im Podcast O-Ton Innere Medizin, moderiert von Isabel Aulehla. Die Folge ist Auftakt einer vierteiligen Serie zum Thema Fehlerkultur, die zwischen dem 11. April und dem 6. Juni veröffentlicht wird. Unter anderem zum „Second Victim-Phänomen“ und menschliche Faktoren, die zu Fehlern oder zum Schweigen über diese Fehler führen. O-Ton Innere Medizin lässt sich über die üblichen Podcast-Plattformen abonnieren. Weitere Informationen unter https://www.medical-tribune.de/news/podcasts-der-medical-tribune-im-ueberblick/o-ton-innere-medizin?utm_source=Podcatcher&utm_medium=Link&utm_campaign=Shownotes+OTO%2BOTI Unter folgender Helpline finden medizinische Fachkräfte psychosoziale Unterstützung nach kritischen Ereignissen und anderen Belastungssituationen: https://psu-helpline.de/
Den extrem langen Nachsorgeintervallen von 21 Jahren verbunden mit der relevanten Senkung der prostatakrebs spezifischen Mortalität und der signifikanten Senkung des metastatischen Prostatakarzinoms hat uns dazu bewegt, diese Studie auszuwählen, denn sie illustriert in hervorragender Weise die Historie des PSA basierten Screenings, mit einer erfreulichen Entwicklung.
In der siebten Folge von "15 Minuten Lyrik" widmen sich Lilli Kim Schreiber und Jan Söffner einem Gedicht, das den meisten Hörern aus dem Schulunterricht bekannt sein dürfte. Gottfried Benns "Kleine Aster" könnte man fast als Klassiker der expressionistischen Lyrik lesen, wäre da nicht die starke Obszönität und Morbidität, die dieses Gedicht so außergewöhnlich macht. Das 1912 im Rahmen seines Gedichtzyklus "Leichenschauhaus und andere Gedichte" veröffentlichte Kurzgedicht von nur zwei Strophen spiegelt die Erfahrungen des Dichters und gleichzeitigen Arztes bei der Arbeit in einem Leichenschauhaus, auf Französisch "Morgue" genannt, wider und bietet dennoch Raum für Spekulationen über die Verhältnisse und Lebensrealitäten in der Weimarer Republik. Das Gedicht zur Folge gibts ab jetzt immer auf Instagram: @welle20radio | https://www.instagram.com/welle20studio/ zum mitlesen! Die nächste Episode mit einem neuen Gedicht wird alle zwei Wochen auf allen Streamingdiensten von Welle20 veröffentlicht. Für Anregungen oder Kommentare zum Podcast nutzen Sie einfach die Kommentarfunktion der Podcast-App oder senden Sie eine direkte Nachricht über Instagram: @zu.litcontest | https://www.instagram.com/zu.litcontest/ oder über @welle20radio | https://www.instagram.com/welle20studio/ Danke für eure Unterstützung! _________________________________ „15 Minuten Lyrik" ist eine Podcast-Produktion vom LitContest in Zusammenarbeit mit Jan Söffner, Professor für Kulturtheorie und -analyse an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen. Knapp 15 Minuten lang werden Gedichte gegen alle Regeln der literarischen Kunst zum Klingen gebracht. Klassische Analysekriterien werden beiseite gelegt, Genregrenzen aufgebrochen und über Sprach- und Kulturräume hinweg diskutiert, ganz nach dem Motto: Popkultur trifft auf Subkultur trifft auf Hochkultur Vorbereitung und Moderation der Folge: Lilli Kim Schreiber, Till Gerasch & Prof. Dr. Jan Söffner Ausführende Produzentin: Yara Glajcar Gottfried Benn: Kleine Aster (1912) Ein ersoffener Bierfahrer wurde auf den Tisch gestemmt. Irgendeiner hatte ihm eine dunkelhelllila Aster zwischen die Zähne geklemmt. Als ich von der Brust aus unter der Haut mit einem langen Messer Zunge und Gaumen herausschnitt, muß ich sie angestoßen haben, denn sie glitt in das nebenliegende Gehirn. Ich packte sie ihm in die Brusthöhle zwischen die Holzwolle, als man zunähte. Trinke dich satt in deiner Vase! Ruhe sanft, kleine Aster!
In unserer neuen Folge sprechen wir über die unterschiedlichen Typen der totalen Pankreatektomie und ihre jeweilige postoperative Morbidität. Diesbezüglich diskutieren wir spannende Daten aus Heidelberg. Über 1000 Datensätze wurden hierfür ausgewertet. Außerdem thematisieren wir Kontraindikationen der Vacuumtherapie. Loos M, Al-Saeedi M, Hinz U, Mehrabi A, Schneider M, Berchtold C, Müller-Stich BP, Schmidt T, Kulu Y, Hoffmann K, Strobel O, Hackert T, Büchler MW. Categorization of Differing Types of Total Pancreatectomy. JAMA Surg. 2022 Feb 1;157(2):120-128. doi: 10.1001/jamasurg.2021.5834. PMID: 34787667; PMCID: PMC8600456.
In einer neuen Folge besprechen Frau Heisler und Prof. Mantke Daten aus dem StuDoQ-Register der DGAV. Es geht um die palliative Pankreaschirurgie und die Morbidität und Mortalität, die damit verbunden seien kann. Hofmann FO, Miksch RC, Weniger M, Keck T, Anthuber M, Witzigmann H, Nuessler NC, Reissfelder C, Köninger J, Ghadimi M, Bartsch DK, Hartwig W, Angele MK, D'Haese JG, Werner J. Outcomes and risks in palliative pancreatic surgery: an analysis of the German StuDoQ|Pancreas registry. BMC Surg. 2022 Nov 11;22(1):389. doi: 10.1186/s12893-022-01833-3. PMID: 36368993; PMCID: PMC9652845.
Pour accéder à l'intégralité de ce podcast et écouter chaque semaine un nouvel épisode du Quart d'Heure Véto, c'est très simple, il vous suffit de vous abonner en cliquant sur ce lien : https://m.audiomeans.fr/s/S-yUNSBZSR N.M Nieman & al, ont évalué la capacité du sérum amyloïde A (SAA) à distinguer les poulains nouveau-nés en bonne santé de ceux qui ne le sont pas, et ont comparé la prédictibilité diagnostique de la SAA avec la numération des globules blancs (GB) et le dosage de l'immunoglobuline G (Ig) sérique. Notes et références Article N. M. Nieman & al 2022 - Comparison of the diagnostic predictability of serum amyloid A, white blood cell count and immunoglobulin G tests as indicators of early-onset, acute-phase morbidities in newborn foals - Equine Veterinary Education. 2022 Dec; 34(11): 533-539. Pour acheter et télécharger l'article : https://beva.onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/eve.13557 Retrouvez la fiche podcast : https://audmns.com/WxdDnsk Pour nous suivre : 1. Abonnez-vous à notre chaine pour profiter de l'intégralité des épisodes : Le Quart d'Heure Véto : décrypte et résume en moins de 15 min un article de biblio véto - Sur abonnement uniquement), Le Véto du Mois : Partagez le temps d'une interview l'expérience de vétérinaires emblématiques de notre milieu, des rencontres conviviales, comme si nous étions dans votre salon au coin du feu. Podcasts bonus au fil des inspirations... 2. Le Scope Nous partageons avec vous nos dernières découvertes, inspirations, pistes de réflexion, nouveautés… À découvrir et utiliser dès maintenant, TOUT DE SUITE, dans votre quotidien de vétérinaire, de manager, de vie personnelle, de chef d'entreprise… Et tout cela en moins de 5 minutes top chrono un à 2 mardis par mois ! Je souhaite recevoir mon Scope : https://vetmasterclass.com/lescope/ 3. Contactez-nous, suivez-nous et donnez nous votre avis ! Des sujets que vous souhaiteriez approfondir, des références à partager, ou nous faire part de vos feed-backs : Abonnez-vous à notre chaine, donnez nous des étoiles, un commentaire et partagez autour de vous ! Sur notre site : https://vetmasterclass.com/ Sur Facebook : https://www.facebook.com/VmHorse Sur Instagram : https://www.instagram.com/vetmasterclass/ Sur YouTube : https://www.youtube.com/channel/UC18ovcWk9e-mFiTL34OQ03g Sur Linkedin : https://www.linkedin.com/company/vetmasterclass-horse/about/ Belle journée à tous, Et continuez à vivre votre métier avec Passion !
Ist der Tod wirklich ein Wiener? Warum sterben so viele Musikerinnen und Musiker im Alter von 27 Jahren? Und wie sind die neuesten Erkenntnisse zu Beethovens Tod einzuordnen? Zum Start der zweiten Staffel von "Klenk+Reiter", dem FALTER-Podcast aus der Gerichtsmedizin, unterhalten sich Florian Klenk und Christian Reiter mit dem Liedermacher Ernst Molden und FALTER-Musikkritiker Gerhard Stöger über die Morbidität der Wiener Musik, den Tod auf der Toilette und das Schaffen und Sterben der Legenden von Amy Winehouse bis Elvis. Zwischendurch stellt Ernst Molden zwei seiner „Möadanumman“ aus dem gleichnamigen Album vor, das er eigens für den Podcast komponiert hat und das bereits jetzt im Faltershop vorbestellt werden kann. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Ist der Tod wirklich ein Wiener? Warum sterben so viele Musikerinnen und Musiker im Alter von 27 Jahren? Und wie sind die neuesten Erkenntnisse zu Beethovens Tod einzuordnen? Zum Start der zweiten Staffel unterhalten sich Florian Klenk und Christian Reiter mit dem Liedermacher Ernst Molden und FALTER-Musikkritiker Gerhard Stöger über die Morbidität der Wiener Musik, den Tod auf der Toilette und das Schaffen und Sterben der Legenden von Amy Winehouse bis Elvis. Zwischendurch stellt Ernst Molden zwei seiner „Möadanumman“ aus dem gleichnamigen Album vor, das er eigens für den Podcast komponiert hat. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Praxisflüsterer Podcast - Business Wissen für erfolgreiche Zahnärzte
Prof. Dr. Roland Frankenberger hat sie mir persönlich empfohlen und das ist an sich schon ein Ritterschlag: Alterszahnheilkunde-Spezialistin und Zahnärztin PD Dr. Greta Barbe ist in dieser Episode meine Gästin. Greta Barbe hat eine These zur Alterszahnheilkunde aufgestellt und diese sehr tiefsinnig begründet, d.h. sie hat dabei auch auf andere Bereiche geblickt, wie die Pflegesituation, Familie, das gesamte Set-Up, um eine möglichst lange Zahnheilkunde effektiv betreiben zu können. Im Interview sprechen unter anderem über ➡️ Medikamente: Was für Konstellationen führen zu einer größeren Morbidität und wie kann man die Geriatrie so lange wie möglich rausschieben? ➡️ Prävention ➡️ Neue Forschungsansätze ➡️ Verankerung des Alterszahnheilkunde in den Praxen Ein spannendes Feld der Zahnmedizin und ein wirklich sympathisches Gespräch- hört unbedingt rein! Shownotes: Unsere Weiterbildungsmöglichkeiten:
Die Menschen in Berlin und Brandenburg leben im bundesweiten Vergleich ungesünder. Die Berliner konsumieren vergleichsweise mehr Alkohol und Drogen, die Brandenburger sind adipöser als der Schnitt der Deutschen - das sagt der Morbiditäts- und Sozialatlas der Krankenkasse Barmer. Von Jenny Barke
Schon als sich Vandalismus noch Disko Degenhard nannte, war seine Musik außergewöhnlich, sowohl von ihren Themen als auch ihren Einflüssen. Oft geht es um Schmerz und den Umgang damit – das alles auf ungewöhnlichen Rap Beats.
Was ist ungesund? Es gibt auch Mangelernährung bei uns. – Deutsche Krankenhäuser Patienten in Deutschland leiden an Unter- und Mangelernährung während dem Klinikaufenthalt. Alle 25 % Geriatrischen Patienten mehr als 50 % (Pirlich et al. 2006) Organisatorische Hauptursachen: Die Qualität der Krankenhauskost/Budget: 5€/Tag pro Patient Fehlender Fokus auf Ernährungsmedizin schon bei der Aufnahme und während der Therapie in Form eines einfachen Ernährungs-Screenings. Fachwissen und Personal fehlt Folgen: Gestörter Immunfunktion, Wundheilungsstörungen Höhere Komplikationsrate Langsamere Genesung, Verlängerte Klinikaufenthalt: 9 Milliarden € pro Jahr Höhere Morbiditätsrate 25% der Tumorkranken versterben an Mangelernährung (Koch et al. 2009) (Löser 2010) Ungesund: (Hall et al. 2019) https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/103131/Fertiggerichte-lassen-Menschen-mehr-essen?rt=1a4de108bdd9eaa017796fea2309dd74 https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1550413119302487?via%3Dihub Konsequenz: In D 10% der Menschen frühzeitiger Tod HKL-Erkrankungen, Krebs und Diabetes Noch einmal Lebensqualität krankheitsbedingt vermindert ist (DALY). (Afshin et al. 2019) https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(19)30041-8/fulltext Verzehr von verarbeitetem Fleisch = „vermutlich krebserregend“ (IARC = International Agency for Research on Cancer) https://www.iarc.fr/wp-content/uploads/2019/05/pr272_E.pdf https://www.thelancet.com/journals/langas/article/PIIS2468-1253(19)30147-5/fulltext https://gut.bmj.com/content/early/2019/04/16/gutjnl-2018-317592 Fisch auch viel L-Carnithin: Fisch ≠ Fisch, Die überwiegende Mehrheit der Fische, einschließlich häufig gegessener Sorten wie Barsch, Wels, Forelle und Zander, enthalte kein TMAO, ungünstig sind bestimmte Tiefseesorten wie Kabeljau, Schellfisch und Heilbutt. https://www.ahajournals.org/doi/10.1161/JAHA.116.004947 https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0735109714059701?via%3Dihub https://www.ahajournals.org/doi/10.1161/CIRCRESAHA.116.305360 Ballaststoffe: Erhöhung der Ballaststoffe, Ersatz von raffinierten Körnern (Weißmehl) durch Vollkorn. https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(18)31809-9/fulltext (Reynolds et al. 2019) Unlösliche Ballaststoffe vorwiegend in Getreide und Hülsenfrüchten; v.a. für die Aufrechterhaltung der Magen-Darm-Gesundheit, geringer Effekt auf Kohlenhydrat- und Lipidstoffwechsel. (Mann 2001) https://jamanetwork.com/journals/jama/article-abstract/2731599 Nur ein Bruchteil der gesunden Personen in Deutschland ernährt sich gesund, frisch und ausgewogen. Nur 40 % der Deutschen kochen jeden Tag selbst, Ca. 30 % essen täglich Fleisch- und Wurstwaren Ca. 10% Diabetes https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Broschueren/Ernaehrungsreport2019.html Patienten Wie Wir, der Podcast zur gleichnamigen ärztlich-initiierten Plattform für den Erfahrungs- und Wissensaustausch unter Patienten. Immer mit konkreten Tipps zur optimalen Behandlung oder noch besser Vorbeugung. Noch nicht bei PWW dabei? Dann werden Sie jetzt aktiv! Werden Sie Teil der Patienten Wie Wir-Community! Jetzt registrieren auf https://www.patientenwiewir.de. Sie sind schon bei PWW dabei? Dann Gruppe gründen, Fragen stellen, Fragen beantworten... … und empfehlen Sie diesen Podcast sowie PWW weiter. --- Send in a voice message: https://podcasters.spotify.com/pod/show/harald-hhw-schmidt/message
Présentée par Jeff & Eric Melkiahn. Emission metal extrême du 3 octobre avec cinq "premiers albums" !
LEONARDO SECUNDO - neugierig, fragend, fühlend - neue und schöne Welten hörend sehen!
Kennst du es auch das in Gärten und Katzen und Plätze und Begegnungen zwischen Tier und Mensch der Garten der Katze ist Poesie Philosophie tierisches miteinander und Schönheit der Verwahrlosung und Morbidität einstiger Schönheit und Glanz ist
Calciphylaxie ist eine seltene Erkrankung der Haut mit einem klinisch heterogenen Bild. Sie ist durch ischämiebedingte und teils nekrotische Ulzerationen der Haut gekennzeichnet. Es handelt sich um eine Erkrankung mit hoher Morbidität und Mortalität, von der vor allem Dialysepatienten und Patienten mit einer Niereninsuffizienz betroffen sind. Es wird vermutet, dass die Ursache der Erkrankung auf eine Störung des Kalzium-Phosphat-Stoffwechsels und eine Dysbalance der verkalkungshemmenden Proteine zurückzuführen ist. Risikofaktoren sind das weibliche Geschlecht, Adipositas, chronische Entzündungen, ein erhöhter Calciumphosphat-Spiegel sowie die Einnahme von Vitamin D und kalziumhaltigen Phosphatbindern.
"Hackl wandert" diesmal mit Gerhard Haagen, Leiter der Bestattung der Stadtwerke in Mürzzuschlag. Gewandert wurde eine gemütliche Runde am Herzfresserweg in Kindberg. Ein gewisses Maß an Morbidität musste wohl dabei sein.
Entrevue avec Richard Béliveau, docteur en biochimie et chroniqueur au Journal de Montréal : l'urgence de vacciner les gens obèses. De bonnes nouvelles sur la situation des variants. Pour de l’information concernant l’utilisation de vos données personnelles - https://omnystudio.com/policies/listener/fr
In dieser Episode berichtet Tierärztin Silke Haen von ihrer Erfahrung wie Tierschutz in die Bestandsbetreuung für Schwein und Rind integriert werden kann. Sie hat in Finnland in der Praxis mit einem Tool gearbeitet, mit dessen Hilfe die Bestandsbetreuung in Schweine- und Rinderbeständen realisiert wird. Dieses Tool ist als digitale Plattform für die verschiedenen Stakeholders zugänglich. Durch die Einbeziehung des Tierschutzes in die Bestandsbetreuung wird sowohl das Auge des Tierarztes als auch das des Landwirtes für Tierwohl geschult. Schwachpunkte im System können frühzeitig entdeckt und behoben werden. In ganz Finnland wir dieses Tool verwendet. Neben Tierwohl und Tierschutz werden Fragen zur Biosicherheit, zum Management, zu Leistungsparametern, zu Seuchen und zur Mortalität und Morbidität sowie zum Medikamenteneinsatz und Impfplan erhoben. Da alle Punkte miteinander wirken und nicht einzeln betrachtet werden sollten, ist sowohl für den Tierarzt als auch für den Landwirt ein effektives Arbeiten garantiert. --- Send in a voice message: https://anchor.fm/aimee-lieberum/message
weil's hilft! Naturmedizin & Schulmedizin gemeinsam. Der Podcast.
Wer entscheidet eigentlich, welche Kosten von Krankenkassen übernommen werden? Wieso übernehmen einige Krankenkassen naturheilkundliche Leistungen und andere nicht? Darüber sprechen wir mit Andrea Galle, eine der wenigen weiblichen Vorständinnen einer Krankenkasse in Deutschland. Sie erklärt außerdem, in welchem Gestaltungsrahmen sich Krankenkassen bewegen und was sie sich in der öffentlichen Diskussion um die Regelversorgung wünscht. Ein weiteres wichtiges Thema: Prävention und Gesunderhaltung. In diesem Gespräch erfahren wir, warum der Anteil an Ausgaben der Krankenkassen für Präventionsmaßnahmen so gering ist und wie sich das ändern ließe. Hier geht es um aktive Gesunderhaltung und wie naturmedizinische Therapien diese unterstützt. Mehr zu unserer Interviewpartnerin und weitere Informationen Andrea Galle ist Alleinvorständin der BKK VBU (https://www.meine-krankenkasse.de). Diese wurde 1993 als Betriebskrankenkasse einer Baufirma mit anfangs 500 Mitgliedern gegründet. Heute hat die BKK VBU über 550.000 Kunden und ist an über 45 Standorten in Deutschland vertreten. In dieser Folge tauchen einige Begriffe auf, die wir noch einmal ausführlicher erklären: - Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA): https://www.weils-hilft.de/informieren/zahlen-und-fakten#was-macht-der-gemeinsame-bundesausschuss - Morbiditätsausgleich: https://www.weils-hilft.de/informieren/zahlen-und-fakten#was-bedeutet-morbiditaetsausgleich - Regelversorgung: https://www.weils-hilft.de/informieren/zahlen-und-fakten#was-bedeutet-regelversorgung Weitere Infos zu Krankenkassen und Beiträgen findet ihr bei Gesundheit Aktiv: https://www.gesundheit-aktiv.de/kompetent-entscheiden/krankenkassen Ihr habt Fragen, Anregungen oder Feedback zu unserem Podcast? Dann freuen wir uns von euch zu lesen: podcast@weils-hilft.de
Etwa 30% der Bevölkerung leiden unter einer Anämie – viele davon, ohne es selbst zu wissen. Erfahren sie dann als Patient:innen im Operationssaal einen weiteren Blutverlust, hilft oft nur noch die Verabreichung von Blutkonserven. Doch wie gut und sicher ist Fremdblut eigentlich? Studien belegen, dass gespendete Erythrozytenkonzentrate erhebliche Nebenwirkungen haben und sowohl Morbidität als auch Mortalität der Patient:innen erhöhen können. Zudem mangelt es gerade in der aktuellen Corona-Pandemie an Spenderblut. Als Konzept, das eigene Blut als eine wertvolle und einzigartige natürliche Ressource zu betrachten, hat sich das Patient Blood Management (PBM) an vielen Kliniken bereits etabliert. Der PBM-Leitgedanke: Für anämische Patient:innen ist das beste und sicherste Blut stets das eigene! Hintergründe zum Patient Blood Management besprechen wir mit unseren beiden Gästen, Dr. Johanna Weiland und Prof. Dr. Jürgen Lutz aus dem St. Vinzenz-Hospital in Köln. In der ersten Podcastfolge thematisieren wir, was sich hinter dem Konzept verbirgt und was es mit den “3 PBM-Säulen” auf sich hat. Außerdem geben unsere Gäste praktische Tipps zur Früherkennung, Labordiagnostik und Behandlung einer präoperativen Anämie! In der nächsten Podcastfolge gehen wir u.a. auf folgende Fragen ein: Wie kann ich den intraoperativen Blutverlust minimieren? Wann ist der Einsatz von Blutkonserven sinnvoll? Und wie etabliere ich PBM an meiner Klinik?
Les faillites devront être surveillées comme le leur sur le feu, c est ce que nous explique notre chroniqueur économique. --- La chronique économique d'Amid Faljaoui, tous les jours à 8h30 et à 17h30.
Insgeheim ist sich Herr Kopfrkingl sicher: er ist der neue Dalai Lama. Wer hat schließlich mehr menschlichen Seelen den Weg ins Nirvana so leicht wie möglich gemacht? In Herrn Kopfrkingls Krematorium dauert eine solche Befreiung aus der Leiblichkeit nur 75 Minuten. Dann tritt die Wehrmacht über die tschechoslowakische Grenze, und Herr Kopfrkingl entdeckt, dass seine Morbidität, seine repressive Bürgerlichkeit und seine pseudo-buddhistische Metaphysik große Anschlussfähigkeit zur Nazi-Ideologie haben. Juraj Herz zwingt uns dazu, 95 Minuten lang die Welt als narzisstische Erweiterung Kopfrkingls zu erleben. Wir reden über den unerhörten Einfallsreichtum dieses Films, Subjektivität zu vermitteln, ohne dass wir uns mit dem Täter gemein machen müssen. Und darüber, inwiefern dieser Film zu einer ganzen Reihe von Re-Evaluationen des Faschismus in den 60er Jahren gehört.
von Terry Jacks. Oh je, wir haben es mit moribunden Morbiditäten, einem amerikanischen Lyriker mit Schwäche für französische Chansoniers und einem jungen Kanadier zu tun, der aus dem Nichts einen Welthit landet - der schon längst da war. Faszinierend - wie die ganze Geschichte - anhören!Mein Facebook Profil: https://www.facebook.com/markus.dreesenMein Instagram Profil: https://www.instagram.com/markusdreesen/?hl=deKönnt mir gerne folgen, gibt da immer wieder Updates zum Podcast und sonst so ...Offizielle Playlists: https://music.apple.com/de/playlist/100malmusiklegenden/pl.u-JjM2F9Nv5z (Apple)https://open.spotify.com/playlist/6RGcoNO671nOMpYRkTTQLV (Spotify) See acast.com/privacy for privacy and opt-out information.
