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Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 14/19
Hintergrund: Präeklampsie ist weltweit eine der Hauptursachen perinataler Morbidi- tät und Mortalität für Mutter und Kind. Die frühe und zuverlässige Identifikation von Patientinnen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko ist demnach eines der erstrebenswerte- sten Ziele in der heutigen Geburtshilfe. Die Verfügbarkeit hochsensitiver und hoch- spezifischer physiologischer wie biochemischer Marker würde nicht nur die Erken- nung von Risikopatientinnen ermöglichen, sondern auch den Weg für eine frühe Dia- gnosestellung und rechtzeitige therapeutische Intervention ebnen sowie die Entwick- lung neuer therapeutischer Möglichkeiten vorantreiben. Ziele: Vorliegende Arbeit enthält die Analyse der Serummarker sFlt-1, PlGF und sEng und deren Vergleich mit dopplersonographisch erhobenen Daten. Signifikante Unterschiede zwischen dem gesunden Normalkollektiv und den Gruppen „Milde Prä- eklampsie“ und „Schwere Präeklampsie“ sollen gezeigt werden. Methoden: Im Zeitraum von 2006 bis 2008 wurden 108 Patientinnen ab 23 + 0 SSW bis zum Zeitpunkt der Entbindung in einer randomisierten prospektiven Studie unter- sucht, es ergaben sich daraus für die Gruppen Milde Präeklampsie, Schwere Prä- eklampsie und Normalkollektiv 11, 21 respektive 274 Datensätze. Dabei wurden je- weils die Serummarker sFlt-1, PlGF und sEng mittles ELISA Immunoassay quantifi- ziert und dopplersonographisch der Pulsatilitäts-Index der A. umbilicalis und Aa. ute- rinae erhoben sowie auf Persistenz eines persistierenden spätsystolischen Notch der Aa. uterinae geprüft. Ergebnisse: Vorliegende Arbeit ergab signifikante Unterschiede zwischen den Grup- pen Milde und Schwere Präeklampsie und dem Normalkollektiv bezüglich der Se- rumwerte sFlt-1, PlGF und sEng sowie der dopplersonographischen Daten. Schlussfolgerung: Die Kombination von Dopplersonographie und den Serummar- kern sFlt-1, PlGF und sEng stellt einen vielversprechenden Ansatz zur frühen Detek- tion von Präeklampsie dar, der zur Verbesserung von Diagnostik und therapeutischen Möglichkeiten in größer angelegten Studien unbedingt weiter verfolgt werden sollte.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/07
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, zu überprüfen, ob sich bei Hengsten durch die medikamentelle Beeinflussung des Stickstoffmonoxid-Systems die testikuläre Durchblutung und die Spermaqualität verbessern lassen. Außerdem sollte untersucht werden, ob sich hCG auf die Durchblutung des Hodens auswirkt und inwieweit dies mit den Änderungen der Sexualsteroidkonzentrationen im Blutplasma in Zusammenhang steht. Hierbei wurde zwischen fertilen und subfertilen Hengsten differenziert. Die Untersuchungen wurden an insgesamt 30 Warmbluthengsten durchgeführt. Im ersten Versuchsteil wurde jeweils 6 Hengsten das Ergänzungsfuttermittel FertilAid-for-Stallions™ (Fa. Total Health Enhancement Inc., USA) bzw. der Stickstoffmonoxid-Donor Molsidomin (Molsidomin retard-ratiopharm® 8) über einen Zeitraum von 8 Wochen zweimal täglich oral verabreicht. Dabei bekamen die mit FertilAid-for-Stallions™ behandelten Hengste in den ersten beiden Wochen die doppelte Dosis (71g) und danach die einfache verabreicht. Sechs unbehandelte Hengste dienten als Kontrollgruppe. Molsidomin wurde in einer Dosierung von zweimal täglich 8 g appliziert. Vor und während der Behandlung wurde bei allen 18 Hengsten der Blutfluss der A. testicularis mit Hilfe der Dopplersonographie und die Spermaqualität mittels konventioneller Methoden und verschiedenen durchflusszytometrischen Assays ermittelt. In der zweiten Versuchsreihe bekamen acht Hengste, von denen 4 als fertil und 4 als subfertil klassifiziert wurden, 5000 IE hCG intravenös verabreicht (Ovogest®5000, Fa. Intervet). Der testikuläre Blutfluss wurde zum Zeitpunkt 0 (= kurz vor hCG-Applikation) und 1, 3, 6, 12, 24, 72, 120 und 168 Stunden danach gemessen. Kurz vor jeder Untersuchung wurde den Hengsten eine Blutprobe aus der V. jugularis entnommen und später die Testosteron- und Östrogenkonzentrationen mit Hilfe eines EIA bestimmt. Den 4 Hengsten der Kontrollgruppe wurde nur das Lösungsmittel als Placebo intravenös appliziert. Die Durchblutung der A. testicularis wurde anhand des Blutflussvolumens (BFV) und des Pulsatility Index (PI) quantifiziert. Die Beurteilung der Spermaqualität erfolgte anhand des Ejakulatvolumens, der Spermiengesamtzahl, der Spermienmotilität, dem Anteil vitaler und akrosomgeschädigter bzw. –reagierter Spermien im SYTO®17/FITC-PNA/PI-Assay und der Integrität der Chromatinstruktur im Spermachromatinstruktur-Assay (SCSA™). Beim Vergleich der Blutflussparameter aller 30 Hengste vor Beginn der Behandlungen konnten hohe positive Korrelationen zwischen den Widerstandsindices RI und PI festgestellt werden (r = 0,91; p < 0,0001), wohingegen keine Zusammenhänge zwischen den beiden Widerstandsparametern und dem Blutflussvolumen bestanden (p > 0,05). Zwischen den Blutflussparametern und den verschiedenen Spermaparametern konnte vor der Behandlung nur eine Korrelation zwischen Blutflussvolumen und Spermiengesamtzahl (r = 0,65; p < 0,05) festgestellt werden. Während sich der testikuläre Blutfluss der Hengste der Kontroll- und Molsidomin-Gruppe im Untersuchungszeitraum nicht änderte, nahm das Blutflussvolumen der mit FertilAid-for-Stallions™ gefütterten Hengste kurzzeitig ab, während PI kontinuierlich abfiel (p < 0,05). Bei der Kontroll- und Molsidomin-Gruppe stieg der Anteil DNA geschädigter Spermien im Untersuchungszeitraum an, während bei der FertilAid-Gruppe ähnlich wie beim Blutflussvolumen ein kurzzeitiger Abfall und Wideranstieg auf das Ausgangsniveau zu verzeichnen war. Nach der Applikation von hCG stiegen die Testosteron- und Östrogenspiegel an. Die Testosteronwerte zeigten einen biphasischen Verlauf mit zwei Maxima, während die Östrogenwerte ihre maximalen Werte 6, 12 und 24 Stunden post applicationem hatten. Die Verabreichung von hCG bewirkte bei den Hengsten wellenförmige Veränderungen der Blutflussparameter, wobei BFV und PI gegensätzlich zueinander verliefen. Beim Vergleich der relativen Schwankungen der Blutflussparameter und der Sexualsteroidhormone fiel auf, dass die Schwankungen des Blutflussvolumens denen der Sexualsteroide ähnelten. So glichen besonders die Veränderungen und die Variationsbreite der Östrogenwerte denen des Blutflussvolumens, während die Schwankungen der Testosteronspiegel zeitversetzt waren. Subfertile Hengste unterschieden sich nach der hCG-Applikation von fertilen lediglich durch eine etwas geringere Zunahme des Blutflussvolumens und der Östrogenspiegel. Die vorliegenden Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass die Behandlung mit dem Ergänzungsfuttermittel FertilAid-for-Stallions™ nur einen geringen Einfluss auf die testikuläre Durchblutung hatte und von den verschiedenen Spermaparametern nur die DNA-Integrität der Spermien verbessern konnte. Der NO-Donor Molsidomin hatte dagegen weder einen Einfluss auf die testikuläre Durchblutung noch auf die Spermaqualität. Die Verabreichung von hCG bewirkte einen Anstieg der testikulären Durchblutung, wobei diese Änderungen im Zusammenhang mit den Östrogenspiegeln im peripheren Blut standen. Es bestanden dabei aber nur geringe Unterschiede zwischen fertilen und subfertilen Hengsten.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/07
In der vorliegenden Arbeit wurden die Nieren von 38 adulten unsedierten Frettchen mit Hilfe verschiedener Ultraschallverfahren untersucht. Ziel der Studie war es, das Erscheinungsbild gesunder und veränderter Nieren zu beschreiben sowie insbesondere den Einfluß extrarenaler Parameter und verschiedener sonographischer Nierenparenchymveränderungen auf den renalen Blutfluß zu überprüfen. Die Studie hat gezeigt, daß die bei Hund und Katze standardisierte Form der B-Bild- Sonographie auch zur Darstellung der Nieren des Frettchens sehr gut geeignet ist. Die sonographische Untersuchung der Nieren mit einer 12 MHz-Linearsonde ergab bei 28 der 38 untersuchten Frettchen Veränderungen des Nierenparenchyms. Bei zwölf dieser Tiere konnten zystische Veränderungen mindestens einer Niere dargestellt werden. 20 Frettchen wiesen hyperechogene Veränderungen des Nierenmarks auf, die vermutlich auf eine Nephrokalzinose zurückzuführen sind. Vier Tiere zeigten sowohl zystische als auch hyperechogene Veränderungen. Mit Hilfe dopplersonographischer Quantifizierung der Blutflüsse in den Aa. interlobares der linken Nieren wurden Fließparameter unveränderter Nieren sowie veränderter Nieren bestimmt und miteinander verglichen. Für sonographisch unveränderte Nieren konnte ein durchschnittlicher RI von 0,54 ± 0,04 sowie ein PI von 0,83 ± 0,10 ermittelt werden. Selbst bei Tieren mit stark verändertem Nierenparenchym konnten im Vergleich mit den Werten unveränderter Nieren keine statistisch signifikanten (p>0,05) Abweichungen der Fließparameter festgestellt werden. Deutliche Unterschiede ergaben sich hingegen im Vergleich der Gefäßindizes von Tieren verschiedenen Alters. Es konnte somit erstmals für eine Tierart gezeigt werden, daß die Gefäßindizes mit zunehmendem Lebensalter signifikant anstiegen. Zudem wiesen die Nieren der untersuchten Rüden deutlich höhere Fließgeschwindigkeiten auf als die der Fähen. Die Ursache für dieses Phänomen, das bisher bei keiner Tierart beschrieben wurde, konnte nicht geklärt werden. Als Erklärung ausgeschlossen werden konnte die höhere Körpermasse der Frettchenrüden im Vergleich zu den Fähen. Weiterhin ergab die vorliegende Studie, daß die Gefäßindizes der Niere vom Allgemeinbefinden der Tiere beeinflußt wurden. Tiere mit gestörtem Allgemeinbefinden hatten deutlich höhere Indizes als Tiere mit ungestörtem Allgemeinbefinden. Zusammenfassend kann daher festgestellt werden, daß die sonographische Untersuchung der Nieren beim Frettchen sich als sehr gutes diagnostisches Verfahren zur Darstellung verschiedener Nierenparenchymveränderungen erwiesen hat. Für die Dopplersonographie zeigte sich dagegen, daß eine Veränderung der renalen Fließparameter nicht als spezifisches Merkmal einer pathologischen Nierenveränderung gewertet werden darf, da diese auch zahlreichen extrarenalen Einflußfaktoren unterworfen sind. Der klinische Einsatz der Bestimmung von Fließparametern muß daher nach den Ergebnissen dieser Arbeit als eingeschränkt beurteilt werden.