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Die Diagnose eines femoroazetabulären Impingements (FAI) ist eine Kombination aus klinischem Befund und typischen bildgebend erfassten Veränderungen der knöchernen Morphologie des Hüftgelenks sowie Verletzungen des Labrums und des Gelenkknorpels. Konturveränderungen des Kopf-Hals-Übergangs des Femurs treten beim Cam-Impingement auf, während das Pincer-Impingement durch knöcherne Veränderungen des Azetabulums bedingt ist. Beide Formen des FAI zeigen durch rezidivierendes Anschlagen von Schenkelhals und Azetabulum bei forcierter Flexion und Innenrotation typische Muster der Labrum- und Knorpeldestruktion, die sowohl isoliert als auch kombiniert vorkommen können. Die fortschreitende Gelenkdestruktion wird als Ursache einer frühzeitig auftretenden Koxarthrose angesehen.
Die Diagnose eines femoroazetabulären Impingements (FAI) ist eine Kombination aus klinischem Befund und typischen bildgebend erfassten Veränderungen der knöchernen Morphologie des Hüftgelenks sowie Verletzungen des Labrums und des Gelenkknorpels. Konturveränderungen des Kopf-Hals-Übergangs des Femurs treten beim Cam-Impingement auf, während das Pincer-Impingement durch knöcherne Veränderungen des Azetabulums bedingt ist. Beide Formen des FAI zeigen durch rezidivierendes Anschlagen von Schenkelhals und Azetabulum bei forcierter Flexion und Innenrotation typische Muster der Labrum- und Knorpeldestruktion, die sowohl isoliert als auch kombiniert vorkommen können. Die fortschreitende Gelenkdestruktion wird als Ursache einer frühzeitig auftretenden Koxarthrose angesehen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/19
Die vorliegende Arbeit der Arbeitsgruppe Biomechanik/ Spannungsoptik (Ltg. Prof. Dr. E. Euler) befasst sich experimentell mit der Auswirkung unterschiedlicher Schraubenkonfigurationen bei der osteosynthetischen Versorgung der medialen Schenkelhalsfraktur auf den Kraftfluß am proximalen Femur. Zur Anwendung kommt das Verfahren der Spannungsoptik. Zur kopferhaltenden, osteosynthetischen Versorgung der medialen, instabilen Schenkelhalsfraktur werden heutzutage meist drei Spongiosazugschrauben verwendet. In der Literatur werden im wesentlichen 2 Varianten der Schraubenpositionierung empfohlen: Version 1: Zwei Schrauben liegen cranial in Bezug auf den Schenkelhalsquerschnitt, eine caudal im Bereich des Calcar femoris. Version 2: Zwei Schrauben liegen caudal im Bereich des Calcar femoris, eine weitere Schraube liegt cranial davon. Die Schrauben sollen parallel zueinander und senkrecht zum Bruchspalt liegen. Es gibt bisher kaum vergleichende experimentelle oder klinische Untersuchungen, die eine rationale Entscheidung für oder gegen eine dieser beiden Versionen erlauben. In dieser Arbeit wird der Frage nachgegangen, ob zwischen den beiden Versionen Unterschiede bezüglich des Kraftflusses am proximalen Femurende bestehen. Diese biomechanisch-experimentelle Untersuchung verwendet die Methode der Oberflächenspannungsoptik, auch Photo-Stress-Analyse genannt. Damit ist eine Visualisierung des Kraftflusses unter Belastung möglich. Hierzu wird eine optisch aktive Kunststoffschicht auf die Oberfläche eines Originaltestobjektes (Leichenfemora) appliziert. An der Oberfläche des belasteten Femur werden unter polarisiertem Licht farbige Belastungslinien (= Isochromaten) sichtbar, welche exakt messbar und einer definierten Dehnung zuordenbar