Vor mehr als 300 Jahren hat Johann Sebastian Bach seine etwa 200 Kantaten komponiert. Waren sie damals Gebrauchsmusik für den Gottesdienst, so sind sie heutzutage wahre Kultobjekte und begeistern Bach-Fans auf der ganzen Welt. Im Podcast erzählen Bernhard Schrammek und Michael Maul locker und charmant von ihrer Leidenschaft für Bach und nehmen jeweils eine Kantate genauer unter die Lupe.
Folge 272: Für den Zeitraum von einem reichlichen Jahr ist kein einziges Dokument über Bach erhalten – ein weißer Fleck in seiner Biographie. Maul & Schrammek nutzen das aus und spekulieren kräftig drauf los.
Folge 271: Vieles spricht dafür, dass der junge Bach nach seinem Stimmbruch ein Privatschüler des Lüneburger Stadtorganisten Georg Böhm war, nicht zuletzt ein Fund, den Michael Maul in Weimar gemacht hat.
Folge 270: War Bach etwa ein Schulabbrecher? Seine Laufbahn als Sopranist und Mettensänger in Lüneburg war jedenfalls recht kurz. Die Zeit dort im Norden wurde ihm dennoch nicht zu lang.
Folge 269: Eigentlich hätte Bach bequem in Ohrdruf die Schule abschließen können. Er wechselte aber nochmal die Schule und ging nach Lüneburg. Warum eigentlich?
Folge 268: Nach dem Tod von Mutter und Vater wurde Bach 1695 zu seinem älteren Bruder Johann Christoph nach Ohrdruf geschickt, der die weitere musikalische Erziehung übernahm.
Folge 267: Seine ersten zehn Lebensjahre verbrachte Bach in Eisenach, umgeben von Musik: Sein Vater war der oberste Stadtpfeifer und in der Stadtkirche spielte mit Johann Christoph Bach auch ein Verwandter die Orgel.
Folge 266: Im Bach-Kanal startet mit dieser Folge eine neue Serie, in der in vielen kleinen Episoden die Biographie Bachs erzählt wird. Am Beginn gibt es einen Blick auf Bachs Vorfahren in Thüringen.
Folge 265: Die Rezeption der „großen Passion“ nach Bachs Tod steht im Mittelpunkt dieser Folge. Maul & Schrammek bieten dabei Raritäten der Schallplattengeschichte von 1939 bis heute.
Im Mittelpunkt steht heute die Musik des zweiten Teils der Passion – darunter viele Arienperlen, eingängige Choräle und der kürzeste Turbachor aller Zeiten.
Folge 263: Warum hat Bach 1736 die Matthäus-Passion doppelchörig angelegt und was hat der rätselhafte Eintrag des Thomaskirchen-Küsters "mit beyden Orgeln" zu bedeuten? Außerdem: ein Blick auf Teil 1 der Passionsmusik.
Maul & Schrammek widmen sich ausführlich der "großen Passion" von Johann Sebastian Bach. Am Anfang steht eine Übersicht über die Quellen und musikalischen Formen und natürlich die Frage: 1727 oder 1729?
Folge 261: Was passierte eigentlich mit der h-Moll-Messe nach Bachs Tod? Maul & Schrammek sprechen über die Rezeption dieses Ausnahmewerkes und präsentieren eine kleine Auswahl von Referenzaufnahmen.
Folge 260: Neben einer Betrachtung von Osanna, Benedictus und Agnus Dei der h-Moll-Messe stellen Maul & Schrammek heute die Frage nach dem Anlass dieser letzten Bach-Komposition. Das Schlusswort stammt von einem Papst.
Folge 259: Das Credo ist das sensible Herzstück der »großen catholischen Messe« von Bach. Maul & Schrammek stellen diese Alterskomposition vor und gehen kollektiv auf die Knie vor diesem Meisterwerk.
Folge 258: Maul & Schrammek wagen sich endlich an das "Opus summum" von Bach, die h-Moll-Messe. In Folge 1 werden die chronologisch frühesten Teile – Sanctus, Kyrie und Gloria – genau auseinandergenommen.
Folge 257: Diese dritte Gambensonate gibt wiederum Rätsel auf. Könnte es sein, dass Bach hier kurzerhand ein Instrumentalkonzert zur virtuosen Gambensonate umgearbeitet hat?
Folge 256: War Bach ein Freund der Gambe? Im Schnelldurchlauf widmen sich Maul & Schrammek den Werken Bachs, in denen die Gambe eine große Rolle spielt, ausführlich natürlich der D-Dur-Sonate.
Folge 255: Die beste Zeit der Gambe scheint langsam abzulaufen, als Bach beschließt, drei Sonaten für Viola da gamba und Cembalo zu komponieren. Oder zu arrangieren? Bei der G-Dur-Sonate ist es „nur“ eine Bearbeitung.
Folge 254: Was für ein Abschluss dieser Reihe: Bach stellt im 6. Brandenburgischen Konzert die tiefen Streichinstrumente in den Mittelpunkt und erzeugt ein Idealbild der Harmonie. Violinen müssen draußen bleiben.
Folge 253: Es ist nicht mehr und nicht weniger als ein Meilenstein der Musikgeschichte: die Palastrevolution des Cembalos aus dem Continuo-Keller in die Bel étage der Soloinstrumente.
Folge 252: Mit wunderbar sanften Flötenklängen wirkt das 4. Brandenburgische Konzert wie Bachs "Pastorale" aus dem anhaltinischen Arkadien. Michael Maul deckt aber ganz nebenbei noch Bachs Hummelflug auf.
