POPULARITY
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07
Ziel dieser Arbeit war es, die Fließparameter an der Niere von gesunden Meer-schweinchen zu bestimmen und Normwertewerte zu ermitteln, sowie die Größen-angaben der Nieren aus der Literatur zur verifizieren. Dafür wurden 25 klinisch gesunde Meerschweinchen im Alter von 10 Wochen bis zu 8,5 Jahren untersucht. Die Untersuchung erfolgte bei größeren Tieren mit einer 12 MHz LInearsonde, bei den jungen Tieren mit einer 22 MHz Linearsonde, welche sich beide hervorragend für die Untersuchung eigneten. Während der circa 15 – 20 Mi¬nuten dauernden Untersuchung saßen die relativ entspannten Tiere aufrecht auf dem Schoß des Untersuchers. Die Herzfrequenz stieg mit Dauer der Untersuchung, weshalb man sich nicht unbedingt von dem ruhigen Äußeren der Tiere täuschen las¬sen und die Untersuchung so kurz wie möglich halten sollte. Die Schnittebenen für die Größenmessungen wurden nach Durchführbarkeit, Repro¬duzierbarkeit und Stress für die Tiere bewertet. Die ermittelten Werte für die Nieren¬größe stimmen weitestgehend mit denen der anderen Autoren überein. Zusätzlich wurde noch das absolute und relative Nierenvolumen berechnet, wobei sich das re¬lative Nierenvolumen sich als bestes Kriterium zu Beurteilung der Nierengröße her¬ausstellte. Das mittlere relative Volumen lag bei 2,95 ml pro 100 Gramm Körper¬gewicht. Die Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der Messungen hängt unter anderem von der Erfahrung des Untersuchers, den geräteabhängigen Einstellungen und dem Pa¬tienten ab. Die Genauigkeit der Distanzmessungen an der Niere liegt ungefähr bei ±10 – 20 %. Die Bestimmung der Fließparameter gestaltete sich nach einer kurzen Übungsphase als relativ einfach und ließ sich bei allen Tieren gut durchführen. Der Transversal¬schnitt eignete sich für die dopplersonographische Untersuchung am besten. Die Referenzwerte des Resistance-Index liegen mit 0,61 ± 0,056 in einem ähnlichen Be¬reich wie die von Hunden. Der Pulsatilitäts-Index wiederum lag mit 0,79 ± 0,15 eher in der Größenordnung von Katzen und Frettchen. Die Indizes erwiesen sich als für Herzfrequenz, Alter, Geschlecht und Körpermasse unabhängige Parameter. In wie weit sich die Fließparameter zur (Früh-) Diagnostik von Nierenerkrankungen beim Meerschweinchen eignen, muss in einer folgenden Arbeit untersucht werden.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/07
Ziel dieser Studie war es, die sonographische Darstellbarkeit der Bauchhöhlenorgane des Meer¬schweinchens zu erforschen und in systematischer Weise zu beschreiben sowie ge¬eignete Untersuchungstechniken und sonographische Normalbefunde zu dokumentieren. Hierzu wurden 28 klinisch gesunde Meerschweinchen verschiedener Altersstufen, Rassen und unterschiedli¬chen Geschlechts mit einer 6-13 MHz-Linearsonde in Rückenlage sonographisch untersucht und die Ergebnisse aufgezeichnet. Je ein weiteres Meerschweinchen wurde zur Abklärung einer vermuteten Urolithiasis bzw. zur Bestätigung einer Träch¬tigkeit vorgestellt. Alle Tiere verhielten sich trotz der ungewohnten Lagerung sehr kooperativ, was eine Sedation überflüssig machte. Einschränkungen bei der Untersuchung ergaben sich lediglich durch den stets futtergefüllten Magen und die großen Gärkammern Caecum und Colon im ventralen Abdomen, die mit ihrem Schallschatten dorsal gelegene Strukturen überlagerten. Besonders betroffen waren davon die linke Nebenniere, die größtenteils im rechten dorsalen Quadranten gelegenen Dünndarmanteile und die Ovarien bei weiblichen Tieren. Insgesamt konnten jedoch alle Organe der Bauch¬höhle außer dem Pankreas und dem unveränderten rechten Ovar reproduzierbar ab¬gebildet und beurteilt werden. Neben dem physiologischen Erscheinungsbild der Abdominalorgane konnten auch einige pathologische Befunde erhoben werden. Auffällig war vor allem das häufige Auftreten unterschiedlicher Mengen an Kristallen in der Harnblase, die sich als