sind. 4 Paare frischer, humaner Leichenfemora werden unter den Bedingungen der Steh-Phase während des Gehens entsprechend einer Geschwindigkeit von 2 km/h getestet, was einer typischen Belastung in der früh-postoperativen Phase gleichkommt. Die Tests werden in 2 Schritten ausgeführt: Testung des nativen Femur. Testung des standardisiert-frakturierten Femurs (Pauwels III-Fraktur) nach Stabilisierung mit einer der beiden Osteosynthesetechniken. Die jeweiligen gemessenen Isochromatenordnungen N können so miteinander verglichen werden. Weiterhin werden die Verschiebung des Kopffragments am Bruchspalt, die Maximalbelastbarkeit sowie die Art und Weise des Versagens des Präparates dokumentiert. Deutliche Veränderungen im Spannungsverhalten treten im wesentlichen im Bereich des Calcar femoris auf. Bei allen getesteten Knochenpaaren zeigt sich, dass die Isochromatenordnungen bei den mit Version 2 getesteten Präparaten deutlich unter denen mit Version 1 getesteten Präparaten liegen. Bei der Maximalbelastung der Präparate bis zum Versagen, halten dagegen die nach Version 1 versorgten Femora etwas höheren Belastungen stand. Innerhalb der einzelnen Femurpaare zeigt sich im Nativzustand eine weitgehende Übereinstimmung in Bezug auf Muster und Ordnung der Isochromaten. Somit scheint ein direkter Vergleich der beiden Verschraubungsversionen innerhalb eines Paares zulässig. Anhand der Untersuchungsergebnisse lässt sich feststellen, dass die nach Version 2 stabilisierten Femora im Vergleich zu Version 1 in Bezug auf die Isochromatenordnung sowie die Stressverteilung ein näher am Nativzustand liegendes Spannungsmuster aufweisen. Somit liegt der Kraftfluss bei den nach Version 2 versorgten Femora näher am physiologischen Nativzustand als bei denen, die nach Version 1 versorgt werden. Es liegt die Vermutung nahe, dass die Schraubenkonfiguration 2 im Vergleich zur Version 1 den physiologisch-anatomischen Verhältnissen am Schenkelhals besser Rechnung trägt. Somit scheint nach den Ergebnissen der vorliegenden Arbeit die Positionierung von 2 Schrauben am Calcar femoris und einer cranial davon (= Version 2) der Schraubenkonfiguration mit 2 Schrauben cranial am Schenkelhalsquerschnitt und einer am Calcar femoris (=Version 1) vorzuziehen zu sein.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/19
Ziel: In dieser Arbeit sollte überprüft werden, ob sich eine Hüfte im Rahmen einer stattgefundenen Entlastung der unteren Extremität bei ipsilateraler Beindeformität nach biomechanisch nachvollziehbaren Gesetzen verformt. Methode: Hierzu wurden die Hüften von 19 primär hüftgesunden Kindern, die über längere Zeit gezwungen waren, das ipsilaterale Bein zu entlasten, untersucht und entsprechende Winkel und Messstrecken im radiologischen Befund erhoben. Es erfolgte weiterhin eine Gegenüberstellung der Werte intraindividuell, somit ein Vergleich der gesunden Hüfte mit dem Hüftgelenk auf der Seite, auf der eine Entlastung durchgeführt wurde. Weiterhin wurde die Gesamtheit der vermeintlich veränderten Hüften der Gruppe der Gegenseite gegenübergestellt. Ergebnisse: Überwiegend fand sich im intraindividuellen Vergleich, in Abhängigkeit der untersuchten Messgröße, eine radiologisch messbare Veränderung der „entlasteten“ Hüfte. Es konnte dargestellt werden, dass es zu einem horizontalerem Verlauf der Epiphysenfuge gekommen war, was sich in einem kleineren EY-Winkel sowie einem größeren KF-Winkel