Laut einer im Fachmagazin Diabetes and Metabolism veröffentlichten Metaanalyse erhöht der Verzehr von rotem Fleisch und verarbeitetem Fleisch das Risiko für Typ-2-Diabetes. Die Wissenschaftler analysierten 28 Untersuchungen, in denen die Zusammenhänge zwischen Fleischkonsum und Typ-2-Diabetes-Risiko sowie Morbidität untersucht wurden. Menschen, die am meisten Fleisch, rotes Fleisch und verarbeitetes Fleisch konsumieren, erhöhen ihr Risiko für Typ-2-Diabetes […]
Das Buruli Ulkus, eine durch Mycobacterium ulcerans verursachte Hautinfektion, betrifft vor allem Kinder und Jugendliche
Neisseria gonorrhoeae („Gonokokken“) werden sexuell übertragen, verursachen weltweit eine hohe Morbidität und werden zunehmend gegen Antibiotika resistent. Till Koch und Axel Baumgarten diskutieren über die Gonorrhoe (Tripper), die durch Gonokokken verursacht wird. Dr. Axel Baumgarten ist Facharzt für Allgemeinmedizin im Zentrum für Infektiologie Berlin Prenzlauer Berg (ZIBP) und im Vorstand der DAGNÄ (Deutsche Arbeitsgemeinschaft niedergelassener … „Infektiopod#09 – Gonorrhoe“ weiterlesen
Kris Kerwin, FICA, et membre du groupe chargé de la surveillance du projet sur la nouvelle étude sur l’expérience de morbidité des polices canadiennes d’assurance individuelle maladies graves, parle des améliorations apportées à l’étude, y compris une meilleure lisibilité et crédibilité en comparaison aux versions précédentes. Pour en savoir plus : http://www.cia-ica.ca/docs/default-source/research/2019/219074f.pdf
Heute geht es darum, was macht nun eigentlich eine gesunde Ernährung aus, als Teil einer Serie zum Thema Ernährung allgemein // Bisher?Zucker so wenig wie möglich, cave Fruchtzucker, pseudo-gesunde Zucker (Honig, brainer), versteckt Cholesterin (Nahrung?, Senker ja), Vorsicht fettarm Salz 2-phasig Vitamine: einige wenige wie Folsäure, viele nicht, auch nicht Vit. D Sonstige Nahrungsergänzungsmittel nicht Offene ThemenÜberernährung / Diäten und Abnehmen (nächster Podcast) Mangelernährung Ungesund Gesund Mangelernährung (Koch et al. 2009) In Deutschland? Wohlstandserkrankungen wie Adipositas und Diabetes wahrgenommen, In Deutschland 1,5 Millionen mangelernährte Menschen überrascht. Nicht sichtbar in der Mitte der Gesellschaft, sondern in Krankenhäusern Altenheimen, und anderen geriatrischen Einrichtungen. Deutsche Krankenhäuser Patienten in Deutschland leiden an Unter- und Mangelernährung während dem Klinikaufenthalt. Alle 25 % Geriatrischen Patienten mehr als 50 % (Pirlich et al. 2006) Medizinische UrsachenNahrungsdefizit Alkoholismus Schlechte Nahrungsqualität, Armut Aufnahme/Verwertung: Schluckstörung, Schlechter Zahnstatus Malabsorption/Maldigestion Lebererkrankungen Verbrauch erhöht: Konsumierende/chronische Grunderkrankung Psychisch/Hohes Alter Depression, Schizophrenie Demenz, Anorexie *45 Jahre alte Mutter und ihre 18 Jahre alten Zwillingstöchter, Wien, https://www.welt.de/vermischtes/article194040337/Oesterreich-Mutter-und-Toechter-in-Wiener-Wohnung-verhungert.html Organisatorische HauptursachenDie Qualität der Krankenhauskost/Budget: 5€/Tag pro Patient Fehlender Fokus auf Ernährungsmedizin schon bei der Aufnahme und während der Therapie in Form eines einfachen Ernährungs-Screenings. Fachwissen und Personal fehlt Folgen:Gestörter Immunfunktion, Wundheilungsstörungen Höhere Komplikationsrate Langsamere Genesung, Verlängerte Klinikaufenthalt: 9 Milliarden € pro Jahr Höhere Morbiditätsrate 25% der Tumorkranken versterben an Mangelernährung (Koch et al. 2009) (Löser 2010) Ungesund? FertiggerichteProbanden, 4 Wochen stark prozessierte Mahlzeiten nahmen zu; frisch zubereitete Mahlzeiten nahmen im gleichen Maße ab Mahlzeiten waren in puncto Kaloriengehalt, Fett, Zucker, Salz, Ballaststoffe und Makronährstoffe gleich Lösten dennoch ein unterschiedliches Essverhalten der Studienteilnehmer aus: Veranlassen Menschen mehr zu essen: Essgeschwindigkeit, Menge an verzehrten Getränken Leicht unterschiedlichen Proteingehalts (Proteinmenge ist entscheidender für die Sättigung und Appetitregulation als die aufgenommene Kalorienmenge) Kalorien in kleinerem Volumen Sensorische Wahrnehmung (Geschmack, Geruch und Aussehen): ersten Eindruck über Kaloriengehalt; bei Fertigprodukten Diskrepanz, mehr Kalorien im Essen als wir denken; zudem sehr schmackhaft, sodass reine angenehm Sättigung durch stärkeres Belohnungssystem ersetzt. (Hall et al. 2019) https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/103131/Fertiggerichte-lassen-Menschen-mehr-essen?rt=1a4de108bdd9eaa017796fea2309dd74 https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1550413119302487?via%3Dihub Konsequenz: In D 10% der Menschen frühzeitiger Tod HKL-Erkrankungen, Krebs und Diabetes Noch einmal Lebensqualität krankheitsbedingt vermindert ist (DALY). (Afshin et al. 2019) https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(19)30041-8/fulltext Fleisch- und Wurstwaren Rotes Fleisch erhöhtes Risiko für Gesamt-Sterblichkeit, v.a. Krebs: immer mehr junge Menschen (v.a. 20-29 J) erkranken an Darmkrebs; bei 50-Jährigen rückgängig durch Screening; screening Alter auf 45 senken HKL Ersatz durch andere Proteinquellen geringeren Sterblichkeitsrisiko. (Pan et al. 2012) Ursachen Krebs: Alkoholkonsum Verzehr von verarbeitetem Fleisch = „vermutlich krebserregend“ (IARC = International Agency for Research on Cancer) https://www.iarc.fr/wp-content/uploads/2019/05/pr272_E.pdf https:...
Loa Loa, der Augenwurm, kommt in Zentral- und Westafrika vor und verursacht eine beachtliche Morbidität. Till Koch und Luzia Veletzky diskutieren über die Loiasis, eine Erkrankung die so wenig Beachtung findet, dass sie noch nicht einmal auf der WHO-Liste der neglected tropical diseases (NTD) steht. Dr. Luzia Veletzky ist Ärztin am UKE und BNITM in … „Infektiopod#03 – Loa Loa“ weiterlesen
#visionenfuerdiegeburtshilfe #geschichtenuebergeburten #storiesofbirth #podcast #capabilitiesofbirth #koerperundfeminismus #geburtundfeminismus #geburtserleben #meinkoerpergehoertmir #purestories #VBAC #vaginalbirthaftercesarean #vaginalbirthafterc-section #kaiserschnitt #motheroftwo #vaginalegeburtnachkaiserschnitt #notkaiserschnitt #notsectio #birth #birth #geburt #geburtserleben Notes Hebammenkreißsaal = Hebammengeleiteter Kreißsaal, ist häufig in denselben Räumlichkeiten, wie ein ärztlich geleiteteter Kreißsaal. Ein Arzt/Ärztin wird hingegen nur hinzugerufen, wenn dies von der Frau gewünscht ist, für stärkere Schmerzmittel, sowie in Notfällen oder bei Komplikationen. Im Hebammenkreißsaal kommt es zu weniger medizinischen Interventionen (wie Episiotomien/Dammschnitte, Geburtseinleitungen, Amniotomien, PDAs oder der Gebrauch von Oxytocin zur Wehenverstärkung). Es gibt eventuell weniger Geburtsverletzungen. Es gibt mehr Spontangeburten (Geburt ohne Kaiserschnitt, Saugglocke oder Zange). Es gibt weniger Saugglockengeburten und Kaiserschnitte. Es gibt keine Unterschiede im Blutverlust der Mutter oder dem Gesundheitszustand des Kindes (Apgar-Wert, dem Nabelschnur-pH-Wert, den Verlegungsraten sowie bei der fetalen Morbidität und Mortalität). Durch unterschiedlich definierte Einschlusskriterien und Indikationen zur Überleitung schwanken die Zahlen der Weiterleitungen vom Hebammenkreißsaal in den ärztlich geleiteten Kreißsaal zwischen 40 % und 65,4 %. Quelle: Eicker, Katrin; Bauer, Nicola; Hering, Thomas (2015): Hebammenkreißsaal in der Universitätsklinik. Mütterliches und kindliches Outcome. In: Hebamme 28 (03), S. 193–198. DOI: 10.1055/s-0035-1558496. Vorzeitige Plazentalösung = Hierbei löst sich die Plazenta teilweise oder ganz von der Gebärmutterwand ab, bevor das Kind geboren ist. Da das Kind über die Plazenta versorgt wird, kann dies zu einem akuten Sauerstoffmangel führen. Zudem besteht eine starke Blutungsgefahr. Ein seltener Notfall für Mutter und Kind Bonding = Die Annäherung der Mutter an das Kind/ das sich in das Kind verlieben. Nelken = Wehenanregendeeffekte werden beschrieben Austreibungsphase/ Austreibungsperiode = Teil der Geburt, bei dem das Kind durch das Becken der Mutter wandert. Definiert ab der vollständigen Öffnung des Muttermundes. Geht gegen Ende mit Druck auf dem Darm und dem Drang mitzuschieben einher. Entbindung = Veraltetes Wort für Geburt. Die Hebamme/der Arzt/ die Ärztin entbindet die Mutter von dem Kind. Hierbei ist die Mutter sprachlich im passiv und die Geburtshelfer*innen im aktiv.
22e Congrès de pneumologie de Langue Française - Lyon 2018 Fil rouge A17– L’immunothérapie une nouvelle révolution thérapeutique en oncologie thoracique
21e Congrès de pneumologie de Langue Française Fil rouge A29–Dyspnée aiguë au cours de la BPCO : et si c’était le cœur (Groupe Interaction Cœur-poumons)
21e Congrès de pneumologie de Langue Française Fil rouge A29–Dyspnée aiguë au cours de la BPCO : et si c’était le cœur (Groupe Interaction Cœur-poumons)
Dieser Frage gehe ich heute mit Poli Moutevelidis auf den Grund. Poli ist nicht nur Personal Trainer, Kraftsportler und Experte für Gewichtsmanagement sondern auch ein echter Fitnessenthusiast, der die Fitnessbranche wie die erste Liebe seines Lebens betrachtet. Seine sportliche Laufbahn begann bereits im Alter von nur 15 Jahren als untergewichtiger Teenager, der es der Welt zeigen wollte, was wirklich in ihm steckt. Innerhalb einiger Jahre mit Kraftsport, richtiger Ernährung und dem festen Willen den Körper zu verändern, konnte er sein Gewicht nahezu verdoppeln. Mittlerweile ist er seit ca. 25 Jahren in der Fitnessbranche und sieht sich als echter Verfechter, den Sportlern bewährtes Wissen aus den Anfängen seiner Karriere mit frischen und lebendigen Fakten nahzubringen um sie fitter, gesunder und muskulöser oder schlanker zu machen. Seit etwa einem viertel Jahr hat er auch einen eigenen Fitness-Podcast in dem er seine Hörer jede Woche mit Fakten zu Fitness, Gesundheit und Ernährung als Figurexprte und Fitnesscoach versorgt. Unser heutiges Thema Wenn schlanke, junge Menschen der Meinung sind sie brauchen keinen Sport. Ist es wirklich sinnvoll keinen Sport zu machen, oder brauchen schlanke Menschen keinen Sport? Natürlich ist Sport für alle Menschen wichtig, gerade für Menschen die eher schlank sind und sich des steigenden Alters und der damit verbundenen Erkrankungen nicht bewusst sind, weil sie sich über ihre Figur bisher keine Gedanken machen mussten. Anhand zahlreicher Studien hat man festgestellt, dass die Morbidität bei schlanken Menschen die keinen Sport treiben höher ist, als bei kräftigen Menschen die Sport treiben. Dazu kommen Fakten wie, dass sportlich aktive Menschen einfach seltener krank werden, weil ihr Immunsystem aufgrund der Trainingsbelastungen mit den notwendigen Reizen versorgt wird. Poli, was sind die 3 Gründe, warum Sport für einen jungen Menschen wichtig sind? 1. Durch den Sport erhältst du ein gänzlich anderes Körpergefühl. Unsere Gesellschaft ist auf Leistung programmiert und welcher Mensch wünscht sich kein sicheres und souveränes Auftreten im Job oder bei Freunden? Ich denke einfach, dass junge sportliche Menschen ganz anders durchs Leben gehen, als die Menschen die keinen Sport treiben. Wer Sport treibt und sich körperlich aktiv hält ist einfach sexy, das macht sich in allen Lebenslagen deutlich. Bei mir war es ja ähnlich. Als Teenager hatte ich sicherlich keine Gewichtsprobleme, zumindest nicht wenn es um unnötiges Fett geht. Ich war einfach enorm Dünn, vielleicht nicht als schlank zu bezeichnen, denn ich war dünn, aber so dünn war auch mein Selbstwertgefühl und dies sollte auch ein Anreiz für junge Menschen sein, sich zu überlegen Sport in den Alltag mit einzubeziehen und wenn es nur ein oder 2 Stunden pro Woche sind. 2. Ein weiterer Grund ist unser Immunsystem, was massiv von sportlicher Betätigung profitiert und den Alltagsbelastungen einfach besser standhalten kann. Man sollte sich einfach immer vor Augen führen, dass der menschliche Körper nicht für den „Büroalltag“ konzipiert wurde, sondern um sich fortzubewegen und alle Erfordernisse des Alltags zu meistern. Wo wir übrigens fast bei der Definition von Fitness wären, die im Kern besagt: "Fitness ist keine geistige oder körperliche Ermüdung, sondern eine kreative Lebensgestaltung um den Menschen in die Lage versetzen, seine seelischen und körperlichen Belastungen von Alltag, Beruf und Freizeit zu bewältigen.“ Versetzen wir uns einmal zurück in den Steinzeitmenschen: Dieser war den ganzen Tag auf den Beinen und musste in jeder Sekunde des Lebens wachsam und leistungsfähig sein, sonst wäre es vielleicht um ihn geschehen. Er konnte nicht im Supermarkt seine Lieblingsprodukte aussuchen. Wer sich also dem Motto „Sport ist Mord“ verschrieben hat sollte überlegen, wie seine Leistungsfähigkeit im Alltag aussieht und ob er nicht seinem Immunsystem den Extrapunkt geben sollte. Gerade wenn er sich sonst über den Tag nahezu nicht bewegt. Mit Sport wirst du Krankheiten aus dem Weg gehen, das Herzinfarktrisiko senken, viel weniger Grippe haben und auch einfach viel besser dem Alltag gewappnet sein. 3. Jungen Menschen, die sich für ein Leben ohne Sport entschieden haben, gebe ich auch gern den sozialen Aspekt mit auf den Weg. Mal ehrlich, wer möchte denn von der Gesellschaft, den Freunden und von der Familie nicht respektiert werden? Es liegt im Wesen des Menschen akzeptiert zu werden und was ist da zuträglicher als beispielsweise mit Freunden Sport zu treiben? Ganz ehrlich, damit packe ich die Jugend eigentlich immer :) Denn jeder mag es bewundert zu werden und etwas beizutragen, das zeigt auch Facebook und Instagram. Du kannst dir 100 Profile anschauen und auf jedem dieser Profile wirst Du Urlaubsbilder, Vorher-Nachher Fotos oder Selfies finden. Und wenn du dich mit deinen Freunden beim Sport messen kannst, oder einfach nur Spaß daran hast dich mit deinen Freunden zu treffen und auch noch etwas für deine Gesundheit zu tun, was wäre dagegen einzuwenden? Wichig für dich zu wissen An jedem letzen Mittwoch im Monat wird dir ab sofort Poli einen Fitness-Tipp verraten. Wenn du Fragen hast, dann her damit. Wir gehen gern in einer der nächsten Folgen darauf ein. Hinterlass uns hier einen Kommentar oder schreibe uns eine EMail an p.seegy@icloud.com. Wir freuen uns auf deine Fragen. Wir machen diese Folgen für DICH, also trau dich & stell uns deine Fragen. In unserer nächsten Folge, am 27. September 2017, spreche ich mit Poli darüber, wie du Sport ganz einfach in deinen Alltag integrieren kannst. Alles Liebe Peggy
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 19/19
Der ischämische Schlaganfall mit Verschluss großer hirnversorgender Arterien in der vorderen und hinteren Zirkulation ist ein komplexes und schweres Krankheitsbild mit einer hohen Morbidität und Mortalität. Die etablierte medikamentöse Thrombolyse ist in vielen Fällen nicht geeignet, den klinischen Outcome der Patienten zu verbessern. Die retrospektive Auswertung der multimodalen endovaskulären, mechanischen Schlaganfallsbehandlung in Augsburg zeigt eine hohe angiographische Rekanalisationsrate bei einem vertretbaren Risikoprofil. Die erfolgreiche Rekanalisation (TICI 2b und 3) ist mit einem erheblich besseren klinischen Outcome bei Entlassung und einer deutlich verringerten Mortalität gegenüber einer vergeblichen oder unvollständigen Gefäßwiedereröffnung assoziiert. Mechanische Verfahren mit oder ohne Kombination mit einer i.v. Thrombolyse führen bei schweren Schlaganfällen mit dem Verschluss großer basaler Hirngefäße mit oder ohne begleitende extrakranielle Verschlüssen zu einem besseren angiographischen und klinischen Ergebnis als durch die intravenöse medikamentösen Thrombolyse allein. Auch die therapeutisch komplexeren sogenannten Tandemverschlüsse zeigen im Vergleich mit publizierten, lediglich medikamentös behandelten historischen Kohorten eine deutliche Verbesserung des Outcome bei ebenfalls ausreichend niedriger Blutungsrate trotz erforderlicher Gabe einer doppelten Thrombozytenaggregationshemmung. Die distale Aspiration, der Einsatz eines distal platzierten Intermediärkatheters oder die Verwendung eines proximalen Okklusionsballons mit Erzeugung einer Flussumkehr im Rahmen des Thrombektomiemanövers könnten die Rate der Thrombusdislokation in ein zuvor noch nicht betroffenes Gefäßterritorium verringern. Eine Optimierung der eigenen Abläufe sowie eine Verbesserung der Logistik mit Verkürzung der Zeit zwischen Diagnose im CT und Beginn der Angiographie vor allem in den Dienstzeiten ist unter der weiterhin gültigen Devise „time is brain“ unbedingt anzustreben. Inwieweit der Verzicht auf eine Intubationsnarkose und die Behandlung lediglich unter Analgosedierung dabei eine Rolle spielt, ist unklar und sollte durch weitere Untersuchungen geklärt werden. Weitere Studien insbesondere zur Verbesserung der Patientenselektion sind ebenfalls erforderlich.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/07
Die epitheliotropen Parapockenviren sind Mitglieder der Familie Poxviridae und treten ubiquitär in der Wiederkäuerpopulation auf. Sie verursachen kontagiöse, pustulöse Haut und Schleimhautläsionen, die meist auf den Bereich des Kopfes oder des Euters beschränkt sind (Lokalinfektion). Die Erkrankung verläuft unter Ausprägung milder bis schwerwiegender Symptome und ist i. d. R. durch eine hohe Morbidität, aber geringe Mortalität gekennzeichnet. Derzeit existieren vier in das Genus eingeordnete Virusspezies: ORFV (Schaf und Ziege), PCPV und BPSV (Rind), sowie PVNZ (neuseeländisches Rotwild). Mit Ausnahme von PVNZ konnte eine Übertragung aller Parapockenviren auf den Menschen nachgewiesen werden (Zoonoseerreger). Die Infektion des Menschen führt zum Auftreten lokal begrenzter Hautläsionen, die historisch bedingt als „Melkerknoten“ bezeichnet werden. Nach erfolgter Parapocken Diagnose werden Humaninfektionen unter Vernachlässigung der virusübertragenden Wirtstierspezies meist lapidar als erworbene Tierpocken oder pauschal als PCPV bezeichnet. In der vorliegenden Arbeit wurde eine einzigartige Kollektion von 21 historischen und aktuellen Parapockenvirus Zellkultur Isolaten von Mensch und Tier (sowie zwei Parapockenvirus DNA Proben aus Schottland) untersucht. Dabei kamen zwei selbstentwickelte diskriminierende PCR Protokolle zur Anwendung, die einen sicheren Nachweis der Parapockenviren erlauben. Die phylogenetische Analyse der DNA Fragmente aus den PCR Ergebnissen ermöglicht die Zuordnung zu einer der etablierten Virusspezies sowie die Rückverfolgung humaner Parapockenvirus Isolate zum animalen Ursprungswirt. Überdies wurden die DNA Genome dreier Virusisolate mittels NGS sequenziert. Um genomische Veränderungen durch in vitro Einflüsse auszuschließen, wurde die Anzahl der Zellkulturpassagen strikt niedrig gehalten. Die sequenzierten Virusgenome offenbarten Parapockenvirus typische Eigenschaften: eine Größe von rund 140 kbp, einen hohen GC Gehalt von 64-65 %, das Vorhandensein eines Sets aus 88 Genen, die innerhalb der Subfamilie Chordopoxvirinae konserviert sind, sowie weiterer 12 Parapockenvirus spezifischer Gene. Die vergleichende Analyse der Genomsequenzen eines korrespondierenden ORFV Paares von Schaf (B015) und Mensch (B029) konnte zeigen, dass das Virus auch nach einer Übertragung auf eine neue Wirtsspezies seine genetische Integrität zu nahezu 100 % bewahrt. Das Auftreten der Parapockenvirusspezies PVNZ war lange Zeit auf Neuseeland beschränkt, obgleich eine weitere Verbreitung, insbesondere auch in Europa, für wahrscheinlich gehalten wurde. Im Rahmen eines Monitorings wurden 1764 Tonsillentupfer von Rotwild im bayerischen Alpenraum untersucht. In 14 (0,79 %) wurde die Präsenz von Parapockenvirus DNA mit einer real time PCR nachgewiesen. Aus einer Probe konnte erfolgreich ein Virus (HL953) in Zellkultur isoliert und seine DNA anschließend sequenziert werden, was in der ersten (nahezu) vollständigen Genomsequenz eines Parapockenvirus vom Rotwild resultierte. Tests auf klassische biologische Eigenschaften sowie die eingehende molekulare Charakterisierung des Virus mit phylogenetischer Analyse anhand von 125 Genen, ermöglichten seine Identifizierung als Vertreter einer eigenen Parapockenvirusspezies beim Rotwild in nächster Verwandtschaftsbeziehung zu PVNZ. Auffälligerweise war ca. ein Viertel aller HL953 ORFs größer als die entsprechenden ORFs in den verwendeten Parapockenvirus Referenzgenomen. Das Fehlen klinischer Symptome beim infizierten Rotwild deutet darauf hin, dass es persistierende, asymptomatische Infektionsverläufe gibt. Hieraus ergibt sich eine weitere potentielle Infektionsquelle für empfängliche Nutztiere und den Menschen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 17/19
Trotz einer deutlichen Verbesserung der Prognose bleibt der systemische Lupus erythematodes (SLE) eine unheilbare Autoimmunkrankheit mit hoher Mortalität und insbesondere Morbidität. Da bei unvollständig verstandener Pathogenese weiterhin nur symptomatische Behandlungen verfügbar sind, steigt die Prävalenz des systemischen Lupus kontinuierlich, wobei die verursachten Kosten durch Behandlung und Arbeitsausfall aktuell in den USA jährlich bei umgerechnet über 10 Mrd. Euro liegen. Bisher ist bekannt, dass der Endorganschaden durch das Auftreten von autoreaktiven T-Zellen und insb. B-Zellen sowie von diesen produzierten Autoantikörpern vermittelt wird, sodass die Behandlung in vielen Fällen der Chemotherapie niedrig-maligner B-Zell-Lymphome ähnelt und daher viele unerwünschte Nebenwirkungen mit sich bringt. Die genaue Art und Herkunft der nukleären Autoantigene ist bislang ebenso unbekannt wie die beteiligten molekularen Signalwege, wobei hier unter anderem Toll-like-Rezeptoren sowie deren intrazelluläre Signalkaskaden, inklusive der Interferon-regulatorischen Faktoren (IRFs) diskutiert werden. Ziel dieser Arbeit war es, die Rolle des Interferon-regulatorischen Faktor 4 (IRF4) in der Entstehung des systemischen Lupus erythematodes zu untersuchen. IRF4 wird fast ausschließlich in Zellen des Immunsystems exprimiert und reguliert als Transkriptionsfaktor die Entwicklung und Polarisierung von B-Zellen, T-Zellen und Makrophagen. Zusätzlich wirkt IRF4 aber insbesondere in dendritischen Zellen auch als negativer Regulator des pro-entzündlichen Toll-like-Rezeptor-Signalweges. Diese duale Rolle von IRF4 spiegelt sich auch in den Auswirkungen auf die Krankheitsentwicklung im untersuchten murinen SLE-Modell wieder: Während im Vergleich zu IRF4-kompetenten (wt) Mäusen IRF4-defiziente (KO) Tiere deutlich früher und stärker ausgeprägt Zeichen der systemischen Entzündung zeigen, sind sie vor der Entwicklung der SLE-typischen Endorganschäden vollständig geschützt. So weisen IRF4-KO-Mäuse stark erhöhte Plasmaspiegel von IL-12 und TNF-α sowie eine ausgeprägte Splenomegalie auf, zeigen aber weder detektierbare Autoantikörper im Plasma noch die typische Lupusnephritis. Neben der Wichtigkeit von autoreaktiven Lymphozyten in der Pathogenese des SLE zeigt die vorliegende Arbeit damit, dass trotz hyperaktiver innater Immunität der autoimmune Endorganschaden vermieden werden kann, was perspektivisch die Möglichkeiten einer eher immunmodulatorischen als rein immunsuppressiven Therapie mit ihren zahlreichen Nebenwirkungen aufzeigt.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 17/19
