Der HuffPost-Ostcast: Wir sprechen mit Menschen aus dem Osten Deutschlands über den Osten Deutschlands.
HuffPost Deutschland / Marco Fieber
Roland Schulze war vier Jahrzehnte im Automobilbau der DDR tätig, zuletzt in leitender Funktion im VEB Sachsenring in Zwickau. Er erinnert sich an die Anfänge der Entwicklung des Trabants, die Unzufriedenheit seiner Konstrukteure und die Wendezeit in Sachsens Fahrzeugindustrie.
Asylbewerber und Geflüchtete aufnehmen oder nicht? Die Frage hat Tröglitz in Sachsen-Anhalt gespalten – und sie ist sinnbildlich für ähnliche Konflikte in vielen anderen Orten Ostdeutschlands. Der ehemalige Tröglitzer Ortsbürgermeister Markus Nierth erzählt, wie man Menschen Mut macht, für Toleranz und Menschlichkeit einzustehen, auch wenn ihnen der Unmut einer lauten Minderheit entgegenschlägt.
Nach dem tödlichen Messerangriff auf Daniel H. marschierten Ende August, Anfang September an mehreren Tagen rechte Politiker, Neonazis, Hooligans, aber auch normale Chemnitzer Bürger durch die sächsische Großstadt. Seitdem fragt sich Deutschland: Wie kam es zu diesem Bündnis? Warum haben die Rechten inzwischen soviel Anschluss an die gesellschaftliche Mitte gefunden, vor allem in Ostdeutschland? Mögliche Antworten versucht der Podcast in Eisenach zu finden.
Der Theologe Frank Richter war während der Wende einer der führenden Köpfe der Dresdner Bürgerrechtsbewegung. Nach dem Fall der Mauer arbeitete er als Pfarrer und Lehrer, war in der politischen Bildung tätig. Nun ist er in die aktive Politik zurückgekehrt – weil er sich die Angstmacherei der Populisten nicht länger gefallen lassen will.
Erst seit 2017 sitzt Elisabeth Kaiser für die SPD im Bundestag, wo die überzeugte Europäerin ihre Heimatstadt Gera vertritt. Von dort ist Brüssel, das Zentrum der Europäischen Union, weit weg. Dennoch hat Kaiser Ideen, wie sie die Menschen in Ostthüringen von der EU überzeugen könnte.
Er ist der wohl bekannteste Pfarrer Deutschlands: Lothar König. Seit 1990 leitet er die Junge Gemeinde in Jena – der Stadt, die als Keimzelle des NSU gilt. Hautnah erlebte König mit, wie sich die dortige Neo-Nazis-Szene in den 1990er Jahren radikalisierte. Heute ist das anders: Auch dank Königs Engagement ist die Universitätsstadt eine der wenigen Bastionen gegen Rechts in Ostdeutschland.
Sachsens stellvertretender Ministerpräsident Martin Dulig ist zugleich Ost-Beauftragter der SPD. Der 44-Jährige klagt über eine vergiftete Stimmung in Sachsen. Das liege auch daran, dass Politiker und Bürger über das Falsche diskutieren.
Ingo Senftleben ist Chef der Brandenburger CDU. Im Falle eines Erfolgs bei der Landtagswahl im kommenden Jahr will er sowohl die Linke als auch die AfD zu Gesprächen bitten – ohne jedoch die christdemokratischen Grundwerte seiner Partei in Frage zu stellen. Ein nicht einfaches Unterfangen.
Die Soziologin Julia Gabler forscht an der Hochschule Zittau/Görlitz zu ländlichen Räumen, seinen Problemen und Chancen. Ganz im Osten der Republik sieht sie, wie die Politik die Themen und Bedarfe der ländlichen Gesellschaft nicht mehr adäquat abbildet – mit weitreichenden Folgen.
Der 1943 in Breslau geborene SPD-Politiker Wolfgang Thierse berichtet über seine Zeit in der DDR, die Wiedervereinigung und warum die AfD ihm Angst macht – besonders im Osten der Bundesrepublik Deutschland.