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Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/07
In der vorliegenden Studie wurde die Sicherheit und Wirksamkeit einer nadellosen, intradermalen Vakzination von Ferkeln im Alter von 21 Tagen mit dem Inaktivatimpfstoff Porcilis® M Hyo ID ONCE unter Feldbedingungen evaluiert. Hierfür wurde ein geschlossener Betrieb in Nordostdeutschland mit einer nachgewiesenen M. hyopneumoniae Infektion ausgewählt. 420 klinisch gesunde Saugferkel wurden randomisiert in zwei Vakzine- und eine Kontrollgruppe eingeteilt. Die Tiere der M Hyo ID ONCE-Gruppe erhielten einmalig, nadellos mit dem IDAL Gerät, 0,2 ml Porcilis® M Hyo ID ONCE intradermal. Die Tiere der zweiten Vakzinegruppe wurden intramuskulär mittels Kanüle mit 2 ml M+PAC® geimpft. Die Kontrolltiere erhielten Diluvac® Forte. Zur Überprüfung der Wirksamkeit wurden die Gewichte der Tiere erhoben und der prozentuale Anteil des makroskopisch veränderten Lungengewebes jedes Lungenlappens am Schlachthof beurteilt. Die Evaluierung der Verträglichkeit des Impfstoffes zeigte, dass die nadellose, intradermale Vakzination signifikant größere, härtere und gerötetere u./ o. wärmere lokale Hautreaktionen hervorrief, als die alleinige intradermale Injektion des Adjuvans Diluvac® Forte. Nach der Applikation von Porcilis® M Hyo ID ONCE wurden signifikant größere und härtere lokale Hautreaktionen beobachtet als nach der Injektion von M+PAC®. Insgesamt waren die beobachteten Hautreaktionen jedoch von geringem Durchmesser bis maximal 1,5 cm und transienter Natur. Die klinischen Untersuchungen, die Temperaturverlaufskontrollen und die Mortalität ergaben keine signifikanten Unterschiede zwischen der Applikation von Porcilis® M Hyo ID ONCE und der Injektion des Placebos. Die Gewichtsdaten betreffend waren die mittleren täglichen Zunahmen der vakzinierten Tiere sowohl in der Mastphase, als auch über die gesamte Studienzeit signifikant um 37 g beziehungsweise 28 g höher. Die intradermal vakzinierten Tiere hatten gegenüber der Kontrollgruppe eine um 1,6 Tage verkürzte Mastperiode. Die Mastleistungsdaten unterschieden sich nicht signifikant zwischen den beiden Vakzinegruppen. Bezüglich der EP-typischen Lungenläsionen, reduzierte die Impfung mit Porcilis® M Hyo ID ONCE signifikant den prozentualen Anteil des makroskopisch veränderten Lungengewebes im Vergleich zur ungeimpften Kontrollgruppe. Folglich hatten signifikant mehr Tiere der M Hyo ID ONCE-Gruppe (31,3 %) makroskopisch unveränderte Lungen, als Tiere der Placebogruppe (7,7 %). Zusätzlich konnte nach der intradermalen Applikation von Porcilis® M Hyo ID ONCE eine signifikante Reduktion der Prävalenz und des Grades EP-typischer Lungenläsionen gegenüber der intramuskulären Vakzination mit M+PAC® nachgewiesen werden. Abschließend kann die nadellose, intradermale Applikation von Porcilis® M Hyo ID ONCE bei 21 Tage alten Ferkeln als sicher und wirksam beurteilt werden.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 08/19
Die Mukoviszidose (engl: cystic fibrosis, CF) ist die häufigste autosomal-rezessiv vererbte Stoffwechselerkrankung der kaukasischen Bevölkerung. Der Defekt des Cystic Fibrosis Transmembrane Conductance Regulator, einem membranständigen Chloridionenkanal, manifestiert sich an diversen Organsystemen, wobei Infektionen des Respirationstraktes im Vordergrund stehen. CF-Patienten produzieren ein viskoses Tracheobronchialsekret, welches die mukoziliäre Clearance behindert. In der Folge etablieren sich chronisch verlaufende Lungeninfektionen mit einem CF-typischen Erregerspektrum (v.a. Pseudomonas aeruginosa, Staphylococcus aureus, Burkholderia