Ziel dieser Arbeit: Renale Anämie ist eine der Hauptursachen für eine erhöhte Morbidität sowie geringere Lebenssqualität bei Patienten, die an chronischen Nierenerkrankungen leiden. Zur Behandlung der renalen Anämie werden gentechnologisch hergestellte Erythropoese-stimulierende Faktoren (Biologicals) eingesetzt, wobei biosimilare Antianämika in Europa seit 2007 auf dem Markt zugelassen sind. Bzgl. der pharmakologischen Äquivalenz biosimilarer Erythropoese-stimulierender Substanzen (ESAs) mit den originären ESAs gibt es in medizinischen Fachkreisen immer wieder Diskussionen. Da die Gabe Erythropoese-stimulierender Substanzen zu hohen wirtschaftlichen Belastungen für das Gesundheitssystem führt, haben Kostenträger im Bereich der Biologicals ein besonders großes Interesse an einer wirtschaftlichen Arzneimittelversorgung. Die Ziele dieser pharmakoepidemiologischen Beobachtungsstudie und der vorliegenden Dissertation sind deshalb (1) die Analyse des Arzneimittelverbrauchs – gemessen in defined daily doses (DDD) - von unterschiedlichen ESAs (Erstanbieterpräparate vs. Biosimilars, kurzwirksames vs. langwirksames Erythropoetin) in verschiedenen Nutzerkohorten chronisch nierenkranker Patienten mit renaler Anämie und eine Abschätzung ihrer Äquivalenz (Vergleich auf Äquivalenz). (2) die Berechnung Erythropoetin-bedingter Behandlungskosten von Original- und Biosimilarprodukten in unterschiedlichen Nutzerkohorten („Comparative Cost Efficiency“, Budget Impact Analyse). Methodik: Die Daten sind Behandlungs- und Apothekenabrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns aus der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung im Beobachtungszeitraum 01. Januar 2008 bis 31. Dezember 2010. Eingeschlossen werden Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und renaler Anämie, die über den Beobachtungszeitraum mit ESAs therapiert werden (ATC- Code B03XA). Hinsichtlich des Krankheitsstadiums wird zwischen präterminaler Niereninsuffizienz (KOHORTE PRÄDIALYSE) bzw. terminaler, dialysepflichtiger Niereninsuffizienz (KOHORTE DIALYSE) differenziert. Für die Äquivalenz-Analyse werden nur Patienten eingeschlossen, die über einen Zeitraum von mindestens sechs zusammenhängenden Quartalen kontinuierlich ESAs erhalten. Definierte Tagesdosen (DDD) und tatsächlich verordnete Tagesdosen (prescribed daily doses, PDD) dienen der Analyse des Arzneimittelverbrauchs. Apothekenbruttopreise (in Euro, €) werden für die ökonomische und die Budget Impact Analyse verwendet. Die Ergebnisdarstellung erfolgt aufgrund des Populationsbezugs mittels deskriptiver Statistiken. Ergebnisse: (1) In der KOHORTE PRÄDIALYSE (n = 8.799) werden 931 Patienten, in der KOHORTE DIALYSE (n = 16.895) 6.177 Patienten kontinuierlich über einen Zeitraum von ≥6 Quartalen mit ESAs therapiert. 64,4% der dialysepflichtigen Patienten erhalten Original-ESAs (= Erstanbieter-ESAs), 21,1% Biosimilar-ESAs und 14,6% Original- und Biosimilar-ESAs (%-Biosimilars an Gesamt: 35,7%). Der mediane DDD-Tagesverbrauch liegt bei 0,77 für kurzwirksames Original-Epoetin, bei 0,81 für langwirksames Darbepoetin alfa und bei 0,90 für M-PEG Epoetin beta. Der mediane DDD-Tagesverbrauch für kurzwirksames Biosimilar-Epoetin beläuft sich auf 0,82. Diese Ergebnisse werden durch eine Subgruppe von 1.886 Patienten (STABILE 12Q-KOHORTE) untermauert, die über einen kontinuierlichen Zeitraum von zwölf Quartalen mit kurzwirksamen Orignal-ESAs, langwirksamem Darbepoetin alfa und Biosimilar-ESAs behandelt werden. Der mediane DDD-Tagesverbrauch liegt dann entsprechend bei 0,80, 0,86 und 0,81. Nach einer Therapieumstellung von Original-ESA auf Biosimilar-ESA zeigt sich kein Mehrverbrauch. In der KOHORTE PRÄDIALYSE wird vorwiegend mit langwirksamem Darbepoetin alfa therapiert (47,7%). Der mediane DDD-Tagesverbrauch für kurzwirksame Original-ESAs, für langwirksames Darbepoetin alfa und für M-PEG Epoetin beta beläuft sich entsprechend auf 0,33, 0,49 und 0,54. (2) Unabhängig vom Krankheitsbild beträgt die Gesamtsumme der Arzneimittel-ausgaben für ESA-Erstanbieterprodukte und Biosimilars 132,6 Mio. € für den drei-jährigen Studienzeitraum. Die kumulierten definierten Tagesdosen belaufen sich in der KOHORTE DIALYSE auf 7.727.782,14 DDDs. Die durchschnittlichen DDD-Kosten betragen 10,79 € für Originale bzw. 8,56 € für Biosimilars. Eine Biosimilar-Substitutions-quote von 50% für diese Kohorte ergibt ein Einsparpotenzial von 6,14 Mio. € (Spannweite 3,07 – 9,22 Mio. € = 25-75%-Quote) für den Analysezeitraum 2008-2010. Schlussfolgerung: (1) Diese populationsbasierte Analyse zeigt einen ähnlichen Verbrauch an originären und biosimilaren Erythropoese-stimulierenden Substanzen für die KOHORTE DIALYSE. Für die KOHORTE PRÄDIALYSE quantifiziert diese Analyse einen mit 40-57% deutlich niedrigeren medianen DDD-Verbrauch für originäre ESAs als in der KOHORTE DIALYSE. (2) Eine weitreichende Verschreibung von Biosimilars bei chronisch nierenerkrankten Dialysepatienten mit renaler Anämie bietet ein nennenswertes wirtschaftliches Einsparpotenzial.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 16/19
Infektionen werden als Hauptursache für die Entwicklung vorzeitiger Wehentätigkeit mit nachfolgender Frühgeburtlichkeit angesehen. Durch eine aszendierende Infektion kann sich eine intrauterine Infektion ausbilden, welche einen akuten Gefahrenzustand für Mutter und Kind darstellt. Eine frühzeitige Diagnose ist anhand klinischer Zeichen und laborchemischer Parameter wie CRP nicht immer sicher möglich. Die Parameter sind zu unspezifisch und bei subklinischen Infektionen nicht vorhanden. Durch die vorzeitige Schwangerschaftsbeendigung lassen sich zwar mögliche infektionsbedingte Gefahren für Mutter und Kind reduzieren, doch sind die Patienten häufig mit den Folgen einer Frühgeburt konfrontiert. Eine möglichst spezifische und sensitive Diagnostik hätte also den Vorteil, die Rate an durch den Geburtshelfer verursachten Frühgeburtlichkeit und die Morbidität für Mutter und Kind zu senken. In dieser Arbeit wurden die Zytokine IL-6, IL-15, Pro-IL1β und CXCL10/IP-10 auf ihre Konzentration im Fruchtwasser bei Patientinnen mit Anhalt auf eine intrauterine Infektion und bei Patientinnen ohne Infektionsanhalt untersucht. Hierfür schlossen wir insgesamt 215 Patientinnen ein und unterteilten diese in folgende Gruppen: Fruchtwasser, das im Rahmen einer Amniozentese gewonnen wurde, teilten wir der Gruppe „Amniozentesen“ (n=81) zu. Während der Geburt entnommene Fruchtwasserproben teilten wir je nach Geburtsmodus den Gruppen „Spontangeburten“ (n=20) – im Rahmen einer Spontangeburt durch Amniotomie - oder „Sectiones“ (n=101) – im Rahmen einer operativen Entbindung - zu. Die vierte Gruppe wurde gebildet aus Fruchtwasserproben, die wir im Rahmen einer Amniozentese bei Verdacht auf Amnioninfektionssyndrom erhielten (n=13). Bezüglich der Konzentrationen im Fruchtwasser konnte kein signifikanter Unterschied zwischen Patientinnen mit Infektionsverdacht und den Kontrollgruppen für die Zytokine IL-6, IL- 15 und CXCL10/IP-10 nachgewiesen werden. Ein signifikanter Unterschied ergab sich lediglich für das Zytokin Pro-IL-1β. Auch konnten unsere Untersuchungen zeigen, dass die Zytokinexpression von den Faktoren „maternales Alter“, „Gestationsalter“ und „fetales Geschlecht“ unabhängig ist. Zusammenfassend könnte sich Pro-IL-1β als Infektionsmarker eignen. Hierzu sollten in Zukunft aber noch weitere Studien mit größerem Patientenkollektiv durchgeführt werden.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 16/19
Für die Behandlung der Anastomoseninsuffizienz am Rektum bietet sich die endoskopische Vakuumschwammtherapie als Therapie der Wahl an, sofern keine generalisierte Peritonitis vorliegt. Voraussetzung für das Verfahren ist ein chirurgisch versierter Endoskopiker. Die kurze Therapiedauer und die verminderte Zahl notwendiger Revisionsoperationen, Stomaanlagen und Intensivaufenthalte senkt nicht nur die Morbidität, Mortalität und die Gesamtkosten, sondern stellt auch insgesamt eine geringe Belastung für den Patienten dar. Zur Primärdiagnostik der Anastomoseninsuffizienz am Rektum sollte die flexible Endoskopie eingesetzt werden, da hierdurch eine zuverlässigere Diagnosestellung möglich ist und gleichzeitig bei Bestätigung der Verdachtsdiagnose die Therapie in gleicher Sitzung eingeleitet werden kann. Die bildgebende Diagnostik, allen voran die Computertomographie, sollte der nachgeschalteten Bedarfsdiagnostik vorbehalten bleiben. Die Extraperitonealisierung der Anastomose und die Omentumplastik im Rahmen der Primäroperation ist zu empfehlen, da hierdurch eine natürliche Barriere zum Intraperitonealraum entsteht, welche die Infektausbreitung bei Anastomoseninsuffizienz behindert, damit zum einen die klinischen Konsequenzen mildert, zum anderen aber die endoskopische Vakuumschwammtherapie möglich macht. Die fast ausschließlich dorsale Lage der Anastomoseninsuffizienzen, wie sie in unseren Untersuchungen diagnostiziert wurde, sollte in weiteren Studien zur Genese der Anastomosenheilungsstörung untersucht werden.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 15/19
In dieser kumulativen Dissertation werden fünf Publikationen zum Thema operative Therapie des Mammakarzinoms zusammengefasst. Vier Arbeiten sind Erstbeschreibungen von Methoden die gezeigt haben, dass es onkologisch sichere Alternativen zu den etablierten Methoden gibt. Diese führen bei geringerer Invasivität und damit Morbidität zu besseren kosmetischen Ergebnissen als die bis dato bekannten Methoden. Der Doktorand hat diese Methoden entwickelt und in diversen Publikationen beschrieben. Eine Arbeit befasst sich mit der Bedeutung der lobulären und duktalen Mammakarzinomsubtypen u.a. auf die chirurgischen Verfahren. Alle Arbeiten sind in einem peer-reviewed international journal mit einem Impact Factor von derzeit 1,28 erschienen die zu den oberen 80% der ISI Auflistung zählen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 15/19
Thu, 22 Nov 2012 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/15223/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/15223/1/Frank_Stanislava.pdf Frank, Stanislava
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 14/19
Der bisherige Konsens, dass bei melanompositivem SLN-Befund eine CLND indiziert ist, wird zunehmend in Frage gestellt, da sich dabei selbst mit aufwändiger Diagnostik nur in 15-30% der Dissektate noch weitere Lymphknotenmikrometastasen finden lassen. Noch existiert aber kein neuer Konsens, bei welchen Melanompatienten mit SLN-Befall auf die erheblich morbiditätsbehaftete CLND verzichtet werden kann. Die vorliegende Daten- und Verlaufsanalyse bei insgesamt 276 Patienten mit jeweils mindestens einem melanombefallenen SLN aus zwei großen deutschen Hautkliniken (Augsburg und Göttingen) zielt darauf ab, geeignete Entscheidungskriterien für oder gegen eine CLND bei künftigen Melanompatienten zu erarbeiten. Als Voraussageparameter sowohl für die CLND-Befunde als auch für die Metastasierungsverläufe erwies sich die von Starz mikromorphometrisch definierte S-Klassifikation der in der aktuellen AJCC-Klassifikation berücksichtigten Anzahl der befallenen SLN als weitaus überlegen. Jeweils mindestens eine Melanommikrometastase in den auch immunhistochemisch aufgearbeiteten CLND-Dissektaten ließ sich nur bei 12% der S I Patienten und bei 16% der S II Patienten nachweisen. Im Gegensatz dazu lag bei S III der Prozentsatz der Dissektate mit Mikrometastasen bei 50%. Bei insgesamt 76 S I / S II Patienten, die sich nach ausführlicher Aufklärung gegen eine CLND entschieden hatten, ergab die Kaplan-Meier-Auswertung für den Nachbeobachtungszeitraum von fünf Jahren eine Manifestationsrate regionärer Lymphknotenmetastasen von 14%. Dies entsprach fast exakt den Erwartungen aus den o.g. histologischen Non-SLN-Untersuchungsergebnissen der anderen S I / S II Patienten mit CLND. Interessanterweise blieb aber auch diese Patientengruppe trotz CLND nicht komplett verschont von regionären oder postregionären Lymphknoten-metastasen im weiteren Verlauf. Die 5-Jahres-Rate betrug 10,5% und war im Log-Rank-Test nicht signifikant niedriger als bei den S I / S II Patienten ohne CLND. Die für denselben Zeitraum errechnete Fernmetastasierungsrate lag für S I / S II Patienten ohne CLND bei 14%, für jene mit CLND bei 19,5%, die melanombedingte Sterberate ohne CLND bei 6%, mit CLND bei 19%. Auch diese jeweiligen Unterschiede waren im Log-Rank-Test nicht signifikant. Die Anzahl der S III Patienten ohne CLND ist mit insgesamt elf aus beiden Städten für eine valide statistische Aussage zu klein. In diesem Fall muss auf die Ergebnisse aus laufenden multizentrischen Studien, speziell des Multicenter Selective Lymphadenectomy Trial 2 (MSLT-2) und der ähnlich von der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO) konzipierten deutschen Studie, gewartet werden. Vorläufig spricht die o.g. CLND-Datenlage mit einer Non-SLN-Metastasen-Detektionsrate von ca. 50% für eine Beibehaltung der CLND-Indikation bei dieser Patientengruppe. Demgegenüber deuten die Erfahrungen bei S I / S II Patienten auf einen zweifachen therapeutischen Effekt der nur gering invasiven SLNE hin: 1. Sie erspart der Mehrzahl dieser Patienten die spätere klinische Manifestation regionärer Lymphknotenmetastasen und potentiell daraus sich entwickelnder, meist fataler Fernmetastasen. 2. Sie kann ihnen mehrheitlich auch die Morbidität einer radikalen regionären Lymphknotendissektion ersparen.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07
Die Hämophilie stellt die häufigste, schwerwiegende hereditäre Hämostasestörung bei Mensch und Tier dar. In Zeiten moderner Therapiemöglichkeiten in der Humanmedizin, in denen lebensbedrohliche Blutungskomplikationen an Bedeutung verlieren und die Lebenserwartung stark ansteigt, rücken die sekundären klinischen Komplikationen in den Vordergrund. Trotz Substitution der fehlenden Gerinnungsfaktoren können spontane Blutungen, die am häufigsten in synovialen Gelenken auftreten, nicht vollständig verhindert werden. Daher stellen degenerative Gelenkveränderungen, die sich infolge wiederholter intraartikulärer Blutungen entwickeln können, die häufigste Morbiditätsursache bei Menschen mit Hämophilie dar. Wie andere degenerative Arthropathien bringt auch die sogenannte hämophile Arthropathie (HA) Schmerzen und Bewegungseinschränkungen mit sich, die zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität führen können. Aber nicht nur chronische Schmerzen, sondern auch akute Schmerzen, die im Rahmen einer akuten intraartikulären Blutung auftreten, spielen eine große Rolle im Leben eines Hämophilen. Trotz dieser enormen Bedeutung von Gelenkschmerzen ist dieser Aspekt bisher nur wenig wissenschaftlich untersucht worden. Etablierte in vivo-Modelle beschränken sich in erster Linie auf die Untersuchung entzündlicher und degenerativer Gelenkveränderungen. Ziel dieser Arbeit war es daher, den Einfluss von intraartikulärem Blut auf das schmerz-assoziierte Verhalten zu untersuchen. Hierfür wurde das bereits etablierte Modell der intraartikulären autologen Vollblut-Injektion ins Kniegelenk der Ratte zugrunde gelegt und die injizierten Tiere hinsichtlich des schmerz-assoziierten sowie des motorischen Verhaltens untersucht. Zudem erfolgte am Versuchsende eine histopathologische Befundung der Kniegelenke. Als Kontrolle dienten Ratten, denen ein äquivalentes Volumen physiologischer Kochsalzlösung intraartikulär injiziert wurde. Um der HA des Menschen sehr nahekommende Veränderungen hervorzurufen, erfolgte die intraartikuläre Blut-Injektion mehrmals hintereinander. Zur Abgrenzung dieser Ergebnisse von einmaligen Blutungsereignissen, wie sie auch bei nicht-hämophilen Menschen im Zuge eines Traumas vorkommen können, erfolgten auch einmalige Vollblut-Injektionen. Des Weiteren wurde der intraartikuläre Effekt einzelner Blutbestandteile untersucht. Im Zuge der wiederholten autologen Vollblut-Injektion konnten am Versuchstier Veränderungen des schmerz-assoziierten Verhaltens beobachtet werden, die der klinischen Manifestation von Gelenkblutungen beim Hämophilen ähneln. Hervorzuheben sind hierbei die Ausbildung einer primären Hyperalgesie, das Auftreten von Lahmheiten sowie die Entwicklung von klinischen Entzündungsanzeichen an der injizierten Extremität. Eine einmalige Injektion führte dagegen zu keinen signifikanten Veränderungen bei diesen Untersuchungsparametern. Die mehrmalige Injektion von Vollblut hatte sowohl auf das schmerz-assoziierte Verhalten als auch auf die histopathologischen Befunde den deutlichsten Effekt. Blutplasma und zelluläre Blutbestandteile waren in ihrer Teilwirkung quantitativ ähnlich, erreichten aber einzeln den Effekt von Vollblut nicht, sondern zeigten etwa halbmaximale Effekte. Offensichtlich sind beide Bestandteile in Vollblut an deren Pathogenese wesentlich beteiligt. Mit dem Versuchsschema der mehrmaligen, intraartikulären autologen Vollblut-Injektion an der Ratte ist es gelungen, erstmalig ein Tiermodell für den Gelenkschmerz bei Hämophilie zu etablieren, das auch der Erprobung neuer Therapieansätze dienen könnte. Zudem können die Ergebnisse dieser Arbeit sowie nachfolgender Arbeiten an diesem Modell möglicherweise einen Beitrag zur weiteren Aufklärung der Pathogenese der HA liefern. Die bisher gewonnenen Erkenntnisse beruhen in erster Linie auf in ihrer Aussage sehr eingeschränkten in vitro-Studien.
Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) sind die häufigsten multiresistenten Erreger. Sie erhöhen Morbidität und Mortalität und lassen die Kosten im Gesundheitssystem steigen. Der Prävention von Infektionen mit MRSA kommt daher große Bedeutung zu – vor allem, weil sich in den letzten Jahren Erreger mit neuen Multiresistenzen ausbreiten.
Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) sind die häufigsten multiresistenten Erreger. Sie erhöhen Morbidität und Mortalität und lassen die Kosten im Gesundheitssystem steigen. Der Prävention von Infektionen mit MRSA kommt daher große Bedeutung zu – vor allem, weil sich in den letzten Jahren Erreger mit neuen Multiresistenzen ausbreiten.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 13/19
Thu, 24 Mar 2011 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/12967/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/12967/1/Tigre-Brunke_Ryuga.pdf Tigre-Brunke, Ryuga Frota ddc:6
Es ist nicht leicht, Fehler einzugestehen, noch dazu vor Kollegen. Doch wer Probleme nicht erkennt, wird sie künftig nicht verhindern können. Diese Erkenntnis setzt sich auch in der Medizin immer mehr durch. Ein Weg der Fehlersuche und -behebung sind Mortalitäts- und Morbiditätskonferenzen („M&M-Konferenzen“), bei denen konkrete Problem- und Todesfälle im nachhinein besprochen werden. Noch sind sie nicht überall Standard – aber sie sind auf dem Vormarsch.
Es ist nicht leicht, Fehler einzugestehen, noch dazu vor Kollegen. Doch wer Probleme nicht erkennt, wird sie künftig nicht verhindern können. Diese Erkenntnis setzt sich auch in der Medizin immer mehr durch. Ein Weg der Fehlersuche und -behebung sind Mortalitäts- und Morbiditätskonferenzen („M&M-Konferenzen“), bei denen konkrete Problem- und Todesfälle im nachhinein besprochen werden. Noch sind sie nicht überall Standard – aber sie sind auf dem Vormarsch.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 12/19
Die SAB ist eine Krankheit mit einer äußerst hohen frühen wie auch späten Mortalität und Morbidität. Die genauen Ursachen der frühen wie auch späten Effekte sind bis heute nicht zufriedenstellend geklärt. Ungefähr 35% der Patienten versterben in den ersten 48h aus bis heute nicht geklärten Gründen. Die Forschungsergebnisse der letzten Jahre zeigen jedoch deutlich, daß die Gründe hierfür wahrscheinlich auf der Ebene der Mikrozirkulation zu suchen sind. Aus diesem Grund wurden im Rahmen dieser Arbeit die Veränderungen der zerebralen, pialen Mikrozirkulation der Maus nach SAB mit Hilfe des intraluminalen Fadenmodells und durch Intravitalmikroskopie genau untersucht. Zur Induktion der SAB wurde ein monofiler Faden in der A. carotis int. eingeführt, bis an die Gabelung von MCA und ACA vorgeschoben und diese Gabelung perforiert, was der Ruptur eines intrakraniellen Aneurysma ähnelt. Anschließend wurde das Tier über dem Strömungsgebiet der linken MCA unter Schonung der Dura Mater trepaniert, der Farbstoff FITC-Dextran i.v. appliziert und somit die zerebrale Mikrozirkulation sichtbar gemacht. Hierbei zeigten sich deutliche Veränderungen im Vergleich zu gesunden Kontrolltieren. Mit Hilfe eines modifizierten Strahler- Schemas war es erstmals möglich die Gefäßarchitektur der pialen Mikrozirkulation einer gesunden C57/Bl6 genau zu charakterisieren und diese anschließend mit einem Tier zu vergleichen, bei welchen eine SAB induziert wurde. Hierbei zeigte sich, daß schon 3 Stunden nach SAB die zerebralen Gefäße stärker kontrahiert sind als bei gesunden Tieren. Auch zeigten Tiere, die eine SAB erlitten hatten, keinerlei Reaktion auf Änderungen der arteriellen CO2-Konzentration. Gesunde Tiere reagierten wie erwartet mit einer Dilatation bzw. Konstriktion auf eine Hyper- bzw. Hypokapnie. Diese Reaktion fehlte bei Tieren nach einer SAB völlig, gleichgültig ob die Änderungen der arteriellen CO2-Konzentration respiratorisch oder durch die exogene Zufuhr von CO2 verursacht wurden. Dies gibt einen deutlichen Hinweis auf eine rasche Störung der Funktionsfähigkeit des arteriellen Endothels, welches für die Aufrechterhaltung der zerebralen Homöostase essentiell ist. Den wichtigsten Befund dieser Arbeit dürften jedoch die Mikrovasospasmen und die Entdeckung von arteriellen Thromben im pialen Strömungsgebiet darstellen. Vasospasmen sind ein seit langem nach SAB bekanntes Phänomen, jedoch wurden diese i.d.R. 4-7 Tage nach SAB in den großen Gefäßen des Gehirns - wie der MCA oder der ACA - beschrieben und können aufgrund ihrer Lokalisation und aufgrund ihres mangelnden prädiktiven Wertes bzgl. der neurologischen Defizite nach SAB zu diesen Defiziten nur einen geringen Beitrag leisten. Hier konnten nun erstmals die schon lange vermuteten Mikrovasospasmen nach SAB direkt nachgewiesen und diese auch näher quantifiziert werden. Es zeigten sich in beinahe allen Gefäßen die mit Blut in Kontakt kamen 3 Stunden nach SAB deutliche segmentale oder perlschnurartige Mikrovasospasmen, welche eine Reduktion des Gefäßlumens um bis zur Hälfte nach sich ziehen. Diese haben somit sicherlich eine deutliche Reduktion des Angebots an Sauerstoff und anderen Metaboliten für das Gehirn zur Folge. Des weiteren sind die gefundenen arteriellen Thromben, welche in großer Zahl einzig nach SAB auftraten, zusätzlich zu den Mikrovasospasmen ein weiterer Faktor, welcher die Durchblutung des Gehirns deutlich einschränkt und somit zu der Mortalität und Morbidität beiträgt. Der Grund, weswegen die Mikrovasospasmen und Thromben entstehen, ist bis heute weitestgehend unklar, jedoch lässt sich begründet vermuten, daß ein lokaler NO-Mangel als Ursache für die beobachteten Phänomene verantwortlich ist.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 11/19
Metastasen sind die häufigsten bösartigen Hirntumore und gehen mit einer hohen Morbidität und Mortalität einher. Die steigende Inzidenz von Hirnmetastasen sowie die limitierten Therapieoptionen unterstreichen die Notwendigkeit der Entwicklung neuer, wirkungsvollerer Ansätze zur Prävention und Therapie dieser gravierenden Erkrankung. Da momentan im Wesentlichen lediglich Endpunktuntersuchungen vorliegen, sind viele Schritte des Metastasierungsprozesses noch wenig verstanden. In der vorliegenden Dissertation wurde daher ein neuartiges Tiermodell etabliert, welches erstmalig das qualitative und quantitative Studium der einzelnen Prozesse der Hirnmetastasierung erlaubte, vom Arrest der Tumorzellen in Blutkapillaren bis hin zum Wachstum einer großen Metastase. Dabei wurden individuelle, fluoreszierende Tumorzellen in Gehirnen lebender Mäuse über einen Zeitraum von Minuten bis Monaten mittels 2-Photonen-Mikroskopie in vivo verfolgt und quantifiziert. Es konnten obligate, ineffiziente und erfolglose Schritte der Hirnmetastasierung bestimmt sowie die Rolle der bestehenden Hirngefäße, Endothelzellen und der Angiogenese ermittelt werden. Die in die Arteria carotis interna injizierten Lungenkarzinom- und Melanomzellen mussten folgende Schritte absolvieren, um über Wochen erfolgreich zu einer Makrometastase zu proliferieren (was nur wenigen Prozent gelang): 1.) vaskulärer Arrest durch Größenrestriktion in Gefäßgabeln, 2.) aktive und frühe Extravasation, 3.) Beibehaltung einer strikt perivaskulären Position über Wochen, 4.) Wachstum entlang bestehender Gefäße (Melanom) oder sehr frühe Angiogenese (Lungenkarzinom). Die Persistenz nicht-proliferierender Tumorzellen über viele Wochen (Ruhezustand, "dormancy") geschah nur im Einzelzellstadium und nur unter Beibehaltung eines strikten Gefäßkontaktes. "Dormancy" war bei Melanomzellen mit hoher Mobilität im Gehirn verbunden, wohingegen Lungenkarzinomzellen statisch blieben. Effiziente und ineffiziente Schritte waren vergleichbar für die Zell-Linien einer Tumorentität, unterschieden sich aber deutlich zwischen den Tumortypen und waren über die gesamte späte metastatische Kaskade verteilt. Chronische VEGF-A-Inhibition durch Bevacizumab induzierte einen Ruhezustand von Lungenkarzinom-Mikrometastasen durch Verhinderung ihres Angiogenese-abhängigen Wachstums zu Makrometastasen. Diese Ergebnisse sprechen für ein Potential antiangiogener Therapien für die Prophylaxe und Therapie der Hirnmetastasierung des Lungenkarzinoms. Das neue Tiermodell erlaubt es somit erstmals, die Wirkung von Therapien und molekularen Faktoren auf jeden einzelnen Schritt der späten metastatischen Kaskade zu bestimmen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 11/19
Thu, 15 Apr 2010 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/11517/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/11517/1/Goettler_Catherina.pdf Göttler, Catherina
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 11/19
Die durch einen Wachstumshormon-Exzess aufgrund eines Hypophysenadenoms ausgelöste, seltene Krankheit Akromegalie ist mit einer erhöhten Mortalität und Morbidität verbunden. Nur ein Teil der Patienten kann durch die bisherigen Therapieoptionen - Operation, Bestrahlung und medikamentöse Behandlung - geheilt werden. Die zur Verfügung stehenden Medikamente wurden seit 2003 durch das rekombinante Pegvisomant, einem GH-Rezeptor-Antagonisten, ergänzt. In dieser Arbeit wurde die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Pegvisomant bei Patienten untersucht, die nach Operation, Bestrahlung und medikamentöser Therapie mit Dopaminagonisten und Somatostatinanaloga immer noch eine aktive Akromegalie aufwiesen. Durch die Behandlung mit Pegvisomant über 12 Monate wurde der Wachstumsfaktor IGF-I im Verlauf der Therapie bei allen Patienten signifikant gesenkt. Durch die Behandlung mit Pegvisomant kam es bei allen 7 Patienten zu subjektiven Verbesserungen und messbaren Veränderungen der klinischen Aktivität der Erkrankung. Des Weiteren konnte nach Umstellung von Somatostatinanaloga auf Pegvisomant eine deutliche Verbesserung der Blutglukosestoffwechsellage nachgewiesen werden. Bei 6 Patienten wurde des Weiteren eine Profil-Studie über je zweimal 6 Stunden durchgeführt, um kurzfristige Einflüsse von Pegvisomant, mit und ohne das Somatostatinanalogon Octreotid, auf das eGH und auf den Kohlenhydratstoffwechsel zu ermitteln. Hier zeigte sich ein deutlicher Unterschied in der Insulinverfügbarkeit und somit auch im Blutglukosespiegel mit, in Anwesenheit von Octreotid, deutlich höheren postprandialen Werten. Insgesamt konnte durch diese Arbeit gezeigt werden, dass die Anwendung von Pegvisomant bei bisher therapieresistenten Patienten sowie bei Patienten mit gestörter Glukosetoleranz zu einem guten Behandlungserfolg führen kann.
