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Jakob Alder war eine der wichtigsten Persönlichkeiten in der traditionellen Appenzeller Musik. Als Komponist und Hackbrettlehrer hat er bleibende Spuren hinterlassen. «Alders Jock» entstammte der berühmten Musikanten-Dynastie Alder aus Urnäsch AR. Er galt als der virtuoseste Hackbrettspieler seiner Generation. Als aussergewöhnlich vielseitiger Instrumentalist spielte er auch Violine, Cello, Kontrabass, Akkordeon, Klavier, diverse Blechblasinstrumente und sogar Kirchenorgel. Mit seinem musiktheoretischen Wissen, das er sich unter anderem an Blasmusikdirigentenkursen aneignete, war Jakob Alder ein gefragter Mitspieler in diversen Streichmusik-Formationen. Er musizierte unter anderem beim berühmten «Edelweiss Trogen», bei der «Streichmusik Bänziger» und bis am Schluss bei der «Streichmusik Edelweiss Herisau». Von 1934 bis 1947 gehörte er auch zur Familienformation der Streichmusik Alder. Neben seinen Auftritten unterrichtete Jakob Alder einige Dutzend Schüler, die er bei sich zu Hause in seiner ureigenen Spiel- und Begleittechnik ausbildete. Unzählige seiner gehörfälligen Kompositionen gelangten dadurch ins Standardrepertoire vieler Inner- und Ausserrhoder Hackbrettler. Zu seinem 110. Geburtstag erklingen in der heutigen Fiirabigmusig einige von Jakob Alders schönsten Melodien. Jakob Alder lebte vom 23.5.1915 – 6.4.2004.
Das Projekt «wachgespielt» hat die Hochschule für Musik Basel FHNW gemeinsam mit SRF Kultur auf die Beine gestellt. Talentförderung im Bereich Musik trifft hier auf das Versprechen von SRF, die eigenen Archivschätzen zu pflegen. Im elektronischen Studio der Musikakademie Basel sitzen fünf Studierende im Halbkreis hinter ihren Laptops und Samplern. In der Mitte, in grünes Licht getaucht, steht ein seltsames Gerät: eine Art Spieluhr, die in Endlosschlaufe die ersten Takte vom Lied «Z Basel a mym Rhy» erklingen lässt. Dieses Pausenzeichen gehört zum Bestand des Studios Basel. Bis in die 1960er Jahre hatte es die Aufgabe zu überbrücken - wenn von einem Studio zum anderen geschaltet wurde oder die Moderation wechselte. Mit diesem alten Gerät haben die Studierenden eine atmosphärisch dichte Performance entwickelt, ergänzt mit Sprachfetzen aus historischen SRF-Sendungen. «Es war herausfordernd nur diese wenigen Töne als Ausgangspunkt zu nehmen» sagt die Audiodesign-Studentin Lara Wolff. «Ich bin es gewohnt unendlich viele digitale Möglichkeiten zu haben». Aber in der Reduziertheit des analogen Geräts lag eben gerade der Reiz. Das Projekt «wachgespielt» hat die Hochschule für Musik Basel FHNW gemeinsam mit SRF Kultur auf die Beine gestellt. Talentförderung im Bereich Musik trifft hier auf das Versprechen von SRF, die eigenen Archivschätzen zu pflegen, zum Beispiel jene im Bereich der Neuen Musik. Durch die Vergabe von hunderten Kompositionsaufträgen hat SRF Schweizer Musikgeschichte mitgeschrieben. Einige dieser Partituren schlummern im Archivkeller des Basler SRF-Studios. Im Rahmen von «wachgespielt» wurden die Stücke nicht nur wiederaufgeführt und von SRF aufgezeichnet. Auf deren Grundlage haben Kompositionsstudierende auch Neues geschaffen. Inbar Sharet zum Beispiel hat sich einem Kompositionsauftrag von 1976 an Thomas Kessler angenommen. Er ist fasziniert von diesem Stück namens «Unisono». Drei Klarinetten versuchen zu einer Gemeinschaft zu finden, aber man hört vor allem die Unterschiede, sagt der 29-Jährige. «Ich sehe darin eine Metapher für unsere hochindividualisierte Gesellschaft». Sharets Rekomposition für drei Saxophone greift genau diesen Aspekt auf und beweist, wie gut sich manche Ideen von damals ins Heute transferieren lassen. Die Stücke aus dem SRF-Archiv, die am 2. März an der Hochschule für Musik Basel FHNW aufgeführt wurden: Robert Suter: La Scesa für drei Klarinetten und Gitarre (Kompositionsauftrag von Studio Basel 1976) Thomas Kessler: Unisono für drei Klarinetten in B (Auftrag von 1976) Hans Ullrich Lehmann: Faces für Cembalo, Flöte, Oboe, Klarinette, Violine und Violoncello (Auftrag von 1972) Jacques Wildberger: Double Refrain für Flöte, Englischhorn, Gitarre und Tonband (Auftrag von 1972) Neukompositionen mit Bezug auf das SRF-Archiv: Camilo Bornstein: I I I I I, basierend auf Klaus Hubers Orchesterstück «James Joyce Chamber Music» für Harfe, Flöte, Klarinette, Saxophon, Komtrabass und Schlagzeug (2025, UA) Inbar Sharet: 78/9, Reframing von Thomas Kesslers «Unisono», für drei Tenorsaxophone und Tonband (2025, UA)
Interpreten: Liya Petrova, Royal Philharmonic Orchestra, Duncan Ward, Alexandre KantorowLabel: MirareEAN: 3760127226918Virtuose Geigenliteratur hat es diese Woche wieder zu besonderen Ehren auf radio klassik Stephansdom gebracht. Die neue CD Momentum 2 von Liya Petrova hat Michael Gmasz überzeugt! Was er daran so herausragend findet? Lesen Sie selbst!Schon vor zwei Jahren, als die Geigerin Liya Petrova das Violinkonzert von William Walten mit der Violinsonaten von Ottorino Respighi kombiniert hat, dachte ich mir – wow, diese junge Frau hat ordentlich was drauf! Und sie hat nun mit dem Folgealbum noch eins draufgesetzt. Auf Momentum 2 stellt sie das Violinkonzert von Erich Wolfgang Korngold der Violinsonate von Richard Strauss gegenüber. Für Liya Petrova eine ganz logische Kombination: „Beide teilten die Erfahrung eines musikalischen und ehrgeizigen Vaters. Strauss war nacheinander Inspiration und musikalischer Einfluss für das Wiener Wunderkind [Korngold], einer seiner ersten Unterstützer und Freunde in der Musikgemeinschaft.“ Beide Werke füllt sie dabei mit Leben und mit Feuer, wobei ihr vor allem bei der Violinsonate von Strauss der Pianist Alexandre Kantorow, Preisträger des Tschaikowsky-Wettbewerbes, als kongenialer Partner zur Seite steht.Während man bei Korngolds Violinkonzert mit den ersten samtüberzogenen Geigentönen in die wunderbare Welt der frühen Hollywood Musik eintaucht – er hat in seinem über knapp 10 Jahre entstandenen Meisterwerk Motive und Themen aus den Filmmusiken Another Dawn, Anthony Adverse und The Prince and the Pauper eingebaut, ist die Violinsonate von Richard Strauss „ein funkelnd geistreiches Stück”, dessen Virtuosität und Farbigkeit alle Grenzen sprengt, wie es der Kritiker Wilhelm Altmann so schön formuliert hat. Liya Petrova zeigt uns hier, wie viele Klangfarben sie ihrer Violine zu entlocken vermag und geht auch, vor allem bei Strauss, an die klanglichen Grenzen. Das ist für mich leidenschaftliches Musizieren pur. Dass die Carl-Nielsen-Preisträgerin makellos virtuos spielt, muss nicht extra erwähnt werden, aber dass sie ihre Interpretationen mit so viel Leben erfüllt, macht ihre Aufnahmen zu etwas besonderem! (mg)
