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Eine von acht Frauen in Österreich erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Doch es gibt Möglichkeiten, sein individuelles Erkrankungsrisiko zu minimieren. Welche das sind, erklärt Onkologe Gabriel Rinnerthaler.
In der heutigen Folge sprechen Lena und Anna über die neusten Erkenntnisse der Wissenschaft zu den Themen Optimismus und Langlebigkeit sowie Bewegung und Erkrankungsrisiko. Viel Spaß!
Weltweit werden 780 Mio. Menschen bis 2045 an Diabetes mellitus erkranken. 2021 waren ca. 10% der Weltbevölkerung zwischen 20-79 Jahren von Diabetes mellitus betroffen. (IDF 2022) Deswegen schauen wir uns heute einmal genauer an: Was ist Diabetes mellitus genau? Wodurch zeichnet sich Typ 2 aus? Hat meine Ernährung Einfluss auf mein Erkrankungsrisiko? Welche Ernährungsmuster können das das Risiko erhöhen bzw. senken? Kann eine pflanzliche Ernährung die Diabetestherapie unterstützen? 0:50 Wie viele Menschen sind an Diabetes mellitus erkrankt? 2:06 Was ist Diabetes mellitus Typ 2 überhaupt? 5:00 Welche Risikofaktoren gibt es? 6:58 Hat meine Ernährung Einfluss auf mein Erkrankungsrisiko? 10:01 Welche Lebensmittel senken/erhöhen mein Erkrankungsrisiko? 12:40 Welchen Einfluss hat eine pflanzliche Ernährung in der Diabetestherapie? 14:57 Wieso ist eine frühzeitige Diagnose und Behandlung wichtig? 15:58 Fazit Quellen: -- 0:50 / 1:06 Tönnies T, Rathmann W, Hoyer A, Brinks R, Kuss O. Quantifying the underestimation of projected global diabetes prevalence by the International Diabetes Federation (IDF) Diabetes Atlas. BMJ Open Diabetes Res Care. 2021 Aug;9(1):e002122. doi: 10.1136/bmjdrc-2021-002122. -- 1:18 Cho NH, Shaw JE, Karuranga S, Huang Y, da Rocha Fernandes JD, Ohlrogge AW, et al. (2018): IDF Diabetes Atlas: global estimates of diabetes prevalence for 2017 and projections for 2045. Diabetes Res Clin Pract 138, 271– 281. -- 2:55 eigene Darstellung -- 8:13 Leitzmann C, Keller M (2020): Vegetarische und vegane Ernährung. Ulmer, Stuttgart. 4. Aufl., S. 130 -- 9:11 Papier K, Appleby PN, Fensom GK, Knuppel A, Perez-Cornago A, Schmidt JA, Tong TYN, Key TJ. Vegetarian diets and risk of hospitalisation or death with diabetes in British adults: results from the EPIC-Oxford study. Nutr Diabetes. 2019 Feb 25;9(1):7. doi: 10.1038/s41387-019-0074-0. PMID: 30804320; PMCID: PMC6389979. -- 10:01 / 10:26 Satija A, Bhupathiraju SN, Rimm EB, Spiegelman D, Chiuve SE, et al. (2016) Plant-Based Dietary Patterns and Incidence of Type 2 Diabetes in US Men and Women: Results from Three Prospective Cohort Studies. PLOS Medicine 13(6): e1002039. https://doi.org/10.1371/journal.pmed.1002039 -- 12:41 eigene Darstellung nach Landgraf R, Aberle J, Birkenfeld AL, Gallwitz B, Kellerer M, Klein HH, Müller-Wieland D, Nauck MA, Reuter HM, Siegel E (2020): Praxisempfehlungen der Deutschen Diabetes Gesellschaft. Online unter: https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/fileadmin/user_upload/05_Behandlung/01_Leitlinien/Praxisempfehlungen/2020/dus_2020_S01_Praxisempfehlungen_Therapie-Typ-2-Diabetes_Landgraf.pdf (abgerufen 10.06.22) -- 13:52 Viguiliouk E, Kendall CW, Kahleová H, Rahelić D, Salas-Salvadó J, Choo VL, Mejia SB, Stewart SE, Leiter LA, Jenkins DJ, Sievenpiper JL. Effect of vegetarian dietary patterns on cardiometabolic risk factors in diabetes: A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. Clin Nutr. 2019 Jun;38(3):1133-1145. doi: 10.1016/j.clnu.2018.05.032. Epub 2018 Jun 13. PMID: 29960809. -- 15:14 Leitzmann C, Keller M (2020): Vegetarische und vegane Ernährung. Ulmer, Stuttgart. 4. Aufl., S. 128 Wenn ihr möchtet, unterstützt die Arbeit des IFPE sehr gern mit einer Spende: https://ifpe-giessen.de/index.php/spenden/ Alle Informationen findet ihr auf der Homepage: https://ifpe-giessen.de/ Dr. Markus Keller ist der weltweit erste Professor für vegane Ernährung: https://www.drmarkuskeller.de/ Buchtipps Vegetarische und vegane Ernährung: https://amzn.to/2N42bn1 (Amazon)* https://tidd.ly/3oqHe53 (Thalia)* (Gebraucht kaufen)* Ernährung des Menschen: https://amzn.to/2PO16BZ (Amazon)* https://tidd.ly/2XoTlDy (Thalia)* (Gebraucht kaufen)* Vegane Ernährung: Schwangerschaft, Stillzeit und Beikost: https://amzn.to/3n4Q6OU (Amazon)* https://tidd.ly/3q4NVgh (Gebraucht kaufen)*
Radfahrer bei Unfall in Darmstadt schwer verletzt, der Darmstädter Weihnachtsmarkt öffnet und erneute Corona-Infektion erhöht Sterbe- und Erkrankungsrisiko. Das und mehr gibt es heute für Sie im Podcast. Alle Hintergründe zu den Nachrichten des Tages finden Sie hier: https://www.echo-online.de/lokales/darmstadt/hubschraubereinsatz-nach-verkehrsunfall-bei-arheilgen--2106176_25831520 https://www.echo-online.de/lokales/darmstadt/unterwegs-in-darmstadt-fur-radfahrer-ist-es-oft-gefahrlich--2105646_25831047 https://www.echo-online.de/lokales/rhein-main/tu-giftanschlag-lebensgefahr-durch-erhohtes-methamoglobin--2106544_25831721 https://www.echo-online.de/lokales/darmstadt/am-montag-eroffnet-der-weihnachtsmarkt-in-darmstadt--2105056_25830840 https://www.echo-online.de/politik/deutschland/hessen-bleibt-bei-maskenpflicht-in-bussen-und-bahnen--2106163_25831623 https://www.echo-online.de/panorama/leben-und-wissen/erneute-coronainfektion-erhoht-sterbe-und-erkrankungsrisiko--2105413_25831296
Das Risiko einer Allergie hängt stark von den Genen ab. Kommt in einer Familie eine Überempfindlichkeit gegenüber Umweltstoffen wie Pollen, Tierhaaren oder gegenüber einem bestimmten Lebensmittel vor, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch der Nachwuchs eine Allergie entwickelt. Wenn beide Elternteile davon betroffen sind, liegt die Wahrscheinlichkeit dieser sogenannten atopischen Erkrankung sogar bei 60 bis 80 Prozent. Wie können Eltern das Erkrankungsrisiko ihres Nachwuchses verringern? Sind Probiotika hier die Lösung? Unsere Newsletter-Service für deine Schwangerschaft: Die Pandapost Lass dich von uns durch diese aufregende Zeit begleiten. Du erhältst alle zwei Wochen Entwicklungs-Updates zu deinem Baby, Tipps & Tricks gegen typische Schwangerschaftsbeschwerden, Rezeptideen und Produktempfehlungen. >> https://www.omni-biotic.com/pandapost/ Folge uns auf deinem Lieblings-Musik-Streaming-Dienst und aktiviere die Benachrichtigungen, damit du keine neue Folge mehr verpasst! Hast du auch etwas zu sagen? Dann schreibe uns einfach eine E-Mail - wir freuen uns über Themenvorschläge, Feedback oder auch Ideen zu einer möglichen Kooperation: podcast@allergosan.at Melde dich zu unserem OMNi-BiOTiC®-Newsletter an: So wirst du regelmäßig über Veranstaltungen, neue Blogbeiträge und spannende News im Bereich der Mikrobiomforschung informiert! -> https://www.omni-biotic.com/at/newsletter/ (https://www.omni-biotic.com/newsletter/) Abonniere auch unsere Social Media Kanäle: Instagram: https://www.instagram.com/omnibiotic_com (https://www.instagram.com/omnibiotic_com) Facebook: https://www.facebook.com/omnibiotic/ (https://www.facebook.com/omnibiotic/) YouTube: https://www.youtube.com/institutallergosan (https://www.youtube.com/institutallergosan) LinkedIn: www.linkedin.com/company/institut-allergosan/
Tatort Krebs – der Forschungspodcast der Nationalen Dekade gegen Krebs
Mathias Heikenwälder ist Krebsimmunologe am Deutschen Zentrum für Krebsforschung (DKFZ). Er untersucht dort den Zusammenhang zwischen chronischen Entzündungen und Krebs, beleuchtet aber auch weitere Krebsrisikofaktoren, die unser Lebensstil bedingt. Die Zahl der Krebserkrankungen nimmt zu, nicht nur bei alten Menschen. Umso wichtiger ist es, dass wir besser verstehen, wie es zu Krebserkrankungen kommt und wie sich das Erkrankungsrisiko minimieren lässt. Mathias Heikenwälder erläutert uns das.