Fakultät für Biologie - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/06
Die Exposition mit Umweltstäuben, ultrafeinen Partikeln und Gasen wird als Ursache akuter kardiovaskulärer Morbidität und Mortalität angesehen. Epidemiologische und toxikologische Studien der letzten Jahre weisen auf die Bedeutung von ultrafeinen Partikeln als Auslöser für die lokalen pulmonalen und systemischen Entzündungsreaktionen hin, die durch Veränderungen in der kardiovaskulären Funktion gekennzeichnet sind. Dazu gehören endotheliale Dysfunktion und prothrombotische Prozesse, die letztlich zum akuten Herztod führen können. Die Mechanismen, die dazu führen, sind derzeit nur unzureichend geklärt. Es konnte in zahlreichen Studien gezeigt werden, dass ultrafeine Partikel von der Lunge in die systemische Blutzirkulation translozieren können. Als Ursache kardiovaskulärer Negativ-Effekte werden entweder die Freisetzung von löslichen Mediatoren aus der Lunge und direkte Effekte von translozierten, ultrafeinen Partikeln in die systemische Blutzirkulation diskutiert. Unsere Tierexpositionsstudie wurde durchgeführt, um die Hypothesen zu prüfen, dass „translozierte“ ultrafeine Kohlenstoffpartikel (UfCP) eine signifikante extrapulmonale Entzündung induzieren können. Zu diesem Zweck wurden die systemischen Effekte von zwei verschiedenen Expositionsmodellen verglichen. Die Versuchsmäuse wurden mittels der Inhalation von UfCP (48 nm; 440 µg/m3) bzw. gefilterter Luft für 4 oder 24 Stunden oder durch die intraarterielle Infusion mit der berechneten äquivalenten Dosis von innerhalb einer 24-Stunden- Inhalation translozierten UfCP (5 × 10E7 UfCP) exponiert. Die Versuchsmäuse wurden hinsichtlich systemischer Effekte in der Blutzirkulation mittels automatisierter hämatologischer Untersuchung von Zellzahlen und Plasma-Zytokin-Konzentrationen untersucht. Darüber hinaus wurden Aktivierungsmarker auf peripheren Monozyten und Granulozyten mit FACS analysiert. Zur Untersuchung der lokalen, entzündlichen, mikrovaskulären Effekte in den Geweben von der Lunge, vom Herz, von der Aorta und von der Leber wurde eine quantitative Genexpressionsanalyse und eine multianalytische Proteinexpressionsanalyse durchgeführt. Die Inhalation von UfCP war durch eine leichte pulmonale Entzündungsreaktion mit endothelialer Aktivierung und einer leicht erhöhten Fibrin(ogen)deposition auf Endothelzellen von kapillaren Blutgefäßen der Lunge gekennzeichnet, wohingegen die intraarterielle Infusion von UfCP keine signifikanten Reaktionen in der Lunge aufwies. Auf systemischer Ebene verursachten beide Expositionsmodelle nach der Partikelexposition einen Anstieg von neutrophilen Granulozyten- und Monozytenzellzahlen und zugleich eine Abnahme der pro-entzündlichen Plasma-Zytokin-Konzentrationen, jedoch mit einem stärkeren Effekt nach der Inhalation von UfCP. Hinsichtlich dieser Endpunkte lassen diese Ergebnisse auf einen adjuvanten Effekt von „translozierten“ Partikeln schließen. Jedoch zeigte sich nur nach der Inhalation von UfCP eine signifikante Abnahme von Aktivierungsmarkern auf der Oberfläche der zirkulierenden Leukozyten-Populationen, was auf eine Retention/Transmigration von aktivierten Zellen über die Adhäsion des aktivierten Endothels in der Lunge hinweist. Das Zytogramm der Thrombozyten ergab ebenso nur nach der Inhalation von UfCP einen Anstieg der Zellzahlen und ihres Aktivierungszustandes und dessen der Riesenthrombozyten. Diese Tatsache lässt auf die notwendige pulmonale Entzündungsreaktion schließen, die für die Rekrutierung und Aktivierung der Thrombozyten ausschlaggebend war. In beiden Expositionsmodellen mit UfCP zeigte innerhalb der extrapulmonalen Organe die Aorta die stärkste entzündliche und prothrombotische Reaktion auf, wobei im Vergleich zur intraarteriellen Exposition ein stärkeres pro-entzündliches Reaktionsbild nach der Inhalation von UfCP zu erkennen war. Die Inhalation von UfCP induzierte in der Leber eine frühe, vorübergehende pro-entzündliche Reaktion mit einer endothelialen Aktivierung und einer geringfügigen Reaktion im Herzen, die mit steigender Expositionsdauer zunahm, während die intraarterielle Infusion von UfCP in diesen Organen keine offensichtlichen Effekte verursachte. Die Ergebnisse dieser Studie weisen darauf hin, dass die systemisch verfügbaren UfCP teilweise förderliche Effekte auf spezifische biologische Endpunkte haben mögen. Jedoch zeigen die Ergebnisse eindeutig, dass die Entzündungsreaktion in der Lunge entscheidender für die meisten extrapulmonal beobachteten Effekte ist. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit kann die wichtigste Aussage getroffen werden, dass die Lungenentzündung und nicht die Translokation ultrafeiner Partikel entscheidend für die extrapulmonalen Effekte ist.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 10/19
Die Diagnose Pankreaskarzinom stellt für den (Viszeral -) Chirurgen eine Aufgabe mit hohen Anforderungen dar. Bei einer Vielzahl chirurgischer Techniken und Verfahren, sowohl für die klassische partielle Pankreatoduodenektomie nach Kausch – Whipple, als auch für die pyloruserhaltende Whipple-Operation, ergibt sich für den Operateur die Frage nach dem bestmöglichen Anastomosenverfahren, besonders im Hinblick auf die immer noch hohen postoperativen Komplikationsraten. Das Ziel der vorliegenden retrospektiven klinischen Kohortenstudie bestand darin, inwieweit die Anastomosentechnik einen Einfluss auf die peri- und postoperative Morbidität und Mortalität bei Pankreaskopfresektion hat. Die klassische Pankreatikojejunostomie (KA) nach Warren/Cattell wurde mit der Anastomosentechnik nach Blumgart bei allen klassischen oder pyloruserhaltenden Operationen nach Whipple hinsichtlich der postoperativen Komplikationen (chirurgische und internistische), OP – Zeit und Blutverlust, postoperativer Krankenhausaufenthalt und -letalität in zwei verschiedenen Patientenkohorten untersucht. Vom 01.01.1998 bis 31.12.2002 (n=90, m=53, w=37) wurde für die Pankreasanastomose ausschließlich die klassische Pankreatikojejunostomie mit kompletter Einnaht des Pankreas in die hochgezogene Jejunalschlinge unter Mitfassen des Pankreasganges durchgeführt. Vom 01.01.2003 bis 31.03.2005 (n=92, m=52, w=40) wurde dagegen die Anastomosentechnik nach Blumgart (4 transpankreatische Nähte, Pankreatikojejunostomie über eine punktförmige Inzision der Jejunalschlinge) bevorzugt. Die Altersverteilung (KA = 67 (23-82) Jahre, Blumgart = 65 (21-78) Jahre), die Häufigkeit der präoperativen Interventionen, der präoperative Laborstatus, sowie der Anteil maligner und benigner Erkrankungen war in beiden Gruppen vergleichbar. Der Patientenanteil mit Vorerkrankungen (kardiopulmonal, DM Typ II) und Voroperationen im OP – Gebiet war in der Blumgart – Gruppe höher. Das perioperative Management erfolgte nach demselben standard operating procedure. Die univariate Datenanalyse ergab eine höhere Krankenhausletalität nach klassischer Pankreatikojejunostomie im Vergleich zur Blumgartanastomose (KA=10% vs. Blumgart=4,3%, p=0.14), die insgesamte Insuffizienzrate war signifikant höher (KA=23,3% vs. Blumgart=11,9%, p
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 10/19
Thu, 15 Oct 2009 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/10834/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/10834/1/Birk_Eva.pdf Birk, Eva ddc:610, ddc:600, Medizinische Fakultät
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 10/19
Bereits in vorausgegangenen Studien konnte gezeigt werden, dass die Resektion von Lebermetastasen kolorektaler Primärtumoren das Überleben der Patienten in ausgesuchten Fällen signifikant verlängert, und ist somit in diesem Bereich seit Jahren etabliert. Aufgrund der Heterogenität der Primärtumoren gibt es bisher aber nur sehr wenige Studien, die auf das Überleben nach Resektion von Lebermetastasen nicht- kolorektalen Ursprungs eingehen. In einer retrospektiven Studie des Patientenkollektivs der chirurgischen Klinik Großhadern wurden die Kurz- und Langzeitergebnisse der Leberresektion nicht- kolorektaler Lebermetastasen an 85 Patienten im Zeitraum von 1990 bis 2002 untersucht. Patientendaten, Behandlungsmethoden und postoperative Ergebnisse im Bezug auf Komplikationen und Überleben wurden analysiert und prognoserelevante Faktoren untersucht. Es wurde eine Unterteilung in 2 Gruppen vorgenommen, zum einen das Gesamtkollektiv aller 85 Patienten und das Kollektiv der 57 R0- resezierten Patienten. Es wurde für das Gesamtkollektiv ein medianes Überleben von 21,9 Monaten nach Metastasenresektion mit einem 1 JÜ von 66 % und einem 5JÜ von 21,5% ermittelt. In den 57 Fällen, in denen eine R0- Resektion, also eine Entfernung im Gesunden erzielt werden konnte, wurde ein medianes Überleben von 24,8 Monaten, ein 1 JÜ von 72% und einer 5 JÜ von 19,3% festgestellt. Die perioperative Morbidität betrug 10,6%, die Mortalität 1,2%. Aufgrund der limitierten Fallzahlen konnten keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf die Überlebenswahrscheinlichkeiten der einzelnen Primärtumorenentitäten festgelegt werden. Dennoch zeichnete sich ab, dass bestimmte Tumorarten, wie das Ovarial Carcinom ein beachtliches Überleben aufwiesen. Von den untersuchten Prognosefaktoren erwiesen sich neben der Radikalität des Eingriffs, auch ein tumorfreies Intervall von 12 bis 24 Monaten und die metachrone Metastasierung als günstige Prognosefaktoren für ein verlängertes Überleben. Die vorgelegte Studie zeigt, dass Patienten in ausgesuchten Fällen von einer Leberresektion aufgrund nicht- kolorektaler Metastasen durchaus profitieren können. Nach Ausschluss einer extrahepatischen Metastasierung und bei Ausblick auf Resektabilität der Lebermetastasen stellt daher die Metastasenresektion eine sinnvolle Therapieoption, insbesondere im Rahmen multimodaler Therapieregimes dar.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/07
Epilepsien sind die häufigsten chronischen neurologischen Erkrankungen bei Hund, Katze und Mensch. Die bedeutendste Therapieform von Epilepsien ist die langfristige, kausale Pharmakotherapie mit dem Ziel der Anfallsreduktion bzw. Anfallssuppression. Diese zumeist lebenslang andauernde Behandlung mit Antiepileptika ist häufig mit schweren Nebenwirkungen verbunden. Aus diesen Gründen wäre eine prophylaktische Therapie, die die Entstehung von Epilepsien (Epileptogenese) verhindert, wünschenswert. Die Mehrzahl der Epilepsien wird durch symptomatische Ursachen, wie Schädelhirntraumen oder Schlaganfälle bedingt. Diese initialen Insulte verursachen in der Folge, über nur unzureichend bekannte Mechanismen, die Generierung eines neuronalen Netzwerkes, das die Manifestation einer Epilepsie begünstigt. Verschiedene Untersuchungen der letzten Jahren gaben Hinweise, dass Veränderungen der neuronalen Plastizität insbesondere massive Neuronenverluste sowie eine gestörte Neuronenneubildung eine zentrale Bedeutung im Rahmen der Epileptogenese einnehmen könnten. Bisherige Forschungsarbeiten bestätigen eine Modulatorfunktion des neuronalen Zelladhäsionsmoleküls (NCAM) und des Hormons Erythropoetin (EPO) für die neuronale Plastizität. Auf Grund dessen wurden in dieser Arbeit die Effekte des NCAM-mimetischen Peptids Plannexin sowie der beiden EPO-mimetischen Peptide Epotris und Epobis auf anfallsinduzierte neuronale Veränderungen, insbesondere auf neurodegenerative Vorgänge und auf die Neubildung von Neuronen untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen konnten eine modulierende Funktion des NCAM-mimetischen Peptids Plannexin und des EPO-mimetischen Peptids Epotris auf die neuronale Plastizität insbesondere auf die anfallsinduzierte gestörte Neuronenneubildung demonstrieren. Die dringende Notwendigkeit einer prophylaktischen Therapie ergibt sich vor allem aus der Tatsache, dass ungeachtet einer Vielzahl von Antiepileptika in der Tier- und Humanmedizin etwa ein Drittel aller Veterinär- und Humanpatienten nicht auf eine Pharmakotherapie anspricht. Diese pharmakoresistente Form der Epilepsie stellt ein gravierendes, bisher ungelöstes Problem dar und geht mit einer hohen Morbidität und Mortalität einher. Als eine Ursache für das Auftreten von Pharmakoresistenzen bei Epilepsiepatienten wird eine Überexpression verschiedener sogenannter Multidrug-Transporter diskutiert. Dem Multidrug-Transporter P-Glycoprotein (Pgp) wird im Zusammenhang mit transporterbasierten Pharmakoresistenzen bei Epilepsien eine besondere Bedeutung beigemessen. Im Rahmen dieser Dissertation konnte anhand unterschiedlicher Versuchsansätze erstmals in vivo gezeigt werden, dass eine Reduktion der Pgp-Expression in den Endothelzellen der Blut-Hirn-Schranke mittels RNA-Interferenz möglich ist.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 09/19
In der vorliegenden Studie ``Effekte milder hypobarer Hypoxie (2650 m) auf Lungenfunktionsparameter, Blutdruck und Blutgase bei Patienten mit Metabolischem Syndrom und gesunden Kontrollpersonen``, wurden aufwendige Messungen durchgeführt, um die Auswirkung des niedrigen Luftdrucks in mittlerer Höhenlage auf das Metabolische Syndrom zu untersu-chen. Das Metabolische Syndrom steht seit Jahren an der Spitze der Wohlstandserkrankungen und wird als der entscheidende Faktor bei der Entstehung der Koronaren Herzkrankheit hin-sichtlich Mortalität und Morbidität angesehen. Aufgrund des stetig wachsenden Anteils der Menschen mit Metabolischem Syndrom in der Bevölkerung und der sich daraus ergebenden schlechten Prognose, besteht dringender Handlungsbedarf im Bereich der Primär- und Sekun-därprävention. Ziel der durchgeführten Untersuchungen war daher, in einem bevölkerungsbe-zogenen Ansatz Patienten mit Metabolischem Syndrom in direkten Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen über den Verlauf der Höhenexposition zu beobachten und Unterschiede aufzuzeigen. Insgesamt wurden 45 Patienten nach strengen Ein- und Ausschlusskriterien in die Studie aufgenommen. Dazu wurden die international anerkannten Kriterien der Fachgesellschaften nach Standard der NCEP ATP III angewendet, welche das Metabolische Syndrom in seiner Aus-prägung definiert. An den für die Studie ausgewählten Probanden wurden verschiedene Un-tersuchungen durchgeführt. Dazu zählten Spiroergometrie, Lungenfunktionstests, Blutgase, Langzeitblutdruckmessungen und Nüchternblutanalyse. Die jeweiligen Messungen wurden 4 Wochen vor und 4 Wochen nach der Expositionsphase auf 520 m im Klinikum München Innenstadt durchgeführt. Der 1wöchige Höhenaufenthalt selber fand auf der Forschungsstation Schneefernerhaus an der Zugspitze auf einer Höhe von 2650 m statt. Während des Untersuchungszeitraumes galt es die Auswirkung der hypobaren Hypoxie auf das Metabolische Syndrom zu dokumentieren. Dazu wurden die Probanden aufgefordert sich nicht übermäßig körperlich zu betätigen, sowie sich wie gewohnt ohne diätische Einschränkungen zu ernähren. Zielvorstellung war es, die Auswirkung der Höhe als solches zu dokumentieren, ohne dabei eine wesentliche Änderung der Lebensumstände zu bewirken. Ein wichtiges Ergebnis der Metabolischen-Syndrom-Studie war der hochsignifikante Anstieg von Vitalkapazität, Einsekundenkapazität und exspiratorischen Spitzenfluss während der Expositionsphase. Der exspiratorische Spitzenfluss PEF war sogar noch 4 Wochen nach dem Höhenaufenthalt im Vergleich zur Voruntersuchung statistisch hochsignifikant erhöht. Da während der Expositionsphase wenig zusätzliche körperliche Betätigung erfolgte, kann die Veränderung der Lungenfunktionsparameter sehr wahrscheinlich der hypobaren Hypoxie zugeschrieben werden. Hinsichtlich der Kreislaufparameter kam es durch die Exposition zu einem signifikanten Anstieg des systolischen wie auch des diastolischen Blutdruckes. Insgesamt konnte der 1wöchige Höhenaufenthalt jedoch zu keiner nachweisbaren Reduktion des systemischen Blutdruckes führen. Bei der Blutgasanalyse zeigte sich ein hochsignifikanter Anstieg des pH-Wertes während des Aufenthaltes. Beim Sauerstoffpartialdruck pO2, Kohlendioxidpartialdruck pCO2, sowie der Sauerstoffsättigung des Blutes SaO2 konnte ein dementsprechender hochsignifikanter Abfall nachgewiesen werden. Sämtliche erhobenen Blutgasparameter erreichten nach erfolgter Höhenexposition wieder die Ausgangswerte der Voruntersuchung und damit die Normwerte. Ein Langzeiteffekt war bei der Blutgasanalyse folglich nicht nachzuweisen. Die Studie zeigte, dass eine 1wöchige Exposition in mittlerer Höhenlage (2650 m) eine statistisch hochsignifikante Zunahme wesentlicher Lungenfunktionsparameter bewirkt, und bei stabilen Kreislaufverhältnissen problemlos von Patienten mit Metabolischem Syndrom wie auch von gesunden Kontrollpersonen toleriert wird. Diese Studie, wie auch die Ergebnisse der vorangegangenen Studie zum Metabolischen Syndrom haben positive Effekte hinsichtlich der Leistungsfähigkeit und der Lungenfunktion aufzeigen können. Diese lassen den Schluss zu, Patienten wie auch gesunden Personen die mittlere Höhenlage als temporären Aufenthaltsort mit oder ohne sportliche Betätigung uneingeschränkt empfehlen zu können.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 09/19
Der akute Myokardinfarkt ist eine der häufigsten Diagnosen in den industrialisierten Ländern. In der Regel kommt es zu einem thrombotischen Verschluss einer Koro-nararterie. Die rasche Revaskularisierung und die dadurch erhoffte Reduktion des in-farzierten Areals ist die wichtigste therapeutische Maßnahme zur Rettung des ischämischen Myokards und zur Senkung der Morbidität und Mortalität. Nach der plötzlichen Reperfusion des postischämischen Gewebes kommt es zu einem soge-nannten myokardialen Ischämie/Reperfusionsschaden, der sich als Endothel- und Myozytenschädigung ausbildet. Folge von rascher Reoxygenierung sind u. a. eine gesteigerte inflammatorische Re-aktion und in diesem Rahmen eine gesteigerte Einwanderung von Leukozyten in das ischämische Areal. Die Rolle der Thrombozyten für die postischämische Leukozyten-rekrutierung war bisher unklar. In unserer Studie wurden Wildtyp- (WT), P-Selektin- und ICAM-1/P-Selektin-defiziente Mäuse einer 20-minütigen LAD-Okklusion unterzogen, gefolgt von 15 Mi-nuten Reperfusion, um den Effekt der Interaktion zwischen Endothel, Leukozyten und Thrombozyten und den Einfluss auf den frühen Reperfusionsschaden zu unter-suchen. Anschließend wurden die Herzen ex vivo fluoreszenzmikroskopisch bzw. mittels LV-Druckmessung im isolierten Herzen analysiert. Zur Analyse der Zell-Zell-Interaktion wurden zu Beginn der Reperfusion zirkulierende Leukozyten mit Rhoda-min G6 gefärbt bzw. 2x108 BCECF-AM- oder Rhodamin G6-gefärbte homologe oder heterologe Thrombozyten systemisch infundiert. In P-Selektin-defizienten Tieren war die Verminderung der Leukozytenrekrutierung (Abb. 11) und die Bildung der Leukozyten/Thrombozyten-Co-Aggregate (Abb. 12 sowie die Reduktion des postischämischen linksventrikulären Funktionsverlustes (Tabelle 5) moderat. Dieser Effekt wurde durch die zusätzliche Abwesenheit von ICAM-1 verstärkt (Abb. 11, Abb. 12, Tabelle 5). Die Adhäsion von Plättchen war nicht beeinflusst (Abb. 13). Die Inhibition der Thrombozytenadhäsion mittels Tirofiban, ei-nem GPIIb/IIIa-Inhibitor (Abb. 14), reduzierte die Leukozytenadhäsion und die links-ventrikuläre Dysfunktion (Abb. 15, Tabelle 5). Während in ICAM-1/P-Selektin-defizienten Herzen die direkte Rekrutierung von Leukozyten stark eingeschränkt war, konnte diese durch die Infusion von Wildtyp-Plättchen nahezu vollständig wiederher-gestellt werden. Die Inhibition der Plättchenadhäsion durch die zusätzliche Gabe von Tirofiban konnte diesen Effekt wieder aufheben (Abb. 19). Unsere Experimente de-monstrieren erstmals die Rolle des thrombozytären P-Selektins und des ß3-Integrins GPIIb/IIIa als redundanten Rekrutierungsmechanismus für die thrombozyten-vermittelte postischämische Leukozytenrekrutierung in vivo. Über diesen redundanten Mechanismus tragen Thrombozyten indirekt zum Reperfu-sionsschaden bei, indem sie die postischämische Leukozytenadhäsion verstärken. Diese thrombozyten-vermittelte Leukozytenadhäsion benötigt P-Selektin-suffiziente Plättchen, nicht jedoch endotheliales P-Selektin. Die Antagonisierung von GPIIb/IIIa, die in Patienten effektiv ist für die Thrombolysehandlung31, PTCA177 und Stent-Implantation10, 149, 203, inhibiert sowohl die Plättchenadhäsion als auch thrombozyten-vermittelte Leukozytenrekrutierung. Im experimentellen Modell der akuten myokardialen Ischämie und Reperfusion zeigte die GPIIb/IIIa-Antagonisierung eine protektive Wirkung über die Plättchen-Inhibition hinaus, in dem sie den durch plättchen-vermittelte Leukozytenrekrutierung induzier-ten akuten Reperfusionsschaden reduzierte. In einem weiteren Schritt wurde ein chronisches Mausmodell der myokardialen Ischämie und Reperfusion etabliert, um die Auswirkungen einer reduzierten Leukozy-tenadhäsion auf den chronischen postischämischen Reperfusionsschaden zu unter-suchen und mit alternativen Behandlungsmethoden zu vergleichen. WT-Tiere und ICAM-1-defiziente Tiere wurden einer einstündigen LAD-Okklusion unterzogen, ge-folgt von 14 Tagen Reperfusion. Anschließend wurde die linksventrikuläre Funktion mittels invasiver Millar-Tip Kathetermessung analysiert. 24 Stunden nach Ischämie wurden 3*106 in vitro expandierte embryonale EPC (eEPC) systemisch in WT-Tiere oder ICAM-1-defiziente Tiere infundiert. In zwei weiteren WT-Gruppen wurden auto-loge Progenitorzellen und mononukleäre Zellen aus dem Knochenmark mobilisiert mittels Gabe von 0,5µg GM-CSF 7 Tage vor Ischämie bzw. direkt postischämisch. In den ICAM-1-defizienten Tieren war der postischämische Funktionsverlust im Ver-gleich zu den WT-Kontrollen etwa im gleichen Maß verringert wie bei den eEPC-behandelten Tieren (Abb. 22 Abb. 23, Abb. 24). Unter reduzierter Leukozytenredukti-on in den ICAM-1-defizienten Tieren zeigte sich ein zusätzlicher benefizieller Effekt durch die Behandlung mit eEPCs (Abb. 22 Abb. 23, Abb. 24). DiI-markierte eEPCs konnten histologisch im Infarkt-Areal in enger Nachbarschaft mit Blutgefäßen nach-gewiesen werden (Abb. 28). Die Adhäsion von Leukozyten und der damit verbundene leukozyten-assozierte Re-perfusionsschaden ist durch die Defizienz von ICAM-1 auch im chronischen Ischä-mie/Reperfusionsmodell vermindert. Embryonale EPCs sind in der Lage in ischämisches Areal einzuwandern, zu inkorpo-rieren und protektiv auf die postischämische Funktion zu wirken. Sie können so über einen längeren Zeitraum als Quelle für parakrine, angiogenese-fördernde, humorale Aktivatoren wie z. B. Thymosin-ß4 den Remodellingprozess unterstützen und führen somit zu einer verbesserten postischämischen Funktion. Die Adhäsion von embryonalen EPCs scheint dagegen unabhängig von ICAM-1 zu sein. Hier spielen Selektine211, 1-Integrine57, 141 und indirekt auch Thrombozyten118 eine wesentliche Rolle. Die präischämische Mobilisation von hämatopoetischen Progenitorzellen aus dem Knochenmark mittels GM-CSF hatte in unserem Modell eine vergleichbar protektive Wirkung wie die eEPC-Behandlung oder die Antagonisierung der Leukozytenadhäsi-on durch ICAM-1-Defizienz, während die postischämische Applikation den posti-schämischen Funktionsverlust nicht verbesserte (Abb. 25, Abb. 26, Abb. 27). Die Zytokin-Applikation zeigte bei rechtzeitiger Applikation vor Beginn der Ischämie eine protektive Wirkung. Dieses Protokoll ist allerdings nicht in der Klinik anwendbar. In weiteren Studien wird es notwendig sein, den optimalen Zeitpunkt und die optima-le Dosis zu evaluieren und mögliche Co-Applikation, z. B. Stromal-Cell-Derived-Factor-1, zur Verbesserung der Rekrutierung und zur Effizienzsteigerung zu untersu-chen, um knochenmark-stimulierende Zytokine als erfolgversprechende Behand-lungsalternativen im akuten Koronarsyndrom am Menschen einsetzen zu können.