sedi¬mentierende, reflexreiche Echos darstellten. In dieser Studie ließen sich diese bei 22 von 28 Tieren nachweisen, klinische Symptome traten jedoch nicht auf. Bei dem Meerschweinchen, das wegen des Verdachts auf Urolithiasis vorgestellt wurde, zeigten sich ebenfalls große Mengen an Harngrieß, sowie zwei Konkremente im Harnblasenhals. Als weitere pathologische Veränderung konnten bei 7 von 17 weibli¬chen Meerschweinchen ein- oder beidseitig Ovarialzysten diagnostiziert werden, die allerdings keinerlei klinische Symptome verursachten. Schließlich wurde ein Meerschweinchen zur Bestätigung einer vermuteten Trächtig¬keit untersucht. Im Ultraschallbild konnten mehrere Fruchtanlagen dargestellt und Skelettanteile wie Schädel und Rippen, sowie Anteile der Leber identifiziert werden. Eine genaue Bestimmung der Anzahl der Feten war in diesem fortgeschrittenen Trächtigkeitsstadium nicht mit Sicherheit möglich. Insgesamt erwies sich die Sonographie mit wenigen Einschränkungen als sehr gut geeignet, die Organe der Abdominalhöhle beim Meerschweinchen abzubilden und zu beurteilen. Sie stellt somit neben der Röntgenuntersuchung ein wertvolles diagnosti¬sches Verfahren dar und sollte auch bei dieser Tierart routinemäßig zum Einsatz kommen.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/07
Zwergkaninchen sind nach Hund und Katze das häufigste als Gesellschaftstier gehaltene Säugetier in deutschen Haushalten. Dementsprechend ist der Anspruch an die tierärztliche Versorgung in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Während als Grundlage für die röntgenologische Untersuchung systematische Referenzdaten und –bilder für den Einsatz beim Kaninchen vorliegen, fehlen Arbeiten zur sonographischen Anatomie beim Zwergkaninchen bisher weitgehend. Ziel dieser Arbeit war daher systematisch die Grundlage für eine profunde abdominale Sonographie beim Kaninchen zu erarbeiten. Für die Arbeit standen 63 Zwergkaninchen beiderlei Geschlechts aus privater Heimtierhaltung zur Verfügung. Durchgeführt wurden die Untersuchungen mit einem hochauflösenden Ultraschallsystem vom Typ „Sonoline Elegra“ (Siemens, Erlangen) ausgestattet mit einer 6-13-MHz-Linearsonde. Alle Tiere ließen sich problemlos und ohne Sedation bei nur leichter manueller Fixation in Rückenlage untersuchen. Als unbedingte Voraussetzung für eine gute Bilddarstellung erwies sich aber eine sorgfältig ausgeführte Rasur. Trotz des sehr voluminösen und einen großen Teil der Bauchhöhle ausfüllenden Blinddarms sowie des meist stark mit Futter gefüllten Magens waren in der Regel alle abdominalen Organe sonographisch sehr gut auffindbar und in Standardebenen darstellbar. Eine Ausnahme bildete das in keinem Fall detektierte Pankreas und die Milz. Die sehr eng dem Magen anliegende Milz wurde bei den meisten untersuchten Kaninchen von Dünndarmschlingen verdeckt, die zwischen Milz und linker Bauchwand lagen. Nur bei wenigen Einzeltieren lag die Milz direkt der Bauchwand an und konnte dann sonographisch dargestellt werden. Die sehr konstanten Lageverhältnisse von Blinddarm und Kolon ermöglichte die genaue anatomische Zuordnung ihrer einzelnen Schlingen im sonographischen Bild. Dargestellt werden konnten aber immer nur ihre der Bauchwand anliegenden Wandabschnitte. Die übrigen Wandabschnitte entzogen sich im Schallschatten der Ingesta liegend der sonographischen Untersuchung. Die sonographische Untersuchung des Abdomens erwies sich beim Zwergkaninchen insgesamt betrachtet als relativ leicht und gut durchführbar. Ihr Einsatz in der klinischen Diagnostik als ergänzendes bildgebendes Verfahren neben der Röntgenuntersuchung kann daher nur empfohlen werden.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/07
