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Ein gefallener Weltstar oder einer, der sich selbst gestürzt hat? Anna Netrebko, die als Liebling des Kremls galt, hat seit dem russischen Überfall auf die Ukraine viele Auftritte in Europa und Nordamerika abgesagt, andernorts wurde sie vor die Tür gesetzt, etwa in New York. Aber an der Berliner Staatsoper Unter den Linden soll sie jetzt auftreten, in Verdis „Macbeth“. Dagegen gibt es heftige Proteste und auch eine Petition, die schon von Tausenden unterzeichnet wurde. Zurecht? Ein Kommentar von Albrecht Selge.
Eine Premiere vor leeren Plätzen, per Stream abrufbar und im Fernsehen ausgestrahlt - das war Richard Wagners „Lohengrin“ gestern an der Berliner Staatsoper Unter den Linden. Regie führte Calixto Bieito. Unser Opernkritiker Kai Luehrs-Kaiser hat sich die Premiere angesehen.
Am 3. Oktober feiert an der Berliner Staatsoper Unter den Linden „Quartett“ Premiere – ein Musiktheaterwerk von Luca Francesconi nach Heiner Müllers gleichnamigem Schauspiel. 2011 in englischer Sprache uraufgeführt, kommt das Stück erstmals in einer deutschen Fassung auf die Bühne, inszeniert von Barbara Wysocka, dirigiert von Daniel Barenboim. Wir haben mit Daniel Barenboim über das Stück und seine langjährige Bande zu Heiner Müller gesprochen.
Per Livestream auf rbbkultur.de präsentierte der Sender gestern die Oper "Carmen" an der Berliner Staatsoper Unter den Linden. Außerdem wurde "Carmen" auch bei rbbKultur im Radio übertragen. Aufgrund der Corona-Bestimmungen wäre die Aufführung ansonsten ausgefallen. Eine Frühkritik von Kai Luehrs-Kaiser.
Die deutsche Mezzosopranistin Bettina Ranch ist seit 2016 Ensemblemitglied am Aalto Musiktheater Essen. Mit Auftrittsmöglichkeiten an der Berliner Staatsoper Unter den Linden, der Deutschen Oper Berlin, der Komischen Oper Berlin und den Salzburger Festspielen sie behauptet, nichts mehr zu wünschen, weil so viel bereits Realität geworden ist. Die in Berlin lebende Sängerin träumte von der Karriere der Sängerin seit ihrer Kindheit, studierte jedoch zunächst Violine, bevor sie zu dem privaten Gesangsstudium wechselte, das sie zu ihrem heutigen Standort führte - einer gefragten, international tätigen Opernsolistin. Sie hatte mit Orchestern wie den Hamburger Philharmonikern, der Stuttgarter Bachakademie, der Kammerakademie Potsdam, den Dresdner Philharmonikern usw. zusammengearbeitet. Ihr breites Opernrepertoire wie u.a. Giulio Cesare (Giulio Cesare/Händel), Sesto (Titus/Mozart), Dorabella (Così/Mozart), Adalgisa (Norma/Bellini), Fricka (Walküre/Wagner) und Carmen (Carmen/Bizet). Die Musikwissenschaftlerin Ona Jarmalavičiūtė hat mit der Solistin ein Interview über ihre beruflichen Wendungen, die Lehren aus dem Leben der Lehrer und die täglichen Kämpfe und Freuden des Lebens der Opernsängerin geführt.
Rainer O. Brinkmann ist Musiktheaterpädagoge, Schauspieler und Regisseur. Durch seine langjährige Arbeit an der u.A. Berliner Staatsoper Unter den Linden und dem Mozarteum hat er das Thema Oper in der kulturellen Bildung nicht nur praktisch, sondern auch wissenschaftlich verankert. Die Verbindung von Musik, Theater und Pädagogik sind der Motor für sein Engagement, Kindern und Jugendlichen für das Erlebnis Oper zu öffnen. Im Interview mit Mutiara Berthold spricht Rainer O. Brinkmann über das Image von Oper, wie dennoch lebenspraktische Zugänge zum Musiktheater gelingen können und wie wichtig Empathie für die Musikvermittlung ist.
Der Ausstatter war diesmal der Star: Der dänische Licht- und Wasser-Künstler Ólafur Elíasson entwarf Bühne und Kostüme für Rameaus erste Oper von 1733. An der Berliner Staatsoper Unter den Linden wurde daraus eine fade Abfolge von Installationen. Premiere war am 25.11.2018 - eine Kritik von Peter Jungblut.
»Aufkommender Atem« heißt der jüngste Gedichtband von Christian Lehnert. Der titelgebende Zyklus verbindet 64 Gedichte zu einem Weg durch das Jahr, von Winter zu Winter. Wichtig sind Lehnert die Übergänge, jener von der Nacht zum Tag, von Nichtwissen zum Wissen, der Wechsel der Jahreszeiten. Der Autor geht den Weg des Zweiflers, des Glaubenden, des Vaters oder des Liebenden, des Suchenden, des Menschen, der eingebunden in die Natur ist. Lehnert konzentriert sich auf kürzere, sehr einheitlich gefügte Gedichte. Naturbilder zeigt er dem Leser, häufig der brandenburgischen und sächsischen Heimat entnommen, voller akustischer und optischer Eindrücke, aber doch eigentümlich still und auf mystische Weise offen für eine weit mehr als naturalistische Erfahrung: ein Raum für Frage, Ahnung und Hoffnung. Christian Lehnert (*1969 Dresden) studierte Religionswissenschaft, Evangelische Theologie sowie Orientalistik und gilt als Kenner der christlichen, jüdischen und muslimischen Religion. Einen Teil seines Studiums absolvierte er an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Er ist zur Zeit Studienleiter für Theologie, Zeitgeschichte und Kultur an der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt. Er hat fünf Gedichtbände veröffentlicht, zuletzt »Auf Moränen«, (2008, Suhrkamp Verlag). Für Hans Werner Henzes Konzertoper »Phaedra«, die 2007 an der Berliner Staatsoper Unter den Linden uraufgeführt wurde, schrieb er das Libretto. In Lesung und Gespräch: Christian Lehnert (Dichter und Theologe, Wittenberg), Moderation: Nico Bleutge (Autor und Literaturkritiker, Berlin). "Aufkommender Atem" ist 2011 im Suhrkamp Verlag erschienen. Die Sendung der gelesenen Gedichte erfolgt mit seiner freundlichen Genehmigung. (Christian Lehnert. Aufkommender Atem. Gedichte. © Suhrkamp Verlag Berlin 2011.)