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Praxiswachstum? Na klar! Aber gesund und geplant sollte es sein. In dieser Folge von punk.tuell sprechen wir mit Dr. Eduard Stappler, Zahnarzt, Unternehmer und Praxiscoach von MEDENTCON, über strategisches Praxiswachstum und wie du das volle Potenzial deiner Zahnarztpraxis entfalten kannst. Eduard teilt seine Erfahrungen aus seiner eigenen erfolgreichen Praxis und der Beratung von Mehrbehandler-Praxen. Es geht darum, wie strukturierte Abläufe, zufriedene Mitarbeiter und eine klare Zielsetzung Hand in Hand gehen, um nicht nur den Umsatz zu steigern, sondern auch die persönliche Freiheit und Zufriedenheit des Praxisinhabers zu erhöhen. Ihr erfahrt, dass Marketing mehr als nur Patientengewinnung ist und wie wichtig Employer Branding heutzutage ist. Außerdem betont Eduard die Notwendigkeit, erst die Basis in der Praxis zu schaffen, bevor man mit Marketing voll durchstartet. Ein wichtiger Punkt ist auch die Bedeutung von gelebtem QM und klaren Behandlungsfäden für ein reibungsloses Miteinander im Team. Schlussendlich geht es darum, wirtschaftliche Ziele mit einer klaren Kommunikation des Wertes der Zahnmedizin an die Patienten zu verbinden. Learnings to go: - Struktur und klare Ziele sind das A und O für gesundes Praxiswachstum. Bevor du über mehr Patienten oder Personal nachdenkst, solltest du wissen, wo du mit deiner Praxis hinwillst. - Marketing ist vielseitig: Neben Patientenmarketing ist Employer Branding entscheidend, um qualifizierte und motivierte Mitarbeiter zu gewinnen. Zeige, wer ihr seid und was euer Team ausmacht. - Ein funktionierendes QM-System, das gelebt wird und auf klaren Behandlungsfäden basiert, schafft Sicherheit und Orientierung für dein Team. Das vermeidet Fehler und sorgt für zufriedene Mitarbeiter. - Wirtschaftlicher Erfolg hängt stark von der Kommunikation ab. Wenn du den Wert deiner zahnmedizinischen Leistungen überzeugend vermittelst, werden Patienten hochwertige Behandlungen wünschen. - Investiere in deine Praxis und in dich selbst. Nimm dir Zeit für Reflexion, überprüfe deine Kennzahlen und scheue dich nicht, professionelle Unterstützung zu suchen, um dein volles Potenzial zu entfalten. Viel Spaß mit der neuen Folge!
Ohje, wir haben leider schlechte Neuigkeiten für alle, die sich schon auf den ein oder anderen Aperol oder Radler diesen Sommer gefreut haben. In dieser Folge haben wir uns die Empfehlungen der #WHO und #DGE angeschaut und diese besagen „nur 0 Promille sind risikofrei“. Die Gesundheitsmythen, dass ein Gläschen Rotwein zum Beispiel sogar gut für das Herzkreislaufsystem seien, sind überholt. Ganz im Gegenteil - rund 200 Krankheiten inklusive 7 Krebserkrankungen stehen in direktem Zusammenhang mit Alkoholkonsum!! Eine enorme Belastung für das Gesundheitssystem, aber eben vor allem für die Gesundheit. Das hat auch der noch aktuelle Gesundheitsminister Kar Lauterbach zuletzt in einem Podcast berichtet. Aber der möchte sich das Weintrinken (zumindest vorerst) nicht abgewöhnen… Instagram: AMS_Podcast Email: aufmessersschneidepodcast@gmail.com Liken nicht vergessen! Am 17.04. gehts mit spannenden Themen weiter. Quellen: Relationship of Alcohol Consumption to All-Cause, Cardiovascular, and Cancer-Related Mortality in U.S. Adults https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28818200/ ESC 2016 Abstracts Heberg et al. Low to moderate alcohole consumption ist not associated with a reduction in cardiovascular events – The danish nurses' cohort study; Golan et al. The effect of moderate wine intake on carotid atherosclerosis in type 2 diabetes; a 2-jear intervention study Genuss mit Folgen Nur eine Mini-Alkoholdosis schützt das Herz