Der italienische Violinvirtuose Paganini war einer der bedeutendsten Musiker des 19. Jahrhunderts, seine technischen Fähigkeiten überwältigten das Publikum regelmäßig. Er wurde 1782 in Genua in armen Verhältnissen geboren; es war sein Vater, der ihn früh an die Musik heranführte. So lernte Paganini erst Mandoline und dann Violine. Sein Talent konnte nicht verborgen bleiben: Schon mit zwölf Jahren gab er Konzerte in Theatern, und als er 14 war, brachte ihn sein Vater nach Parma. Dort wurde er später mit einer echten Guarneri-Violine beschenkt. Er nannte sie »il Cannone« wegen ihres kraftvollen Klangs; sie wurde sein Lieblingsinstrument. Guarneri-Violinen zählen zu den begehrtesten Streichinstrumenten der Welt. Rund 200 Exemplare gelten als erhalten, sie liegen im Preis bei bis zu 20 Millionen Euro!Mit seiner »Cannone« wurde Paganini eine echte Legende, 1828 spielte er sogar vor Kaiser Franz II. in Wien! Doch bereits mit 58 Jahren starb er in Nizza infolge eines Blutsturzes. In seinem Testament vermachte Paganini seine Geige seiner Heimatstadt Genua »wo sie fortwährend aufbewahrt werden muss«, und zwar unter der Auflage, dass niemand mehr auf ihr spielen dürfe! Infolgedessen wurde die wertvolle Geige bald wurmstichig und damit unbrauchbar. Nur im fortwährenden Gebrauch – durch Musizieren – wäre sie erhalten geblieben.Nur wer sich für andere einsetzt, findet völlige Freude, denn »die segnende Seele wird gesättigt«. Nur wer seine Gaben an andere verschenkt, wird glücklich, denn »der Tränkende wird auch selbst getränkt«. Jesus Christus hat so gelebt. Er hat sein Leben für andere eingesetzt und es am Kreuz sogar für die ganze Welt in den Tod gegeben. Was hat er eigentlich davon?Andreas FettDiese und viele weitere Andachten online lesenWeitere Informationen zu »Leben ist mehr« erhalten Sie unter www.lebenistmehr.deAudioaufnahmen: Radio Segenswelle
Zum Tod von Peter Bichsel. Der Musiker und Komponist Ruedi Häusermann begab sich im Jahr 2000 auf eine aberwitzige Expedition in die Welt von Peter Bichsel. Im Hörspiel treffen Bichsels Texte und das musikalische Theater Häusermanns aufeinander – mit erheblichem Lustgewinn für alle Beteiligten. Wer das Hörspiel am Radio hören will: Samstag, 22.03.2025, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur Ruedi Häusermann hat aus kreuz und quer Bichsels Werk entnommenen Wörtern und Sätzen einen Klangraum gebaut, der sich als Kopf und Körper eines Mannes entpuppt. Ärger bei der Arbeit hat diesen Mann am hellheiteren Tag eine Sauftour unternehmen und am Bett eines ihm kaum bekannten Sterbenden stranden lassen. Während man noch lacht und schmunzelt, sieht man sich so hinterrücks in eine Meditation zum Thema Tod gezogen. ____________________ Mit: Iris Erdmann, Michael Neuenschwander, Katja Reinke, Herwig Ursin und Susanne-Marie Wrage Weshalb-Forellen Quartett: Martin Birnstiel (Violoncello), Monika Camenzind (Violine), Christian Strässle (Violine), Daniel Thomas (Viola) ____________________ Komposition: Ruedi Häusermann – Tontechnik: Jack Jakob – Dramaturgie: Judith Gerstenberg – Redaktion: Franzsika Hirsbrunner – Konzept und Regie: Ruedi Häusermann ____________________ Produktion: SRF 2000 ____________________ Dauer: 58′
Unser heutiger Gast intendiert sein aktuelles Album als "Aufruf zur spirituellen Reflexion in einer Zeit, die uns oft die Sprache verschlägt." Und in der Tat gibt "Raash ve Ruach", was sich als "Lärm und Wind" übersetzen lässt, einigen Anlass zum Nachdenken. Zum Beispiel über sogenannte Genregrenzen und darüber, welcher Gewinn es sein kann, sie zu überschreiten. Denn Alex Stolze, dessen Hauptinstrument die fünfsaitige Violine ist, findet in seiner Musik ungeahnte Anknüpfungspunkte zwischen zeitgenössischer Klassik und feingliedrigen Electro-Sounds, den fesselnden Klanglandschaften nahöstlicher Skalen und komplexen Polyrhthmen. Damit schafft er ein Werk, das mit seiner Offenheit und Vielschichtigkeit gleichsam dazu einlädt, diese auch auf das "echte Leben" zu übertragen.
Unser heutiger Gast intendiert sein aktuelles Album als "Aufruf zur spirituellen Reflexion in einer Zeit, die uns oft die Sprache verschlägt." Und in der Tat gibt "Raash ve Ruach", was sich als "Lärm und Wind" übersetzen lässt, einigen Anlass zum Nachdenken. Zum Beispiel über sogenannte Genregrenzen und darüber, welcher Gewinn es sein kann, sie zu überschreiten. Denn Alex Stolze, dessen Hauptinstrument die fünfsaitige Violine ist, findet in seiner Musik ungeahnte Anknüpfungspunkte zwischen zeitgenössischer Klassik und feingliedrigen Electro-Sounds, den fesselnden Klanglandschaften nahöstlicher Skalen und komplexen Polyrhthmen. Damit schafft er ein Werk, das mit seiner Offenheit und Vielschichtigkeit gleichsam dazu einlädt, diese auch auf das "echte Leben" zu übertragen.
Unser heutiger Gast intendiert sein aktuelles Album als "Aufruf zur spirituellen Reflexion in einer Zeit, die uns oft die Sprache verschlägt." Und in der Tat gibt "Raash ve Ruach", was sich als "Lärm und Wind" übersetzen lässt, einigen Anlass zum Nachdenken. Zum Beispiel über sogenannte Genregrenzen und darüber, welcher Gewinn es sein kann, sie zu überschreiten. Denn Alex Stolze, dessen Hauptinstrument die fünfsaitige Violine ist, findet in seiner Musik ungeahnte Anknüpfungspunkte zwischen zeitgenössischer Klassik und feingliedrigen Electro-Sounds, den fesselnden Klanglandschaften nahöstlicher Skalen und komplexen Polyrhthmen. Damit schafft er ein Werk, das mit seiner Offenheit und Vielschichtigkeit gleichsam dazu einlädt, diese auch auf das "echte Leben" zu übertragen.
Unser heutiger Gast intendiert sein aktuelles Album als "Aufruf zur spirituellen Reflexion in einer Zeit, die uns oft die Sprache verschlägt." Und in der Tat gibt "Raash ve Ruach", was sich als "Lärm und Wind" übersetzen lässt, einigen Anlass zum Nachdenken. Zum Beispiel über sogenannte Genregrenzen und darüber, welcher Gewinn es sein kann, sie zu überschreiten. Denn Alex Stolze, dessen Hauptinstrument die fünfsaitige Violine ist, findet in seiner Musik ungeahnte Anknüpfungspunkte zwischen zeitgenössischer Klassik und feingliedrigen Electro-Sounds, den fesselnden Klanglandschaften nahöstlicher Skalen und komplexen Polyrhthmen. Damit schafft er ein Werk, das mit seiner Offenheit und Vielschichtigkeit gleichsam dazu einlädt, diese auch auf das "echte Leben" zu übertragen.
Als junger Pianist komponierte Liszt eine Duo-Sonate für Violine und Klavier. Erst vor einigen Jahrzehnten wurde das Werk im Archiv des Weimarer Liszt-Museums entdeckt. BR-KLASSIK stellt gemeinsam mit dem Geiger Ingolf Turban dieses Starke Stück vor.
Klassik, Jazz und Unterhaltungsmusik: Helmut Zacharias bewies, dass eine Violine viele Genres kann. Seine "verzauberten Geigen" brachten ihm Weltruhm. Nun wäre der Musiker 105 Jahre alt geworden.
