Podcasts about patientengruppe

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Best podcasts about patientengruppe

Latest podcast episodes about patientengruppe

PhysioBib Podcast
#60 Prof. Dr. Markus Ploner - EEG & MEG in der Schmerzwissenschaft

PhysioBib Podcast

Play Episode Listen Later Nov 12, 2023 59:14


In Folge #60 des PhysioBib Podcasts hatten wir Prof. Dr. Markus Ploner zu Gast. Er ist Neurologe und Professor für Human Pain Research an der Technischen Universität München und beschäftigt sich in seiner Forschung unter anderem damit, wie die Aktivität des Gehirn mithilfe von EEG und MEG erfassen können. Wir haben mit ihn darüber gesprochen, was uns die Methoden über Schmerzen erzählen können und welche Phänomene in der Schmerzwissenschaft damit untersucht werden können. Wir beleuchten, welche Rolle das zentrale Nervensystem bei chronischen Schmerzpatient*innen spielen kann, und erhalten Einblicke, wie sich die Therapie dieser Patientengruppe in Zukunft verändern könnte. Wie immer wünschen wir euch viel Spaß beim Hören dieser Podcast-Folge! Mehr spannende Einblicke und Informationen findest du auf unserer Website (https://physiobib.de/) und unserem Instagram-Profil (https://www.instagram.com/physio.bib/).

AMBOSS Podcast
Alterstraumatologie: Eine interdisziplinäre Herausforderung

AMBOSS Podcast

Play Episode Listen Later Oct 22, 2022 53:26


In der Alterstraumatologie gilt es, multimorbide, geriatrische Erkrankte fachgerecht zu behandeln. Über eine besondere Patientengruppe.

PTAheute
Folge 24: Eine Schwangere mit Kopfschmerzen in der Apotheke

PTAheute

Play Episode Listen Later May 13, 2021 13:44


Eine Schwangere betritt die Apotheke und möchte etwas gegen Kopfschmerzen. Viele würden nun am liebsten die Flucht nach hinten antreten, denn Schwangere sind eine sensible Patientengruppe. Sind die Arzneimittel auch tatsächlich sicher und wirksam für die Schwangere und das Kind? Ist keine Arzneimitteltherapie dann nicht die beste Therapie? In unserer neuen Podcast-Folge suchen wir nach Antworten.

What’s up Doc?! - Sprechstunde mal anders
Digitale Kommunikation – auch im Praxisalltag richtig nutzen

What’s up Doc?! - Sprechstunde mal anders

Play Episode Listen Later Apr 29, 2021 24:45


"What's up Doc?! - Sprechstunde mal anders" ist ein gemeinsamer Podcast von Doctolib, einem der führenden eHealth-Unternehmen in Europa, und Arzt & Wirtschaft, Deutschlands erstem Wirtschaftsportal für Heilberufler. Der Podcast widmet sich brennenden Fragen zu den Themen Wirtschaftlichkeit, Praxisorganisation und Digitalisierung und wird von Dr. Dierk Heimann moderiert.  In der 7. Folge spricht Dr. Dierk Heimann mit Jalal Gholami, Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie, über digitale Kommunikation im Praxisalltag. Jalal Gholami berichtet u.a. auf welche digitalen Kommunikationskanäle er setzt und welche Patientengruppe er über die jeweiligen Kanäle erreicht.  Weiterführende Informationen:   Kostenloser Doctolib-Praxisratgeber: „Digital und automatisiert - Tipps und Empfehlungen für die Patientenkommunikation von heute"   Auch von ARZT & WIRTSCHAFT finden Sie unter auw.de innerhalb der Rubrik „Digital“ interessante Beiträge zu diesem Thema.

Marktplatz Gesundheitswesen
35 Digital Health Talk – eSports: Viel mehr als nur Gaming!

Marktplatz Gesundheitswesen

Play Episode Listen Later Jan 13, 2021 46:54


Pünktlich zum Jahresbeginn diskutieren Alfred Angerer und Stefan Lienhard, Digital Manager der Schulthess Klinik, einen neuen und grossen Trend im Bereich Digital Health namens «eSport», bei welchem die vermeintlich widersprüchlichen Aktivitäten Sport und Videospiele miteinander verknüpft werden. Doch handelt es sich bei diesem Gamingthema auch wirklich um einen Sport, mit welchem sich das Gesundheitswesen beschäftigen sollte? Der Beantwortung dieser Frage und vieler mehr rund um das Thema eSports widmen sich heute Alfred und Stefan. Was sie herausstellen ist eindrücklich: Nur noch 38% der Schweizer Bevölkerung spielen keine Videospiele und eSport ist international ein Milliardengeschäft. So sollte es für jede Klinik, die sich auf den Bewegungsapparat spezialisiert hat – und damit auch die Schulthess Klinik – interessant sein, sich mit dieser potenziellen Patientengruppe von Gamern zu beschäftigen und diesen sowohl ein Präventions- als auch ein Behandlungsangebot bereitzustellen. Hören Sie in diesen Podcast, um noch mehr über das Thema eSports zu erfahren und wie die Schulthess Klinik diesbezüglich aufgestellt ist. Und lesen Sie bei Interesse zudem in diese erwähnten Paper, um die gehörten Inhalte zu vertiefen: DiFrancisco-Donoghue, J., Balentine, J., Schmidt, G., & Zwibel, H. (2019). Managing the health of the eSport athlete: an integrated health management model. BMJ open sport & exercise medicine, 5(1). Hüttermann, M. (2019). eSports Schweiz 2019: Eine Studie des Instituts für Marketing Management unter der Leitung von Marcel Hüttermann. Winterthur: Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften.

SWR2 Impuls - Wissen aktuell
Hoffnung auf Medikament zur Behandlung von Magersucht

SWR2 Impuls - Wissen aktuell

Play Episode Listen Later Sep 23, 2020 8:02


Magersucht ist eine schwerwiegende Essstörung. Betroffene bekommen Hilfe in Form von Psychotherapie. Ein Forscherteam hat jetzt bei einer kleinen Patientengruppe ein Medikament getestet, dessen Wirkung die Erwartungen der Forscher übertroffen hat. Christoph König im Gespräch mit Prof. Johannes Hebebrand, Kliniken der Universität Duisburg-Essen.

Die Zwei in Reflexstreifen
Vatertag-Spezial - Umgang mit alkoholisierten Patienten

Die Zwei in Reflexstreifen

Play Episode Listen Later May 21, 2020 42:06


Heute ist Vatertag. Häufig haben wir es dort mit alkoholisierten Patienten zutun. Daniel unterhält sich mit Marco über diese Patientengruppe, der diese aus der Sicht des Notarztes beleuchtet und berichtet über seine Erfahrungen im Rettungsdienst.

PTAheute
Folge 20: Eine Schwangere mit Kopfschmerzen in der Apotheke

PTAheute

Play Episode Listen Later Aug 6, 2018 13:47


Kennen Sie das? Eine Schwangere betritt die Apotheke und möchte etwas gegen Kopfschmerzen. Viele würden nun am liebsten die Flucht nach hinten antreten, denn Schwangere sind eine sensible Patientengruppe.

AirCampus Graz
Diffizile Diagnose

AirCampus Graz

Play Episode Listen Later May 14, 2018


Der Biomarker Troponin T ist ein wichtiges Diagnosetool für einen Herzinfarkt. Aber Vorsicht bei Skelettmuskelerkrankungen: Peter Rainer (Bild) und sein Team haben starke Hinweise darauf gesammelt, dass der Wert bei dieser Patientengruppe nicht immer aussagekräftig sein könnte. Der Beitrag Diffizile Diagnose erschien zuerst auf AirCampus.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 18/19

Zusammenfassung Die Schizophrenie ist eine der schwerwiegendsten psychiatrischen Erkrankungen mit weit reichenden psychischen und sozialen Auswirkungen auf die betroffenen Patienten und ihre Angehörigen. Die Lebenszeit-Prävalenz beträgt etwa 1%. Die Ergebnisse von Kopplungs- und Assoziationsuntersuchungen zeigen den starken Einfluss einer genetischen Komponente bei der Entstehung der Krankheit. Die bisherigen Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass es sich bei der Schizophrenie um eine genetisch komplexe Erkrankung handelt, deren Ätiologie sich durch das Zusammenwirken von Umweltfaktoren und genetischen Faktoren auszeichnet. Bislang ist es noch nicht gelungen, alle an der Pathogenese beteiligten Faktoren, vor allem aber die Mechanismen ihres Zusammenspiels zu entschlüsseln. Aufgrund von morphologischen und molekularbiologischen Untersuchungen sowie genetischen Kopplungs- und Assoziationsstudien fand sich eine Reihe von Suszibilitätsgenen für Schizophrenie, darunter auch das Gen DTNBP1. Es ist auf dem Chromosom 6 in der Region 22.3 lokalisiert und kodiert für das Protein Dysbindin-1. Im Gehirn nimmt dieses Protein Einfluss auf das Zytoskelett und die synaptische Plastizität und ist an der Signaltransduktion von Neuronen über NMDA- und GABA-Rezeptoren und damit am Glutamat- und Dopaminstoffwechsel beteiligt (Benson et al. 2001; Harrison und Weinberger, 2005). Morphologische Untersuchungen zeigen, dass die Konzentration von Dysbindin-1 in wichtigen Bereichen des Gehirns bei schizophrenen Patienten vermindert ist (Talbot et al. 2004; Tang et al. 2009). Eine Reihe von Assoziationsstudien, teils auch familienbasiert, haben in unabhängigen Kollektiven mit verschiedenstem ethnischen Hintergrund signifikante Assoziationssignale an unterschiedlichen Varianten im DTNBP1-Gen gefunden (Straub et al. 2002b; van den Oord et al. 2003; Schwab et al. 2003; Morris et al. 2003; van den Bogaert et al. 2003;, Tang et al. 2003; Kirov et al. 2004; Williams et al. 2004; Numakawa et al. 2004; Funke et al. 2004; de Luca et al. 2005; Duan et al. 2007; Riley et al. 2009 und Voisey et al. 2010). Dabei handelte es sich teilweise um Einzelbasen-Polymorphismen oder Haplotypen im DTNBP1-Gen, die sich als signifikant mit Schizophrenie assoziiert gezeigt haben. Folgestudien konnten diese Ergebnisse oftmals aber nicht bestätigen (Turunen et al. 2006, Datta et al. 2007, Joo et al. 2007, Holliday et al. 2006, Peters et al. 2008, Sanders et al. 2008; Strohmaier et al. 2010). In der vorliegenden Arbeit wurden die sechs Einzelbasenpolymorphismen, rs3213207, rs2619538, rs1011313, rs1047631, rs2056943 und rs2619522 untersucht. Bei ihnen hatten sich in Studien zuvor teilweise deutliche Assoziationsbefunde gezeigt. Die Marker wurden hier erneut an einem unabhängigen kaukasischen Kollektiv von 503 Patienten und 1290 gesunden Kontrollpersonen untersucht. Zustätzlich wurde die Patientengruppe in vier verschiedene Kategorien unterteilt, je nachdem ob Angehörige mit psychischen Störungen, mit Schizophrenie oder Angehörige 1.Grades mit Schizophrenie in der Familienanamnese vorlagen, sowie als vierte Gruppe das Patientenkollektiv insgesamt. Dabei zeigten sich in den unterschiedlichen Patientengruppen signifikante Assoziationshinweise und Trends zur Assoziation bei den Markern rs3213207 und rs2619538, der Marker rs1011313 zeigte lediglich Trends zur Assoziation mit Schizophrenie. Die höchste Signifikanz erreichte mit einem p-Wert von 0,034 der Marker rs3213207 in der Gruppe der Patienten mit schizophrenen Angehörigen. Hier trat der heterozygote Genotyp A/G signifikant häufiger bei Patienten auf als die homozygoten Genotypen A/A und G/G. Ebenfalls Signifikanzniveau erreichte der Marker rs2619538. Dabei zeigte sich in der Gruppe der Patienten mit schizophrenen Angehörigen ersten Grades ein signifikant niedrigerer Anteil homozygoter Träger des selteneren Allels Adenin bei einem p-Wert von 0,044. Die Marker rs1047631, rs2056943 und rs2619522 zeigten in dieser Arbeit keine Hinweise auf Assoziation mit Schizophrenie. Aufgrund der Ergebnisse dieser Arbeit und der anderer Forschungsgruppen besteht weiterhin Grund zur Annahme, dass es sich bei DTNBP1 um ein Suszeptibilitäts-Gen für Schizophrenie handelt. Zwar konnten auch in dieser Arbeit die positiven Assoziationsergebnisse von Vorläuferstudien nicht in vollem Umfang repliziert werden, jedoch stützen die Ergebnisse die Annahme, dass Variationen im DTNBP1-Gen an der Pathogenese der Schizophrenie beteiligt sind. Dabei weisen die Ergebnisse in dieser Arbeit durchaus darauf hin, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen positiver Familienanamnese in Bezug auf Schizophrenie und genetischen Variationen im DTNBP1-Gen. Gründe für die Inkonsistenz in den Ergebnissen der bisherigen Untersuchungen könnten die abweichenden Stichprobengrößen sowie die unterschiedliche ethnische Herkunft der untersuchten Kollektive sein. Auch die Einschlusskriterien für die Patienten- und Kontrollgruppen wichen voneinander ab. Vermutlich aber ist eine der Hauptursachen auch die genetische und phänotypische Heterogenität der Erkrankung an Schizophrenie. Weitere Studien mit höheren Fallzahlen werden nötig sein, um die genetischen Risikomarker auf dem DTNBP1-Gen und ihr mögliches Zusammenspiel mit Markern auf anderen Genen genauer zu detektieren.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 18/19
Verlauf von Magnesium- und Calciumwerten unter einer Therapie mit Cetuximab

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 18/19

Play Episode Listen Later Jul 23, 2015


Der in der Therapie von metastasiertem KRK und SCCHN etablierte Antikörper Cetuximab hat als häufige Nebenwirkungen Hypocalcämie, Hypomagnesiämie und ein akneiformes Exanthem. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob die Verläufe der Serumspiegel von Magnesium und Calcium sowie das Auftreten eines akneiformen Exanthems mit Baseline Patientenmerkmalen assoziiert ist. Zusätzlich wurden diese drei Nebenwirkungen mit dem Therapieansprechen und den Überlebenszeiten (PFS und OS) korreliert. Der Abfall des Serummagnesiumspiegels war dabei über die Therapiedauer progredient. Erstmals konnte ein stärkerer Abfall des Serummagnesiums nachgewiesen werden wenn neben Cetuximab eine Chemotherapie mit einem Platinderivat benutzt wurde. Keine der Baselinecharakteristika der Patienten war mit dem Auftreten einer Hypomagnesiämie assoziiert. In der Untergruppe der Patienten mit metastasierten kolorektalen Karzinom war ein Abfall des Magnesiumwertes um mehr als 5% des Ausgangswert nach zwei Therapiewochen signifikant mit einem längeren progressionsfreien Überleben und Gesamtüberleben assoziiert. Für das Auftreten einer Hypocalcämie fand sich eine eingeschränkte Nierenfunktion vor Therapiebeginn als unabhängiger Risikofaktor. Im Mittel fiel der Calciumwert nur um 3-5% vom Ausgangswert ab und verblieb dann auf diesem Niveau. Ein Abfall des Calciumwertes nach sechs Wochen Therapie auf weniger als 93,9% des Ausgangswertes war mit einem signifikant kürzerem Gesamtüberleben assoziiert. Das Auftreten eines akneiformen Exanthems korrelierte zwar mit dem der Hypomagnesiämie, es konnten jedoch nur leichte, nicht statistisch signifikante Vorteile im Gesamtüberleben und dem progressionsfreien Überleben für die hier untersuchte heterogene Patientengruppe festgestellt werden. In der täglichen Praxis sollte unter einer Therapie mit Cetuximab regelmäßige Kontrollen des Magnesiumspiegels durchgeführt werden. Nur so kann erkannt werden, dass unspezifische Beschwerden der Patienten wie Müdigkeit nicht nur tumorbedingt sondern eventuell auch durch Cetuximabtherapie bedingt sind.

os arbeit unter nur praxis keine vorteile niveau therapie zus patienten verl magnesium verlauf beschwerden calcium nebenwirkungen auftreten erstmals abfall kontrollen antik pfs chemotherapie gesamt risikofaktor krk karzinom cetuximab das auftreten der abfall nierenfunktion untergruppe patientengruppe scchn ddc:600 ausgangswert im mittel therapiebeginn therapiedauer ausgangswertes therapieansprechen serumspiegel exanthem
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 18/19
Einschränkungen der Handmotorik bei Patienten mit degenerativer Kleinhirnerkrankung während einer isometrischen Bewegungsaufgabe

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 18/19

Play Episode Listen Later Mar 12, 2015


In der vorliegenden Arbeit wurde die Handmotorik cerebellärer Patienten mit einer neuartigen feinmotorischen Bewegungsaufgabe untersucht. Bei der "Himbeer-Aufgabe" ist hervorzuheben, dass Probanden eine Zugkraft über ein Zeitintervall von 1-5 s entwickeln sollten. Erstmals wurde zudem die Modifikation aktiver Handbewegungen durch assoziatives Lernen untersucht. Erstens konnten Schwierigkeiten cerebellärer Patienten einen gleichmäßigen Kraftanstieg zu erzeugen, beobacht werden. Zweitens konnte mit Hilfe der hier erstmals auf einen physiologischen Datensatz angewandten Stochastic Frontier Analysis eine weniger ausgeprägte Kopplung von Griffkraft und Lastkraft während späterer Phasen des Zugkraftanstiegs in der Patientengruppe nachgewiesen werden. Drittens zeigte sich eine weniger häufige Änderung der Zugkraft nach einem konditionierenden Reiz in der Gruppe der cerebellären Patienten. Erklärt werden können die drei Beobachtungen über die Beeinträchtigung interner Forward-Modelle. Eine länger dauernde isometrische Bewegungsaufgabe stellt besondere Anforderungen an das ZNS. Gemäß des Konzepts der "discrete-event, sensory-driven control" erhält das ZNS nur am Anfang und am Ende der Bewegung für die Bewegungssteuerung geeignete sensorische Rückmeldungen. Dazwischen ist es auf Simulationen angewiesen. Gelingen keine adäquaten Vorhersagen, kann dies zu einem nicht-linearen Zugkraftverlauf ebenso wie zu einer beeinträchtigten Kopplung von Griffkraft und Zugkraft führen. Assoziatives Lernen des Zusammenhangs zwischen etwa einem Ton und einer in der Folge notwendigen Handlungsänderung könnte es dem ZNS ermöglichen, mit Hilfe eines genaueren internen Forward-Modells den Zeitpunkt der erforderlichen Handlungsänderung besser abzuschätzen. Mit den in dieser Arbeit objektivierten Defiziten cerebellärer Patienten konnte damit die Kleinhirnbeteiligung an internen Forward-Modellen sowie am assoziativen Lernen - Grundpfeilern sensomotorischer Konzepte - auch im Rahmen der Handmotorik weiter erhärtet werden.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 15/19
Läsionsanalyse exekutiver Funktionen bei chronischen zerebralen Läsionen nach epilepsiechirurgischem Eingriff anhand von "Turm von London" und "Turm von Hanoi" auf dem Tablet-PC

