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In Folge #12 spreche ich mit Dr. Noel Stais über den hinteren Kreuzbandriss und deren Symptome, Ursachen und Therapie. Im Verlauf des Gesprächs wird deutlich, weshalb der hintere Kreuzbandriss häufiger als die vordere Kreuzbandverletzung übersehen wird. Die Folge ist eine unzureichende oder gar keine adäquate Behandlung des hinteren Kreuzbandrisses. Wie entsteht ein Riss des hinteren Kreuzbands? Das hintere Kreuzband reißt viel seltener als das vordere Kreuzband. Das hängt unter anderem mit dem Unfallmechanismus zusammen. Der hintere Kreuzbandriss entsteht durch eine direkte Gewalteinwirkung auf das gebeugte Kniegelenk oder bei einer gewaltsamen Überstreckung des Gelenks. Typische Unfallmechanismen für einen hinteren Kreuzbandriss (lat. Kreuzbandruptur): Ein Verkehrsunfall, bei dem das Kniegelenk durch den Aufprall gegen das Armaturenbrett gedrückt wird. In diesem Fall schlägt eine schwere Krafteinwirkung von vorne gegen den Unterschenkel (Schienbeinkopf) bei gebeugtem Kniegelenk. Ein ebenso typischer Unfallmechanismus ist der Sturz auf das gebeugte Knie (z.B. beim Radfahren) oder ein direktes Anpralltrauma durch den Gegenspieler, beispielsweise beim Fußball oder Handball. Welche typischen Symptome treten auf, wenn das hintere Kreuzband gerissen ist? Das Kniegelenk schwillt an und verursacht Schmerzen. Wobei die Schwellung bei einem hinteren Kreuzbandriss oft weniger drastisch ausfällt als bei einer vorderen Kreuzbandruptur. Deutlich sichtbar und auch typisch für einen hinteren Kreuzbandriss ist der Bluterguss (Hämatom) in der Kniekehle. Dabei ist auffällig, dass das Schienbein (Tibia) gegenüber dem Oberschenkel (Femur) nach hinten verschoben ist (= Hinteres Schubladen-Phänomen). Was ist die „hintere Schublande“ beim Kreuzband? Beide Kreuzbänder haben die Aufgabe, das Knie zu stabilisieren, seine Bewegungen zu begrenzen und vor Verrenkungen zu schützen. Das hintere Kreuzband entspannt sich bei Kniebeugung und verhindert ein nach hinten gerichtetes Weggleiten des Schienbeines („hintere Schublade“). Bei ausgestrecktem Bein unterstützt das hintere Kreuzband das vordere beim Vorbeugen einer Überstreckung im Kniegelenk. Die Hauptaufgabe des hinteren Kreuzbandes ist die Stabilisierung des Knies bei einer Beugung unter Belastung. Wie wird der hintere Kreuzbandriss getestet? Die Untersuchung, ob das hintere Kreuzband gerissen ist wird im Liegen durchgeführt. Dabei winkelt der Patient das verletze Bein an und stellt es auf der Untersuchungsliege auf. Der Facharzt sitzt am unteren Bein des Patienten. Nun versucht der Kniespezialist den Unterschenkel im Bereich des Schienbeins von sich wegzuschieben. Normalerweise sollte dem Arzt das nicht gelingen, denn das hintere Kreuzband verhindert das Weggleiten nach hinten. Wenn das Schienbein sich wegschieben lässt, dann entsteht eine kleine Stufe zwischen dem Schienbein und dem Rest des Kniegelenks. Dies nennen Mediziner die "hintere Schublade". Das kann ein Zeichen für ein angerissenes oder überdehntes hinteres Kreuzband sein. Wobei immer der Seitenvergleich der Gegenseite zählt. Oftmals ist diese Untersuchung aufgrund der starken Schmerzen nicht möglich. Manchmal führt der Test auch aufgrund der starken Schwellung im Knie zu verfälschten Ergebnissen. Was sind die Folgen eines nicht oder falsch behandelten hinteren Kreuzbandrisses (HKB)? Früher wurde davon ausgegangen, dass eine hintere Kreuzbandruptur im Vergleich zum vorderen Kreuzbandriss eher harmlos ist. Doch auch beim hinteren Kreuzbandriss wird die Bio-Mechanik des Kniegelenkes massiv gestört. Hinteres Kreuzband angerissen, wie lange braucht die Heilung? Obwohl der hintere Kreuzbandriss bei den meisten Patienten innerhalb von 6 bis 8 Wochen ohne Operation vernarbt, treten bei einigen Patienten später gravierende Kniebeschwerden auf. Besonders die hohe Anzahl von Knorpelschäden auf der Innenseite (Arthrose im medialen Kompartement) und im Gelenk zwischen Kniescheibe und Oberschenkelknochen (Arthose im...
