„Ihr dürftet davon ja gar nix mehr merken!“ Solche Sätze hören wir öfter. Wir, das sind die, die auf dem Gebiet der ehemaligen DDR groß geworden sind und zur Generation „Nachwende #1“ gehören. Dabei sind auch wir mit starken Ost-Einflüssen aufgewachsen, oder? Wir kennen noch die Halbleinen-Geschirrt…
Im Osten sind sie alle ausländerfeindlich und im Westen sind alle besonders überheblich. Klischees über Ost und West halten sich hartnäckig in den Köpfen der Menschen. Stargäste in dieser Folge: Friederike, der Besser-Wessi und der Jammer-Ossi. Wobei die beiden letztgenannten hoffentlich bald verschwinden werden.
Gleich nach der Schule in eine Partei eintreten? Das machen die wenigsten. Obwohl es auf dem Land eine Menge Gestaltungsspielraum für junge Menschen gibt. Und es gerade im Osten wichtig ist, sich politisch zu engagieren. Patrick Beier weiß das aus eigener Erfahrung.
Aufwachsen im Osten. Das ist nicht für alle das Gleiche. Linh Tran findet, dass sie vom "Osten" gar nicht so viel mitbekommen hat. Dafür prägten sie ganz andere Erfahrungen. Das Berlin der 90er und frühen 00er Jahre zu Beispiel, aber auch der Alltagsrassismus. Bei einer Party von fremden Menschen genötigt werden, über die persönlichsten Dinge zu sprechen? Nicht cool. Für viele Menschen, die Erfahrungen mit Rassismus machen, sind solche Gespräche aber Alltag. Auch Linh hat schon häufiger die Frage "wo kommst Du her... nein, ich meine, wo kommst Du *wirklich* her?" gehört. Wie Linh damit umgeht, erzählt sie im Podcast.
Die Treuhand. Für viele Menschen im Osten ist sie immer noch der Inbegriff für alles, was schief gelaufen ist um 1990 herum. Und das ist auch das Bild, das vielen jüngeren Menschen vermittelt wird. Marcus Böick forscht zum Thema und bemüht sich um Differenzierung.
Spielt der Osten eine Sonderrolle? Sollten wir weiterhin über den Osten und die Erfahrungen, die Menschen im und mit dem Osten machen, sprechen? Marie-Sophie Schiller tut das – in ihrem eigenen Podcast und jetzt auch bei Keine Jungpioniere.
Von der Großstadt in die Kleinstadt ziehen. Das passiert weniger häufig als umgekehrt und ist oft mit einer großen Umstellung verbunden. Bony Stoev ist mit 10 Jahren aber nicht nur in eine (wesentlich) kleinere Stadt gezogen, sondern gleich in ein ganz anderes Land.
Die DDR spielt auf den Bühnen im Osten eine große Rolle. In vielen (Theater-)Stücken wird das Verhältnis zur DDR hinterfragt – manchmal aber auch gefeiert. Mit der Maskenbildnerin Antje Wonneberger spreche ich über die Bedeutung der DDR hinter dem Vorhang.
Filme prägen uns. Besonders in der Kindheit. Sie sind (im besten Fall) beeindruckend, mitreißend und lösen Emotionen aus. Doch uns Nachwendekinder im Osten prägten nicht nur die großen Disney-Filme, sondern auch die „Klassiker unserer Eltern“ – die Filme der DEFA. Philip Zengel hat ziemlich viele von ihnen gesehen. Mit dem Presse-Verantwortlichen der DEFA-Stiftung spreche ich darüber, welchen Einfluss sie auf uns hatten.
Viele sind nach der Schule gegangen. Weg vom Land – auf in die Stadt. All die Chancen und Möglichkeiten nutzen, die es dort gibt. Sophie Koch und ich gehören dazu. Mit der Vorsitzenden der Jusos in Sachsen spreche ich über das Weggehen, über das Aufwachsen auf dem Land und darüber, wo man dabei immer wieder das Echo der DDR hörte.
Große Messer auf Beulen drücken, viel zu süßen Hagebuttentee aus Plastikbechern trinken und auf ausgemusterten Traktorreifen herumturnen. Mit dem Journalisten Martin Dietrich spreche ich über unsere Zeit im Ost-Kindergarten wenige Jahre nach der Wiedervereinigung. Zwischen Brandenburg und Thüringen gab es einige Gemeinsamkeiten. Mit Martin Dietrich spreche ich über ähnliche Erfahrungen, die wir unabhängig voneinander gemacht haben. Da wäre zum Beispiel die fast schon militärische Ordnung, die im Kindergarten manchmal herrschen sollte.
Ich bin Lucas und war kein Jungpionier. Wie auch? Schließlich bin ich erst 1994 geboren. Ich glaube trotzdem, dass in unserem Aufwachsen, unserer Erziehung und unseren Erfahrungen mehr von der DDR steckt, als viele Außenstehende oder sogar wir selbst erwarten würden. Dem möchte ich mit meinen Gesprächspartner*innen im Podcast auf den Grund gehen – oder dem Thema wenigstens näher kommen. Ich freue mich auf Eurer Feedback und würde mich noch mehr freuen, wenn Ihr gleich den Podcast abonniert.