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 15/19

Play Episode Listen Later Apr 25, 2013


In der vorliegenden Studie sollten zwei neuropsychologische Tests, der Turm von Hanoi und der Turm von London (sogenannte Mehrzug-Puzzles), mittels Läsionsanalyse (Voxel-based Lesion-symptom Mapping, VLSM) daraufhin untersucht werden, welche anatomischen Bereiche des Gehirns für die Durchführung eine entscheidende Rolle spielen. Die Tests lagen in einer neuen, zur Bed-side Testung geeigneten Version auf Tablet-PC vor und sollten in Bezug auf ihre funktionelle Anatomie miteinander und mit anderen neuropsychologischen Testverfahren verglichen werden. Eine Gruppe von 22 Patienten wurde nach epilepsiechirurgischem Eingriff am rechten oder linken Frontal- oder Temporallappen neuropsychologisch und mittels hochauflösender 3D-Kernspintomographie untersucht. Die Daten wurden mit spezieller Software (MRIcroN,NPM Rorden 2010) prozessiert und ausgewertet. Als Ergebnis konnten pro Test Läsionsvoxel gefunden werden, die mit schlechtem Abschneiden im jeweiligen Test signifikant zusammenhingen; damit müssen diese Hirnregionen für die Verarbeitung des Tests im Gehirn notwendig sein oder zumindest eine kritische Rolle spielen. Die Ergebnisse der Tests wurden außerdem zu anderen Studien funktioneller Anatomie in Bezug gesetzt. Für viele der von uns verwendeten neuropsychologische Testverfahren konnte eine gute Kongruenz zu Resultaten anderer Studien festgestellt werden. Unsere Ergebnisse der Läsionsanalyse zu den Türmen von Hanoi und London ergaben – neben einer Beteiligung des linken Gyrus frontalis inferior - starke Hinweise auf eine Beteiligung der Temporallappen bei der Lösung der Puzzles. Sie wichen damit deutlich von unserer Erwartung und der Vergleichsliteratur ab, in der vor allem eine Beteiligung der Frontallappen, besonders des dorsolateralen präfrontalen Cortex, postuliert bzw. gefunden wurde. Diese Abweichung kann möglicherweise dadurch erklärt werden, dass die untersuchte Patientengruppe aufgrund der langjährigen Irritation des neuronalen Gewebes durch epileptische Anfälle - verbunden mit der Plastizität des Gehirns - eine besondere funktionelle Anatomie aufweist. Andererseits wäre auch denkbar, dass für die Lösung der Türme von Hanoi und London (als komplexe Tests) ein ganzes Netzwerk an Gehirnarealen eingesetzt werden muss, in dem die Temporallappen eine bislang unterschätzte Rolle spielen.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 14/19
Zelluläre Immunantwort und Herpesvirusinfektionen in der akuten schizophrenen Psychose unter Berücksichtigung der Stresswahrnehmung

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 14/19

Play Episode Listen Later Nov 15, 2012


Ziel der vorliegenden Arbeit war es, einen Beitrag zur Charakterisierung des Immunsystems von Patienten mit Schizophrenie zu leisten. In einer Fall-Kontroll-Studie wurden unbehandelte Patienten während der akuten Exazerbation einer Schizophrenie (n = 39) und im Verlauf (n = 25) untersucht. Als Kontrollgruppe dienten 39 freiwillige Probanden. Klinisch wurde die Psychopathologie mittels Perceived Stress und Positiv- und Negativ-Syndrom Skala erhoben. Parameter zu Charakterisierung des Immunsystems waren allgemeine zelluläre Immunantwort (Lymphozyten, Aktivierte und Naive/ Gedächtnis-T-Zellen, Monozyten), virusspezifische Immunantwort (EBV-/ CMV-spezifische T-Zellen, anti-EBNA/ -CMV IgG), Virusinfektion (EBV-/ CMV-DNA) und neuroendokrine Stressantwort (Cortisol). Der subjektive Stress korrelierte mit der Erkrankungsschwere (PSS x PANSS, r = 0.46, p = 0.02, n = 25). Eine Erhöhung der Granulozyten, Rauchen und subjektiver Stress erklärten die Variablilität in den Leukozyten besser als die Unterscheidung Patient oder Kontrolle (F(4,51) = 11.2, p = 0,00001). In der Patientengruppe waren CD4+ T-Zellen und B-Zellen proportional erhöht (48.1 (10.0) vs. 46.5 (10.9) %, p = 0.04; resp. 13.9 (5.1) vs. 11.8 (4.1) %, p = 0.01), zytotoxische Lymphozyten erniedrigt (CD8+ T-Zellen: 21 (6.0) vs. 25 (6.1) %, p = 0.005; NK-Zellen: 10.2 (4.8) vs. 12.4 (7.3) %, p = 0.04); Kein Unterschied konnte bzgl. der virusspezifischen T-Zell-Antwort und Infektionsrate von CMV und EBV zwischen den Gruppen festgestellt werden. In der Patientengruppe fand sich eine Assoziation zwischen Positivsymptomatik und CD3+CD25+ T-Zellen (F(1,25) = 5.95, p = 0.005) sowie depressiver Symptomatik mit CMV-Seropositivität (F(1,24) = 25.15, p = 0.0004). Die Ergebnisse dieser Arbeit haben im wesentlichen drei Implikationen für die Psychoneuroimmunologie der Schizophrenie: (1.) krankheits-assoziierter Stress trägt zu einem proinflammatorischen zellulären Immunstatus bei, (2.) eine weitere Charakterisierung der CD3+CD25+ T-Zellen könnte zur Aufklärung einer autoimmunen Prädisposition bei paranoider Schizophrenie beitragen, (3.) der Zusammenhang zwischen Seropositivität für CMV und depressiver Symptomatik weist auf eine depressive Untergruppe mit erhöhter Suszeptibilität und/oder Exposition hin.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 14/19
Häufigkeit und klinische Relevanz von KRAS Mutationen im metastasierten Dickdarmkarzinom

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 14/19

Play Episode Listen Later Oct 25, 2012


Seit gezeigt werden konnte, dass bei Patienten mit metastasiertem kolorektalem Karzinom (mKRK)eine Mutation im KRAS-Gen mit einem fehlendem Therapieansprechen bei einer Behandlung mit den gegen den Epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor (EGFR) gerichteten monoklonalen Antikörpern Cetuximab (Erbitux®) und Panitumumab (Vectibix®)vorliegt, werden mKRK-Patienten im großen Maßstab auf das Vorliegen einer KRAS-Genmutation untersucht. Nichtsdestotrotz fehlen bislang verlässliche Standardwerte für die Häufigkeit und die Art der auftretenden Mutations-Typen in dieser Patientengruppe. Zusätzlich mehren sich in den letzten Jahren Hinweise, dass Patienten mit einer Mutation im Codon 13 des KRAS-Gens sowohl klinisch als auch pathologisch eine eigene Gruppe darstellen. Daher war es das Ziel dieser Arbeit ein großes und homogenes Kollektiv von Patienten mit mKRK zu untersuchen und die Ergebnisse der KRAS-Mutationsanalyse mit pathologischen und klinischen Parametern zu korrelieren. Ein populationsbasiertes Patientenkollektiv mit 1018 mKRK-Patienten (davon 879 Primärtumore und 139 Metastasen) wurde unter Anwendung entweder der Didesoxy- oder der Pyro-Sequenzierungs-Technologie hinsichtlich des Vorhandenseins einer KRAS-Mutation untersucht. Zusätzlich wurde ein Kollektiv mit 273 mKRK-Patienten, die im Rahmen zweier klinischer Studien (FIRE-3- und AIO KRK-0104-Studie) Cetuximab als Erstlinientherapie erhalten hatten, analysiert. Im populationsbasierten Kollektiv zeigten 39,3% der mKRK-Patienten eine Mutation im Codon 12 oder 13 des KRAS-Gens. Die häufigste Mutation war die Glyzin/Aspartat-Substitution im Codon 12 (p.G12D, 36,0%), die Glyzin/Valin-Substitution im Codon 12 (pG12V, 21,8%) und die Glyzin/Aspartat-Substitution im Codon 13 (p.G13D, 18,8%). Diese drei Mutationen machten alleine 76,6% aller Mutationen aus und konnten sowohl in den Primärtumoren als auch in den Metastasen in gleicher Frequenz nachgewiesen werden. Die Korrelation des Mutationsstatus des klinischen Kollektivs zeigte einen signifikanten Unterschied zwischen KRAS-Wild-Typ, Codon 12-mutierten und Codon 13-mutierten Tumoren hinsichtlich einer synchronen Lymphknotenmetastasierung (p=0,018), Vorhandensein von Organ-Metastasen (p=0,009), einer Lebermetastasierung (p=0,025), einer Metastasierung in die Lunge (p=0,041), singulären Lebermetastasen (p=0,006) sowie einer Metastasierung in zwei oder mehr Organsysteme (p=0,047). Regressionsberechnungen zeigten einen signifikanten Unterschied zwischen Mutationen im Codon 12 und Codon 13 des KRAS-Gens bezüglich einer synchronen Fernmetastasierung (p=0,01), einer synchronen Lymphknotenmetastasierung (p=0,03) und einen statistischen Trend bezüglich dem Auftreten von Lebermetastasen (p=0,10). Die Frequenz von KRAS-Mutationen und die Prädominanz von drei Typen von Mutationen im Codon 12 und 13 in unserem großen und unselektionierten mKRK-Kollektiv bestätigt die bereits publizierten Daten aus kleinen und vorselektionierten Studien in der Literatur. Zusammenfassend kann eine Mutationsfrequenz von 40% und ein Cluster von drei Mutationstypen (p.G12D, p.G12V und p.G13D) als Referenzwert für die KRAS-Mutationsanalyse in der Routinediagnostik von Primärtumoren und Metastasen zugrundegelegt werden. Zusätzlich zeigen die Ergebnisse der klinischen Studie, dass mKRK-Patienten in Abhängigkeit vom KRAS-Status eine heterogene Gruppe darstellen. Im Vergleich zu KRAS Codon 12 Mutationen stellen mKRK mit einer Codon 13 Mutation ein klinisch aggressiveres Krankheitsbild dar, das durch ein vermehrtes Auftreten von loko-regionären Metastasen und Fernmetastasen zum Zeitpunkt der Erstdiagnose charakterisiert ist.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 14/19
Verlaufsstudie bei Melanompatienten nach Entfernung tumorbefallener Sentinel-Lymphknoten

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 14/19

Play Episode Listen Later Mar 1, 2012


Der bisherige Konsens, dass bei melanompositivem SLN-Befund eine CLND indiziert ist, wird zunehmend in Frage gestellt, da sich dabei selbst mit aufwändiger Diagnostik nur in 15-30% der Dissektate noch weitere Lymphknotenmikrometastasen finden lassen. Noch existiert aber kein neuer Konsens, bei welchen Melanompatienten mit SLN-Befall auf die erheblich morbiditätsbehaftete CLND verzichtet werden kann. Die vorliegende Daten- und Verlaufsanalyse bei insgesamt 276 Patienten mit jeweils mindestens einem melanombefallenen SLN aus zwei großen deutschen Hautkliniken (Augsburg und Göttingen) zielt darauf ab, geeignete Entscheidungskriterien für oder gegen eine CLND bei künftigen Melanompatienten zu erarbeiten. Als Voraussageparameter sowohl für die CLND-Befunde als auch für die Metastasierungsverläufe erwies sich die von Starz mikromorphometrisch definierte S-Klassifikation der in der aktuellen AJCC-Klassifikation berücksichtigten Anzahl der befallenen SLN als weitaus überlegen. Jeweils mindestens eine Melanommikrometastase in den auch immunhistochemisch aufgearbeiteten CLND-Dissektaten ließ sich nur bei 12% der S I Patienten und bei 16% der S II Patienten nachweisen. Im Gegensatz dazu lag bei S III der Prozentsatz der Dissektate mit Mikrometastasen bei 50%. Bei insgesamt 76 S I / S II Patienten, die sich nach ausführlicher Aufklärung gegen eine CLND entschieden hatten, ergab die Kaplan-Meier-Auswertung für den Nachbeobachtungszeitraum von fünf Jahren eine Manifestationsrate regionärer Lymphknotenmetastasen von 14%. Dies entsprach fast exakt den Erwartungen aus den o.g. histologischen Non-SLN-Untersuchungsergebnissen der anderen S I / S II Patienten mit CLND. Interessanterweise blieb aber auch diese Patientengruppe trotz CLND nicht komplett verschont von regionären oder postregionären Lymphknoten-metastasen im weiteren Verlauf. Die 5-Jahres-Rate betrug 10,5% und war im Log-Rank-Test nicht signifikant niedriger als bei den S I / S II Patienten ohne CLND. Die für denselben Zeitraum errechnete Fernmetastasierungsrate lag für S I / S II Patienten ohne CLND bei 14%, für jene mit CLND bei 19,5%, die melanombedingte Sterberate ohne CLND bei 6%, mit CLND bei 19%. Auch diese jeweiligen Unterschiede waren im Log-Rank-Test nicht signifikant. Die Anzahl der S III Patienten ohne CLND ist mit insgesamt elf aus beiden Städten für eine valide statistische Aussage zu klein. In diesem Fall muss auf die Ergebnisse aus laufenden multizentrischen Studien, speziell des Multicenter Selective Lymphadenectomy Trial 2 (MSLT-2) und der ähnlich von der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO) konzipierten deutschen Studie, gewartet werden. Vorläufig spricht die o.g. CLND-Datenlage mit einer Non-SLN-Metastasen-Detektionsrate von ca. 50% für eine Beibehaltung der CLND-Indikation bei dieser Patientengruppe. Demgegenüber deuten die Erfahrungen bei S I / S II Patienten auf einen zweifachen therapeutischen Effekt der nur gering invasiven SLNE hin: 1. Sie erspart der Mehrzahl dieser Patienten die spätere klinische Manifestation regionärer Lymphknotenmetastasen und potentiell daraus sich entwickelnder, meist fataler Fernmetastasen. 2. Sie kann ihnen mehrheitlich auch die Morbidität einer radikalen regionären Lymphknotendissektion ersparen.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 13/19
Therapierealität in Deutschland - Indolente Lymphome

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 13/19

Play Episode Listen Later Dec 1, 2011


Ungefähr die Hälfte aller Lymphomerkrankungen sind der Gruppe der indolenten Lymphome zuzuordnen. In dieser Deutschland weiten, retrospektiven, bevölkerungsbasierten Studie wurden repräsentative hämato-onkologische Behandlungszentren bezüglich ihrer diagnostischen und therapeutischen Strategien in der Behandlung indolenter Lymphome befragt um einen Überblick über die verwendenten diagnostischen und therapeutischen Verfahrensweisen und somit über die Therapierealität in Deutschland Ende 2006 zu erhalten und mit den aktuell gültigen Standards zu vergleichen. Dabei ist es bemerkenswert, dass die Patienten in dieser Untersuchung älter und in einem schlechteren Allgemeinzustandes waren als die Patientenkollektive der großen Phase III-Studien zur Therapieoptimierung indolenter Lymphome. In diesem Zusammenhang wirft der geringe Anteil an Patienten in klinischen Studien, die Frage auf, ob ältere Patienten und Patienten mit schlechterem Allgemeinzustand und/oder Begleiterkrankungen in diesen Studien unterrepräsentiert sind und dementsprechend die Studiendaten für dieses Patientenkollektiv nicht aussagekräftig sind. Genau für diese bei den indolenten Lymphomen große Patientengruppe werden daher spezielle Studien benötigt, um eine Fehlinterpretation der momentanen Datenlage zu vermeiden. Auffällig bei der Analyse der Daten sind die deutlich unterschiedlichen Therapiezielen in den behandelten Entitäten. Die behandelnden Ärzte scheinen im Gegensatz zur CLL nodale und Mantelzelllymphome für häufig heilbare Erkrankungen zu halten. Trotz der Tatsache, dass die meisten Patienten in fortgeschrittenem Stadium diagnostiziert wurden, für die es bis auf die allogene Transplantation bis heute keine eindeutig kurative Behandlungsoption gibt, waren die behandelnden Ärzte in 35% der Behandlungsfälle der Meinung, kurativ zu therapieren. Trotz der großen Bandbreite an unterschiedlichen Institutionen wurde die Erstlinien-Therapie in Deutschland vergleichsweise einheitlich durchgeführt. Die kombinierte Immunochemotherapie war die am meisten verwendete Therapiemodalität bei nodalen indolenten Lymphomen und Mantelzelllymphomen. Bei der CLL wurde Rituximab Ende 2006 noch zögerlich verwendet. Es wird interessant sein, ob die Daten der CLL-8 und der REACH-Studie in der Zwischenzeit zu einem Umdenken geführt haben. Gleiches gilt für die Daten der StiL-Studiengruppe zum Bendamustin, welches 2006 in der Erstlinien-Therapie nur vereinzelt angewendet wurde. Die Ansprechraten in der Erstlinien-Behandlung lagen im Gesamtkollektiv bei 83% (nodale indolente Lymphome 97%, CLL 74%, MCL 95%) mit 43% kompletten Remissionen. Im ersten Rezidiv lag die Gesamtansprechrate immer noch bei 76%. Interessanterweise erreichten die universitären Einrichtungen die besten Therapieergebnisse sowohl in der Erstlinientherapie als auch im Rezidiv, allerdings war das Patientenkollektiv der universitären Einrichtungen tendenziell jünger und wies weniger Risikofaktoren in Hinsicht auf den FLIPI-Index auf. Da die Beteiligung an klinischen Studien in den Universitätskliniken häufiger war als an den anderen Einrichtungen, lässt sich auch hier ein Selektions-Bias erkennen, der die Forderung nach großen Therapieoptimierungsstudien speziell für das Patientenkollektiv der onkologischen Praxen, untermauert.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 12/19
Extrakorporale Photopherese als Therapie der akuten steroidrefraktären Graft-versus-Host Disease nach allogener hämatopoetischer Zelltransplantation

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 12/19

Play Episode Listen Later Dec 9, 2010


Die akute GvHD stellt eine der Hauptkomplikationen nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation dar. Gerade bei Refraktärität auf die primäre Standardtherapie mit Kortikosteroiden liegt ein sehr hohes Risiko vor, an den Folgen der unbeherrschten GvHD oder an Infektionen im Rahmen der ausgeprägten Immunsuppression zu versterben. Bisher konnte keine Zweitlinientherapie bei Steroidrefraktärität als erfolgsversprechend etabliert werden. Die extrakorporale Photopherese ist eine extrakorporale Photochemotherapie, bei der mittels UVA-Licht und 8-Methoxypsoralen die behandelten Leukozyten in Apoptose gehen und anschließend zu einer Immunmodulation mit Entstehung einer Toleranz führen. Der genaue Mechanismus dieses gut tolerablen Verfahrens ist nicht abschließend geklärt. Nachdem die Anwendung im Rahmen der chronischen GvHD gute Ergebnisse erzielen konnte, werden zunehmend auch Patienten mit akuter GvHD mittels ECP behandelt. Bisher existieren jedoch nur wenige Vorberichte, die größte Studie umfasst 59 Patienten. In der hier vorliegenden retrospektiven Analyse von 30 Patienten mit steroidrefraktärer akuter GvHD wiesen 7 Patienten (23,3%) eine GvHD Grad II, 13 Patienten (43,4%) eine GvHD Grad III und 10 Patienten (33,3%) eine GvHD Grad IV auf. Die akute GvHD trat im Median an Tag 20 nach Stammzelltransplantation auf und im Median wurde 18 Tage nach Beginn der GvHD mit ECP gestartet. Die Kriterien des Ansprechens wurden abhängig von der benötigten Menge an Kortikosteroiden folgendermaßen definiert: CR bedeutet ein komplettes Absetzen der Kortikosteroide, PR eine maximale Dosis von 10 mg täglich, MR eine Reduktion der Dosis auf weniger als 50% der Ausgangsdosis vor ECP aber mehr als 10mg und NR eine Reduktion um weniger als 50% oder keinerlei Ansprechen. Nach einer medianen Anzahl von 15 ECP-Sitzungen über einen Zeitraum von 54 Tagen (Median) ergaben sich folgende Ansprechraten: 11 Patienten (36,7%) erreichten eine CR, 9 (30,0%) eine PR, 4 (13,3%) eine MR und 6 (20,0%) eine NR. Im Median konnten die Steroide von 150mg vor ECP auf 5 mg nach ECP reduziert werden. Während des Nachbeobachtungszeitraums von maximal 1073 Tagen und einer medianen Follow-Up-Zeit von 777 Tagen überlebten insgesamt 12 der 30 Patienten, entsprechend 40,0%. Das mediane Gesamtüberleben lag bei 394 Tagen. Ein signifikanter Unterschied (p=0,015) im Gesamtüberleben ergab sich zwischen Patienten mit GvHD Grad II (57,1) / Grad III (53,8%) und Grad IV (10,0%). Ebenso signifikant besser überlebten die Patienten, die sehr gut oder gut (CR und PR) auf die ECP angesprochen haben (OS 54,5% und 55,5%) im Gegensatz zu denen, die kaum (MR, OS 25,0%) oder nicht (NR, OS 0,0%) von der ECP profitierten. Patienten mit GvHD-Befall von maximal 2 Organen (OS 68,8%) zeigten einen signifikanten Überlebensvorteil (p=0,01) gegenüber den Patienten mit Befall von 3 oder mehr Organen (OS 7,1%). Weitere Parameter, die Einfluss auf das OS nehmen, aber aufgrund der kleinen Patientengruppe nicht statistisch signifikant waren, sind das Auftreten einer Mikroangiopathie (OS 41,2% ohne Mikroangiopathie versus 20,0% mit Mikroangiopathie), der Zeitpunkt der GvHD (OS 31,0% bei GvHD vor Tag 20 versus 50,0% bei GvHD ab Tag 20) und die Spender-Empfänger-Geschlechts-Konstellation (OS 60,0% bei weiblichem Spender/männlichem Empfänger versus 30,0% bei den anderen Konstellationen). Patienten, die zusätzlich zur ECP Sirolimus erhielten, erreichten bessere Überlebensraten als Patienten ohne Sirolimus (46,2% versus 35,3%).Die TRM ein Jahr nach SCT betrug 40%, wobei auch hier für GvHD Grad II und III im Gegensatz zu GvHD Grad IV ein deutlicher Vorteil vorhanden war. Die TRM an Tag 365 in den einzelnen Response-Gruppen teilt sich folgendermaßen auf: 18,2% in der CR-Gruppe, 22,2% in der PR-Gruppe, 50,0% in der MR-Gruppe und 100,0% in der NR-Gruppe. An Todesursachen führend waren infektiöse Komplkationen, teiweise in Kombination mit Folgen der GvHD. 83,3% der am Leben verbliebenen Patienten litten im weiteren Verlauf an einer chronischen GvHD, davon aber nur 33,3% an einer schweren chronischen GvHD. Als signifikanter Faktor für das Erreichen einer CR oder PR erwies sich in einer univariaten Analyse lediglich der Grad der GvHD. Zusammenfassend konnte durch Einsatz der ECP bei steroidrefraktären Patienten mit akuter GvHD im Vergleich zu anderen Therapieoptionen ein für die Situation der Steroidrefraktärität gutes Gesamtüberleben erreicht werden, wobei kein Überlebensunterschied zwischen Patienten mit CR und PR festzustellen war. Insgesamt profitieren jedoch nicht alle Patienten und die Effektivität sollte in Zukunft anhand prospektiver Studien genauer evaluiert werden.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 11/19
Diagnose und epilepsiechirurgische Behandlung pharmakoresistenter fokaler Epilepsien als umfassendes Protokoll mit speziellem Hinblick auf Behandlungsergebnisse und prognostische Faktoren läsioneller und nicht-läsioneller Fälle