https://link.springer.com/article/10.1007/s15034-017-1216-x?utm_source Statistik Alkoholkonsum in Dtl. BGM https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/a/alkohol.html#:~:text=Durchschnittlich%20werden%20pro%20Kopf%20der,Tendenz%20im%20Alkoholkonsum%20zu%20registrieren. DGE Alkoholkonsum https://www.dge.de//fileadmin/Bilder/wissenschaft/referenzwerte/DGE-Position_Alkohol_EU_2024_10.pdf Alkoholkonsum Stiftung Gesundheitswissen https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/alkohol/allgemeines https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC9677535/ Neudefinition von Alkohol WHO https://www.who.int/europe/de/news/item/02-10-2024-redefine-alcohol--who-s-urgent-call-for-europe-to-rethink-alcohol-s-place-in-society IARC Group 1 https://en.wikipedia.org/wiki/IARC_group_1 Direkte volkswirtschaftliche Kosten durch schädlichen Alkoholkonsum in Deutschland im Jahr 2022 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1458509/umfrage/direkte-volkswirtschaftliche-kosten-durch-schaedlichen-alkoholkonsum/ Behandlungsfälle Krankenhaus Alkohol https://de.statista.com/statistik/daten/studie/73745/umfrage/im-krankenhaus-behandelte-faelle-von-alkoholmissbrauch/ Alkohol führt zu vielen Gewalttaten https://www.aerzteblatt.de/archiv/alkoholbezogene-aggression-9444c5b4-1bae-4956-9cbe-fc3216d14b1b Umgang mit alkoholisierten Patienten https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0031-1276795 Effect of alcohol consumption on diabetes mellitus: a systematic review https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/14757619/ kognitive Reserve https://de.wikipedia.org/wiki/Kognitive_Reserve?utm_source= WHO Zu globalem Alkoholkonsum https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/alcohol Resveratrol https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC6804046/ https://pmc-ncbi-nlm-nih-gov.translate.goog/articles/PMC2359620/?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=rq Suchtbeauftragte Landesärztekammer https://www.laekh.de/ueber-uns/ombudspersonen/drogen-und-suchtbeauftragte
Die Abteilung Verhaltenssüchte Stationär (VSS) richtet sich an Menschen, bei denen eine ambulante Versorgung im gewohnten Umfeld nicht gelingt. Im Jahr 2023 wurden 67 Behandlungsfälle registriert .
MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker
Katherine Hentzschel beantwortet meine Fragen zur Neuropsychologie und welche Relevanz sie bei der Diagnose und Behandlung von MS hat. Heute ist Katherine Hentzschel, leitende Neuropsychologin am Carolinum Dr. Ebel Fachkliniken in Bad Karlshafen, zu Gast bei mir im Interview. Sie gibt einen Einblick in den Fachbereich der Neuropsychologie und welche Bewandtnis er für die Diagnose und Behandlung von MS-Symptomen hat. Du erfährst, welche Möglichkeiten und Grenzen die Neuropsychologie hat, welche Untersuchungen dazu gehören und wann es Sinn macht für eine Check zum Neuropsychologen zu gehen. Erfahre mehr über diesen spannenden Bereich. Schließlich führen kognitive Probleme bei MS häufig zu Einschränkungen im Leben. Information und rechtzeitiges Entgegenwirken können Dir helfen, die Auswirkungen zu minimieren. Inhaltsverzeichnis Vorstellung Allgemeines zur Neuropsychologie Neuropsychologie spezifisch für MS-Patienten Blitzlicht-Runde Verabschiedung Vorstellung Ich bin ledig, gerne draußen im Garten oder Mountain Bike fahren, lese gerne alles von Klassikern bis Psychothrillern und ich liebe Hunde. Leider habe ich aufgrund der Arbeit keinen, aber zu Studienzeiten hatte ich einen Dackel
