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Medium Religion | Künstler Interview Der iranische Künstler Barbad Golshiri spricht über seine Arbeit "mΛmı" (2008), die im Rahmen der Ausstellung Medium Religion 21.11.2008-19.04.2009 im ZKM | Museum für Neue Kunst zu sehen war. Die religiösen Bewegungen der Gegenwart operieren in erster Linie mit Bildern, die sich mittels der Massenmedien fast augenblicklich über die ganze Welt verbreiten lassen. Die elektronischen Bildmedien Video und Fernsehen sind zu den ausgesuchten Medien der religiösen Propaganda geworden, da sie sich besonders schnell produzieren und verbreiten lassen. Die Rückkehr der Religionen, von der man heute spricht, bedeutet also nicht unbedingt, dass heutzutage mehr Menschen gläubig geworden sind, sondern vielmehr, dass sich die Religionen aus der privaten Sphäre des persönlichen Glaubens heraus in die öffentliche Sphäre der visuellen Kommunikation bewegt haben. Die Religionen funktionieren dabei zum einen als repetitive Maschinerien zur massenmedialen Verbreitung von mechanisch produzierten Bildern. Zum anderen hat diese Repetition ihr Vorbild in der Wiederholbarkeit des religiösen Rituals, das der Entstehung aller späteren medialen Techniken der Reproduktion zu Grunde liegt. Die ursprünglichen Medien der Religion waren die Schrift und das Buch mit der gleichen Aufgabe der Verbreitung des Glaubens. Der Text diente allerdings auch dazu, den Glauben zu kanonisieren. Ohne Schrift keine Kirche, ohne Schriftrollen kein Glauben. Die Religion war also von Anfang an nicht nur an Medien gebunden, sondern war vielmehr durch den Anspruch der Wiederholbarkeit, den das Ritual verkörperte, selbst ein Medium. Die Religion bediente sich also nicht nur der Medien Schrift und Bild, sondern ist selbst ein Medium: Die Religion als Medium komplementiert die Medien als Religion.
Medium Religion | Ausstellungseröffnung Eröffnungsansprache von Peter Weibel, Vorstand des ZKM. 22.11.2008 Ausstellung Medium Religion (21.11.2008-19.04.2009) im ZKM | Museum für Neue Kunst Die religiösen Bewegungen der Gegenwart operieren in erster Linie mit Bildern, die sich mittels der Massenmedien fast augenblicklich über die ganze Welt verbreiten lassen. Die elektronischen Bildmedien Video und Fernsehen sind zu den ausgesuchten Medien der religiösen Propaganda geworden, da sie sich besonders schnell produzieren und verbreiten lassen. Die Rückkehr der Religionen, von der man heute spricht, bedeutet also nicht unbedingt, dass heutzutage mehr Menschen gläubig geworden sind, sondern vielmehr, dass sich die Religionen aus der privaten Sphäre des persönlichen Glaubens heraus in die öffentliche Sphäre der visuellen Kommunikation bewegt haben. Die Religionen funktionieren dabei zum einen als repetitive Maschinerien zur massenmedialen Verbreitung von mechanisch produzierten Bildern. Zum anderen hat diese Repetition ihr Vorbild in der Wiederholbarkeit des religiösen Rituals, das der Entstehung aller späteren medialen Techniken der Reproduktion zu Grunde liegt. Die ursprünglichen Medien der Religion waren die Schrift und das Buch mit der gleichen Aufgabe der Verbreitung des Glaubens. Der Text diente allerdings auch dazu, den Glauben zu kanonisieren. Ohne Schrift keine Kirche, ohne Schriftrollen kein Glauben. Die Religion war also von Anfang an nicht nur an Medien gebunden, sondern war vielmehr durch den Anspruch der Wiederholbarkeit, den das Ritual verkörperte, selbst ein Medium. Die Religion bediente sich also nicht nur der Medien Schrift und Bild, sondern ist selbst ein Medium: Die Religion als Medium komplementiert die Medien als Religion.
Medium Religion | Interview Tim Steiner, lebendes Kunstwerk des belgischen Künstlers Wim Delvoye spricht über die tätowierte Arbeit "TIM" (2006-08), die im Rahmen der Ausstellung Medium Religion 21.11.2008-19.04.2009 im ZKM | Museum für Neue Kunst zu sehen war. Die religiösen Bewegungen der Gegenwart operieren in erster Linie mit Bildern, die sich mittels der Massenmedien fast augenblicklich über die ganze Welt verbreiten lassen. Die elektronischen Bildmedien Video und Fernsehen sind zu den ausgesuchten Medien der religiösen Propaganda geworden, da sie sich besonders schnell produzieren und verbreiten lassen. Die Rückkehr der Religionen, von der man heute spricht, bedeutet also nicht unbedingt, dass heutzutage mehr Menschen gläubig geworden sind, sondern vielmehr, dass sich die Religionen aus der privaten Sphäre des persönlichen Glaubens heraus in die öffentliche Sphäre der visuellen Kommunikation bewegt haben. Die Religionen funktionieren dabei zum einen als repetitive Maschinerien zur massenmedialen Verbreitung von mechanisch produzierten Bildern. Zum anderen hat diese Repetition ihr Vorbild in der Wiederholbarkeit des religiösen Rituals, das der Entstehung aller späteren medialen Techniken der Reproduktion zu Grunde liegt. Die ursprünglichen Medien der Religion waren die Schrift und das Buch mit der gleichen Aufgabe der Verbreitung des Glaubens. Der Text diente allerdings auch dazu, den Glauben zu kanonisieren. Ohne Schrift keine Kirche, ohne Schriftrollen kein Glauben. Die Religion war also von Anfang an nicht nur an Medien gebunden, sondern war vielmehr durch den Anspruch der Wiederholbarkeit, den das Ritual verkörperte, selbst ein Medium. Die Religion bediente sich also nicht nur der Medien Schrift und Bild, sondern ist selbst ein Medium: Die Religion als Medium komplementiert die Medien als Religion.