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 11/19

Play Episode Listen Later Mar 4, 2010


Die Darstellung einer cerebralen Läsion in der Magnetresonanztomographie gilt in der Epilepsiechirurgie als einer der wichtigsten Hinweise auf den Ursprung epileptogener Aktivität bei Patienten mit fokaler Epilepsie. Bei Fehlen einer solchen Läsion wird die Lokalisierung der epileptogenen Hirnregion zu einem anspruchsvollen Unterfangen. Dies spiegelt sich in verschiedenen Studien mit Berichten von insgesamt schlechteren und teilweise unzureichenden Ergebnissen nicht-läsioneller epilepsiechirurgischer Patienten wieder. So wurde von einigen Studien sogar in Frage gestellt, ob es bei Patienten ohne nachweisbare Läsion im MRT überhaupt sinnvoll sei, eine Operation durchzuführen. Die Hauptintention dieser retrospektiven Studie lag in der Beantwortung dieser Frage. Hierfür untersuchten wir die Ergebnisse epilepsiechirurgischer Eingriffe bei den nicht-läsionellen Patienten unseres Kollektivs und verglichen diese mit den Ergebnissen der läsionellen Patienten. In diesem Rahmen versuchten wir zusätzlich prognostische Einflussfaktoren auf den postoperativen Anfallsstatus epilepsiechirurgischer Patienten zu finden, verglichen das Komplikationsrisiko der beiden Gruppen und untersuchten die Langzeiteffektivität der von uns durchgeführten epilepsiechirurgischen Interventionen. Zur Bestätigung der Unabhängigkeit gefundener signifikanter Zusammenhänge in den univariaten Analysen führten wir eine multivariate statistische Analyse mittels binärer logistischer Regression (forward selection) durch. In diese Studie wurden 192 Patienten, welche von August 1994 bis einschließlich Dezember 2006 in der Neurochirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Großhadern der Ludwig- Maximilians-Universität München operiert wurden, aufgenommen. Bei 20 dieser Patienten war im Rahmen der präoperativen Diagnostik keine fokale Läsion in der kraniellen Magnetresonanztomographie erkennbar, bei den übrigen 172 Patienten fand sich dagegen eine umschriebene Läsion. Alle Patienten wurden mindestens ein Jahr nachbeobachtet. Innerhalb des läsionellen Kollektivs fanden sich 129 temporale und 43 extratemporale Fälle (davon 27 frontal), im läsionellen Kollektiv 7 temporale und 13 extratemporale Fälle (davon 11 frontal). Die Einteilung der erreichten postoperativen Anfallskontrolle der Patienten erfolgte primär nach den beiden gängigen Klassifikationen nach Engel und nach Wieser/Lüders. Mit Hilfe der operativen Ergebnisse unserer Patienten führten wir eine Gegenüberstellung der beiden Klassifikationen durch, welche insgesamt eine vergleichbare Verteilung durch beide Systeme ergab. Zur Durchführung der weiteren Beobachtungen entschieden wir uns aufgrund der größeren internationalen Anwendung für die Engel-Klassifikation. Die Erhebung der postoperativen Anfallskontrolle des nicht-läsionellen Patientenkollektivs ergab mit 65% guten postoperativen Ergebnissen (Engel I-II) der Patienten und 55% Anfallsfreiheit (Engel I) insgesamt einen hohen Anteil deutlich gebesserter Patienten. Verglichen mit den Ergebnissen des läsionellen Kollektivs (79,7% Engel I, 89,5% Engel I-II) zeigte sich in der nicht-läsionellen Gruppe jedoch ein signifikant geringerer Anteil von Anfallsfreiheit (p=0,013) und guter postoperativer Anfallskontrolle (p=0,002). Nachfolgend untersuchten wir den Einfluss verschiedener prä-, peri- und postoperativer Faktoren auf prognostischen Wert bezüglich des postoperativen Anfallsstatus innerhalb des läsionellen, des nicht-läsionellen sowie des Gesamtpatientenkollektivs. Dafür nahmen wir, neben dem Vorliegen einer MRT-Läsion, folgende Faktoren mittels Durchführung univariater statischer Verfahren genauer unter Betracht: die Lokalisation des epileptogenen Fokus, die Durchführung invasiver Ableitungen, bekannte Risikofaktoren für die Epilepsieerkrankung, die neuropathologischen Befunde, das Geschlecht, das Alter bei Durchführung der Operation sowie die Erkrankungsdauer bis zur Durchführung des Eingriffs. Hier gefundene Faktoren mit statistischen Zusammenhängen mit einem p-Wert≤0,2 wurden als unabhängige Variablen in multivariate Modelle eingeschlossen. Folgende Faktoren zeigten in den univariaten Analysen einen signifikanten (p

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 10/19
Einfluss einer perioperativen Omega-3-Fettsäure Infusion auf die hämodynamische Funktion bei kardiochirurgischen Bypasspatienten

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 10/19

Play Episode Listen Later Oct 22, 2009


Herzchirurgische Eingriffe prädisponieren zu einer postoperativen systemischen Entzündungsreaktion (SIRS). Das ausgedehnte chirurgische Trauma, die Ischämie mit nachfolgender Reperfusion während extrakorporaler Zirkulation und der Fremdoberflächenkontakt durch Einsatz der HLM tragen dazu bei. Trotz Fortschritten auf den Gebieten der Pharmakologie, der Perfusions-Technologie, des kardiovaskulären Monitorings und der anästhesiologischen und chirurgischen Techniken kommt es bei einem kleinen Teil der Patienten zu einer schweren SIRS, dessen Ausmaß mit der Anzahl postoperativer Komplikationen korreliert und in abgeschwächter Form bei jedem Patienten auftritt. Ziel dieser Arbeit war es, den Einfluss des ω-3-haltigen Omegaven® auf die systemische Entzündungsreaktion im Vergleich zu Sojabohnenöl zu untersuchen. Da für den Einsatz von ω-3-Fettsäuren ein hemmender Effekt bei der Entstehung einer SIRS und der beteiligten Mediatoren in einer Reihe von Studien belegt wurde, war eine Studie zum Einfluss auf den Katecholamin- und Volumenbedarf von Bedeutung. Dafür wurde eine randomisierte, doppelblinde, plazebokontrollierte Interventionsstudie an 40 kardiochirurgischen Patienten durchgeführt, die sich einer Bypass-Operation unterzogen. Die Probanden der Verumgruppe erhielten perioperativ vier Infusionen mit Omegaven®, um einen schnellen Einbau in die Zellmembran zu gewährleisten. Die Gesamtmenge der applizierten Katecholamine in den ersten 48 Stunden nach Operation war in der Verumgruppe merklich geringer als in der Plazebogruppe, allerdings war der Unterschied statistisch nicht signifikant. Die Flüssigkeitsbilanz und die Volumensubstitution waren in beiden Gruppen nahezu identisch. Auch die anderen Wirksamkeitsparameter wie kardiale Arrhythmien, Volumengabe, maschinelle Beatmung, hämodynamische Parameter, Intensiv- und Krankenhausverweildauer und die Erfassung der Erkrankungsschwere durch SAPS II und TISS Score zeigten keine relevanten Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen. Insgesamt lässt sich feststellen, dass die meisten Patienten dieser Arbeit präoperativ eine normale kardiale Pumpfunktion und keine wesentlichen Begleiterkrankungen hatten und damit kein erhöhtes Risiko für das Auftreten eines SIRS bestand. Eine Reihe von Autoren haben eine eingeschränkte linksventrikuläre Pumpfunktion (EF 97 min) als die wesentlich Risikofaktoren für das Auftreten eines SIRS beschrieben. Sicherlich wäre der Katecholaminbedarf bei der Wahl einer Patientengruppe mit höherer Einschränkung der EF von unter 40 % wesentlich höher. Neben den relativ gesunden Patienten ist die geringe Fallzahl dieser Singlecenter Studie bestimmt limitierender Faktor für ihre Aussagekraft. Anstelle der ungünstigen Datenerhebung durch ein Singlecenter wäre eine größere Fallzahl mit einem Multicenter-Design und Patienten, die ein höheres Risiko für die Entstehung einer SIRS haben, zu fordern. Die Anwendersicherheit und Verträglichkeit von ω-3-Fettsäuren an kardiochirurgischen Patienten konnte auch in dieser Studie bestätigt werden. So waren die AEs in Bezug auf die Gesamtzahl aller Patienten und dem geringen Anteil dieser mit AEs in beiden Gruppen vergleichbar. Jedoch waren das Auftreten und die Art unterschiedlich. Bei den meisten Patienten der Plazebogruppe traten die AEs während der Behandlungsphase mit Studienmedikation in Form von Vorhofflimmern auf. Innerhalb der Verumgruppe traten hingegen die AEs meist nach der Behandlungsphase mit Studienmedikation auf und konnten oft in Verbindung mit chirurgischer Intervention und Wundheilungsstörungen gebracht werden. Eine Reihe dieser AEs wie Hämorrhagie, Hämatominfektion und Perikarderguß können mit einer veränderten Blutgerinnung in Zusammenhang gebracht werden, wie sie gewöhnlicherweise nach HLM auftritt. Trotz dem sonst als günstig beschriebenen Einfluss von ω-3-Fettsäuren auf kardiovaskuläre Erkrankungen und die Blutgerinnung traten diese AEs vermehrt in der Verumgruppe auf. Dem unterschiedlichen Zeitpunkt für das Auftreten von AEs, insbesondere dem Einfluss auf eine Entstehung von Vorhofflimmern, sollte in Zukunft mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Ein protektiver Einfluss für das Entstehen von Vorhofflimmern ist in letzter Zeit bereits in mehreren Studien bestätigt worden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass auch diese Arbeit die gute Verträglichkeit und den positiven Einfluss von Omegaven® auf die systemische Entzündungsreaktion bei herzchirurgischen Bypass-Patienten bestätigt.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 10/19
Bedeutung humaner Toll-like Rezeptoren bei der Abstoßung des transplantierten Herzens

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 10/19

Play Episode Listen Later May 7, 2009


Mit der vorliegenden Arbeit soll der Stellenwert des unspezifischen angeborenen Immunsystems im Rahmen der chronischen Transplantatabstoßung nach allogener orthotoper Herztransplantation näher dargestellt werden. Humane Toll-like Rezeptoren initiieren Signalübertragungswege beispielsweise über ihr Signaladaptermolekül MyD88 und induzieren damit die Translokation von NF-kB in den Zellkern. Dies startet in antigenpräsentierenden Zellen einen Reifungsprozess, welcher in Expression von kostimulatorischen Molekülen wie B7-1 und Freisetzung von pro-inflammatorischen Zytokinen wie IL-12 und TNF-a mündet. Dieses pro-inflammatorische Milieu kann zur Aktivierung der erworbenen Immunantwort mit Aktivierung und Differenzierung naiver T-Zellen zu TH1-Lymphozyten führen. Als ersten Hinweis einer möglichen Beteiligung des Toll-Rezeptorsystems an der Aktivierung von Effektorfunktionen des angeborenen Immunsystems haben wir die Regulation von hTLR2 und hTLR4 sowie die daraus resultierende Expression von B7-1 auf peripher zirkulierenden CD14+ Monozyten in Patienten nach Herztransplantation untersucht. Im Vergleich zu Patienten 1-3 Jahre nach Herztransplantation ohne Endotheldysfunktion, als frühes klinisch detektierbares Zeichen einer beginnenden Transplantatvaskulopathie, weisen zirkulierende Monozyten von Transplantatempfängern mit Endotheldysfunktion eine erhöhte Expression von hTLR2 und hTLR4 auf. Auch das kostimulatorische B7-1 Molekül und die nachgeschalteten freigesetzten Zytokine IL-12 und TNF-a sind bei der Patientengruppe mit endothelialer Dysfunktion signifikant erhöht.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 09/19
Ersatz des Schultergelenkes durch eine anatomische Schulterendoprothese

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 09/19

Play Episode Listen Later Nov 27, 2008


Die vorliegende prospektive Studie stellt eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Schulterendoprothetik am Universitätsklinikum München Großhadern dar. Während eines Beobachtungszeitraumes von 11 Jahren (1994–2005) wurden 102 Patienten mit einem anatomischen Schulterprothesendesign der dritten Generation vom Typ Aequalis versorgt. 64-mal wurde eine Hemiprothese implantiert, bei 38 Patienten wurde auch das Glenoid ersetzt. Das durchschnittliche Alter der Studienteilnehmer betrug 65,8 Jahre. Die Prothesenstandzeit belief sich im Mittel auf 44,5 Monate, bei einem Follow-up von 1,3 bis 126,8 Monaten. Alle Indikationen, die zu einem Gelenkersatz der Schulter führen können, wurden berücksichtigt. 42-mal wurde die Diagnose einer Omarthrose gestellt, 24 Patienten litten an der Folge einer alten Oberarmkopffraktur. Die Ätiologie einer Humeruskopfnekrose trat in 10 Fällen auf. 8-mal wurde eine Rheumatoide Arthritis diagnostiziert. 7 Patienten erlitten ein akutes Trauma des Humeruskopfes. Der Befund einer Instabilitätsarthropathie lag bei 4 Studienteilnehmern vor, die Sparte der Rotatorenmanschetten- Defektarthropathie war einmal besetzt. Insgesamt wurden 6 Revisionsoperationen durchgeführt. Die Patienten wurden sowohl klinisch als auch radiologisch nachuntersucht und mit den etablierten Scores nach Constant und Wülker bewertet. Es konnte bei allen Studienteilnehmern eine signifikante Verbesserung in den Score-Wertungen und im Bewegungsausmaß bewiesen werden. Im Adjusted Score nach Constant bedeutet dies einen Anstieg von 50,7 % auf 88,4 %. 134 Eine Gegenüberstellung der Hemi- und der Totalendoprothesen zeigte bei einem Glenoidersatz die besseren Ergebnisse. Im Constant-Score erlangten die Patienten mit Totalprothese 68,6 Punkte, die mit einer Hemiprothese versorgten Patienten 61,2 Punkte. Im Adjusted Constant- Score bedeutet dies einen Unterschied von 92,9 % für die TEP-Gruppe und 85,7 % für die Gruppe mit Teilimplantat. Es konnte zudem bei den Studienteilnehmern ohne Glenoidersatz die Ausbildung einer sekundären Glenoidarthrose beobachtet werden. Mit Auftreten dieses Pfannendefektes nahm auch die Wertung in den Scores und im Bewegungsausmaß zum Teil signifikant ab (Wülker-Score, Abduktion). Diese Resultate führen zu dem Schluss, die Indikation einer Totalendoprothese künftig großzügiger zu stellen, wenn auch die Implantation des Glenoidersatzes derzeit die größte Herausforderung darzustellen scheint. Beim direkten Vergleich der Patientengruppen mit akut erlittenem Trauma und veralteter Fraktur des Humeruskopfes schnitt die Kategorie der frischen Verletzung in allen Rubriken besser ab. Sie erreichte im Adjusted Constant-Score im Mittel Werte von über 100 %, also eine altersgerechte Funktion. Die Erstversorgung einer Humeruskopffraktur mit einer anatomischen Schulterprothese scheint nach diesen Erkenntnissen eine gute Option. Die Unterteilung der Patientengruppe mit veraltetem Trauma zeigte ein deutlich besseres Abschneiden derjenigen Patienten, die eine niedrige Kategorie nach Boileau belegten. Eine vorangegangene Malposition der Tuberkula oder eine Pseudarthrose führen demnach zu weniger guten Resultaten im Bewegungsausmaß und in den Score-Wertungen als bei Patienten, die präoperativ weniger anatomische Fehlstellungen aufweisen. In den Gruppen ohne traumatische Genese berechneten sich vor allem für die Omarthrose und die Humeruskopfnekrose sehr gute Resultate. Aber auch die Patientengruppe mit Polyarthritis konnte sich im Vergleich mit den präoperativ erreichten Wertungen signifikant verbessern. Für das Outcome der Patienten mit nichttraumatischer Indikationsstellung ist eine zufriedenstellende präoperative Funktion ausschlaggebend. 135 Bei der Behandlung von Erkrankungen des Schultergelenkes ist an eine frühe Implantation einer Prothese zu denken, um die Lebensqualität längstmöglich zu erhalten. Radiologisch diagnostizierte Lysezonen und Subluxationsstellungen blieben bis auf einen Fall einer Glenoidlockerung ohne klinische Konsequenz. Ein Einfluss der Prothesenstandzeit konnte ebenso wenig nachgewiesen werden wie ein Einfluss des Patientenalters zum Zeitpunkt der Operation. Die eingangs gestellten Fragen wurden mit der vorliegenden Arbeit umfassend untersucht und beantwortet. Im Allgemeinen decken sich die guten Resultate der hier vorgestellten Studie mit den Erfahrungen und Veröffentlichungen anderer Autoren. Insgesamt konnte auch in dieser Untersuchung eine sehr große Patientenzufriedenheit bestätigt werden, was in Zukunft auf eine erhöhte Akzeptanz des Schulterersatzes in der Bevölkerung wie auch in der Ärzteschaft hoffen lässt. Nach Erörterung der oben gestellten Fragen lässt sich schlussfolgern, dass die moderne Schulterendoprothetik bei einem berechenbaren Komplikationsrisiko eine erfolgreiche Intervention in der Versorgung von traumatischen wie auch nicht verletzungsbedingten Schultergelenksveränderungen darstellt und mit einer deutlichen Verbesserung der Schultergelenksfunktion bei allen Indikationen einhergeht.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 08/19
Neuropharmacologic investigation of the serotonin responsiveness in alcohol dependent patients and healthy probands