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 08/19
Einleitung: Sprunggelenksnahe Unterschenkelfrakturen zählen zu den häufigsten Verletzungen, die bei Kindern bisher kaum beziehungsweise pedographisch noch nicht ausführlich in der Literatur Bedeutung fanden. Bei operativer Versorgung zeigen sich bezüglich Patientenzufriedenheit, des funktionellen Ergebnisses und des radiologischen Befundes sehr gute Behandlungsergebnisse, jedoch können signifikante Gangbildveränderungen beobachtet werden. Die Ergebnisse aus dem Erwachsenenalter können aber nicht einfach in das Kindesalter übernommen werden. Nach einem Trauma am Bein stellen die klinische Untersuchung, Röntgen, Computertomographie bzw. Kernspinuntersuchung den ebräuchlichen Weg dar. Diese sind jedoch nicht ausreichend um die Komplexität des Ganges zu beurteilen. Fragestellung: Ziel dieser Untersuchung ist die vergleichende Analyse des Fußes sowohl intraindividuell zwischen unverletzter unterer Extremität und ehemals bei sprunggelenksnaher Unterschenkelfraktur im Kindes- und Jugendlichenalter osteosynthetisch versorgter Extremität, als auch interindividuell zu einem Normalkollektiv. Material und Methoden: Retrospektiv wurden insgesamt 37 Patienten (Durchschnittsalter 17,6 Jahre bei Nachuntersuchung) mit operativ versorgten sprunggelenksnahen Frakturen bei einer Latenzzeit (Unfalltag bis Nachuntersuchung im Mittel) von 62 Monate mit Fragebogen, klinischer Untersuchung und mit der dynamischen Pedographie (EMED-SF-4, Firma Novel GmbH, München, Deutschland) nachuntersucht. Als Vergleichsgruppe wurden im gleichen Altersbereich (10 bis 24 Jahre) gesunde Probanden (N=46) akquiriert. Aufgrund der besonderen Verhältnisse bei Kindern, insbesondere des Wachstums, wurden drei Altersgruppen gebildet (10-13, 14-17 und 18-24 Jahre). Ergebnisse: Alle befragten Personen sind mit der Therapie zufrieden, jedoch sind nur 25 Patienten schmerzfrei und 9 Leute können nicht dasselbe sportliche Level wie zuvor erreichen. Unter Verwendung eines Clinical Scores erreichen drei Patienten ein schlechtes klinisches Ergebnis (8%). Bei der komplexen Ganganalyse zeigen sich bei diesen drei Patienten Auffälligkeiten, bei allen anderen nicht. Bezüglich der Analyse der Fußfläche zeigt sich annährend Symmetrie bis auf beide Patienten mit schlechtem klinischen Ergebnis der ältesten Gruppe mit verkleinerter Fußfläche auf der verletzten Beinseite. Annähernd gleiche Kontaktzeiten weisen alle Patienten bis auf drei (zwei aus der schlechten Gruppe) mit einer stärkeren Verlängerung der Bodenkontaktzeit auf der unverletzten Seite auf. Es finden sich signifikante verminderte Spitzenkraftwerte auf der verletzten Seite im Seitenvergleich bei den 14-17 jährigen, auf der unverletzten bei den 18-24 jährigen Patienten mit gutem klinischen Ergebnis. Die mittlere Patientengruppe zeigt jedoch eine signifikante Entlastung der medialen Ferse auf der verletzten Seite hinsichtlich des Spitzendruckes im Seitenvergleich. Erhebliche Veränderungen bezüglich des Maximaldruckes, Relativimpulses und speziell berechneten Verhältnis-Indizes (MLF, FFI, VFI) weisen aber alle drei Patienten mit schlechtem klinischen Ergebnis auf. Interessanterweise weisen die Probanden ebenfalls zum Teil