Interpreten: Thomas Albertus Irnberger, Royal Philharmonic Orchestra, Doron Salomon, Michael Korstick Label: Gramola EAN: 9003643993280 Der Geiger Thomas Albertus Irnberger ist ein Phänomen. In regelmäßigen Abständen landen Neuerscheinungen mit ihm bei uns im Sender, mal kammermusikalisch mal wieder groß besetzt. Was aber alle CDs verbindet, sie sind allesamt qualitativ ausgesprochen hochwertig und musikalisch absolut überzeugend. Wie auch die zuletzt erschienene CD mit Musik von Jean Sibelius, wie Michael Gmasz weiß. Der Name Thomas Albertus Irnberger ist mir bekannt, seit ich 2004 bei radio klassik Stephansdom zu arbeiten begonnen habe. Im Konzertsaal war und ist der in Salzburg beheimatete Geiger bei uns in Wien zwar kaum anzutreffen, jedoch hat er im gleichen Jahr seinen Exklusivvertrag bei Gramola unterschrieben und damit begonnen, einer der meistaufgenommenen Künstler des Hauses zu werden. Etwas über 60 CDs umfasst seine Diskographie mittlerweile und auf dem jüngsten Album spielt er sich durch das Geigenrepertoire des finnischen Komponisten Jean Sibelius. Das Violinkonzert mit dem Royal Philharmonic Orchestra unter Doron Salomon und Stücke für Violine und Klavier mit seinem langjährigen Kammermusikpartner Michael Korstick. Jean Sibelius‘, dem damals 12-jährigen Wunderkind Ferenc Vecsey gewidmetes, Violinkonzert ist auf dieser CD der Höhepunkt. Technisch makellos spielt Thomas Albertus Irnberger einen reifen, abgeklärten Solopart, als ob es die einfachste aller Übungen wäre. Jedoch nicht beiläufig, sondern immer intensiv bei der Sache. Dabei entlockt Irnberger seinem Instrument die unterschiedlichsten Klangfarben, von nordisch unterkühlt bis hin zu feurig kraftvoll reicht die Palette. Unterschiedlichste Charaktere zeigen die kammermusikalischen Stücke für Violine und Klavier. Fröhlich tänzerisch die Stücke Op. 81, melancholisch, in Gedanken verloren jene Op. 115. Als Zugabe hat Irnberger gemeinsam mit Michael Korstick auch den Valse triste aufgenommen, jedoch hier nicht jenen von Sibelius, sondern vom schon angesprochenen Ferenc Vecsey. Eine schöne Reverenz an den „führenden Geiger seiner Zeit“. (mg)
Renaud am der Violine, Gautier am Cello - die Brüder Capuçon gehören zu den festen Größen in der Klassikszene und bezaubern mit ihrem gefühlvollen Spiel. Johann Jahn erzählt die Geschichte der Geschwister, die am Fuße der Savoyer Alpen aufgewachsen sind, bevor beide in Paris ihre musikalische Karriere starteten.
Eugenia Ottaviano und Gregor Hrabar vom Alinde Quartett sprechen mit Katherina Knees über das Leben im Quartett. Wie werden Entscheidungen getroffen, wer macht das Programm, wer die Konzertplanung? Wie kam der Name des Quartetts zustande? Und wie ist das in einem Quartett, in dem drei Mitglieder miteinander verwandt sind: die Brüder Guglielmo Dandolo Marchesi, 2. Violine und Bartolomeo Dandolo Marchesi, Violoncello sowie Gugliemos Ehefrau Eugenia Ottaviano, 1. Violine. Im Podcast sprechen die beiden Quartett-Mitglieder, darüber, was es ausmacht, Porträtensemble der Kölner Philharmonie zu sein. https://www.koelner-philharmonie.de/de/reihen/portratkunstler-alinde-quartett/430 https://www.alindequartett.com
Ja, mein Gast wird es gleich auch noch mal sagen und der Gedanke ist nicht neu, aber schön: Essen bringt die Menschen auf ähnliche Weise zusammen wie Musik es tut. Klar, beides geht einzeln, beides geht allein für sich, aber das gemeinsame Essen löst noch mal andere Gefühle und Erinnerungen aus und eine gemeinsam durchtanzte Nacht oder ein gemeinsam besuchtes Konzert tut dies auch. David Garrett weiß das alles natürlich und zwar schon sein ganzes Leben lang. 1980 kam der international erfolgreiche Geiger in Aachen zur Welt, seine 1. Violine besaß er mit 4, seinen 1. Wettbewerb gewann er mit 5 Jahren. Bei jemandem, der sich schon als Kind so häufig über Leistung definiert, der - sicherlich zwischendurch auch gerne - jahrzehntelang in diesen festen Strukturen lebt (Unterricht, Konzerte, üben, Wettbewerbe, Unterricht, Touren, Produktionen, üben, üben, üben), welchen Stellenwert nimmt da das Essen ein, der Genuss, vielleicht auch das Kochen? Ich war gespannt. Und so sprechen wir über Suppen und Miracoli, English Breakfast und Ketchup, die Küche als Herzkammer und Ingwer, der für sein Empfinden allerdings eher wie „Meister Propper“ schmeckt. Viel Vergnügen jetzt mit David Garrett. Auf seinem neuen Album "Millennium Symphony" spielt David Garrett die größten Hits der letzten 25 Jahre, darunter Pop-Neuinterpretationen von Taylor Swift, Rihanna, Ed Sheeran, The Weeknd, David Guetta und vielen anderen mehr! Ab März 2025 geht er damit auf große Welttournee. *** WERBUNG Toast Hawaii wird unterstützt von dmBio, die Bio-Lebensmittelmarke von dm-drogerie markt. Ganz nach dem Motto „Natürlich lecker erleben“ bietet dmBio mit mehr als 550 Produkten eine vielfältige Auswahl – von leckeren Snacks für zwischendurch bis hin zu original italienischen Tomatensaucen. Haben auch Sie eine dmBio-Geschichte, die im Podcast erzählt werden soll? Dann schreiben Sie uns gerne unter rustberlin@icloud.com ÖKO-Kontrollstelle: DE-ÖKO-007
Interpreten: Maria & Nathalia Milstein Label: Mirare EAN: 3760127227397 Die russisch-französischen Schwestern Maria und Nathalia Milstein tragen einen berühmten Namen, sind allerdings mit der Geigenlegende vergangener Tage, Nathan Milstein, nicht verwandt. Auf ihrer jüngsten CD sind sie mit dem Gesamtwerk für Violine und Klavier von Franz Schubert zu erleben. Erfrischend jung und spielerisch, wie Michael Gmasz findet. Die Geigenkammermusik von Franz Schubert wird oft ein wenig belächelt, hat er selbst doch die meisten dieser Werke „nur“ als Sonatinen und nicht einmal selbst als Sonaten bezeichnet. Dass es sich dabei jedoch um wahre Juwelen der Geigenliteratur handelt. Steht heute außer Zweifel. Die drei Sonatinen, die, auch wirklich so genannte, Sonate in A-Dur sowie das Rondo Brillant und die C-Dur Fantasie sind nun von den ausgesprochen musikalischen Schwestern Maria und Nathalia Milstein eingespielt worden. Nathalia Milstein hat sich für diese Aufnahme auf die Suche nach einem besonderen Flügel begeben und ist bei einem 1857er Blüthner in der Sammlung Andriessen in den Niederlanden fündig geworden. Der zarte Klang dieses Hammerflügel passt wunderbar zum leichten Geigenton ihrer Schwester Maria. Die Kombination wiederum ergibt für uns ein Klangbild, wie es vielleicht zu Schuberts Zeit zu erleben war. Herrlich leicht klingt da das bekannte Allegro vivace aus der 1 Sonatine in D-Dur, dynamisch abwechslungsreich und akzentuiert knackig der ebenso letzte Satz aus der Violinsonate in A-Dur. Für mich aber absolutes Highlight dieser Doppel-CD, das Rondo brillant in h-Moll D 895, bei dem sowohl Maria an der Violine als auch Nathalia am Klavier all ihre Stärken ausspielen können. Da ist von intimer, introvertierter, ja fast zerbrechlicher Musik bis hin zu kräftigen und gewaltigen Ausbrüchen, virtuoser Technik und leichter Spielweise alles dabei, was man sich für die Musik Schuberts erwartet. Schön, dass sic zwei so großartige Musikerinnen wie Maria und Nathalia Milstein auf so ansprechende Weise mit Schubert und seiner Violinkammermusik beschäftigen! (mg)
Einen schönen Sonntag! Vom Leid gezeichnet, vom Glück begleitet – die außergewöhnliche Geschichte eines Tänzers. -- Was wäre Albert Einstein ohne sein „Lina“ gewesen, ohne seine Violine? -- Können geklaute Birnen in Nachbars Garten zu einem philosophischen Meisterwerk führen? Sie können. Erfahren Sie mehr ... mit Epoch Times.
