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Moin zum Fleckenhörer am 18. März 2024! Heute läuft der 102. Fleckenhörer und das heißt, dass ich mein 100. Jubiläum völlig verpasst habe. Verdammich aber auch. Egal! So feiern wir heute den 102. Fleckenhörer als Jubiläumsausgabe. Ich hab lange nicht mehr auf besondere Tage geschaut. Tatsächlich ist heute einer: Im Rahmen der Entwicklung Deutschlands zu einem demokratischen Rechtsstaat ist der 18. März ein Schlüsseldatum. Mit ihm verbinden sich drei Ereignisse, in denen Menschen für Freiheit und Selbstbestimmung aktiv wurden: die Gründung der Mainzer Republik 1793, die Barrikadenkämpfe der Märzrevolution in Berlin 1848 und die erste freie Wahl zur Volkskammer im Zuge der friedlichen Revolution in der DDR 1990. Der 18. März liefert seit 2018 einen weiteren Aktionstag aus der Kategorie Umweltschutz. Denn dieses Datum wurde zum jährlichen Global Recycling Day (dt. Welt-Recycling-Tag) erklärt. Grund genug, diesen Anlass heute zu erwähnen. Aber der 18. März ist auch der Tag der politischen Gefangenen. Dieser Tag wird begangen, um darauf aufmerksam zu machen, dass Menschen aus politischen Gründen inhaftiert sind oder waren. Der erste Aktionstag der Freiheit für politische Gefangene wurde durch die „Rote Hilfe“ initiiert und erstmalig 1923 begangen. Durch den Faschismus und die damit verbundene Verfolgung linker Gruppierungen geriet der Tag alsbald wieder in Vergessenheit und wurde erst 1996 durch die linksgerichtete Organisation Libertad! wieder begangen. Unsere Themen heute: +++ Große 7-stündige Anhörung zu Jugendgewalt im Landtag +++ Noch-kannst-du.de: Stiftung gegen Rassismus und andere starten neue Aktion +++ NGG-Tipp für Gastro-Beschäftigte in Neumünster: Weihnachtsgeld im März? +++ Ehrenamtsmesse 2024: Teaser von Frank Daschner
Heute vor 175 Jahren ging das Militär des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV mit Gewalt gegen die Barrikadenkämpfer für Freiheit und Demokratie vor.
Aus erster Hand berichten die Aufzeichnungen der Barrikadenkämpferin Luise Michel über den dramatischen Aufstieg und das bittere Ende der Pariser Commune . Eine Rezension von Sven Ahnert.
Umbrüche bestimmten das 19. Jahrhundert: die Revolution von 1848, die Reichsgründung 1871, das neue Massenmedium Zeitung und die Eisenbahn als modernes Verkehrsmittel. Theodor Fontane war mittendrin -als Barrikadenkämpfer, Kriegsreporter und Schriftsteller; als Beobachter und Kommentator des Zeitgeschehens. Er war ein Eisenbahn-Fan und er wusste den wachsenden Zeitungsmarkt für sich zu nutzen. Wie hätten Radio-Nachrichten zu Fontanes Zeit geklungen? Was trieb den Dichter 1848 auf die Barrikaden?
"Es war ein schönes Leben mit ihm, und ich würde es gleich noch einmal beginnen", sagte Emilie Fontane am Totenbett ihres Mannes. Fast 50 Jahre waren die beiden verheiratet. Sorgenfrei war das Leben an der Seite von Theodor Fontane nicht: Geldprobleme, drei Söhne, die kurz nach der Geburt sterben, wechselnde Berufe und Stellungen, Umzüge. Theodor Fontane hat einen Lebenslauf voller Brüche. Auch, was seine politische Einstellung anging: Gerade noch Barrikadenkämpfer, im nächsten Moment im Dienst der preußischen Regierung. Wie hat der gebürtige Neuruppiner all diese Widersprüche vereinbart? Was verraten die Ehebriefe an Emilie über den Menschen Fontane?
In der "Weltbühne" vom 2.1.1919 erinnert Tucholsky an den von Opfern gesäumten Weg zu einer parlamentarischen Demokratie seit 1848 und mahnt, sich in den Barrikadenkämpfen nicht "selbst zu zerfleischen". Denn: "Der Feind steht rechts!"
Mitte der Zwanziger Jahre gibt es keine Barrikadenkämpfe und Revolten mehr in Europa. Viele Staaten werden demokratisch regiert. Doch Briefe und Selbstzeugnisse von Zeitgenossen zeigen: Doch die Zukunft ist ungewiss.
18.03.1848: Als an diesem Tag in Berlin der Aufstand losbricht, ist der 29jährige Fontane als Barrikadenkämpfer dabei. Er zieht von der Apotheke, in der er arbeitet, mit einer johlenden Menge zum Königstädter Theater. Jahrzehnte später schildert Fontane seine Revoluzzerstimmung von 1848 als törichte Jugendsünde. Das schreibt er im Rückblick, nachdem er es endlich zu einer angesehenen Position gebracht hat ...