signifikante Veränderungen auf. Diskussion: Es kann aufgezeigt werden, dass die Patienten, wie die Vergleichsgruppe, asymmetrisch laufen, somit keine perfekte Symmetrie aufweisen. Jedoch muss man in ganz besonderem Maße beachten, dass die operativ versorgten Kinder sich zum Teil noch im Wachstum befinden und dieses je nach Zeitpunkt des Traumas Einfluss nehmen kann. Ferner ist zu bedenken, dass Asymmetrien in der Ganganalyse, wie bei den Probanden gefunden, nicht an klinische Beschwerden geknüpft sein müssen. Die drei Patienten mit schlechtem klinischen Ergebnis weisen jedoch erhebliche asymmetrische Gangmuster auf. Schlussfolgerung: Die Kombination aus einem Clinical-Score mit der kostengünstigen, nicht schmerzhaften dynamischen Pedographie kann Untersucherunabhängig zusätzliche Informationen bei stattgehabter älterer Sprunggelenksverletzung liefern. Schlechte Verläufe können so frühzeitig erkannt und beeinflusst werden. Die gefundenen Ergebnisse können bezüglich der dadurch frühzeitig entdeckten posttraumatischen Arthroseentwicklung als Fortschritt gesehen werden. Die vergleichende klinische und pedographische Analyse des Fußes zwischen unverletzter und ehemals verletzter unterer Extremität scheint mit zusätzlichem interindividuellen Vergleich zu einem Normalkollektiv auch in der Routineuntersuchung sinnvoll.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/19
Wed, 7 Mar 2007 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/6658/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/6658/1/Besler_Stefan.pdf Besler, Stefan
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/07
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, durch Vergleich unterschiedlicher Auswertungsmethoden ein Verfahren mit möglichst geringer Varianz in den Ergebnissen der Echotexturanalyse am Endometrium der Stute zu finden und so zur Etablierung eines Untersuchungsstandards beizutragen. Darüber hinaus wurden die Auswirkungen des Zyklus auf die Ergebnisse der Texturanalyse bei gesunden Stuten untersucht, um so die Basis für entsprechende Studien über den Einfluss von patho-logischen Veränderungen des Endometriums zu schaffen. Zweiter Teil dieser Arbeit war die Erstellung eines Computerlernprogramms über die Anwendung der Ultra-schallmethode im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung bei der Stute. Dazu wurden sechs Traberstuten jeweils während eines Zyklus an den Tagen -2, 0 (Tag der Ovulation), 5, 10 und 15 sonographisch mit dem Doppler-Ultraschall-gerät SSH 140 A (Toshiba, Tokio/Japan), das mit einer 7,0 MHz Mikrokonvexsonde ausgestattet war, untersucht. Die Bilder wurden direkt digital mit einem Still-Recorder DKR 700 (Sony, Tokio/Japan) gespeichert. Die Auswertung erfolgte mit dem Echo-strukturanalyseprogramm MaZda (Technische Universität Lodz, Polen). Neben den biologischen Variablen individuelle Stute, Zyklusstadium und Seitenvergleich zwischen rechtem und linken Uterushorn wurden die methodischen Variablen Größe und Platzierung der region of interest (ROI), sowie 4 verschiedene Texturparameter (mittlerer Grauwert, Homogenität, Kontrast und Korrelation) hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Ergebnisse der Echostrukturanalyse überprüft. Die