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 08/19

Play Episode Listen Later Mar 13, 2008


Die Alkoholabhängigkeit ist eine häufig chronisch verlaufende und multifaktoriell verursachte Erkrankung. Aus einer Reihe von Untersuchungen ist bekannt, dass ein signifikanter genetischer Einfluss auf das Risiko einer Alkoholabhängigkeit besteht. Außerdem wurden in den vergangenen Jahrzehnten große Anstrengungen unternommen, biologische Marker und so genannte intermediäre Phänotypen (Endophänotypen) zu identifizieren, die mit dieser Erkrankung im Zusammenhang stehen. Ein wichtiger zentraler Neurotransmitter ist Serotonin (5-HT), der u.a. auch die Regulation von endokrinen Funktionen, wie etwa der limbisch-hypothalamisch-hypophysär-adrenergen Hormonachse (LHPA) beeinflusst. Umgekehrt besteht auch ein Einfluss der LHPA auf die zentralnervöse serotonerge Funktion. Bei Alkoholabhängigen wurde durch vorangegangene Studien über Veränderungen dieses Systems berichtet, die von erhöhten Stresshormonwerten bei Intoxikationen und im Entzug bis hin zu Störungen der Stresshormonantwort (Cortisol und ACTH) auf exogene und endogene Stressoren reicht. Serotonin wird mit einer Reihe von psychischen Störungen, wie Abhängigkeitserkrankungen, Impulskontrollstörungen, Angststörungen und Depression, ursächlich in Verbindung gebracht. Insbesondere impulsive Verhaltensweisen beinhalten ein erhöhtes Risiko für das Entstehen von Abhängigkeitserkrankungen. So tragen Impulsivität als Verhaltensdisposition möglicherweise zu einem früheren Beginn, höherer Trinkmenge und vermehrter Rückfälligkeit bei. Wichtiger Bestandteil des serotonergen Systems ist der Serotonintransporter 5-HTT, der, präsynaptisch lokalisiert, durch den Rücktransport von Serotonin aus dem synaptischen Spalt die Konzentration und Wirkdauer dieses Neurotranmitters erheblich beeinflusst. Dieser Transporter ist der Wirkort von Serotoninwiederaufnahmehemmern (SSRI), zu denen auch Citalopram zählt. Für das Gen des 5-HTT wurde in der Promoterregion eine funktionell relevante genetische Variante (5-HTTLPR) mit 2 Allelen (S und L) berichtet, der sowohl die exprimierte Anzahl als auch die Wiederaufnahmekapazität des Transporter signifikant beeinflusst (S < L). Neuropharmakologische Untersuchungen, so genannte „Challenge - Studien“ mit serotoninagonistisch wirkenden Substanzen, wie etwa Fenfluramin oder p-Chloroamphetamin, berichteten über einen Zusammenhang zwischen der Funktion des serotonergen Systems, einer verminderten endokrinen Responsibilität mit vermehrt impulsivem Verhalten und Craving (Suchtdruck, Trinkdruck) bei Alkoholabhängigen im Vergleich zu gesunden Kontrollen. Der selektive Serotoninaufnahmehemmer Citalopram, der auch in einer intravenösen Applikationsform zur Verfügung steht, ist seit vielen Jahren als Medikament zur Behandlung von Depressionen und Angststörungen in Verwendung. Dieser SSRI hat wahrscheinlich im Vergleich zu bisher verwendeten serotonergen Substanzen den Vorteil der spezifischeren Wirksamkeit am 5-HTT und der besseren Verträglichkeit. Ziel dieser doppelblinden, randomisierten und kontrollierten pharmakologischen Challenge- Studie an Alkoholabhängigen und Kontrollpersonen mit Citalopram 0.4mg/kg Körpergewicht vs. Placebo ist es, die Wirkung dieses SSRI auf impulsives Verhalten und endokrine Responsibilität in Abhängigkeit vom Genotyp des 5-HTTLPR Polymorphismus zu messen. Dabei wurde als primäre Hypothese angenommen, dass Citalopram impulsives Verhalten, erfasst mit dem Continuous Performance Test (CPT), signifikant beeinflusst. Darüber hinaus wurde angenommen, dass die endokrine Responsibilität, erfasst über periphere ACTH Spiegel, durch den Genotyp des 5-HTTLPR Polymorphismus signifikant beeinflusst wird. Ebenfalls wird ein signifikanter Effekt des SSRI auf Craving, Befindlichkeit und Intoxikation vermutet. Die Messungen von Verhalten und ACTH Spiegel fanden jeweils zu 2 Zeitpunkten vor und bis zu 6 Zeitpunkten nach der Gabe von Citalopram (CIT) oder Placebo statt. Eingeschlossen wurden 11 männliche Patienten mit der DSM-IV- und ICD-10- Diagnose einer Alkoholabhängigkeit (Durchschnittsalter 36,5 ± 7,7 Jahre), abgeschlossenem Entzug und ohne aktuelle psychopharmakologische Behandlung, psychiatrische oder somatische Komorbidität sowie 12 geschlechts- sowie altersparallelisierte gesunde Kontrollpersonen (Alter: 32,5 ± 6,4 Jahre). Die Patienten wiesen eine durchschnittliche Dauer der Alkoholabhängigkeit von 8.9 ± 3.4 Jahren auf und konsumierten durchschnittlich 326,4 ± 220,8 g/Tag Alkohol in der Woche vor der Entzugsbehandlung. Die durchschnittliche Dosis von Citalopram betrug bei den Patienten 31,96 ± 4,45 mg und den Kontrollen 34,22 ± 7,65mg. Als erstes Ergebnis konnte festgestellt werden, dass Patienten und Kontrollpersonen eine nahezu gleich Anzahl an Fehlern im CPT machten. Allerdings war die Leistung bei beiden Gruppen unter CIT nach 180 Minuten signifikant gegenüber Placebo verbessert. Diese Veränderung war bei Alkoholabhängigen signifikant deutlicher. Somit konnte die erste Hypothese teilweise bestätigt werden. Während sich die endokrine Responsibilität von ACTH unter Placebobedingungen bei Alkoholabhängigen niedriger als bei Kontrollen zeigte, war sie bei beiden Gruppen unter CIT signifikant größer als unter Placebo (bis 90 minuten nach Gabe, p < 0.01). Allerdings konnte kein signifikante Unterschied zwischen Alkoholkranken und Kontrollen für die ACTH Spiegel unter CIT gefunden werden. Genetische Varianten des 5-HTT wiesen keinen signifikanten Zusammenhang mit ACTH Spiegeln unter CIT oder Placebo auf. Die Gruppe der Alkoholabhängigen wies aber unter CIT im Vergleich zu Placebo nicht signifikant mehr Craving auf. Demgegenüber berichteten die Patienten und die Kontrollen unter CIT mehr über Angst (für beide Gruppen, p< 0.05) im Vergleich zu Placebo. Abschließend berichteten die Kontrollpersonen unter Verum über mehr subjektive Zeichen einer alkoholartigen Intoxikation als die Alkoholkranken (p < 0.05). Somit konnte in dieser placebokontrollierten und doppelblinden Studie die Hypothese bestätigt werden, dass der SSRI CIT einen eher günstigen Einfluss auf impulsives Verhalten hat. Dies ergibt möglicherweise Hinweise auf den sinnvollen therapeutischen Einsatz dieser Gruppe von Antidepressiva bei Alkoholabhängigen. Demgegenüber konnten kein Einfluß auf Craving bei der Patientengruppe gefunden werden. Ebenfalls konnte die Hypothese des Zusammenhanges von genetischen Varianten des Serotonintransporters, der auch Wirkort von CIT ist, mit der endokrinen Responsibilität (ACTH) nicht bestätigt werden. Limitation der Studie ist sicherlich die relativ kleine Fallzahl (11 Patienten und 12 Kontrollpersonen).

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 08/19
Die sprunggelenksnahe Unterschenkelfraktur im Kindes- und Jugendlichenalter

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 08/19

Play Episode Listen Later Jan 24, 2008


Einleitung: Sprunggelenksnahe Unterschenkelfrakturen zählen zu den häufigsten Verletzungen, die bei Kindern bisher kaum beziehungsweise pedographisch noch nicht ausführlich in der Literatur Bedeutung fanden. Bei operativer Versorgung zeigen sich bezüglich Patientenzufriedenheit, des funktionellen Ergebnisses und des radiologischen Befundes sehr gute Behandlungsergebnisse, jedoch können signifikante Gangbildveränderungen beobachtet werden. Die Ergebnisse aus dem Erwachsenenalter können aber nicht einfach in das Kindesalter übernommen werden. Nach einem Trauma am Bein stellen die klinische Untersuchung, Röntgen, Computertomographie bzw. Kernspinuntersuchung den ebräuchlichen Weg dar. Diese sind jedoch nicht ausreichend um die Komplexität des Ganges zu beurteilen. Fragestellung: Ziel dieser Untersuchung ist die vergleichende Analyse des Fußes sowohl intraindividuell zwischen unverletzter unterer Extremität und ehemals bei sprunggelenksnaher Unterschenkelfraktur im Kindes- und Jugendlichenalter osteosynthetisch versorgter Extremität, als auch interindividuell zu einem Normalkollektiv. Material und Methoden: Retrospektiv wurden insgesamt 37 Patienten (Durchschnittsalter 17,6 Jahre bei Nachuntersuchung) mit operativ versorgten sprunggelenksnahen Frakturen bei einer Latenzzeit (Unfalltag bis Nachuntersuchung im Mittel) von 62 Monate mit Fragebogen, klinischer Untersuchung und mit der dynamischen Pedographie (EMED-SF-4, Firma Novel GmbH, München, Deutschland) nachuntersucht. Als Vergleichsgruppe wurden im gleichen Altersbereich (10 bis 24 Jahre) gesunde Probanden (N=46) akquiriert. Aufgrund der besonderen Verhältnisse bei Kindern, insbesondere des Wachstums, wurden drei Altersgruppen gebildet (10-13, 14-17 und 18-24 Jahre). Ergebnisse: Alle befragten Personen sind mit der Therapie zufrieden, jedoch sind nur 25 Patienten schmerzfrei und 9 Leute können nicht dasselbe sportliche Level wie zuvor erreichen. Unter Verwendung eines Clinical Scores erreichen drei Patienten ein schlechtes klinisches Ergebnis (8%). Bei der komplexen Ganganalyse zeigen sich bei diesen drei Patienten Auffälligkeiten, bei allen anderen nicht. Bezüglich der Analyse der Fußfläche zeigt sich annährend Symmetrie bis auf beide Patienten mit schlechtem klinischen Ergebnis der ältesten Gruppe mit verkleinerter Fußfläche auf der verletzten Beinseite. Annähernd gleiche Kontaktzeiten weisen alle Patienten bis auf drei (zwei aus der schlechten Gruppe) mit einer stärkeren Verlängerung der Bodenkontaktzeit auf der unverletzten Seite auf. Es finden sich signifikante verminderte Spitzenkraftwerte auf der verletzten Seite im Seitenvergleich bei den 14-17 jährigen, auf der unverletzten bei den 18-24 jährigen Patienten mit gutem klinischen Ergebnis. Die mittlere Patientengruppe zeigt jedoch eine signifikante Entlastung der medialen Ferse auf der verletzten Seite hinsichtlich des Spitzendruckes im Seitenvergleich. Erhebliche Veränderungen bezüglich des Maximaldruckes, Relativimpulses und speziell berechneten Verhältnis-Indizes (MLF, FFI, VFI) weisen aber alle drei Patienten mit schlechtem klinischen Ergebnis auf. Interessanterweise weisen die Probanden ebenfalls zum Teil signifikante Veränderungen auf. Diskussion: Es kann aufgezeigt werden, dass die Patienten, wie die Vergleichsgruppe, asymmetrisch laufen, somit keine perfekte Symmetrie aufweisen. Jedoch muss man in ganz besonderem Maße beachten, dass die operativ versorgten Kinder sich zum Teil noch im Wachstum befinden und dieses je nach Zeitpunkt des Traumas Einfluss nehmen kann. Ferner ist zu bedenken, dass Asymmetrien in der Ganganalyse, wie bei den Probanden gefunden, nicht an klinische Beschwerden geknüpft sein müssen. Die drei Patienten mit schlechtem klinischen Ergebnis weisen jedoch erhebliche asymmetrische Gangmuster auf. Schlussfolgerung: Die Kombination aus einem Clinical-Score mit der kostengünstigen, nicht schmerzhaften dynamischen Pedographie kann Untersucherunabhängig zusätzliche Informationen bei stattgehabter älterer Sprunggelenksverletzung liefern. Schlechte Verläufe können so frühzeitig erkannt und beeinflusst werden. Die gefundenen Ergebnisse können bezüglich der dadurch frühzeitig entdeckten posttraumatischen Arthroseentwicklung als Fortschritt gesehen werden. Die vergleichende klinische und pedographische Analyse des Fußes zwischen unverletzter und ehemals verletzter unterer Extremität scheint mit zusätzlichem interindividuellen Vergleich zu einem Normalkollektiv auch in der Routineuntersuchung sinnvoll.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/19

Das Ziel dieser Arbeit war, das Erkennen von Gesichtsausdrücken bei Patienten mit akutem Schlaganfall zu untersuchen. Die rekrutierte Patientengruppe erlitt einen erstmaligen Schlaganfall, und wies keine Demenz sowie keine Sprachstörung auf. Zudem wurden keine Patienten mit einer depressiven Symptomatik eingeschlossen. Die in dieser Arbeit angewandten Gesichtsausdrücke sind die sechs primären Emotionen (Wut, Angst, Ekel, Trauer, Überraschung und Freude), die aus der Emotionstheorie von Ekman bekannt sind. Die Patientengruppe bestand aus 26 Patienten, davon waren 11 Patienten von einem rechtshemisphärischen und 15 von einem linkshemisphärischen Schlaganfall betroffen. Es wurde auch untersucht, ob das Erkennen von Gesichtsausdrücken im Zusammenhang mit bestimmten unabhängigen Variablen steht. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass das Geschlecht keine signifikante Rolle (p=0,13) beim Erkennen von Emotionen spielt. Rechts- oder linkshemisphärische Läsionen scheinen das Erkennen von Gesichtsausdrücken ebenso nicht zu beeinflussen (p=0,54). Die Fragestellung, ob MMST – Werte das Erkennen von Gesichtsausdrücken beeinflussen, hatte ein negatives Ergebnis. Das Erkennen von Gesichtsausdrücken hingegen zeigte sich herabgesetzt. Insbesondere erzielte die gesamte Patientengruppe bei den negativen Emotionen Ekel und Angst niedrige Scores im Vergleich zu den Normwerten. Die falsche Einordnung von negativen Emotionen insbesondere der Angst könnte zusätzlich dazu führen, dass Situationen schlechter erkannt oder unterschätzt werden. Infolgedessen liegt auch eine Veränderung des sozialen Verhaltens nahe und dies würde zu einer eventuellen Belastung der Betreuer und Angehörigen führen. Wie bereits in anderen Studien berichtet, könnten Schwierigkeiten im Erkennen von Emotionen auch die Vorstufe von einer post-stroke Depression darstellen. Falls der Zusammenhang tatsächlich bestünde, könnte für Patienten der FEEST als Verfahren angewandt werden, um eine post-stroke Depression eventuell rechtzeitig zu erkennen und dieser vorzubeugen.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/19
Die Entwicklung und Validierung eines Prognosescores für Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie unter Einbeziehung der zytogenetischen Remission als einer zeitabhängigen Kovariablen

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/19

Play Episode Listen Later May 9, 2007


Ziel vorliegender Arbeit war die Entwicklung eines Prognosesystems für Überlebenswahrscheinlichkeiten von Patienten, deren Primärtherapie auf Interferon (IFN)-alpha basiert. In Erweiterung eines bereits existierenden, validierten Prognosesytems, dem New CML-Score, welcher sich auf ausschließlich zum Diagnosezeitpunkt erhobene Baselinevariablen stützt, sollten dabei Therapieverlaufsdaten zur zytogenetischen Remission die Prognoseergebnisse weiter verfeinern. Der New CML-Score diskriminiert drei Risikogruppen (Niedrigrisiko, mittleres Risiko, Hochrisiko) mit statistisch signifikant unterschiedlichen Überlebenswahrscheinlichkeiten (www.pharmacoepi.de). Alle in der IFN-alpha-Ära üblicherweise (d.h. zu 90%) erfassten und bereits von der Entwicklung des New CML-Scores als (potenziell) prognostisch relevant bekannten Baselineparameter wurden bei der Modellentwicklung berücksichtigt: Alter, Geschlecht, Hämoglobin, Leukozytenzahl, Blasten, Basophile, Eosinophile (alle drei aus dem peripheren Blut), Thrombozytenzahl und Milzvergrößerung. Die zytogenetische Remission (ZR) wurde mit Hilfe der beiden dichotomen Ereignisvariablen „Erreichen einer ersten partiellen ZR (1-35% Ph-positive Metaphasen)“ und / oder „Erreichen einer ersten kompletten ZR (0% Ph-positive Metaphasen)“ modelliert, da beide Resultate zu signifikant günstigeren Überlebenswahrscheinlichkeiten geführt hatten. Das neue Prognosesystem identifizierte vier Risikogruppen (Niedrigstrisiko, niedrigeres Risiko, höheres Risiko und Höchstrisiko). Angesichts der hohen Überlebenswahrscheinlichkeiten der Niedrigstrisikogruppe wurde das Ziel, mit einem neuen Prognosesystem im Therapieverlauf eine Patientengruppe zu finden, die von einem Behandlungsbeginn mit IFN-alpha besonders profitieren könnte – ohne dabei die Patienten mit initialem Höchstrisiko außer Acht zu lassen – erreicht. Die deutliche, statistisch signifikante Trennung dieser unterschiedlichsten Risikogruppen wurde durch eine von der Modellentwicklung unabhängige Validierungsstichprobe bestätigt. Das neue Prognosesystem gibt ein methodisches Beispiel für die Entwicklung und Validierung eines Prognosesystems unter Berücksichtigung von Informationen aus dem Therapieverlauf. Dabei war es insbesondere möglich, die Gewinnung eines von einer festen Landmark unabhängigen Prognosesystem aufzuzeigen, dessen Risikogruppen über die ersten beiden Therapiejahre, während derer die zytogenetische Remission im Brennpunkt steht, zu jedem frei wählbaren Entscheidungszeitpunkt auf dieselbe Weise leicht berechnet werden können. Die maximal zwei Risikogruppenwechsel in ausschließlich günstigere Stadien unterstützen die einfache Anwendbarkeit des Prognosesystems und die Interpretierbarkeit der Überlebenswahrscheinlichkeiten seiner Risikogruppen. Für die Patienten ist das Ausschließen einer Risikogruppenverschlechterung psychologisch von positiver Bedeutung. Nach (früher) Stabilisierung der Überlebenskurve zur Niedrigstrisikogruppe können mit Hilfe von Simon-Makuch-Kurven die Überlebenswahrscheinlichkeiten aller vier Risikogruppen – ohne einschränkende Landmark – jederzeit nach dem aktuellsten Informationsstand berechnet werden. Für immer noch viele mit IFN-alpha als Primärtherapie behandelte Patienten sind die prognostizierten Überlebenswahrscheinlichkeiten der Niedrigstrisikogruppe von Bedeutung.

