Hintergrund der Veröffentlichung: Art. 5 Abs. 3 GG: “Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.” Das ist nur eines der Grundrechte des Gesetzestextes, dessen Ursprung in diesem Jahr ihren 70. Geburtstag feiert. Es gibt…
Für die fünfte Folge 5punkt3 #vielfaltdurchlesen nutzte Selma die Gelegenheit auf der Buchmesse in Frankfurt, um mit Leyla Sünnenwold zu klären, was die Gesellschaft vom Genre Sience Fiction lernen kann, wenn es um gelebte Vielfalt und ein friedliches Miteinander geht. Viel Spaß! (c) August, 2019. 5punkt3 - der Literaturpodcast #vielfaltdurchlesen ist eine Veröffentlichung von Gesicht Zeigen! e.V. im Projekt Media Residents und wird gefördert vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz.
Dass Ferda Ataman sowohl Politikwissenschaften als auch Journalismus studiert hat, spiegelt sich in ihrer Karriere wieder; Redenschreiberin des damaligen Ministers Armin Laschet, Mitgründerin der Neuen deutschen Organisationen, Kolumnistin auf Spiegel Online. Mit Selma und Bastian spricht sie im Literaturpodcast 5punkt3 #vielfaltdurchlesen über ihre politische und publizistische Arbeit in einer Gesellschaft, in der sie – Stichwort: von hier – zu Hause ist. Von den persönlichen Vorteilen einer Journalistin mit Migrationshintergrund wie der sprachlichen, kulturellen und persönlichen Nähe zu den entsprechenden Communities (“Wenn es eine Zusatzsatzqualifikation ist, dann sollte man das auch karriere-technisch nutzen.”), über die Gründung der Neuen Deutschen Medienmacher als NGO und der Denkfabrik Neue Deutsche Organisationen als Zusammenschluss von über 100 Projekten und Initiativen bishin zu Veröffentlichungen in großen und kleinen Publikationen, geht es ihr um Aufmerksamkeit für gesellschaftlich relevante Themen. So sorgte einer ihrer Beiträge in einem Magazin der Amadeu Antonio Stiftung 2018 im Zuge der Heimat-Debatte auf Bundesebene für eine Absage des zuständigen Ministers Horst Seehofer beim Integrationsgipfel. Dabei ging es ihr vor allem darum, den Heimatbegriff losgelöst von jeglicher (Bundes-)Politik zu diskutieren. Denn, wenn überhaupt, ist “Deutschland die Heimat von Vielfalt, Menschenrechten und Willkommenskultur.” Diese Positionierung ist ihr wichtig. Denn nur weil Ferda Ataman selbst Teil einer Migrationsgeschichte ist, will sie sich in ihrer journalistischen Arbeit nicht darauf reduzieren lassen: “Ich bin eine Aktivistin für Menschenrechte und Demokratie!”. Das ist auch der Hintergrund ihres Buches, in dem es neben der Heimatdebatte um fundierte und tiefgreifende Analysen des politischen und gesellschaftlichen Alltags in Deutschland geht. Für Deutschlands bunteste Literaturliste auf vielfaltdurchlesen.de hat Ferda Ataman Imran Atayas Werk “Mein Name ist Revolution” (Verbrecher-Verlag) vorgeschlagen, das sowohl Liebesgeschichte ist als auch das migrantische Berlin portraitiert. Ausgerechnet ein Lottogewinn macht eine kommunistische Gastarbeiterfamilie in Kreuzberg zu Millionären. Mit dem Buch brach Ataya humorvoll mit so ziemlich jedem Vorurteil und sorgt so für längst überfällige Perspektiven in einer multikulturellen Land. (c) August, 2019.5punkt3 - der Literaturpodcast #vielfaltdurchlesen ist eine Veröffentlichung von Gesicht Zeigen! e.V. im Projekt Media Residents und wird gefördert vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz.
