"Wer sich auf unbequemen Stühlen bettet, der spricht für gewöhnlich wahr." - Niemand, 1912. Auch ohne derartige Weisheiten und mit zweifelhafter Bekanntheit ausgestattet haben sich Daniel Beck und Tobias Kreutzer zusammengesetzt, um über Heuschrecken mit Frauenhaaren und mehr zu sprechen.
Daniel Beck und Tobias Kreutzer
Nach drei Episoden Sowjet-Sci-Fi wird es mal wieder Zeit für ein bodenständigeres Thema. Und was könnte da pünktlich zur Nachhol-EM besser passen, als Deutschlands beliebtesten Ballsport einmal vom Amateurgebolze in der NRW-Peripherie bis hin zur allgegenwärtigen Debatte über Kommerz versus Tradition durchzusprechen? Für die nötige Expertise nimmt dazu mit Christian von HÖHER. SCHNELLER. ZWEITER. zum ersten Mal ein Gast zwischen den entsetzlichen Stühlen Platz!
Aus aktuellem Anlass wird das Picknick am Wegesrand durch eine Eilmeldung zur K-Frage unterbrochen – aber nur ganz kurz. Danach heften Beck und Kreutzer sich ein letztes Mal an die Fersen von Rotfuchs und dem Aasgeier-Sprössling. Spoiler: Am Ende von Feuerwalzen und Fleischwölfen wartet das Glück für alle, umsonst. Ist das jetzt nur ein stimmungsvoller Abschluss oder schon die sozialistische Revolution?
Realitätsflucht bleibt angesichts der Pandemie-Zeitschleife die Devise und die Abenteuer in der literarischen Zone gehen in die nächste Runde. In der zweiten Folge zu Boris und Arkadi Strugazkis „Picknick am Wegesrand“ erfahren wir zwar mehr über die menschliche Natur als über das Wesen der Außerirdischen – dafür wird der kryptische Titel des Werkes aufgeklärt. Macht es euch bequem auf der kosmischen Picknick-Decke!
Nach einer kleinen Kreativpause treten Beck und Kreutzer 2021 als literarisches Duett zurück auf den Plan und flüchten aus der tristen Home-Office-Routine in die Sowjet-Fantastik. Die Gebrüder Strugatzki laden zum „Picknick am Wegesrand“ (Suhrkamp-Ausgabe). Und alle können mitlesen. Vorher wird aber noch der Gewinner der Wim-Hof-Challenge gekürt – mit klaren Punktsiegen in den Kategorien Lungenvolumen und Kältetoleranz.
Die Tage draußen werden kurz und dunkel und die Home-Office-Finger drinnen kalt und steif. Beck und Kreutzer outen sich dennoch als Kälte-Fans und stellen gleich die Anschlussfrage: Warum ist alles Kalte so unbeliebt und wird sprachlich so sehr diskriminiert? In dieser Folge verschlägt es die beiden kühlen Köpfe in den äußersten Nordosten Russlands. Eine frostige Episode über Sprache und Weltwahrnehmung, Black Metal und eine Ice-Bucket-Challenge der etwas anderen Art.
Mit einer leichten Ibiza-Bräune kehren Beck und Kreutzer tiefenentspannt und redebedürftig aus ihrer unangekündigten Sommerpause zurück. Der Auftakt zur zweiten Staffel „Auf entsetzlichen Stühlen“ führt zurück zu den dunklen Anfängen, als man bei Placebo noch eine Träne verdrückte und Kater mit Konterbieren im Keim erstickt wurden. War früher weniger Teenage Angst? Zwei ewig Junggebliebene wagen eine Einordnung.
So jung kommen sie nicht mehr zusammen. Vor mehr oder weniger genau einem Jahr nahmen Beck und Kreutzer ihre entsetzlichen Stühle ein. In dieser Jubiläumsfolge beweisen sie, dass man sich auch nach so langer Zeit noch gegenseitig überraschen kann: Mit jeweils einer eigens kuratierten Top 3 der entsetzlichen Stühle, mit unerhört viel Spontanhumor, mit Einrichtungsberatung, Gaming-Tipps und Serienspoilern. Hoch die Gläser!
Wo am Samstagmorgen die Rasenmäher rattern und die Vögel zwitschern, findet sogar der Altkanzler zu sich selbst. Im Garten begegnen sich Natur und Kultur und die bleiche Bürohand springt nach Feierabend von der Computertastatur vergnügt in den Rindenmulch. Anders als die immer schneller rotierende Welt da draußen ist der Garten begrenzt, beherrschbar und wenig komplex. Doch kein Grund, den Kopf ins Hochbeet zu stecken: Der Müßiggang des Laubkehrens hat schon viele inspiriert.
Die Quarantäne bringt in uns allen die Heimwerker, Sport-Enthusiasten und Marx-Leser wieder zum Vorschein. Nur die Hobby-Podcaster gab es schon vorher. Stellvertretend für ihre Zunft erörtern Beck und Kreutzer in dieser Folge, was es eigentlich bedeutet, etwas als Amateur zu machen, wieviel Leidenschaft der Kapitalismus zulässt, und warum es nichts mit Schwäche zu tun hat, die Grenzen des eigenen Wissens aufzuzeigen.