Der Aufbau der kindlichen Abwehrkräfte beginnt schon im Mutterleib: Die Entwicklung der Darmflora des Babys hat einen Einfluss auf das spätere Erkrankungsrisiko. Nicht nur die Gene, die Eltern ihrem Nachwuchs mit auf den Weg geben, bestimmen, wie er sich entwickelt. Bereits im Mutterleib wird das Immunsystem des Embryos geprägt, denn über das Blut der Mutter kommt dieser auch mit Antikörpern für verschiedene Krankheitserreger in Kontakt. Melde dich zu unseren Newsletter an: Mit unserem Newsletter bist du immer über Veranstaltungen, neue Blogbeiträge und spannende News im Bereich der Mikrobiomforschung informiert! -> https://www.omni-biotic.com/at/newsletter/ Abonniere unsere Social Media Kanäle, damit du immer weißt, wann ein Podcast online geht! Instagram: https://www.instagram.com/omnibiotic_com Facebook: https://www.facebook.com/omnibiotic/
Viele Patientinnen und Patienten stellen sich die Frage: Liegt meine Krebserkrankung an den Genen? Habe ich ein Erkrankungsrisiko an meine Kinder vererbt? Dank der Erfolge der humangenetischen Forschung können bestimmte erbliche Veranlagungen für bestimmte Krebserkrankungen heutzutage untersucht werden. Brustkrebsexperte Prof. Dr. Christian Jackisch ist im Gespräch mit Krebs.Leben! Moderator Dr. Friedrich Overkamp und erklärt, wie eine humangenetische Beratung organisiert wird, warum dafür ein Stammbaum sehr hilfreich ist und welche Erwartungen man an einen genetischen Test haben kann.
Parlamentarisches Begleitgremium Covid-19-Pandemie
Parlamentarisches Begleitgremium Covid-19-Pandemie
In unserer neuen Folge geht es um das Vitamin D, das auch den schönen Beinamen Sonnenvitamin trägt. In den letzten Jahren hat es zunehmend an Aufmerksamkeit bekommen – und das zu Recht. Insbesondere im Zusammenhang mit dem Erkrankungsrisiko an und den schlechteren Verläufen von COVID-19 hat ein Mangel an Vitamin D nun aktuell noch einmal Schlagzeilen gemacht. Das allein wäre Grund genug, es in unserer Rubrik „Essen als Medizin“ noch mal genauer zu betrachten. Doch für uns gibt es noch weitere Gründe und wir sehen schon in den Erstgesprächen mit unseren Patient*innen (leider) sehr häufig einen Mangel an Vitamin D in den Blutwerten. Laut RKI haben über die Hälfte der Erwachsenen eine unzureichende Versorgung. Wir müssen also reden! In dieser Folge erfährst du, wofür dein Körper ausreichend Vitamin D braucht, in welchen Lebensmitteln es enthalten ist und warum Essen meist nicht reicht, um einen (winterlichen) Mangel auszugleichen. Ach, und weil ja so gut wie Sommer ist: Worauf du beim Sonnenbaden achten kannst. Den in der Folge erwähnten Blogartikel findest du hier: https://essenz.hamburg/blog/item/51-mein-motivator-vitamin-d Mehr von uns wie immer auf unserer Website https://www.essenz.hamburg/ und auch auf Instagram! https://www.instagram.com/essenz.hamburg/?hl=de Lust auf Körperglück zu Hause und überall? Dann findest du alle Infos über den Online-Kurs „Körperglück (Basic)“ hier: https://www.koerperglueck.hamburg/lp/korpergluck-basic-kurs. Ein Start ist jederzeit möglich!
Langsam gesprochene Nachrichten | Deutsch lernen | Deutsche Welle
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag– als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.Chef von Terrorgruppe AQMI in Mali "neutralisiert" Französische Soldaten haben den Anführer der Dschihadistenmiliz "Al-Kaida im Islamischen Maghreb" (AQMI) getötet. Der Algerier Abdelmalek Droukdal sei im Norden Malis "neutralisiert" worden, teilte die französische Verteidigungsministerin Florence Parly mit. Nach ihren Angaben gehörte Droukdal dem Führungsgremium von Al-Kaida an und befehligte alle Ableger des Terrornetzwerks in Nordafrika und in der Sahelzone. Frankreich hat bei seiner Anti-Terror-Mission "Barkhane" im riesigen Sahelgebiet rund 5000 Soldaten im Einsatz. UN-Sicherheitsrat verlängert Waffenembargo gegen Libyen Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat eine Resolution verabschiedet, die die Durchsetzung des Waffenembargos gegen Libyen weiterhin ermöglicht. Einer entsprechenden Resolution, die Deutschland vorgelegt hatte, stimmten die 15 Mitglieder des Gremiums allesamt zu. Die EU-Mittelmeer-Mission "Irini" erhalte nun für weitere zwölf Monate Planungssicherheit, erklärte Bundesaußenminister Heiko Maas. Im nächsten Schritt müssten die Konfliktparteien endlich wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren. WHO rät nun zu Atemschutzmasken Die Weltgesundheitsorganisation hat ihren Standpunkt zum Tragen von Gesichtsmasken in der Corona-Krise geändert. Zur Eindämmung von Infektionen empfehle man nun ihre Nutzung in überfüllten öffentlichen Einrichtungen, erklärte die WHO in Genf. Zugleich warnte die UN-Organisation jedoch, Masken könnten das Erkrankungsrisiko sogar erhöhen, wenn Menschen diese mit schmutzigen Händen berührten und so kontaminierten. Bisher war die Haltung der WHO, dass ein Mundschutz nur für Kranke und Menschen, die Kranke pflegten, sinnvoll sei. Der Massengebrauch wurde nicht empfohlen. Biden erringt Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten Joe Biden hat sich nach eigenen Angaben die nötigen Stimmen für die Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei gesichert. Damit kann es nun als sicher gelten, dass er bei der Wahl am 3. November gegen den Republikaner Donald Trump antreten wird, der sich um eine zweite Amtszeit bemüht. Biden erklärte, mit den Erfolgen bei den jüngsten Vorwahlen habe er sich nun mehr als die nötigen 1991 Delegiertenstimmen für die Nominierung gesichert. Er werde sich als Präsident darum bemühen, das Land nach den polarisierenden Jahren unter Trump zu einen, versicherte der 77-Jährige. Trump fordert Gleichbehandlung aller Bürger Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd hat US-Präsident Donald Trump die Polizei im ganzen Land zur Gleichbehandlung aller Bürger aufgerufen - unabhängig von ihrer Hautfarbe. "Das ist, was unsere Verfassung erfordert", so Trump wörtlich im Weißen Haus. Den Polizeieinsatz in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota am Montag vergangener Woche, der zu Floyds Tod führte, nannte er inakzeptabel. Seit Tagen kommt es in vielen US-Städten zu Demonstrationen gegen Polizeigewalt und Rassismus. Die Proteste arteten zum Teil in Ausschreitungen und Plünderungen aus. US-Einheiten in Deutschland könnten schrumpfen US-Präsident Donald Trump soll den zügigen Abzug von tausenden amerikanischen Soldaten aus Deutschland angeordnet haben. 9500 der gegenwärtig 34.500 dauerhaft in der Bundesrepublik stationierten US-Soldaten würden bis September das Land verlassen, sagte ein Mitarbeiter der Regierung in Washington. Ein Teil von ihnen werde nach Polen und in andere Staaten von Verbündeten verlegt, ein anderer Teil kehre in die USA zurück. Das Weiße Haus und das Pentagon wollten entsprechende Berichte weder bestätigen noch dementieren. Seehofer: Koalition einig bei neuem Verfassungsschutzgesetz Union und SPD haben nach Angaben von Bundesinnenminister Horst Seehofer ihren Streit um mehr Befugnisse für das Bundesamt für Verfassungsschutz beigelegt. Das Kölner Bundesamt werde mehr digitale Kompetenzen im Kampf gegen Extremisten erhalten, sagte Seehofer den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Auf Drängen der SPD gab Seehofer demnach aber die Forderung nach einer Online-Durchsuchung auf. Im Gegenzug habe die SPD zugestimmt, dem Inlandsgeheimdienst mehr Möglichkeiten zu geben, eine laufende verschlüsselte Telekommunikation zu überwachen, die sogenannte Quellen-Telekommunikationsüberwachung.