widerspiegelte. Das nach kranial ausgerichtete Schenkelhalswachstum und die Ausbildung einer Coxa-valga ließ sich durch einen vergrößerten CCD-Winkel festlegen. Die ATD des Trochanter major und minor in Bezug auf die Spitze des Femurkopfes war als Zeichen des steileren Schenkelhalsverlaufes ebenso vergrößert. Bei verkleinertem CE-Winkel und größerer Tear drop distance an der entlasteten Hüfte konnte eine verminderte Hüftzentrierung nachgewiesen werden. Als Parameter der Hüftpfanne wiesen ein vergrößerter Sharp-Ullmann-Winkel und ein vergrößerter AC-Winkel auf eine beginnende Dysplasie hin, mit steilerem Verlauf, jedoch ohne nennenswerte Abflachung oder Auswalzung. Die Migration Percentage sowie der Pfannenindex t/e wies daher keine nennenswerten Unterschiede auf beiden Seiten auf. Weiterhin deutete ein vergrößerter TA-Winkel bei vergrößertem CCD-Winkel auf weitgehend stabile Verhältnisse am Trochanter major hin, der annähernd seitengleiche AY-Winkel untermauerte dies. Schlussfolgerung: Wenn ein kindliches Hüftgelenk vermindert beansprucht wird, dann richtet sich der Schenkelhals steiler aus, die Hüftpfanne verläuft steiler und der Hüftkopf dezentriert sich etwas. Diese Veränderungen lassen sich nach dem Gesetz „form follows function“ biomechanisch deuten.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Die auf dem Markt befindlichen Nagelsysteme zur Versorgung proximaler Femurfrakturen sind nicht unumstritten. Gefürchtet ist insbesondere die Dislokation der in den Schenkelhals eingebrachten Schraube. Es wird über ein neues Nagelsystem (TargonPF) mit einem teleskopierbaren Tragsystem, eine aus zwei Anteilen bestehende Schenkelhalschraube (Traghülse und Tragschraube), die ein schadloses Nachsintern der Fraktur ohne die typischen Komplikationen älterer Nagelsysteme ermöglichen soll, berichtet Als zweite Fixierung wird ein Antirotationsstift eingebracht. Beide proximalen Verriegelungen haben durch ein Gewinde eine feste Fixierung im Nagel selbst. Im Zeitraum 01.01.1999 bis 31.12.2000 haben wir 64 Patienten, 47 Frauen, 17 Männer, im Alter von 37 bis 99, Durchschnittsalter 79,8 Jahre mit dem neuen proximalen Femurnagel versorgt. Mit einem standardisierten Protokoll (S.A.H.F.E., Standardised Audit of Hip Fractures in Europe) wurden neben demographischen Daten des Patientengutes intra- und postoperative Komplikationen erfasst sowie die Patienten beziehungsweise die Hausärzte durchschnittlich 6,57 Monaten nach Entlassung aus stationärer Behandlung angeschrieben. Die Rücklaufquote betrug 90,56%. Beobachtet wurden 11 Hämatome, drei erforderten weitere Therapien (in zwei Fällen Punktion, einmal die Revision in Lokalanästhesie mit Drainageneinlage). Es kam zu drei oberflächlichen und einem tiefen Wundinfekt, der mit einem erneuten Weichteileingriff zur Ausheilung kam. Intraoperativ kam es zu einem Materialfehler (Ausfransen der Traghülse) sowie zwei Bohrfehlern bei der distalen Verriegelung. Im postoperativen Verlauf konnte ein „cut-out“ eines Antirotationsstiftes gesehen werden. Schwerwiegend war das Entstehen einer Pseudarthrose, die die Revision mit einer zementfreien Endoprothese erforderte. Zur Nachuntersuchung wurden Mortalität, Mobilität, Schmerzen und Wohnortwechsel als Endpunkte definiert. Das überprüfte System hat sich in unserer Klinik außerordentlich bewährt und wird mittlerweile regelhaft bei instabilen Frakturen am coxalen Femurende eingesetzt.