Sachkundig und anschaulich stellen die Rezensenten von WDR 3 Neuerscheinungen vor - die großen Titel ebenso wie den Geheimtipp. Und helfen zu entscheiden, was zu lesen sich lohnt.
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Zu Michel Houellebecq ist ein neuer Sammelband erschienen. Er enthält unbekannte Texte und Essays rund um den französischen Literatur-Superstar. Von Dirk Fuhrig.
Nach zehn Jahren Pause meldet sich Julia Franck mit einem autobiografischen Roman zurück. Sie erzählt von ihrer deutsch-jüdischen Familie und von ihrer Kindheit, die von Brüchen gezeichnet war. Ein Künstlerinnenroman, vielschichtig und bewegend. Ein Beitrag von Christel Wester Von Christel Westel.
Für Herrn Schmidt ist die Welt in Ordnung. Bis seine Frau einen Schlaganfall erleidet. "Barbara stirbt nicht", sagt er bockig, ändert für sie sein Leben - und es ist überaus vergnüglich, ihn dabei zu begleiten.
In seinem in Italien preisgekrönten Roman erzählt Sandro Veronesi von einem Leben, in dem Bewegung Stillstand bedeutet. Eine Rezension von Andreas Wirthensohn.
Doggerland, ein großes Landgebiet im Norden, in der Steinzeit besiedelt, bevor es in der Nordsee versank. Für die Autorin Ulrike Draesner ein Ort, an dem die Zivilisation begann. Eine Rezension von Jutta Duhm-Heitzmann.
Richard A. Bermann alias Arnold Höllriegel zählt zu den klassischen Journalisten des 20. Jahrhunderts. In seiner "Autobiographie ohne einen Helden" legt er Zeugnis ab, der Titel: "Die Fahrt auf dem Katarakt" Von Stefan Berkholz.
Ein Blick hinter die Kulissen: Klaus Pohl war dabei, als Peter Zadek "Hamlet" inszenierte. Mit viel Sinn für Parodie und Komik berichtet Pohl, wie es zugeht, wenn sich zwischen Traum und Wahn Kunst entfaltet. Von Monika Buschey.
Ein großmäuliger Kater erzählt von seinen sieben Leben und den unglaublichen Abenteuern, die er über die Jahrhunderte hinweg erlebt: eine phantastische Reise durch die europäische Geschichte und Kultur. Eine Rezension von Jutta Duhm-Heitzmann
Als Gefühle den Glauben abzulösen begannen – Jonathan Franzen erzählt in seinem grandiosen Familienroman „Crossroads“ vom Beginn unseres Selbsterfahrungszeitalters.
Ein verliebter Krankenpfleger, seine karrieristische Freundin und ein geheimnisvoller Krimi-Autor: Alice Zeniters Roman ist eine Persiflage auf den Wissenschaftsbetrieb und ein Spiel mit Rollenklischees.
Die Psychologin Helga Kurzchalia hat mit 73 Jahren in "Haus des Kindes" ihre Erinnerungen als privilegiertes Kind in Ostberlin aufzuschreiben. Von Stefan Berkholz.
Ein unheimliches Graffito, ein Finanzbetrüger und eine Frau, die ihren Körper gegen ein Luxusleben tauscht: Das sind die Ingredienzien eines raffinierten Romans über fatale Entscheidungen und die Macht der Selbsttäuschung.
Chimamanda Ngozi Adichies schreibt von der Trauer über den Tod ihres Vaters, die sich als Wut Bahn bricht. Ein selbsttherapeutischer Text, der in Zeiten der Pandemie politische Dimension erlangt. Eine Rezension von Hannah Rau.
Harlem Shuffle: Colson Whiteheads hochtouriger Krimi über Macht und Ohnmacht im Harlem der sechziger Jahre.
Gerhard Gentzen, ein Pionier der Informatik, hat Entwicklungen mit angestoßen, die unser Leben prägen. Der Roman erzählt vom Reiz und den Gefahren moderner Wissenschaft. Eine Rezension von Jutta Duhm-Heitzmann.
Sprecher Devid Striesow und Schlagzeuger Stefan Weinzierl interpretieren Günter Grass Welterfolg "Die Blechtrommel" in einer ausgefeilten, wirkungsvollen Konzert-Lesung. Eine Rezension von Christian Kosfeld Von Christian Kosfeld.
Eines der bemerkenswertesten autofiktionalen Schreibprojekte der Gegenwart findet seinen fulminanten Abschluss – und erfindet wieder eine neue Form.