Dieses Audioprogramm dient in erster Linie der Entspannung und Beruhigung, kann jedoch auch dabei helfen, Ängste vor dem Coronavirus zu minimieren, und durch Stärkung und Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Körpers ein Ansteckungs- und Erkrankungsrisiko zu reduzieren. Mit Elementen aus dem Simpson Protocol Medical Programm. www.seibold-hypnose.de info@seibold-hypnose.de www.facebook.com/seiboldhypnose/ www.linkedin.com/in/berndseibold/
Wie eine aktuelle internationale Studie (1) zeigt, wissen Eltern zu wenig über Meningokokken und den möglichen Schutz durch Impfungen. Viele sind zudem nur unzureichend über den Impfstatus ihrer Kinder informiert und wissen nicht, dass es verschiedene Meningokokken-Impfungen gibt. Nur 28 Prozent der befragten Eltern in Deutschland wissen, dass es verschiedene Meningokokken-Typen und daher verschiedene Impfungen gibt. Viele kennen den Impfstatus ihrer Kinder nicht. Sie glauben, diese seien durch die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) öffentlich für alle empfohlene Standardimpfung gegen Meningokokken C bestmöglich gegen die Bakterien geschützt. Verfügbare Meningokokken-Impfungen Neben der Meningokokken-C-Impfung gibt es eine Kombinationsimpfung gegen die Typen ACWY sowie eine Impfung gegen Typ B.(2) Die Kombinationsimpfung gegen ACWY wird aktuell bei gesundheitlicher Gefährdung oder bei Reisen in Risikogebiete empfohlen.(3) Für die Meningokokken-B-Impfung liegt bereits eine Impfempfehlung bei geschwächtem Immunsystem, engem Kontakt zu einem Meningokokken-Erkrankten sowie bei Reisen in Risikogebiete vor.(3) Mittlerweile übernehmen aber bereits viele Krankenkassen diese Impfung auf Anfrage ganz oder teilweise.(4) Denn Typ B ist mit knapp 60 % für die meisten Fälle in Deutschland verantwortlich - gefolgt von C, W, Y und A.(5) Über Meningokokken-Erkrankungen Meningokokken sind Bakterien, die über Tröpfcheninfektion (z. B. Sprechen, Husten, Küssen) übertragen werden.(6) Babys und Kleinkinder haben aufgrund ihres noch nicht ausgereiften Immunsystems das höchste Erkrankungsrisiko.(7) Meningokokken-Erkrankungen sind in Deutschland mit knapp 300 Fällen pro Jahr selten, können aber innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich verlaufen.(7) Sie können zu einer Hirnhautentzündung und/oder Blutvergiftung führen. Bei zehn bis 20 Prozent der Betroffenen kann es zu Folgeschäden wie Taubheit, Lähmungen und notwendigen Amputationen kommen. Bei Kindern können auch Entwicklungsstörungen möglich sein. Bis zu zehn Prozent der Erkrankten versterben trotz intensivmedizinischer Behandlung.(6) Das Fortschreiten der Erkrankung kann nur mit der rechtzeitigen Gabe eines Antibiotikums aufgehalten werden. Daher sollten sich Eltern frühzeitig über mögliche Impfungen für einen bestmöglichen Schutz gegen Meningokokken informieren. GlaxoSmithKline (GSK) Informationen über Medizin und Gesundheit auf www.medizin-aspekte.de ------- (1) GSK meningitis parent vaccine awareness survey 2018 (Ref. 2019N402242_00). (2) RKI-Ratgeber Meningokokken: Verfügbar unter: http://ots.de/hQyeKW, Mai 2019. (3) Epidemiologisches Bulletin 34/2018. Verfügbar unter: http://ots.de/J2EjCy. Mai 2019. (4) Übersichten verfügbar unter: http://ots.de/cKcI8R. Mai 2019 (5) Robert Koch-Institut: SurvStat@RKI 2.0, https://survstat.rki.de, Stand Epid. Jahrbuch 2018 Fallzahlen gemäß Referenzdefinition; Meldepflicht gemäß IfSG; IME mit Angabe der Serogruppen A, B, C, W und Y 2018, abgerufen am 25.04.2019 (6) BZgA Erregersteckbrief. Verfügbar unter: http://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/meningokokken/, Mai 2019. (7) RKI Epidemiologisches Bulletin 03/2018: Verfügbar unter: http://ots.de/gaeQ0A, Mai 2019.
Brigitte Strahwald, Anne Quante "Brave New Genome. oder: Über Gentests im Internet und Angelina Jolie" Der "Gentest für alle" ist längst Realität. Interessierte können ein Test-Set im Internet bestellen, Anbieter wie 23andMe bieten ihre Produkte sogar über Amazon an. Die Geschäftsidee: da Gene unsere Gesundheit beeinflussen, sollen die Tests das eigene Erkrankungsrisiko für z.B. Alzheimer oder bestimmte Krebsarten aufdecken. Das Versprechen: jede/jeder kann damit die Gesundheitsvorsorge selbst in die Hand nehmen. Allerdings sind die Tests umstritten. Auf Druck der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA mussten die Angebote in den USA verändert werden, die Risikovorhersagen waren oft zu unsicher. Einige Anbieter verschwanden daraufhin vom Markt, andere haben die Produkte angepasst und bieten nur noch reduzierte Infos. Aber gerade 23andMe hat ein neues Geschäftsmodell etabliert: das Unternehmen kooperiert mit der Pharmabranche und nutzt dabei die gesammelten Daten über die Erbinformationen seiner Kundinnen und Kunden. Die große Hoffnung ist, damit neue, personalisierte Therapien zu ermöglichen. Dennoch gibt es auch kritische Fragen, z.B.: Wem gehören die genetischen Daten – den Kundinnen und Kunden oder den Unternehmen? In Deutschland ist die Situation noch komplizierter. Medizinische Gentests dürfen nur auf ärztliche Anordnung erfolgen, der direkte Vertrieb über das Internet ist eine Grauzone. Aber sind solche Beschränkungen heute noch durchsetzbar? Sind sie sinnvoll? Wir möchten gemeinsam überlegen, diskutieren, streiten: Gibt es eine moralische Pflicht, die eigenen genetischen Daten zu teilen? Sollten die "Direct-to-Consumer"-Tests auch in Deutschland erlaubt werden? Wie können wir die Vorteile dieser Technologie nutzen und die Gefahren reduzieren? Ach ja, Angelina Jolie entschied sich bekanntlich 2013 dafür, beide Brüste vorsorglich amputieren zu lassen. Entscheidend war ein Gentest, er hatte ein fast 90% erhöhtes Risiko für Brustkrebs ergeben. Was für ein Test war das eigentlich – und waren die Ergebnisse zuverlässig? Auch darüber werden wir diskutieren. Diese Session ist Teil des re:health Tracks, der von BARMER präsentiert wird.