Auch für Beck und Kreutzer wird die Pandemie zum Digitalisierungsmotor: Erstmals nicht im selben Raum, aber dafür mit neuartigen Special Effects ausgestattet, schlagen die beiden eine Brücke von Wuhan bis nach Prypjat und denken laut über Solidarität und Sicherheit in einer entgrenzten Welt nach. Und da besondere Umstände besondere Maßnahmen erfordern, meldet sich auch ein Altkanzler zu Wort. Bleibt gesund!
Während man sich im Rheinland mal wieder jeck gibt und dem folkloristischen Komasaufen frönt, begeben sich Beck und Kreutzer an die Wurzel des Volksvergnügens. Was macht die Faszination der Kirmes aus? Ist der Schaustellermythos am Ende wieder nur ein perfider Weg, um das gesellschaftliche Bedürfnis nach Tradition und Verlässlichkeit zu monetarisieren? Außerdem in dieser Folge: Afrobeat statt Afrotrap und was das Ganze mit Margaret Thatcher zu tun hat.
Ist ein fester Händedruck schon politische Manipulation? In wie vielen Sonnensystemen bedeuten weiße Tauben Krieg? Und kann es den zwanglosen Zwang des besseren Arguments wirklich geben? Kreutzer berichtet von einem Erweckungserlebnis, das später zum bösen Erwachen der Sozialdemokratie mutieren sollte und Beck sinniert über die argumentative Achillesferse von Rassentheoretikern. Überzeugung oder Manipulation? Entscheiden Sie selbst.
Während ihr in stabiler Seitenlage auskatert, empfehlen Beck und Kreutzer sich für den ersten Podcast, den ihr 2020 an eure Ohren lasst. Voller guter Vorsätze sezieren die beiden das Phänomen der politischen Neujahrsrede, von Berlin über Moskau bis nach Pjöngjang. Obendrein zeigen sie sich von ihrer bisher privatesten Seite und lassen ihre politischen, kulturellen und bisweilen erfrischend profanen Lichtblicke 2019 Revue passieren. Bestellt schonmal den Lieferando-Mann. Willkommen im neuen Jahrzehnt!
Live aus dem Studio Köln: Im zweiten Teil der „Bewohner des Waldes“ geht es um Genetik und Gesellschaft, Triebe und Tierethik, Imker und Impulse. Ameisen-Lobbyist (oder Ameise?) Beck lüftet das Geheimnis um das beste Tier des Waldes, Bienen erzählen mit einem Tanz mehr als Waldorf-Schüler, und selbst das immergrüne Blätterdach wird für linkstotalitäre Ideologien vereinnahmt.
Auf den Straßen tönen die ersten Laubbläser und im Kamin prasseln die Scheite. Fest in ihre Hygge-Decken gewickelt, wandeln Beck und Kreutzer zwischen goldenen Blättern auf den romantischen Pfaden des deutschen Waldes. Auf Ihrer Suche nach Entschleunigung in einer komplizierten Welt begegnen sie Hexen, Waldgeistern, Geschichtenerzählern und neurechten Esoterikern. Es könnt‘ alles so einfach sein, isses aber nicht (frei nach Grönemeyer).
Können wir noch ohne schlechtes Gewissen in die Wolken gucken? Was sagen 2-Stunden-Parties über unseren Lebenswandel zwischen Kosten und Nutzen aus? Und vermag uns am Ende vielleicht nur noch das bedingungslose Grundeinkommen zu retten? Die Method Actors der Podcast-Welt sind mit minimaler Verspätung zurück, um zu ergründen, wie es in einer stets effizienten Wirtschaftswelt um den Müßiggang bestellt ist.
Pussygrabber, Lindgren-Fans und Würselener Wüteriche – sie alle sind auf ihre Art und Weise vermeintlich autentisch. Aber was fordern wir da eigentlich, wenn wir von einem demokratischen Politiker Autithentizität verlangen? Auf entsetzlichen Stühlen sind Beck und Kreutzer vom Himmel hinabgefahren, um erneut die Lehren ihres tausendjährigen Podcasts zu verbreiten. Auf ihre unnachahmlich autäntische Art und Weise fragen sie diesmal: „Was ist denn mit der realness?“
Die Apokalypse: Das Ende von allem oder der ultimative Neuanfang? Ein realistisches Szenario oder nur die trippige Rachefantasie eines religiös Verfolgten aus der Antike? Spinnerei oder das mächtigste politische Machtinstrument unserer Zeit? Nicht prominent und ein bisschen vorbereitet diskutieren Daniel Beck und Tobias Kreutzer in der ersten Folge von „Auf entsetzlichen Stühlen“ die Zusammenhänge zwischen Heuschrecken mit menschlichen Haaren, Jesus, Gandalf, der AfD, den Grünen, den Simpsons und der Gematrie.