Fakultät für Biologie - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/06
Die adoptive T-Zelltherapie ist eine attraktive Alternative zu konventionellen Therapien zur Behandlung von malignen Erkrankungen. So konnten bereits Tumorremissionen bei Melanompatienten nach adoptivem T-Zelltransfer erreicht werden (Dudley et al, 2002b; Morgan et al, 2006). Während im autologen System jedoch oft nur unzureichende Antitumorantworten zu generieren sind, zeigt der Erfolg der allogenen Stammzelltransplantation, dass im allogenen System T-Zellen hoch effektiv Tumorzellen bekämpfen können. Die allogene Stammzelltransplantation konnte auch bei B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphomen, wie beispielsweise der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL), mit Hilfe eines Transplantat-gegen-Leukämie-Effektes (Graft-versus-Leukemia, GvL) lang andauerndes, krankheitsfreies Überleben bewirken. Sie birgt aber ein sehr hohes Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko auf Grund der Transplantat-gegen-Wirts-Erkrankung (Graft-versus-Host-Disease, GvHD) in sich. Die im Transplantat enthaltenen T Zellen sind hierbei sowohl für den erwünschten GvL-Effekt verantwortlich, gleichzeitig aber auch für die unerwünschte GvHD (Horowitz et al, 1990; Kolb et al, 2004). Zur Minimierung des Risikos einer GvHD könnten T Zellen eingesetzt werden, die spezifisch und allorestringiert Peptide von tumorspezifischen Antigenen erkennen und somit bevorzugt Tumorzellen angreifen. Die Reaktivität der T Zellen kann durch einen T Zellrezeptor (TZR)-Transfer auf sekundäre Zellen übertragen werden. Diese transgenen Zellen können dann mittels adoptivem T Zelltransfer im Patienten zur selektiven Bekämpfung von Tumorzellen zum Einsatz kommen. In Vorarbeiten wurde FMNL1 (formin related protein in leukocytes 1) als hoch attraktives tumorassoziiertes Antigen identifiziert, das in der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) und in anderen Lymphomen, sowie in Zelllinien solider Tumoren stark überexprimiert wird, während es in gesunden Zellen fast ausschließlich in hämatopoetischen Zellen vorkommt. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, allorestringierte FMNL1-peptidspezifische T-Zellen zu isolieren, zu charakterisieren und den T-Zellrezeptor dieser T-Zellen in sekundäre Zellen zu transduzieren. Hierzu wurden Peptide des tumorassoziierten Antigens FMNL1 mit Hilfe von Prädiktionsalgorithmen vorhergesagt und in T Zell-Stimulationsansätzen eingesetzt. Unter Einsatz von HLA-A2-positiven T2-Zellen als antigenpräsentierende Zellen, die mit dem prädizierten synthetischen Peptid FMNL1-PP2 beladen waren, ist es gelungen allorestringierte, FMNL1-PP2-spezifische T Zellen eines gesunden HLA-A2-negativen Spenders zu isolieren. Von 67 T-Zellklonen bzw. oligoklonalen T-Zellen konnte bei neun T-Zellklonen Allorestriktion und FMNL1-PP2-Peptidspezifität nachgewiesen werden. Der T-Zellklon SK22 war für diese neun T-Zellklone, die auf Sequenzebene einen identischen T-Zellrezeptor aufwiesen, repräsentativ. Der T-Zellklon SK22 zeigte in Reaktion auf peptidbeladene T2-Zellen eine hohe Peptidspezifität für FMNL1-PP2 im Kontext mit dem für SK22 allogenen HLA-A2. Nach Zielzellerkennung sezernierte der T-Zellklon Zytokine wie IFNγ, TNFα, GM-CSF und teilweise IL2. Der T Zellklon zeigte eine hohe Aktivität und mittlere Avidität gegen FMNL1 PP2-beladene T2-Zellen. Des Weiteren wurde die Reaktivität gegen unbeladene native Zellen getestet. Der T-Zellklon SK22 erkannte verschiedene Zellen, wenn sie HLA-A2-positiv waren und gleichzeitig FMNL1 exprimierten. Hierzu zählten zum einen maligne Zellen, darunter verschiedene Epstein-Barr-Virus (EBV)-positive und EBV-negative Lymphomzelllinien und die Nierenzellkarzinomzelllinie RCC26, die gut erkannt wurden sowie CD40-aktivierte CLL-Zellen, die schwächer erkannt wurden. Bei der Untersuchung von gesundem Gewebe wurden FMNL1-exprimierende HLA-A2-positive periphere Blutleukozyten (PBL) schwach und B-Zellen in mittlerer Stärke erkannt. HLA-A2-positive Zellen, die FMNL1 nicht exprimieren, wie beispielsweise Lungenfibroblasten, wurden vom T-Zellklon SK22 nicht erkannt. Der T Zellklon zeigte Kreuzreaktivität gegen neun verschiedene lymphoblastoide Zelllinien (LCL), die Allelvarianten von HLA-A2 exprimierten. Zusätzlich wurden 4 von 18 HLA-A2-negativen LCL-Zelllinien erkannt. Jeweils zwei dieser vom T Zellklon SK22 erkannten HLA-A2-negativen LCL-Zelllinien trugen ein gemeinsames MHC-Klasse-I-Molekül. Eines davon war HLA-A*3303, welches durch die Erkennung der HLA-A*3303-positiven Transfektante der C1R-Zelllinie bestätigt werden konnte. Das andere war HLA-A*6802, welches zur HLA-A2-Superfamilie gehört. Der T-Zellrezeptor des T-Zellklons SK22 wurde identifiziert, sequenziert und kloniert, sowie mit Hilfe von Retroviren in sekundäre Zellen eingebracht. Durch den Transfer des T Zellrezeptors von SK22 in sekundäre Zellen konnte nachgewiesen werden, dass dieser T Zellrezeptor für die spezifische Reaktivität des T-Zellklons SK22 verantwortlich war. Dies zeigte sich in der T-Zellrezeptor-Oberflächenexpression nach Transduktion in Jurkat76-CD8α-Zellen und in der Übertragung der Funktionalität des T-Zellklons in PBL. Der T Zellrezeptor von SK22 ist ein „schwacher“ Rezeptor, da er in der Konkurrenzsituation mit einem weiteren Rezeptor nur in geringem Grade an der Zelloberfläche von PBL exprimiert wurde. Durch einen Austausch der jeweiligen konstanten Regionen der T-Zellrezeptor-SK22-Sequenzen durch die konstanten Bereiche eines murinen T-Zellrezeptors konnten in der Summe verbesserte Expressionswerte in Jurkat76-Zellen und eine verbesserte Funktionalität in PBL erreicht werden. Der T-Zellklon SK22 zeigte Allorestriktion, FMNL1-PP2-Peptidspezifität und Zytotoxizität gegen FMNL1-exprimierende Zellen, insbesondere gegen Tumorzellen. Die beobachtete Kreuzreaktivität ist Fokus weiterführender Untersuchungen. Im Fall des T-Zellrezeptors von SK22 bedeutet es, dass Spender und Patienten sorgfältig nach Analyse des gesamten MHC-Klasse-I-Expressionsmuster ausgewählt werden müssen. Im Rahmen einer haploidentischen Stammzelltransplantation ist jedoch der klinische Einsatz dieses spezifischen T-Zellrezeptors zur Behandlung von B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphomen und anderen FMNL1-überexprimierenden Tumorerkrankungen vielversprechend.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 08/19
Es ist nur wenig bekannt über die Folgen eines kardiochirurgischen Eingriffs mit extrakorporaler Zirkulation (EKZ) bezüglich der Inzidenz psychiatrischer Erkrankungen, der kognitiven Leistungsfähigkeit sowie der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (HRQOL). Von besonderer Bedeutung hierbei waren die Auswirkungen von kognitiven Dysfunktionen auf die HRQOL bei Patienten nach einer herzchirurgischen Operation. In diese prospektiv angelegte Studie wurden insgesamt 34 herzchirurgische Patienten konsekutiv eingeschlossen, die präoperativ, kurz vor Entlassung und nach einem Jahr durch ein strukturiertes klinisches Interview für DSM-IV und durch neuropsychologische Tests beurteilt wurden. Diese Tests beinhalteten den Syndrom Kurztest (SKT) für die Überprüfung der kognitiven Leistungsfähigkeit, die Montgomery-Åsberg Depression Rating Scale (MADRS) für die Einschätzung der Schwere einer affektiven Störung mit depressiven Merkmalen, den posttraumatic Stress Syndrome 10-Questions Inventory (PTSS-10) für die Quantifizierung einer posttraumatischen Belastungsstörung und den Short-Form 36 (SF-36) zur Bestimmung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Die Delirium Rating Scale (DRS) wurde täglich während des gesamten Intensivaufenthalts angewendet, um bei einem Auftreten eines postoperativen Delirs die Schwere, bestimmen zu können. Präoperativ konnten bei 41,2% der Studienteilnehmer aktuelle psychiatrische Erkrankungen diagnostiziert werden, wovon 20,6% eine affektive Störung mit depressiven Merkmalen aufwiesen. Bei drei Patienten (8,8%) lag, durch Erlebnisse während des Zweiten Weltkrieges, in der Vorgeschichte ein PTSD vor, welche keine floride Symptomatik bei der Basisdatenerhebung zeigte. 23,5% (n= 8) der Patienten hatten in der Vorgeschichte einen Benzodiazepin- bzw. einen Alkoholabusus. Durch den SKT konnten präoperativ vier Patienten (11,8%) identifiziert werden, bei denen grenzwertige kognitive Störungen bestanden. Nach dem kardiochirurgischen Eingriff mit EKZ entwickelten 32,4% (n= 11) ein postoperatives Delir und 38,2% (n= 13) klinisch relevante kognitive Störungen. Wir konnten nachweisen, dass ein postoperatives Delir signifikant mit einem Substanzmissbrauch und mit dem postoperativen Auftreten eines akuten PTSD assoziiert war. 17,6% (n= 6) der Patienten entwickelten im postoperativen Verlauf ein akutes PTSD. Durch das SKID konnten wir bei 50% (n= 17) postoperativ affektive Störungen mit depressiven Merkmalen diagnostizieren, von denen 35,3% (n= 6) Kriterien für eine Majore-Depression erfüllten. Nach einem Jahr wurden von den ursprünglich 34 Patienten (100%) lediglich 30 Patienten (88,2%) nachuntersucht. Zu diesem Messzeitpunkt lag die Prävalenz für psychiatrische Erkrankungen bei 39,6% und erreichte wieder das Ausgangsniveau. Die kognitive Leistungsfähigkeit steigerte sich nach einem Jahr, zeigte jedoch einen signifikanten Unterschied zu den SKT-Werten, die präoperativ erhoben wurden. Bei der Bestimmung des HRQOL durch den SF-36 konnte ein Jahr nach der Operation eine signifikante Verbesserung festgestellt werden. In den Dimensionen körperliche Funktionsfähigkeit (PF), körperliche Rollenfunktion (RP) und emotionale Rollenfunktion (RE) erreichten unsere Studienpatienten nicht das Niveau wie die gesunde alters- und geschlechtsnormierte Kontrollgruppe. Ebenso gab es einen signifikanten Unterschied zu den Patienten, bei denen kognitive Störungen vorlagen. Diese Patientenkohorte hatte signifikant schlechtere HRQOL-Werte in den Dimensionen körperliche Rollenfunktion (PF) und psychisches Wohlbefinden (MH) im Vergleich zu Patienten ohne kognitive Defizite. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass kardiochirurgische Eingriffe mit EKZ die gesundheitsbezogene Lebensqualität der meisten Patienten im Vergleich zur präoperativen Situation verbessern. Jedoch vermindert das Auftreten von langfristigen kognitiven Störungen die gesundheitsbezogene Lebensqualität und stellt somit für eine signifikante Minderheit von kardiochirurgischen Patienten eine bedeutende Komplikation dar.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/19
Hintergrund: Die diabetische Makroangiopathie ist die Hauptursache diabetischer Morbidität und Mortalität. Mit einer hoch innovativen MRT-Technik wurde in dieser Studie der vaskuläre Status (außer Koronararterien) von 65 langjährigen Typ 1 und Typ 2 Diabetiker erfasst, um das Screening-Potential der Methode zu untersuchen und Prädiktoren einer vaskulären Multimorbidität bei Diabetes zu identifizieren. Methodik: Das an einem 1,5 Tesla oder 3,0 Tesla eingesetzte Protokoll umfasste eine MRT-Bildgebung des Schädels, eine kardiale Funktions- und Vitalitätsbildgebung, eine kontrastverstärkte Ganzkörper-MR-Angiografie sowie Weichteiluntersuchungen der Unterschenkel und Füße. Die Prävalenz der gefundenen Komplikationen wurde erfasst und mit vorbekannten Befunden verglichen. Die in der Angiografie gefundene Atherosklerose wurde in jedem Gefäß in 6 Stufen kategorisiert und hieraus ein Gesamtscore errechnet. Die Assoziation dieses Scores mit einer KHK (klinisch) und anderen klinischen und biochemischen Parametern wurde untersucht (Generalized Linear Model, alters- und geschlechtsadjustiert, SAS 9.1). Ergebnisse: Im MRT zeigte sich eine sehr hohe Prävalenz vaskulärer Komplikationen. Zusätzlich waren je nach Untersuchungsgebiet 50-100% der entdeckten Läsionen Neudiagnosen, wobei fast alle vorbekannten Befunde im MRT gesehen wurden. In der Assoziation des Atherosklerosescores zeigte sich Alter (p=0,0008) und männliches Geschlecht (p=0,03) signifikant mit dem Score assoziiert (r²=0,23). Nach Alters- und Geschlechtskorrektur war der Score mit unabhängig festgestellter KHK (r²=0,32; p=0,005), Retinopathie (r²=0,31; p=0,007), Serumkreatinin (r²=0,34; p=0,007) sowie nur grenzwertig mit der Diabetesdauer (r²=0,26; p=0,07) assoziiert. Schlussfolgerung: Mit einer kardiovaskulären MRT-Ganzkörperuntersuchung ließen sich in unserem Kollektiv von langjährigen Diabetikern zuverlässig bekannte und zahlreiche unbekannte vaskuläre Läsionen nachweisen. Ein auf dem MRT-Befund basierender Atherosklerosescore war nach Korrektur für Alter und Geschlecht signifikant mit wichtigen, in einer Einmalmessung sinnvoll zu bestimmenden, kardiovaskulären Risikofaktoren und Prädiktoren sowie mit einer vorbekannten KHK assoziiert. Die Ganzkörper-MRT-Untersuchung ist eine viel versprechende Methode, um für wissenschaftliche und klinische Fragestellungen einen umfassenden vaskulären Status bei Diabetikern zu erheben.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/19
Thu, 13 Dec 2007 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/7932/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/793
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/19
Vaskuläre Erkrankungen sind als Ursache für Mortalität und Morbidität führend in westlichen Industrieländern. Es gibt zunehmend Hinweise darauf, dass oxLDL eine herausragende Rolle bei der Atheroskleroseinduktion bzw. -progression zukommt. Die initiale Wirkung von im Blut zirkulierendem oxLDL findet auf der Ebene der Interaktion mit dem vaskulären Endothel statt und resultiert in der endothelialen Dysfunktion. Da die Zellfunktion durch die Integrität der Endothelzellschicht bzw. deren interzelluläre Kommunikation mitbestimmt ist, wäre es denkbar, dass für die oxLDL-induzierten Veränderungen im Endothel u. a. die Beeinflussung der Zell-Zell-Kommunikation via Gap Junctions eine Rolle spielt. Bislang war jedoch wenig darüber bekannt, welchen Einfluss oxLDL auf die interzelluläre Kommunikation über Gap Junctions in Endothelzellen ausübt. Außerdem war es nicht geklärt, inwiefern diese Veränderungen in der Zell-Zell-Kommunikation die Induktion und den Schweregrad der oxLDL-induzierten Apoptose beeinflussen. Ziele der Studie waren daher i) zu analysieren, ob und über welche Mechanismen oxLDL einen Einfluss auf die interzelluläre Kommunikation über Gap Junctions in Endothelzellen ausübt, ii) zu untersuchen, welche Bedeutung der interzellulären Kommunikation über Gap Junctions bzw. einzelnen Connexinen bei der Induktion der Apoptose zukommt. Mittels der Dye-Transfer-Methode nach Farbstoffinjektion in eine einzelne Zelle konnten wir zeigen, dass oxLDL eine signifikante Steigerung der interzellulären Kommunikation über Gap Junctions in HUVEC induziert. Dieser Effekt ist dosisabhängig: er zeigte sich nur bei geringen oxLDL-Konzentrationen (15 bzw. 26 μg/ml) und wurde bei weiterer Erhöhung der Konzentration bis auf 100 μg/ml wiederum aufgehoben. Die durch oxLDL verstärkte Zell-Zell-Kommunikation wurde in Endothelzellen durch einen cAMP/PKA abhängigen Mechanismus vermittelt, wobei die cAMP-Freisetzung durch ein Cyclooxygenaseprodukt, wahrscheinlich Prostacyclin, getriggert wurde. Mittels immunhistochemischer Färbungen für Cx37 und Cx43 konnten wir nicht bestätigen, dass die oxLDL-induzierte Verstärkung der Zell-Zell-Kommunikation infolge einer Hochregulation der Connexin-Expression auftritt. Im zweiten Teil der Studie wurde der Einfluss von oxLDL auf die Apoptoseinduktion analysiert. Die Apoptose wurde mittels der Annexin V - Propidium Iodid Färbung bzw. durch Nachweis des Mitochondrienmembranpotentials durchflusszytometrisch erfasst. OxLDL verursachte einen signifikanten Anstieg der Apoptoserate in HUVEC. Zur Aufklärung der Rolle bestimmter Connexine wurden weitere Experimenten in Cx-transfizierten HeLa-Zellen durchgeführt. In diesen Zellen erhöhen einzelne Connexine die Apoptoserate in unterschiedlichem Ausmaß: Cx43 > Cx40 > Cx37. Um zu prüfen, ob die bloße Anwesenheit der Connexine dafür von Bedeutung war oder ob von Connexinen gebildete Gap Junctions dafür von Bedeutung waren, wurden weitere Experimente durchgeführt. Dafür wurden in einem neuen Versuchsansatz Zellen in Suspension (keine Zell-Zell-Kontakte) sowie adhärente Zellen im Monolayer (bestehende Zell-Zell- Kontakte) einer proapoptotischen Stimulation durch Streptonigrin unterzogen. Die Zellen in Suspension wiesen erst zu einem deutlich späteren Zeitpunkt apoptotische Veränderungen auf. Das deutet auf eine Beteiligung der Gap Junctions bei der Apoptoseinduktion hin. Diese Interpretation wurde durch Befunde einer weiteren Versuchsreihe bestätigt. Bei Inkubation von apoptotischen Cx43-positiven Zellen mit intakten Zellen wurde die Apoptoserate der Letzteren nur dann signifikant erhöht, wenn diese ebenfalls Connexin 43 exprimierten und funktionelle Gap Junctions mit den bereits apoptotischen Zellen de novo bilden konnten. Somit demonstriert diese Arbeit, dass Gap Junctions eine wichtige Rolle bei der Apoptoseinduktion spielen. In nachfolgenden Studien soll in Atherosklerose-Modellen überprüft werden, ob und inwiefern die hier beschriebenen Mechanismen auch unter den In-Vivo-Bedingungen bei den oxLDL-assoziierten Gefäß/Endothelschäden eine Rolle spielen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/19
In dieser Kohortenstudie mit prospektiver radiologischer Betrachtung wurden Patienten mit einer traumatischen Wirbelkörperfraktur, die von dorsoventral stabilisiert und im Städtischen Krankenhaus München Harlaching in den Jahren 2000 bis 2002 operiert worden waren, in einer Nachuntersuchung reevaluiert, zu ihrem Gesundheitszustand befragt und körperlich untersucht, wobei der Frage nach Unterschieden im Bezug auf das klinisch-funktionelle, sozioökonomische und radiologische Ergebnis der Patienten nachgegangen wurde. Das Patientenkollektiv bestand aus drei Behandlungsgruppen, die jeweils einen unterschiedlichen ventralen Wirbelkörperersatz therapeutisch erhalten hatten. 20 Patienten mit einem Timeshed Cage, 18 mit einem Synex™ Cage und 30 mit einem Knochenspan bildeten das Patientenkollektiv, welches mit der deutschen Version des SF-36-Fragebogens, eigenen Fragen, einer körperlichen Untersuchung und anhand der Auswertung röntgenologischen Datenmaterials untersucht, verglichen und statistisch mit dem SPSS-Statistikprogramm ausgewertet wurde. Außerdem wurde der Frage nach Unterschieden zwischen Arbeitsunfällen und privaten Unfällen nachgegangen. In den Ergebnissen zeigte sich eine signifikante Einschränkung des gesamten Patientenkollektivs (p
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/19
Das Mammacarcinom ist weltweit der häufigste bösartige Tumor der Frau. Die operative Standardtherapie beim primären Mammacarcinom ist die Entfernung des Primärtumors durch brusterhaltende Therapie oder durch modifiziert radikale Mastektomie. Als Goldstandard für die operative Therapie der Axilla galt bisher die axilläre Lymphonodektomie mit Exzision von mindestens zehn Lymphknoten aus Level I und II. Dieser Eingriff kann mit einer hohen Schulter-Arm-Morbidität einhergehen. Zudem sind 50% der in Deutschland operierten Mammacarcinome nodalnegativ und erhalten somit möglicherweise durch die Axilladissektion eine Übertherapie. Nachdem die Sentinellymphknoten-Biopsie schon seit einigen Jahren beim Peniscarcinom und beim malignen Melanom durchgeführt wurde, wurde diese Technik auch beim Mammacarcinom eingeführt. In vielen Studien hat sich gezeigt, dass hierdurch die Morbidität der Patientinnen deutlich gesenkt werden konnte, ohne dabei die onkologische Sicherheit zu reduzieren. In dieser Arbeit werden die Ergebnisse zur Sentinellymphknoten-Biopsie aus der Frauenklinik vom Roten Kreuz München vorgestellt. Von Februar 2003 bis November 2004 wurde bei 375 Patientinnen die Sentinellymphknoten-Biopsie durchgeführt. Die Markierung des Wächterlymphknotens erfolgte, nach Sicherung der Diagnose durch präoperative Stanzbiopsie, bei 274 Patientinnen mit einem radioaktiv markiertem Tracer (Nanocoll) und bei 101 Patientinnen mit Farbstoff (Patentblau V). Die Detektionsrate lag im Gesamtkollektiv bei 91,7 % (344/375). Bei den mit Patentblau V markierten Patientinnen konnte bei 85,1% (86/101) der Sentinellymphknoten (SN) identifiziert werden, bei den mit Nanocoll markierten Patientinnen waren es 94,1% (258/274). Die Größe und die Lokalisation des Primärtumors hatten keinen Einfluß auf die Detektionsrate. Eine Schnellschnittuntersuchung der detektierten SN wurde bei 325 Patientinnen durchgeführt, von denen der Wächterlymphknoten bei 85 Patientinnen positiv, bei 267 Patientinnen negativ war. Die Falsch-negativ- Rate der Schnellschnittergebnisse lag insgesamt bei 7,8% (21/267). Vergleicht man die Anzahl der detektierten Lymphknoten mit dem in der endgültigen Histologie festgestellten Nodalstatus, so zeigte sich, dass bei Patientinnen mit Lymphknotenmetastasen mehr Sentinellymphknoten zu detektieren waren, als bei nodalnegativen Patientinnen. Von den 344 Patientinnen, bei denen der Sentinellymphknoten erfolgreich detektiert wurde, waren 67 in der endgültigen Histologie positiv. 28,3% dieser positiven Sentinellymphknoten waren Mikrometastasen (19/67). Während sich in 63,1% (12/19) der Fälle in der endgültigen Histologie keine weiteren axillären Lymphknotenmetastasen zeigten, wurde bei 36,8% (7/19) der Patientinnen eine weitere axilläre Lymphknotenmetastase gefunden. Eine Korrelation zwischen der Größe des Primärtumors und einer Mikrometastase im Sentinellymphknoten, und dem endgültigen axillären Nodalstatus konnten wir in unserer Untersuchung nicht feststellen. Die Ergebnisse unserer Untersuchungen zur Sentinellymphknoten-Biopsie stimmen weitgehend mit den in der Literatur beschriebenen Daten überein. Auch wir konnten zeigen, dass die Sentinellymphknoten-Biopsie eine zuverlässige Methode ist, den axillären Nodalstatus beim primären Mammacarcinom zu bestimmen. Nodalnegativen Patientinnen kann durch diese Methode bei deutlicher Reduktion der Morbidität im Schulter-Arm-Bereich die axilläre Lymphonodektomie erspart werden, ohne dabei die onkologische Sicherheit zu gefährden. In dieser Hinsicht untermauern unsere Daten den Beschluß der auf der internationalen Konferenz in St. Gallen gefasst wurde. Nur die von einigen Autoren aufgestellte These, bei sehr kleinem Primärtumor (pT1a und pT1b) und einer Mikrometastase im Sentinellymphknoten auf die axilläre Lymphonodektomie verzichten zu können, muß aufgrund unserer Datenlage äußerst kritisch betrachtet werden.
