Eine Vortragsreihe anlässlich der documenta 13 in Kassel, veranstaltet von der Akademie der Bildenden Künste in München mit Unterstützung der Stiftung Kunstakademie München, des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus und des Kulturreferates der Landeshauptstadt München. Zeitgleich…
Akademie der Bildenden Künste München
Veit Görner ist Direktor der kestnergesellschaft in Hannover. Hier wurde unter seiner Leitung zusammen mit dem Sprengelmuseum und dem Kunstverein die Ausstellung MADE IN GERMANY etabliert, die - parallel zur documenta - nach 2007 und 2012 alle fünf Jahre einen Überblick der aktuellen Kunst in Deutschland bietet.
Matthias Mühling ist Sammlungsleiter und Kurator für internationale Gegenwartskunst am Lenbachhaus München. Er diskutiert in seinem Vortrag die Frage, ob im aktuellen Betriebssystem Kunst die Figur des Künstlers - sein Körper, seine Attitüden, seine Biografie - inzwischen zum maßgeblichen Kommunikations- und Interpretationsmittel avanciert ist, während das von ihm produzierte Werk gleichsam in den Hintergrund tritt.
Der Medientheoretiker, Kurator und Direktor des ZKM untersucht in seinem Vortrag die Folgen der Globalisierung im Aufeinandertreffen von Kulturen, Religionen, ethnischen und nationalen Identitäten. Dies führt ihn zu zwei Thesen: dem "clash" als Konfrontation und der Assimilation als "Kampfabsage" (Ranjit Hoskoté). Die Ausstellung im ZKM "The Global Contemporary" geht dagegen von der Theorie der Umsetzung - so auch der Vortrag von Peter Weibel
Nach dem Kasseler documenta-Historiker und Kunstwissenschaftler Harald Kimpel muss sich die documenta seit dem Verlud ihrer wichtigsten Funktion - der Definition des ästhetischen Kanons der Gegenwart - im Kunstbetrieb stets neu positionieren. Carolyn Christov-Gakarigiev hat ihrer dOCUMENTA (13) ein erweitertes Format gegeben: eine "Geistesverfassung", die das Verhältnis von Kultur und Politik neu bestimmen soll. Am Vorabend der Eröffnung will der Vortrag dieses zeitlich, räumlich und ästhetisch expandierende Kulturprojekt mit Blick auf die Institutionsgeschichte kritisch befragen.
Mit dem Vortrag versucht der Berliner Kunstwissenschaftler zu ergründen, warum die inszenierten Fotografien von Cindy Sherman so oft von anderen re-inszeniert werden.
Am Beispiel des kursorischen Konzeptes und des strategischen Ansatzes der Manifesta 9 in Genk 2012 sollen Idee und Anspruch der Manifesta als einziger nomadisierender Biennale weltweit dargestellt werden. Wie kann sich eine Biennale heute im inflationären Wettbewerb internationaler Biennalen erfolgreich behaupten? Wie kann das jeweils gesammelte Wissen und die gemachte Erfahrung in der kulturellen Praxis weitergegeben werden? Und welchen nachhaltigen Effekt kann sie für den Ort haben, an dem sie stattfindet?
Olaf Nicolai, seit 2011 Professor für Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in München, diskutiert mit dem mexikanischen Künstler Gabriel Kuri über Aspekte des aktuellen Kunstbetriebs.
Viel zu selten diskutiert der Kunstbetrieb die eigene Moral: Dürfen Künstler eigentlich in China ausstellen, nur weil Ai Weiwei entlassen wurde? Was ist mit Kunstmessen in Semidiktaturen wie Dubai? Wie stark lassen sich Biennalen zu Imagezwecken instrumentalisieren? Doch nicht auf dem politischen, auch auf dem ästhetischen Field stellt sich die Frage nach den richtigen Wertmaßstäben. Oft herrscht die reine Willkür, ständig werden normative Entscheidungen gefällt, ohne diese zu begründen. Was fehlt, ist eine Ethik des Kunsturteils. All diese Fragen geht der renommierte Kritiker der ZEIT nach.
Der Kunstwissenschaftler Thomas Wulffen trat 1994 mit dem Begriff vom "Betriebssystem Kunst" an die Fachöffentlichkeit. Im Vortrag wirft er einen kritischen Blick zurück auf die Begriffsbildung und auf die Veränderungen von Kunstbetrieb und den Begriffen davon.
Wie international waren die ersten dokumentas wirklich?