Beethoven einmal fröhlich: Die Violinsonate Nr. 8 in G-Dur sprudelt nur so vor humoristischen Einfällen. Sie startet mit feurigen Dreiklangsraketen, tanzt ein langsames Menuett und bringt zum Finale ein Perpetuum mobile an Sechzehntelwirbeln. Sie ist die dritte der drei Sonaten für Klavier und Violine mit der Opuszahl 30 und erschien 1803. Beethoven widmete alle drei Sonaten dem Zaren Alexander I. von Russland – und erhielt stattliche 100 Dukaten dafür. Obwohl es zahlreiche Aufnahmen dieser Sonate gibt, war sie noch nie Thema in der Diskothek. Zeit also, die verschiedenen Interpretationen dieser Sonate einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Gäste von Jenny Berg sind die Geigerin Leila Schayegh und der Pianist Jan Schultsz.
Am 1. Adventssonntag überträgt SRF den Gottesdienst live aus der Pfarrkirche St. Georg in Küsnacht im Kanton Zürich. Diakon Matthias Westermann spricht in seiner Predigt über den Advent als Zeit der Sehnsucht, des Wartens und des Hoffens. Für viele Menschen ist die Adventszeit eine Sehnsuchtszeit. Ihre Sehnsucht lässt sich nicht rasch erfüllen durch Kaufen und Beschenken. Es ist eine Sehnsucht nach mehr: Nach Licht, nach Geborgenheit, nach Wärme und nach dem Ende von Einsamkeit und Angst. Die langen dunklen Tage des Advents können für manche Menschen auch erdrückend sein. Da erinnert Diakon Matthias Westermann in seiner Predigt, dass den Menschen eine Verheissung gegeben ist. Beim Propheten Jeremia heisst es: «In jenen Tagen und zu jener Zeit werde ich für David einen gerechten Spross aufspriessen lassen. Er wird Recht und Gerechtigkeit wirken im Land.» (Jeremia 33,15) Matthias Westermann vergleicht diese Verheissung mit einem Licht in der Dunkelheit. Er weist in seiner Predigt darauf hin: Wenn sich diese Verheissung erfüllt, dann erwächst Mut in der Angst, Vertrauen überwindet die Hoffnungslosigkeit, Not wird geheilt. So sei Advent nicht nur eine Sehnsuchtszeit, sondern auch eine Hoffnungszeit, in der hie und da schon das Licht von Weihnachten her leuchtet. Dem Gottesdienst steht Domherr Karl Wolf vor, Sonja Leutwyler und Astrid Leutwyler gestalten den Gottesdienst musikalisch mit Gesang und Violine. Es erklingen Werke von Johann Sebastian Bach sowie Gemeindelieder zum Advent. Die Orgel spielt Joachim Schwander.
Am 1. Adventssonntag überträgt SRF den Gottesdienst live aus der Pfarrkirche St. Georg in Küsnacht im Kanton Zürich. Diakon Matthias Westermann spricht in seiner Predigt über den Advent als Zeit der Sehnsucht, des Wartens und des Hoffens. Für viele Menschen ist die Adventszeit eine Sehnsuchtszeit. Ihre Sehnsucht lässt sich nicht rasch erfüllen durch Kaufen und Beschenken. Es ist eine Sehnsucht nach mehr: Nach Licht, nach Geborgenheit, nach Wärme und nach dem Ende von Einsamkeit und Angst. Die langen dunklen Tage des Advents können für manche Menschen auch erdrückend sein. Da erinnert Diakon Matthias Westermann in seiner Predigt, dass den Menschen eine Verheissung gegeben ist. Beim Propheten Jeremia heisst es: «In jenen Tagen und zu jener Zeit werde ich für David einen gerechten Spross aufspriessen lassen. Er wird Recht und Gerechtigkeit wirken im Land.» (Jeremia 33,15) Matthias Westermann vergleicht diese Verheissung mit einem Licht in der Dunkelheit. Er weist in seiner Predigt darauf hin: Wenn sich diese Verheissung erfüllt, dann erwächst Mut in der Angst, Vertrauen überwindet die Hoffnungslosigkeit, Not wird geheilt. So sei Advent nicht nur eine Sehnsuchtszeit, sondern auch eine Hoffnungszeit, in der hie und da schon das Licht von Weihnachten her leuchtet. Dem Gottesdienst steht Domherr Karl Wolf vor, Sonja Leutwyler und Astrid Leutwyler gestalten den Gottesdienst musikalisch mit Gesang und Violine. Es erklingen Werke von Johann Sebastian Bach sowie Gemeindelieder zum Advent. Die Orgel spielt Joachim Schwander.
In dieser Episode widmen wir uns der Rezension des fesselnden Krimis "Tödliche Sonate" von Natasha Korsakova. Der Klappentext eröffnet einen spannenden Fall in der Welt der klassischen Musik, in dem die gefürchtete Musikagentin Cornelia Giordano brutal ermordet wurde. Commissario di Bernado, frisch von Kalabrien nach Rom versetzt, taucht in die intrigante Welt der Musikagenten, Opernhäuser und aufstrebenden musikalischen Talente ein. Die Frage nach dem Mörder wird mit jedem Kapitel brisanter, während di Bernado die unliebsame Vergangenheit der Giordano beleuchtet. Die persönliche Rezension beginnt mit der Reflexion über das Verlangen, ein Buch voller Begeisterung zu lesen, und dem ständigen Kampf gegen äußere Ablenkungen. Es wird deutlich, dass die Auseinandersetzung mit dem Geigenbau und klassischer Musik für den Rezensenten von großer Bedeutung ist, wobei die Handlung des Buches in den Hintergrund gedrängt wird durch die Hektik des Alltags. Der Rezensent teilt die Herausforderungen beim Lesen angesichts der zahlreichen italienischen Namen, ähnlich seiner Erfahrungen mit der Autorin Donna Leon, doch schnell wird die Faszination für die Thematik erweckt. Besonders faszinierend sind die historischen Einblicke in die Welt von Antonio Stradivari und die Handwerkskunst der Geigenbauer. Die Kreation der "Messias"-Violine und die Art, wie Korsakova die Violine in die Handlung integriert, wird als erfrischend und einzigartig hervorgehoben. Die Charaktere, insbesondere di Bernado und sein Team, werden als vielschichtig und ansprechend beschrieben, mit persönlichen Konflikten und einem besonderen Charme, der sie lebendig macht. Eine charmante Kulisse wird durch die Erwähnung von Roms Schönheit geschaffen, während die kulinarischen Elemente des Buches dem Rezensenten das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Die schmackhaften Gerichte schaffen eine Atmosphäre der Vertrautheit und ziehen den Rezensenten tiefer in die Welt des Kommissars. Diese Verbindung zur Stadt Rom und ihre kulturellen Schätze verleiht der Rezension eine zusätzliche Dimension. Das Buch zeichnet sich durch seine spannenden Wendungen und die Fähigkeit aus, den Leser bis zur letzten Seite im Unklaren über die Identität des Mörders zu lassen. Trotz des Krimi-Genres wird die Geschichte nicht als blutrünstig oder überwältigend empfunden; vielmehr erinnert sie an die Komplexität und Schönheit klassischer Musik. Es entsteht eine Sehnsucht nach mehr, sowohl nach den Abenteuern von Commissario di Bernado als auch nach der herzlichen und musikalischen Erzählweise der Autorin. Die Schlussfolgerungen der Episode regt zum Nachdenken an über die zukünftigen Werke der Autorin und die Möglichkeiten, die über die Grenzen der Musik hinausgehen. Der blendende Stil und das Talent von Natascha Korsakova lassen darauf hoffen, dass sie ihr Können nicht nur innerhalb der Musikszene, sondern auch in anderen Genres beweisen kann. Der Rezensent ist überzeugt davon, dass Korsakova mit ihrem feinen Gespür für Sprache und Charaktere auch in anderen Bereichen spannendere Geschichten erzählen könnte. "Tödliche Sonate", erschienen 2018 im Heyne Verlag und nun als E-Book im Penguin Verlag erhältlich, lädt zu einer aufregenden Lesereise ein, die sowohl Musikliebhaber als auch Krimifans begeistert.