cepacia-Komplex, Haemophilus influenzae und Stenotrophomonas maltophilia), die letztendlich lebenslimitierend sind. Durch die frühzeitige und regelmäßige Gabe von Antibiotika wird versucht, die inflammatorische und erregerassoziierte Schädigung des Lungengewebes zu kontrollieren. Dabei ist eine mikrobiologische Diagnostik, die die Erreger schnell und mit hoher Sensitivität und Spezifität identifiziert, von großer Bedeutung. Die Fluoreszenz in situ Hybridisierung (FISH) mit markierten Oliginukleotidsonden zum Nachweis ribosomaler RNS ist eine spezifische und sensitive Methode zum Erregernachweis. Sie benötigt im Vergleich zum mindestens 48h in Anspruch nehmenden kulturellen Nachweis nur wenige Stunden und erfasst auch bereits nicht mehr kultivierbare Erreger, z.B. nach erfolgter Antibiotikatherapie. Das relativ begrenzte Erregerspektrum der Lungeninfektionen bei CF bietet gute Voraussetzungen für den Einsatz der FISH-Diagnostik. Als problematisch hat sich hierbei das viskose und inhomogene CF-Sputum erwiesen, das aufgrund seiner Zusammensetzung bei der Hybridisierung mit fluoreszenzmarkierten Sonden eine ausgeprägte Hintergrundfluoreszenz zeigt. Ziel dieser Arbeit war es, den Einsatz der FISH-Technik zum Nachweis CF relevanter Erreger weiter zu optimieren. Zum einen sollte der Einfluss, den die Probenlagerung bis zur Weiterverarbeitung auf den Erregernachweis hat, untersucht werden. Dabei erwies sich 4ºC als geeignete Lagerungstemperatur, da die Mikroorganismen trotz Verringerung der Ribosomenzahl und damit etwas abgeschwächtem Fluoreszenzsignal bis zu 72h nach Probenentnahme mit FISH unverändert sensitiv nachweisbar sind, ohne dass eine Überwucherung langsamer wachsender Keime eintritt. Zum anderen sollte eine Minimierung der Hintergrundfluoreszenz erreicht werden. Verschiedene Modifikationen des Hybridisierungsprotokolls wurden miteinander verglichen. Durch die Absättigung unspezifischer Bindungsstellen der Oligonukleotidsonden mittels einer 30minütigen Vorinkubation mit freiem Biotin wurde die Hintergrundfluoreszenz erfolgreich vermindert, wobei die markierten Bakterien unverändert gut nachweisbar waren. Um die quantitative Auswertung der Sputumproben zu vereinfachen, wurde weiter ein Protokoll zur Analyse der FISH-Proben im Durchflusszytometer entwickelt. Durch diese schnelle, automatisierte Technik entfällt die zeitraubende manuelle Auswertung der Proben. Eine Integration dieser neu entwickelten Ergänzungen in bestehende Protokolle vereinfacht und beschleunigt die mikrobielle Diagnostik CF-typischer Erreger und eröffnet die Möglichkeit eines größeren Probendurchsatzes ohne zusätzliche Kosten.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/19
Es wurde die Rolle der Magnetresonanztomotgraphie in der Diagnostik der pulmonalen Hypertonie untersucht. Es wurden die Vorteile des Einsatzes neuer technischer Verfahren wie iPAT (integrated parallel acquisition techniques) für die MRT bezüglich der Differentialdiagnose zwischen primärer und chronisch-thromboembolischer pulmonaler Hypertonie geprüft. Es konnte gezeigt werden, dass durch den Einsatz der neuen Verfahren die Akquisitionszeit bei gleichbleibender räumlicher sowie zeitlicher Auflösung verkürzt werden konnte und damit die Differentialdiagnose zwischen beiden Krankheitsentitäten durch die MRT möglich wird. In zwei experimentellen Studienteilen sollte ferner gezeigt werden, dass die MRT neben einer rein morphologischen Beurteilung des Lungengewebes darüber hinaus auch eine funktionelle Untersuchung ermöglicht. Hierzu wurde versucht die pulmonale Perfusion zu quantifizieren und darüberhinaus Sauerstoff als KM einzusetzten.