Ein Kind zu bekommen, das ist für viele die einfachste Sache der Welt. Aber was, wenn es nicht klappt? Nora und Ulla haben es erlebt, wenn auch mit unterschiedlichem Ausgang. Sie reden darüber, tiefgründig und ehrlich, mal miteinander, mal mit Gästen aus der Kinderwunsch-Community. Es geht um unerwünschte Ratschläge, (gescheiterte) Behandlungen und den ganz normalen Wahnsinn, der sich einstellt, wenn es mit dem Kinderkriegen nicht wie erwartet läuft. Ein Podcast von Betroffenen für Betroffene und alle anderen, die wissen (wollen), wie sich so ein unerfüllter Kinderwunsch anfühlt. Wir wollen aufklären, Tabus brechen, Mythen enttarnen und hoffentlich dazu beitragen, dass all diejenigen sich weniger allein fühlen, deren Tage auch unfruchtbar sind.
Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende und Nora und Ulla nutzen die stille Zeit, um zu reflektieren. Während Nora kurz vor der Geburt ihres zweiten Kindes steht, findet Ulla sich Stück für Stück ins kinderlose Leben ein. Beide teilen den Weg der Unfruchtbarkeit, sind aber an unterschiedlichen Enden angekommen. Ein Neubeginn trifft auf einen Abschied - oder? Noch einmal fassen sie sich ein Herz und tauschen sich sehr ehrlich darüber aus, wie sie mit ihrer aktuellen Situation umgehen. Nora und Ulla beantworten Fragen wie: Wie ist es, endlich am Ziel zu sein und nach langer Kinderwunschbiografie schwanger zu werden? Ist Schwangerschaft nach unerfülltem Kinderwunsch anders? Und was bedeutet es, den reproduktionsmedizinischen Behandlungen ohne Kind den Rücken zu kehren? Ist ein Abschied vom Kinderwunsch überhaupt möglich?
Unerfüllte Kinderwünsche, Unfruchtbarkeit, reproduktionsmedizinische Behandlungen und Fehlgeburten sind noch immer Tabus - erst recht auf der Arbeit, wo viele von uns weiterhin volle Kraft geben, während nebenbei das Leben zunehmend aus den Fugen gerät. Die große Frage lautet deshalb für viele Betroffene: Teile ich dieses sehr persönliche Thema auf der Arbeit oder soll ich es besser verheimlichen? Nicht immer stößt man nämlich auf Verständnis und es kann durchaus rechtliche Konsequenzen haben, wenn man sich etwa aufgrund einer Behandlung krankschreiben lässt. Auf der anderen Seite gibt es mittlerweile Arbeitgeber, die ihren Angestellten bei Fruchtbarkeitsbehandlungen unterstützen.
Nora und Ulla rekapitulieren die letzte Folge zum Thema Eizellspende und die zahlreichen Rückmeldungen dazu. Davon ausgehend fragen sich die beiden: Wer redet eigentlich mit, wenn in Deutschland politisch Entscheidungen über die Familienplanung getroffen werden? Wer nimmt Geld in die Hand, um Fragestellungen rund um den unerfüllten Kinderwunsch, reproduktionsmedizinische Behandlungen und ungewollte Kinderlosigkeit zu erforschen? Tatsächlich hat sich die derzeitige Bundesregierung die Unterstützung ungewollt Kinderloser auf die Fahne geschrieben. Darüber und über die Konsequenzen daraus informiert diese Episode. Außerdem berichtet Ulla von ihrem Besuch einer Tagung für Fachkräfte, die sich mit dem unerfüllten Kinderwunsch beschäftigt haben - aber eben aus fachlicher Perspektive und nur bedingt durch die Einbeziehung Betroffener. Das finden Nora und Ulla schade und resümieren: Kinderwunsch ist politisch und wir Betroffenen dürfen und sollten unsere Stimme erheben und uns in Diskussionen einbringen.
Anne und ihr Mann Tobi haben 2020 beschlossen, eine Familie zu gründen. Sie wird schnell schwanger, verliert aber leider ihr Kind in der 12. Woche. Nach einer zweiten Fehlgeburt überweist sie ihre Gynäkologin an Spezialpraxen, um die Ursachen abklären zu lassen. Was bei der Diagnostik herauskommt, ist eine große Überraschung für Anne und ihren Mann - und zugleich der Startschuss für eine Behandlungsodyssee im In- und Ausland: Es geht von ICSI über Präimplantationsdiganostik bis hin zur Eizellspende.
Sterilität gibt es in jeder Familie und gab es zu jeder Zeit, doch wie erzählt(e) man sich darüber? Birgit, Jahrgang 1960, hat sich immer mehrere Kinder und viele Enkelkinder gewünscht. Als sie mit Anfang 20 erfährt, dass es mit dem Schwangerwerden schwer werden könnte, ist sie verunsichert. Eine spätere, rätselhafte „Entzündung“ scheint ihr Schicksal zu besiegeln, doch dann geschieht ein Wunder. Heute ist alles ganz anders gekommen, als sie es sich gewünscht hat, und gemeinsam mit Nora und Ulla blickt sie zurück auf ihr Leben.
Wenn es mit dem Schwangerwerden nicht klappt, kommt früher oder später für viele der Moment, an dem sie zu Hilfsmitteln greifen, irgendwann mitunter auch zur Reproduktionsmedizin. Aber diese Hilfe gibt es nicht umsonst, sondern kostet Betroffene viel Geld. Welche Kosten werden übernommen, bezuschusst oder aber nicht gewährt? Welche dürfen Betroffene in Deutschland, Österreich und der Schweiz überhaupt legal in Anspruch nehmen? Welche versteckten Kosten kommen auf Betroffene zu? Nora hat recherchiert, Ulla hat ihre Follower:innen befragt. Gemeinsam klären sie über die Möglichkeiten und Bedingungen der finanziellen Unterstützung auf und blicken wie immer auch kritisch auf die aktuelle Lage.