Mithilfe einer Blutuntersuchung kardiovaskuläre Risiken schon frühzeitig aufzeigen können – so weit ist die Forschung in diesem Bereich bereits. Aminosäuren-Konstellationen im Blut sind dabei wie ein individueller Fingerprint und können bereits mehr Informationen über unsere Gesundheit liefern als bisher gedacht.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 15/19
In den letzten Jahrzehnten haben sich Reisetätigkeit und Migration zu wichtigen Faktoren für die Ausbreitung von Infektionskrankheiten entwickelt. Allein im Jahr 2011 fanden über 980 Mio. internationale Reisen statt, wobei etwa 50 Mio. Menschen aus industrialisierten Ländern in die Tropen und Subtropen reisten. Ökologische und sozioökonomische Veränderungen, bedingt durch eine wachsende Weltbevölkerung und eine globalisierte Wirtschaft, und der technische Fortschritt beim Transport werden diesen internationalen Personenaustausch und damit die Ausbreitung von Infektionskrankheiten weiter fördern. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, wurde die Reisemedizin als eigene Fachrichtung der Medizin mit dem Ziel etabliert, durch international gültige Regelungen reiseassoziierte Infektionskrankheiten zu bekämpfen. Doch vor allem die epidemiologischen Gesundheitsdaten bezüglich der importierten Infektionskrankheiten bei Kindern und Jugendlichen sind limitiert, was insofern ein Problem ist, weil Kinder und Jugendliche bei Reisen häufig von einem anderen Erregerspektrum als Erwachsene betroffen sind und einen im Vergleich zu Erwachsenen unterschiedlichen Krankheitsverlauf bei Infektionen zeigen. Deswegen hat sich diese Dissertation das Ziel gesetzt, die reisemedizinische Beratung von Kindern und Jugendlichen bzw. ihrer Erziehungsberechtigten vor der Reise als auch die diagnostischen Abläufe zum Erkennen der importierten Infektionskrankheit nach der Reise auf eine evidenzbasiertere Grundlage zu stellen. Um evidenzbasierte Empfehlungen zu geben, bedient sich diese Dissertation Methoden der deskriptiven und der analytischen Epidemiologie. Dazu wurden in der Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München innerhalb des Zeitraums von Januar 1999 bis Dezember 2009 Daten von 890 Reisenden im Alter von unter 20 Jahren, welche aus den Tropen oder Subtropen zurückgekehrt waren, gesammelt und wichtige klinische (z.B. Symptome) und diagnostische (z.B. Laborparameter) Variablen (abhängige Variablen) bezüglich importierter Infektionskrankheiten beschrieben, analysiert und interpretiert. Darauf aufbauend wurde die Auswirkung von Risikofaktoren bzw. protektiven Faktoren (unabhängige Variablen), welche sich in sozio-demographische Daten (z.B. Geschlecht, Alter, Herkunft) und Reisedaten (z.B. Reiseziel, Reisedauer, Reiseart) aufteilen, auf die abhängigen Variablen analysiert. Diese Analyse ergab, dass von allen in dieser Studie untersuchten Variablen Reiseziel und Patientenalter diejenigen Variablen waren, die am stärksten mit dem Risiko korrelierten, an einer für die Tropen und Subtropen typischen oder spezifischen Infektionskrankheit zu erkranken. Bezüglich der Variable Alter zeigte sich, dass Reisende älter als neun Jahre eine ähnliche Verteilung der Krankheitshäufigkeiten wie Erwachsene aufweisen. Mit zunehmendem Alter unternahmen Reisende häufiger Rucksackreisen und infizierten sich öfter mit Mononukleose, was die wachsende Bedeutung der Reise als Unterhaltung und Selbsterfahrung, insbesondere bei Jugendlichen, unterstreicht. Im Gegensatz dazu präsentierten Kinder unter zehn Jahren ein von den Erwachsenen abweichendes Verteilungsmuster der Infektionskrankheiten. So hatten sehr junge Reisende ein erhöhtes Risiko für Durchfall- und Hauterkrankungen während der Reise. Deshalb sollten junge Reisende oder ihre Erziehungsberechtigten vor Reiseantritt über die Präventionsmaßnahmen und mögliche Laientherapie dieser beiden Syndromgruppen aufgeklärt werden bzw. darüber, bei welcher Symptomkonstellation ein Arztbesuch anzuraten ist. Zudem reisten sehr junge Menschen länger und besuchten häufiger Freunde und Familie. Die längere Reisedauer wiederum war verbunden mit einer relativen Zunahme von spezifischen importierten Infektionskrankheiten. Deswegen sollte bei Patienten, die sich länger in tropischen und subtropischen Regionen aufgehalten haben und nach anamnestischen und klinischen Kriterien einer spezifischen Diagnostik und Therapie bedürfen, an diese Erreger gedacht werden. Dagegen kann von einer derartigen spezifischen Diagnostik bei Patienten mit kurzer Reisedauer abgesehen werden, da eine Durchfallsymptomatik bei diesen meist durch akute Durchfallerkrankungen bedingt ist, die nur einer symptomatischen Therapie bedürfen. Aufgrund der begrenzten geografischen Verteilung bestimmter Infektionserreger stellte die Variable Reiseziel einen wichtigen Risikofaktor für das Auftreten von den durch diese Erreger verursachten Erkrankungen dar. Dies verdinglicht noch einmal die Notwendigkeit, Patienten im Beratungsgespräch vor Reiseantritt auf das sie erwartende landesspezifische Erregerspektrum vorzubereiten und die für ebendiese Erreger geeigneten Präventionsmaßnahmen durchzuführen. Dies bedeutet, dass bei Reisen nach Lateinamerika der Schwerpunkt auf Aufklärung über und Prävention von Hautkrankheiten im Allgemeinen und Larva migrans cutanea im Speziellen gelegt werden sollte. Dagegen sollte bei Afrikareisenden auf Schistosomiasis und bei Asienreisenden auf Campylobacteriose und Dengue-Fieber hingewiesen werden. Das höchste relative Risiko, überhaupt zu erkranken, trugen junge Reisende, die sich in Zentral-, West- und Ostafrika aufhielten, gefolgt von Reisenden in Südamerika und Süd-/ Südostasien. Während bei Kindern und Jugendlichen, die eine andere Herkunft als die deutsche hatten, die Variable Herkunft signifikant mit bestimmten importierten Infektionskrankheiten korrelierte, wurde bei den Reisenden deutscher Herkunft, die als Reiseart Besuch bei Freunden und Verwandten angaben, also mit hoher Wahrscheinlichkeit Kinder von Immigranten aus tropischen und subtropischen Ländern sind, keine derartige Korrelation gefunden. Dies legt nahe, dass die Diagnostik und Therapie bei Reiserückkehrer mit Migrationshintergrund nur dann von der von Menschen ohne Migrationshintergrund abweichen sollte, wenn diese eine eigene Migrationserfahrung haben, nicht aber, wenn sie in Deutschland geboren wurden. Das Spektrum der mit Regelmäßigkeit erfassten Symptome bei der Studienpopulation war relativ schmal. Jeweils über ein Fünftel der Patienten stellte sich mit Diarrhö, Müdigkeit, Fieber und Hauterscheinungen vor und insgesamt kamen nur sieben Symptome bei mehr als 10% der Patienten vor; Durchfallerkrankungen, systemische Fiebererkrankungen und Hauterkrankungen machten über 60% der 823 gestellten Diagnosen aus. Dabei waren Durchfallerkrankungen sowohl bei dem Symptom Durchfall als auch bei dem Symptom Fieber wichtigster Auslöser mit Giardia, Campylobacter, und Salmonella als den am häufigsten identifizierten speziellen Infektionserregern. Da Fieber vor allem bei sehr jungen Menschen nicht vorwiegend durch eine als systemische Fiebererkrankung klassifizierte Krankheit bedingt war, ist es umso wichtiger, nicht von bestimmten Symptomen auf Krankheitsentitäten zu schließen, sondern vor einer speziellen Diagnostik durch eine ausführliche Anamnese und klinische Untersuchung weitere Risikofaktoren zu erfassen, um die Krankheit so besser eingrenzen zu können. Insgesamt ließen sich wenige spezifische ätiologische Diagnosen stellen, so