Der Franzose Éric le Sage ist ein exzellenter Pianist und ein begeisterter Kammermusiker. Seien es Schumann, Fauré, Poulenc oder andere mehr, unermüdlich hat Le Sage alles eingespielt, was sie an Kammermusik mit Klavier hinterlassen haben. Und all diese Aufnahmen sind auch noch gut. Jetzt legt Le Sage mit internationaler Besetzung zwei echte Raritäten vor: Chaussons Konzert für Klavier, Violine und Streichquartett und Louis Viernes Klavierquintett.
Rätsel des Unbewußten. Ein Podcast zu Psychoanalyse und Psychotherapie
Warum geht Anna eine solch destruktive Bindung ein und kann sich selbst kaum schützen? Die Therapeutin gewinnt im ersten Behandlungsabschnitt eine erste Vorstellung von Annas innerer Welt. - Nachbesprechung / Vertiefung der Folge auf Patreon. Hier findet ihr auch das Skript zur Folge: https://www.patreon.com/posts/115103903 - Studie zu psychodynamischer Behandlung von Borderline-Störungen: "MAGNET" (Anmeldung siehe Flyer auf der Homepage): https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/zentrum-fuer-psychosoziale-medizin-zpm/institut-fuer-psychosoziale-praevention/forschung/mentalisierungsbasierte-praevention-und-intervention/magnet Auf Patreon finden sich zudem weitere Bonusinhalte, wie etwa eine Gesprächsreihe über berühmte Psychoanalytikerinnen und Psychoanalytiker sowie weitere Bonusfolgen (z.B. über die Tiefenpsychologie von Farben, Gesellschaftliche Fragen, Behandlung von psychischen Erkrankungen uvm.) - Anmeldung zum Newsletter: https://dashboard.mailerlite.com/forms/394929/87999492964484369/share Link zu unserer Website mit weiteren Informationen zur Folge: www.psy-cast.de **Literaturempfehlungen** - Otto Kernberg (2009). Borderline-Störungen und pathologischer Narzißmus. Frankfurt a.M.: Suhrkamp - Empfehlenswert hierzu auch die Vortragsreihe von Otto Kernberg, die hier erworben werden kann: https://www.auditorium-netzwerk.de/ar/psychodynamische-psychotherapie-von-borderline-stoerungen-otto-kernberg-100003002/?cat=suche_unk - Im Auditorium Netzwerk findet ihr viele interessante Vorträge von bekannten Therapeutinnen und Therapeuten (therapieschulenübergreifend: www.auditorium-netzwerk.de - Heinz Weiß (2013). Das Labyrinth der Borderline-Kommunikation. Stuttgart: Klett-Cotta Wir freuen uns auch über eine Förderung unseres Projekts via Paypal: https://www.paypal.com/donate/?hosted_button_id=VLYYKR3UXK4VE&source=url Bestellung unseres Buches über genialokal: https://www.genialokal.de/Produkt/Cecile-Loetz-Jakob-Mueller/Mein-groesstes-Raetsel-bin-ich-selbst_lid_50275662.html über Amazon: https://amzn.to/3pk5UBI und überall, wo es Bücher gibt. *Musik: a. Intro: Chelsea McGough, Along the Danube. Licenced via Soundstripe. b. Interplay: Yael Bat Simon: Walking the Narrow Bridge. Licenced via jamendo c. Outro: Trollmors Vaggsång. Licenced via epidemicsound
In einer Begegnung klingt oft auch ein musikalisches Echo an. Auf diesen inspirierenden Dialog hat sich Luise Rist mit Justin Ciuche an der Violine und dem Cellisten Jann Engel für ein „Spoken Words Concert“ unter dem Titel „Leuchtende Ufer“ verständigt. Viele ihrer Gedichte entwickelten sich für die Göttinger Autorin erst im Zusammenspiel mit den beiden Musikern, um dann gedanklich und auch musikalisch eine besondere Wendung zu nehmen. Gedichte und Kompositionen kreisen um ...
Michael Haefliger führt sein Festival in Luzern seit 25 Jahren. Lena-Lisa Wüstendörfer ist seit zwei Jahren Intendantin einer Konzertreihe im Urner Alpendorf Andermatt. Beide haben Musik studiert. Haefliger Violine an der New Yorker Juilliard School. Wüstendörfer an der Musikhochschule Basel ebenfalls Violine und Dirigieren. Als Dirigentin setzt sie sich mit ihrem Swiss Orchestra für Schweizer Sinfonik eine Bereicherung des Repertoires. Anton Bruckner nannte die 5. Sinfonie sein «kontrapunktisches Meisterstück». Sie ist ein Zeugnis durchdachter Konstruktion. Wie auch in anderen Sinfonien fasst der Wiener Komponist im Finale nämlich Themen der drei vorangegangenen Sätze zusammen. Dort jeweils noch bis zur Kantigkeit zurückgebunden, entfalten sie zuletzt dann doch die grosse Blütenpracht. Das Karge kam nicht überall gut an. Die Sinfonie musste sich jahrelang den Weg in den Konzertsaal bahnen. Bruckners Komponieren wich eben vom sinfonischen Standard seiner Zeitgenossen ab: Häufig verwendete er drei statt der üblichen zwei Themen, komponierte sich zuspitzende und oft nicht auflösende Konflikte, statt kompositorische Versöhnung. Als die Fünfte 1894 mit 20 Jahren Verspätung in Graz uraufgeführt wurde, fühlte sich der Dirigent jener Aufführung, Franz Schalk, genötigt, massiv in den Notentext einzugreifen, um die Sinfonie «bekömmlicher» zu machen. Bruckner war zu krank, um nach Graz zu fahren. So musste er nicht miterleben, wie sein ganzer Stolz, die Doppelfuge im Finale, einfach gestrichen worden war. Erstausstrahlung: 08.07.2024
Tilmann Böttcher unterhält sich mit Alexander Lifland, 1. Violine und Konzertpate unseres ersten Grenzenlos-Konzerts im Bonner Münster am 30. und 31. August, über das Göttliche und das ganz Persönliche in Bruckners Musik.
Wie kein anderer Ort in Deutschland genießt Mittenwald weltweit das Renommee einer Geigenbauerstadt. Klar, könnte man sich denken, im nahen Karwendelgebirge gibt es eben einzigartiges Holz. Doch, dass Mittenwald, wo eine Berufsfachschule für Geigenbau beheimatet ist, für die Violine so bedeutend werden konnte, liegt an Mathias Klotz. Seit 1890 thront der 1653 geborene Geigenbauer auf dem Platz vor der Mittenwalder Pfarrkirche als ehernes Denkmal.