#060: In dieser Episode spreche ich mit dem Physiotherapeuten Philipp Spreng. Er ist ausgebildeter Physiotherapeut MAS (Master of Advanced Studies), Sportphysiotherapeut ESP (European Sports Physiotherapy) und Manualtherapeut Maitland. Seit 2006 ist er als Selbstständiger tätig im Medical Fitness Team Basel und mittlerweile dort auch Teilhaber und Mitglied der Geschäftsleitung. Im Gespräch erzählt er uns, was eigentlich genau Physiotherapie ist und welches Ziel sie verfolgt; er unterstreicht die Wichtigkeit der evidenzbasierten Physiotherapie und zeigt auf, welche Karrieremöglichkeiten mit dem Beruf eines Physiotherapeuten einhergehen können. Des Weiteren sprechen wir über die Kommunikation in der Behandlungen von Patienten; verschiedene Behandlungsformen; die Individualität der Behandlungsfälle; wie eine Physiotherapie bei Phillip Spreng abläuft respektive, was man erwarten kann und welche Voraussetzungen man mitbringen sollte für den Beruf. Er gibt uns zudem auch einen Einblick in die aktuelle Diskussion des Direktzugangs zur Physiotherapie ohne ärztliche Verordnung und gegen Ende des Gespräches erzählt er noch von schönen Momenten als Physiotherapeut. Viel Spaß beim Zuhören!Catch The Zenith Podcast Links Podcast ShownotesE-Mail-NewsletterInstagramFacebookLinkedIn
Spätestens seit der Veröffentlichung des Romans „Der Schwarm“ von Bestsellerautor Frank Schätzing ist die kollektive Intelligenz oder auch Schwarmintelligenz ein populärer Begriff. Über deren Bedeutung für Versorgungsforschung, schwierige Diagnosen und maßgeschneiderte Therapien diskutiert Privatdozent Dr. Michael A. Überall mit Moderator Doc Esser in der vierten Folge von Schmerz und Versorgung im Dialog. Auch das DGS-PraxisRegister Schmerz (www.dgschmerzmedizin.de/versorgung/praxisregister-schmerz) ist Thema. Es basiert auf der Web-Plattform iDocLive (https://idoclive.de), dokumentiert rund 350.000 Behandlungsfälle und dient der Vernetzung von Ärzten und Patienten. Den Podcast gibt es übrigens nicht nur zum Hören. Die Video-Version findet Ihr auf www.dgschmerzmedizin.de und im DGS-YouTube-Kanal: www.youtube.com/channel/UCt1vcW3gNdt7OCGb2EJuD5A. Abonniert uns, damit Ihr keine Folge verpasst. Und schickt uns Eure Fragen und Anliegen als Text-, Sprachnachricht oder Videobotschaft über unsere WhatsApp-Nummer: 0151 28102635. Ihr könnt uns auch per E-Mail erreichen: info-podcast@dgschmerzmedizin.de. Oder hinterlasst Eure Kommentare bei Facebook (www.facebook.com/schmerzmedizin), Twitter (https://twitter.com/DGSGesellschaft) und Linkedin (www.linkedin.com/company/deutsche-gesellschaft-für-schmerzmedizin). Wir freuen uns auf Euer Feedback und Eure Anregungen.
Eine Analyse der TU Berlin offenbart Erstaunliches: Nie zuvor gab es in den Krankenhäusern weniger Behandlungsfälle, nie zuvor waren weniger Betten belegt – trotz oder wegen Corona. Die Diskrepanz zwischen der Datenlage und der anhaltenden Panikkommunikation von Politik und Medien könnte kaum größer sein. Die Studienautoren interessiert das nicht und sie wollen ihr Werk andersWeiterlesen
Medizinische Versorgung, so scheint es, findet im Moment nur mehr im intensivmedizinischen Setting im Kontext von COVID-19 statt. Das ist zumindest das medial oft vermittelte Bild. Was aber geschieht mit all den Diabetikern, Menschen mit Rhythmusstörungen oder mit chronischen Wunden? Wer versorgt all jene, die sonst das medizinische Versorgungsgeschehen ausmachen, wenn Praxen unter Quarantäne stehen oder Ärzte zu Pflichtdiensten herangezogen werden oder in Abstrichzentren Dienst tun? In diesem „CoronaUpdate“ reden wird über die medizinische Versorgung in Zeiten der Krise. Denn das SARS-CoV-2 schert sich nicht um die 700 Millionen ambulanten Behandlungsfälle, die es auch ohne das neue Coronavirus jährlich in Deutschland gibt. Diese Patienten, sagt DEGAM-Präsident Martin Scherer, müssen nach wie vor gut versorgt werden. Und es müssen Risikopatienten identifiziert und geschützt werden.