Im Rahmen dieser Arbeit wurde erstmalig die Durchführbarkeit der abdominalen Sonographie bei der Mongolischen Rennmaus (Meriones unguiculatus) untersucht. Ziel dieser Studie war es, einen Überblick über die abdominale Sonoanatomie dieser kleinen Nager zu erhalten, sowie Möglichkeiten und Grenzen in der sonographischen Darstellung der einzelnen abdominalen Organe aufzuzeigen und reproduzierbare Standardschnittebenen für diese einzuführen, um eine Grundlage für die sonographische Diagnostik von krankhaften Prozessen zu ebnen. Zu diesem Zweck wurden 22 unsedierte, gesunde Mongolische Rennmäuse mit einer hochauflösenden 15-MHz-Linearsonde sonographisch untersucht. Zur Vorbereitung wurden alle Tiere geschoren und es wurde ein erwärmtes Ultraschallkontaktgel verwendet. Die beste Fixation und Lagerung für die Ankopplung des Schallkopfes am linken und ventralen Abdomen bestand darin, die Tiere mit dem Rücken in der hohlen Hand zu lagern und den Kopf bzw. die Backen der Mongolischen Rennmaus zwischen Daumen und Zeigefinger zu fixieren. Die Tiere tolerierten diese Lagerung gut und fielen in eine Art Körperstarre. Für die Ankopplung der Linearsonde am rechten Abdomen zeigte sich der Kopf- bzw. Backengriff in stehender Position als am besten geeignet. Mit Ausnahme des Pankreas ließen sich sämtliche abdominalen Organe sonographisch darstellen und es konnten verschiedene reproduzierbare Schnittebenen der einzelnen Organe eingeführt werden, die sich speziell für die Mongolische Rennmaus eignen. So erwies sich die dorsolaterale Ankopplung zur Erstellung eines Sagittalschnittes von der Niere im Vergleich zur üblichen ventralen Ankopplung als am besten geeignet. Zusätzlich zu der sonographischen Untersuchung der abdominalen Organe wurde in dieser Studie bei 9 von 13 auf Trächtigkeit untersuchten weiblichen Mongolischen Rennmäusen, sonographisch eine Gravidität festgestellt und deren Verlauf anschließend sonographisch dokumentiert. Hierbei zeigte sich, dass ab dem 10. Trächtigkeitstag sonographisch sicher, eine Trächtigkeit diagnostiziert und der Verlauf der fötalen Entwicklung gut dokumentiert werden konnte. Insgesamt erwies sich die abdominale Sonographie auch bei der unsedierten Mongolischen Rennmaus als eine Methode, die von den Tieren gut toleriert wird und leicht durchführbar ist.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/07
Ziel dieser sonographischen Studie an 24 unsedierten, gesunden Degus war es die Durchführbarkeit der abdominalen Sonographie und die Darstellungsmöglichkeit der abdominaler Organe bei diesen Nagetieren zu überprüfen und Standardschnittebenen für einzelne Organe einzuführen. Zunächst wurden anhand von drei Vorstudien zwei unterschiedliche Ultraschallsysteme und unterschiedliche Fixierungsmethoden auf ihre Einsatzfähigkeit beim Degu überprüft. Eine weitere Vorstudie diente zur Erläuterung anatomischer Verhältnisse. Bei den Voruntersuchungen zeigte sich, dass sich beim Degu zum einen eine kleine 15 MHz-Linearsonde zur Darstellung abdominaler Organe und zum anderen der lockere Brustgriff in stehender Position als Fixierungsmethode am besten eignete. Grundsätzlich war die abdominale Sonographie beim Degu erschwert durch seine individuell unterschiedlich ausgeprägte Kooperationsbereitschaft und durch den deutlich ausgeprägten Dickdarm. Dennoch konnten für sämtliche abdominalen Organe, bis auf das Pankreas und das rechte Ovar, Schnittebenen eingeführt werden, die reproduzierbar eine sonographische Darstellung der Organe zulassen. Neben der allgemeinen sonographischen Darstellung der abdominalen Organe wurden bei zwei trächtigen Degus zwischen der zweiten und dritten Trächtigkeitswoche bis zur sechsten Trächtigkeitswoche im wöchentlichen Abstand Trächtigkeitsuntersuchungen durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass bei geringer Embryonenanzahl und ausgeprägter Schallauslöschung durch den Gasgehalt des Dickdarmes die Trächtigkeit noch um den Tag 20 übersehen werden kann. Außerdem abortierte einer der beiden Degus in der sechsten Trächtigkeitswoche, wobei ein Zusammenhang zwischen dem sonographischen Untersuchungsgang und dem Abortgeschehen nicht sicher ausgeschlossen werden