dass nur elf Infektionskrankheiten jeweils bei mehr als 1% der Patienten nachzuweisen waren. Besonders gilt dies für die Patienten mit Diarrhö, bei denen 40% mit einer unspezifischen Gastroenteritis diagnostiziert wurden. Die Symptome Fieber, Müdigkeit und Kopfschmerzen stellten für das Patientenkollektiv offensichtlich eine stärkere Belastung dar als andere Symptome, so dass sie schon nach einer signifikant kürzeren Beschwerdedauer einen Arzt konsultierten. Um die Gültigkeit und Anwendbarkeit der vorausgegangen Empfehlungen einschätzen zu können, sollte man die folgenden Limitationen dieser Studie beachten. Die untersuchte Studienpopulation ist wahrscheinlich nicht repräsentativ für alle Reiserückkehrer nach Deutschland, die die von dieser Studie gestellten Einschlusskriterien erfüllen. Gleiches gilt für das Spektrum der Symptome und Erkrankungen, mit denen sich diese Studienpopulation im AITM vorstellte. Es ist anzunehmen, dass viele leichte und selbstlimitierende Verläufe von importierten Infektionskrankheiten an anderen Institutionen behandelt wurden. Ebenso unterrepräsentiert sind Erkrankungen mit einer kurzen Inkubationszeit oder einer unspezifischen Symptomatik, da die Assoziation mit Reise nicht erfolgt. Zwar ist es möglich, aus den untersuchten Daten und Statistiken über Reiseaktivität das relative Erkrankungsrisiko importierter Infektionskrankheiten abzuschätzen, aber es ist nicht möglich, deren Inzidenz zu berechnen. Durch die Einteilung von Krankheiten in Syndromgruppen wurde versucht, eine Konsistenz und Vergleichbarkeit mit vorausgegangenen Studien herzustellen. Gleichzeitig führt dieses Vorgehen aber auch zu einer artifiziellen Homogenisierung, die zu falschen Schlussfolgerungen für spezifische Krankheiten innerhalb dieser Syndromgruppen führen kann. Entsprechendes gilt für alle in dieser Studie verwendeten Variablen, die, um eine für die statistische Auswertung genügend große Patientenanzahl zu erhalten oder um der Vergleichbarkeit halber Referenzwerte einzuhalten, skaliert werden mussten. Dies ist bei nominalskalierten Variablen (z.B. Geschlecht) problemlos möglich, führt aber bei kardinalskalierten Variablen (z.B. Alter) durch das Setzen bestimmter Grenzwerte (z.B. Altersgruppe 0-4 Jahre) automatisch zu Ungenauigkeiten und Verschleierung von Korrelationen (z.B. zwischen Altersgrupe 3-7 Jahre und einer anderen Variablen). Zudem bedingt der Versuch, die Störfaktoren durch Einschlusskriterien gering zu halten, gleichzeitig, dass Personengruppe, für welche die Ergebnisse anwendbar sind, schrumpft. Die geschilderten Probleme betreffen nicht nur diese Dissertation sondern alle in dieser Studie zitierten Publikationen, die sich mit einem ähnlichen Thema beschäftigt haben. Dies liegt daran, dass einerseits Daten über erkrankte Reiserückkehrer nicht zentral nach einheitlichen Kriterien gesammelt werden, sondern in den unterschiedlichen Institutionen eigenständige Prozeduren zur Datensammlung stattfinden und dass andererseits die Übermittlung dieser Daten an ein zentrales Institut nicht von allen erkrankten Reiserückkehrern erfolgt. Um in der Lage zu sein, standardisierte evidenzbasierte Empfehlungen für die Diagnostik und Therapie zu geben, muss zuerst die Datenakquirierung und Datenanalyse standardisiert werden.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 14/19
Hintergrund: Präeklampsie ist weltweit eine der Hauptursachen perinataler Morbidi- tät und Mortalität für Mutter und Kind. Die frühe und zuverlässige Identifikation von Patientinnen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko ist demnach eines der erstrebenswerte- sten Ziele in der heutigen Geburtshilfe. Die Verfügbarkeit hochsensitiver und hoch- spezifischer physiologischer wie biochemischer Marker würde nicht nur die Erken- nung von Risikopatientinnen ermöglichen, sondern auch den Weg für eine frühe Dia- gnosestellung und rechtzeitige therapeutische Intervention ebnen sowie die Entwick- lung neuer therapeutischer Möglichkeiten vorantreiben. Ziele: Vorliegende Arbeit enthält die Analyse der Serummarker sFlt-1, PlGF und sEng und deren Vergleich mit dopplersonographisch erhobenen Daten. Signifikante Unterschiede zwischen dem gesunden Normalkollektiv und den Gruppen „Milde Prä- eklampsie“ und „Schwere Präeklampsie“ sollen gezeigt werden. Methoden: Im Zeitraum von 2006 bis 2008 wurden 108 Patientinnen ab 23 + 0 SSW bis zum Zeitpunkt der Entbindung in einer randomisierten prospektiven Studie unter- sucht, es ergaben sich daraus für die Gruppen Milde Präeklampsie, Schwere Prä- eklampsie und Normalkollektiv 11, 21 respektive 274 Datensätze. Dabei wurden je- weils die Serummarker sFlt-1, PlGF und sEng mittles ELISA Immunoassay quantifi- ziert und dopplersonographisch der Pulsatilitäts-Index der A. umbilicalis und Aa. ute- rinae erhoben sowie auf Persistenz eines persistierenden spätsystolischen Notch der Aa. uterinae geprüft. Ergebnisse: Vorliegende Arbeit ergab signifikante Unterschiede zwischen den Grup- pen Milde und Schwere Präeklampsie und dem Normalkollektiv bezüglich der Se- rumwerte sFlt-1, PlGF und sEng sowie der dopplersonographischen Daten. Schlussfolgerung: Die Kombination von Dopplersonographie und den Serummar- kern sFlt-1, PlGF und sEng stellt einen vielversprechenden Ansatz zur frühen Detek- tion von Präeklampsie dar, der zur Verbesserung von Diagnostik und therapeutischen Möglichkeiten in größer angelegten Studien unbedingt weiter verfolgt werden sollte.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07
Ziel der vorliegenden Studie war es, eine Verminderung der Krankheitsinzidenz und eine positive Beeinflussung verschiedener Stoffwechsel- und Reproduktionsparameter bei Kühen, bei denen ein erhöhtes Risiko für puerperale Gebärmutterentzündungen angenommen wurde, mit einer metaphylaktischen Behandlung mit Gonadotropin Releasing Hormon und Prostaglandin F2α zu untersuchen. Die vorliegende Untersuchung basiert auf den Studien von SCHMAUßER (2006), EULER (2009) und STOCK (2009). In diesen Arbeiten wurde aufgezeigt, dass es mittels Bestimmung der Bilirubinkonzentration im Serum in der ersten Woche post partum (p.p.) möglich ist, Tiere zu ermitteln, die ein erhöhtes Risiko aufweisen, eine Gebärmutterentzündung zu entwickeln. Als geeigneter Grenzwert zeigte sich dabei eine Bilirubinkonzentration ≥ 8,2 μmol/l. In insgesamt 18 Milcherzeugerbetrieben wurden 276 Kühe und Kalbinnen von der Kalbung an bis vier Wochen p.p. untersucht. Einmal pro Woche wurde allen Tieren aus der Vena jugularis Blut entnommen und im Serum Bilirubin, β-Hydroxybuttersäure (BHBA), Freie Fettsäuren (FFS), Glutamat-Dehydrogenase (GLDH) und Aspartat-Aminotransferase (AST) bestimmt sowie der Body Condition Score (BCS) ermittelt. In der ersten Woche p.p. wurden die Tiere mit Hilfe des Bilirubinwertes in Risikotiere und Tiere, die kein erhöhtes Risiko aufwiesen, eine Gebärmutterentzündung zu entwickeln, eingeteilt. Jeweils die Hälfte jeder Gruppe wurde mit einer Kombinationsbehandlung aus Gonadotropin Releasing Hormon (GnRH) in der zweiten Woche p.p. und Prostaglandin F2α (PGF2α) in der dritten Woche p.p. behandelt, die andere Hälfte blieb als Kontrollgruppe unbehandelt. In der vierten Woche p.p. wurden alle Tiere transrektal und vaginoskopisch auf das Vorliegen einer Gebärmutterentzündung untersucht. Weiterhin wurden Geburtsdatum, Laktationsnummer, Kalbeverlauf, Rast- und Güstzeiten, der Erstbesamungserfolg (EBE), Erstbesamungsindex (EBI) und der Trächtigkeitsindex (TI) dokumentiert. Außerdem wurde die betriebsspezifische Gabe von glukoplastischen Substanzen wie Propylenglykol in den Auswertungen berücksichtigt. 