Keiner will darüber reden, was ist in der österreichische Kleinstadt Dunkelblum während der Naziherrschaft geschehen ist. Aber ein halbes Jahrhundert nach Kriegsende lässt sich die dunkle Vergangenheit nicht länger verbergen. Eine Rezension von Holger Heimann.
Der griechische Kriminalschriftsteller Petros Markaris vergegenwärtigt in seinem 13. Fall mit dem Athener Kommissar Kostas Charitos den Ausverkauf Griechenlands durch ausländische Investoren, Glücksritter und Spekulanten. Von Stefan Berkholz.
Über Jahre hat Stefan Weiller Menschen im Hospiz besucht. Für sein Projekt "Letzte Lieder" hat er die Sterbenden gefragt, welche Musik ihnen jetzt wichtig ist. Oliver Cech stellt das Hörbuch vor. Von Oliver Cech.
In Teresas Familie dreht sich alles um ihren Vater. Dieser hat manche gute, aber auch viele schlechte Tage, an denen er gegen seine Frau und die beiden Kinder wütet und sogar gewalttätig wird. In ihrem Debüt erzählt Janina Hecht von einer Kindheit in den neunziger Jahren mitten in Deutschland.
In einer Luxuswohnanlage münden die Sexphantasien eines jungen Mannes in ein brutales Verbrechen. Fernanda Melchors Roman „Paradais“ ist eine literarisch gelungene Zumutung.
Schwarze Mamba und tödliche Opiate. Yaa Gyasis furioser Roman „Das erhabene Königreich“ erzählt von zwei starken Frauen in einer feindlichen Umgebung. Eine Rezension von Simone Hamm.
Unter dem Decknamen "Ricardo Klement" tauchte Adolf Eichmann, der Organisator des Massenmords an den europäischen Juden in Argentinien unter. Ariel Magnus rekonstruiert "Das zweite Leben des Adolf Eichmann". Eine Rezension von Dirk Fuhrig.
Über drei Stunden kann man mit dieser Lyrik-Anthologie dem Mond durch die Jahrhunderte folgen, und den verliebten, verrückten und verträumten Stimmen von 15 Sprecherinnen und Sprechern lauschen. Eine Rezension von Christian Kosfeld.
Ein junges Ausreißerpärchen treibt sich in den Wäldern von Vermont herum, und Sheriff Lucian Wing ist wieder einmal gezwungen, mehr zu tun, als ihm lieb ist.
Mit sich hadern und Haltung zeigen. Das zwanzigste Jahrhundert bot dem Narkoseforscher Ludwig Lendle dazu reichlich Gelegenheit, wie der Roman "Eine Art Familie" seines Großneffen Jo Lendle zeigt. Eine Rezension von Terry Albrecht
Eine junge Frau, verwundet an Leib und Seele, will Gerechtigkeit. In Helsinki, der Stadt der Menschenrechte, klagt sie an – und findet sich gefangen zwischen Ländern und Kulturen. Eine Rezension von Jutta Duhm-Heitzmann.
Der Schriftsteller und Historiker Per Leo legt provokante Thesen zum Umgang mit der deutschen Vergangenheit vor.
Jedes Individuum ist zunächst einmal auf sich allein gestellt: Allein! Wie aber damit umgehen? Philosoph Rüdiger Safranski wagt eine Antwort, Frank Arnold liefert das Hörbuch zu diesem tiefgreifenden Essay.
Mittelalte Männer in der Krise - gefangen in einem Leben wie ein Slapstick, wobei der Universitätscampus zum Schlachtfeld wird und ein einziger Tag so lang sein kann wie ein ganzer Monat.
F. Scott Fitzgerald gilt als der Autor, der die Stimmung der amerikanischen „Roary Twenties“ am präzisesten beschrieb. Das beweist sein 1922 geschriebener und jetzt wieder neu aufgelegter Roman „Die Schönen und Verdammten“.
„Wo der Wolf lauert“ ist ein intelligenter Roman, der die Leserinnen und Leser bis zum Schluß in Atem hält. Rezension von Barbara Geschwinde.
Das beschauliche Ascona im Tessin wird ab 1932 zum Fluchtpunkt für Verfolgte aus Deutschland. Mittendrin der depressive Erfolgsautor Erich-Maria Remarque. Edgar Rai widmet dem Thema einen Roman - Michael Reinartz hat ihn gelesen.
Der große Filmemacher Werner Herzog erzählt in seinem dritten Buch die Geschichte des japanischen Soldaten Hiroo Onoda, dessen Zweiter Weltkrieg erst am 9. März 1974 endete. Eine Rezension von Klaus Prangenberg. Von Klaus Prangenberg.