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Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, einen Überblick über die Morbidität und Mortalität der sehr kleinen Frühgeborenen mit einem Gestationsalter bis 30 +6 Wochen zu geben, die zwischen 1991 und 2000 in einem großen deutschen Perinatalzentrum geboren wurden. Zusätzlich wurde untersucht, ob sich im Verlauf der Jahre die Häufigkeiten verschiedener Krankheiten veränderten. Dazu wurden retrospektiv die klinischen Daten aller Kinder mit einem Gestationsalter von weniger als 31 Wochen, die auf die Neugeborenenintensivstation des Klinikums Großhadern der Ludwig-Maximilians-Universität aufgenommen wurden, aus den Arztbriefen bis zur endgültigen Entlassung nach Hause gewonnen. Es wurden 674 Frühgeborene mit einer mittleren Schwangerschaftsdauer von 27 +5 Wochen (± 2,0) und einem mittleren Geburtsgewicht von 1018 g (± 314) aufgenommen, von denen 600 Kinder überlebten. Die Mortalitätsraten lagen bei 45% (23 +0-6 Wochen), 31% (24 +0-6 Wochen), 21% (25 +0-6 Wochen), 14% (26 +0-6 Wochen), 6% (27 +0-6 Wochen), 7% (28 +0-6 Wochen), 3% (29 +0-6 Wochen) und 5% (30 +0-6 Wochen). Von den überlebenden Kindern hatten 34% mindestens eine der folgenden schwerwiegenden Komplikationen: 8% eine intrakranielle Blutung Grad III-IV, 6% eine periventrikuläre Leukomalazie, 20% eine bronchopulmonale Dysplasie mit erhöhtem Sauerstoffbedarf im Alter von 36 Schwangerschaftswochen, 6% eine nekrotisierende Enterokolitis und 9% eine Retinopathia praematurorum Grad III-V. 11% der Kinder hatten mindestens zwei und 3% mindestens drei dieser schweren Erkrankungen. Anhand des Chi-Quadrat-Tests auf Trend ergab sich keine signifikante Änderung der Mortalitätsrate im Verlauf der Jahre. Auch die Häufigkeit der verschiedenen Krankheiten nahm außer bei einer intrakraniellen Blutung und einem schweren Atemnotsyndrom nicht signifikant ab.
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Ziel dieser Querschnittstudie war zu untersuchen, wie hoch die Lymphödemrate und die Häufigkeit der Schultermorbidität bei Brustkrebspatientinnen im eigenen Kollektiv sind, welche Ausprägung und Stärke die Beschwerden der Betroffenen zeigen und welche therapeutischen Maßnahmen angewendet wurden. Im Rahmen dieser Querschnittstudie handelt es sich um ein Kollektiv von 130 Patientinnen im Zustand nach Therapie eines primären Mammakarzinoms. Die Therapie wurde zwischen 1988 und 1999 in der Frauenklinik des Klinikums Großhadern durchgeführt. Die Frauen wurden im Rahmen der onkologischen Nachsorgesprechstunde betreut. Die Patientinnen wurden auf Lymphödem und damit verbundene spezifische Symptome untersucht. Besonderer Wert wurde auf die Lebensqualität der Betroffenen gelegt. Als weiteres wurde die Korrelation zwischen Lymphödem oder Schultermorbidität und den in der Literatur beschriebenen potentiellen Risikofaktoren untersucht. Dazu gehören: therapeutische Radikalität (erweiterte Mastektomie vs. brusterhaltende Operation), Zahl der entfernten Lymphknoten, Zahl der durchgeführten Operationen, Durchführung einer Strahlentherapie bzw. einer adjuvanten Chemo- und endokrinen Therapie, erhöhte Blutdruckwerte, Übergewicht und höheres Alter. Alle Daten wurden mit Hilfe der Statistiksoftware SPSS- 12.0 ausgewertet. Alle Frauen erhielten eine stadienadaptierte Brustkrebstherapie gemäß den zum Diagnosenzeitpunkt geltenden Kriterien. Die Operationsart wurde in 2 Gruppen unterteilt: brusterhaltende Therapie (BET) und erweiterte Mastektomie (ME). Letzterer Gruppe wurden auch die Patientinnen mit Mastektomie und Wiederaufbauplastik zugeschrieben. Keine Patientin erhielt eine Operation nach Halsted. Bei alle Frauen fand eine klassische Axilladissektion statt. Die Axilla wurde bis Level II (in einzelnen Fällen bis Level III) ausgeräumt. In unserem Patientenkollektiv erhielt niemand ein Lymphknoten -Sampling oder eine Sentinel- Lymphonodektomie. Die Patientinnencharakteristika stellen sich so dar: 43,8% der Primärtumore waren bis 2 cm groß (T1), 43,0 % der Primärtumore befanden sich im Stadium T2. Fortgeschrittene Stadien (T3 und T4) wurden in 12,5% der Fälle beobachtet. Primär metastasierte Karzinome wurden aus dieser Studie ausgeschlossen. In 0,7 % der Fälle (1 Fall) konnte kein definiertes Tumorstadium (Tx) anamnestiziert werden. Die Axilla war zu 50,8 % tumorfrei. Durchschnittlich hat man in unserem Kollektiv 17,7 Lymphknoten untersucht ( min. 8 LK, max. 40 LK). Im Bezug auf die Histologie waren 85% der Fällen invasiv duktale Mammakarzinome, 10,0 % invasiv lobuläre und 5,0% andere Tumore. Eine brusterhaltende Therapie war in 61 Fällen (46,9%) möglich, eine erweiterte Mastektomie erhielten 69 Patientinnen (53,1%), davon 7,7% eine erweiterte Mastektomie mit einer Wiederaufbauplastik. Eine Strahlentherapie wurde bei 94 Patientinnen (72,4%) durchgeführt. Davon wurden 65,0% im Bereich der Restbrust, 23,4% im Bereich der Thoraxwand, 39,0% im Bereich des HSI- Feldes und 7,4% in der Axillaregion bestrahlt. Zum Zeitpunkt der Untersuchung wurden im Patientinnenkollektiv folgende Besonderheiten festgestellt: einen Schwerbehindertenausweis besaßen aufgrund des Mammakarzinoms 65,5% (94 Pat.), eine Patientin aus unserem Patientengut hatte eine Scapula alata, die seit der Operation bestand und im Verlauf keine wesentlichen Veränderungen zeigte. 59,2% (77Pat.) hatten zum Zeitpunkt der Untersuchung Schmerzen, Dysästhesien wurden in 56,2 % (73 Pat.) der Fälle beschrieben, 10,0% (13 Pat.) hatten am operierten Arm bereits eine Infektion gehabt. Schmerzmedikamente aufgrund von Beschwerden im operierten Arm nahmen 12,3 % (16 Pat.) - 66 - ein. Manuelle Lymphdrainagen wurden von 61,5 % (80 Pat.) zu unterschiedlichen Zeitpunkten gebraucht. Einen Armstrumpf trugen 16,9 % (22 Pat). 35,8 % (46 Pat.) hatten regelmäßig eine Krankengymnastik. In unserem Patientenkollektiv zeigten 25% der Betroffenen eine Umfangsdifferenz von mehr als 2cm an einem oder mehreren Messpunkten vom operierten zum nicht operierten Arm. Am häufigsten trat das Lymphödem im Bereich des Oberarmes (Messpunkt OA1 16% und Messpunkt OA2 18%) auf. Der Unterarm war deutlich weniger betroffen (UA1 13% und UA2 nur 1,5%). Ein Ödem im Bereich der Hand zeigte eine einzige Patientin, die insgesamt ein massives Lymphödem entwickelt hat. Bei der subjektiven Lymphödemeinschätzung, als Armödemneigung bezeichnet, waren nur 50% (65 Pat.) der Befragten beschwerdefrei, bei 29,2 % (38 Pat.) waren die Beschwerden leicht, bei 17,7 % (23 Pat.) mäßig und bei 3,1 % (4 Pat.) sehr ausgeprägt. Bei der Frage nach einem Thoraxwandödem gaben 80,8 % (105 Pat.) keine Beschwerden an, 13,8 % (18 Pat.) beschrieben ein leichtes und 5,4 % (7 Pat.) ein mäßiges Ödem. Im Bereich der Thoraxwand litt keine einzige Patientin subjektiv an einem schweren Lymphödem. Subjektiv stuften die Patientinnen die Beschwerden etwas ausgeprägter ein, als es die objektive Messung gezeigt hätte. Der Zeitpunkt der Entstehung des Lymphödems konnte in dieser Arbeit verfolgt werden. 47% aller Lymphödeme bestehen bereits seit der Operation, 16% bilden sich nach der Strahlentherapie, 4% nach einer Injektion in den ipsilateralen Arm und 12% im späteren Verlauf spontan. Bei der Messung einer Beweglichkeitseinschränkung wurde eine Einschränkung von mehr als 20 Grad zum Normalwert als pathologisch gewertet. Damit hatten 24,6% (32 Pat.) ein motorisches Defizit bei der Abduktion/Adduktion und 18,3% (24 Pat.) ein motorisches Defizit bei der Elevation im Schultergelenk. Da nur drei Patientinnen eine Einschränkung bei der Rotation und eine Patientin bei der Beugung im Ellenbogengelenk aufwiesen, wurde eine statistische Auswertung dieser Probleme nicht durchgeführt. Es wurde untersucht, ob Operationsart, Operationszahl, Zahl der untersuchten Lymphknoten, Tumorstadium, adjuvante Chemo- und Hormontherapie, arterielle Hypertonie und Übergewicht in unserem Kollektiv das Entstehen des Lymphödems oder von Beweglichkeitseinschränkungen begünstigt hatten. Von den überprüften Faktoren hatten nur Übergewicht und arterielle Hypertonie einen signifikanten Einfluss auf das Entstehen eines Lymphödems und Übergewicht hatte einen Einfluss auf das Entstehen von Beweglichkeitsstörungen im Schultergelenk. Dies ist in anderen Studien ebenfalls belegt [13, 52, 83]. Patientinnen mit Übergewicht haben ein höheres Risiko für die Entwicklung eines Lymphödems nach kompletter Axilladissektion. Solche Patientinnen sollten über Präventionsmaßnahmen informiert werden, sowie rechtzeitig eine entsprechende Therapie erhalten. Des weiteren zeigte sich ein Trend zu mehr Lymphödem bei Frauen mit adjuvanter Hormontherapie [13]. Es wird angenommen, dass die Anzahl der entfernten Lymphknoten eine Rolle im Lymphödemausmaß spielen kann. Hier zeigte sich überraschenderweise, dass in keinem der 5 Messpunkte die Anzahl der entfernten Lymphknoten mit der Umfangsdifferenz korrelierte. In unserem Kollektiv scheint die Zahl der entfernten Lymphknoten keine wesentliche Rolle bei der Entstehung des Lymphödems zu spielen. Da alle Frauen im untersuchten Kollektiv nach der gleichen Methode operiert wurden, die eine Dissektion des gesamten Lymph- und - 67 - Fettgewebes der Level I und II der Axilla zum Ziel hatte, kann man annehmen, dass nur das Ausmaß der zerstörten Lymphbahnen und nicht die Anzahl der darin eingeschalteten Lymphknoten die entscheidende Rolle bei der Entstehung der Armmorbidität spielt. Bei der Sentinellymphknotenmethode wird im Gegensatz dazu auf das Zerstören des lymphatischen Gewebe verzichtet. Seitdem die Halsted-Ära vorbei ist und die modifizierte radikale Mastektomie und sogar die brusterhaltende Therapie schon längst ein „Goldstandard“ in der operativen Therapie des Mammakarzinoms sind, sieht man keinen relevanten Unterschied in der Lymphödementstehungsrate zwischen radikaler und brusterhaltender Therapie mehr [18, 34]. Dies wird auch durch unser Patientenkollektiv bestätigt. Die Strahlentherapie, die als klassischer Faktor für das Entstehen des Lymphödems verantwortlich galt, spielte in unserem Patientinnenkollektiv keine signifikante Rolle (uni- und multivariate Analyse). Auch bei der subjektiven Lymphödemeinschätzung spielte die Strahlentherapie keine Rolle im Entstehen des Ödems (p nicht signifikant). In unserem Kollektiv könnte dies natürlich ein Effekt der kleinen Fallzahl sein. Möglicherweise hatte aber auch der weitgehende Verzicht auf eine Axillabestrahlung die entscheidende Bedeutung. Zur Axillabestrahlung besteht heute eine sehr strenge Indikationsstehlung (z.B. bei R2- Resektion in der Axilla oder ausgedehnterer Infiltration ins Fettgewebe), weil es die Lymphödemrate bis auf 36% erhöhen kann. In unserem Patientenkollektiv erhielten nur 7 Patientinnen eine Axillabestrahlung. Allerdings könnten auch die modernen Formen der Strahlentherapie mit homogener Dosisverteilung bis zu ca. 50,0 Gy, exakterer Planung und geringerer Belastung der Haut einen Beitrag hierzu geleistet haben. In der Literatur findet man oft Daten über die Bedeutung des Lymphödems und der Beweglichkeitsstörungen für die Lebensqualität der Betroffenen. Unsere Ergebnisse bestätigen die Literatur und zeigen wie häufig subjektive Beschwerden auftreten. Zusammenfassend zeigt diese Untersuchung die oft unterschätzte Häufigkeit von Lymphödemen, Beweglichkeitsstörungen in der Schulter und damit assoziierten Symptomen bei klassischer Behandlung eines Mammakarzinoms. Ein Ansatz, diese Probleme zu minimieren, stellt die Sentinel-Lymphknotenmethode dar. Um die Validität dieses Konzeptes zu überprüfen wäre der nächste logische Schritt die Untersuchung von Patientinnen unseres Hauses, die nach der Sentinelmethode operiert wurden, bezüglich Prevalenz und Inzidenz der Schulter- und Armmorbidität zu untersuchen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/19
Wie kann der Gesetzgeber die Bevölkerung bedarfsgerecht mit Arzneimitteln versorgen und trotzdem die stetig steigenden Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung in den Griff bekommen? Untersucht werden dazu jene Arzneimittelrichtgrößen nach §84 SGB V, die seit 1997 die Verordnungskosten für jeden einzelnen niedergelassenen Arzt budgetieren. Der Autor zeigt anhand der Indikationsgebiete ‘chronische Herzinsuffizienz’ und ‘primäre Kopfschmerzen’, dass die derzeitige Richtgrößensystematik durch einen Wechsel vom Kopfpauschalen- zum Krankheitsbezug verbessert werden kann. Darauf aufbauend schlägt er ein Modell zur Berechnung solcher morbiditätsbezogener Arzneimittelrichtgrößen vor, welches nicht nur die theoretischen, sondern auch die praktischen Anforderungen an ein effektives Regulierungsinstrument erfüllt. Das vorliegende Buch bietet Lösungen für die Ausgestaltung der Arzneimittelversorgung zwischen Effizienz und sozialer Gerechtigkeit an. Es liefert damit einen wertvollen Beitrag für die beständig aktuelle Gesundheitspolitikdebatte.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19
Die konventionelle Herzbypassoperation mit Herz-Lungen-Maschine (HLM) ist immer noch der am häufigsten durchgeführte kardiochirurgische Eingriff. Dieser gilt als sicher und effektiv. Die Verwendung der HLM, der kardiopulmonale Bypass, kann jedoch beim Patienten eine komplexe pathophysiologische Reaktion auslösen. Hierbei kann es zu einer generalisierten Entzündungsreaktion mit der Freisetzung proinflammatorischer Mediatoren kommen, die eine massive Verschlechterung der mikrovaskulären Perfusion und Erhöhung der Permeabilität hervorrufen können. Bei einigen Patienten kann der verstärkte Flüssigkeitsaustritt („capillary leakage syndrome”) aus dem intravasalen Raum in das Intersitium zu einer ausgeprägten Ödembildung im Gewebe und in Organen führen. Mögliche Folgen sind kardiozirkulatorische und pulmonale Dysfunktionen, einschließlich einer erhöhten Morbiditäts- und Mortalitätsrate der Patienten. Bei Herzbypassoperationen am schlagenden Herzen, ohne Verwendung der HLM, scheint es zu einer weniger stark ausgeprägten Entzündungsreaktion, einer verminderten Freisetzung von Zytokinen und einer geringeren Expression von Adhäsionsmolekülen zu kommen. Die Folge ist ein besserer klinischer Verlauf und eine niedrigere perioperative Komplikationsrate im Vergleich zu Patienten, bei denen ein Eingriff mit HLM durchgeführt wird. Obwohl bereits bekannt ist, dass Patienten, die mit HLM operiert werden, eine signifikant höhere Flüssigkeitsbilanz aufweisen, konnte bisher noch nicht nachgewiesen werden, dass es bei Herzbypassoperationen mit HLM zu einer stärkeren Flüssigkeitsfiltration kommt als bei Patienten, bei denen der gleiche Eingriff ohne HLM durchgeführt wird. Ziel der Studie war es daher, die Auswirkungen der Herz-Lungen-Maschine auf die mikrovaskuläre Perfusion und Permeabilität zu erfassen, den möglichen mikrovaskulären Schaden mit konsekutivem Flüssigkeitsaustritt ins Interstitium zu quantifizieren und hinsichtlich dessen Korrelation mit Entzündungsparametern zu überprüfen. Zusätzlich sollte in Erfahrung gebracht werden, ob die Entzündungsreaktion, der mikrovaskuläre Schaden und die konsekutive Ödembildung nach koronarer Bypassoperation mit Herz-Lungen-Maschine stärker ausgeprägt ist als bei Patienten, die ohne HLM operiert werden. Die venöse Kompressionsplethysmographie (VKP) ist eine nicht-invasive Untersuchungsmethode, mit der es möglich ist, mikrovaskuläre Parameter zu bestimmten. Mit Hilfe von speziellen Blutdruckmanschetten wird am Oberschenkel der Patienten eine venöse Abflußstauung erzeugt, die zu einer Volumenzunahme der distalen Extremität führt. Diese Volumenänderung wird mit hochsensitiven Sensoren kontinuierlich erfasst und mittels Computer aufgezeichnet. Eine computergestützte „Off-line“-Analyse erlaubt die Berechnung der mikrovaskulären Flüssigkeitsfiltrationskapazität (FFK), die die Permeabilität der Kapillaren im Untersuchungsgebiet wiedergibt. Außerdem kann der isovolumetrische venöse Druck (Pvi), der das Gleichgewicht zwischen den hydrostatischen und den kolloidosmotischen Kräften widerspiegelt, und der arterielle Blutfluss (Qa) in den Extremitäten berechnet werden. In die hier vorliegende prospektive, klinische Studie wurden insgesamt 38 Patienten, die sich einer elektiven Herzbypassoperation unterziehen mussten, eingeschlossen. Von diesen wurden 25 Patienten mit (on-pump) und 13 Patienten ohne Herz-Lungen-Maschine (off-pump), am schlagenden Herzen operiert. Beide Gruppen waren hinsichtlich des Alters und Geschlechts der Patienten, des Ausmaßes der koronaren Herzkrankheit, der linksventrikulären Ejektionsfraktion und der präoperativen Klinik vergleichbar. Die Patienten der On-pump-Gruppe erhielten signifikant mehr koronare Bypässe, das chirurgische Trauma, der operative Zugangsweg zum Herzen, erfolgte aber bei allen Patienten mittels medianer Sternotomie und auch die durchschnittliche Operationsdauer und Anästhesiezeit unterschied sich in beiden Gruppen nicht. Die Messungen der venösen Kompressionsplethysmographie erfolgten am Abend vor der Operation auf der herzchirurgischen Normalstation (T1), eine Stunde nach der Operation auf der herzchirurgischen Intensivstation (T2) und am 5. postoperativen Tag (T3). Gleichzeitig wurde den Patienten Blut entnommen, um die Konzentrationen der Zytokine Interleukin-6 (IL-6) und Tumornekrosefaktor-α (TNF-α) im Serum und die Expression der Adhäsionsmoleküle (Beta-2-Integrine (CD18/CD11b) und L-Selektine (CD62L)) auf der Oberfläche polymorphkerniger neutrophiler Leukozyten (PMNL) zu bestimmen, aus denen sich das Ausmaß der Entzündungsreaktion abschätzen lässt. Es konnte gezeigt werden, dass in der On-pump-Gruppe die Flüssigkeitsfiltrationskapazität (FFK) postoperativ signifikant zunimmt und am 5. postoperativen Tag immer noch signifikant erhöht ist. Die postoperative Zunahme der FFK korrelierte dabei signifikant positiv mit