ROI-Größe (256, 1024 und 2500 Pixel) wirkte sich nicht erheblich auf die Genauigkeit der Untersuchung aus. Dagegen waren in Abhängigkeit von der Platzierung der ROIs signifikante Unterschiede festzustellen. Der oberste Quadrant des Uterusquerschnitts wies den höchsten Variationskoeffizienten auf (je nach Texturparameter 43,8 % bis 49,8 %), im linken und rechten Quadranten war die Variation geringer (25,5 % bis 31,7 %). Deutlich geringere Schwankungen von 11,7 % für den mittleren Grauwert, mit 14,7 % für die „Homogenität“, für „Kontrast“ mit 15,4 % und für „Korrelation“ mit 9,4 %, ergaben sich, wenn an Stelle der flächenmäßig begrenzten ROIs die Gesamtfläche des Uterusquerschnitts verwendet wurde. Der Vergleich der oben genannten Variationskoeffizienten (9,4% bis 15,4%) lässt den Schluss zu, dass der verwendete Texturparameter keinen deutlichen Einfluss auf die Genauigkeit der Ergebnisse hatte. Deutliche Abweichungen zwischen den Untersuchungen des linken und rechten Uterushorns, die auf pathologische Veränderungen des Endometriums hätten schließen lassen, wurden bei keiner Stute gefunden. Es bestanden beträchtliche Unterschiede zwischen den Ergebnissen der sechs Stuten. Die Variationskoeffizienten schwankten, je nach verwendetem Texturparameter, zwischen 7,5 % für den Texturparameter „Korrelation“ (Min.) und 19,8% für „Homogenität“ (Max.). Der Einfluss des Zyklusstadiums auf die Ergebnisse der Echotexturanalyse wurde an Hand der Gesamtflächenauswertung beurteilt. Es konnte keine Zyklusab-hängigkeit der Präzision der Ergebnisse gefunden werden. Die Variationskoeffizien-ten bewegten sich zwischen 8,0 % bei dem Texturparameter „Korrelation“ am Tag 5 und 17,7 % für „Kontrast“ am Tag -2. Nur bei dem Texturparameter „mittlerer Grauwert“ konnte ein deutlicher Zyklusverlauf festgestellt werden. Gegen Ende des Diöstrus (zwischen Tag 10 und Tag 15) kam es bei 5 von 6 Stuten zu einem signifikanten Anstieg der Werte, kurz vor der Ovulation (zwischen Tag -2 und 0) fielen die Werte wiederum bei 5 von 6 Stuten signifikant ab. Die „Korrelation“ erlaubte eine Unterscheidung von Tag -2 und Tag 5 (Abfall) bei 5 Stuten. Die übrigen Parameter wiesen keinen eindeutig erkennbaren Zyklusverlauf auf. Die vorliegenden Untersuchungen lassen den Schluss zu, dass die Methode der Gesamtflächenauswertung als Standard für die Echotexturanalyse des Endo-metriums der Stute geeignet ist. Dagegen bedürfen Aussagen über den Zyklusstand anhand von Echotexturanalyse zusätzlicher Überprüfungen mit anderen Textur-parametern oder Texturparameterkombinationen. Eine weitere interessante Aufgabe wäre es, die Auswirkungen pathologischer Veränderungen des Endometriums auf die Ergebnisse der Echotexturanalyse zu untersuchen.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/07
Es wurde die Einheilung einer mit Plasma-Immersions-Ionen-Implantation beschichteten Autokompressionsklammer aus Nitinol im Seitenvergleich mit einer unbehandelten Klammer an sieben Beagle-Hunden überprüft. Aufgrund der Autokompressionsklammer war ein gleichzeitiger Vergleich der Heilung mit bzw. ohne Kompression möglich. Die Einheilzeit betrug drei Wochen. Die Ergebnisse wurden fluoreszenzmikroskopisch und mit konventioneller Histologie überprüft.