Nirgends kommen wir Menschen so nah wie in guten Unterhaltungen. Im einmal monatlich erscheinenden Podcast von Uncle M stehen deswegen intensive Gespräche über originelle Themen in lockerer Atmosphäre im Vordergrund. Zentrale Eckpfeiler sind Diskussionen über die Musikbranche, gesellschaftlich relev…
Kafvka haben sich in den letzten Jahren immer weiter von der Konstellation einer klassischen Band wegbewegt. Mittlerweile hat bei Live-Auftritten jedes der Bandmitglieder einen Ersatz – sogar inklusive Rapper Jonas. Und auch auf dem neuen Kafvka-Album „Paroli“ versprechen die Album Credits nicht nur die Zusammenarbeit eines festen Quartetts, sondern weisen im Gegenteil eine viel größere Zahl an Mitwirkenden auf. In der neuen Ausgabe des Kaffeekränzchens hat Jakob Kafvka-Drummer und -Produzent Stephan zu Gast und spricht mit ihm über Musik im Kollektiv. Wie ist es dazu gekommen, dass Kafvka ihre Band immer mehr Menschen geöffnet haben? Wie macht man ein Album, wenn derartig viele Leute aus allen Ecken Ideen einbringen? Wie müssen wir die Art, eine Band zu sein, unter diesem Gesichtspunkt vielleicht neu denken? Und warum fokussiert sich die Musikwelt eigentlich so sehr auf Einzelpersonen, dass zusätzliche Songwriter im Pop-Bereich sogar eher unter den Tisch gekehrt werden?
Im vergangenen Sommer haben Kind Kaputt zusammen mit Heisskalt-Sänger Mathias Bloech eine Reihe von Songs aufgenommen und erst kürzlich die neue Single "Bleiben" veröffentlicht, auf der Mathias sogar als Gastsänger zu hören ist. Die ideale Gelegenheit also, ihn und Kind-Kaputt-Sänger Johannes Prautzsch zu einer Kaffeekränzchen-Sonderfolge einzuladen und über die gemeinsame Zeit im brüllend heißen Heimstudio zu sprechen. Dabei reflektiert Mathias über seine neue Rolle als Produzent und was es für ihn bedeutet, als Regisseur und nicht wie sonst als Musikschaffender zu agieren. Johannes denkt über das Thema Antriebslosigkeit nach und berichtet, wie Kind Kaputt nach den Arbeiten an ihrem Debüt "Zerfall" in ein kreatives Loch fielen - ein Problem, das sich aber gerade durch die direktere Arbeit an einzelnen Songs ohne großformalen Kontext wieder entknoten konnte. Im Gespräch wird darüber hinaus auch noch erörtert, was die Arbeit an Singles von der Arbeit an großen Platten unterscheidet. Ein lockeres wie intensives Gespräch zwischen künstlerischem Ideal und den Gedanken über musikindustrielle Mechanismen.
Reissues erzeugen üblicherweise Gefühle von schwärmerischer Nostalgie und wecken Erinnerungen an Zeiten, auf die man immer wieder gern zurückblickt. Ganz anders stehen die Zeichen bei der Wiederveröffentlichung des dritten Albums von The Casting Out, wie Oise Ronsberger von End Hits Records in dieser neuen Folge des Uncle M Kaffeekränzchens erzählt. Oise ist hier nicht nur als Labelchef zu Gast, sondern vor allem auch als enger Vertrauter und langjähriger Freund Nathan Grays, dessen ehemaliges Pop-Punk-Projekt The Casting Out ist und der sich dieses finale Album seiner alten Band heute selbst nur noch schwer anhören kann. Im Podcast rollt Oise gemeinsam mit Jakob eine der schwersten Phasen in Nathans Leben auf, die in einer zerrütteten Band und einem durchwachsenen letzten Album mündet. Ausführlich erzählt die Folge von den emotionalen Dramen, die schließlich zu dieser Platte geführt haben. Warum traf Nathan die klanglich folgenschwere Entscheidung, die Platte nicht einmal mastern zu lassen? Waren The Casting Out je das Projekt, das sein Sänger gebraucht hatte? Wieso verschwand die Platte schon kurz nach dem Release wieder fast vollständig vom Radar? Und warum veröffentlicht man ein Album nochmal, das für seinen Hauptinterpreten ein derartig belastendes Kapitel darstellt? Oise rollt die Geschichte von "!!!" auf - und erklärt am Ende sogar noch, wie The Casting Out einmal das Studio von "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" zerstörten.
Alkohol und Punkrock gehören zusammen wie Pech und Schwefel. Die obligatorischen Sauf-Hymnen kommen vom selbstgebrannten Underground-Sampler bis hin zum Major-Release auf jeder Ebene dieser Musikrichtung vor. Auf Konzerten gehört die Bierflasche in der Hand ebenso zum festen Inventar. Da ist es durchaus verwunderlich, dass bisher kaum jemand dies als Problematik in der Szene thematisiert hat. Rodi von 100 Kilo Herz spricht in dieser Ausgabe des Uncle M Kaffeekränzchens über seine Erfahrungen mit Alkohol im Punkrock. Angefangen beim Song "Tresenfrist", in dem die Band auf ihrem neuen Album "Stadt Land Flucht" genau diese Problematik anspricht, berichtet der Sänger, warum er selbst nur noch ausnahmsweise trinkt und wie er die Offenheit der Szene gegenüber diesem Thema beurteilt. Ein intensives Gespräch mit sehr lebensnahen Berichten und wichtigen Ideen.