Folge 251: Adelsexperte Michael Maul erkärt detailgenau, wer eigentlich dieser Markgraf war, dem Bach die Brandenburgischen Konzerte gewidmet hat. Und wir schauen staunend auf das Streicher-Festival des 3. Konzerts.
Folge 250: Eine Hofkapelle auf Champions-League-Niveau hatte J. S. Bach in Köthen zur Verfügung. Das merkt man auch im 2. Brandenburgischen Konzert, wo besonders die Trompete eine irrwitzige Virtuosität darbieten muss.
Folge 249: Im 1. Brandenburgischen Konzert entwirft Bach das Bild einer Jagdszenerie mit anschließendem Tafelgelage. Maul & Schrammek prüfen die Hornstimmen auf Alkoholgehalt und freuen sich über den neuen Bach-Kanal.
Aus der "Bach-Kantate mit Maul und Schrammek" wird bei MDR KLASSIK ab 27. September 2024 der "Bach-Kanal". Darin widmen sich die beiden dem gesamten Werk ihres Idols, unterhaltsam und auf dem neuesten Forschungsstand.
Mit dieser Bravourmotette von Bach beenden Maul & Schrammek die Betrachtung aller Vokalwerke von Bach. Fortsetzung folgt im „Bach-Kanal,“ wo wir weiter neue Lieder singen werden.
Großen Dank an den Verleger Breitkopf - nur durch seine Initiative ist diese virtuose Bach-Motette überhaupt erhalten geblieben. Einige Rätsel gibt das Stück dennoch auf, die selbst Maul & Schrammek nicht lösen können.
Ohne Zweifel ist es eine Begräbnismotette, die Bach hier komponiert hat. Aber für wen? Michael Maul präsentiert exklusiv eine Vermutung, wer unter den Klängen dieser Musik zu Grabe getragen wurde: ein Großsponsor.
Auch in dieser Motette verbindet Bach kunstvoll Bibelwort und Choral – und möglicherweise könnte ein Werk seines Großonkels Johann Christoph Bach Pate gestanden haben. Die Quellensituation ist jedoch unbefriedigend.
Bachs Motette "Jesu, meine Freude" ist ein Musterbeispiel der überlegenen Verbindung von Choral und Bibeltext. Hinsichtlich des Kompositionsanlasses tappen wir allerdings weiter im Dunkeln…
Im Oktober 1729 hat Bach zur Beerdigung des Thomasschul-Rektors Johann Heinrich Ernesti diese Motette komponiert. Interessant ist, dass es von Anfang an nicht als A-cappella-Stück gedacht war.
Lange wurde gerätselt, wer die Adressaten dieser Hochzeitskantate von 1741 waren. Michael Maul erzählt, wie er Bach-Fan Georg Ernst Stahl als Bräutigam dingfest machen konnte. Außerdem: Bachs höchster Sopranton.
Und wieder eine Glückwunschkantate für den sächsischen Kurfürsten, diesmal gratulieren weder Götter noch Helden, sondern die vier Flüsse Weichsel, Elbe, Donau und Pleiße. Bachs Wassermusik!
Innerhalb von drei Tagen schreibt Bach diese opulente Glückwunschmusik für den neuen sächsischen Kurfürsten und polnischen König. Warum diese Hektik? Friedrich August hat sich zu einem Leipzig-Besuch angekündigt...
Im Dezember 1733 hielt es Bach für notwendig, die sächsische Kurfürstin mit einer Glückwunschkantate zu bedenken. Gut so, denn ein Jahr später hatte er damit wichtiges Material für sein Weihnachts-Oratorium.
Bach komponiert dem sächsischen Kurprinzen zum 11. Geburtstag eine opulente Kantate, in der es um den antiken Helden Herkules geht. Aufgeführt wird sie aber nicht im Dresdner Schloss, sondern im Leipziger Kaffeegarten.
Die Ortschaft Kleinzschocher bei Leipzig bat den Thomaskantor Bach 1742, eine Begrüßungsmusik für Carl Heinrich von Dieskau zu komponieren. Entstanden ist die kleinteiligste und wohl auch volkstümliche Kantate Bachs.
Ab und zu hat Thomaskantor Bach auch dem ortsansässigen Adel die Ehre erwiesen, so 1737 dem Geheimen Rat Hennicke, der ins Schloss Wiederau einzog. Da singt sogar der Fluss Elster…
Die Kaffeekantate von Bach ist ein wunderbares Kabinettstückchen für das Café Zimmermann. Maul & Schrammek interessieren sich nebenbei auch noch für die Anzahl der Kaffeekannen im Hause Bach.
Ein exotisches Stück aus Bachs später Leipziger Zeit: Bach schreibt eine Abschiedsmusik an einen jungen Gelehrten, der in seine Heimat Ansbach zurückkehrt. Text mittelmäßig, Musik hochmodern.
Hier ist sie: die definitiv längste Bach-Kantate, aufgeführt von Bach offensichtlich 1729 zum Amtsantritt als Leiter seines Collegium Musicum. Unzweifelhaft wird hier gezeigt, was gute und was schlechte Musik ist.
Hier ist sie: die definitiv längste Bach-Kantate, aufgeführt von Bach offensichtlich 1729 zum Amtsantritt als Leiter seines Collegium Musicum. Unzweifelhaft wird hier gezeigt, was gute und was schlechte Musik ist.