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Neutral geht gar nicht - Debattenpodcast der Politischen Meinung
In der neuen Folge sprechen wir mit Prof. Dr. Ralf Wüstenberg, Theologe und Experte für Versöhnungsprozesse an der Europa-Universität Flensburg und der Universität Stellenbosch in Südafrika. Unser Thema: Wie gehen Gesellschaften mit ihrer Vergangenheit um? Wie können Systeme von Unrecht und Unterdrückung überwunden werden? Gemeinsam vergleichen wir die Aufarbeitung der DDR-Diktatur mit den Erfahrungen des südafrikanischen Versöhnungsprozesses nach dem Ende der Apartheid. Prof. Wüstenberg beobachtet seit 1996 die politische Entwicklung in Südafrika und hat das Buch „Conflict Resolution through Reconciliation” verfasst, das die südafrikanische Wahrheits- und Versöhnungskommission und die deutsche Aufarbeitung nach dem Fall der Berliner Mauer analysiert. Er stellt die Frage: Wie nachhaltig sind diese Versöhnungsprozesse heute – fast 35 Jahre nach dem Mauerfall und dem Ende der Apartheid? Erfahren Sie, wie in Südafrika Täter ohne strafrechtliche Verfahren integriert wurden und wie problematisch die geringe Entschädigung für Opfer des Apartheidregimes war. Im Vergleich dazu beleuchtet Prof. Wüstenberg die positiven Ansätze der deutschen Aufarbeitung und deren internationale Strahlkraft. Mit der Einsicht „Aufarbeitung ist die Durchdringung der Vergangenheit, damit sie die Zukunft nicht belastet“ liefert Prof. Wüstenberg wichtige Impulse für aktuelle und künftige Versöhnungsprozesse.
Deutsch verliert an Bedeutung in Schweizer Städten, Südafrika 30 Jahre nach Ende des Apartheidregimes, wie «Mann-Sein» heute geht
211227PCDas Gewissen Südafrikas ist tot ... Mensch Mahler am 27.12.2021„Als die ersten Missionare nach Afrika kamen, besaßen sie die Bibel und wir das Land. Sie forderten uns auf zu beten. Und wir schlossen die Augen. Als wir sie wieder öffneten, war die Lage genau umgekehrt: Wir hatten die Bibel und sie das Land.“ Desmond Tutu, der Verfasser dieses Zitats, wuchs im Land der verkehrten Verhältnisse auf. Die Apartheid hatte Südafrika fest im Griff. Und diese hat ihn geprägt. Weil er als Schwarzer weder Arzt werden konnte noch als Lehrer gleichwertig mit Weißen unterrichten durfte, wich er schließlich auf die Theologie aus. Als anglikanischer Erzbischof geißelte er die Rassentrennung als unmoralisch und unvereinbar mit dem Wort Gottes. Tutu blieb der Botschaft des gewaltfreien Jesus treu: den African National Congress, der mit Gewalt gegen die Apartheit vorging, kritisierte er stets scharf. Deshalb galt er vielen farbigen Südafrikanern als Nestbeschmutzer. Mit Nelson Mandela wurde ihm 1984 der Friedensnobelpreis verliehen. Tutu und Mandela galten als die Architekten des neuen Südafrika. Es passt zur Biografie des streitbaren Geistlichen, dass der 1995 den Vorsitz der Wahrheits- und Versöhnungskommission übernahm. Hier ging es nicht in erster Linie um die Bestrafung der Täter des Apartheidregimes, sondern um Aufklärung und Versöhnung zwischen Opfern und Tätern. Es mag bezeichnend sein, dass Desmond Tutu gestern, am Weihnachtsfeiertag, im Alter von 90 Jahren gestorben ist. Weihnachten geht es ja um das Licht, das in die Welt gekommen ist. „Das Gute ist stärker als das Böse, Liebe ist stärker als Hass, Licht ist stärker als Dunkelheit, das Leben ist stärker als der Tod. Der Sieg ist unser, durch ihn der er uns liebt.“ Das ist das Vermächtnis eines klein gewachsenen, großen Mannes. Ich verneige mich vor einem großen, gewaltfreien Kämpfer für Gerechtigkeit, Wahrheit und Frieden, dem die Liebe zu allen Menschen stets das Wichtigste war. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Ein Herz für Menschen hatte Paul Kruger nicht unbedingt. Jedenfalls waren seine Ansichten als Politiker des Apartheidregimes gnadenlos nationalistisch. Für Tiere konnte sich der deutschstämmige Kruger schon eher erwärmen. Er gründetet eines der bis heute bedeutendsten Tierreservate.
Ich spreche mit Andreas Kahrs über die Lobbyarbeit und Propaganda des südafrikanischen Apartheidregimes in Westdeutschland in der Zeit von 1976 bis 1986.
Ein Herz für Menschen hatte Paul Kruger nicht unbedingt. Jedenfalls waren seine Ansichten als Politiker des Apartheidregimes gnadenlos nationalistisch. Für Tiere konnte sich der deutschstämmige Kruger schon eher erwärmen.
Nelson Mandela, der zuvor 27 Jahre als politischer Gefangener in Haft verbracht hatte, konnte mit seiner Partei, dem African National Congress einen triumphalen Erfolg feiern. In Südafrika, einem klassischen Einwanderungsland, leben auch viele Österreicherinnen und Österreicher in erster, zweiter und dritter Generation, die aus unterschiedlichsten Gründen in das Land am Kap der guten Hoffnung gezogen sind. Wie haben sie die friedliche Transformation erlebt? Was waren ihre Ängste und Hoffnungen im Zuge der Beendigung des Apartheidregimes und der Befreiung der Bevölkerungsmehrheit aus Rechtlosigkeit und politisch-rassistischer Tyrannei? Anlässlich zwanzig Jahre Demokratie in der Republik Südafrika wird in der Sendereihe "Welt im Ohr" eine historische Reportage von Andreas Obrecht gespielt, die am Vorabend der ersten freien Wahl in Südafrika – im April 1994 - die politische Atmosphäre und die Lebenssituationen von in Südafrika lebenden Österreichern und Österreicherinnen einfängt.Gestaltung: Andreas ObrechtSendetermin: Freitag, 7.11.2014, 20:00-21.00 Uhr auf Ö1-CampusradioMusik: Jose Konda: Yesu A Lobaki; Kongo: Noise_Original_Mix Nachzuhören auf Jamendo, eine Community für freie, legale und unlimitierte Musik, die unter Creative Commons Lizenzen veröffentlicht wurde.