der Aortenklemmzeit und der Dauer des kardiopulmonalen Bypasses. Der isovolumetrische venöse Druck (Pvi) zeigte eine Tendenz zum postoperativen Anstieg. Dieser Anstieg verfehlte zwar knapp das Signifikanzniveau, korrelierte jedoch ebenfalls signifikant positiv mit der Aortenklemmzeit. In der On-pump-Gruppe wurde zusätzlich eine signifikante Zunahme der Konzentrationen von IL-6 und TNF-α im Serum postoperativ beobachtet. Auch die Expression der Adhäsionsmoleküle CD18/CD11b in der On-pump-Gruppe zeigte eine Tendenz zur postoperativen Zunahme. Diese Zunahme verfehlte zwar knapp das Signifikanzniveau, war jedoch verglichen mit der Off-pump-Gruppe signifikant stärker ausgeprägt und korrelierte signifikant positiv mit der Dauer des kardiopulmonalen Bypasses und mit der Erhöhung der FFK. In der Off-pump-Gruppe konnten dagegen keine Veränderungen hinsichtlich der Flüssigkeitsfiltrationskapazität, des isovolumetrischen venösen Druckes, der TNF-a-Serumkonzentration und der Adhäsionsmolekülexpression postoperativ gefunden werden. Nur die IL-6-Serumkonzentration nahm ähnlich wie in der On-pump-Gruppe postoperativ signifikant zu. Zwischen den beiden Gruppen konnten hinsichtlich des arteriellen Blutflusses (Qa), des kolloidosmotischen Druckes (KOD), der IL-6-Serumkonzentration, der Expression des L-Selektins CD62L, der Flüssigkeitsbilanz, der Herzfrequenz und des mittleren arteriellen Blutdruckes keine signifikanten Unterschiede beobachtet werden. Es bestanden ebenfalls keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Dauer der postoperativen maschinellen Beatmung, des postoperativen Aufenthalts auf der Intensivstation und im Krankenhaus und der perioperativen Komplikationsrate. Die in der vorliegenden Studie beobachtete signifikante Zunahme der Flüssigkeitsfiltrationskapazität (FFK) bei Patienten der On-pump-Gruppe könnte durch verschiedene Ursachen ausgelöst worden sein. Am wahrscheinlichsten scheint hierbei eine generalisierte inflammatorische Reaktion, bedingt durch den Einsatz der Herz-Lungen-Maschine zu sein, da die Erhöhung der FFK signifikant positiv mit der tendenziell erhöhten Expression der Adhäsionsmoleküle CD18/CD11b korreliert. Sowohl TNF-α als auch CD18/CD11b, die beide während des kardiopulmonalen Bypasses verstärkt freigesetzt werden, können direkt bzw. indirekt, über Granulozyten vermittelt, die Permeabilität erhöhen. Für diese Hypothese spricht außerdem, dass die postoperative Erhöhung der FFK signifikant positiv mit der Aortenklemmzeit und der Dauer des kardiopulmonalen Bypasses korreliert. Eine andere mögliche Ursache für die Erhöhung der FFK könnte aber auch eine allgemeine Entzündungsreaktion auf ein chirurgisches Trauma, eine so genannte „postoperative stress response“ sein. Gegen diese Vermutung spricht aber, dass in der Off-pump-Gruppe kein FFK-Anstieg, keine vermehrte Freisetzung von TNF-α und keine gesteigerte Expression von CD18/CD11b beobachtet wurde, obwohl auch bei dieser Patientengruppe der operative Zugangsweg mittels medianer Sternotomie erfolgte und das Ausmaß des chirurgischen Traumas vergleichbar erscheint. Außerdem könnten Veränderungen der einzelnen Starlingkräfte, wie beispielsweise ein Abfall des kolloidosmotischen Druckes (KOD), für eine Erhöhung der FFK verantwortlich sein. Da der KOD aber in beiden Gruppen postoperativ signifikant vergleichbar abfällt und sich keine Korrelation zwischen den Veränderungen des KOD und der FFK findet, ist zu schließen, dass der Abfall des KOD nicht für den beobachteten Anstieg der FFK in der On-pump-Gruppe verantwortlich ist. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Herz-Lungen-Maschine wohl im wesentlichen die Erhöhung der mikrovaskulären Permeabilität bedingt, indem sie eine Aktivierung des Immunsystems auslöst, in deren Verlauf Mediatoren freigesetzt werden, die einen mikrovaskulären Schaden verursachen. Die venöse Kompressionsplethysmographie (VKP) ist eine nicht-invasive Untersuchungsmethode zur Beurteilung der Mikrozirkulation, die eine frühzeitigere Diagnose einer gesteigerten mikrovaskulären Permeabilität ermöglicht, was besonders bei kritisch kranken Patienten hilfreich ist. Außerdem könnten Patienten, die ein erhöhtes Risiko haben, nach kardiopulmonalem Bypass ein „capillary leakage syndrome“ zu entwickeln, mit der VKP identifiziert und überwacht werden.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19
Für viele hämatologische Erkrankungen stellt die Transplantation allogener hämatopoietischer Zellen den einzig kurativen Therapieansatz dar. Eine Vielzahl verschiedener Faktoren führen aber zu einer relativ hohen Morbidität und Mortalität bei dieser Behandlungsoption. Für die Diagnostik dieser Komplikationen im Posttransplantationsverlauf können unter anderem Chimärismusuntersuchungen eingesetzt werden. Vor allem die linienspezifischen Chimärismusbestimmungen an Leukozytensubpopulationen sind im Einzelnen noch nicht umfassend untersucht. Wir konnten in unserer vorliegenden Studie zeigen, daß es bereits wenige Wochen nach der Transplantation allogener hämatopoetischer Zellen zu einer raschen Rekonstitution dendritischer Zellen im peripheren Blut kommt, und daß beim Großteil der Patienten bereits am Engraftment ein kompletter Spenderchimärismus in beiden Subpopulationen dendritischer Zellen etabliert ist. Desweiteren konnten wir erstmals an dem bisher größten Patientenkollektiv den Einfluß des Chimärismus dendritischer Zellen des peripheren Blutes auf den klinischen Verlauf nach allogener hämatopoetischer Zelltransplantation untersuchen. Unsere Ergebnisse zeigten die Tendenz, daß ein gemischter Chimärismus dendritischer Zellen möglicherweise mit einer erhöhten GvHD-Inzidenz vergesellschaftet ist. Vor allem deren fundamentale immunulogische Funktionen rücken dendritische Zellen und deren Chimärismus in ein bedeutendes wissenschaftliches, aber auch klinisches Interesse. Weitere Studien über die funktionelle Biologie dendritischer Zellen, vor allem im Verlauf nach einer allogenen hämtopoetischen Zelltransplantation, werden helfen deren Funktion besser verstehen zu lernen. Bei den Chimärismusbestimmungen versprechen vor allem in-situ Untersuchungen von dendritischen Zellen in Empfängergeweben neue wissenschaftliche Erkenntnisse. Auf dieser Grundlage bilden dendritische Zellen sicherlich auch einen bedeutenden Ansatzpunkt für immuntherapeutische Optionen, wo sich bereits heute vielversprechende Ansätze zeigen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19
Das erste Auftreten von Aktinomykose beim Menschen wurde 1878 durch den Berliner Chirurgen James Israel berichtet. 1881 wurde der erste Fall einer Genitalaktinomykose bekannt. Die Aktinomykose ist eine chronisch-eitrige Infektionskrankheit mit charakteristischem Auftreten von multiplen Abszessen und Fistelungen. Sie weist eine außergewöhnlich starke Rezidivhäufigkeit auf. Die Aktinomykose gliedert sich in fünf verschiedene Formen: 1. Zervikofaziale Aktinomykose 2. Thorakopulmonale Aktinomykose 3. Abdominalaktinomykose 4. Urogenitalaktinomykose 5. Aktinomykosebefall anderer Organe wie des ZNS durch hämatogene Streuung In dieser Arbeit wird zunächst ganz allgemein über die eigentlichen Erreger der Aktinomykose informiert, sowie über die notwendigen Begleitkeime. Ätiologie und Pathogenese werden diskutiert, hierbei wird besonders der endogene Infektionsmodus hervorgehoben. Es schließen sich die Ergebnisse epidemiologischer Untersuchungen an, die auf Erkrankungshäufigkeit, Geschlechtsverteilung, Erkrankungsalter und Prädilektionsstellen Auskunft geben. Nach einer genaueren Beschreibung des klinischen Bildes der Aktinomykose werden die Diagnosemöglichkeiten erläutert. Auch Differentialdiagnosen sowie Therapiemöglichkeiten und Prophylaxemethoden werden im allgemeinen Teil kurz erwähnt, wobei hier der Antibiotika und der operativen Therapie in der heutigen Zeit besondere Bedeutung zukommt. Diese Arbeit beschäftigt sich speziell mit dem gynäkologischen Manifestationsort der Aktinomykose. Zunächst werden hier der geschichtliche Verlauf und die Epidemiologie der Genitalaktinomykose beschrieben. Im folgenden Teil „Ätiologie und Pathogenese“ wird unterschieden zwischen den Genitalaktinomykosen mit und ohne kontrazeptive(n) Maßnahmen. Eine erhöhte Morbidität fällt hier besonders bei IUP-Trägerinnen auf, weshalb auch die unterschiedlichen IUP-Typen näher beschrieben werden und deren pathogene Wirkung gesondert erläutert wird. Anschließend wird die Klinik der Genitalaktinomykose genauestens beschrieben, die sich in drei Abschnitte einteilt, (1. Anfangsstadium 2. Tumorstadium 3. Fistelstadium), sowie auch die pathologische Anatomie. Die Diagnostik der Genitalaktinomykose kann mit klinisch chemischen Untersuchungen erfolgen, aber auch durch mikrobiologische oder bildgebende Verfahren. Die verschiedenen Differentialdiagnosen werden diskutiert, die wohl am häufigsten gestellte ist die Neoplasie. Auf den speziellen Fall der Genitalaktinomykose während der Schwangerschaft wird in einem gesondertem Kapitel kurz eingegangen. Hierüber ist in der Weltliteratur allerdings sehr wenig veröffentlicht worden. Die heutige Therapie der Genitalaktinomykose stellt die operative Sanierung in Verbindung mit der antibiotischen Behandlung dar. Um einer Genitalaktinomykose vorzubeugen sollten vor allem bei der Risikogruppe der IUP-Trägerinnen prophylaktische Maßnahmen ergriffen werden.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19
Die videoassistierte Thorakoskopie (VATS) ist eine verhältnismäßig junge Ergänzung zu konventionellen Operationstechniken in der Thoraxchirurgie. Dank der Einführung moderner Videooptik steht sie für die Behandlung einer Vielzahl von Krankheitsbildern im Bereich des Thorax zur Verfügung. Diese Studie analysierte 1066 am Klinikum der Universität München, Großhadern, durchgeführte VATS-Operationen im Zeitraum von 1991 bis 2000. Dabei konnte die VATS durchweg zufriedenstellende Ergebnisse liefern: Die postoperative Hospitalisierungsdauer belief sich auf mediane sechs Tage, schwere klinische Komplikationen traten in 7,5% der mit VATS operierten Fälle auf. Es ließ sich zeigen, dass steigendes Alter und zunehmender Schweregrad der Erkrankung (maligne Leiden; gravierende Infektionen; Immunkompromittierung) Risikofaktoren für intra- und postoperative Komplikationen bzw. gesteigerte Morbidität darstellen. Die komplikationsbedingte Konversions- bzw. Revisionsrate von VATS lag bei 1,0% respektive 3,3%. Patienten, die trotz des geplanten minimal-invasiven Vorgehens offen operiert werden mussten, hatten eine längere Rekonvaleszenzphase in der Klinik als ausschließlich mit VATS behandelte. Die VATS-assoziierte Klinikletalität lag bei 0,8%, auch hierfür stellte ein steigender Schweregrad der zur VATS führenden Erkrankung einen Risikofaktor dar. Während des Erhebungszeitraumes wurden 156 Patienten wegen insgesamt 180 Spontanpneumothoraces mit VATS operiert. Hieraus hatten 122 (78,2%) einen primären (PSP), 34 (21,8%) einen sekundären Spontanpneumothorax (SSP) erlitten. Es ließen sich signifikante Unterschiede zwischen den PSP- und SSP-Fällen zeigen: SSP stellt einen Risikofaktor für intra- und postoperative Komplikationen dar (Rate behandlungsbedürftiger Komplikationen: SSP 27,9% vs. PSP 3,6%), und zieht einen längeren Klinikaufenthalt nach sich (mediane 8 Tage bei SSP vs. 4 Tage bei PSP). Die Gesamtkonversions- und -revisionsraten lagen bei 1,7 bzw. 5,0%. Die 30-Tages-Letalität nach VATS für Spontanpneumothorax lag bei 0%. Im Rahmen der Nachsorge ließ sich zeigen, dass mögliche persistierende Langzeitbeschwerden nach VATS selten sind, und darüber hinaus mit wachsendem zeitlichen Abstand von der Operation signifikant abnehmen. Die Spontanpneumothorax-Rezidivrate unserer Patienten lag im Rahmen der im Median vier Jahre betragenden Nachsorgephase bei 4,7% (4,6% PSP vs. 4,9% SSP, n.s.) und zeigte signifikante Abhängigkeit von der durchgeführten Art der Pleurodese: Chemische, thermische und mechanische Pleurodesetechniken erzielten bessere Resultate hinsichtlich der Rezidivrate (1,4%) als Pleurektomie (12,1%) und Unterlassung jeglicher pleurodetischer Methoden (4,3%). Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass VATS bei einer Vielzahl thoraxchirurgischer Krankheitsbilder sinnvoll und komplikationsarm eingesetzt werden kann. Die genaue Bestimmung der Wertigkeit von VATS bei jeder einzelnen Indikation besonders hinsichtlich der Langzeitresultate bleibt in weiteren Studien zu bestimmen. In der Indikation beim primären, sowie sekundären Spontanpneumothorax stellt die VATS die optimale Behandlungsmethode bereits beim Erstereignis dar. Klinisch resultieren niedrige Komplikationsraten. Das erhöhte perioperative Risiko von Patienten mit SSP ist in deren zugrundeliegender pulmonaler Vorschädigung zu sehen. Aufgrund der bestehenden Komorbidität kommt diesen Individuen eine minimal-invasive Operationsstrategie sehr zu gute. Im Rahmen der Langzeitnachsorge nivellieren sich die Unterschiede zwischen PSP und SSP zusehends und die Persistenz von chronischen Beschwerden ist im Gegensatz zur Operation mittels Thorakotomie gering. Die Inzidenz von Langzeitbeschwerden nach VATS ist niedriger als die Rezidivrate nach alleiniger Pleuradrainage bei erstmaligem Spontanpneumothorax. Dies spricht für eine Favorisierung der Therapie mittels VATS gegenüber ausschließlicher Drainagebehandlung. Die Rezidivrate eines mit VATS voroperierten Spontanpneumothorax kann sich annähernd mit den Ergebnissen nach Thorakotomie messen, sofern eine adäquate Pleurodese vorgenommen wurde.
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Diese retrospektive Studie (1993-1997) untersucht an einem Kollektiv der I. Universitätsfrauenklinik München, ob die Ziele der St. Vincent Declaration (1989) hinsichtlich der Schwangerschaften von Diabetikerinnen verwirklicht wurden. Gefordert war eine Verringerung problematischer Schwangerschaftsverläufe bei Diabetikerinnen und der daraus resultierenden kindlichen Morbidität auf das Niveau nichtdiabetischer Schwangerer. Die Untersuchung erstreckte sich auch darauf, ob hinsichtlich der Umsetzung dieser Ziele Unterschiede zwischen Schwangeren mit einem Diabetes mellitus Typ I (DM I) und einem Gestationsdiabetes (GDM) bestanden. Um die aktuelle Situation der schwangeren Diabetikerinnen zu beurteilen, wurden deren Daten solchen von nichtdiabetischen Schwangeren (matched-pairs Kontrollgruppen) gegenübergestellt. Diese wurden im gleichen Zeitraum an der I.UFK entbunden. Die Studie bestätigte bekannte Zusammenhänge. Wie in anderen Untersuchungen konnte eine vermehrte Infektions-, Hypertonie- und Frühgeburtshäufigkeit bei den Diabetikerinnen nachgewiesen werden. Erhöhte Makrosomieraten und die gehäufte Entwicklung einer Hyperbilirubinämie unter den Kindern der Diabetikerinnen konnten gleichfalls festgestellt werden. Unter den Typ I Diabetikerinnen fand sich, vor allem unter den Frauen mit fortgeschrittener Diabeteserkrankung, eine gesteigerte Sectiorate. Bei den Gestationsdiabetikerinnen waren ein höherer Body Mass Index und fortgeschrittenes Alter anzutreffen. Folgende signifikante Unterschiede zeigten sich zwischen den Untersuchungsgruppen. Im Vergleich mit den jeweiligen Kontrollgruppen entwickelte beide Typen von Diabetikerinnen signifikant häufiger eine Hypertonie und eine Infektion im Schwangerschaftsverlauf. Die Schwangerschaftsdauer war signifikant kürzer als bei Frauen aus den Kontrollgruppen. Unter der Geburt kam es signifikant häufiger zu einem großen Blutverlust (>1000 ml). Die Kinder der Diabetikerinnen entwickelten signifikant häufiger eine Hyperbilirubinämie. Bei Typ I Diabetikerinnen kam es im Vergleich mit deren Kontrollgruppe zusätzlich signifikant häufiger zu einer Tokolysebehandlung und einer Sectio caesarea. Weitere, tendenzielle (nicht signifikante), Unterschiede zwischen den Diabetikerinnen und ihren jeweiligen Kontrollgruppen konnten hinsichtlich der Häufigkeit des Auftretens eines pathologischen CTG, kindlicher Komplikationen unter der Geburt, der kindlichen Frühgeburtlichkeit, der kindlichen Makrosomie, der kindlichen Nabelschnur pH-Werte und kindlicher Prä-Hypoglykämien festgestellt werden. Ausschliesslich unter den Kindern der Diabetikerinnen kam es zu kindlichen Geburtsverletzungen, Atemnotsyndromen (RDS), der Entwicklung von Kardiomyopathien/megalien und in einem Fall zu einer Hepatomegalie. Etwa gleich gute Ergebnisse hingegen konnten bezüglich der kindlichen APGAR-Werte, der Häufigkeit kindlicher Hypokalzämien, kindlicher Polyglobulien und kindlicher Fehlbildungen festgestellt werden. Eine genauere Übersicht über die kindliche Morbidität gibt die Tabelle im Anhang. Ein Unterschied der kindliche Mortalität fand sich nicht. Insgesamt ist festzustellen, dass die Ziele der St. Vincent Declaration auch an einem spezialisierten Zentrum, wie der I.UFK noch nicht vollständig umgesetzt werden konnten. Dies galt vor allem auch beim Gestationsdiabetes. Weitere Verbesserungen in Diagnostik und Therapie diabetischer Schwangerer scheinen daher erforderlich. Erfahrungen bei der Datenerhebung der Arbeit (z.B. bei der Risikoprofil-Erfassung der Diabetikerinnen, der Blutzuckereinstellung in der Schwangerschaft und der mütterlichen BZ-Werte sup partu) zeigten Dokumentationsmängel. Dies könnte eine Anregung sein die Routinedokumentation in der Klinik zu verbessern. Generelle Ansätze wie zum Beispiel ein zentralisiertes Konzept in der Betreuung schwangerer Diabetikerinnen, die Ausweitung der präkonzeptionellen Beratung bei Typ I Diabetikerinnen und die Verschärfung der metabolischen Kontrolle in der Schwangerschaft, sowie vermehrte Aufklärung der Bevölkerung über den Gestationsdiabetes (was frühzeitigere Diagnose und Therapie ermöglichen könnte) bergen weiteres Verbesserungspotential.
