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Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 14/19
Neuroendokrine Tumore (NET) stellen mit einem Anteil von 0,5% an allen Tumorerkrankungen eine seltene Tumorgruppe dar, deren Inzidenz jedoch stetig zunimmt. Bezüglich ihres biologischen Verhaltens, Diagnostik, Therapie und Prognose unterscheiden sie sich erheblich von Tumoren epithelialen Ursprungs. Sie können in Behandlungszentren interdisziplinär durch ein breites therapeutisches Konzept behandelt werden. Aufgrund der besseren Prognose resultieren meist lange Krankheitsverläufe, die eine medizinische Herausforderung darstellen können. In der vorliegenden Arbeit werden die Erfahrungen der Chirurgischen Klinik Großhadern mit 136 Patienten mit NET von Lunge, Pankreas, Appendix, Magen und Duodenum dargestellt. Analysiert wurden Tumorinzidenz, der klinische Verlauf, Diagnostik- und Behandlungsmodalitäten sowie das Outcome über 15 Jahre.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 13/19
Ungefähr die Hälfte aller Lymphomerkrankungen sind der Gruppe der indolenten Lymphome zuzuordnen. In dieser Deutschland weiten, retrospektiven, bevölkerungsbasierten Studie wurden repräsentative hämato-onkologische Behandlungszentren bezüglich ihrer diagnostischen und therapeutischen Strategien in der Behandlung indolenter Lymphome befragt um einen Überblick über die verwendenten diagnostischen und therapeutischen Verfahrensweisen und somit über die Therapierealität in Deutschland Ende 2006 zu erhalten und mit den aktuell gültigen Standards zu vergleichen. Dabei ist es bemerkenswert, dass die Patienten in dieser Untersuchung älter und in einem schlechteren Allgemeinzustandes waren als die Patientenkollektive der großen Phase III-Studien zur Therapieoptimierung indolenter Lymphome. In diesem Zusammenhang wirft der geringe Anteil an Patienten in klinischen Studien, die Frage auf, ob ältere Patienten und Patienten mit schlechterem Allgemeinzustand und/oder Begleiterkrankungen in diesen Studien unterrepräsentiert sind und dementsprechend die Studiendaten für dieses Patientenkollektiv nicht aussagekräftig sind. Genau für diese bei den indolenten Lymphomen große Patientengruppe werden daher spezielle Studien benötigt, um eine Fehlinterpretation der momentanen Datenlage zu vermeiden. Auffällig bei der Analyse der Daten sind die deutlich unterschiedlichen Therapiezielen in den behandelten Entitäten. Die behandelnden Ärzte scheinen im Gegensatz zur CLL nodale und Mantelzelllymphome für häufig heilbare Erkrankungen zu halten. Trotz der Tatsache, dass die meisten Patienten in fortgeschrittenem Stadium diagnostiziert wurden, für die es bis auf die allogene Transplantation bis heute keine eindeutig kurative Behandlungsoption gibt, waren die behandelnden Ärzte in 35% der Behandlungsfälle der Meinung, kurativ zu therapieren. Trotz der großen Bandbreite an unterschiedlichen Institutionen wurde die Erstlinien-Therapie in Deutschland vergleichsweise einheitlich durchgeführt. Die kombinierte Immunochemotherapie war die am meisten verwendete Therapiemodalität bei nodalen indolenten Lymphomen und Mantelzelllymphomen. Bei der CLL wurde Rituximab Ende 2006 noch zögerlich verwendet. Es wird interessant sein, ob die Daten der CLL-8 und der REACH-Studie in der Zwischenzeit zu einem Umdenken geführt haben. Gleiches gilt für die Daten der StiL-Studiengruppe zum Bendamustin, welches 2006 in der Erstlinien-Therapie nur vereinzelt angewendet wurde. Die Ansprechraten in der Erstlinien-Behandlung lagen im Gesamtkollektiv bei 83% (nodale indolente Lymphome 97%, CLL 74%, MCL 95%) mit 43% kompletten Remissionen. Im ersten Rezidiv lag die Gesamtansprechrate immer noch bei 76%. Interessanterweise erreichten die universitären Einrichtungen die besten Therapieergebnisse sowohl in der Erstlinientherapie als auch im Rezidiv, allerdings war das Patientenkollektiv der universitären Einrichtungen tendenziell jünger und wies weniger Risikofaktoren in Hinsicht auf den FLIPI-Index auf. Da die Beteiligung an klinischen Studien in den Universitätskliniken häufiger war als an den anderen Einrichtungen, lässt sich auch hier ein Selektions-Bias erkennen, der die Forderung nach großen Therapieoptimierungsstudien speziell für das Patientenkollektiv der onkologischen Praxen, untermauert.
Eine experimentelle Kontrollgruppenstudie untersucht die Wirksamkeit einer Kombinationsbehandlung bei Schmerzpatienten. Die Behandlungsintervention bestand aus Osteopathie als physischer und Hypnose als psychologischer Behandlung. Es wurden 56 Schmerzpatienten über 2-3 Therapiesitzungen osteopathisch behandelt. Zusätzlich hörte Gruppe eins während der Behandlung eine Hypnose-CD zur Schmerzreduktion, während die Kontrollgruppe eine Entspannungs-CD hörte. Die Untersuchung wurde als Doppelblindstudie an verschiedenen Behandlungszentren durchgeführt. Zur Überprüfung der kurzfristigen Wirksamkeit werden t-Tests über 2 Messzeitpunkte (Prä- und Post- Katamnesen), sowie Effektstärken berechnet. Folgende abhängige Variable werden mittels standardisierter Verfahren erfasst: Schmerzintensität, Schmerzempfindung, allgemeine psychische und physische Symptome und Lebenszufriedenheit. Für alle Variablen ergibt sich im Prä-Post-Vergleich eine signifikante Verbesserung beider Behandlungsgruppen mit mittleren Effektstärken. Differentielle Wirksamkeitsunterschiede zwischen den beiden Gruppen ergeben sich nicht. Es kann ein signifikanter Unterschied zwischen den Behandelnden nachgewiesen werden. Anwendungsimplikationen werden diskutiert.