Psychologie und Pädagogik - Open Access LMU - Teil 02/02
Psychische Belastung, Alkoholabhängigkeit und Rauchen

Psychologie und Pädagogik - Open Access LMU - Teil 02/02

Play Episode Listen Later May 1, 2007


Die Prävalenz des Tabakkonsums ist bei Personen mit einer Neigung zur Depression höher als in der Allgemeinbevölkerung. Gleiches gilt für Personen mit einer Erkrankung aus dem schizophrenen Formenkreis. Alkoholabhängige Patienten weisen eine höhere psychische Belastung auf als nichtabhängige Personen. Bislang ungeklärt ist, inwiefern sich die rauchenden von den nichtrauchenden alkoholabhängigen Personen hinsichtlich ihrer psychischen Belastung unterscheiden. Es wurden Daten von 1403 Patienten mit der Hauptdiagnose „Alkoholabhängigkeit“ aus 40 Suchtrehabilitationskliniken zu Beginn der stationären Behandlung erhoben. 84% der Stichprobe sind Raucher. Die Messung der subjektiv empfundenen psychischen Symptombelastung erfolgte mittels der neun Skalen des Brief Symptom Inventory (BSI). Innerhalb der untersuchten Population der alkoholabhängigen Patienten weisen die zusätzlich rauchenden Patienten in den Bereichen Zwanghaftigkeit (T-Werte: 58 vs. 55), Depressivität (T-Werte: 64 vs. 61), Aggressivität (T-Werte: 59 vs. 55) und Psychotizismus (T-Werte: 63 vs. 59) signifikant höhere Werte auf als die Vergleichsgruppe. Diese Ergebnisse implizieren eine im Durchschnitt höhere Symptombelastung von rauchenden Alkoholpatienten im Vergleich zu nichtrauchenden Patienten. Dies impliziert eine klarere Diagnostik dieser Patientengruppe sowie das Bereitstellen von intensiveren Tabakentwöhnungsmaßnahmen für spezifische Subgruppen von Rauchern. Die Ergebnisse können als mögliche Erklärung herangezogen werden, weshalb diesen Patienten eine Aufgabe des Tabakkonsums besonders schwer fällt. Zu diskutieren bleibt die Richtung der Kausalität.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/19
EPoDia – Studie. Evaluation Präoperativer Diagnostik. Evaluation einer neuen Leitlinie zur präoperativen Diagnostik hinsichtlich medizinischer Effizienz und Wirtschaftlichkeit

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/19

Play Episode Listen Later Jul 6, 2006


Einleitung Präoperative Routinediagnostik, wie ein 12-Kanal-EKG, Röntgenthoraxübersichtsaufnahmen und Laboruntersuchungen, wird in nahezu allen Bereichen der anästhesiologisch-operativen Versorgung zur objektiven Einschätzung des zu erwartenden anästhesiologisch-operativen Risikos eingesetzt. Die Vielzahl von existierenden internationalen und nationalen, aber auch abteilungsinternen Leit- und Richtlinien zur präoperativen Diagnostik vor anästhesiologisch begleiteten Eingriffen sind selten Evidenz-basiert und führen häufig zu ungeregelten Arbeitsabläufen, einem zeitlichen und personellen Mehraufwand, hohen Kosten sowie unnötiger Patientenbelastung. Zielsetzungen Die Implementierung einer neu gestalteten „Leitlinie zur präoperativen Diagnostik“ wird zur Beurteilung der Effizienz, der Umsetzung und der ökonomischen Einsparpotentiale bei gleicher oder verbesserter medizinischer Versorgungsqualität und Sicherheit evaluiert. Material und Methodik Die vorliegende Studie vergleicht zwei Patientengruppen von insgesamt 800 Patienten mit einer elektiven oder dringlichen Operationsindikation (ausgenommen Notfalloperationen) einer universitätsklinischen Station mit unfallchirurgischem Schwerpunkt aus zwei Halbjahreszeiträumen der Jahre 2000 und 2001. Die Patientengruppe 2000 wurde retrospektiv, das heißt vor Einführung der „Leitlinie zur präoperativen Diagnostik“, die Patientengruppe 2001 in einem prospektiven Ansatz nach deren Einführung untersucht. Die untersuchte “Leitlinie zur präoperativen Diagnostik” beinhaltet auf die Anamnese gestützte sowie klinische Indikationen, die Hinweise auf ein erhöhtes kardiopulmonales Risiko geben. Sie berücksichtigt zudem das Alter sowie das geplante Narkoseverfahren als Indikation für die Durchführung einer apparativen Diagnostik: - EKG: m ≥ 45 Jahre, w ≥ 55 Jahre - Röntgenthorax und Basislabor [Quick, apTT, Thrombozyten, Hb, Kalium, Kreatinin]: Patienten ≥ 65 Jahre - Gerinnungslabor: alle Patienten, die für eine rückenmarksnahe Anästhesie in Frage kommen Mithilfe einer speziellen, für diesen Zweck entwickelten Microsoft Access 2000®-Datenbank wurden Daten der Protokolle der präoperativen anästhesiologischen Visite, des Krankenhausinformationssystems (Stammdaten, Laborwerte, Radiologiedaten), der Narkoseprotokolle sowie der Protokolle aus der Aufwachraumeinheit erfasst und ausgewertet. Wichtigste Resultate Mit Einführung der „Leitlinie zur präoperativen Diagnostik“ konnte die Anzahl der Patienten, die eine EKG-, Röntgenthorax- und Basislaboruntersuchung erhielten, signifikant um 71,3% reduziert werden. Im Einzelnen kam es zu differenzierten Veränderungen: Während EKG-Untersuchungen von 75,1% auf 57,3% (minus 23,7%) und Röntgenthoraxuntersuchungen von 61,6% auf 16,4% (minus 73,4%) gesenkt werden konnten, blieben Basislaboruntersuchungen (94,5% auf 95%) und Gerinnungslabor (94,1% auf 94,7%) unverändert. Infolge der vermehrten Durchführung indizierter Untersuchungen nahm der Anteil pathologischer Befunde bei EKG-Untersuchungen von 20,1% auf 28,6% (plus 42,3%) und bei Röntgenthoraxuntersuchungen von 14,2% auf 93% (plus 554,9%) zu. Es erfolgte ebenfalls ein Anstieg des Anteils pathologischer Befunde bei den Basislaboruntersuchungen: Hämoglobin: von 14,4% auf 20% (plus 38,9%); Kalium: von 0,7% auf 1,1% (plus 57%); Kreatinin: von 2,4% auf 4,2% (plus 75%); Quick: von 5,9% auf 6,6 (plus 11,9%); apTT: von 11% auf 12% (plus 9,1%); Thrombozyten: von 4,4% auf 6% (plus 36,4%). Kardiopulmonale Risikopatienten zeigten im Vergleich zu kardiopulmonal unauffälligen Patienten bei allen präoperativen Diagnostikverfahren signifikant häufiger pathologische Untersuchungsergebnisse. Die Inzidenz intra- bzw. postoperativer Auffälligkeiten waren bei diesen Patienten statistisch unverändert (G 2000: 48,8% bzw. G 2001: 56,4%; p=0,221). Bei EKG-Untersuchungen kardiopulmonal unauffälliger Patienten wurden weder vor noch nach Einführung der Leitlinie pathologische Befunde erhoben. Die Rate der kardiopulmonal unauffälligen Patienten, die mindestens einen pathologischen Wert bei Basislaboruntersuchungen aufwiesen, erhöhte sich ebenfalls nicht signifikant. Zwar hatte sich die Häufigkeit pathologischer Röntgenthoraxbefunde signifikant erhöht, dies führte jedoch bei keinem der sechs betroffenen Patienten zu einer erkennbaren Änderung des perioperativen Managements, noch trat eine intra- bzw. postoperative Auffälligkeit bei diesen Patienten auf. Insgesamt hatte die mit der Einführung der Leitlinie verbundene Reduktion präoperativer Routineuntersuchungen keine signifikanten Veränderungen der perioperativen Auffälligkeiten bzw. Komplikationen zur Folge. Schlussfolgerung Die Ergebnisse dieser Studie belegen, dass präoperative Routineuntersuchungen bei der Identifizierung von Patienten mit erhöhtem perioperativen Risiko nicht effizient sind. Ein anamnestischer bzw. klinischer kardiopulmonaler Risikofaktor als Indikation für eine apparative präoperative Diagnostik stellte sich hingegen als sinnvoll und notwendig heraus. Der Umfang der präoperativen Diagnostik sollte sich daher zukünftig bedarfsorientiert nach den durch gründliche Anamnese und körperliche Untersuchung erhobenen Befunden richten. Eine Verschlechterung der Versorgungsqualität ist hierdurch nicht zu befürchten. Zudem können durch bedarfsgerechte Untersuchungen unnötige Risiken und Verletzungen bei gesunden Patienten vermieden werden. Da der Arzt Risiko und Erfolgsaussicht einer Behandlung sorgfältig gegeneinander abzuwägen hat und auf Risikominimierung bedacht sein muss, sind präoperative Untersuchungen bei Patienten nur dann vorzunehmen, wenn eine relevante Wahrscheinlichkeit eines pathologischen Befundes besteht, der selbst wiederum mit einer Änderung im Patientenmanagement einhergeht. Eine Beschränkung präoperativer Routineuntersuchungen auf Patienten mit perioperativ erhöhtem Risiko unter Verzicht auf eine Altersindikation kann zusätzlich zu einer Kosteneinsparung führen.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/19
Osteoporosescreening mit quantitativer Ultrasonometrie bei Krankenhauspatienten

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/19

Play Episode Listen Later Apr 27, 2006


Die Osteoporose ist heute mit Millionen betroffener Patienten ein weltweites Gesundheitsproblem. Die WHO hat sie als eine der zehn wichtigsten Volkskrankheiten eingestuft. Die Prävalenz zumindest einer osteoporotischen Fraktur steigt bei Frauen im Alter von 70 Jahren auf nahezu 50%. Das vergleichbare Frakturrisiko für Männer liegt zwischen einem Drittel und einem Sechstel desjenigen der Frauen. Obwohl in den letzten Jahren eine Vielzahl von diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen etabliert wurde, sind viele Osteoporose–Patienten noch heute unterdiagnostiziert und untertherapiert. Ziel der vorliegenden Studie war es, ein Osteoporose-Screening bei Krankenhauspatienten mittels Fingerultraschall durchzuführen und eventuelle Korrelationen zwischen veränderten Knochendichtewerten und Einflussfaktoren zu finden. Zusätzlich zur Hauptfragestellung nach Knochendichtewerten eines durchschnittlichen Patientenkollektivs im Krankenhaus, sollte die Praktikabilität des I.G.E.A. Bone Profilers, zur Messung der Knochendichte mittels Ultraschall für eine Screening – Untersuchung im klinischen Alltag getestet werden. Vergleicht man die Knochendichtewerte von Patienten- und Kontrollgruppe (n = 345), ergeben sich signifikant niedrigere Werte innerhalb der Patientengruppe (p-AD-SoS = 0,000, p-T-Score = 0,000, p-UBPI = 0,000). Mit Ausnahme von Alter (p = 0,000), Geschlecht (p- AD-SoS = 0,02; p-T-Score = 0,006) und Bewegung (p-UBPI = 0,01) lassen sich keine weiteren Einflussfaktoren innerhalb der Patientengruppe finden. Das bedeutet, dass das durchschnittliche Patientenkollektiv im Alter zwischen 50 und 70 Jahren auf internistischen, allgemeinchirurgischen und gynäkologischen Stationen, sowie auf Stationen der physikalischen Medizin keine normalen Knochendichtewerte mehr aufweist, sondern im Bereich der Osteopenie bzw. Osteoporose liegt. Trägt man dieser Tatsache Rechnung, sind nahezu alle Patienten, unabhängig von ihrer Grunderkrankung und bekannten Risikofaktoren, jenseits des 50. Lebensjahres gefährdet, eine Osteoporose und nachfolgend Frakturen zu entwickeln. Betrachtet man die demographische Bevölkerungsentwicklung in Deutschland, wird deutlich, dass der sich entwickelnden Masse an Osteoporosepatienten nur dann Einhalt geboten werden kann, wenn nahezu alle Fachbereiche in die Diagnostik und Therapie eingebunden werden. Schon wenige spezielle Fragen im Rahmen der Erstanamnese können Hinweise auf die Entwicklung oder das Vorliegen einer Osteoporose geben. Gefährdete Personen sollten sich dann einer Knochendichtemessung unterziehen. In der vorliegenden Studie hat sich der I.G.E.A. Bone Profiler als praktikables und einfach anzuwendendes Gerät bewährt. Die Messung lässt sich in ca. 5 Minuten pro Patient durchführen und liefert gut reproduzierbare Ergebnisse. Aufgrund der fehlenden Strahlenbelastung wird die Knochendichtemessung mittels Ultraschall vom Patienten gut toleriert und positiv bewertet. Die eingeschränkte Messgenauigkeit des Bone Profilers bei sehr adipösen Patienten ist ein Nachteil der Methode, stellt aber, wenn man sie berücksichtigt, kein gravierendes Problem dar. Patienten, die weder an einer Adipositas per magna leiden noch Ödeme an den Händen aufweisen, können bedenkenlos mit dem Bone Profiler gemessen werden.

Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/07
Luxatio patellae congenita medialis und Ruptur des Ligamentum cruciatum craniale beim Hund - eine CT-osteoabsorptiometrische Studie

Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/07

Play Episode Listen Later Feb 10, 2006


Ziel dieser CT-osteoabsorptiometrischen Studie war es, die vorherrschende Belastungssituation in Kniegelenken von lebenden Hunden mit Ruptur des vorderen Kreuzbandes (KBR) sowie von lebenden Hunden mit medialer Patellaluxation darzustellen. Insgesamt wurden 29 Patienten untersucht; 17 mit KBR sowie 12 mit Patellaluxation nach medial. Diesen beiden Patientengruppen wurde jeweils eine Kontrollgruppe (n= 21) gegenübergestellt. Die Unterteilung der Kontrollgruppen kniegesunder Tiere erfolgte anhand der typischen Charakteristika der beiden Patientengruppen in eine Gruppe großer (n = 11), d.h mit einem durchschnittlichen Körpergewicht von 32 kg, sowie in eine Gruppe kleiner Hunde (n = 10), d.h. einem durchschnittlichen Körpergewicht von 7 kg. Allerdings konnte zur Datenerhebung für die Kontrollgruppen nicht auf lebende Tiere zurückgegriffen werden, sondern es wurden die Kniegelenke toter Tiere untersucht. Als „gesund“ wurden Kniegelenke definiert, die makroskopisch keine Knorpelveränderungen bzw. -läsionen aufwiesen. Zur Auswahl der Patienten wurden die Ergebnisse der klinischen und radiologischen Untersuchung herangezogen, die in der darauffolgenden kurativen Operation bestätigt wurden. Bei der Ausführung der Computertomographie wurde standardisiert vorgegangen. Die CT-Osteoabsorptiometrie erfolgte nach der von Müller-Gerbl (1991, 1998) entwickelten Methode. Aus den Dichteverteilungsmuster sollten Rückschlüsse auf die Beanspruchung im Gelenk gezogen werden. Die Beanspruchung hängt von der Geometrie der Gelenkkörper sowie von der Größe und Richtung der auf sie einwirkenden Kräfte ab. In den Kontrollgruppen finden sich regelmäßige Verteilungsmuster für alle drei Knochen des Kniegelenkes. Auch stimmten die Ergebnisse beider Kontrollgruppen überein, sodass eine zusammenfassende Betrachtung möglich war. An der Tibia lag der Bereich höchster Beanspruchung zentral auf der Gelenkfläche, sowohl am medialen als auch am lateralen Tibiakondylus. Auch an der Trochlea ossis femoris fand sich der Bereich höchster Beanspruchung mittig im Sulcus trochlearis, mit einer Längsausdehnung von proximal nach distal. Auf den Femurkondylen wiederum zog sich der Bereich längs über die Kondylen. Die Patella hat ebenfalls zentral auf ihrer Gelenkfläche den Bereich höchster Beanspruchung. Die kranken Gliedmaßen der Hunde mit KBR zeigten eine an allen Gelenkabschnitten niedrigere Mineralisierung als in den Kontrollgruppen. Aber auch die vermeintlich gesunde Gliedmaße blieb unter den Werten der Kontrollgruppe. Das aussagekräftigste Ergebnis findet sich bei dieser Patientengruppe an der Tibia. Hier verschob sich das Dichtemaximum nach kaudal, sowohl am medialen als auch am lateralen Kondylus. Auch auf den kontralateralen Kniegelenken entsprach das Dichtemuster der Tibia nicht dem gesunder Tiere. Als typischste Veränderung bei Patienten mit Patellaluxation nach medial ist die Verschiebung des Dichtemaximums nach medial auf der Trochlea ossis femoris und die Verkürzung des Maximums in proximo-distaler Richtung zu nennen. Hinsichtlich der Mineralisierung ließ sich in dieser Patientengruppe zwischen akuter und kontralateraler Gliedmaße kein signifikanter Unterschied feststellen. Die Werte blieben aber deutlich unter denen gesunder Tiere. Sekundäre Messdaten ergaben, dass in gesunden Kniegelenken der mediale Anteil des Tibiaplateaus die höchste Mineralisierung aufweist, gefolgt von lateralem Tibiakondylus, Patella, Femurkondylen und Trochlea ossis femoris. In der KBR-Patientengruppe wie auch in der Patientengruppe mit medialer Patellaluxation findet sich diese Hierarchie wieder. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Hauptbelastung im Kniegelenk auf den Tibiakondylen liegt. Charakteristische Verteilungsmuster spiegeln sowohl bei Gelenken mit KBR als auch bei solchen mit Patellaluxation nach medial die gestörte Biomechanik wider. Auch die kontralateralen klinisch unauffälligen Kniegelenke der Patienten lassen Abweichungen der Dichtemuster von der Norm und somit eine gestörte Biomechanik erkennen.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/19

Bereits seit mehreren Jahrzehnten steht die Frage des Zusammenhangs von Spiritualität und Furcht vor Tod und Sterben im Mittelpunkt vieler Publikationen. Wesentliches Ziel der vorliegenden Arbeit war die Analyse dieses Zusammenhangs bei bisher noch nicht untersuchten Stichprobengruppen: mittels Fragebogenverfahrens und eines halbstandardisierten Interviews verglich man dazu am Klinikum der Universität von München-Großhadern 91 stationär aufgenommene Patienten der hämato-onkologischen Stationen mit 31 – ebenfalls stationären - Patienten der Physikalischen Therapie, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser beiden Populationen herauszufinden. Ein weiteres Ziel bestand in der Beantwortung der Frage, ob bzw. inwiefern sich erstdiagnostizierte Patienten von solchen mit einem oder mehreren Rezidiven in diesen Punkten unterscheiden. Ein erstes Ergebnis dieser klinischen Studie ist, dass die Furcht vor dem Totsein bei an Krebs erkrankten Patienten über der benignen Norm liegt, letztere hingegen mehr Furcht vor der physischen Zerstörung zeigen als Patienten mit einem Wiederauftreten der malignen Erkrankung. Die Subpopulationen der Patienten mit Erstdiagnose und Rezidiv unterscheiden sich hingegen nicht in ihrer Furcht vor Tod und Sterben. Insgesamt lassen sich für alle vier Patientengruppen bei großem spirituellem Wohlbefinden wenig Symptome der Angst oder Depression finden. Bei einer speziellen Form der Angst, nämlich der Furcht vor Tod und Sterben, findet man hingegen divergierende Ergebnisse. So geht für die malignen Patienten ein höheres Maß an Spiritualität bzw. Glaube mit einer größeren Furcht vor Tod und Sterben einher. Hingegen ergibt sich an dieser Stelle für die benigne Patientengruppe – welche nicht unmittelbar vom Tod betroffen ist - ein inverser Zusammenhang, so dass Glaube im Bezug auf die Todesfurcht für sie als supportiver Faktor zu betrachten ist. Eine momentan vermehrte Auseinandersetzung mit den Themen Tod und Sterben hängt bei hämato-onkologische Patienten mit erhöhter Furcht davor zusammen. Hingegen zeigt sich für diese Patienten, dass eine frühere Beschäftigung mit der Todesthematik zu einer geringeren Furcht vor dem Totsein und vor der Endlichkeit des Lebens führt. Als ein bedeutendes Ergebnis dieser Studie ist hierbei anzumerken, dass sich diese Ergebnisse hauptsächlich von der Gruppe der Patienten ableiten, die ihren Glauben im Alltagsleben praktizieren. Lediglich für diese „aktiv Gläubigen“ stellt also ihr Glaube einen sehr guten Copingmechanismus dar, um ihre Furcht vor dem Totsein zu reduzieren

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19
Die Bedeutung des Kleinhirns bei der Adaptation von Atmung und Standmotorik an erwartete und unerwartete motorische Störungen.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19