11,6 % der Tiere wurden als „Risikotiere“ eingestuft. Eine signifikant höhere Krankheitsinzidenz der Risikotiere wurde nicht festgestellt. Die Risikotiere wiesen signifikant höhere Bilirubin- und FFS-Werte zu allen Untersuchungszeitpunkten, erhöhte BHBA-Werte in der ersten Woche p.p. und erhöhte GLDH- und AST-Werte in der ersten bis dritten Woche p.p. auf. Signifikante Unterschiede zwischen den behandelten und den Kontrolltieren der Risikogruppe waren nicht zu erkennen. Es wurde jedoch beobachtet, dass die erhöhten Bilirubin-, Freie Fettsäure- und ASTKonzentrationen der behandelten Risikotiere tendenziell sanken, während die Werte der Kontrollrisikotiere erhöht blieben oder sogar weiter anstiegen. Die Streuung der Werte der behandelten Risikotiere verringerte sich im Verlauf der Untersuchung, bei den Kontrolltieren vergrößerte sie sich. Unbehandelte Risikotiere hatten signifikant längere Rastzeiten als Kontrolltiere ohne erhöhtes Erkrankungsrisiko. Die Güstzeiten unterschieden sich nicht signifikant zwischen den Gruppen. Die unbehandelten Risikotiere zeigten jedoch die längsten Güstzeiten. Der Erstbesamungserfolg der Risikotiere war signifikant geringer als bei den Kontrolltieren, die kein erhöhtes Risiko aufwiesen. Bei den Tieren, denen kein Propylenglykol gefüttert wurde, erkrankten signifikant mehr Kontrolltiere in der Risikogruppe als Tiere ohne ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Gebärmutterentzündung. Die prozentuale Erkrankungshäufigkeit der behandelten Risikotiere war so groß wie bei den Tieren, die kein erhöhtes Risiko aufwiesen. Bei den Tieren, die Propylenglykol erhalten hatten, konnten keine signifikanten Unterschiede der Erkrankungshäufigkeiten zwischen den Gruppen festgestellt werden.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 10/19
Pemphigoid gestationis ist eine seltene blasenbildende Autoimmundermatose unklarer Ätiologie, die ausschließlich im Zusammenhang mit Schwangerschaften oder schwangerschaftsassoziierten Tumoren beobachtet wird. Als Autoantigen konnte das Transmembranprotein Kollagen-Typ-XVII, ein Strukturelement der Hemidesmosomen der dermoepidermalen Junktionszone, identifiziert werden. Der selbstlimitierende Krankheitsverlauf und die hohe Rezidivneigung bei Folgeschwangerschaften deuten auf eine pathogenetische Rolle schwangerschaftsspezifischer Veränderungen endokriner sowie immunologischer Faktoren hin. Es besteht darüber hinaus eine Assoziation mit den MHC-Klasse-II-Antigenen HLA-DR3 und -DR4 bei den Patientinnen sowie mit dem väterlichen Haplotypen HLA-DR2. HLA-G ist ein nicht-klassisches MHC-Klasse-Ib-Molekül, das hauptsächlich von den extravillösen Trophoblasten der Plazenta exprimiert wird. Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass HLA-G an der fetomaternalen Grenzzone durch Interaktion mit Rezeptoren auf natürlichen Killerzellen, B- und T-Lymphozyten und antigenpräsentierenden Zellen maßgeblich an der Tolerierung des semiallogenen Feten durch die mütterliche Immunabwehr beteiligt ist. Es wird postuliert, dass HLA-G auch an pathologischen Prozessen ausserhalb der Schwangerschaft, wie etwa Autoimmun- und Tumorerkrankungen, beteiligt sein könnte. HLA-G weist im Gegensatz zu den klassischen HLA-Klasse-I-Genen einen stark beschränkten Polymorphismus auf. In dieser Arbeit wurde erstmals eine mögliche Assoziation zwischen Polymorphismen im HLA-G-Gen und in der HLA-G-Promotorregion mit dem Pemphigoid gestationis untersucht. Ein potentiell funktioneller 14-bp-Insertions-Deletions-Polymorphismus in Exon 8 von HLA-G (rs1704) sowie vier Einzelnukleotidpolymorphismen der Promotorregion (rs1736936, rs1632947, rs1632946, rs1233334) wurden in einem Kollektiv, welches 18 Pemphigoid-gestationis-Patientinnen umfasst, genotypisiert und mit einem Kontrollkollektiv bestehend aus 52 gesunden Blutspenderinnen verglichen. Aufgrund der bekannten Assoziation von Pemphigoid gestationis mit dem Haplotyp HLA-DR2 wurden auch Kinder und Partner der Pemphigoid-gestationis- Patientinnen hinsichtlich dieser Polymorphismen typisiert und mit dem Kontrollkollektiv verglichen. Sofern DNA-Proben von kompletten Familien gewonnen werden konnten, wurden die Ergebnisse der Typisierung in Stammbaumdiagrammen dargestellt. Der 14-bp-Insertions-Deletions-Polymorphismus war in früheren Studien bereits mit anderen schwangerschaftsassoziierten Krankheitsbildern sowie mit der blasenbildenden Autoimmundermatose Pemphigus vulgaris in Zusammenhang gebracht worden. In den hier untersuchten Kollektiven der Pemphigoid-gestationis-Patientinnen und ihrer Angehörigen konnte keine statistisch signifikante Assoziation zum Pemphigoid gestationis nachgewiesen werden. Auffällig war jedoch eine sehr deutliche relative Häufung des in der Allgemeinbevölkerung seltener vorkommenden Insertionsallels in der Patientinnengruppe. Zu Grunde liegend könnte ein bekanntes starkes Kopplungsungleichgewicht zwischen dem mütterlichen Risikoallel für Pemphigoid gestationis, HLA-DR3, und einem für die 14-bp-Insertionsvariante kodierenden HLA-G-Allel sein. Die vier untersuchten Einzelnukleotidpolymorphismen der Promotorregion von HLA-G zeichnen sich durch ihre Lage innerhalb oder in der Nähe funktioneller Elemente und/oder eine bereits bekannte klinische Assoziation aus. Drei der untersuchten Polymorphismen (rs1736936, rs1632947, rs1632946) befanden sich in einem nahezu vollständigen Kopplungsungleichgewicht. Beim statistischen Vergleich der untersuchten Kollektive zeigte sich für die drei gekoppelten Einzelnukleotidpolymorphismen eine grenzwertig signifikante Assoziation bzw. eine Tendenz in Richtung einer Assoziation bestimmter väterlicher Allele und Genotypen mit dem Pemphigoiod gestationis (die p-Werte lagen zwischen 0,05 und 0,07). Für den Einzelnukleotidpolymorphismus rs1233334 konnte ebenfalls ein deutlicher Trend hin zu bestimmten väterlichen und kindlichen Genotypenkonstellationen im Vergleich zum Kontrollkollektiv ausgemacht werden (p-Werte zwischen 0,07 und 0,09). Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit deuten auf eine mögliche Assoziation der untersuchten Polymorphismen im HLA-G-Gen bei Vätern und Kindern von Pemphigoid-gestationis-Patientinnen mit dem Erkrankungsrisiko der Frauen im untersuchten Kollektiv hin. Es bleibt weiterführenden Studien überlassen, diese Ergebnisse an einem größeren Patientinnen- und Angehörigenkollektiv zu vergleichen und so möglicherweise zur Klärung der Ätiopathogenese dieser seltenen Autoimmunerkrankung beizutragen.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/07