In Deutschland stehen aktuell 9.400 Menschen auf der Warteliste für eine Organtransplantation. Auch wenn die Spendezahlen im letzten Jahr erstmals seit 2011 wieder leicht gestiegen sind, konnte dank 955 Spenden 2018 nur knapp 3.113 Patient*innen durch eine Spende geholfen werden. Mit 11 Organspenden pro 1 Million Einwohner steht Deutschland damit im europäischen Vergleich ziemlich weit hinten. In Ländern wie Frankreich, Portugal oder Belgien gibt es ca. dreimal so viele Spenden. Das will auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ändern und fordert deswegen die Einführung der doppelten Widerspruchslösung in Deutschland. Was steckt aber wirklich hinter diesen Zahlen und wo liegen die Stellschrauben für die Zunahme an Transplantationen? Welche unterschiedlichen Zustimmungslösungen gibt es eigentlich so und wie läuft eine Organtransplantation genau - von der ersten Spendemeldung über den Transport bis zu den wartenden Patient*innen? Das und noch so einiges mehr erfahrt ihr in unserer Folge zum Thema Organtransplantation mit unseren Expert*innen – Birgit Blome von der DSO (Deutsche Stiftung Organtransplantation) und Dr. Kevin Schulte (Arzt und Initiator der Studie „Rückgang der Organspenden in Deutschland – eine bundesweite Sekundärdatenanalyse aller vollstationären Behandlungsfälle“). Alle Quellen und weiterführende Informationen findet ihr unter www.heileweltpodcast.com Bei Fragen, Anregungen oder Kritik schreibt uns gerne an heile.welt@posteo.de
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 17/19
Der zuverlässigen Quantifizierung von Komorbidität kommt eine hohe Bedeutung zu. In dieser Arbeit werden verschiedene Komorbiditäts-Scores verglichen. Neben den international gebräuchlichen Verfahren Charlson Index, Elixhauser Comorbidity Score, Updated Charlson Index und Combined Comorbidity Score werden zwei zuletzt neu entwickelte Ansätze geprüft. Diese als Strukturmodelle der ICD-Systematik bezeichneten Instrumente basieren auf den Gliederungsebenen der ICD-10 mit Kapiteln und Gruppen. Zusätzlich werden hier von ihnen ausgehend ganzzahlige Scores entwickelt und evaluiert. Betrachtet werden auch der patientenbezogene Gesamtschweregrad PCCL des deutschen DRG-Systems und als einfachstes Verfahren die reine Zählung der Nebendiagnosen. Die Arbeit bestätigt im großen Datenbestand von 36 Krankenhäusern aus 2010 mit 435.076 Behandlungsfällen und 2.439.010 Diagnosen die Anwendbarkeit der international etablierten Scores in deutschen Routinedaten. Für die zuletzt entwickelten Strukturmodelle der ICD-10-Systematik und die daraus abgeleiteten Scores kann Überlegenheit gegenüber allen anderen Verfahren gezeigt werden. Sie dominieren in allen Bereichen: in der Breite der bewerteten Diagnosen, in der Anzahl der berechneten Werte ungleich Null und in der Vorhersagekraft ausgedrückt durch die AUC der ROC-Kurve. Die Berechnung mit Berücksichtigung der Hauptdiagnose, was eine Bewertung der Gesamt-Morbidität bedeutet, verbessert die Ergebnisse stets. Bei den Strukturmodellen der ICD-10-Systematik werden ohne den Einschluss weiterer Ko-Variablen wie beispielsweise Geschlecht oder Alter exzellente Ergebnisse erreicht. Zukünftige Verbesserungen sind durch Kombination verschiedener Verfahren und auch durch feingliedrigere Datenauswertung in der ICD vorstellbar. Besonders geeignet wird der Zusammenschluss von Methoden eingeschätzt, die geringe Korrelationen aufweisen. Weitere Forschungen hierzu und zu den neuen Strukturmodellen der ICD-Systematik sind wünschenswert.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 13/19