Play Episode Listen Later Nov 17, 2005


Die vorliegende Studie prüfte an gesunden Probanden, ob die Reaktionen der Atmung und Standmotorik auf erwartete und unerwartete Störungen des Körpergleichgewichts im Sinne von plastischen Lernprozessen modifzierbar sind. Anhand von Patienten mit degenerativen Kleinhirnatrophien wurde untersucht, ob das Kleinhirn an der Entstehung, Adaptation und Integration derartiger Reaktionsmustern beteiligt ist. Zu Beginn der Versuche wurde die Atmung der Probanden bei ruhigem Stand aufgezeichnet. Gleichzeitig wurden die standmotorischen Reaktionen der Mm. gastocnemius und tibialis anterior, sowie die Körperschwerpunktskräfte registiert. In der ersten Versuchsanordnung wurden unerwartete,rampenförmige Plattformkippungen benützt, die innerhalb verschiedener Abschnitte des Atemzyklus appliziert wurden. Im zweiten Versuchsparadigma wurden dagegen erwartete,kontinuierlich-sinusförmige Plattformbewegungen unterschiedlicher Frequenz verwendet. Unerwartete Plattformkippungen führten bei den gesunden Probanden abhängig vom gestörten, respiratorischen Phasenabschnitt zu einer Verkürzung der Atemphasen, wobei die Exspirationsphase stärker als die Inspirationsphase betroffen war. An den Phasenübergängen war dieser modulatorische Effekt am ausgeprägtesten. Dagegen war die Variabilität der Atmung hier deutlich niedriger als bei Perturbationen innerhalb der frühen und mittleren exspiratorischen Phasenabschnitte. Im Gegensatz zur Atmung ließen sich in den Reaktionen der Muskeln und in dem aus den Kräften ermittelten Schwerpunktstrajektor keine atemphasenabhängigen Veränderungen feststellen. Erwartete Störungen des Körpergleichgewichts induzierten bei den gesunden Probanden eine individuell unterschiedlich starke Kopplung von Atem- und Plattformrhythmus. Diese Kopplung war bei Plattformfrequenzen im Bereich der Atemruhefrequenz am größten. In Richtung der unteren und oberen Grenze des untersuchten Frequenzbereichs, die beim Drittel und Dreifachen der Atemruhefrequenz lag, nahm diese Kopplung ab. Die Reaktionen des M. gastrocnemius waren v.a. bei höheren Frequenzen stärker als die des M. tibialis anterior an die Plattformbewegung gekoppelt. Wie bei der Atmung ließ sich bei den muskulären Reaktionen eine Abnahme der Kopplung in den oberen und unteren Frequenzbereichen feststellen. In allen Versuchsserien zeigten die Patienten eine im Vergleich zu den gesunden Probanden reduzierte respiratorische Anpassungsfähigkeit. Bereits in der Ruhemessung wies die Patientengruppe eine höhere Atemfrequenz bei geringeren respiratorischen Frequenzschwankungen auf. Die unerwarteten, plattforminduzierten Störungen des Körpergleichgewichts führten bei der Patientengruppe zu einer geringeren und kürzeren Modulation der Atmung. Bei den erwarteten Störungen unterschieden sich die Patienten durch eine schwächere Kopplung von Atmung und Plattformbewegung. Bei keiner der untersuchten Versuchsgruppen ließ sich eine Abhängigkeit der standmotorischen Reaktionen von den Bedingungen der Atemtätigkeit nachweisen. Die vorliegende Studie zeigte eine durch unerwartete wie erwartete motorische Störungen ausgelöste, funktionelle Hierarchisierung der atem- und standmotorischen Reaktionen, an der das Kleinhirn durch Adaptation und Integration der Atemmotorik beteiligt war.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19
Analyse von Feinmotorikstörungen bei Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19

Play Episode Listen Later Nov 17, 2005


Zusammenfassend zeigt die kombinierte Untersuchung sowohl elementarer als funktionaler Aspekte der Griffkraftkontrolle differenzielle Störungen der Feinmotorik nach SHT, die oft beide Hände betreffen. Im Vergleich zu dem Untersuchungskollektiv der Schlaganfallpatienten zeigt sich bei der letzt genannten Gruppe eine deutlichere Asymmetrie der Leistung. Zur besseren Analyse und Beurteilung dieser Leistungen ist die Untersuchung einer größeren Patientengruppe notwendig, um gerade bei der Testung der Sensorik neue Untersuchungsmethoden zu erproben, da die hier verwendete Methode nicht eindeutig sensorische Defizite bei den SHT-Patienten nachweisen konnte und im Gegensatz zur klinischen Untersuchung stand.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19
Angiogenetische Faktoren in Plasma und Urin bei Kindern mit Hämangiomen

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19

Play Episode Listen Later Nov 10, 2005


Der basic fibroblast growth factor (bFGF) und der vascular endothelial growth factor (VEGF) sind Wachstumsfaktoren der Familie der Zytokine, die eine wichtige Rolle in der Angiogenese sowohl in physiologischen, als auch in pathologischen Prozessen spielen. Bei der Entstehung von kindlichen Hämangiomen wird den beiden Wachstumsfaktoren aufgrund ihrer starken angiogenetischen Potenz ein hoher Stellenwert zugesprochen. In dieser Arbeit wurden die Plasmakonzentrationen von bFGF und VEGF und die Konzentrationen von bFGF im Urin bei Patienten mit Hämangiomen gemessen. Es wurde untersucht, ob die Konzentrationen beider Faktoren erhöht sind und ob erhöhte Spiegel mit den klinischen Parametern korrelieren. Unter Verwendung des enzyme linked immunosorbent assay wurden die Konzentrationen von VEGF und bFGF im EDTA-Plasma bei gesunden Säuglingen und Kleinkindern (Kontrollgruppe) und bei Säuglingen und Kleinkindern mit Hämangiomen (Patientengruppe) gemessen. Zudem wurde die bFGF Konzentration im Urin bestimmt. Klinische Merkmale wie Größe und Beschaffenheit der Hämangiome wurden dokumentiert. Erhöhte Werte von bFGF und VEGF im Plasma wurden bei Patienten mit grossen Hämangiomen (> 5cm) und hoher Wachstumstendenz gefunden. Die gemessenen Werte von bFGF im Urin waren im Vergleich zur Kontrollgruppe nicht signifikant erhöht. Bei einer Patientin mit diffuser neonataler Hämangiomatose lagen die Konzentrationen beider Faktoren signifikant höher als bei der Kontrollgruppe. Unter der anti-angiogenetischen Therapie mit Interferon-α2a kam es zu einem starken Abfall der zu Beginn der Behandlung hohen VEGF Plasmaspiegel. Die Behandlung zeigte keinen wesentlichen Einfluss auf die hohen bFGF Konzentration im Plasma und Urin. Diese Arbeit zeigt, dass insbesondere bei Patienten mit großen und proliferierenden Hämangiomen erhöhte Konzentrationen der Angiogenesefaktoren VEGF und bFGF im Plasma und Urin gemessen werden können. Aufgrund der inter- sowie intraindividuellen Schwankungen der Plasmaspiegel beider Faktoren ist allerdings der klinische Nutzen zur Verlaufsbeurteilung eingeschränkt. Dennoch mag gerade bei den systemischen Formen, den Hämangiomatosen, in Zukunft die Messung von Angiogenesefaktoren für die Therapiekontrolle einer anti-angiogenetischen Behandlung eine wichtige Rolle spielen.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19
Veränderungen der mikrovaskulären Permeabilität und der inflammatorischen Reaktion nach koronarer Bypassoperation mit und ohne Verwendung der Herz-Lungen-Maschine

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19

Play Episode Listen Later Jul 28, 2005


Die konventionelle Herzbypassoperation mit Herz-Lungen-Maschine (HLM) ist immer noch der am häufigsten durchgeführte kardiochirurgische Eingriff. Dieser gilt als sicher und effektiv. Die Verwendung der HLM, der kardiopulmonale Bypass, kann jedoch beim Patienten eine komplexe pathophysiologische Reaktion auslösen. Hierbei kann es zu einer generalisierten Entzündungsreaktion mit der Freisetzung proinflammatorischer Mediatoren kommen, die eine massive Verschlechterung der mikrovaskulären Perfusion und Erhöhung der Permeabilität hervorrufen können. Bei einigen Patienten kann der verstärkte Flüssigkeitsaustritt („capillary leakage syndrome”) aus dem intravasalen Raum in das Intersitium zu einer ausgeprägten Ödembildung im Gewebe und in Organen führen. Mögliche Folgen sind kardiozirkulatorische und pulmonale Dysfunktionen, einschließlich einer erhöhten Morbiditäts- und Mortalitätsrate der Patienten. Bei Herzbypassoperationen am schlagenden Herzen, ohne Verwendung der HLM, scheint es zu einer weniger stark ausgeprägten Entzündungsreaktion, einer verminderten Freisetzung von Zytokinen und einer geringeren Expression von Adhäsionsmolekülen zu kommen. Die Folge ist ein besserer klinischer Verlauf und eine niedrigere perioperative Komplikationsrate im Vergleich zu Patienten, bei denen ein Eingriff mit HLM durchgeführt wird. Obwohl bereits bekannt ist, dass Patienten, die mit HLM operiert werden, eine signifikant höhere Flüssigkeitsbilanz aufweisen, konnte bisher noch nicht nachgewiesen werden, dass es bei Herzbypassoperationen mit HLM zu einer stärkeren Flüssigkeitsfiltration kommt als bei Patienten, bei denen der gleiche Eingriff ohne HLM durchgeführt wird. Ziel der Studie war es daher, die Auswirkungen der Herz-Lungen-Maschine auf die mikrovaskuläre Perfusion und Permeabilität zu erfassen, den möglichen mikrovaskulären Schaden mit konsekutivem Flüssigkeitsaustritt ins Interstitium zu quantifizieren und hinsichtlich dessen Korrelation mit Entzündungsparametern zu überprüfen. Zusätzlich sollte in Erfahrung gebracht werden, ob die Entzündungsreaktion, der mikrovaskuläre Schaden und die konsekutive Ödembildung nach koronarer Bypassoperation mit Herz-Lungen-Maschine stärker ausgeprägt ist als bei Patienten, die ohne HLM operiert werden. Die venöse Kompressionsplethysmographie (VKP) ist eine nicht-invasive Untersuchungsmethode, mit der es möglich ist, mikrovaskuläre Parameter zu bestimmten. Mit Hilfe von speziellen Blutdruckmanschetten wird am Oberschenkel der Patienten eine venöse Abflußstauung erzeugt, die zu einer Volumenzunahme der distalen Extremität führt. Diese Volumenänderung wird mit hochsensitiven Sensoren kontinuierlich erfasst und mittels Computer aufgezeichnet. Eine computergestützte „Off-line“-Analyse erlaubt die Berechnung der mikrovaskulären Flüssigkeitsfiltrationskapazität (FFK), die die Permeabilität der Kapillaren im Untersuchungsgebiet wiedergibt. Außerdem kann der isovolumetrische venöse Druck (Pvi), der das Gleichgewicht zwischen den hydrostatischen und den kolloidosmotischen Kräften widerspiegelt, und der arterielle Blutfluss (Qa) in den Extremitäten berechnet werden. In die hier vorliegende prospektive, klinische Studie wurden insgesamt 38 Patienten, die sich einer elektiven Herzbypassoperation unterziehen mussten, eingeschlossen. Von diesen wurden 25 Patienten mit (on-pump) und 13 Patienten ohne Herz-Lungen-Maschine (off-pump), am schlagenden Herzen operiert. Beide Gruppen waren hinsichtlich des Alters und Geschlechts der Patienten, des Ausmaßes der koronaren Herzkrankheit, der linksventrikulären Ejektionsfraktion und der präoperativen Klinik vergleichbar. Die Patienten der On-pump-Gruppe erhielten signifikant mehr koronare Bypässe, das chirurgische Trauma, der operative Zugangsweg zum Herzen, erfolgte aber bei allen Patienten mittels medianer Sternotomie und auch die durchschnittliche Operationsdauer und Anästhesiezeit unterschied sich in beiden Gruppen nicht. Die Messungen der venösen Kompressionsplethysmographie erfolgten am Abend vor der Operation auf der herzchirurgischen Normalstation (T1), eine Stunde nach der Operation auf der herzchirurgischen Intensivstation (T2) und am 5. postoperativen Tag (T3). Gleichzeitig wurde den Patienten Blut entnommen, um die Konzentrationen der Zytokine Interleukin-6 (IL-6) und Tumornekrosefaktor-α (TNF-α) im Serum und die Expression der Adhäsionsmoleküle (Beta-2-Integrine (CD18/CD11b) und L-Selektine (CD62L)) auf der Oberfläche polymorphkerniger neutrophiler Leukozyten (PMNL) zu bestimmen, aus denen sich das Ausmaß der Entzündungsreaktion abschätzen lässt. Es konnte gezeigt werden, dass in der On-pump-Gruppe die Flüssigkeitsfiltrationskapazität (FFK) postoperativ signifikant zunimmt und am 5. postoperativen Tag immer noch signifikant erhöht ist. Die postoperative Zunahme der FFK korrelierte dabei signifikant positiv mit der Aortenklemmzeit und der Dauer des kardiopulmonalen Bypasses. Der isovolumetrische venöse Druck (Pvi) zeigte eine Tendenz zum postoperativen Anstieg. Dieser Anstieg verfehlte zwar knapp das Signifikanzniveau, korrelierte jedoch ebenfalls signifikant positiv mit der Aortenklemmzeit. In der On-pump-Gruppe wurde zusätzlich eine signifikante Zunahme der Konzentrationen von IL-6 und TNF-α im Serum postoperativ beobachtet. Auch die Expression der Adhäsionsmoleküle CD18/CD11b in der On-pump-Gruppe zeigte eine Tendenz zur postoperativen Zunahme. Diese Zunahme verfehlte zwar knapp das Signifikanzniveau, war jedoch verglichen mit der Off-pump-Gruppe signifikant stärker ausgeprägt und korrelierte signifikant positiv mit der Dauer des kardiopulmonalen Bypasses und mit der Erhöhung der FFK. In der Off-pump-Gruppe konnten dagegen keine Veränderungen hinsichtlich der Flüssigkeitsfiltrationskapazität, des isovolumetrischen venösen Druckes, der TNF-a-Serumkonzentration und der Adhäsionsmolekülexpression postoperativ gefunden werden. Nur die IL-6-Serumkonzentration nahm ähnlich wie in der On-pump-Gruppe postoperativ signifikant zu. Zwischen den beiden Gruppen konnten hinsichtlich des arteriellen Blutflusses (Qa), des kolloidosmotischen Druckes (KOD), der IL-6-Serumkonzentration, der Expression des L-Selektins CD62L, der Flüssigkeitsbilanz, der Herzfrequenz und des mittleren arteriellen Blutdruckes keine signifikanten Unterschiede beobachtet werden. Es bestanden ebenfalls keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Dauer der postoperativen maschinellen Beatmung, des postoperativen Aufenthalts auf der Intensivstation und im Krankenhaus und der perioperativen Komplikationsrate. Die in der vorliegenden Studie beobachtete signifikante Zunahme der Flüssigkeitsfiltrationskapazität (FFK) bei Patienten der On-pump-Gruppe könnte durch verschiedene Ursachen ausgelöst worden sein. Am wahrscheinlichsten scheint hierbei eine generalisierte inflammatorische Reaktion, bedingt durch den Einsatz der Herz-Lungen-Maschine zu sein, da die Erhöhung der FFK signifikant positiv mit der tendenziell erhöhten Expression der Adhäsionsmoleküle CD18/CD11b korreliert. Sowohl TNF-α als auch CD18/CD11b, die beide während des kardiopulmonalen Bypasses verstärkt freigesetzt werden, können direkt bzw. indirekt, über Granulozyten vermittelt, die Permeabilität erhöhen. Für diese Hypothese spricht außerdem, dass die postoperative Erhöhung der FFK signifikant positiv mit der Aortenklemmzeit und der Dauer des kardiopulmonalen Bypasses korreliert. Eine andere mögliche Ursache für die Erhöhung der FFK könnte aber auch eine allgemeine Entzündungsreaktion auf ein chirurgisches Trauma, eine so genannte „postoperative stress response“ sein. Gegen diese Vermutung spricht aber, dass in der Off-pump-Gruppe kein FFK-Anstieg, keine vermehrte Freisetzung von TNF-α und keine gesteigerte Expression von CD18/CD11b beobachtet wurde, obwohl auch bei dieser Patientengruppe der operative Zugangsweg mittels medianer Sternotomie erfolgte und das Ausmaß des chirurgischen Traumas vergleichbar erscheint. Außerdem könnten Veränderungen der einzelnen Starlingkräfte, wie beispielsweise ein Abfall des kolloidosmotischen Druckes (KOD), für eine Erhöhung der FFK verantwortlich sein. Da der KOD aber in beiden Gruppen postoperativ signifikant vergleichbar abfällt und sich keine Korrelation zwischen den Veränderungen des KOD und der FFK findet, ist zu schließen, dass der Abfall des KOD nicht für den beobachteten Anstieg der FFK in der On-pump-Gruppe verantwortlich ist. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Herz-Lungen-Maschine wohl im wesentlichen die Erhöhung der mikrovaskulären Permeabilität bedingt, indem sie eine Aktivierung des Immunsystems auslöst, in deren Verlauf Mediatoren freigesetzt werden, die einen mikrovaskulären Schaden verursachen. Die venöse Kompressionsplethysmographie (VKP) ist eine nicht-invasive Untersuchungsmethode zur Beurteilung der Mikrozirkulation, die eine frühzeitigere Diagnose einer gesteigerten mikrovaskulären Permeabilität ermöglicht, was besonders bei kritisch kranken Patienten hilfreich ist. Außerdem könnten Patienten, die ein erhöhtes Risiko haben, nach kardiopulmonalem Bypass ein „capillary leakage syndrome“ zu entwickeln, mit der VKP identifiziert und überwacht werden.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19
Retrospektive Untersuchung der Ergebnisse von 200 dorsoventralen Di-straktionsspondylodesen mit einem neu entwickelten Fixateur interne

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19

Play Episode Listen Later Nov 18, 2004


Die Entwicklungen im Bereich der Pedikelschraubeninstrumentation schreiten seit ihrer Erstanwendung durch Roy-Camille stetig voran und die Anwendungsgebiete dieser Implantate sind noch nicht vollständig definiert. In einigen Bereichen wie der Stabilisierung von Frakturen, Tumoren oder Entzündungen der Wirbelsäule sind sie inzwischen gut etabliert. Insbesondere bei den degenerativen Veränderungen und dem Postnukleotomiesyndrom ist eine Anwendung der Pedikelschraubenimplantate zur Unterstützung einer Spondylodese noch umstritten. In der hier vorgestellten Arbeit sollte der Nutzen eines neuen Fixateur interne in einer breiten klinischen Anwendung bei Patienten mit den Ausgangsdiagnosen Spondylolisthese (n=66), Postnukleotomiesyndrom (n=59), Osteochondrose (n=39), Pseudospondylolisthese (n=21) und anderweitig voroperierten Patienten (n=15) evaluiert werden. Nach einem Untersuchungszeitraum von mindestens einem Jahr betrug die Pseudarthroserate 5,3 % und 7,9 % der Patienten wiesen unsichere Konsolidierungsverhältnisse auf, d.h. 86,8 % der Fälle war sicher knöchern konsolidiert. Bei 13,8 % der Patienten kam es zu einem Pedikelschraubenbruch, wobei fast immer eine sakral gelegene Schraube betroffen war. Die Rate der Revisionsoperationen belief sich, routinemäßige Metallentfernungen ausgenommen, auf insgesamt 11 %, wobei bei 3,5 % Respondylodesen wegen Pseudarthrose durchgeführt werden mussten. Im benutzten „Oswestry Pain Disability Index“ lagen die prä- und postoperativen Werte bei 52,8 % bzw. 35,6 %, was einer relativen Verbesserung (ODI) von 34,2 % entsprach. Patienten mit einer Spondylolisthese (ODI 39,1%) erzielten die besten und voroperierte Patienten (PNS ODI 30,2 %; andere Voroperationen ODI 29,2 %) die schlechtesten klinischen Ergebnisse. Es fiel auf, dass eine Konsolidierung der Spondylodese (ODI 35,8 %) im Vergleich zu einer Pseudarthrose (ODI 21,6 %) mit einer deutlich größeren klinischen Verbesserung assoziiert war. Der hier erstmals in einer größeren und heterogenen Patientengruppe angewandte neue Fixateur interne kann folglich durchaus mit etablierten Pedikelschraubenimplantaten verglichen werden. In Kombination mit einer „dorsoventralen“ Spondylodese sind die Ergebnisse vielversprechend. Die in dieser Gruppe etwas erhöhte Zahl an Pedikelschraubenbrüchen sollte zukünftig durch das veränderte Schraubendesign der sakralen Pedikelschrauben reduziert werden.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19
Bestimmung der Zytokine Interleukin-1ra, Interleukin-6, Interleukin-10 und Interleukin-12 im Vaginalsekret bei Frauen mit Bakterieller Vaginose