Ziel der vorliegenden Untersuchungen war es, Zusammenhänge zwischen peripartalen Veränderungen von stoffwechselrelevanten Blutserum-, Milch- und Körperkonditionsparametern einerseits und Erkrankungen der Gebärmutter andererseits zu untersuchen. Weiterhin sollte geprüft werden, ob es möglich ist, für die Parameter, die Veränderungen aufweisen, Grenzwerte zu ermitteln, mit deren Hilfe ein erhöhtes Erkrankungsrisiko erkannt werden kann. 105 Tiere eines Milcherzeugerbetriebes wurden über einen Zeitraum von 2 Wochen vor bis 4 Wochen nach der Kalbung parameterabhängig in der Woche 2 a.p. und 1 a.p. jeweils einmal und an den Tagen 1, 4, 11, 21 und 28 p.p. untersucht. Dabei wurden Parameter der gynäkologischen Untersuchung (Uterusgröße und -tonisierung, Zervixgröße, Funktionsgebilde der Ovarien, Ausfluss), der Konditionsbeurteilung (Body Condition Score [BCS] und dessen Veränderung), klinisch-chemische Parameter (Bilirubin, β-Hydroxy-Buttersäure [β-HBA], Gesamteiweiß [GE], Albumin, Aspartat-Aminotransferase [AST], γ-Glutamyltransferase [γ-GT] und Glutamatdehydroxygenase [GLDH]), Parameter der Milch (Fett, Eiweiß, Laktose, FEQ, FLQ, Milchmenge) sowie das Auftreten von Gebärmutterentzündungen ermittelt. Für die Auswertung wurden die Tiere in 2 Gruppen eingeteilt: „uteruskrank“ (Tiere mit puerperaler Metritis, klinischer Metritis, klinischer Endometritis und Pyometra) und „uterusgesund“ (alle anderen Tiere). Für Blutparameter, für die signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen festgestellt wurden, wurden Grenzwerte (GW) ermittelt, um Kühe mit erhöhtem Risiko für die untersuchten Gebärmuttererkrankungen identifizieren zu können. Die GW der verschiedenen Parameter wurden zu den unterschiedlichen Untersuchungszeitpunkten mittels Sensitivität, Spezifität und Odds Ratio verglichen. Kühe mit Entzündungen der Gebärmutter wiesen höhere Bilirubin- (Tag 4 p.p.), β- HBA- (Tag 1), Albumin- (Tag 1) und AST-Werte (Tag 11 p.p.) sowie niedrigere GE- (Tag 11 p.p.), Albumin- (Tag 11 p.p.) und GLDH- Werte (Tag 4 p.p.), geringere Eiweißgehalte im Anfangsgemelk und im berechneten Durchschnittsgemelk (Tag 4 p.p.), geringere Laktosegehalte im Endgemelk sowie im berechneten Durchschnittsgemelk (Tag 4 p.p.) und eine geringere Milchmenge bis zum 28. Tag auf. Auch die Rast- und Güstzeiten waren bei Kühen mit Gebärmutterentzündung verlängert. Für die Parameter Bilirubin, β- HBA, Albumin und AST wurden folgende Grenzwerte berechnet: Bilirubin am Tag 4 p.p. ≥ 7,05 µmol/l (Sensitivität (Sens.) 53%, Spezifität (Spez.) 83%, Odds ratio 5,7), β- HBA an Tag 1 p.p.≥ 0,68 mmol/l (Sens. 53%, Spez. 79%, Odds ratio 4,4), Albumin an Tag 1 p.p.≥ 34,35 g/l (Sens. 50%, Spez. 72% Odds ratio 2,7) sowie an Tag 11 p.p. < 31,85 g/l (Sens. 81%, Spez. 79%, Odds ratio 16,8), AST an Tag 1 p.p. ≥ 80,8 U/l (Sens. 41%, Spez. 86%, Odds ratio 4,3) und an Tag 11 p.p. ≥ 117,8 U/l (Sens. 47%, Spez. 84%, Odds ratio 4,5). Abschließend ist festzustellen, dass einige der berücksichtigten Parameter (Bilirubin, β-HBA, Albumin und AST) für das frühzeitige Erkennen eines stoffwechselbedingt erhöhten Risikos für das Auftreten von Gebärmutterentzündungen genutzt werden können.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 08/19
Wed, 20 Feb 2008 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/8103/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/8103/1/Hollay_Henrik-Christian.pdf Hollay, He
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/19
Die Untersuchung genetischer Prädispositionsfaktoren in der Ätiologie der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) führte zur Identifikation von zahlreichen so genannten Suszeptibilitätsgenen, die eine Rolle in der Pathophysiologie der CED spielen könnten. Im Jahre 2001 wurde das so genannte NOD2-/CARD15-Gen in der perizentrischen Region des Chromosoms 16 identifiziert. Drei Hauptmutationen in diesem 12 Exons umfassenden Gen konnten mit einem Morbus Crohn (MC) assoziiert werden (c.2104C>T (p.R702W) in Exon 4, c.2722G>C (p.G908R) in Exon 8 und c.3020insC (p.1007fs) in Exon 11). Ist ein Allel durch eine dieser Mutationen verändert, so ist im Vergleich zur Normalbevölkerung das relative Risiko, an einem Morbus Crohn zu erkranken, ungefähr dreimal so hoch. Im Falle einer Veränderung beider CARD15-Allele steigt das Erkrankungsrisiko sogar um das 30 bis 40fache. Weiterhin konnte in klinischen Studien gezeigt werden, dass diese CARD15-Mutationen mit einer rascheren Progression der Erkrankung und mit einem penetrierenden und stenosierenden Verlauf assoziiert sind. Ziel der im Rahmen dieser Doktorarbeit durchgeführten Studien war es, die genetischen Analysen für den Kliniker nutzbar zu machen und die Bedeutung der Genotypisierung in der klinischen Diagnostik und Therapieplanung genauer zu definieren. Ein weiteres Hauptinteresse war die Identifizierung genetisch determinierter Subpopulationen von CED-Patienten, die ein homogenes Krankheitsbild aufweisen. Da sich in verschiedenen Studien zeigte, dass gerade homozygote und zusammengesetzt heterozygote Merkmalsträger von CARD15-Mutationen unter einer besonders schweren CED leiden, sollte eine effektive und auch in der täglichen Routine leicht anwendbare Detektionsstrategie entwickelt werden, um solche Patienten einfach identifizieren zu können. Durch die Untersuchung der drei Hauptmutationen des CARD15-Gens (p.R702W, p.G908R und p.1007fs) bei 445 CED-Patienten und eine anschließend durchgeführte Genotyp-Phänotyp-Korrelation konnte solch eine Population von Hochrisiko-Patienten identifiziert werden, die für die Insertionsmutation p.1007fs homozygot war. Dabei handelt es sich um die größte je in der Literatur veröffentlichte Subkohorte von MC-Patienten (n = 19) mit diesem Genotyp, die durch ein sehr homogenes Krankheitsbild charakterisiert war. Alle Betroffenen litten unter einem progressiv verlaufenden Morbus Crohn mit der häufigen Notwendigkeit einer operativen Intervention, und sie mußten mit Immunsuppressiva behandelt werden, um eine Remission der Erkrankung zu erreichen. In einer weiteren Studie wurde eine zweite Subgruppe von CED-Patienten identifiziert, die ebenfalls unter einer raschen Progression der Erkrankung litt. Es handelte sich dabei um zusammengesetzt heterozygote Merkmalsträger, deren zweite, seltenere Mutation durch eine limitierte DNA-Sequenzanalyse der Exons 4, 5, 6, 8 und 11 des CARD15-Gens detektiert werden konnte. Durch diese Detektionsstrategie war es theoretisch möglich, bis zu 96,6 % der bis dahin beschriebenen mutierten Allele effektiv zu identifizieren. Von den acht neuen CARD15-Varianten spielt die Mehrheit wahrscheinlich eine Rolle in der Pathophysiologie der CED. Im Rahmen einer ebenfalls am Universitätsklinikum München-Grosshadern durchgeführten prospektiven doppelblinden Studie sollte anschließend anhand des Phänotyps der CED-Patienten der assoziierte Genotyp vorhergesagt werden. Hierbei konnte die Insertionsmutation p.1007fs als Vorhersagewert für einen stenosierenden Verlauf des Morbus Crohn im terminalen Ileum identifiziert werden. Trotz kontroverser Diskussionen über den wirklichen Nutzen und die Konsequenzen der Kenntnis des CARD15-Mutationsstatus eines CED-Patienten im klinischen Alltag, d. h. für die Diagnostik und eventuell für die weitere Therapieplanung, scheint bei Betrachtung der Ergebnisse der im Rahmen dieser Doktorarbeit durchgeführten Studien eine Genotypisierung von CED-Patienten durchaus sinnvoll zu sein. Angesichts der Häufigkeiten und der Lokalisation der CARD15-Mutationen ist sicherlich eine initiale Fokussierung auf die drei Hauptmutationen des CARD15-Gens (p.R702W, p.G908R und p.1007fs) zum Beispiel mittels RLFP-Analysen sinnvoll. Eine Untersuchung weiterer Regionen des CARD15-Gens durch Sequenzierung der DNA ist vorzugsweise bei Patienten angebracht, die sich bereits in jungen Jahren mit einem schweren Krankheitsbild präsentieren. Insgesamt können nur etwa 20 % der genetischen Prädisposition für einen Morbus Crohn durch CARD15-Mutationen erklärt werden, wobei zwischen 35 und 45 % der MC-Patienten Träger von CARD15-Mutationen sind. Demzufolge müssen Veränderungen in weiteren Suszeptibilitätsgenen für die genetische Prädisposition verantwortlich sein. Seit der Erstbeschreibung des CARD15-Gens wurden dementsprechend weitere Gene bzw. Genveränderungen beschrieben, die ebenfalls eine Rolle in der Entstehung einer CED spielen könnten. DLG5, SCL22A4 und SLC22A5, Gene der HLA-Region, CARD4 und TLR4 sind solche potentiellen Suszeptibilitätsgene.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/19