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In der Abteilung für Herzchirurgie des städtischen Krankenhauses München Bogenhausen wurde von Januar 1993 bis Oktober 2000 bei 1092 Patienten entweder die Aorten- und oder die Mitralklappe mit einer Zweiflügelprothese vom Typ Sorin Bicarbon ersetzt. 325 Patienten, die zusätzlich einen aortocoronaren Bypass, bei gleichbestehender KHK, erhielten, wurden von der Auswertung ausgeschlossen. Bei 767 Patienten wurde ein einfacher oder kombinierter prothetischer Klappenersatz durchgeführt. Nach Implantation mechanischer Herzklappenprothesen ist eine dauerhafte Antikoagulation unumgänglich. Ziel der vorliegenden Studie war die Evaluierung der Inzidenz klinischer Komplikationen, insbesondere der Blutungs- und Thromboembolierate nach Implantation, dieser mechanischen Herzklappenprothese im mittelfristigen Verlauf. Bei 553 Patienten wurden Daten hinsichtlich Mortalität, Morbidität und Lebensqualität bzw. NYHA-Klassifikation retrospektiv im Mittel 49 Monate postoperativ erfasst. Zusätzlich wurden die Patienten schriftlich bzw. telephonisch bezüglich ihres postoperativen Verlaufs und jedweder aufgetretener Komplikationen befragt. 131 Patienten mussten von der Auswertung ausgeschlossen werden, da sie weder direkt noch indirekt erreichbar waren. Das untersuchte Patientenkollektiv bestand aus 354 (64%) männlichen und 199 (36%) weiblichen Patienten. Insgesamt wurde in 387 Fällen ein Aortenklappenersatz (AKE) oder bei 118 Patienten ein Mitralklappenersazt (MKE) bzw. in 48 Fällen ein Doppelklappenersatz (DKE=AKE+MKE) durchgeführt. Präoperativ befanden sich 9 Patienten (1,6%) im NYHA- Stadium I, 61 Patienten (11%) im Stadium II, 439 Patienten (79,4%) im Stadium III und 44 Patienten (7,95%) im Stadium IV. Die kumulative follow up Zeit betrug 2250 Patientenjahre (für AKE: 1574 Pj, für MKE: 458 Pj und für DKE: 218 Pj). Hinsichtlich der Ätiologie des Klappenfehlers (AI/AS, MI/MS) zeigten sich folgende Unterschiede in der Langzeitüberlebensraten: In beiden Gruppen wiesen Patienten, die aufgrund einer Insuffizienz operiert wurden eine höhere 8,5- Jahresüberlebensrate (AI: 88,2%, MI: 94%) im Vergleich zu Patienten mit führender Stenosekomponente (AS: 79,5%, MS: 92%). Postoperativ befanden sich über 79% der Patienten im NYHA- Stadium I oder II. Keiner der untersuchten Patienten zeigte eine strukturelle Prothesendysfunktion. Die Sorin Bicarbon™ Prothese zeigte in der vorliegenden Studie bezüglich Überlebens- und postoperativer Komplikationsrate zufriedenstellende Ergebnisse, die vergleichbar mit anderen auf dem Markt befindlichen Zweiflügelprothesen waren. Weitere follow up’s sind erforderlich für einen Vergleich, der insbesondere die Langzeitergebnisse validieren kann.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19
In unterschiedlichen Umfragen zum Thema Wetterfühligkeit zeigt sich, daß etwa 30 bis 55 Prozent aller durchschnittlich gesunden Personen ihre Gesundheit durch das Wetter beeinflußt sehen. Frauen reagieren besonders auf die Wetterreize. Die Häufigkeit dieser subjektiven Beschwerden scheint bei Herzinfarkt-Patienten deutlich stärker als in der Normalbevölkerung aufzutreten. Ziel dieser longitudinalen Studie war es, die körperliche Leistungsfähigkeit bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen in Zusammenhang mit einzelnen Elementen des Wetters (Lufttemperatur, Luftdruck, Wasserdampfdruck, relative Luftfeuchtigkeit) zu untersuchen. In Timmendorfer Strand wurde mit 872 Patienten (781 Männer, 91 Frauen) mit Herzkrankheiten (u.a. Herzinfarkt, ACVB, KHK, PTCA) während ihres vier- bis sechswöchigen Reha-Aufenthalts eine prospektive Panel-Studie mit sich wiederholenden Messungen durchgeführt. Während der Fahrradergometrie wurden Puls und Blutdruck gemessen. Zusätzlich wurden EKG-Veränderungen und subjektive Symptome während bzw. nach der Ergometrie erfaßt. Die meteorologischen Daten konnten als Tagesmittelwerte aus dem Meßnetz des Deutschen Wetterdienstes gewonnen werden. Um die Assoziation zwischen den 24-Stunden-Mittelwerten der meteorologischen Parameter und der körperlichen Leistungsfähigkeit von Herzreha-Patienten zu modellieren, wurden Generalized Esimating Equations (GEE), Random Effects Modelle und Multilevel Modelle zur linearen Regression verwendet. Die Datenanalyse zeigte zum Teil geringe, medizinisch nicht relevante Veränderungen. Hervorzuheben ist allerdings, daß eine um einen Interquartilsabstand niedrigere Lufttemperatur (9,4°C), als auch ein um einen Interquartilsabstand niedrigerer Wasserdampfdruck (6,2hPa) das Risiko einer ST-Streckensenkung während der Ergometrie verdoppelte. Eine um einen Interquartilsabstand erhöhte relative Luftfeuchtigkeit (14,0%) führte zu einem Risikoanstieg um etwa ein Drittel. Auffällig war außerdem die deutliche Zunahme der Herzfrequenz der Frauen (3-4 Schläge/min.) in Ruhe (vor der Ergometrie) und das zwei- bis dreifach erhöhte Risiko für ventrikuläre Extrasystolen bei höherer Lufttemperatur und höherem Wasserdampfdruck. Die Ergebnisse dieser Analyse legen nahe, daß einzelne meteorologische Parameter Veränderungen der Herzfunktion und damit als Folge auch unerwünschte kardiovaskuläre Ereignisse besonders bei vorgeschädigten, sensiblen Individuen hervorrufen können. Als Indikator für myokardiale Ischämie stellt insbesondere das erhöhte Risiko einer ST-Streckensenkung während körperlicher Belastung eine Verbindung zwischen meteorologischen Parametern und kardialer Morbidität bzw. Mortalität her.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/07
Zusammenfassung Freie Radikale und reaktive Sauerstoffspezies, die in zahlreichen Teilprozessen des Sauerstoffmetabolismus gebildet werden, können biologische Moleküle wie Lipide, Proteine und Nukleinsäuren nachhaltig schädigen. Der Körper verfügt deshalb über eine große Vielfalt an antioxidativen Abwehrmechanismen, um eine Schädigung zu vermeiden bzw. möglichst gering zu halten. In dieser Arbeit wurde der antioxidative Status im Blut von Kälbern und deren Müttern untersucht, wobei das Hauptaugenmerk bei den Kälbern lag. Dazu wurden bei dreißig Kühen bzw. deren Kälbern Blutproben zu bestimmten Zeitpunkten peripartal bzw. von der Geburt bis zum Alter von drei Monaten genommen und auf verschiedene für die antioxidative Kapazität im Blut relevante Parameter untersucht. Die TEAC (Trolox equivalent antioxidative capacity) wurde für Kühe und Kälber als Maß für den antioxidativen Status genommen. Darüber hinaus wurden neben den Vitaminen C und E bei den Kälbern auch das Gesamteisen und die latente Eisenbindungskapazität postnatal bis zum Alter von 79 Tagen bestimmt. Zur Charakterisierung des jeweiligen Stoffwechsel- und Gesundheitsstaus der Versuchstiere wurden auch typische Metabolite (Glucose, Bilirubin), Proteine (Gesamteiweiß, Albumin) und Enzyme (ALT, AST, GLDH, CK) im peripartalen (-30 d bis 30 d) und postnatalen (0 bis 79 d) Zeitraum erfasst. Die Untersuchung der Kuh-Proben erbrachte vor der Geburt ein signifikantes Absinken der Vitamine C und E im Blutplasma. So betrug der Vitamin-Gehalt im Mittel vor der Geburt (Tag -20) 15,4±2,5 µmol/l (Vit C) bzw. 6,7±3,1 µmol/l (Vit E) und fiel bis zum Tag der Geburt signifikant auf Werte von 10,3±2,5 µmol/l (Vit C) bzw. 3,5±1,3 µmol/l (Vit E) ab. Da die TEAC-Kurve im gesamten peripartalen Zeitraum keine Schwankungen zeigte, ist beim präpartalen Absinken der Vitamin C- und Vitamin E- Konzentrationen von einem speziellen Effekt auf die Vitamine C und E auszugehen. Möglicherweise spiegelt sich hierbei der Vitamin- Abfluss über die Kolostralmilch wieder. Bei der Betrachtung der Metabolite, Proteine und Enzymaktivitäten im Serum der Kühe konnte ein für die Transitionsperiode und das Geburtsereignis typischer Verlauf dieser Parameter beobachtet werden. So herrschten z.B. hohe Glucose- bzw. Gesamtbilrubin- Spiegel am Tag der Geburt bzw. auch bis zum 5. Tag danach. Der Gesamteiweißgehalt im Serum war kurz vor und nach der Geburt undeutlich niedriger und die Enzymaktivitäten von AST und GLDH erhöhten sich tendenziell in der ersten zehn Tagen nach der Geburt. Bei der Analyse der Kälberblutproben konnte eine deutlich schlechtere Ausgangslage bezüglich des antioxidativen Status (gemessen als TEAC) nach der Geburt im Vergleich zu den Kühen festgestellt werden. Dies hatte verschiedene Gründe: Es konnte ein Einfluss des Geburtsverlaufs gezeigt werden. Demnach hatten Kälber aus Schwergeburten im Beobachtungszeitraum durchgehend im Mittel um 15,5 % erniedrigte antioxidative Kapazität, gemessen über die TEAC-Konzentration im Plasma, als Kälber aus einfacher Geburt. Außerdem war der Abfall des TEAC-Wertes bei Schwergeburtskälbern ausgehend von einem TEAC-Wert von 0,36±0,14 µmol/l (Tag der Geburt) und 0,25±0,06 mmol/l (Tag 1) sehr viel deutlicher bzw. stärker ausgeprägt als bei Kälbern aus einfacher Geburt (von 0,33±0,04 mmol/l am Tag 0 auf 0,32±0,05 mmol/l am Tag 1). Die Hypoxie, welche beim Geburtsvorgang unweigerlich auftritt, war vermutlich bei Kälbern aus Schwergeburten ausgeprägter. Die Glucose-Konzentration im Blut der Schwergeburtskälber war in den ersten Lebenstagen zum Teil signifikant höher als bei Kälbern aus einfacher Geburt. Bei den weiteren gemessenen Parametern konnten keine Unterschiede in den Geburtsgruppen beobachtet werden. Sie zeigten einen für die neonatale Periode charakteristischen Verlauf, so war zum Beispiel die Gesamtbilirun-Konzentration nach der Geburt erhöht („Hyperbilirubinämie der Neugeborenen“) und auch die CK zeigte eine deutliche Aktivitätserhöhung zu diesem Zeitpunkt. Um den Einfluss abzuschätzen, den der Abbau des fetalen Hämoglobins auf den antioxidativen Status der Kälber hat, wurden die latente Eisenbindungskapazität, freies Eisen und das Gesamteisen im Serum der Kälber bestimmt. Mit der verwendeten Analysemethode konnte kein freies Eisen nachgewiesen werden. Die latente Eisenbindungskapazität verdreifachte sich vom Tag der Geburt (7,6±2,8 µmol/l) bis zum elften Lebenstag (20±4,4 µmol/l) und sank dann wieder auf das Niveau von 15,4±5,2 µmol/l (Tag 49) ab. Die geringen LEBK-Werte kurz nach der Geburt sind vermutlich auf die freien Eisenionen, die beim Abbau des fetalen Hämoglobins freiwerden, zurückzuführen. Die Konzentration des Gesamteisens im Serum zeigte erwartungsgemäß einen gegensätzlichen Verlauf, und sank nach der Geburt auf 60% des Ausgangswertes (16,4±6,7 µmol/l am tag 0) ab, um dann ab dem fünften Lebenstag kontinuierlich bis zum Ende des Untersuchungszeitraumes auf 26,5±3,2 µmol/l (Tag 79) anzusteigen. Es wurden die TEAC-Werte von kranken und gesunden Kälbern gegenüber gestellt. Dabei konnten keine Unterschiede im Niveau und im Verlauf der TEAC-Kurven nachgewiesen werden. Bei der geringen Anzahl an kranken Tieren (nur sechs Kälber) in dieser Untersuchung stellte sich die TEAC nicht als deutlicher prognostischer Faktor hinsichtlich der Morbidität heraus. Um eine endgültige Aussage darüber zu treffen, muss eine größere Tierzahl untersucht werden.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/19
Zusammenfassung: Unter den Tumoren des weiblichen Genitales hat das Ovarialkarzinom die schlechteste Prognose. Die Möglichkeiten der Früherkennung und apparativen Diagnostik sind sehr eingeschränkt so dass 75 % der Erkrankungen erst in den fortgeschrittenen FIGO-Stadien II, III und IV diagnostiziert werden. Es ist daher wichtig dass diese Frauen in spezialisierten Zentren durch onkologisch erfahrenen Gynäkologen behandelt werden. In unserer Klinik wurden in einem 5-Jahreszeitraum 118 Patientinnen zum Teil mehrmals sowohl operativ als auch chemotherapeutisch behandelt. Die Anzahl der Patientinnen die einheitlich behandelt wurde ist somit ausreichend groß um Aussagen über das operative und chemotherapeutische Vor-gehen treffen zu können. Die Ergebnisse zeigen das trotz ständiger Suche nach neuen Prognosefaktoren die bekannten Faktoren wie das Grading und der belassenen Tumorrest für das Überleben entscheidend sind. Der Tumormarker CA 125 liefert in dem Fall wenn er von den Tumorzellen expremiert wird ein gutes diagnostisches Instrument um das Ergebnis der Therapie und den Verlauf der Erkrankung zu kontrollieren. Die präoperative Diagnostik zeigte dass insbesondere über die sichere Dignität und das Ausmaß des Tumorbefalls keine sicheren Aussagen getroffen werden kann und eine optimale Vorbereitung der Patientinnen in jedem Ver-dachtsfall unerlässlich ist. In dieser Arbeit wurde ein Patientengut untersucht die in der First-Line The-rapie eine platinhaltige Chemotherapie und in der Second-Line Therapie eine Taxol Therapie nach einer möglichst maximalen tumorreduktiven Chirurgie erhielten. Die operativen Ergebnisse zeigen dass auch in fortgeschrittenen Tumorstadien bei vielen Patientinnen eine nahezu vollständige Tumorreduktion unter vertretbarer Morbidität möglich ist. Es ist uns unter Einsatz des CUSA-Gerätes gelungen eine geringe Quote an Darmresektionen zu erreichen so dass die notwendige Chemotherapie bei geringen postoperativen Komplikationen baldmöglichst begonnen werden konnte. Auch bei Frauen mit einem Rezidivtumor war durch die erneuten Operationen bei ca. der Hälfte der Pati-entinnen eine neuerliche Tumorfreiheit zu erzielen. Auch wenn diese Patientinnen in der Regel jünger und waren und eine bessere Prognose hatten zeigen unsere guten Überlebensraten nach 1. Interventionslaparotomie zwei weitere Ergebnisse. Erstens ist auch beim Rezidiv die maximal reduktive Tumorchirurgie möglich und sinnvoll und das Chemotherapeutikum Taxol hatte auch in der Second - Line Therapie gute Ansprechraten. Vergleicht man unsere Ergebnisse jedoch mit den neueren Daten seit Mitte der neunziger Jahre in dem Taxol und Carboplatin in der First-Line Therapie eingesetzt wurden können wir die verbesserten Überlebensraten nicht erreichen und haben aufgrund der vorliegenden Daten unser chemotherapeutisches Vorgehen seit 1994 umgestellt. Es scheint aufgrund dieser Daten eine erneute Diskussion um eine alleinige platinhaltige First-Line Therapie nicht sinnvoll. Wir denken das aufgrund unserer Ergebnisse bei der großen Anzahl der Patientinnen die unter gleichen Voraussetzungen behandelt wurden und der damit verbundenen Erfahrung es wichtig ist einen Vergleich zu unseren Patientinnen die nach Einführung des Taxol in die First-Line Therapie zu haben. Wir haben daher eine weitere Arbeit über einen gleichen Zeitraum mit Patientinnen unserer Klinik geplant und können dann sicher noch exaktere Aussagen über die Wertigkeit des operativen Vorgehens und der First-Line Chemotherapie treffen. Trotz des Wechsels des chemotherapeutischen Vorgehens sind die Überlebensraten dieser Erkrankung weiterhin ernüchternd und es muss weiterhin an einer verbesserten Früherkennung gearbeitet werden. Das unterschiedliche biologische Verhalten der heterogenen Gruppe der Ovarialtumore muss besser verstanden werden um eine optimale Chemotherapie im entsprechenden Stadium durchführen zu können. Die Möglichkeiten einer suffizienten Rezidivtherapie nach Einführung des Taxol und Carboplatin in die Primärtherapie müsste eindeutiger geklärt werden. Vielleicht können uns in Zukunft neue Ansätze im Bereich der molekularen Ebene innovative Diagnostiken und Therapien bringen und den Wunsch erfüllen das Ovarialkarzinom heilbar zu machen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Die Behandlung von Mehretagenläsionen bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit hat sich zur gefäßchirurgischen Herausforderung entwickelt. Das Wissen um die Bedeutung der Zu- und Ausstromsituation bei peripherer Rekonstruktion und die Verfügbarkeit neuer Techniken stellt der modernen Gefäßchirurgie neue Aufgaben. Insbesondere die Therapie von Stenosen und / oder Verschlüssen der Zu- und / oder Abstrombahn stellt eine wichtige Indikation für den Einsatz endovaskulärer Verfahren dar. Das Patientenkollektiv war naturgemäß sehr inhomogen und die Nachuntersuchung aufwendig. Da aber in der Literatur entsprechende Daten fehlen erschien die Erarbeitung erster Langzeitergebnisse der simultanen endovaskulären Begleittherapie bei peripheren Revaskularisationseingriffen wichtig. Im Zeitraum vom 21.12.1991 bis 06.04.1999 wurden insgesamt 76 Patienten mit peripher arterieller Mehretagenerkrankung in die prospektive Studie aufgenommen. Der Altersdurchschnitt betrug zum Operationszeitpunkt 65,72 ± 9,98 Jahre, wobei Männer im Durchschnitt sieben Jahre früher als Frauen operiert wurden. An 79 Extremitäten erfolgte eine endovaskuläre Begleittherapie simultan mit einer Bypassneuanlage (n = 44) oder der Bypassthrombektomie (n = 35). Indikationen für die endovaskuläre Behandlung waren hämodynamisch relevante Stenosen sowie kurzstreckige Arterienverschlüsse. Es erfolgten insgesamt 99 endovaskuläre halboffene Ballonangioplastien, in 20 Fällen wurde zusätzlich ein Stent appliziert. In 33 Fällen war die Angioplastie in der Zustrombahn der peripheren Rekonstruktion, in 45 Fällen ausschließlich in der Ausstrombahn und in 17 Fällen sowohl in der Zustrom- als auch in der Ausstrombahn erforderlich. Weitere vier endovaskuläre Maßnahmen dienten der Behandlung von Bypassstenosen. Es wurde bei allen Patienten im Zeitraum von September 1999 bis Oktober 2000 eine zunächst telefonische Nachsorge angestrebt die in 98,73 % durchgeführt werden konnte. Das mittlere Nachuntersuchungsintervall lag bei 3,33 ± 1,66 Jahren. Die 30-Tages Letalität betrug 5,06 % (n=4), zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung waren weitere 13 Patienten verstorben. Insgesamt 19 Patienten mussten sich einer Majoramputation unterziehen. Bei 33 Patienten wurden im Nachsorgezeitraum weitere Revaskularisationsmaßnahmen notwendig. Präoperativ befanden sich 55,07 % der Patienten im Stadium II b nach Fontaine, 21,74 % im Stadium III und insgesamt 23,19 % im Stadium IV. Zum Nachuntersuchungszeitpunkt waren 18,75 % der untersuchten Extremitäten beschwerdefrei. Eine Einschränkung der Gehstrecke im Sinne einer pAVK II a fand sich bei 37,50 %, eine Einschränkung der Gehstrecke auf unter 200 Meter zeigte sich in insgesamt 35,42 %. Kein Patient litt zum Zeitpunkt der Nachsorge unter Ruheschmerz, lokale Nekrosen fanden sich bei 8,33 % der Extremitäten. Die Auswertung des kumulativen Beinerhalts nach der Kaplan-Meier-Methode zeigte für einen Zeitraum von einem Jahr (zwei Jahren, vier Jahren) bei 78 Patienten einen Wert von 81,56 % (78,74 %, 72,74 %). Getrennt nach gefäßchirurgischer Indikation ergaben sich für den gleichen Zeitraum Beinerhaltsraten von jeweils 88,24 % in der Iliakalstrombahn, von 84,25 % ( 84,25 % und 69, 54 %) in der Femoralstrombahn sowie von 73,00 % (73,00 % und 65,72 %) nach Bypassthrombektomie. Von Juli bis Oktober 2000 wurde bei den noch mit erhaltener Extremität lebenden 34 Patienten (35 Extremitäten) eine persönliche Nachuntersuchung angestrebt. Diese konnte in 73,53 % (n = 25 ) erfolgreich durchgeführt werden. Anhand dieser Daten kann über die primären und sekundären Offenheitsraten berichtet werden: Die primäre Patency nach Eingriffen in der Iliakalstrombahn beträgt jeweils 63,64 % nach einem (zwei und vier Jahren), während sich die sekundäre Offenheitsrate im gleichen Zeitraum auf 100 % (100 %, 83,33 %) beziffert. In der Femoralstrombahn konnte nach simultan endovaskulärer und chirurgischer Therapie eine primäre Offenheitsrate von 58,33 % (41,67 %, 41,67 %) erreicht werden, die sekundäre Offenheitsrate betrug jeweils 85,71 %. Die adjuvante Sicherung der Zu- und Abstrombahn bei Bypassthrombektomie lieferte primäre Offenheitsraten von 34,62 % (30,77 %, 12,31 %), die sekundäre Offenheitsrate betrug 66,67 % (60,00 % und 32,00 %) bei gleicher Nachbeobachtungszeit. Die simultane Ein- und Ausstromverbessung bei peripheren Revaskularisationseingriffen zeigt ermutigende Langzeitergebnisse bei der Therapie von Mehretagenerkrankungen. Der Simultaneingriff vermeidet die Morbidität des separaten perkutanen Zugangs und stellt bei diesem meist multimorbiden Krankengut eine schonende und patientenfreundliche Vorgehensweise dar.
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1. Einleitung Die Ureterabgangsenge ist eine in den meisten Fällen bereits kongenital angelegte, morphologische Abweichung des pyeloureteralen Übergangs, deren pathogene Bedeu-tung in jedem Alter klinisch manifest werden kann (Gillenwater 1991, Park und Bloom 1998). Es handelt sich hierbei um eine anatomische und/oder funktionelle Obstruktion. Die urodynamische Relevanz dieser Obstruktion unterliegt offensichtlich einer eigenen Entwicklung, sodass das rechtzeitige Erkennen und die Beseitigung des Abflusshinder-nisses vor dem Auftreten eines irreversiblen Funktionsverlusts der Niere von entschei-dender Bedeutung sind (Gillenwater 1991, Jacobs et al. 1979, Novic und Streem 1998). Lange Zeit war die offene Nierenbeckenplastik die Therapie der Wahl bei Ureterab-gangsengen. Der allgemeine Trend zu minimal invasiven Operationsmethoden hat in den achtziger Jahren neues Interesse für die bereits 1943 von Davis veröffentlichte Ure-terotomie geweckt (Van Cangh und Nesa 1998, Davis 1943). Dabei handelt es sich um eine komplette Inzision aller Wandschichten im Bereich des stenosierten Segmentes mit anschließender Ureterschienung. Die Entwicklung und Verbesserung der endoskopi-schen Instrumente und Operationstechniken erlauben heute einen endoskopischen, mi-nimal invasiven Zugang zum pyeloureteralen Übergang. Es wurden spezielle Endopye-lotomie-Katheter ent-wickelt, sowohl für den perkutanen Zugang bei der antegraden Pyelotomie (Perez et al. 1992, Van Cangh et al. 1994, Brannen et al. 1988, Van Cangh und Nesa 1998, Motola et al. 1993 A, Kletscher et al. 1995) als auch für den transu-rethralen Zugang bei der retrograden Endopyelotomie (Schwartz und Stoller 1999, Tawfiek et al. 1998, Faerber et al. 1997, Preminger et al. 1997, Nadler et al. 1996). Be-züglich der Langzeitergebnisse ist die Endopyelotomie derzeit der offenen Pyeloplastik noch unterlegen. Für die Patienten ist die Endopyelotomie jedoch mit einer sehr viel geringeren Morbidität und einem kürzeren Krankenhausaufenthalt verbunden (Brooks et al. 1995). Um die Erfolgsrate zu evaluieren, sollen nun Nachuntersuchungen von Patienten nach Endopyelotomien wichtige Informationen liefern.Die folgende Arbeit beinhaltet eine Fallstudie mit postoperativer Kontrolle von 33 Pati-enten, die mittels retrograder Endopyelotomie bei Ureterabgangsengen behandelt wur-den. Die Datenerhebung und Datenauswertung erfolgte teilweise retrospektiv, zum ü-ber-wiegenden Anteil jedoch prospektiv, begleitend zu Operationen und Kontroll-Untersuchungen im Klinikum München-Bogenhausen. Vor diesem Hintergrund soll letztlich die Frage beantwortet werden, ob und in welchen Fällen die retrograde Endo-pyelotomie die konventionelle Pyeloplastik in Zukunft ersetzen könnte.
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5.1 Zielsetzung und Hintergrund Geringer sozialer Rückhalt, ein hohes Maß exprimierten Ärgers und zynischer Feindseligkeit sind mit gesteigerter kardiovaskulärer Morbidität und Mortalität assoziiert. Der isolierte oder kombinierte Einfluss dieser Faktoren auf die Progression der menschlichen koronaren Atherosklerose ist nicht bekannt. Die vorliegende prospektive Studie untersuchte an Patienten mit koronarer Herzerkrankung (KHE) den Einfluss von sozialem Rückhalt, der Art der Ärgerexpression und zynischer Feindseligkeit auf die angiographisch fassbare Progression der koronaren Atherosklerose. 5.2 Methodik Von 223 Patienten mit einer zu Studienbeginn angiographisch dokumentierten KHE schlossen 162 Patienten die Studie nach zwei Jahren mit erneuter Koronarangiographie ab. Eine hinsichtlich aller Patientendaten verblindete Expertenkommission betrachtete die Angiographiefilme paarweise und beurteilte die Krankheitsprogression. Zu Studienbeginn erhielten alle Patienten drei Selbsteinschätzungsfragebögen zur Erfassung psychosozialer Variablen: Fragen zum emotionalen sozialen Rückhalt, das State Trait Anger Expression Inventory (STAXI) und den Cook-Medley Test. Weitere klinische Daten und Routinelaborparameter der Patienten wurden im Studienzeitraum dokumentiert. 5.3 Ergebnisse Für 150 Patienten lagen bei Studienabschluss komplette Fragebögen und angiographische Daten vor. In der bivariaten Analyse der psychosozialen Variablen zeigten nur die Patienten mit hohen STAXI anger out Werten oder geringem sozialen Rückhalt ein erhöhtes Progressionsrisiko. Die multivariate Analyse adjustierte für Störgrößen und etablierte kardiovaskuläre Risikofaktoren und untersuchte die Interaktion psychosozialer Variablen. Nur die Patienten mit der Kombination „starke Ärgerexpression (anger out)“ und „geringer sozialer Rückhalt“ zeigten ein stark erhöhtes Progressionsrisiko (Odds ratio = 30; 95% KI = 5,5-165,1; RR = 3,19). 5.4 Schlussfolgerung Patienten mit KHE, die geringen sozialen Rückhalt erfahren und starke Ärgerexpression aufweisen, haben ein mehrfach gesteigertes Risiko für die Krankheitsprogression, unabhängig von medikamentöser Therapie oder weiteren Standardrisikofaktoren der KHE.
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Bei geschwächter Abwehrlage wird die Morbidität und Mortalität wesentlich von pulmonalen Komplikationen mitbestimmt. Ein Ziel dieser Arbeit war es, die Zusammensetzung und Funktion des pulmonalen Surfactants unter diesen Bedingungen zu untersuchen. Dazu wur-den die bronchoalveolären Lavageflüssigkeiten von Kindern mit malignen Erkrankungen, Immunsuppression, pulmonalen Infiltraten und therapieresistentem Fieber mit denen von pulmonal gesunden Kindern verglichen. Die SP-A-Konzentration war in der Patientengruppe deutlich erhöht, seine Funktion schien jedoch kaum verändert. Während auch die Werte für das SP-C und die kleinen Surfactant-Aggregate bei den Patienten deutlich erhöht waren, gab es kaum Unterschiede bei SP-B, SP-D, den großen Surfactant-Aggregaten und der Oberflächenaktivität. Diese Daten lassen eine adaptiv gesteigerte lokale Abwehr und ein System zur Erhaltung der Oberflächenaktivität unter den beschriebenen klinischen Bedingungen vermuten. Das zweite Ziel dieser Arbeit war die Entwicklung einer Methode zur Visualisierung von humanem SP-C mittels Immundetektion nach Dünnschichtchromatographie und Gelelektro-phorese. Eine quantitative Darstellung des SP-C in Lavageflüssigkeiten war mit keinem der beiden Verfahren möglich, eine empfindliche semiquantitative Detektion von rekombinan-tem SP-C mittels Dünnschichtchromatographie konnte jedoch erreicht werden. Ein weiteres Ziel war es, die Lavageproteine von pulmonal gesunden Kindern und Patienten gemäß ihrem Molekulargewicht und ihrem isoelektrischen Punkt zweidimensional darzustel-len, zu vergleichen und die besonders bei Kindern sehr begrenzten Mengen an Lavageflüs-sigkeit besser nutzbar zu machen. Folgende signifikante Änderungen wurden beobachtet: Bei den Patienten war das a1-Antitrypsin vermehrt, der Anteil an Ig-bindendem Faktor, Transthyretin und Cystatin S schien jedoch vermindert zu sein. Im Bereich der kleinen sauren Proteine behinderte der relativ hohe Anteil an Immunglobulinketten die Separation und Identifikation einzelner Proteine. Diese Daten zeigen, dass es bei Kindern mit malig-nen Erkrankungen, Immunsuppression, pulmonalen Infiltraten und therapieresistentem Fieber deutliche Veränderungen in der Zusammensetzung der bronchoalveolären Lavage-flüssigkeit gibt. Eine Vorfraktionierung der Proben könnte für die Identifikation der einzelnen Proteine ebenso hilfreich sein wie die Verwendung eines eng begrenzten pH-Bereiches bei der isoelektrischen Fokussierung. Diese Arbeit charakterisiert funktionelle und biochemische Aspekte des pulmonalen Sur-factantsystems bei Kindern mit malignen Erkrankungen, Immunsuppression, pulmonalen Infiltraten und therapieresistentem Fieber.