Ungefähr die Hälfte aller Lymphomerkrankungen sind der Gruppe der indolenten Lymphome zuzuordnen. In dieser Deutschland weiten, retrospektiven, bevölkerungsbasierten Studie wurden repräsentative hämato-onkologische Behandlungszentren bezüglich ihrer diagnostischen und therapeutischen Strategien in der Behandlung indolenter Lymphome befragt um einen Überblick über die verwendenten diagnostischen und therapeutischen Verfahrensweisen und somit über die Therapierealität in Deutschland Ende 2006 zu erhalten und mit den aktuell gültigen Standards zu vergleichen. Dabei ist es bemerkenswert, dass die Patienten in dieser Untersuchung älter und in einem schlechteren Allgemeinzustandes waren als die Patientenkollektive der großen Phase III-Studien zur Therapieoptimierung indolenter Lymphome. In diesem Zusammenhang wirft der geringe Anteil an Patienten in klinischen Studien, die Frage auf, ob ältere Patienten und Patienten mit schlechterem Allgemeinzustand und/oder Begleiterkrankungen in diesen Studien unterrepräsentiert sind und dementsprechend die Studiendaten für dieses Patientenkollektiv nicht aussagekräftig sind. Genau für diese bei den indolenten Lymphomen große Patientengruppe werden daher spezielle Studien benötigt, um eine Fehlinterpretation der momentanen Datenlage zu vermeiden. Auffällig bei der Analyse der Daten sind die deutlich unterschiedlichen Therapiezielen in den behandelten Entitäten. Die behandelnden Ärzte scheinen im Gegensatz zur CLL nodale und Mantelzelllymphome für häufig heilbare Erkrankungen zu halten. Trotz der Tatsache, dass die meisten Patienten in fortgeschrittenem Stadium diagnostiziert wurden, für die es bis auf die allogene Transplantation bis heute keine eindeutig kurative Behandlungsoption gibt, waren die behandelnden Ärzte in 35% der Behandlungsfälle der Meinung, kurativ zu therapieren. Trotz der großen Bandbreite an unterschiedlichen Institutionen wurde die Erstlinien-Therapie in Deutschland vergleichsweise einheitlich durchgeführt. Die kombinierte Immunochemotherapie war die am meisten verwendete Therapiemodalität bei nodalen indolenten Lymphomen und Mantelzelllymphomen. Bei der CLL wurde Rituximab Ende 2006 noch zögerlich verwendet. Es wird interessant sein, ob die Daten der CLL-8 und der REACH-Studie in der Zwischenzeit zu einem Umdenken geführt haben. Gleiches gilt für die Daten der StiL-Studiengruppe zum Bendamustin, welches 2006 in der Erstlinien-Therapie nur vereinzelt angewendet wurde. Die Ansprechraten in der Erstlinien-Behandlung lagen im Gesamtkollektiv bei 83% (nodale indolente Lymphome 97%, CLL 74%, MCL 95%) mit 43% kompletten Remissionen. Im ersten Rezidiv lag die Gesamtansprechrate immer noch bei 76%. Interessanterweise erreichten die universitären Einrichtungen die besten Therapieergebnisse sowohl in der Erstlinientherapie als auch im Rezidiv, allerdings war das Patientenkollektiv der universitären Einrichtungen tendenziell jünger und wies weniger Risikofaktoren in Hinsicht auf den FLIPI-Index auf. Da die Beteiligung an klinischen Studien in den Universitätskliniken häufiger war als an den anderen Einrichtungen, lässt sich auch hier ein Selektions-Bias erkennen, der die Forderung nach großen Therapieoptimierungsstudien speziell für das Patientenkollektiv der onkologischen Praxen, untermauert.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 08/19