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19

Play Episode Listen Later Oct 28, 2004


Die Bakterielle Vaginose stellt in der gynäkologischen Infektiologie nach wie vor eine der häufigsten Erkrankungen der Vagina dar. Die auftretenden Symptome wie gräulich homogener Fluor vaginalis oft verbunden mit fischartigem Geruch sind für die Patientinnen sehr belastend und werden nicht selten aufgrund fehlender Diagnosestellung nicht gezielt behandelt. Bis jetzt konnten die der Bakteriellen Vaginose zugrunde liegenden Ursachen noch nicht hinreichend geklärt werden. Um die immunmodulatorischen Effekte zu untersuchen, die mit den Veränderungen der vaginalen Mikroflora im Sinne der Bakteriellen Vaginose assoziiert sind, und in Hinblick auf mögliche neue sowohl therapeutische als auch diagnostische Ansätze, bestimmten wir bei insgesamt 81 nicht schwangeren Frauen die pro-inflammatorischen Zytokine Interleukin-6 und IL- 12 und das anti-inflammatorische Zytokin IL-10 im Vaginalsekret mittels Elisa. Wir untersuchten 45 Patientinnen im Durchschnittsalter von 30,0 Jahren mit der klinischen Diagnose Bakterielle Vaginose und 36 asymptomatische Frauen im Durchschnittsalter von 33,7 Jahren. Interleukin-6 und IL-12 werden über die Immunantwort vom TH1-Typ vermittelt und zählen zu den pro-inflammatorischen Zytokinen, während Interleukin-10 hingegen ein TH2-vermittelter anti-inflammatorischer Immunmediator ist. Ziel war die Beurteilung der Rolle der zellvermittelten Immunität beim Krankheitsbild der BV. Die Auswertungen unserer Messergebnisse zeigten weder für die proinflammatorischen Zytokine IL-6 (p = 0,782807) und IL-12 (p = 0,671506) noch für das anti-inflammatorische Zytokin IL-10 (p = 0,389744) einen signifikanten Unterschied im Vergleich zur Kontrollgruppe. Die für die BV-typischen diagnostischen Marker, wie beispielsweise der pH-Wert, waren statistisch signifikant (p < 0,0001) verändert. Für die Aminprobe ließen sich in der Patientengruppe 42 / 45 positive Ergebnisse finden, während in der Kontrollgruppe 0 / 36 positiv waren. Anhand unserer Ergebnisse scheint die lokale Immunität zumindest in Bezug auf die von uns bestimmten Zytokine bei der Bakteriellen Vaginose eine untergeordnete Rolle zu spielen. Demzufolge lassen sich kaum Anhaltspunkte erkennen, aufgrund derer neue therapeutische Ansätze im Sinne einer Immuntherapie als effektiv zu sehen wären. So gilt eine Behandlung mit Metronidazol oder Clindamycin weiterhin als Mittel der Wahl, eine begleitende Therapie mit Laktobazillen zur Stabilisierung der Mikroflora wäre zu überlegen. Bei Frauen, die an BV erkrankt sind, kommt es vermehrt zu Komplikationen sowohl während der Schwangerschaft, wie ein Spontanabort oder eine Frühgeburt, als auch bei nicht schwangeren Frauen, wie eine Adnexitis oder Endometritis. Aufgrund dessen, dass das Krankheitsbild der Bakteriellen Vaginose möglicherweise in direktem Zusammenhang mit solchen Komplikationen steht, ist die Forschung auf dem Gebiet der BV notwendig und sinnvoll. Es wäre wichtig, Richtlinien für eine schnelle und sichere Diagnosestellung zu erarbeiten, um eine höhere therapeutischen Effektivität zu erreichen.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19
Welche Bedeutung hat der Gyrus temporalis superior in der Pathologie schizophrener Störungen?

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19

Play Episode Listen Later Jul 8, 2004


Der Gyrus temporalis superior (STG) ist anatomischer Sitz von funktionell relevanten Zentren der Sprachorganisation und der Verarbeitung akustischer Reize. Durch temporo-limbische und die neocorticale Assoziationsfaserbündel ist er eng in das heteromodale (polymodale) assoziative kortikale Netzwerk eingebunden. In der Diskussion über die Ätiologie schizophrener Störungen mit ihren Kernsymptomen akustische Halluzinationen und formale Denkstörungen wurde daher dem STG bereits sehr früh eine zentrale Rolle in der Pathogenese schizophrener Störungen zugeschrieben. Post-mortem-Studien konnten diese Annahmen nicht ausreichend bestätigen. Mit Einführung moderner Bildgebungsverfahren wie der MRT erhärteten sich die Hinweise auf fokale Pathologien bei schizophrenen Störungen: Eine erste Studie von Shenton beschrieb 1992 eine linksseitige Reduktion des posterioren STG, die mit auditorischen Halluzinationen bzw. formalen Denkstörungen in Zusammenhang gestellt werden konnte. Darauf folgende Studien fanden wiederholt Hinweise auf eine linksseitige Volumenreduktion des STG, insbesondere der grauen Substanz, welche invers mit Halluzinationen und Denkstörungen korrelierte. Allerdings gab es auch Ergebnisse, die eine Korrelation nicht bestätigten, so dass Befunde zwischen den Studien nicht konsistent waren, wobei methodische und technische Aspekte sowie die Auswahl und zu geringe Anzahl zu untersuchender Patienten und gesunder Kontrollpersonen für diese Unterschiede ursächlich gewesen sein könnten. Die Ätiologie der beobachteten Veränderungen blieb bisher ungeklärt. Neben einem neurodegenerativen Prozess wurde eine neuronale Entwicklungsstörung diskutiert. Die vorliegenden Studie wirkt diesem mangelhaften Untersuchungsdesign entgegen und untersuchte in einem experimentellen Ansatz mit einer methodisch klar definierten kernspintomographischen Untersuchung unter Anwendung eines etablierten methodischen Verfahrens (BRAINS) mit hoher Spezifität und Sensitivität die Volumina ausgewählter Hirnregionen. Dabei wurde auf eine strenge Auswahl einer männlichen Patientengruppe hoher Fallzahl mit bekannter Schizophrenie und einer nach Alter, Geschlecht und Händigkeit entsprechenden Kontrollgruppe geachtet. Lokale Volumenreduktionen oder veränderte Lateralisierungsverhältnisse des STG sollten verifiziert und ein Zusammenhang zwischen den Symptomen der formalen Denkstörungen mit Reduktionen der grauen Substanz des linken posterioren STG bestätigt werden. Es konnten unter Betrachtung des gesamten STG, seiner anterioren und posterioren Anteile einschließlich der grauen Substanz keine signifikanten Gruppendifferenzen beobachtet werden. Eine für schizophrene Störungen typische strukturelle Pathologie wurde nicht nachgewiesen. Schließlich konnte eine gestörte Lateralisierung in der Region des linken und rechten posterioren STG bei schizophrenen Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollprobanden nicht bestätigt werden. Eine inverse Korrelation von Voluminareduktionen des STG zu formalen Denkstörungen konnte ebenfalls nicht hergestellt werden. Somit konnte die weiterführende These einer Diskonnetivitätsstörung bei schizophrenen Störungen nicht bestätigt werden. Die negativen Ergebnisse dieser Studie beruhen wohl im Vergleich zu den bisherigen Studien in erster Linie auf eine unterschiedliche Patientenpopulation bzw. auf einen unterschiedlichen Krankheitsverlauf in der Population. Insbesondere scheinen hierbei die gute Symptomremission während der stationären Behandlung als auch das methodische Auswahlverfahren der zu untersuchen Probanden maßgeblich zu sein. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die hier vorgestellten Ergebnisse an einer großen Patientenstichprobe keine Reduktion der grauen Substanz des linken posterioren STG nachweisen konnten. Darüber hinaus fanden sich in in der untersuchten Region keine Hinweise für gestörte Lateralisierungsverhältnisse bei schizophrenen Patienten. Gleichzeitig weist die fehlende Assoziation von klinischen Daten mit der darunterliegenden anatomischen Makrostruktur des STG darauf hin, dass die Zusammenführung von strukturellen und funktionellen Daten nicht immer einfache Erklärungen für die Schizophrenieforschung liefern kann.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/19
Trabekulektomie vs. Trabekulektomie mit intraoperativer 5 Fluorouracil Applikation bei Patienten mit primaerem Glaukom in Kambodscha

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/19

Play Episode Listen Later Apr 22, 2004


In der vorliegenden Arbeit wurden prospektiv 40 Augen von 34 Patienten operiert und untersucht, aufgeteilt in eine Gruppe von 20 Augen, die eine konventionelle Trabekulektomie erhalten hat und eine weitere Gruppe von 20 Augen, bei der intraoperativ 5 FU appliziert wurde. Es waren kambodschanische Patienten, die bisher keine antiglaukomatöse Lokaltherapie erhalten hatten und kein erhöhtes Vernarbungsrisiko aufwiesen. Die Mehrzahl der behandelten Augen (31) wies dabei ein chronisches Engwinkelglaukom auf, 5 Augen hatten ein chronisches Offenwinkelglaukom und 4 Augen ein Normaldruckglaukom. Es wurden verschiedene Gruppenmerkmale miteinander verglichen, wie z. B. Alter, Geschlecht, Sehschärfe und Augendruck jeweils vor und nach dem Eingriff, Gonioskopie, Anamnesedauer, Komplikationen, Papillenexcavation, Filterkissenaspekt und Aufenthaltsdauer. Die Nachkontrolle erstreckte sich über einen Zeitraum von bis zu einem Jahr, wobei die einzelnen Untersuchungen 1 Monat, 6 Monate und 12 Monate nach der Operation vorgenommen wurden. Nach Abschluß der Beobachtungen ergab die Analyse der Ergebnisse bei der Gruppe, die ohne 5 FU operiert wurde eine 88,23 % ige Erfolgsrate und bei der Vergleichsgruppe (Niederdruckglaukom ausgeschlossen) eine erfolgreiche Drucksenkung von 90,90 %. Die prozentuale Drucksenkung in der Gruppe ohne 5 FU betrug 56,94 % in der Vergleichsgruppe (Niederdruckglaukom ausgeschlossen) 57,23 %. Das postoperative Druckniveau bei der letzten Kontrolle betrug in der Gruppe ohne 5 FU 15,76 mmHg und in der Vergleichsgruppe (Niederdruckglaukom ausgeschlossen) 15,31 mmHg. Alle diese Ergebnisse weisen keine statistisch signifikanten Unterschiede auf, was mit dem Pearson Chi-Quadrat und dem T-Test nachgewiesen wurde. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die primäre Anwendung von intraoperativem 5 FU bei einer unkomplizierten Patientengruppe in Kambodscha nicht gerechtfertigt ist.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/19
Vergleich zweier Pulpotomietechniken im Milchgebiss

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Play Episode Listen Later Mar 30, 2004


Die Wurzelbehandlung der Milchzähne zielt darauf ab, die Milchzähne bis zur natürlichen Exfoliation gesund und funktionell zu erhalten. Zu den häufigsten endodontischen Therapien im Milchgebiss gehören die Amputation der entzündeten Kronenpulpa und die Applikation eines Wundverbandes auf die Wurzelpulpa. Ziel dieser retrospektiven Studie ist es, zwei un-terschiedliche endodontische Pulpotomietechniken in Bezug auf ihre klinische Erfolgsrate zu untersuchen: die Vitalamputation unter Nutzung eines Kalziumhydroxid-Präparates und unter Verwendung von Formokresol. Insgesamt wurden in der Poliklinik für die Zahnerhaltung und Parodontologie der Universität München bei 190 Kindern im Alter von 2 bis 11 Jahren endodontische Behandlungen durch-geführt. 25 Kinder sind für die Nachuntersuchung nicht erschienen. In der Studie wurden so-mit 165 Kinder davon 90 (54,5 %) Jungen und 75 (45,5 %) Mädchen behandelt und nachuntersucht. Die Studie umfasst 394 wurzelbehandelte Milchmolare. 181 Zähne wurden mit Formokresol und 213 Zähnen mit einem Ca(OH)2-Präparat versorgt. Die Kavitätenpräpa-ration, die Amputation der Kronenpulpa, das Aufbringen des Medikaments unter absoluter Trockenheit und die finale Versorgung des Zahnes erfolgten in allen Fällen in derselben Sit-zung und unabhängig von der Kooperationsbereitschaft des Patienten. 117 (29,7 %) Wurzel-behandlungen wurden bei kooperativen Kindern in konventioneller Behandlung gelegt. Bei unkooperativen oder behinderten Kindern wurden 175 Zähne (44,4 %) in Intubationsnarkose und 102 Zähne (25,9 %) in Sedierung behandelt. Die Ergebnisse der endodontischen Maßnamen wurden über einen Zeitraum von 3 Jahren dokumentiert (Ø 23 Monate bei der Calxyl-Methode und Ø 27 Monate bei der Formokresol-Methode). Von den 213 mit Ca(OH)2-Präparat behandelten Milchmolaren wurden 92 Zähne (43 %) aufgrund klinischer Symptome, wie Schmerzen, Fistelung, interradikuläre oder apikale Aufhellung, extrahiert. 121 Zähne (57 %) wiesen keine klinischen Symptome auf. Von den 181 Zähnen, die mit Formokresoltechnik behandelt wurden, sind hingegen lediglich bei 23 Zähnen (13 %) klinische Symptome aufgetreten. 158 (87 %) Zähne blieben symptomlos. Obwohl das verwendete Ca(OH)2- Präparat als Wundverband pulpafreundlicher als For-mokresol ist, liegt die Erfolgsrate für die Kalziumhydroxid-Pulpotomie bei der repräsentati-ven, großen Patientengruppe 30 % unterhalb einer Behandlung mit Formokresol. Zahlreiche Literaturangaben bestätigen sogar weit höhere Misserfolgsquoten. Dennoch steht mit Kalzi-umhydroxid ein bewährtes Material zur Abdeckung der Amputationswunde am Milchzahn zur Verfügung: die vorliegende Studie zeigt, dass bereits allein durch eine geeignete Ab-schlussversorgung des Milchzahnes mit einer Kinderstahlkrone die Vitalerhaltung signifikant verbessert werden kann. Insbesondere bei Patienten ab dem Vorschulalter erscheint zudem eine Unterstützung durch blutstillende Maßnahmen mit Gingipak sinnvoll, da diese adrenalin-haltigen Pellets eine bakterielle Entzündung besonders effektiv hemmen. Die Studie belegt darüber hinaus, dass die strenge Einhaltung des Indikationsbereiches für die Behandlung mit Kalziumhydroxid-Präparaten zu Erfolgsquoten führt, die an die Behandlung mit allen gängigen Pulpotomiematerialien anschließt. Bei sorgfältig selektierten Patienten-gruppen werden daher weniger als 5 % Behandlungsmisserfolge verzeichnet (vgl. Waterhou-se). Infolge der systemischen und toxischen Unbedenklichkeit von Kalziumhydroxid kann dieses Material daher bevorzugt eingesetzt werden, sofern die vorausgehende Diagnose den Rahmen des engen Indikationsbereiches nicht überschreitet.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/19
Auswirkungen der invasiv ausgestesteten medikamentösen antiarrhythmischen Therapie auf die Prognose von Patienten mit ventrikulären Tachyarrhythmien

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/19

Play Episode Listen Later Oct 9, 2003


Ventrikuläre Tachykardien und Kammerflimmern gelten als Hauptursache des plötzlichen Herztodes, der ca. 50 % aller kardial bedingten Todesfälle ausmacht und somit eine häufige Todesursache darstellt. Bei Patienten, die diese ventrikulären Rhythmusstörungen überlebt haben, besteht innerhalb des folgenden Jahres ein 10 – 30 %iges Risiko des Wiederauftretens. Somit stellt nach der Akutbehandlung bei diesen Patienten vor allem die Prophylaxe bzw. die Therapie weiterer Ereignisse dieser potentiell lebensbedrohlichen ventrikulären Herzrhythmusstörungen ein wichtiges medizinisches Problem dar. Als Behandlungsmöglichkeit von Patienten mit ventrikulären Tachyarrhythmien hat in den letzten Jahren vor allem der implantierbare Kardioverter-Defibrillator an Bedeutung gewonnen. Dennoch ist auch die medikamentöse antiarrhythmische Therapie auf der Basis der seriellen Testung eine weiterhin bestehende Therapieoption. Studien, die den Verlauf von Patienten mit medikamentös supprimierbarer Rhythmusstörung mit dem Verlauf von Patienten vergleichen, bei denen eine Suppression der Induzierbarkeit in der elektrophysiologischen Untersuchung nicht gelingt, zeigen für die erstgenannte Patientengruppe eine Verbesserung der Prognose hinsichtlich des Arrhythmierezidivrisikos. Es gibt bisher jedoch keine Studie, die den Wert der als effektiv getesteten antiarrhythmischen Therapie gegenüber einer Kontrollgruppe überprüft hat. Daher sind zwei verschiedene Interpretationen dieser Ergebnisse möglich. 1. Der gezielte Einsatz des Antiarrhythmikums verhindert ein Rezidiv der Rhythmusstörung und verbessert damit die Prognose. 2. Die Methode der seriellen programmierten Ventrikelstimulation selektiert die Patienten in solche mit guter und schlechter Prognose, unabhängig davon, ob sie das als effektiv getestete Antiarrhythmikum erhalten oder nicht. In dieser Arbeit sollte im Rahmen der prospektiven kontrollierten multizentrischen Studie "ADIOS" (Antiarrhythmic Drugs Improve Outcome Study) geprüft werden, welche dieser beiden Interpretationsmöglichkeiten zutreffend ist.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Möglichkeiten und Grenzen palliativmedizinischer Betreuung im ambulanten und stationären Bereich

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19

Play Episode Listen Later Dec 5, 2002


In einem retrospektiven Ansatz wurde die Krankengeschichte von 51 terminal kranken Patienten in ihrem Verlauf verfolgt: über die Betreuung durch einen ambulanten Hospizdienst, die Aufnahme auf einer Palliativstation bis hin zur möglichen Entlassung. Die Arbeit zeigt typische Probleme in der Betreuung dieser Patientengruppe: von körperlichen Beschwerden über psychosoziale Schwierigkeiten bis hin zu Versorgungsdefiziten in der hausärztlichen Betreuung. Darüber hinaus schildert die Untersuchung die Arbeit in palliativmedizinischen Einrichtungen und diskutiert Zukunftsperspektiven der Palliativmedizin in Deutschland.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Untersuchung des zellulären Immunsystems schizophrener Patienten mittels Durchflusszytometrie

