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Seit rund drei Jahrzehnten pflegt Marko Martin die Kunst des Reiseberichtes und der Reisebeschreibung – essayistisch, literarisch und journalistisch. Im Mittelpunkt stehen für ihn seine eigenen Beobachtungen und Erlebnisse als Reisender.
„Du brauchst eine Luffe!“, ist ein Freund von mir überzeugt. Der Herr steht auf schlanke, zeitlose Eleganz jenseits der 40 Fuß. Preissegment: Einfamilienhaus in begehrter urbaner Randlage. „Das Geld habe ich nicht!“, wende ich ein. „Dann lass dich doch adoptieren!“ – „Mal ehrlich, würdest du mich adoptieren?“ – „Auf keinen Fall! Du bist viel zu anstrengend!“ [caption id="attachment_1348" align="alignright" width="200"] Svenja Neumann am Steuer der HOBO Zwo[/caption] Ja, tatsächlich: Svenja Neumann ist hartnäckig. Und Baujahr 1972, also in einer Lebensphase, in der andere das Yachtsegeln zugunsten von Familie und Job aufgeben. Sie aber fängt 2014 erst damit an. Aus dem Stand kann sie die verdutzte Familie zum Kauf einer 6,5 Meter kurzen Dehlya 22 bewegen, um dann doch alleine in See zu stechen. Ohne Mann und Kinder, ohne große Vorbereitung und vor allem ohne jede Ahnung vom Einhandsegeln macht Svenja mit ihrem kleinen Boot im Sommer 2015 die dänische Inselwelt unsicher. Dabei ist der Weg das Ziel und die Begegnungen ebenso bunt wie die Wetterphänomene eines Ostseesommers. „Was machst du denn schon hier?!“ Das fragt ihr Mann, als Svenja nach fast zwei Monaten in den Heimathafen zurückkehrt. Nicht nur diese Anmerkung sorgt beim Lesen des Reiseberichtes für Lachfalten. Die Neu-Skipperin lässt keinen Faux-Pas aus. Hafenkino, verkorkste Navigation und Auflaufen sorgen für eine steile Lernkurve und machen den Einhand-Sommer zu einem oftmals urkomisches Abenteuer, das direkt vor der eigenen Haustür spielt. ÆRØDYNAMISCH ist eine Hommage an die „dänische Südsee“ und ihre Menschen. Das Buch erzählt vom Zauber des Anfangs und zeigt, das vieles im (Segler)Leben halb so wild ist, wenn man darüber lachen kann. Trotz (oder wegen) reichlich Hafenkino ist Svenjas Lernkurve seitdem ziemlich steil verlaufen – aktuell macht sie bei der Yachtschule Eichler die SSS-Ausbildung! Inzwischen sind auch Mann und Kinder (8 und 11) als Crew an Bord. Die Freizeit verbringt die Familie auf der 2016 gekauften Friendship 28 mit Liegeplatz Flensburger Förde. Im sonstigen Landleben ist Svenja Neumann freie Autorin und wohnt in der Nähe von Hamburg.
Der lang angekündigte, dann aber häufig verschobene zweite Teil meines Reiseberichtes ist da. Kommt mit mir mit in die Weiten des kolumbianischen Dschungels, verfolgt, wie ich in einem Hippie Camp mit Ayahuasca in Berührung komme und später, im kalten Bogota versuche, die kolumbianische Politik und Gesellschaft zu verstehen. Wir hören, was Roger Willemsen über das Reisen gesagt hat und ich ermutige euch, einfach so - ohne Reiseführer oder sonstige Hilfsmittel - seinen Weg durch die weite Welt zu gehen.
Titelbild: Buchtitel "Reise durch England und Schottland" auf loyalbooks.com Die nächste Episode braucht leider noch etwas Zeit. Mehr Zeit als ich geahnt habe. Das Thema Lohnt sich aber auf jeden Fall und wird wohl in Rekordlänge kommen. Deshalb lese ich jetzt den zweiten Teil Und zwar einen Teil eines Reiseberichtes von Johanna Schopenhauer. Teil 1 findet ihr hier. Das erste Kapitel handelte von der Reise von London durch England bis nach Schottland. Diesmal lese ich weiter im zweiten Kapitel. Es geht über verschiedene Stationen durch die Highlands und zurück über Glasgow und die Borders in Richtung England. Die explizit gesprochenen Kapitel und unten grün markierten Kapitel sind die offiziellen Unterteilungen aus dem Buch.
