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In Folge #4 spreche ich mit Herrn Dr. Julian Fürmetz über das spannende Thema der Knorpelverletzung im Kniegelenk und deren operativen Therapiemöglichkeiten, wie die Knorpelzelltransplantation. Dr. Julian Fürmetz ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und hat sich auf die Behandlung von Kniegelenken spezialisiert. Darüber hinaus besprechen wir in diesem Podcast Interview folgende spannenden Fragen: Was für Knorpelschäden gibt es im Kniegelenk? Was für Symptome treten nach einer "frischen" Knorpelverletzung auf? Heilt unter Umständen eine Knorpelschaden von alleine? Was genau ist bei der Therapie einer Arthrose anders, als bei der Behandlung eines akuten Knorpelschadens? Was bedeutet ein 4-gradiger Knorpelschaden im Knie? Gibt es heutzutage überhaupt einen geeigneten Knorpelersatz im Knie? Wann genau muss ein Knorpelschaden im Knie operiert werden? Wie lange kann eine OP am Knorpel hinaus gezögert werden? Was für Therapien gibt es bei Knorpelschäden im Kniegelenk? Abgrenzung der verschiedenen speziellen Therapie? Wie läuft die Nachbehandlung und Reha nach einer Knorpel-OP? Was für Sport ist nach der Knieoperation sinnvoll? Trends in naher Zukunft bei der Knorpeltherapie Möglichkeiten der Therapie, Behandlung und OP beim Knorpelschaden im Knie Darüber hinaus erklärt Dr. Julian Fürmetz sehr verständlich die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten nach Knorpelschaden (Grad 3 und 4): Mikrofrakturierung (engl. Microfracture-Technik) Osteo-articular transfer system (OATS) - Mosaikplastik Autologe matrixinduzierte Chondrogenese (AMIC) Autologe Knorpelzelltransplantation (ACT) Autologe Matrixgekoppelte Chondrozytentransplantation (MACT) Stammzelltransplantation bei Knorpelschaden (noch im "Beta"-Stadium, Stand 12/2016) Stammzelltherapie bei Knorpelschaden, wann und wo Leipziger Wissenschaftler und Mediziner arbeiten daran, Knorpelimplantate aus menschlichen Stammzellen zu züchten. Nun müssen die Mediziner in weiteren Human-Studien neben der Wirksamkeit auch die Sicherheit der Stammzellentherapie bei Knorpelverletzungen belegen. Die ersten Patientenstudien starten im Jahr 2017 in Leipzig, weitere Studien sollen folgen (u.a. München, 2018). Bei Interesse als Studienteilnehmer bitte melden: kniechirurgie@med.uni-muenchen.de (Stichwort: Stammzellentherapie bei Knorpelschaden) Update Oktober 2017: Bei der Studie in Leipzig ist leider aktuell keine Teilnahme möglich. Aufgrund von fehlender öffentlicher Förderung wurde diese kurzfristig auf Eis gelegt. Wann und ob eine Wiederaufnahme stattfindet ist derzeit leider nicht abzusehen. Shownotes Folge #4 Im Folgenden findest du sämtliche Verweise, die wir in der Episode angesprochen haben: Kontakt Dr. Julian Fürmetz Klinik für Allgemeine Unfall- und Wiederherstellungschirurgie (LMU), München Weiterführende Blogartikel zum Thema Knorpelzelltransplantation Du möchtest vertiefende Informationen zum Thema: Knorpelschaden und Operation im Knie, dann checke folgende Beiträge: Die ausführliche Darstellung dieser Behandlungsmöglichkeiten sind Schwerpunkte folgender Beiträge: >>Teil 1: Knorpelschaden im Knie – Absterben von Knorpelzellen stellt Ursachen und Symptome von Knorpelverletzungen vor. >> Teil 2: Knorpelaufbau im Knie – Knorpelschaden und seine Behandlung stellt im Überblick die Therapien vor. >>Teil 3: Knorpeltransplantation – Knie-Knorpel im Labor züchten
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/07