Kunst und Wissenschaft faszinieren Kamilla Schatz seit jeher. Diese Leidenschaft an Kinder zu vermitteln, ist ihr ein grosses Anliegen. Seit 2017 organisiert sie die Pestalozzi Schulcamps: Projektwochen, in denen Primarschulklassen ausserhalb der normalen Unterrichtsstruktur eintauchen können in die Welt der Wissenschaften, der Musik und des Tanzes. Musikerin in ihrem ersten Beruf, war Kamilla Schatz früher als Geigerin und Kammermusikerin unterwegs, zudem ist sie seit 20 Jahren künstlerische Leiterin des Resonanzen Festivals im Engadin. Wie es kam, dass sie mit 48 Jahren die Geige weglegte und sich beruflich neu orientierte, was sie an ihrer neuen Aufgabe fasziniert und was sie mit der Musik von Nikolaj Roslavez verbindet, erzählt Kamilla Schatz in MfeG bei Eva Oertle. Die Musiktitel - Kamilla Schatz, Oliver Triendl - «1. Andante» und «2. Allegretto» aus den 24 Präludien für Violine und Klavier - Benjamin Engeli - «2. Andante non troppo e con molto espressione» aus den 3 Intermezzi für Klavier, Op. 117 - Pink Floyd - Another Brick In The Wall (Part 1) - Johann Sebastian Bach - «1. Allegro» aus dem Violinkonzert E Dur, BWV 1042 Isabelle Faust / Akademie für Alte Musik Berlin / Bernhard Forck - Ann Malcolm - Evening (Beau Soir) Erstsendung: 17.09.2023
Gäste von Benjamin Herzog sind: Lucerne Festival-Intendant Michael Haefliger und Dirigentin Lena-Lisa Wüstendörfer. Michael Haefliger führt sein Festival in Luzern seit 25 Jahren. Lena-Lisa Wüstendörfer ist seit zwei Jahren Intendantin einer Konzertreihe im Urner Alpendorf Andermatt. Beide haben Musik studiert. Haefliger Violine an der New Yorker Juilliard School. Wüstendörfer an der Musikhochschule Basel ebenfalls Violine und Dirigieren. Als Dirigentin setzt sie sich mit ihrem Swiss Orchestra für Schweizer Sinfonik eine Bereicherung des Repertoires. Anton Bruckner nannte die 5. Sinfonie sein «kontrapunktisches Meisterstück». Sie ist ein Zeugnis durchdachter Konstruktion. Wie auch in anderen Sinfonien fasst der Wiener Komponist im Finale nämlich Themen der drei vorangegangenen Sätze zusammen. Dort jeweils noch bis zur Kantigkeit zurückgebunden, entfalten sie zuletzt dann doch die grosse Blütenpracht. Das Karge kam nicht überall gut an. Die Sinfonie musste sich jahrelang den Weg in den Konzertsaal bahnen. Bruckners Komponieren wich eben vom sinfonischen Standard seiner Zeitgenossen ab: Häufig verwendete er drei statt der üblichen zwei Themen, komponierte sich zuspitzende und oft nicht auflösende Konflikte, statt kompositorische Versöhnung. Als die Fünfte 1894 mit 20 Jahren Verspätung in Graz uraufgeführt wurde, fühlte sich der Dirigent jener Aufführung, Franz Schalk, genötigt, massiv in den Notentext einzugreifen, um die Sinfonie «bekömmlicher» zu machen. Bruckner war zu krank, um nach Graz zu fahren. So musste er nicht miterleben, wie sein ganzer Stolz, die Doppelfuge im Finale, einfach gestrichen worden war.
Gäste von Benjamin Herzog sind: Lucerne Festival-Intendant Michael Haefliger und Dirigentin Lena-Lisa Wüstendörfer. Michael Haefliger führt sein Festival in Luzern seit 25 Jahren. Lena-Lisa Wüstendörfer ist seit zwei Jahren Intendantin einer Konzertreihe im Urner Alpendorf Andermatt. Beide haben Musik studiert. Haefliger Violine an der New Yorker Juilliard School. Wüstendörfer an der Musikhochschule Basel ebenfalls Violine und Dirigieren. Als Dirigentin setzt sie sich mit ihrem Swiss Orchestra für Schweizer Sinfonik eine Bereicherung des Repertoires. Anton Bruckner nannte die 5. Sinfonie sein «kontrapunktisches Meisterstück». Sie ist ein Zeugnis durchdachter Konstruktion. Wie auch in anderen Sinfonien fasst der Wiener Komponist im Finale nämlich Themen der drei vorangegangenen Sätze zusammen. Dort jeweils noch bis zur Kantigkeit zurückgebunden, entfalten sie zuletzt dann doch die grosse Blütenpracht. Das Karge kam nicht überall gut an. Die Sinfonie musste sich jahrelang den Weg in den Konzertsaal bahnen. Bruckners Komponieren wich eben vom sinfonischen Standard seiner Zeitgenossen ab: Häufig verwendete er drei statt der üblichen zwei Themen, komponierte sich zuspitzende und oft nicht auflösende Konflikte, statt kompositorische Versöhnung. Als die Fünfte 1894 mit 20 Jahren Verspätung in Graz uraufgeführt wurde, fühlte sich der Dirigent jener Aufführung, Franz Schalk, genötigt, massiv in den Notentext einzugreifen, um die Sinfonie «bekömmlicher» zu machen. Bruckner war zu krank, um nach Graz zu fahren. So musste er nicht miterleben, wie sein ganzer Stolz, die Doppelfuge im Finale, einfach gestrichen worden war.
Jeweils in der letzten Diskothek-Ausgabe des Monats stellen wir die Gewinnerinnen und Gewinner der vorangegangenen Diskothek-Sendungen vor. Die in der Diskothek prämierten Ensembles treten hier auch mit anderem Repertoire oder in anderer Besetzung auf. - György Kurtág: Kafka-Fragmente. Zyklus in 4 Teilen für Sopran und Violine op. 24 - Franz Schubert: Arpeggione-Sonate für Cello und Klavier D 821 - Carl Reinecke: Undine. Sonate für Flöte und Klavier e-Moll op. 167
Anekdotisch Evident. Kultur und Wissenschaft durchs Prisma der Plauderei
In dieser Folge beschäftigen Katrin und Alexandra sich mit Literatur und Musik von Frauen. Während "Frauenliteratur" noch vor zehn Jahren als Label für seichte Unterhaltung herhalten musste, rückt heute die große Literatur von Frauen in den Fokus und stellt die Alleinherrschaft der Klassiker, die wir in der Schule gelesen haben, infrage. Schreiben Frauen anders? Wie wurden sie gelesen und wie lesen wir sie heute?Alexandra entdeckt derweil das Genie von Komponistinnen und fragt nach den Bedingungen ihres Schaffens. Clara Schumann kennen alle vom 100-Mark-Schein. Aber wer hat je ihre Musik gehört? Wusstet ihr, dass Hildegard von Bingen auch Musik komponiert hat? Dank der Arbeit von Musikwissenschaftlerinnen werden Komponistinnen endlich sichtbar. Wer sich aufmacht, Musik von Frauen zu entdecken, hat eine faszinierende Reise vor sich. FOMO? Absolut berechtigt!Links und HintergründeFrauen lesen:Magda Birkmannrororo: EntdeckungenPodcast: Die BuchUllstein: Marlen Haushofer: Die WandSuhrkamp: Isabel Allende: Das GeisterhausMarlen Haushofer neu verlegt bei claassenWikipedia: George ElliotRowohlt: Mareike Fallwickel: Die Wut die bleibtDumont: Mieko Kawakami: Brüste und EierDiogenes: Maria Popova: FindungenFrauen hören: Aufbau-Verlag: 250 KomponistinnenDoku: KomponistinnenPodcast: Komponistinnen im Fokus Blog von Musikwissenschaftlerin Susanne WosnitzkaYoutube: Kassia: Byzantinische HymnenYoutube: Hildegard von Bingen: De Spiritu Sancto Youtube: Henriette Renié: II. Scherzo (aus dem Trio für Harfe, Violine und Cello)Youtube: Henriette Renié: Concerto in C-Moll Youtube: Mel Bonis: Près du Ruisseau, Op. 9Youtube: Mel Bonis: Desdemona, Op. 101Anekdotisch evident gibt es nur mit eurer Unterstützung. Danke an alle, die unseren kleinen Erscheinungsraum möglich machen – zum Beispiel über ein Abo bei Steady oder einen Beitrag auf unser Konto. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Sie ist Violinistin bei der Südtiroler Gruppe „Di Vogaiga” - was so viel heißt wie „vorgeigen” oder „aufgeigen”. Der Sound ist unverkennbar und Musik ist für Anna Feichter weit mehr als nur das Spielen vor Publikum. Sie ist Musiktherapeutin und im Podcast gewährt sie uns Einblicke in die heilende und faszinierende Wirkung ihrer Arbeit. Und sie erzählt, warum sich die CD Produktion bei den Vogaigern über mehrere Mondphasen oder besser gesagt Jahre gezogen hat. Jetzt in Servus Musilosn.
Zu verführerisch ist die Geschichte, um ihr nicht zu verfallen. Tartini selbst habe sie in einem Brief geschildert. Nämlich, wie der Teufel ihm im Traum erschienen sei und auf seiner Geige die unglaublichste Musik gespielt habe. Beim Aufwachen versucht Tartini diese Musik niederzuschreiben und gibt ihr den Titel «Sonata del diavolo». Heute ist die Sonate das bekannteste Werk des 1692 in Piran, im heutigen Slowenien, geborenen Geigers. Tartini, der eigentlich Priester werden sollte, gründete das, was man heute die italienische Violinschule nennt mit markanten Verbindungen bis hin zu Nicolo Paganini. Gibt die Sonate noch heute teuflisch knifflige Schwierigkeiten auf? Und wenn ja, wo liegen sie genau? In der Violinstimme oder vielleicht eher in der Art der Begleitung? Gäste von Benjamin Herzog sind die Musikwissenschaftlerin Martina Wohlthat und der Cembalist Thomas Leininger.
