Große Gedanken in kurzen Gesprächen: Die Tagesspiegel-Redakteure Fabian Löhe, Anna Sauerbrey und Hannes Soltau diskutieren mit Wissenschaftlerinnen, Publizisten und Think Tankern über die großen Strömungen und Ideen hinter dem täglichen Nachrichtenrauschen. Zum Beispiel? Über die Krise der Sozialdem…
Julia Erdmann plant Stadträume für Menschen. Sie erklärt, warum der Alexanderplatz menschenfeindlich ist. Ein Rundgang.
Wie lange hält die große Koalition? Ist Olaf Scholz der "passive Sterbehelfer der SPD"? Ein Gespräch mit einem Ex-Kanzlerkandidat und einem Kabarettisten über Patientin SPD, Smoothie, Bio und Hoodie.
Europa hat gewählt, aber wie sind die Ergebnisse zu deuten? Ist der Rechtspopulismus tatsächlich auf dem Vormarsch? Oder wird die EU doch jünger und grüner? Und scheitern die Volksparteien an internetaffinen Erstwählern? Thorsten Faas beleuchtet im Podcast verschiedene Narrative kritisch, die sich nach der Wahl herausgebildet haben.
In seinem Buch "Die Briten und Europa" zeigt der irische Historiker Brendan Simms wie eng Großbritannien immer mit dem Kontinent verwoben war. Aber wie geht es mit Briten und Kontinentaleuropäern nach dem Brexit weiter? Und was für ein Europa sollte das eigentlich sein? Ein Streitgespräch zwischen den Historikern Andreas Rödder (Universität Mainz) und Brendan Simms (University of Cambridge), aufgezeichnet am Center for International Security and Governance an der Universität Bonn.
Aus der bedrängenden Gegenwart schlagen vor allem die Rechten Kapital – dabei sind es linke Themen, die zentral für eine bessere Gesellschaft sind, sagt Julia Fritzsche. Und: Sie werden längst angepackt. Die Autorin will eine neue linke Erzählung, die einerseits die soziale Frage völlig neu und den Kapitalismus wieder in Frage stellt, andererseits keinen Rückschritt in Sachen Diversity macht.
Greta Thunberg wird immer wieder in die Nähe einer Heiligen gerückt. Der Theologe und Soziologe Hans Joas sieht das kritisch - und erklärt, wie Vorstellungen vom "Heiligen" entstehen, was politische Bewegungen mit Religionen gemeinsam haben - und was aber eben auch nicht.
Das zentrale Bestreben der Moderne gilt der Vergrößerung der eigenen Reichweite, des Zugriffs auf die Welt: Diese verfügbare Welt ist jedoch, so Hartmut Rosas brisante These, eine verstummte, mit ihr gibt es keinen Dialog mehr. Gegen diese fortschreitende Entfremdung zwischen Mensch und Welt setzt Rosa die "Resonanz", als klingende, unberechenbare Beziehung mit einer nicht-verfügbaren Welt.
Es ist an der Zeit, die Einwanderung nach Deutschland neu zu erzählen – als Teil der deutschen Geschichte, sagt der Historiker Jan Plamper. Denn Deutschland sei längst ein Einwanderungsland wie die USA oder Kanada. Plamper bringt eine neue Perspektive in die Debatte über das Verständnis von Nation und Identität, über eine lebendige Kultur und gemeinsame Werte. Er zeigt: Migration war und ist immer eine Herausforderung, und doch ist sie bei uns eine erstaunliche Geschichte von Integration und Öffnung, von einem nicht immer einfachen, doch bereichernden Miteinander.
Alice Schwarzer ist Gründerin und Herausgeberin der Frauenzeitschrift Emma und die Pionierin der deutschen Frauenbewegung. Margarete Stokowski ist Autorin und Kolumnistin. Sie stehen für verschiedene feministische Generationen und Kämpfe. Im Podcast treffen sie erstmals persönlich aufeinander und diskutieren über den Politischen Islam und das Gendersternchen.
Die Sozialdemokratie erzielte im 20. Jahrhundert enorme Erfolge. Als treibende Kraft der Sozialpolitik, aber auch in Koalitionen mit der Christdemokratie und den sozialliberalen Kräften. Heute rutscht die deutsche SPD in Wahlen und Umfragen immer weiter ab. Ein Gespräch über Hintergründe und Perspektiven.
Wir haben zu allem eine Meinung, aber kaum noch Argumente - es wird Zeit für eine neue Aufklärungsbewegung! Michael Hampe zeigt, warum auch die Dritte Aufklärung nur eine Bildungsbewegung sein kann. Wir brauchen wieder gemeinsame kulturelle Projekte, aus denen Sinn und nicht nur Reichtum entsteht, um weder Gewalt, Grausamkeit noch Illusionen als Ersatz-Intensitäten in unserer Lebenserfahrung zu verfallen. Es geht Hampe um den Erwerb einer gemeinschaftlichen Kreativität, die uns den Mut und die Mündigkeit verleiht, die Zukunft nicht einfach nur zu beobachten, sondern zu gestalten.
Seit den islamistischen Terroranschlägen vom 11. September 2001 ist weltweit eine Ausweitung und Radikalisierung von Antisemitismus festzustellen – jenseits alter Abgrenzungen zwischen den politischen Spektren. Antisemitismus ist zur globalen Integrationsideologie von Islamisten, Neonazis, Globalisierungsfeinden und Antiimperialisten geworden. Samuel Salzborn analysiert diese Entwicklung, ihre historischen und theoretischen Hintergründe.
Ob Bildung, Gesundheit oder Konsum: Über so ziemlich jeden Aspekt unserer Person und unseres Verhaltens werden inzwischen Daten gesammelt. Schritt für Schritt entsteht so eine Gesellschaft, in der alles und jeder ständig vermessen und bewertet wird. Steffen Mau hat die Techniken dieser neuen Soziometrie untersucht und zeigt ihre Folgen auf.
Der Europäischen Union fehlt zu einer lebendigen Demokratie ein zentraler Baustein: eine europäische Öffentlichkeit. Die Plattform Europa soll diese Lücke schließen, sagt Europa-Experte und Politikberater Johannes Hillje. Pünktlich zu den Europawahlen analysiert er die heutigen Europa-Debatten und entwickelt einen Vorschlag für ein digitales, öffentlich finanziertes und gemeinwohlorientiertes soziales Netzwerk.
Die Tagesspiegel-Redakteure Fabian Löhe, Anna Sauerbrey und Hannes Soltau diskutieren mit Wissenschaftlerinnen, Publizisten und Think Tankern über die großen Strömungen und Ideen hinter dem täglichen Nachrichtenrauschen. Zum Beispiel? Über die Krise der Sozialdemokratie, den Aufstieg des Populismus, das Verhältnis von Ost- und Westdeutschland, Deutschlands Rolle in der neuen Welt(un)ordnung, die Beschleunigung des Alltags, die Frage, ob eine gerechte Gesellschaft "Scoring" erlauben sollte - und ob wir eine neue Aufklärung brauchen.