Fakultät für Chemie und Pharmazie - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/06
Vererbung und intrazelluläre Positionierung von Mitochondrien werden in eukaryotischen Zellen durch verschiedenartige Zytoskelett-abhängige molekulare Maschinerien vermittelt. Dabei spielen insbesondere Mikrotubuli eine herausragende Rolle in Säugetierzellen und in einigen Pilzen. Außer einzelnen Motorproteinen, welche an der Interaktion von Mitochondrien mit Mikrotubuli in Säugerzellen beteiligt sind, sind keine weiteren die Interaktion vermittelnden Komponenten bekannt. Ziel der Arbeit war, in dem filamentösen Pilz Neurospora crassa als Modellorganismus Proteine zu identifizieren, die an der Interaktion von Mitochondrien mit Mikrotubuli beteiligt sind und diese zu charakterisieren. Zuerst sollte die biochemische Grundlage der Wechselwirkung zwischen Mitochondrien und Mikrotubuli durch Entwicklung und Einsatz von in vitro-Testsystemen aufgeklärt werden. Hierfür wurde ein biochemisches Testsystem entwickelt, in dem isolierte Mitochondrien mit Taxol-stabilisierten Mikrotubuli unter verschiedenen Bedingungen inkubiert werden, um nach Saccharosegradienten-Zentrifugation die Assoziation zwischen Mitochondrien und Mikrotubuli zu analysieren. Zusätzlich sollten die Ergebnisse dieser Versuche in einem fluoreszenzmikroskopischen Testsystem verifiziert werden. Dafür wurde die Expression von mitochondrial zielgesteuertem GFP in N. crassa etabliert. Auf diese Weise konnte nicht nur das Verhalten und die Morphologie von Mitochondrien in verschiedenen Stadien des Lebenszyklusses in vivo beobachtet werden, sondern isolierte GFP-gefärbte Mitochondrien konnten zudem für eine mikroskopische Interaktionsanalyse mit Rhodamin-gefärbten Mikrotubuli verwendet werden. Unter Einsatz der beiden Testsysteme wurde eine spezifische ATP-abhängige Interaktion zwischen Mitochondrien und Mikrotubuli nachgewiesen, die durch peripher mit der mitochondrialen Außenmembran assoziierte Proteine vermittelt wird. Diese Ergebnisse deuteten auf eine Beteiligung von Motorproteinen an der Assoziation von Mitochondrien mit Mikrotubuli hin. Deshalb wurde im Genom von N. crassa gezielt nach Sequenzen gesucht, die Kinesine kodieren, die diese Rolle übernehmen könnten. Es wurden zwei neue Mitglieder der Unc104-Kinesinfamilie identifiziert und im Rahmen dieser Arbeit charakterisiert. Eines dieser Kinesine, Nkin2, ist peripher mit der Außenmembran von Mitochondrien assoziiert. Unter Verwendung der in vitro-Testsysteme wurde die Beteiligung von Nkin2 am Transport von Mitochondrien im Wildtyp belegt. Die Interaktion der Mitochondrien mit Mikrotubuli in vitro kann durch eine Präinkubation von Zusammenfassung Mitochondrien mit Antikörpern gegen Nkin2 geblockt werden. Um die Funktion von Nkin2 im Mitochondrientransport in vivo zu untersuchen, wurden nkin2-Deletionsmutanten erstellt und funktionell charakterisiert.Die Deletion von Nkin2 führt in vivo zu einem eingeschränkten Mitochondrientransport in auswachsenden Hyphen. Dieser Phänotyp wird durch Überexpression des zweiten neu identifizierten Mitglieds der Unc104-Familie, Nkin3, komplementiert. Zwar ist Nkin3 im Wildtypstamm nicht auf Mitochondrien lokalisiert, es wird aber bei Abwesenheit von Nkin2 hochreguliert und spezifisch an die Mitochondrien rekrutiert.In Abwesenheit von Nkin2 ist Nkin3 essenziell für die Interaktion in vitro von Mitochondrien mit Mikrotubuli. Diese Ergebnisse deuten auf eine funktionelle Redundanz von verschiedenen Motorproteinen im Mitochondrientransport in N. crassa hin, die in ähnlicher Weise auch in Säugerzellen vorliegen könnte. Da Transport und Vererbung von Mitochondrien nicht nur von dem beteiligten Motorprotein abhängen, sondern auch mit Fusions- und Teilungsvorgängen der mitochondrialen Membranen verknüpft sind, wurde eine Stammsammlung von Deletionsmutanten nichtessenzieller Gene in der Hefe Saccharomyces cerevisiae nach Komponenten mit einer Funktion in der Morphogenese von Mitochondrien durchmustert. Im Rahmen dieser Arbeit wurden drei neue Gene identifiziert. Die aus der Deletion dieser Gene resultierenden Phänotypen werden beschrieben.