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19

Play Episode Listen Later Oct 31, 2002


Bei schizophrenen Patienten sind immunologische Veränderungen nachweisbar, die auf eine Aktivierung des Immunsystems hinweisen und die seit langem diskutierte Hypothese stützen, dass das Immunsystem in der Pathogenese der Schizophrenie involviert ist. Es gibt Anhaltspunkte, die die Annahme eines inflammatorischen - sei es infektiös oder autoimmunologisch getriggerten - Prozesses im Gehirn schizophrener Patienten stützen, der zu einer erhöhten Permeabilität der Blut-Hirnschranke führt und für die psychopathologische Symptomatik verantwortlich gemacht wird. In dieser Arbeit wurden mittels Dreifarben-Durchflusszytometrie (FACS-Analyse) Lymphozyten-Subpopulationen von 31 schizophrenen Patienten bestimmt und sowohl mit Befunden gesunder Kontrollpersonen, als auch desselben Patienten vor und nach Neuroleptikabehandlung verglichen. Gemessen wurde die Expression einer Auswahl von Oberflächenantigenen, die den Aktivierungszustand des Immunsystems anzeigen bzw. mit autoimmunologischen Prozessen in Verbindung gebracht werden. Dadurch war es möglich allgemeine immunologische Veränderungen des peripheren Immunsystems schizophrener Patienten zu erfassen und diese auch im Verlauf der Therapie mit Neuroleptika, sowie in Korrelation mit psychopathologischem Befund und Prognose zu betrachten. Die in dieser Arbeit gezeigten Ergebnisse stützen die Hypothese, dass bei schizophrenen Patienten eine Aktivierung des Immunsystems vorliegt. So fand sich bei Schizophrenen nach Behandlung im Vergleich zu Kontrollen eine Erhöhung der CD4-positiven T-Zellen – ein Befund, der auch bei Autoimmunerkrankungen gesehen wird und dort für die chronische Stimulation von B-Lymphozyten verantwortlich gemacht wird. Zusätzlich wurden Patientengruppen anhand des psychopathologischen Verlaufes und des Therapieerfolgs gebildet. Ein Zusammenhang bestand zwischen dem Ansprechen auf Therapie und CD8-positiven T-Lymphozyten: Die Patientengruppe mit niedrigerem Anteil von CD8+- Zellen, also weniger Suppressorzellen, zeigte ein schlechteres Ansprechen. Ein weiteres Aktivierungszeichen des zellulären Immunsystems ist die Expression des CD45RO-Moleküls anstelle von CD45RA auf CD4-positiven Lymphozyten. Auch hier konnte bei schizophrenen Patienten ein erhöhter Anteil von CD4+/CD45RO+- (Gedächtnis-) Zellen, insbesondere nach Behandlung, beobachtet werden, wobei wiederum Patienten mit schlechterem Ansprechen auf Therapie stärkere Veränderungen zeigen. Unterstrichen wird dieser Befund durch die parallele Zunahme der Expression des Adhäsionsmoleküls CD58 und CD60 bei Schizophrenen unter Behandlung, sowie zusätzlich bei schlechter Therapieantwort. Eine Expression dieser Moleküle weist auf die Fähigkeit zur transepithelialen Migration der Zellen, auf eine weitere Immunaktivierung und Stimulation von B-Zellen hin. Ebenfalls ähnlich wie bei Autoimmunerkrankungen wurde in der hier untersuchten Patientengruppe eine erhöhte Expression von HLA-DR gefunden. Dies, wie auch eine geringe Zahl von CD4+/45RA+-Lymphozyten, die als Suppressor-Inducer-Zellen bekannt sind, kann als fehlende Suppression von Autoimmunreaktionen interpretiert werden. Darüberhinaus scheint ein schlechtes Outcome der Patienten mit insgesamt erhöhter immunologischer Aktivität assoziiert zu sein. Die Ergebnisse im Bezug auf CD5+/19+- Zellen und NK-Zellen runden das Bild einer Modulation immunologischer Mechanismen im Verlauf einer schizophrenen Störung und durch neuroleptische Therapie ab. In der Literatur beschriebene Störungen der Blut-Hirnschranke und Reaktionen des hirneigenen Immunsystems weisen auf eine Interaktion von peripherem und zentralem Immunsystem im Rahmen der Erkrankung hin. In der akuten Phase der Schizophrenie scheint dabei die Aktivierung des Th2-Systems im Vordergrund zu stehen. Im Verlauf der neuroleptischen Behandlung findet dann ein Wechsel zum Th1-System statt. Veränderungen im Zytokinsystem sind von besonderem Interesse, da diesen Botenstoffen eine Vermittlerrolle zwischen Immunsystem und Nervensystem zukommt und so ein Einfluss auf neurometabolische Vorgänge erklärbar ist. Die in dieser Arbeit beobachteten Veränderungen unter Neuroleptikatherapie sprechen für einen immunmodulatorischen Wirkmechanismus dieser Substanzen. Für die Substanz Clozapin sind beispielsweise derartige Effekte bekannt. Bei der Schizophrenie handelt es sich um eine heterogene Krankheitsentität, für die es zahlreiche Erklärungsmodelle gibt. Die hier erhobenen Befunde stehen in Einklang mit Ergebnissen anderer Studien und können diese zum Teil bestätigen und ergänzen. Allerdings finden sich in der Literatur diskrepante und umstrittene Befunde bezüglich der zellulären und humoralen Veränderungen des Immunsystems, die die Komplexität des Krankheitsbildes deutlich machen und vielleicht als Ausdruck ätiologischer Unterschiede angesehen werden können.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Proteolyse-induzierte Spaltprodukte des Plasminogens

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19

Play Episode Listen Later Oct 11, 2002


Plasminogen wird durch verschiedene Proteasen proteolytisch gespalten. Zu den Enzymen, von denen bekannt ist, daß sie Plasminogen an definierten Peptidbindungen prozessieren können, gehören Elastase aus polymorphnukleären Neutrophilen (PMN) und Metallo-Elastase aus Makrophagen. Ein Spaltprodukt ist Miniplasminogen, das die proteolytische Domäne und den Kringel 5 umfaßt. Die Spaltstelle bei Val441 ist charakterisiert und ein Sandwich-ELISA gegen die Neodeterminante ist etabliert. Das dabei entstehende Counterpart besteht aus den Kringeln1-4. Es wird Angiostatin genannt, weil es hemmend auf die Neubildung von Gefäßen wirkt. Im Rahmen dieser Arbeit sollte untersucht werden, ob Miniplasminogen unter pathologischen Bedingungen wie Sepsis, Peritonitis und Tumorerkrankungen auftritt, um daraus einerseits den Einfluß der Elastase abzuleiten und Einblicke in die pathophysiologischen Abläufe bei Entzündung und Tu-morgeschehen unter Betrachtung der Plasminogenspaltprodukte in Korre-lation zu anderen Parametern zu gewinnen. In Vorversuchen konnte gezeigt werden, daß unter dem Einfluß von aktivierten polymorph-nukleären Neutrophilen Miniplasminogen aus Plas-minogen generiert wird. Von den potentiell an der Proteolyse beteiligten En-zymen konnte in vitro nur bei dem Einsatz von PMN-Elastase Mini-plasminogen nachgewiesen werden, nicht jedoch von MMP-2, -8 und -9. In Untersuchungen zur Stabilität von Miniplasminogen unter verschiedenen Blutabnahmebedingungen waren Citrat-Proben den anderen Systemen (EDTAPlasma, Serum) überlegen. In Proben von gesunden Probanden konnte in keinem Fall Miniplasminogen über der Nachweisgrenze des ELISAs gemessen werden.Es wurden Proben aus klinischen Studien zu Sepsis, Peritonitis und Mammakarzinom ausgewählt, die auf Grund einer hohen PMN-Elastase-Konzentration ein Entstehen von Miniplasminogen erwarten lassen konnten. Ein Ausscheiden von Miniplasminogen über die Niere konnte durch Messungen im Urin ausgeschlossen werden. In Citratplasma-Proben von Peritonitispatienten war kein Miniplasminogen nachweisbar, in Peritonitisexsudaten desselben Patientenkollektivs waren Miniplasminogenwerte bis 90 ng/ml meßbar. Es zeigte sich allerdings keine Korrelation zu anderen Parametern (Elastase-Konzentration, Plasminogenkonzentration). Signifikante Unterschiede der Miniplasminogenkonzentrationen konnten zwischen den Mittelwerten der Proben der Patientengruppe, bei der therapeutisch Fresh-Frozen-Plasma intraabdominell appliziert wurde, und der Kontrollgruppe, sowie zwischen den Gruppen mit und ohne Tumorerkrankung nachgewiesen werden. Bei der Evaluierung von Serumproben aus einem Mammakarzinom-Kollektiv wurden Werte bis 52 ng/ml gemessen. Eine Korrelation mit anderen Parametern oder signifikante Unterschiede in den verschiedenen Subgruppen konnten auch hier nicht gezeigt werden. Ein Zusammenhang zwischen der proteolytischen Kapazität in den Exsudaten und der MPlg-Entstehung ließ sich nicht zweifelsfrei beweisen. MPlg ist daher – im Gegensatz zu dem Elastase-spezifischen Spaltprodukt des Fibrinogens (FEP) (Gippner-Steppert, 1991) - als ein spezifisches Spaltprodukt des Plg nicht für den indirekten Nachweis der proteolytischen Aktivität der PMNElastase geeignet. Erfolgversprechend könnten ggf. immunhistochemische Untersuchungen von Tumormaterial in Hinblick auf das lokale Entstehen von Miniplasminogen sein.

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Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Okuläre Veränderungen bei kutaner und mukokutaner Leishmaniose Untersuchungen in Paraguay

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Play Episode Listen Later May 2, 2002


Bisher wurden lediglich einzelne Fälle veröffentlicht, in denen über okuläre Veränderungen bei Patienten mit kutaner und mukokutaner Leishmaniose berichtet wurde. Diese betrafen die vorderen Augenabschnitte und Adnexe, wobei Blepharitis, Liddeformationen, Konjunktivitis und Keratitis die am häufigsten beschriebenen Veränderungen waren. Von der viszeralen Leishmaniose (Kala-Azar) wußte man aus großangelegten Studien aus China [68,69] sowie aus Einzelberichten [47,54,58,65,83], dass sie in großer Regelmäßigkeit Veränderungen auch am Augenhintergrund hervorruft, nämlich insbesondere retinale Blutungen und anteriore Uveitis. Die vorliegende Arbeit sollte die Frage klären, ob sich bei der kutanen und mukokutanen Leishmaniose ebenso Veränderungen des Augenhintergrundes feststellen lassen und inwieweit bereits beschriebene Veränderungen der vorderen Augenabschnitte und Adnexe von epidemiologischer Relevanz sind. In einem fünfmonatigen Zeitraum wurden in Paraguay 55 Patienten ophthalmologisch untersucht. Die Untersuchung erfolgte größtenteils in den Endemiegebieten Paraguays. Desweiteren untersuchten wir vor Ort 39 nicht-infizierte Kontrollpersonen. Dies ermöglichte einen direkten Vergleich beider Gruppen, da sie gleiche äußere soziale und klimatische Bedingungen aufwiesen. Die Diagnose bzw. deren Ausschluß stellten wir klinisch, mit Hilfe des Intrakutantests nach Montenegro, mit serologischen Methoden bzw. durch Erregernachweis. Die Ergebnisse zeigen, dass zum einen entzündliche Veränderungen an vorderen Augenabschnitten sowie Adnexen weitaus häufiger in der Patientengruppe als im Kontrollkollektiv vorkommen. Andererseits finden sich die gleichen Veränderungen gehäuft bei den Patienten, welche noch aktive Läsionen aufweisen, im Vergleich zu jenen, deren Läsionen bereits vernarbt sind. Blepharitis und korneale Stromaveränderungen in Form weißlicher Eintrübungen finden sich nach dem χ 2 -Test statistisch signifikant gehäuft bei den Patienten mit aktiven Läsionen im Vergleich mit der Kontrollgruppe (p

Fakultät für Chemie und Pharmazie - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/06
Untersuchungen zur Expression von Adenosin-Rezeptoren und Enzymen des Adenosin-Stoffwechsels auf der Oberfläche menschlicher lymphoider Zellen

Fakultät für Chemie und Pharmazie - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/06

Play Episode Listen Later Dec 20, 2001


Adenosin-Rezeptoren (AdoR) zeigen als Komponenten des Adenosin-Signalweges komplexe Interaktionen untereinander, sowie mit weiteren Komponenten, wie der Ecto-5´-Nukleotidase (CD73) und der Adenosin-Desaminase (ADA). Diese Rezeptoren sind zudem mit den verschiedensten Signaltransduktionswegen verschaltet. Innerhalb dieser Arbeit sollten mögliche Mechanismen gemeinsamer potentieller Regulationen dieser Komponenten anhand von eukaryontischen Modellsystemen, wie auch anhand einer klinischen Studie zur chronisch lymphatischen Leukämie (CLL) untersucht werden. Für die Untersuchung transkriptioneller Regulationen wurde eine semiquantitative RT-PCR mit Hilfe eines heterologen Standards für alle 4 AdoR-Subtypen (A1, A2a, A2b, A3) etabliert. Die Spezifität dieser Systeme konnte mittels Restriktionsverdaus sowie Untersuchung von Transfektanten in AdoR-freien Zelllinien („Chinese Hamster ovary“ CHO) nachgewiesen werden. Densitometrische Auswertung der Amplifikate ermöglichte eine gute Quantifizierung der untersuchten mRNS-Niveaus, die noch Unterschiede in den subtypspezifischen cDNS-Niveaus von weniger als 40% deutlich auflöste. Für Untersuchungen in eukaryontischen Modellsystemen wurden C-terminale EGFPFusionskonstrukte aller 4 AdoR in pEGFP-N1 (Clontech) etabliert und in CHO- bzw. HeLa-Zelllinien transfiziert. Erfolgreicher Nachweis der Etablierung der Konstrukte erfolgte über Sequenzierung der neusynthetisierten Adaptersequenzen und über spezifische Restriktionsverdaus. Desweiteren konnte über die membranorientierte Fluoreszenzverteilung der Fusionskonstrukte in den Transfektanten auf eine erfolgreiche posttranslationale Prozessierung und Transport des Konstruktes in die Zellmembran zurückgeschlossen werden. RT-PCR-Analyse von RNS-Präparationen dieser Transfektanten zeigte eine erfolgreiche Transkription der Konstrukte. Innerhalb der HeLa-Zelllinie konnten alle 4 Subtypen erfolgreich exprimiert werden, wobei jedoch inhibitorische AdoR (A1AdoR; A3AdoR) leichter zu transfizieren waren als die excitatorischen A2aAdoR/A2bAdoR-Konstrukte. Letztere Transfektanten zeigten deutlich höhere Tendenzen zum Absterben, was mit einem erhöhtem cAMPNiveau dieser Zellen zusammenhängen könnte. Physiologische Aktivität des A3AdoR-Konstruktes konnte durch Verminderung der Teilungsrate der Transfektante beobachtet werden. Innerhalb der einzelnen Transfektanten konnten keine großen Änderungen der mRNS-Niveaus des entsprechenden transfizierten Subtypen festgestellt werden, was mit einer „Downregulation“ des nativen Subtypes erklärbar sein könnte. Jedoch zeigten sich zum Teil deutliche Niveau-Änderungen in den jeweils anderen Subtypen der Transfektante, was auf eine Interaktion der AdoR-Subtypen auf der Transkriptionsebene hindeutet. Verschiedene Wechselbeziehungen könnten mit - zum Teil von physiologischen Interaktionen her- bekannten Beziehungen der AdoR in verschiedenen Zelltypen in Zusammenhang gebracht werden. Induktion der Transfektanten mit AdoR-Agonisten, wie 5`-N-Ethyl-Carboxamido- Adenosin (NECA) oder (R)-N6-(1-Methyl-2-phenylethyl)-Adenosin (R-PIA) ergab einen Anstieg aller AdoR-cDNS-Niveaus im Falle der Aktivierung der Adenylylcyclase (A2a/A2bAdoR), bzw. eine Abnahme bei deren Inhibierung (A1/A3AdoR), die auch zum Teil subtypabhängige Modulationen und deutliche Abweichungen zur Kontrolllinie (EGFP-HeLa) zeigte. Behandlung der Zellen mit Alkohol als apoptosisstimulierendes Signal führte zu einer starken Erhöhung aller Subtyp-Niveaus, wobei besonders die A2aAdoR- und die A3AdoR-Transfektante die größten apoptotischen Tendenzen und auch die größten Modulationen der Subtyp-Niveaus zeigten. Transfektion der Konstrukte in die CHO-Zelllinie ergab gut exprimierende Klone der A1AdoR- und A3AdoR-Transfektante, die über membranorientierte Fluoreszenz des EGFP-Anhanges, wie auch über Nachweis der mRNS nachgewiesen werden konnten. Im Falle der excitatorischen AdoR erhielt man nur schwach exprimierende Klone der A2aAdoR-Transfektante, die deutliche Tendenzen zum Absterben zeigte. Wiederum fand man bei der A3AdoR-Transfektante einen erheblich verlangsamten Zellzyklus, was auf einer zellzyklusmodulierenden Wirkung des A3AdoR in verschiedenen Zelltypen beruht und somit auf eine erfolgreiche Signalfortleitung in der Transfektante hindeutet. Induktion der A1AdoR-Transfektante führte zu einer zeitabhängigen Konzentrierung und Internalisierung der Fluoreszenz, was auf eine intakte Regulation und Desensibilisierung dieses Subtypes innerhalb dieses Klones hindeutet. Die B-lymphoblastoide Zelllinie Raji wurde als Modellsystem für AdoR-Signalwege innerhalb des lymphatischen Systems untersucht. Eine starke Präsenz des A2aAdoR konnte mittels RT-PCR nachgewiesen werden, dessen Stimulation mit dem AdoR-Agonisten NECA wiederum zu einem Anstieg der mRNS-Niveaus aller AdoR-Subtypen führte. Behandlung mit Alkohol führte zu einem größeren Anteil an absterbenden Zellen sowie zu einem leichten Anstieg aller AdoR-Subtypen und deutet wiederum auf eine Beteiligung der AdoR an apoptotischen Antworten hin. Inwiefern substratmodulierende Komponenten des AdoR-Signalweges, insbesondere CD73 und ADA, in Regulationsmechanismen dieses Weges integriert sind, wurde in einem induzierbaren B-lymphoblastoiden Modellsystem, der 493-6-Zelllinie untersucht. Hierbei wurden durch induzierbare transkriptionelle Aktivierung zweier Mitogene, c-myc und EBNA2, vier unterschiedliche proliferative Zustände erzeugt und die Auswirkungen auf die Komponenten des Ado-Signalweges untersucht. Northern Blot-Analyse der 4 Zustände zeigten eine Zunahme der CD73- und A2aAdoR-mRNS-Niveaus mit sukzessiver Abschaltung der Mitogene, wobei EBNA2- Abschaltung den deutlichsten Effekt zeigte. ADA-mRNS-Niveaus zeigten meistens eine leichte Abnahme mit Abschaltung der Mitogene, was aber nicht eindeutig bestätigt werden konnte. Untersuchung der Zustände mit semiquantitativer RT-PCR ergaben eine Präsenz aller AdoR mit einer starken Überrepräsentierung des A2aAdoR. Wiederum konnte mit sukzessiver Abschaltung der Mitogene ein deutlicher Anstieg des A2aAdoR beobachtet werden, der wiederum deutlicher bei Abschaltung von EBNA2 ausfiel. Andere AdoR-Subtypen zeigten jedoch so gut wie keine Respons. Abschaltung der Mitogene führte sowohl bei EBNA2, wie auch bei cmyc nach ca. 3 bis 6 Stunden zu einem deutlichen Anstieg der A2aAdoR-Niveaus, sowie generell zu einer Abnahme des ADA-Niveaus im Falle der c-myc-Abschaltung. NECA-abhängige Erhöhung des cAMP-Niveaus korrelierte mit den A2aAdoRNiveaus der entsprechenden Proben. Ebenso konnte in diesem Labor eine Erhöhung der CD73-Aktivität mit Abschaltung der Mitogene nachgewiesen werden. Diese Ergebnisse deuten auf eine Rolle des A2aAdoR bei der Bereitstellung mitogener Signale und einer damit verbundenen Gewährleistung des Überlebens dieser Zelllinie bei inaktivierten Mitogenen, sowie auf modulatorische Interaktionen zwischen der CD73 und A2aAdoR hin. Modulierte CD73-Aktivitäten und Beteiligung der AdoR an apoptotischen Vorgängen in der chronisch lymphatischen Leukämie sind bereits länger bekannt. Innerhalb einer klinischen Studie zur CLL wurden 48 Patienten und 10 Kontrollpersonen auf Modulationen der AdoR-, sowie c-myc- als auch ADA-Niveaus, untersucht und auf eine klinische Relevanz hin überprüft. Im Bezug auf den Mittelwert der Kontrollgruppe konnten oft Modulationen der mRNSNiveaus der untersuchten Komponenten innerhalb der Patientengruppe gefunden werden. Korrelationsanalyse der Patientendaten ergab verschiedene Zusammenhänge der AdoR, wie auch der c-myc und der ADA untereinander, die zum Teil gegenläufig zu denen in der Kontrollgruppe waren. A2aAdoR-Niveaus korrelierten negativ mit der Leukozytenanzahl, einem Marker der CLL. Es konnte auch ein deutlicher Zusammenhang zwischen der CD73-Aktivität und der Leukozytenanzahl in diesem Labor gezeigt werden. Ebenso fand man einen starken Zusammenhang zwischen den c-myc- und ADANiveaus, sowie zwischen der ADA bzw. c-myc und diversen AdoR-Subtypen. Diverse, aus physiologischen Zusammenhängen bekannte Korrelationen fand man auch in der CLL wieder, was auf eine geregelte Modulation der AdoR-Niveaus in der CLL hindeutet, wobei jedoch keine Zusammenhänge mit den prognostischen Stadien nach Binet gefunden werden konnten. Ein aktive Modulation des A2aAdoR bei der Expansion der malignen B-Lymphozyten konnte anhand der Ergebnisse von 4 Folgeuntersuchungen vermutet werden. Wiederholung der Untersuchung nach 6 Monaten bis zu 1,5 Jahren zeigte eine deutliche negative Korrelation der Leukozytenzahl mit dem A2aAdoR-Niveau.