Von der Lyrik über das Drama zur Prosa; kaum jemand hat den Literaturbetrieb in den vergangenen Jahren so vielfältig und kreativ bespielt wie Sasha Marianna Salzmann, die, wie sie selbst sagt, von Sprache besessen ist. Mit Selma Wels und Bastian Koch spricht sie in der dritten Folge “5punkt3 – der Literaturpodcast” über die Ziele und Möglichkeiten der unterschiedlichen Genres.Sasha Marianna Salzmann wuchs in Moskau auf, bevor sie Mitte der 90er Jahre nach Deutschland kam und in Hildesheim und Berlin unter anderem Literatur sowie szenisches Schreiben studierte. Sie ist eine der Mitbegründer*innen des Magazins freitext und entwickelte Theaterprojekte für Schwerhörige und Gehörlose. In ihrer Kunst schuf sie Begriffe wie Weißbrotmusik, Weltverbesserungsauftrag und Desintegrationsgipfel. Politisches sowie gesellschaftliches Interesse prägt seit 2013 auch ihre Arbeit als Hausautorin vom Gorki Theater in Berlin. Mit “Außer sich” gelang Sasha Marianna Salzmann 2017 ein vielbeachtetes und preisgekröntes Romandebüt. Geschrieben hat sie es in Istanbul mit Blick auf eine, wie sie es formuliert, ziemlich kitschige Postkarte. So spielt auch die Geschichte um die Flüchtlingsfamilie Tschepanov am Bosporus, wo es um das Finden, Verstehen und Verwandeln sprachlicher, politischer und sexueller Identitäten geht. Damit ist Salzmann gleich doppelt in der buntesten Literatur Deutschlands #vielfaltdurchlesen vertreten. Als Empfehlung ihrer Freundin und Kollegin Lena Gorelik und als Kuratorin des Werkes “Die Argonauten” von Maggie Nelson. Auch hier geht es ziemlich dramatisch um eine physische sowie psychische Transformation und den Kampf um die Wahrnehmung durch sich selbst und das jeweilige Umfeld. Im Podcast sprechen wir über diese Werke, um das, was sie auf einer Bühne, in einer Lesung oder im Bücherregal auslösen können und auslösen sollten. Sasha Marianna Salzmann nimmt uns mit auf einen Trip durch die Kulturgeschichte und referenziert William Shakespeare, Bertholt Brecht, James Baldwin, Judith Butler und Humphrey Bogart. Sie ist überzeugt, Kunst ist immer Meinungsmache.(c) August, 2019. 5punkt3 - der Literaturpodcast #vielfaltdurchlesen ist eine Veröffentlichung von Gesicht Zeigen! e.V. im Projekt Media Residents und wird gefördert vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz.
Die erste Folge 5punkt3 – der Literaturpodcast #vielfaltdurchlesen mit Selma Wels und Bastian Koch; ihr Gast: Zeitmagazin-Reporter sowie Buchautor Mohamed Amjahid. Mohamed Amjahid ist in Frankfurt am Main geboren, seine Eltern kamen als Industriearbeiter bzw. Reinigungskraft aus Marokko. Tätigkeiten, die von Deutschen nicht gemacht werden konnten oder wollten. Nach der Rückkehr in ihre Heimat besuchte er dort die Schule. Für sein Studium der Politikwissenschaften kehrte er zurück nach Deutschland und absolvierte 12 unbezahlte Praktika, bevor er anfing als Reporter, unter anderem für das ZEITmagazin, zu arbeiten. Alltagsrassismus erlebte er in den unterschiedlichsten nicht-öffentlichen Räumen, auch und gerade in der Medienbranche, die immer noch geprägt ist von sehr extrovertierten, oft "alten, weißen Männern". Viele seiner besten Freunde seien sogar alte, weiße Männer, wie er nur halb im Scherz betont und oft: "definitiv fine people". Dennoch oder gerade deshalb beschäftigen ihn die Themen Vielfalt, Integration und Alltagsrassismus nicht nur im Rahmen seiner Arbeit. Diskriminierung ist für ihn Machtmissbrauch. Eine Mitschuld tragen fehlende Perspektiven in der öffentlichen Wahrnehmung. Dabei gibt es so viele unveröffentlichte Geschichten auch in Verbindung mit Talent in der Branche, die aufgrund ihrer Minderheitenzugehörigkeit zu selten ihren Markt bzw. ihre Stellung in der Gesellschaft finden. Anders als Mohamed; er ist stolz auf die erarbeiteten Privilegien, die er inzwischen genießt. Seine Erfahrungen und Beobachtungen im Zusammenspiel von Biografien, Vorurteilen und Stereotypen hat er im Buch "Unter Weißen: was es heißt, privilegiert zu sein." festgehalten und mit seinen Lösungsansätzen Selma vom binooki Verlag zur Aktion #vielfaltdurchlesen inspiriert. In der ersten Folge dieses Podcasts erzählt er außerdem, welchen Einfluss RTL Punkt 12 – laut seiner Mutter – auf seine Karriere hatte, wie es in den Medien um den Pressekodex bestellt ist und was notwendig ist, um den Zugang zur Literatur für die Gesellschaft zu erleichtern. (c) August, 2019. 5punkt3 - der Literaturpodcast #vielfaltdurchlesen ist eine Veröffentlichung von Gesicht Zeigen! e.V. im Projekt Media Residents und wird gefördert vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz.