„Du brauchst eine Luffe!“, ist ein Freund von mir überzeugt. Der Herr steht auf schlanke, zeitlose Eleganz jenseits der 40 Fuß. Preissegment: Einfamilienhaus in begehrter urbaner Randlage. „Das Geld habe ich nicht!“, wende ich ein. „Dann lass dich doch adoptieren!“ – „Mal ehrlich, würdest du mich adoptieren?“ – „Auf keinen Fall! Du bist viel zu anstrengend!“ [caption id="attachment_1348" align="alignright" width="200"] Svenja Neumann am Steuer der HOBO Zwo[/caption] Ja, tatsächlich: Svenja Neumann ist hartnäckig. Und Baujahr 1972, also in einer Lebensphase, in der andere das Yachtsegeln zugunsten von Familie und Job aufgeben. Sie aber fängt 2014 erst damit an. Aus dem Stand kann sie die verdutzte Familie zum Kauf einer 6,5 Meter kurzen Dehlya 22 bewegen, um dann doch alleine in See zu stechen. Ohne Mann und Kinder, ohne große Vorbereitung und vor allem ohne jede Ahnung vom Einhandsegeln macht Svenja mit ihrem kleinen Boot im Sommer 2015 die dänische Inselwelt unsicher. Dabei ist der Weg das Ziel und die Begegnungen ebenso bunt wie die Wetterphänomene eines Ostseesommers. „Was machst du denn schon hier?!“ Das fragt ihr Mann, als Svenja nach fast zwei Monaten in den Heimathafen zurückkehrt. Nicht nur diese Anmerkung sorgt beim Lesen des Reiseberichtes für Lachfalten. Die Neu-Skipperin lässt keinen Faux-Pas aus. Hafenkino, verkorkste Navigation und Auflaufen sorgen für eine steile Lernkurve und machen den Einhand-Sommer zu einem oftmals urkomisches Abenteuer, das direkt vor der eigenen Haustür spielt. ÆRØDYNAMISCH ist eine Hommage an die „dänische Südsee“ und ihre Menschen. Das Buch erzählt vom Zauber des Anfangs und zeigt, das vieles im (Segler)Leben halb so wild ist, wenn man darüber lachen kann. Trotz (oder wegen) reichlich Hafenkino ist Svenjas Lernkurve seitdem ziemlich steil verlaufen – aktuell macht sie bei der Yachtschule Eichler die SSS-Ausbildung! Inzwischen sind auch Mann und Kinder (8 und 11) als Crew an Bord. Die Freizeit verbringt die Familie auf der 2016 gekauften Friendship 28 mit Liegeplatz Flensburger Förde. Im sonstigen Landleben ist Svenja Neumann freie Autorin und wohnt in der Nähe von Hamburg.
Da sich die reguläre Folge aus Zeitgründen noch etwas verschiebt, lese ich heute mal etwas Literatur. Und zwar einen Teil eines Reiseberichtes von Johanna Schopenhauer. Johanna Schopenhauer, geboren am 9. Juli 1766 in Danzig, musste 1785 im Alter von 19 Jahren den 37 Jahre alten Großkaufmann und Fabrikbesitzer Heinrich Floris Schopenhauer heiraten. Diese unglückliche Heirat brachte ihr allerdings ein luxuriöses Leben ein und ermöglichte ihr mehrere Europareisen und zwei Reisen nach England. Von ihrem verstorbenen Ehemann erbt sie später ein stattliches Vermögen, welches sie anlegt, aber zum größten Teil verloren geht. Ihr Sohn Arthur, der spätere bekannte deutsche Philosoph, der sich vorher den Anteil am väterlichen Erbe auszahlen ließ, verweigert die Unterstützung. Sie muss sich jetzt selbst um ihre Einkünfte sorgen. Lange Reisen wie die nach England sind ihr nicht mehr möglich. So wird ihre Schriftstellerei wird zu einer wichtigen Einkommensquelle und sie veröffentlicht Reiseerzählungen, Romane und Novellen. Ihr Reisebericht “Reise durch England und Schottland” erschien 1818 und ist daher natürlich etwas altmodisch geschrieben. Teilweise auch etwas holprig vom Satzbau. Er wird ja auch immerhin dieses Jahr im Juni 200 Jahre alt. Das erste Kapitel handelt von der Reise von London durch England bis nach Schottland. Ich lese hier den ersten Teil des zweiten Kapitels welches von Schottland handelt.