Ein Podcast als Schnappsidee: In fünf Episoden haben Nora und Ulla Einblick gegeben in ihre persönlichen Kinderwunschbiografien. Den Anstoß hat ein Cocktailabend gegeben, bei dem sich die beiden über alles außer ihre gemeinsame Diagnose und die damit verbundenen Erfahrungen unterhalten wollten. Doch das Thema Unfruchtbarkeit ist für beide ein prägendes, und so haben sie sich ein paar Tage später ein Mikro geschnappt und drauflosgeredet. Erst einmal als Experiment, aber mit viel Elan. Ob sie die Episoden veröffentlichen würden, das stand noch in den Sternen. Jetzt, nachdem der Podcast tatsächlich in der Welt ist, können sie endlich auf das ermutigende Feedback eingehen.
Nora hat einen positiven Schwangerschaftstest, Ulla trauert wegen ihrer Kinderlosigkeit. Wie gehen die beiden damit um? Was passiert mit einer Freundschaft, wenn die eine erlebt, was die andere sich sehnlichst wünscht? Nora und Ulla berichten von ihren Erfahrungen. Es geht um Szenen und Gefühle, die vielen Betroffenen vertraut sind: Ab einem gewissen Zeitpunkt regnet es förmlich Schwangerschaftsverkündungen. Die Bäuche der Freundinnen wachsen. Die Gespräche sind bestimmt vom freudig erwarteten Nachwuchs, Neuigkeiten aus der Hebammenpraxis und dem Geburtsvorbereitungskurs. Irgendwann landet dann die Klappkarte mit dem hübschen Babyfoto im Briefkasten, werden Grüße aus dem Wochenende geschickt und man verabredet sich auf Spielplätzen. Und während man dem ganzen Stolz und der Freude der anderen beiwohnt, schmerzt einem das Herz, denn eigentlich will man das alles auch erleben. Zu dem Schmerz gesellen sich Wut, Neid und Trauer, aber die Person, mit der man seine Gefühle gerne teilen würde, ist dummerweise diejenige, die gerade im Babyhimmel schwebt. Kinder zu bekommen, verändert eine Freundschaft, keine bekommen zu können auch.
„Entspannt euch einfach, dann klappt's!” – Das ist mit Sicherheit der häufigste Ratschlag, den ungewollt Kinderlose erhalten, wenn sie von ihren Mühen reden. Doch was ist eigentlich dran am Stress-Mythos? Ist Fruchtbarkeit gar eine Kopfsache? Und vergrößern sich die Chancen auf eine Schwangerschaft, wenn man nicht zu oft daran denkt? Nora und Ulla beleuchten in dieser Folge ein paar der gängigsten Kinderwunschmythen. Es geht um Ferndiagnosen, Ratschläge und Vorurteile, mit denen sich Betroffene tagtäglich auseinandersetzen müssen. Und das, obwohl sie doch schon genug belastet sind, weil es mit dem Schwangerwerden nicht „einfach so“ klappt. Kinderwunschmythen sind langlebig, zäh und unangenehm für alle, die eben nicht das große Glück haben, auf Wunsch Eltern zu werden. Wir hoffen, dass wir zu ihrer Beseitigung beitragen können.
Fehlgeburten im ersten Schwangerschaftsdrittel kommen leider häufig vor. Dennoch wird kaum darüber geredet und so leiden nicht nur viele Betroffene im Stillen, sondern gehen auch wichtige Informationen in Bezug auf den Umgang mit einer frühen Fehlgeburt verloren. Ulla hat diesen unsichtbaren Verlust zweimal erlitten. Sie berichtet von ihren Erfahrungen. In dieser Episode geht es um medizinische Optionen bei früher Fehlgeburt, um Hebammenbetreuung und leider auch um unsensible Reaktionen. CONTENT NOTE: Überspringt die Folge, wenn das Thema gerade zu viel bei euch auslöst. Achtet gut auf euch und sucht euch Hilfe, wenn ihr sie braucht. Sie steht euch zu.
Wann ist es eigentlich an der Zeit, in eine Kinderwunschklinik zu gehen? Wie sieht es dort aus? Was wird dort gemacht? Und was hat es mit den Spritzen auf sich? Nora berichtet von ihrer aktuellen Stimulationsbehandlung und welchen Weg sie schon hinter sich hat. Die Reproduktionsmedizin hilft Menschen, deren Kinderwunsch sich nicht „einfach so” erfüllt. Dafür stehen verschiedene Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die je nach Ausgangslage der Betroffenen zum Einsatz kommen können. Dennoch ist der Gang in eine Kinderwunschklinik nicht für alle selbstverständlich und leider auch längst nicht immer von Erfolg gekrönt. Wir unterhalten uns über unsere persönlichen Erfahrungen mit der Reproduktionsmedizin, eigene Ängste und geben einen kurzen Überblick über einen typischen Behandlungsablauf.
Nora und Ulla haben beide die Diagnose Sterilität. Sie sind unfruchtbar, wie laut einem im April 2023 veröffentlichten Bericht der WHO einer von sechs Menschen weltweit. Trotz der gleichen Diagnose sind ihre Geschichten auf dem Weg zum Wunschkind bisher unterschiedlich verlaufen. Warum ihnen das Thema unerfüllter Kinderwunsch am Herzen liegt und was sie mit diesem Podcast vorhaben, darüber reden sie in der ersten Folge.