Die drei Geschwister Huberta, Bettina, Sebastian sollen, so ist es Bettinas Wunsch, zum 77. Geburtstag des Vaters aus Hessen, Berlin und München nach Ostwestfalen anreisen. Eine Rezension von Andrea Lieblang.
Peter und Rahel sind seit fast 30 Jahren verheiratet. Aus leidenschaftlich Liebenden sind geschwisterliche Partner geworden. Ist das genug, um glücklich und zufrieden zu sein? Eine Rezension von Holger Heimann.
Zwei ungleiche Paare verbringen gemeinsam die warmen Augusttage am Ferien-Pool - und unter der höflichen Konversationsfirnis bricht sich der Frust Bahn. Peter Richter gelingt eine ironische Beziehungs- und Gesellschaftsstudie. Eine Rezension von Nicole Strecker.
Eine Familie bricht auseinander, verkommt förmlich, wird sich völlig fremd. Erst Jahre später und nach dem Tod der Eltern erfahren die drei verfeindeten Brüder den Grund für den Verfall. Eine Rezension von Jutta Duhm-Heitzmann.
Der 16-jährige Sam bemerkt erschreckende Veränderungen im Verhalten seiner Mutter. Sie kommt aus Ruanda in Afrika und die lange verdrängten Schrecken des Völkermordes, den sie miterleben musste, lassen sie nicht los. Monika Buschey über das Hörbuch "Herzsteine".
Liebe, Sex und andere Wunder – Ulrich Woelk ist mit seinem neuen Roman „Für ein Leben“ ein üppiges und mitreißendes Lesevergnügen gelungen. Eine Rezension von Andrea Gerk.
Selten gab es um eine junge Debütantin einen solchen Hype wie um die damals 27-jährige Emma Cline, als sie 2016 mit „The Girls“ ihren ersten Roman vorlegte. Entsprechend groß sind nun die Erwartungen an Clines zweites Werk, ein Sammlung von Short Storys, von denen die meisten bereits in namhaften Magazinen wie „The New Yorker“ oder „The Paris Review“ erschienen sind. Eine Rezension von Oliver Pfohlmann.
Der Bachmannpreisträger Ferdinand Schmalz beweist mit seinem Debütroman eindrucksvoll: Der Tod kann nur ein Wiener sein. Eine Rezension von Andreas Wirthensohn.
Wut und Schuld, Leben und Tod - der neue Roman "Die Wütenden und die Schuldigen" von John von Düffel geht (zu) vielen großen Menschheitsfragen nach. Eine Rezension von Andrea Gerk. Von Andrea Gerk.
Die Romane von Jane Austen erfreuen sich, auch dank zahlreicher Fernseh- und Kino-Adaptionen, bis heute größter Beliebtheit. Jetzt ist ihr letzter Roman "Überredung" als Hörspiel auf einer Doppel-CD erschienen. Christoph Vratz stellt das Höruch vor. Von Christoph Vratz.
Eine junge Strafverteidigerin untersucht die sich häufenden Frauenmorde in der brasilianischen Urwaldprovinz Acre. Ein lebensgefährlicher Job, wie sich herausstellt. Und eine Konfrontation mit ihren eigenen Dämonen. Eine Rezension von Eva Karnofsky.
Der Debütroman der argentinischen Autorin Pola Olioixarc besticht durch einen avancierten Stil, beißenden Spott und eine komische Außenseiter-Romanze. Darüber hinaus ist er noch philosophisches Glasperlenspiel und vieles mehr. Eine Rezension von Christoph Ohrem.
Im Londoner Hotel Claremont fristet eine kleine Gesellschaft alter Mittelstandsbürger den Rest des Lebens mit gegenseitigen Eifersüchteleien. Mrs. Palfrey sticht alle aus, indem sie einen smarten Enkel erfindet. Eine Rezension von Peter Meisenberg.
Die Mutter eines zweijährigen Sohnes hält es in ihrer Einsamkeit und Tristesse nicht mehr aus. Sie verlässt die Wohnung, wenn das Kind schläft. Im Roman „Kleine Fluchten“ zeichnet Carole Fives das kluge Porträt einer Alleinerziehenden. Eine Rezension von Barbara Geschwinde. Von Barbara Geschwinde.
Der Schriftsteller Stefan Heym gehört zu den schillerndsten Figuren der deutschen Literatur. In seinem Leben und Werk spiegeln sich die politischen Katastrophen und Ideologien des 20. Jahrhunderts. Nun erscheint eine digitale Werkausgabe, zu der auch Originalton-Hörbücher gehören. Christel Wester stellt sie vor.