Hämatologische Nebenwirkungen zählen zu den häufigsten und bedeutendsten Nebenwirkungen der Chemotherapie und werden traditionell durch die Substitution von Blutbestandteilen therapiert. Da die Anzahl therapiebedürftiger Tumorpatienten allgemein zunimmt, ist in der Hämato-Onkologie mit einer steigenden Nachfrage an Blut- und Blutkomponenten zur Behandlung der chemotheraieassoziierten Nebenwirkungen zu rechnen. Begrenzte Verfügbarkeit, Risiken und Kosten der allogenen Bluttransfusion machen es auf der anderen Seite dringend notwendig, Blut- und Blutkomponenten möglichst rational einzusetzen. Um die Allokation der vorhandenen Ressourcen auch in Zukunft weiter zu optimieren, wird mehr Transparenz in Hinblick auf Einsatz und Kosten der allogenen Bluttransfusion im klinischen Alltag benötigt. Ziel dieser Arbeit war es, den Einsatz von Blutkomponenten bei Patienten mit chemotherapiebedingten hämatologischen Nebenwirkungen hinsichtlich Behandlungsmustern, Ressourcenverbrauch und Kosten zu analysieren und beispielhaft die Gesamtbehandlungskosten von Fällen mit besonders hohen transfusionsassoziierten Kosten der DRG-Vergütung gegenüberzustellen. Hierzu wurden die Häufigkeit hämatologischer Nebenwirkungen sowie die Transfusionspraxis und der Einsatz von Alternativen zur Bluttransfusion an Patienten mit NSCLC und malignen Lymphomen untersucht und für einige Behandlungsfälle exemplarisch Ressourcenverbrauch, Kosten und DRG-Erlös ermittelt. Die Datenerhebung fand im Rahmen einer prospektiven, longitudinalen Beobachtungsstudie mit konsekutivem Patienteneinschluss statt. Art und Schweregrade der hämatologischen Nebenwirkungen wurden prospektiv erhoben. Demographische und klinische Charakteristika zu Tumorerkrankung, Therapie, Behandlungsverlauf und Management der hämatologischen Nebenwirkungen sowie der Ressourcenverbrauch für die Subgruppen mit hohem Verbrauch an Blutkomponenten wurden aus der Patientenakte erfasst. In 67 der 633 untersuchten Chemotherapiezyklen wurden insgesamt 310 Erythrozyten-, Thrombozyten- und Plasmakonzentrateinheiten transfundiert. Damit benötigten 51 von 189 beobachtete Fälle (30%) zumindest einmal im Verlauf ihrer Erst- oder Zweitlinienbehandlung eine allogene Bluttransfusion. Sowohl in Bezug auf die Häufigkeit als auch auf die absolute Anzahl der transfundierten Einheiten stand bei den untersuchten Patienten die Transfusion von Erythrozytenkonzentraten im Vordergrund. 49 Patienten (26%) erhielten während 64 Zyklen insgesamt 210 Erythrozytenkonzentrate. Die Transfusion von Thrombozytenkonzentraten und GFP war mit 4% und 2% der Patienten erwartungsgemäß weit weniger häufig, führte jedoch zu einem Verbrauch in der Größenordnung von je 50 Transfusionseinheiten. Bis auf einen Anteil von 7% handelte es sich bei den eingesetzten Blutkomponenten ausschließlich um Standardpräparate. Dem Einsatz von Erythropoese stimulierenden Faktoren zur Reduktion des Transfusionsbedarfs an Erythrozytenkonzentraten scheint im Bereich der onkologischen Krankenhausversorgung keine große Bedeutung zuzukommen. Erythropoetische Wachstumsfaktoren wurden nur während sechs der 633 untersuchten Zyklen eingesetzt, in einem