Dieses Album wartet mit interessanten Funden auf: Werke von drei Komponisten und einer Komponistin - und keines davon besonders bekannt. Das Duo Marie Radauer-Plank und Henrike Brüggen war wieder unermüdlich auf der Suche nach unentdeckter Literatur für Violine und Klavier. Und es überrascht ein weiteres Mal mit Musik von hoher Qualität!
Endlich wieder zu dritt empfangen wir die reichhaltigen Releases des Frühlings mit offenen Armen. Kann die Poesie von The Vision Bleak auf ganzer Linie überzeugen? Versteckt sich hinter der Violine von Imminence knackiger Modern Metalcore mit Anspruch? ERRA vs. Ingested, wer gewinnt das extra harte Duell? Vieles klärt sich beim Rasenmähen...
Zuletzt hat der Pianist Igor Levit Mendelssohns „Lieder ohne Worte“ für einen guten Zweck und als Reaktion auf den Krieg in Gaza herausgebracht. Bereits 2022 haben der Geiger Michael Barenboim und die Pianistin Natalia Pegarkova-Barenboim im Berliner Maison de France ebenfalls Mendelssohns „Lieder ohne Worte“ aufgenommen. In der Bearbeitung für Violine und Klavier von Ferdinand David. Mehr über die CD der Woche von Musikchefin Ursula Magnes.
Jeweils in der letzten Diskothek-Ausgabe des Monats stellen wir die Gewinnerinnen und Gewinner der vorangegangenen Diskothek-Sendungen vor. Die in der Diskothek prämierten Ensembles treten hier auch mit anderem Repertoire oder in anderer Besetzung auf. In diesem Monat: - W.A. Mozart: Così fan tutte. Oper - Mel Bonis: Femmes de légende, für Klavier - Béla Bartók: Kontraste. 3 Sätze für Violine, Klarinette und Klavier, Sz 111
Kontrastreich in vielerlei Hinsicht: Béla Bartók schreibt 1938 im Auftrag des Klarinettisten und «King of Swing» Benny Goodman ein Trio: die «Contrasts» für Violine, Klarinette und Klavier. 1940 emigriert das Ehepaar Bartók in die USA. Im Gepäck das neue Trio. Noch im selben Jahr nimmt Bartók zusammen mit dem Geiger Josef Szigeti und Gooodman in den Columbia Studios sein neues Stück auf Schallplatte auf. Soll man sich von dieser 80 Jahre alten Aufnahme heute beeinflussen lassen? Immerhin sass der Komponist persönlich am Klavier. Ist sie so etwas wie das Original oder ist es besser, die Geschichte der «Contrasts» neu zu erzählen? So wie das einige der jüngeren Aufnahmen des Stücks machen. Das will diese Diskothek herausfinden. Gäste von Benjamin Herzog sind die Klarinettistin Michal Lewkowicz und der Pianist Tomas Dratva.
Wenn Marie-Luise Dingler die Bühne betritt, ist sie nie allein. Ihre Violine ist stets mit von der Partie – und ihr Bruder Christoph, ebenfalls mit Violine. Als "The Twiolins" füllen die Geschwister seit Jahren große Konzertsäle und gelten als Spezialisten für die Gattung Violinduo. Moderation: Jürgen Wiebicke Von WDR 5.
Mit seinen Sonaten und Partiten für Violine solo trauerte Bach um seine verstorbene Frau Maria Barbara. Deswegen überwiegen in dem Zyklus die Moll-Tonarten. Bei der dritten und letzten Partita entscheidet sich Johann Sebastian Bach für ein helles strahlendes E-Dur. BR-KLASSIK hat mit dem Geiger Gil Shaham über das Stück gesprochen.
Interpreten: Dominik Wagner, Christoph Wimmer, Herbert Mayr, José Trigo Label: Berlin Classics EAN: 885470029320 Mit gerade einmal Mitte 20 ist Dominik Wagner Stipendiat der Anne-Sophie Mutter Stiftung und ECHO Klassik Gewinner, 2022 wurde er zudem mit dem Opus Klassik als Nachwuchskünstler des Jahres ausgezeichnet. Zudem ist er Preisträger bei nahezu allen Kontrabasswettbewerben, wie dem Internationalen Musikwettbewerb der ARD und dem Eurovision Young Musicians Wettbewerb. Und seit heuer ist er außerdem Professor an der Hochschule für Musik Würzburg. Auf radio klassik Stephansdom ist er wieder einmal mit einer CD der Woche vertreten, ganz zu Recht, meint Michael Gmasz. Geben Sie es zu liebe Hörerinnen und Hörer, Sie haben sich beim Anblick einer Kontrabassistin oder eines Kontrabassisten in der Straßenbahn, beim Einkaufen oder anderen öffentlichen Situationen schon einmal gedacht „Hättst halt was Gscheits gelernt!“, „Piccolo Flöte wäre leichter gewesen!“ Vielleicht haben Sie es ja sogar im Scherz gesagt. All das hat Dominik Wagner zur Genüge gehört und trotzdem ist es für ihn nie wirklich infrage gekommen, etwas anderes zu machen, als Kontrabass zu spielen. So verwundert es kaum, dass er auch mit seiner neuen CD die „Faszination Kontrabassklang“ besonders hervorheben und feiern will. Und das tut er u.a. gemeinsam mit Kollegen wie Christoph Wimmer und Herbert Mayr, Solo-Kontrabassisten der Wiener Philharmoniker, und José Trigo, stv. Solo-Kontrabassist des BR-Sinfonieorchesters. Bruckners Locus iste oder Freddie Mercurys Bohemian Rhapsody für vier Kontrabässe? Geht! Dazu Barbers Adagio für Streicher und der 2. Satz aus der „Neuen Welt“ von Dvořák, geht sogar super! Solistisches für Violine bzw. Violoncello von Johann Sebastian Bach für Solo-Kontrabass bearbeitet, geht sowieso. Und zu guter Letzt der Rock-Klassiker The Final Countdown von Joey Tempest, Sänger der schwedischen Band Europe? Das geht nicht nur, das fetzt. Viel abwechslungsreicher lässt sich die Faszination Kontrabassklang nicht abbilden. Viel virtuoser und besser übrigens auch nicht! (mg)
electagreenberet.com
Ein Hörstück für Sprechstimme und Streichquartett in acht Sätzen, mit den Titeln Erster Unfall, Zweiter Unfall, Fluchtversuch, Dritter Unfall, Vierter Unfall, Fünfter Unfall, Sechster Unfall, Benzin. In den späten 1930er Jahren ist die Künstlerin Hannah Höch mit ihrem damaligen Ehemann Kurt Heinz Matthies, der als Vertreter vor allem Maschinenbau- und Rüstungsunternehmen aufsucht, oft monatelang im Auto unterwegs. // Mit Judith Adlhoch, Katharina Franck, Pelaar Quartett: Joe Rappaport (1. Violine), Luciana Beleaeva (2. Violine), Gunter Pretzel (Viola), Graham Waterhouse (Violoncello) / Komposition und Regie: Helga Pogatschar / BR 2014 / Bild: Detail aus Ölgemälde "Symbolische Landschaft III" von 1930, Hannah Höch
Interpreten: Maria Kubizek, Christoph Berner Label: paladino music EAN: 9120040733162 Die Violinsonaten von Franz Schubert zählen nicht zwingend zum Standardrepertoire der Geigenliteratur. Mozart – ja, Beethoven – ja, Franck Sonate – ja, Brahms – ja, usw. Schubert? Eher in Ausnahmefällen, dabei gehören auch seine Sonaten der mittleren und späten Schaffensphase zu den wahren Preziosen seines kammermusikalischen Œvres. Maria Kubizek hat sämtliche Werke für Violine und Klavier mit dem Pianisten Christoph Berner aufgenommen und Michael Gmasz ist davon begeistert. Stellt man Ihnen auch hin und wieder die Frage, welche Persönlichkeit der Geschichte Sie gerne kennenlernen würden? Meine Antwort darauf lautet meist, Franz Schubert im Rahmen einer der Schubertiaden. Ich denke mir einfach, dass dies absolut launige und musikalisch höchst befriedigende Abende und Nächte gewesen sein mussten, natürlich auch mit dem einen oder anderen Gläschen Wein versüßt. Unsere CD der Woche lässt mich zumindest im musikalischen Sinne ein bisschen von diesen Treffen träumen, denn irgendwie muss es so oder sehr ähnlich geklungen haben, wie bei Maria Kubizek und Christoph Berner, wenn die Violinsonaten und anderen Werke für Violine und Klavier damals gespielt wurden. Dazu tragen sicher die besonderen Instrumente bei, eine Violine von Leorenzo Ventapane 1820 und ein Hammerflügel von André Stein von 1825. Vor allem aber ist es das gemeinsam gewachsene Spiel der schubert‘schen Werke, wie Maria Kubizek und Christoph Berner es über Jahre entwickelt haben. Am Liedschaffen orientieren sich nicht nur teilweise die Kompositionen selbst sondern auch das Spiel von Kubizek und Berner. Mit großen Bögen und einem sehr natürlichen, sanglichen Zugang zur Phrase. Alles wirkt so organisch, als müsste und könnte es einfach nur genau so sein. Und dazu wird hier wie nebenbei noch hoch virtuos aufgespielt. Sechs Jahre hat es gedauert, dass diese Aufnahme ihren Weg an die Öffentlichkeit gefunden hat – danke paladino music, dass sie nun doch erschienen ist! Wir haben heute keinerlei Vorstellung von der tatsächlichen instrumentalen Qualität der großen Geiger aus längst vergangenen Tagen und wissen heute nicht, wie der Geigenvirtuose Josef Slavik manche dieser Werke bei ihrer Uraufführung gespielt hat, aber ich bin mir sicher, an dieser Aufnahme hätte Schubert seine größte Freude. (mg)
In ganz Europa feierte Niccolň Paganini Erfolge. Aber erst mit 38 Jahren gab der "Teufelsgeiger" sein erstes Werk in Druck: die 24 Capricen für Violine solo. Star-Geiger Thomas Zehetmair stellt diese "Starken Stücke" vor.