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, intakte und rupturierte kraniale Kreuzbänder von Katzen histologisch zu untersuchen, um Hinweise auf die Ätiopathogenese der Kreuzbandruptur zu erhalten. Material und Methoden: Es wurden insgesamt 50 intakte kraniale Kreuzbänder und 19 rupturierte kraniale Kreuzbänder von Katzen histologisch untersucht. Dabei kamen die klassischen lichtmikroskopischen Methoden zum Einsatz. Um eine Vergleichspopulation hinsichtlich Alter, Geschlecht und Gewicht zu erhalten, wurden rückwirkend die letzten 200 Katzen, die zur Impfung vorgestellt wurden herangezogen. Mit dieser unabhängigen gesunden Referenzgruppe wurden sämtliche epidemiologischen Befunde verglichen. Ergebnisse: Die histologische Untersuchung der intakten Kreuzbänder zeigte, dass die Struktur der kollagenen Fasern bis in das hohe Lebensalter der Tiere weitestgehend bestehen bleibt. Mit zunehmenden Alter der Tiere kam es zur Ausbildung von faserknorpeligen Einlagerungen. Degenerative Veränderungen innerhalb des Faserknorpels konnten nicht nachgewiesen werden. Bei akut rupturierten Kreuzbändern war das histologische Bild von Knorpelzellen, nekrotischen Arealen und zerrütteter Interzellularsubstanz geprägt. In spontan rupturierten Kreuzbändern dominierten univakuoläre Fettzellen, zarte Gefäßeinsprossungen und Granulationsgewebe. Katzen mit einer spontanen Ruptur waren signifikant älter als Katzen, die eine traumatisch bedingte Ruptur erlitten. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Ausprägung faserknorpeliger Einlagerungen im kranialen Kreuzband ist als physiologische Reaktion auf die in der Mitte des Kreuzbandes herrschenden Kompressionskräfte anzusehen und darf keinesfalls als Degeneration gewertet werden.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19
Hyaliner Knorpel ist ein Gewebe mit geringer Selbstheilungstendenz. Neben der Orthopädie besteht auch in der Kopf-Hals-Chirurgie großer Bedarf an Knorpelgewebe zum Einsatz im Rahmen rekonstruktiver und plastischer Eingriffe. Die gängigen Methoden des Knorpelersatzes umfassen autologe und allogene Knorpeltransplantationen sowie die Verwendung alloplastischer Materialien. Diese Verfahren sind mit einigen Nachteilen, wie Infektionsübertragung und immunologischen Abstoßungsreaktionen, behaftet. Die Züchtung von autologem Knorpelgewebe aus isolierten Knorpelzellen eines Patienten mit den Methoden des Tissue Engineering stellt eine vielversprechende Alternative zu den genannten Verfahren dar. Zur Optimierung der Methoden der Knorpelzüchtung wurde in der vorliegenden Arbeit der Einfluss der Wachstumsfaktoren IGF-1 und TGFβ-2 auf tissue-engineerten Knorpel nach Kultur in vitro und anschließend in vivo untersucht. Zusätzlich wurde der Einfluss zweier vollresorbierbarer Trägermaterialien – Ethisorb-Vliese mit Standard oder reduziertem Gehalt an PDS – auf das Verhalten der gezüchteten Gewebe in vivo überprüft. Nach enzymatischer Gewinnung von Einzelzellen aus humanem Septumknorpel wurden diese in Monolayer-Kultur amplifiziert und anschließend auf Ethisorb-Vliese aufgebracht. Unter diesen dreidimensionalen Kulturbedingungen wurden die Wachstumsfaktoren in Kombination als Zusatz zum Kulturmedium verwendet. Die Zell-Copolymer-Konstrukte wurden dann für 4 und 12 Wochen subkutan in homozygote thymusaplastische Nacktmäuse implantiert, um ihr Verhalten in vivo zu untersuchen. Nach der dreidimensionalen Kultur in vitro und nach 4 bzw. 12 Wochen in vivo wurden die Konstrukte nach ihrem Resorptionsverhalten beurteilt, gewogen, histologisch und biochemisch untersucht. Dabei wurden die Zellzahl sowie der Glykosaminoglykan- und Hydroxyprolingehalt der Präparate bestimmt. Die Wachstumsfaktoren hatten in der eingesetzten Konzentration und Kombination sowie unter den verwendete Kulturbedingungen keinen eindeutig positiven Einfluss auf die gezüchteten Gewebe. Mit Ausnahme des Nassgewichts nach der Kultur in vitro, war keiner der erhobenen Parameter in der Versuchsgruppe signifikant von der Kontrollgruppe verschieden. 64 Trägermaterialien mit reduziertem Gehalt an PDS führten nach Implantation in das Versuchstier signifikant häufiger zu Resorptionen der Zell-Copolymer-Konstrukte und sind damit zur Züchtung von Knorpelgewebe mit den verwendeten Methoden wenig geeignet. Ethisorb-Vliese mit Standard PDS-Gehalt wurden dagegen als geeignete Zellträger zur Züchtung von Knorpelgewebe bestätigt. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass zur Optimierung der Kulturmethoden im Tissue Engineering von Knorpel weitere Untersuchungen über den Effekt von Wachstumsfaktoren nötig sind, im Besonderen bei der Verwendung von humanen Septumknorpelzellen.