konnte. Aufgrund des unsicheren Frühträchtigkeitsnachweises und der potentiellen Abortgefahr durch das Handling ist die Sonographie für Trächtigkeitsdiagnosen beim Degu für die Praxis deshalb nicht zu empfehlen. Bei drei Degus wurden zusätzlich Farbdoppler- und PW-Doppleruntersuchungen zur allgemeinen Überprüfung der Durchführbarkeit an unsedierten Degus durchgeführt. Dargestellt werden konnten hierbei die Vena portae, die Vena cava caudalis, die Aorta abdominalis und die Arteria interlobaris. Problematisch waren vor allem bei der PW-Doppleruntersuchung die kleinen Gefäßlumina und die Atembewegung der Organe durch die hohe Atemfrequenz des Nagetieres. Grundsätzlich ließ sich feststellen, dass die abdominale Sonographie am unsedierten Degu aufgrund der kleinen Organgröße ein hochauflösendes Ultraschallsystem erfordert und die Untersuchung sehr von der Kooperationsbereitschaft des Degus abhängt.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/07
In der vorliegenden Arbeit wurden die Nieren von 38 adulten unsedierten Frettchen mit Hilfe verschiedener Ultraschallverfahren untersucht. Ziel der Studie war es, das Erscheinungsbild gesunder und veränderter Nieren zu beschreiben sowie insbesondere den Einfluß extrarenaler Parameter und verschiedener sonographischer Nierenparenchymveränderungen auf den renalen Blutfluß zu überprüfen. Die Studie hat gezeigt, daß die bei Hund und Katze standardisierte Form der B-Bild- Sonographie auch zur Darstellung der Nieren des Frettchens sehr gut geeignet ist. Die sonographische Untersuchung der Nieren mit einer 12 MHz-Linearsonde ergab bei 28 der 38 untersuchten Frettchen Veränderungen des Nierenparenchyms. Bei zwölf dieser Tiere konnten zystische Veränderungen mindestens einer Niere dargestellt werden. 20 Frettchen wiesen hyperechogene Veränderungen des Nierenmarks auf, die vermutlich auf eine Nephrokalzinose zurückzuführen sind. Vier Tiere zeigten sowohl zystische als auch hyperechogene Veränderungen. Mit Hilfe dopplersonographischer Quantifizierung der Blutflüsse in den Aa. interlobares der linken Nieren wurden Fließparameter unveränderter Nieren sowie veränderter Nieren bestimmt und miteinander verglichen. Für sonographisch unveränderte Nieren konnte ein durchschnittlicher RI von 0,54 ± 0,04 sowie ein PI von 0,83 ± 0,10 ermittelt werden. Selbst bei Tieren mit stark verändertem Nierenparenchym konnten im Vergleich mit den Werten unveränderter Nieren keine statistisch signifikanten (p>0,05) Abweichungen der Fließparameter festgestellt werden. Deutliche Unterschiede ergaben sich hingegen im Vergleich der Gefäßindizes von Tieren verschiedenen Alters. Es konnte somit erstmals für eine Tierart gezeigt werden, daß die Gefäßindizes mit zunehmendem Lebensalter signifikant anstiegen. Zudem wiesen die Nieren der untersuchten Rüden deutlich höhere Fließgeschwindigkeiten auf als die der Fähen. Die Ursache für dieses Phänomen, das bisher bei keiner Tierart beschrieben wurde, konnte nicht geklärt werden. Als Erklärung ausgeschlossen werden konnte die höhere Körpermasse der Frettchenrüden im Vergleich zu den Fähen. Weiterhin ergab die vorliegende Studie, daß die Gefäßindizes der Niere vom Allgemeinbefinden der Tiere beeinflußt wurden. Tiere mit gestörtem Allgemeinbefinden hatten deutlich höhere Indizes als Tiere mit ungestörtem Allgemeinbefinden. Zusammenfassend kann daher festgestellt werden, daß die sonographische Untersuchung der Nieren beim Frettchen sich als sehr gutes diagnostisches Verfahren zur Darstellung verschiedener Nierenparenchymveränderungen erwiesen hat. Für die Dopplersonographie zeigte sich dagegen, daß eine Veränderung der renalen Fließparameter nicht als spezifisches Merkmal einer pathologischen Nierenveränderung gewertet werden darf, da diese auch zahlreichen extrarenalen Einflußfaktoren unterworfen sind. Der klinische Einsatz der Bestimmung von Fließparametern muß daher nach den Ergebnissen dieser Arbeit als eingeschränkt beurteilt werden.