Das Künstlerdasein ist für viele ein Traum - doch wie so oft kann eine Wunschvorstellung trügen. In dieser Ausgabe des Uncle M Kaffeekränzchens trifft Jakob Nick von Cadet Carter und spricht mit ihm über eine Zeit, die fast sein Aus als Musiker bedeutet hätte. Denn gerade weil Nicks Band schnell einen beachtlichen Aufstieg durchlebte, wurden Arbeit und Erwartungshaltung immer größer. Eindrücklich erzählt der Sänger im Podcast, wie er irgendwann die Reißleine zog, wie er zwischenzeitlich sein ganzes Leben weg von der Musik bewegen wollte - und schlussendlich doch wieder auf die Bühne zurückkehrte. Ein umfassender Dialog, der auch Cadet Carters neues Album "Perceptions" nicht auslässt, auf dem sich Nicks Erfahrungen kanalisieren.
In der neuen Ausgabe des Uncle M Kaffeekränzchens geht es um Leidenschaft - und von der bringt der redefreudige Stefan Mühlbauer alias Das Ding ausm Sumpf verdammt viel mit. Im Dialog mit Jakob zeichnet er lebhaft seinen Werdegang nach, der über ein Operngesangs-Studium zur Promotion in der Volkswirtschaftslehre bis hin zum vollen Einsatz für eine Rap-Karriere führte. Dabei erzähl Stefan nicht nur, wie er sich immer wieder auf Pfade begab, von denen er anfangs eigentlich keine Ahnung hatte, sondern berichtet auch mit viel Hingabe, was ihn an seinen unterschiedlichen Lebensabschnitten so begeistert hat. Eine Stunde voll ungefilterter Liebe und dem Drang zum Vorwärtskommen.
In dieser Folge des Uncle M Kaffeekränzchens geht es um das Thema Veränderung. Sebastian Hafner von Itchy ist dafür ein hervorragender Gast - immerhin hat dieser mit seiner Band in den letzten Jahren massiv viele Evolutionen vorgenommen. Obwohl es Itchy mittlerweile schon seit zwei Jahrzehnten gibt, änderte das Trio erst 2017 seinen Namen. Die neue Platte "Ja als ob" wird zudem die erste in deutscher Sprache sein. Aber stößt man mit solchen maßgeblichen Einschnitten eigentlich seinen Fans vor den Kopf? Wie viel Veränderung kann man sich als professionelle Band noch erlauben und wie viel ist vielleicht sogar notwendig? Sind manche Fanszenen offener für Weiterentwicklung als andere? Sebastian und Jakob diskutieren über diese Fragen in einem angeregten Gespräch zwischen persönlicher Vision und weitsichtiger Betrachtung des Musikmarkts.
In dieser Folge des Uncle M Kaffeekränzchens trifft Jakob Sören von Smile And Burn und gewinnt dabei einen sehr persönlichen Blick auf den Werdegang der Band. In seiner Single "Mit allem falsch" hatte das Trio einen resignierten Blick auf Promo-Aktionen seiner Vergangenheit geworfen, die im Podcast noch näher besprochen werden. Wie betrachtet Sören in der Rückschau etwa den Auftritt seiner Band bei Circus Halligalli, bei dem sich Smile And Burn in Tierkostüme zwängten? Warum zeigt er sich heute so entzaubert von der Musikindustrie? Und wieso hält er trotz alledem nach wie vor an der Musik fest?
In dieser Folge des Uncle M Kaffeekränzchens lädt Jakob Hansol Seung von der Münsteraner Punkband Shoreline zu sich nach Hause ein. Im Gespräch geht es dabei vor allem um das Spannungsfeld Rockmusik und People Of Colour. Wieso sind Punk und Hardcore noch immer eine derartig weiße Kultur, obwohl sich die Szenen immer auf die Fahne schreiben, so unglaublich inklusiv zu sein? Warum gibt es zu diesem Thema noch viel weniger Awareness als etwa bei feministischen Problemstellungen, die in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit bekommen haben? Wie kann man reaktionär werden – und muss man das überhaupt? Im zweiten Teil des Gesprächs geht es um Hansols Rolle bei dem Booking-Kollektiv Circle Two. Hansol gewährt Einblicke seine Arbeit als Booker, erklärt typische Vorgehensweisen und erzählt Tricks, wie man auch kleine Shows vollbekommt.
Dass musikalisches Merchandise mittlerweile ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil der Popkultur geworden ist, war spätestens bewiesen, als große Modeketten vor einigen Jahren anfingen, Shirts von Iron Maiden oder Nirvana in ihr Sortiment aufzunehmen. In der zweiten Ausgabe des Uncle M Kaffeekränzchens spricht Jakob mit Blackout-Problems-Sänger Mario Radetzky deswegen über dessen Klamottenlabel Munich Warehouse. Wie konnte aus einem kleinen Onlineshop mit zwei Shirt-Designs über die Jahre ein umfassender Merch- und Musik-Vertrieb entstehen? Was bedeutet das Betreiben eines solchen Unternehmens für Mario als DIY-Künstler? Und welchen Stellenwert hat Optik in der Musikwelt heute?
In der ersten Folge des Uncle M Kaffeekränzchens reflektiert Jakob gemeinsam mit Uncle M-Urgestein Alexander Schlage die jahrelange Arbeit in der Musikbranche. Dabei besprechen die Beiden, wie sich ihr Musikkonsum und ihre Hörgewohnheiten über die Zeit verändert haben, was der Musikjournalismus heute anders machen muss und welchen Wandel die Promotion-Branche durchlebt.