Ein besonderes Konzerterlebnis beim Festival vielsaitig in Füssen verspricht der Abend des Geigers Sergey Malov zu werden: Er reist mit einer ganzen Geigenfamilie an. Mit dabei die Violine und die Bratsche als auch die Barockvioline, die elektrische Violine und das sogenannte Violoncello da spalla.
Interpreten: Cristiano Contadin, Opera Prima Label: cpo EAN: 761203538829 135 Violinkonzerte, 135 Violinsonaten, dazu Triosonaten, Konzerte für andere Soloinstrumente und geistliche Vokalwerke – so lässt sich das kompositorische Œuvre von Giuseppe Tartini grob zusammenfassen. Gambensonaten bzw. Gambenkonzerte finden sich darunter allerdings keine, was den Gambisten Cristiano Contadin jedoch nicht daran gehindert hat, auf seiner jüngsten CD trotzdem Musik des großen Geigenvirtuosen aufzunehmen. Völlig zu Recht, findet Michael Gmasz. Beim Blick in die Vergangenheit lässt sich immer wieder feststellen, dass die Musik bestimmten Moden unterworfen war. Natürlich was Harmonik und Stilistik betrifft, aber auch, was den Einsatz von gewissen Instrumenten anbelangt. Nach der Blütezeit der Gambe in Renaissance und Frühbarock z.B. war ihre Bedeutung in Tartinis Jahren bereits zurückgegangen und hatte höchstens in der basso continuo Gruppe Verwendung gefunden. Was jedoch nicht heißt, dass sich nicht so manches Werk, das ursprünglich für die Violine oder andere Instrumente komponiert wurde, auch bestens für die Viola da Gamba eignet. Hoch virtuos präsentieren sich auf unserer CD der Woche zwei Konzerte und drei Sonaten von Giuseppe Tartini, mit der Gambe als Soloinstrument und einem kleinen, aber feinen Solistenensemble zur Begleitung. Während zwei Violinsonaten aus einer privaten Sammlung des 18. Jahrhunderts, der sog. Ledenburg-Sammlung, stammen, wurde die Teufelstrillersonate eigens für diese Besetzung arrangiert und als Concerto grosso umgearbeitet. Dazu kommen die beiden Konzerte in D- und A-Dur, die zwar schon ursprünglich für eine Viola geschrieben wurden, jedoch nicht die „da Gamba“ … Der Gambist Cristiano Contadin, regelmäßig im Einsatz bei bedeutenden Ensembles wie I Barocchisti, der Akademie für Alte Musik Berlin, Accademia Bizantina und anderen, tritt hier mit seinem eigenen Ensemble Opera Prima solistisch in Erscheinung. Silbrig glänzt der Ton seines Instrumentes, sein Spiel lässt an Feinheit, Perfektion und Virtuosität nichts vermissen. Kräftig im Zugriff und vor allem erfrischend im Klang spielt hier das Ensemble Opera Prima, dem italienische Branchengrößen wie der Geiger Federico Guglielmo, der Cembalist Roberto Loreggian oder die beiden Natur-Horn Spezialisten Ermes Pecchinini und Dimer Maccaferri, angehören. Alte Musik mit Biss und Schmiss, die weit über rein „historisch informiert“ hinausgeht. (mg)
Interpreten: Hilary Hahn Label: DG EAN: 028948641765 Mit ihrem letzten Album Eclipse hat sich Hilary Hahn, wie sie selbst sehr offen im Begleittext geschildert hat, nach den psychischen Anstrengungen der Coronapause wieder freigespielt. Noch vor Erscheinen der letzten CD hatte sie bereits die Idee für ein Nachfolgealbum, das kürzlich erschienen ist und eindrucksvoll zeigt, dass Hilary Hahn nach wie vor zur absoluten Geigenweltspitze gehört! Michael Gmasz ist beeindruckt. Gerüchte sagen, dass der belgische Geigenvirtuose und Komponist Eugène Ysaÿe, nach einem Bach-Soloabend seines Geigenkollegen Joseph Szigety dazu angeregt wurde, selbst auch sechs Sonaten für Violine solo zu schreiben und dass er die Skizzen dazu sogar noch in einer einzigen Nacht angefertigt hat. Ganz so wird's wohl nicht gewesen sein, aber fest steht, die sechs Sonaten für Violine solo Op. 27 sind im Sommer 1923 entstanden und feiern somit dieser Tage sozusagen ihren 100. Geburtstag. Das war für Hilary Hahn schon Grund genug, sich nach vielen Jahren wieder mit diesen hochvirtuosen Werken zu beschäftigen. Dazu kommt, dass sie quasi in direkter Linie zu Eugène Ysaÿe steht, war ihr Lehrer am Curtis Institute in Philadelphia Jascha Brodsky doch selbst Schüler des großen Meisters. Die sechs Solosonaten sind sechs großen Geigenvirtuosen Eugène Ysaÿes Zeit gewidmet. Dem schon erwähnten Joseph Szigeti, Jacques Thibaut, George Enescu, Fritz Kreisler, Matthieu Crickboom und Manuel Quiroga. Heute würden die Widmungsträgerinnen vielleicht Leonidas Kavakos, Julia Fischer, Maxim Vengerov und sicher eben auch Hilary Hahn heißen. Faszinierend, mit welcher Sicherheit, absolut sauberer Intonation, packendem Zugriff und flotten Fingern sie sich durch die an Bachs Solosonaten orientierten Werke spielt. Sämtliche technische Finessen gehen im wahrsten Sinne des Wortes problemlos von der Hand. Und Hilary Hahn schafft es sogar, die Virtuosität nicht in den Vordergrund zu stellen, sondern Musik aus diesen Werken herauszuholen. Wie könnte man den Hunderter so prägender Werke besser feiern, als in einer würdigen Aufnahme? Ganz und gar nicht! (mg)
"Totalfliegergeschädigte Schneidermeisterin sucht Nähmaschine zu kaufen oder zu tauschen gegen Silberbesteck." 1945 waren alltägliche Dinge rar in Bayern, Tauschen leichter als Kaufen. Henrike Leonhardt zeichnet ein Nachkriegsbild - mit den ersten Kleinanzeigen der "Süddeutschen Zeitung".