Die genetischen Grundlagen der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen M. Crohn und Colitis ulcerosa sind komplex und noch nicht in allen Einzelheiten aufgeklärt. Hitzeschockproteine (Hsp72) haben eine protektive Wirkung in entzündeter Darmmukosa. Daher könnte ein Mangel dieser Proteine den Verlauf inflammatorischer Darmerkrankungen beeinflussen. Zur Verifikation dieser Hypothese wurde die genomische DNA aus Leukozyten von 61 kaukasischen Patienten mit M. Crohn und 25 Patienten mit Colitis ulcerosa isoliert. Anschliessend wurde durch Polymerase-Kettenreaktion ein Segment des Hsp70-2 Gens amplifiziert, das einen A/G-Transitionspolymorphismus trägt (Allel B), der mit einer geringeren Hsp72-Expression assoziiert ist. Durch eine Restriktionsanalyse (Enzym: PstI) und konsekutiver Elektrophorese konnte das Vorliegen der Transition überprüft werden. Die aus den Krankenakten erhobenen Krankheitsverläufe (Alter bei Erstdiagnose, Ausdehnung und Lokalisation der Erkrankung, extraintestinale Manifestationen, Operationen, Komplikationen, Medikation) wurden mit den Ergebnissen der Genanalyse korreliert. Das Allel B kam bei Patienten mit M. Crohn nicht signifikant häufiger vor als bei gesunden Personen (44 % bei Patienten vs. 42 % bei Gesunden). Die Resultate zeigten jedoch eine signifikante Assoziation (p
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19
Hintergrund: Humane Papillomaviren (HPV) haben eine große Bedeutung bei der Entstehung von Dysplasien und invasiven Karzinomen der Zervix. Die humorale Immunantwort auf HPV-Infektionen ist noch weitgehend unerforscht. Erst technische Entwicklungen der letzten Jahre ermöglichten einen ersten Einblick in dieses Gebiet. Ziel dieser Arbeit war es, bei Patienten mit rezidivierenden Zervixdysplasien die Prävalenz von typenspezifischen HPV-DNAs und HPV-Antikörpern sowie den Zusammenhang dieser Parameter zu untersuchen. Weiterhin sollte gezeigt werden, ob das nachgewiesene HPV-Spektrum prädiktiven Wert in Hinblick auf die Entwicklung von Neoplasien der Zervix hat. Methode: Es wurden retrospektiv 52 Patientinnen untersucht, die wegen rezidivierenden Zervixdysplasien die I. Universitäts-Frauenklinik München in den Jahren 1987 bis 1999 aufsuchten. Von jeder Frau sollten mindestens drei Zervixabstrich verschiedener Zeitpunkte mit jeweils gleichzeitig abgenommenen Blutseren zur Verfügung stehen. Die insgesamt 178 Zervixabstriche wurden mit einer HPV-Consensus-Primer PCR auf das Vorhandensein von HPV-DNA getestet und anschließend mit einem Reverse-Line-Blot-Verfahren auf 27 Genotypen untersucht. Die 178 parallel abgenommenen Blutseren wurden mit einem Kapsid-ELISA auf acht typenspezifische HPV-Kapsid-IgG-Antikörper getestet. Dieser ELISA basiert auf leeren, Viruskapsiden, den sogenannten „virus-like particles“ (VLPs), die zuvor mit Hilfe rekombinanter Vaccinia-Virusstämme in BSC-1 Affennierenzellkulturen produziert wurden. Während des Beobachtungszeitraumes zwischen drei und 71 Monaten wurden die Patientinnen mit verschiedenen chirurgischen Methoden (Laserevaporation, Portioabrasio mit Zervixkürettage, Probebiopsie, Konisation) behandelt und dabei Histologien gewonnen. Ergebnisse: Bei den Patientinnen war zu Beginn des Beobachtungszeitraumes in 98% der Zervixabstriche HPV-DNA für mindestens einen der 27 untersuchten Genotypen nachweisbar. In den gleichzeitig abgenommenen Blutproben zeigten 90% der Patientinnen Seroreaktivität gegen mindestens einen der acht untersuchten HPV-Typen. Durchschnittlich wurden hierbei in den Serumproben und in den Abstrichen drei der untersuchten Antikörper- bzw. HPV-DNA-Typen gleichzeitig gefunden. Sowohl mit PCR als auch serologisch wurde HPV 16 mit 65% bzw. 50% am häufigsten nachgewiesen. Der Vergleich der HPV-DNA in den Zervixabstrichen mit den zum gleichen Zeitpunkt detektierten Antikörperreaktionen im Serum, zeigte nur für HPV 16 einen signifikanten Zusammenhang. Wenn jedoch der Verlauf eines DNA-Nachweises in die Untersuchung mit einbezogen wurde, zeigte sich ein differenzierteres Bild. Je öfter die gleiche HPV-DNA zu verschiedenen Zeitpunkten nachgewiesen werden konnte, desto wahrscheinlicher waren am Ende des Beobachtungszeitraumes auch Antikörper gegen diesen HPV-Typen nachweisbar. Im Gegensatz dazu zeigten HPV-Infektionen, die kürzer als sechs Monate bestanden, nur selten Antikörperreaktionen. Schon der einmalige Nachweis eines high-risk HPV-Antikörpers war signifikant mit der späteren Entwicklung einer schweren Dysplasie verbunden. Bei ELISA-Werten die doppelt so hoch wie die bestimmten Grenzwerte lagen war diese Beziehung noch stärker. Außerdem entwickelten sich umso häufiger schwere Dysplasien je öfter der gleiche Antikörper nachgewiesen werden konnte. Im Gegensatz dazu stand der einmalige HPV-DNA-Nachweis in keinem signifikanten Zusammenhang mit der späteren Entwicklung von CIN II/III bzw. CIS-Läsionen oder Karzinomen. Persistierende high-risk HPV-DNA-Typen waren jedoch signifikant mit der Inzidenz schwergradigen Präkanzerosen verbunden. Wurden die Ergebnisse des Antikörper- und DNA-Tests kombiniert mit den histologischen Ergebnissen korreliert, stellte die einmalige Detektion eines HPV-16-Antikörpers oder persistierender HPV-16-DNA in Bezug auf die spätere Entwicklung einer schweren Dysplasie, den Test mit der höchsten Signifikanz dar. Allerdings konnte, wenn der Nachweis eines high-risk Antikörpers zweifach über dem Grenzwert oder einer persistierenden high-risk DNA als positives Testergebnis angesehen wurde, die beste Validität erreicht werden. Schlussfolgerung: HPV-DNA ist in Zervixabstrichen weit verbreitet und stellt offenbar nur selten eine relevante HPV-Infektion dar. Der einmalige HPV-DNA-Nachweis erscheint daher nur von untergeordneter Bedeutung. Die mehrmalige Detektion des gleichen high-risk HPV-DNA-Genotyps ist dagegen ein deutlich besserer Hinweis auf eine onkogene HPV-Infektion. Jedoch ist auch dieser Parameter nur eingeschränkt als prädiktiver Marker für die Entwicklung schwerer Dysplasien einsetzbar. Oft wird nach Monaten bis Jahren ein spontaner Abfall der HPV-DNA beobachtet, obwohl weiterhin ein erhöhtes Erkrankungsrisiko besteht. Die im Rahmen einer humoralen Immunantwort häufig gebildeten Antikörper erfüllen offensichtlich keine Schutzfunktion im Hinblick auf Neoplasien der Zervix. Vielmehr deutet der einmalige Nachweis eines high-risk Serumantikörpers auf eine zurückliegende oder aktuelle Infektion hin, die später signifikant häufiger in eine CIN II/III- bzw. CIS-Läsion oder Karzinom mündet. Auch mehrmalige Nachweise desselben Antikörpers zu unterschiedlichen Zeitpunkten oder besonders hohe natürlich gebildete Antikörpertiter bieten keinen Schutz, sondern zeigen eher ein hohes Risiko für eine onkogene Transformation an. Dennoch kann auch durch die Serologie alleine eine pathogene HPV-Infektion nicht sicher ausgeschlossen werden, da Antikörper erst mit Verzögerungen von mehr als sechs Monaten gebildet werden. Außerdem führen nicht alle Infektionen zu einer humoralen Immunantwort. Nur lange anhaltende DNA-Nachweise bzw. eine ausreichende Viruslast führen zu einer Antikörperbildung. Mehrmalige typenspezifische HPV-DNA- und HPV-Antikörpernachweise können sich daher ergänzen und geben zusammen wichtige weiterführende diagnostische Informationen.