Zyklus zusätzlich zur Erythrozytentransfusion. Mit Hilfe von Subgruppenanalysen konnte gezeigt werden, dass sich der Einsatz von Blutkomponenten vor allem auf Zyklen mit schwerer Zytopenie (NCI CTCAE v3.0 Grad 3/4) und Zyklen mit Sepsis konzentrierte. Etwa 40% der Erythrozytenkonzentrate und fast 100% der Thrombozyten- und Plasmakonzentrate wurden in Zyklen mit Zytopenie Grad 3/4 transfundiert. Diese hatten einen Anteil von 33% an der Gesamtzahl der Chemotherapiezyklen. Für die Häufung war sowohl eine Steigerung der Transfusionshäufigkeit als auch der Transfusionsmenge in den betroffen Zyklen verantwortlich. Am häufigsten kam es in Zyklen mit Anämie Grad 3 zur Transfusion von Blutkomponenten (80% der Zyklen). Die durchschnittliche Transfusionsmenge war vor allem in den Zyklen mit Anämie und Thrombozytopenie Grad 3/4 deutlich erhöht und lag bei etwa 10 Transfusionseinheiten. In den vier Sepsiszyklen, die am Klinikum rechts der Isar behandelt wurden (1% der Gesamtzyklenzahl), wurden 35% der während der Studie eingesetzten Transfusionseinheiten verbraucht. Die durchschnittliche Transfusionsmenge war beinahe sechsmal so hoch wie die durchschnittliche Transfusionsmenge im Gesamtkollektiv (26,8 vs. 4,6 Einheiten). Bezogen auf alle Patienten, die mindestens eine Bluttransfusion erhielten, entstanden im Zusammenhang mit der Bluttransfusion aus der Perspektive des Krankenhauses Kosten in Höhe von durchschnittlich etwa €630 pro Patient. Am höchsten waren mit durchschnittlich €1.830 pro Patient die Kosten der Thrombozytentransfusion. Die transfusinonsassoziierten Kosten schwankten zwischen den Patienten sehr stark und betrugen im Median etwa €150 pro Patient. Bei zwei Patienten bestand im Zusammenhang mit einer Sepsis ein besonders hoher Transfusionsverbrauch mit assoziierten Kosten, die mehr als 30fach höher als die medianen Kosten waren. Die Analyse der Gesamtbehandlungskosten aller Sepsisfälle ergab nicht nur hohe transfusionsassoziierte Kosten, sondern insgesamt hohe Behandlungskosten in dieser Patientengruppe (Min.-Max.: €7.750-67.470). Kostentreiber waren in allen Episoden die Leistungen der Abteilungen gefolgt von den Arzneimittelkosten. Die Transfusionskosten hatten einen Anteil von 0-20% an den Gesamtbehandlungskosten der Sepsisbehandlung (Min.-Max.: €0-11.000). Die Heterogenität, die sich für die vier Sepsisfälle in Bezug auf Ressourcenverbrauch und Kosten zeigte, spiegelte sich in der DRG-Eingruppierung bzw. Vergütung insofern wider, dass vier verschiedene Fallpauschalen mit sehr unterschiedlicher Bewertungsrelation (3,035 bis 15,037) zur Abrechnung kamen. Durch den abgerechneten Erlös wurden dem Krankenhaus in zwei der betrachteten vier Sepsisfälle die durch das Sepsismanagement entstandenen Kosten vollständig erstattet. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit machen deutlich, dass die Gesamtzahl der transfundierten Einheiten auch in Patientengruppen, die nicht mit myeloablativer Dosisintensität therapiert werden, durchaus relevant ist. Die Kosten der Bluttransfusion zeigten sich sehr variabel, waren in einzelnen Fällen jedoch sehr hoch. Für die Fälle mit den höchsten transfusionsassoziierten Kosten schien der DRG-Erlös nicht immer den Aufwand und die Behandlungskosten abzudecken, wobei die Transfusionskosten in diesen Fällen nur einen Anteil von etwa 10% der Gesamtkosten ausmachten.