Selma Wels und Bastian Koch sprechen in der 2. Folge “5punkt3 – der Literaturpodcast” mit Autorin, Verlegerin und der digitalen Vorreiterin Christiane Frohmann über Literatur im Wandel, Präraffaelitische Girls als ästhetischer Schutzwall und Ventil sowie soziales und analoges Engagement.Christiane Frohmann wurde 1969 in Bad Homburg geboren und kam unter anderem über ihr Studium der vergleichenden Literaturwissenschaften zu ihrer heutigen Berufung. Einen entscheidenden Anteil an der Ausrichtung ihrer Arbeit hat ihre Forschung zum Holocaust an der Yale University als Stipendiatin sowie ihre Begegnung mit der Autorin und Wissenschaftlerin Ruth Klüger, die ihre Erinnerungen an eine jüdische Kindheit im Nationalsozialismus in der Biografie “weiter leben. Eine Jugend” (erschienen im Wallstein Verlag) verarbeitete. Genau dieses Buch hat Christiane Frohmann für die bunteste Literaturliste #vielfaltdurchlesen vorgeschlagen. Im Podcast 5punkt3 spricht sie unter anderem über die Persönlichkeit und das Vorbild Ruth Klüger und zieht Parallelen aus der Biografie zur heutigen Zeit, was den analogen und digitalen Umgang in Form von Hatespeech und Rassismus betrifft. Sie sagt: “Über Sprache und Geschichten allgemein öffnen sich auch Herzen”. Christiane Frohmann selbst hat die Entwicklungen in der Literatur in den vergangenen zehn Jahren nicht nur erlebt, sondern nachhaltig mitgeprägt. Unter anderem mit ihrem Digital-Only-Verlag eriginals Berlin, als Mitbegründerin der Plattform Orbanism, als Speakerin auf den einschlägigen Konferenzen und nicht zuletzt mit ihrem eigenen Verlag für Literatur und Ästhetik im Wandel sowie zu gesellschaftlich drängenden Fragen, wie dem digitalen Erbe nach dem Tod. Sie selbst sieht sich als Teil einer Übergangsgeneration, die weder Angst vor schnell geschnittenen Musikvideos noch vor mansplainenden Kommentaren auf Twitter hat. Im Gegenteil: mit den Kunstfiguren der “Präraffaelitischen Girls” sorgt sie für kritische Aufklärung und feministische Unterhaltung innerhalb des manchmal gar nicht so sozialen Netzwerkes. Sie ist aktiver Teil der Community auf mojoreads.com und engagiert sich als Ermöglicherin im analogen Format “An einem Tisch” für Geflüchtete und Newcomer.(c) August, 2019. 5punkt3 - der Literaturpodcast #vielfaltdurchlesen ist eine Veröffentlichung von Gesicht Zeigen! e.V. im Projekt Media Residents und wird gefördert vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz.