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Residenzstipendien sind ein etabliertes Modell im Literaturbetrieb. Eine Textreihe beschäftigt sich mit den Problemen dieses Systems. Nina Wolf im Gespräch mit Slata Roschal
Autorin Beatrice Simonsen und Autor Konstantin Vlasich sprechen über ihre Neuerscheingen "Teezeit" und "Erac wird beim Schnapsen verspielt" (beides edition lex liszt 12), Sprache und den Literaturbetrieb.
Rolf Dieter Brinkmann (1940-1975) war das Enfant terrible der deutschen Literatur. Mit seinen Gedichten und dem einzigen Roman fegte er alles hinweg, was als schön und erhaben galt. Schon kurz nach seinem frühen Tod wurde er Kult – und blieb es. Eine erste Biografie geht seinem Leben und Werk nach. · Woher kam Rolf Dieter Brinkmanns Wut auf die Welt? · Was macht(e) ihn zur Kultfigur? · Warum reüssierte er als Autor, obwohl er auf den Literaturbetrieb spuckte? · Welche seiner Texte sollte man unbedingt lesen? · Buch: «Ich gehe in ein anderes Blau. Rolf Dieter Brinkmann – eine Biografie» von Michael Töteberg und Alexandra Vasa. 2025, Rowohlt Verlag, Hamburg Im Podcast zu hören sind: · Michael Töteberg, Autor · Alexandra Vasa, Autorin · Rolf Dieter Brinkmann, Dichter, Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer · Thomas Douglas, Schauspieler und Sprecher Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Autorin: Franziska Hirsbrunner Host: Bernard Senn Produktion: Alice Henkes Technik: Michael Studer
Sie galt als „Grande Dame“ der österreichischen Literatur. Keine bequeme: „Die Klosterschule“ war ihr erster erfolgreicher Roman, beschreibt, wie autoritär es da zu ging. Was bei Barbara Frischmuth Gerechtigkeitsgefühl und Widerspruchsgeist weckte. Ihre Bücher wurden politischer, die Waldheim-Affäre war ein Thema, die Herrschaft der Männer im österreichischen Literaturbetrieb ihrer Zeit. Kurz vor ihrem Tod erschien „Die Schönheit der Tag- und Nachtfalter.“ Natur und Mensch war das Thema der 80jährigen, zurückgekehrt in ihre Heimat Altaussee im steirischen Salzkammergut. Dort starb sie, mit 83 Jahren. Ein Nachruf von Wolfgang Vichtl.
Eine Lesung, kombiniert mit einer Fahrradtour? Warum nicht, findet Kulturkonzepter Tilman Strasser. Denn Menschen mit kreativen Ideen und Event-Konzepten zum Lesen zu bringen, ist seine Leidenschaft und dafür malt er auch gerne mal Innenstädte mit Kreide voll.Bei Vera und Tamara stößt er mit seinen originellen Ideen natürlich auf größte Gegenliebe. Doch da sind auch die ein oder anderen Aspekte im Literaturbetrieb, die die beiden gerne verändert erleben würden.So oder so begeistert Til mit seinen Einfällen und seinem unkonventionellen Blick auf Kulturveranstaltungen.
Die Neue Rechte nutzt Literatur gezielt, um ihre Ideologie in den gesellschaftlichen Diskurs einzuschleusen. Doch wie funktioniert diese Strategie genau? Welche Netzwerke und Akteure stehen dahinter? Der Stuttgarter Literaturwissenschaftler Thorsten Hoffmann erklärt im Interview: „Es geht ihr nicht primär um Wahlerfolge, sondern um eine Verschiebung dessen, was sagbar, denkbar und machbar ist.“ Rechte Verlage, Politiker und Autoren besetzen das kulturelle Feld – mit weitreichenden Folgen für den Literaturbetrieb.
Es ist ein berührender Roman über Sehnsüchte und Bedürfnisse, mit dem Martina Hefter im Herbst den Deutschen Buchpreis gewann. „Hey guten Morgen, wie geht es dir?“ erzählt von einer Frau, die nachts online mit Männern chattet und von Love Scammern umworben wird. Um die Menschen hinter dem Betrug zu entdecken, steigt sie selbst ein in das Geflecht der Lügen im Netz… Doch nach der Preisverleihung an Martina Hefter beherrschte ein anderer die Schlagzeilen: Der unterlegene Finalist Clemens Meyer regte sich so sehr darüber auf, dass sich alle Welt zunächst um die verletzte Männerseele kümmerte. Unterdessen freute sich Martina Hefter fast im Stillen und brachte erstmal eine Tanz-Performance-Version ihres Romans auf die Leipziger Theaterbühne. Jetzt ist sie auf großer Lesereise. Bei FREIHEIT DELUXE mit Jagoda Marinić erklärt Martina Hefter zunächst, warum sie den Begriff „Freiheit“ eigentlich gar nicht mag (zu abstrakt, zu pathetisch), um dann aber von ganz vielen konkreten Momenten zu erzählen, in denen sie sich selbst frei fühlt: ohne Schminke aus dem Haus gehen, das Klischee vom „raubeinigen, einsamen Autor“ nicht erfüllen, beim Ballett hoch springen und Pirouetten drehen… Gemeinsam erkunden Jagoda und Martina den eigenartigen literarischen Reiz der trügerischen Online-Welt. Sie rätseln über rüpelhafte Umgangsformen im Literaturbetrieb. Und sie gehen der Frage nach, ob es nicht auch ganz gute Formen von Einsamkeit gibt. Ein zartes Gespräch mit unerwarteten Perspektiven auf das Thema Freiheit von einer vielseitigen Künstlerin. Hier hört ihr… warum Martina das Wort Freiheit nicht mag (5:25) wie das klassische Ballett durch strenges Training Freiheit ermöglicht (9:30) wer Martina Hefter war - vor dem Deutschen Buchpreis (17:30) wie Love Scamming für Martina zum Romanthema wurde (24:25) vom Sog der Lügen im Netz als komische Form der Literatur (30:38) welches Bild von Einsamkeit uns vermittelt wird und ob es nicht auch gute Formen von Einsamkeit geben kann (39:25) wie Martina die Verleihung des Deutschen Buchpreises erlebt hat (58:30) warum es beim Theater andere Umgangsformen gibt als im Literaturbetrieb (1:09:30) welches Bild vom einsamen Autor durch die Köpfe geistert (1:13:25) FREIHEIT DELUXE mit Jagoda Marinić ist eine Produktion des Hessischen Rundfunks in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des deutschen Buchhandels. Redaktionsteam: Andrea Geißler und Christoph Scheffer Ihr erreicht uns per Mail: freiheitdeluxe@hr.de
Christoph Ransmayrs Roman „Die letzte Welt" wurde 1988 zum Bestseller. Seinerzeit diskutierte man: Ist das die Geburt eines großen Autors? Oder hat Hans Magnus Enzensberger, der Herausgeber der Anderen Bibliothek, seinen Einfluss im Literaturbetrieb geschickt genutzt?
Ahrends, Martin www.deutschlandfunkkultur.de, Politisches Feuilleton
Der österreichische Schriftsteller und Essayist Robert Menasse ist ein glühender Verfechter der Europäischen Union. Wie bewertet er die Wiederwahl Donald Trumps? Welche Folgen hat diese für Europa? Werden die Europäer erkennen, dass sie nur gemeinsam stark sein können oder erleben wir das Auseinanderfallen Europas? Kein Land in Europa hat mehr Einfluss als Deutschland, kein Land profitiert stärker von einem geeinten und starken Europa. Dennoch hat sich in den Köpfen vieler Deutscher das Narrativ verfestigt, Europa sei dysfunktional – Stichwort Bürokratie und Überregulierung, wie etwa die maximal zulässige Krümmung von Gurken. Stattdessen wird gefordert, die Nationalen Grenzen zu sichern, den Wirtschaftsstandort zu stärken und nationale Interessen in den Vordergrund zu stellen. Was hält Robert Menasse von solchen Forderungen? Können und sollen Deutschland und Frankreich stärker als Führungsnationen in Europa agieren? Welche Reformen und pragmatischen Maßnahmen sind nötig, um die von Menasse beschworene „nachnationale Demokratie“ zu verwirklichen? Wie steht er zu einer Erweiterung der EU? Und wie lässt sich Europa in unserer dystopischen Gegenwart so erzählen, dass eine Vision einer gemeinsamen europäischen Zukunft entsteht – eine, die möglichst viele Bürger mit Verständnis und Interesse für die EU erfüllt? Diese und weitere Fragen beantwortet Robert Menasse in dieser Podcast-Folge. Robert Menasse wurde in Wien geboren und wuchs dort auf. Er studierte Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft in Wien, Salzburg und Messina und promovierte mit einer Arbeit über den „Typus des Außenseiters im Literaturbetrieb“. Als Gastdozent lehrte er philosophische und ästhetische Theorien am Institut für Literaturtheorie der Universität São Paulo. In seinen jüngsten Werken steht Europa im Mittelpunkt. Sowohl in den Essays „Der Europäische Landbote. Die Wut der Bürger und der Friede Europas“ und „Die Welt von Morgen. Ein souveränes demokratisches Europa – und seine Feinde“, als auch den letzten beiden Romanen. Sein Roman „Die Hauptstadt“, der in Brüssel spielt, wurde 2017 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Sein aktueller Roman „Die Erweiterung“ erhielt den Preis des Europäischen Buches.
Dinçer Güçyeter hatte die Literatur schon im Rucksack, als er in einer großen Halle an der Drehmaschine stand. Während seiner Ausbildung zum Werkzeugmacher glaubte er an ein anderes Leben und träumte von der Lyrik. Else Lasker-Schüler sei seine Lehrerin gewesen, die ihm sagte: „Auch mit deiner Sprache kannst du Literatur gestalten!“ Seither ist für ihn alles Literatur, was er sieht und hört. Dinçer Güçyeter schreibt und verlegt Gedichte in seinem eigenen Verlag, dem Elif-Verlag. Er hat mit seinem Roman „Unser Deutschlandmärchen“ eine vielstimmige Familiengeschichte geschrieben, die auch eine Hommage an die eigene Mutter und das Leben vieler Gastarbeiterinnen ist. Dafür bekam er 2023 den Preis der Leipziger Buchmesse. Im Maxim Gorki Theater und im Theater Münster wurde der Text auf die Bühne gebracht und neben dem Sohn erhielt vor allem auch seine Mutter, Fatma, begeisterten Applaus. Gerade hat er von Nino Haratischwili das Amt des Stadtschreibers von Bergen-Enkheim übernommen, doch zuerst ist er noch einmal in die Ägais geflogen, um die Nachtigall am Friedhof zu hören und etwas Ruhe zu finden. Für sein Gespräch mit Jagoda hat sich Dinçer Güçyeter eine Kerze angezündet, die er aus Deutschland mitgenommen hatte an die türkische Ägäisküste, denn obwohl er Ruhe sucht vom Trubel, freut er sich auf FREIHEIT DELUXE. Von hier aus erkundet er gemeinsam mit Jagoda Marinić die Prägungen durch die eigene Familiengeschichte: Warum war ihm der Moment so wichtig, als seine Mutter mit ihm auf der Theaterbühne stand? Wann hat er erkannt, dass er seine dichterische Kraft aus den eigenen Wurzeln schöpfen muss? Und was hat für ihn der Abschied vom Gabelstapler bedeutet, den er lange gefahren hat? Zum Schluss macht sich Dinçer auf den Weg in die ägäische Nacht, um seinen Vater auf dem Friedhof zu besuchen. Denn bei den Aleviten heißt es: „Er ist nicht gestorben, er hat sich versteckt.“ Hier hört ihr, welche gesellschaftlichen Veränderungen Dinçer in der Türkei wahrnimmt (6:22) was seine Ausbildung an der Drehbank für sein Schreiben bedeutet (18:36) womit er in seinem Leben einverstanden ist (23:16) wie er inmitten von Gastarbeiterinnen aufwuchs (32:50) welche Ambivalenzen es in seiner Erziehung gab (44:36) wie er durch das Schreiben zu seinen Wurzeln fand (53:02) welche Schwierigkeiten er auch mit Mitgliedschaften und Gruppierungen im Literaturbetrieb hat (1:08:30) FREIHEIT DELUXE mit Jagoda Marinić ist eine Produktion des Hessischen Rundfunks in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des deutschen Buchhandels. Redaktionsteam: Andrea Geißler und Christoph Scheffer. Ihr erreicht uns per Mail: freiheitdeluxe@hr.de Und hier könnt ihr unseren NEWSLETTER abonnieren: https://www.hr2.de/podcasts/freiheit_deluxe/freiheit-deluxe-podcast---der-newsletter-v1,artikel_newsletter_freiheitdeluxe-100.html
Seit 1993 wird der Literaturpreis Open Mike verliehen. Mittlerweilse gilt der Wettbewerb als einer der wichtigsten im Literaturbetrieb - und er ist dem literarischen Nachwuchs vorbehalten. Diesmal wurden die zwölf Finalistinnen und Finalisten aus über 500 Einsendungen ausgewählt. Am vergangenen Samstag haben diese zwölf nun die Bühne im Heimathafen Neukölln übernommen: Jeder hatte 15 Minuten Zeit, um Publikum und Jury von sich zu überzeugen, ehe dann ein Wecker klingelte. Am Sonntag wurde dann drei Preisträger:innen ausgezeichnet. Unserer Reporterin Corinne Orlowski war dabei und weiß mehr.
Die künstliche Intelligenz „Demandsens“ kann Bestseller voraussagen, noch bevor ein Buch überhaupt produziert wird. Was bedeutet das für den Literaturbetrieb? Thomas Montasser, Literaturagent aus München, sagt: „Demandsens kennt nur den literarischen Massengeschmack. Wenn wir nicht aufpassen, gibt es bald nur noch Einheitsbrei und alles, was neu ist, findet nicht mehr statt“.
Was macht einen Roman zum Bestseller und wie gut lässt sich eine Geschichte verkaufen? Diese Fragen soll künftig das KI-Tool treffsicher Demandsens einschätzen können. Ulrike von Stenglin, Geschäftsführerin des Gutkind Verlags, ist da allerdings skeptisch: „Die Frage ist, ob die Beurteilung nur auf Basis eines Textes ausreichen wird.“
Die erstaunliche Entwicklung generativer KI-Modelle in den letzten Jahren hat die Kunstwelt und den Literaturbetrieb unmittelbar beeinflusst. KI-generierte Bilder, Installationen und Texte sind heute fester Bestandteil der kulturellen Landschaft und fordern unsere traditionellen Vorstellungen von Kreativität heraus. Im Rahmen der Montagsrunde zeichnet die Wissenschaftlerin die Geschichte generativer Künstlicher Intelligenz nach und wirft einen Blick auf konkrete Beispiele aus der Kunst und Literatur der Gegenwart. Dabei wird nachvollzogen, wie generative KI, im Besonderen textgenerierende Modelle, künstlerische Produktions- wie Rezeptionsprozesse verändern und Fragen nach Autorschaft, Originalität und Verantwortung neu stellen. Input: Prof. Dr. Stephanie Catani ist Professorin für Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Universität Würzburg und Herausgeberin des Handbuchs „Künstliche Intelligenz und die Künste“ (De Gruyter 2024) Im zweiten Teil sprechen Stefan Wally und Carmen Bayer über das Buch KI, Kunst und Kitsch. Ein philosophischer Aufreger von Dorothea Winter. Im Buch behandelt die Philosophin die Frage, ob KI denn nun Kunst kann oder lediglich Kitsch beherrscht. Shownotes: Unser Buchmagazin: https://www.prozukunft.org/ Handbuch Künstliche Intelligenz und die Künste. Herausgegeben von Stephanie Catani: https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110656978/html KI, Kunst und Kitsch. Ein philosophischer Aufreger von Dorothea Winter: https://www.carl-auer.de/ki-kunst-und-kitsch Mehr Informationen: https://jungk-bibliothek.org/ © Stephanie Catani
Italien ist Gastland an der Frankfurter Buchmesse. Italienische Autorinnen und Autoren warnen indessen vor Einmischungen der Politik ins kulturelle Leben. Kulturkampf in Italien? Felix Münger spricht mit Tatiana Crivelli, Professorin für italienische Literatur an der Universität Zürich. In einem offenen Brief kritisieren italienische Schriftstellerinnen und Schriftsteller, ihre Rechtsregierung unter Giorgia Meloni mische sich «erstickend» in die Kultur und den Literaturbetrieb ein. Zum Eklat kam es, weil der regierungskritische Weltautor Roberto Saviano nicht Teil der offiziellen italienischen Delegation in Frankfurt sein sollte. Tatsächlich hat Giorgia Meloni nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie sich der «linken Hegemonie» im Kulturbetrieb «entgegenstellen» wolle. Was bedeutet die Auseinandersetzung für Italien und seine Literatur? Mehr zum Thema: Nicoletta Cosentino – mit Sugo und Pesto gegen häusliche Gewalt
Etel Adnan war Kosmopolitin, eine intellektuelle Nomadin zwischen den Welten, die sich in Amerika, im Libanon und in Paris zu Hause fühlte. Den größten Teil ihres Lebens hat sie gemalt und geschrieben, besessen davon, ihre Gedanken und Gefühle in Worte und Bilder zu fassen. Doch erst 2012, als sie auf der Documenta in Kassel ihre Malerei präsentierte, erhielt sie internationale Anerkennung. Seitdem wurden ihre Theaterstücke auf zahlreichen europäischen Bühnen inszeniert, der Literaturbetrieb lud sie zu Lesungen ein und zeichnete ihre Werke mehrfach aus. Der Autor Jean Claude Kuner hat Etel Adnan in Paris besucht, kurz vor ihrem neunzigsten Geburtstag und sechs Jahre vor ihrem Tod 2021. Mit Gisela May, Almut Zilcher und Judica Albrecht Musik und Komposition: Frangiz Ali Sade, Gavin Bryars Ton: Susanne Bronder, Peter Avar Regieassistenz: Annika Erichsen Regie: der Autor Redaktion: Gabriela Hermer Produktion: rbb, NDR, Deutschlandfunk Kultur 2014
Wir sprechen über Freundschaft als Figurenkonstellation/Beziehungsform/Thema im Roman, ein bisschen aber auch über die Möglichkeit von Freundschaft im Literaturbetrieb. Alena hat hierzu eine tiefe Einsicht. Zum Thema Schreiben über Freundschaft klopfen wir unsere eigenen Bücher nach gelingenden und misslingenden Freundschaften ab, wir identifizieren Freundschaft als einen Kniff, mit dem man sich und den Figuren und den Leser*innen das Leben, Schreiben und Lesen einfacher machen kann. Außerdem: Warum Schreibweisheiten nichts im Straßenverkehr verloren haben, warum "Meine geniale Freundin" und die Folgebände von Elena Ferrante keine Bücher über Freundschaft sind, was die Klischees über Männer- und Frauenfreundschaft sind und wie man sie brechen müsste. Andere erwähnte Werke: Erin Foster, "Nobody Wants This" (Netflilx); Sándor Márai, "Glut"; Jasmin Riter, "Orcawale"; Muriel Spark, "Ich bin Mrs. Hawkins"; J.R.R. Tolkien, irgendwas mit Hobbits; Markus Werner, "Am Hang".
Plath, Joerg www.deutschlandfunkkultur.de, Lesart
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Lesart - das Literaturmagazin (ganze Sendung) - Deutschlandfunk Kultur
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Maik und Alex haben es heute auf den Literaturbetrieb abgesehen. Ja - so relevant ist das heute! Wusstet ihr, dass man es auch als Moderator zum Botschafter schaffen kann? Ich auch nicht. Naja, vielleicht wird ja noch was aus Alex.
Kath-Akademie Archiv: „Christian Lehnert zu Gast bei Albert von Schirnding“ (Hördauer: 80 Minuten) „Der Gott, den es nicht gibt,in mir ein dunkler Riss,ist meiner Seele nah,so oft ich ihn vermiss.“(Christian Lehnert). Der Dichter und Essayist Christian Lehnert ist evangelischer Pfarrer und darüber hinaus seit 2012 Geschäftsführer des Liturgiewissenschaftlichen Instituts der Universität Leipzig. So fließen poetische Elemente gleichermaßen wie Erfahrungen seelsorgerlicher Praxis und wissenschaftlicher Forschung in seine Werke mit ein, um, wie Lehnert es einmal formuliert, „die Fragilität einer religiösen Existenz, und zwar meiner religiösen Existenz, zu erkunden, in allen Widersprüchen, in allen Offenheiten, in zweifelnden Fragen ...“ In hochpoetischen Bildern zeigt sich ungeschönt das delikate Verhältnis von Religiosität und Dichtung, zuletzt in den vielbeachteten Bänden „Korinthische Brocken“ (2013), „Windzüge“ (2015) und „Der Gott in einer Nuß. Fliegende Blätter von Kult und Gebet“ (2017). Kritiker sehen in ihm einen „unzeitgemäßen“ Dichter, da er weder im Literaturbetrieb noch in der Kirche einen selbstverständlichen Platz findet. Für die hohe Qualität seiner Lyrik ist Christian Lehnert vielfach ausgezeichnet worden, so noch als Student 1995 mit dem „Leonce und Lena“-Preis der Stadt Darmstadt und zuletzt mit dem Hölty-Preis für Lyrik der Stadt Hannover sowie dem Eichendorff-Literaturpreis. Auf das einleitende Referat von Albert von Schirnding folgt direkt im Anschluss die Lesung von Christian Lehnert. Wenn Ihnen dieser Beitrag gefallen hat, dann mögen Sie vielleicht auch diesen. Hörbahn on Stage - live in Schwabing Literatur und Ihre Autor*innen im Gespräch - besuchen Sie uns! Katholische Akademie in BayernKardinal Wendel HausMandlstraße 23, 80802 München Realisation Uwe Kullnick
Ein Gespräch über den Buchmarkt, die Progressive Phantastik und den ganzen Rest.
Goethe war ein Frauenheld. Bei einigen seiner Zeitgenossinnen hat er jedenfalls keinen guten Stand, findet der Freiburger Autor Ulrich Land. In seinem neuen Roman schickt er daher sieben Frauen auf einen verwegenen Rachefeldzug. Sie erfinden sich ihren eigenen Goethe, auch um einem männerdominierten Literaturbetrieb ein Schnippchen zu schlagen. Mit großer Fabulierlaune erzählt Ulrich Land eine flirrende Komödie, in der reale und fiktive Figuren nicht nur munter miteinander streiten.
Endlich ein Buchvertrag, endlich die ersehnte Stelle im Verlag, endlich ein Fuß in der Tür des Literaturbetriebs. Aber halt! In welche Richtung schwingt diese Tür eigentlich? Florian und Emily gehen der Beobachtung nach, dass sich die Fälle derer zu häufen scheinen, die nach vielen Jahren beschließen, die Branche zu verlassen. Was hat sich verändert? Liegt es an einem Generationenwandel und damit einhergehenden veränderten Ansprüchen an Arbeit, am Bedeutungsverlust des Buches – oder handelt es sich womöglich gar nicht um ein neues Phänomen? &Töchter: https://www.boersenblatt.net/news/toechter-verkuendet-verlagsende-337533 Edition Nautilus: https://www.boersenblatt.net/news/verlage-news/edition-nautilus-ruft-zur-unterstuetzung-auf-339263 Teresa Bücker: Alle_Zeit. Eine Frage von Macht und Freiheit. Ullstein 2022. Carolin Amlinger: Schreiben. Eine Soziologie literarischer Arbeit. Suhrkamp 2021. Note: Florian erwähnt Wolfgang Stauch, der 1992 »Eine schlechte Geschichte« veröffentlichte. Wolfgang Stauch ist seither nicht Redakteur, sondern vor allem erfolgreicher Drehbuchautor etwa vieler TATORT-Folgen.
Der Verlag war das Flaggschiff im Literaturbetrieb der DDR. Gleich nach dem Zweiten Weltkrieg erblickte er unter schwierigen Bedingungen das Licht der Welt.
LRS steht für Lese- und Rechtschreibstörung. Davon sind in Deutschland 2 bis 4 % der Schulkinder betroffen. Die Folgen für die Einzelnen sind enorm, die gesellschaftliche Akzeptanz ist nach wie vor gering. Auch für die Schülerin Luna Astronaut (Name geändert) ist Lesen ein Kampf. Sie hat Legasthenie - sie sagt: „Ich liebe die Literatur von ganzem Herzen.“ Wie Luna Astronaut die Poesie der Geschichten, die Schönheit der Sprache, die Türen in andere Welten für sich entdeckt und geöffnet hat, und welche Veränderung in der Bildungspolitik, in der Gesellschaft und im Literaturbetrieb nötig wären, erzählt und benennt sie in der 88. „freigeistern!“-Folge „LRSgeistern“: eine LRS-Erklärung aus eigener Erfahrung, eine Liebeserklärung an die Literatur!
(00:00:46) Bern soll ein chinesisches Kulturzentrum bekommen. Betreiben will es ein Verein, den die chinesische Botschaft gegründet hat. Welches Ziel steckt hinter den Konfuzius-Zentren, die China an diversen Orten in Europa betreibt? Weitere Themen: (00:05:20) Für viele im Literaturbetrieb war es eine Überraschung: Der Südtiroler Schriftsteller Oswald Egger wird mit dem diesjährigen Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. (00:10:14) Zu Besuch im ältesten Eichenhain der Schweiz: Im Rahmen unserer Sommerserie «Die kulturelle Landpartie» besuchen wir einen einzigartigen Wald bei Bubendorf im Baselbiet. (00:14:59) Wie kann man Streetart konservieren? Dieser Frage gehen venezianische Wissenschaftlerinnen nach.
Kath-Akademie Archiv: „Peter Hamm zu Gast bei Albert von Schirnding“ (Hördauer: 70 Minuten) Er war, 1937 in München geboren, ein Kind der Nachkriegszeit mit typischem Schicksal: keine leichte Kindheit; früher Tod der Mutter; zunächst im Heim, dann bei den Großeltern in Weingarten bei Ravensburg; er verließ die Schule, arbeitet in der Landwirtschaft, bricht seine Lehre als Buchhändler ab. Gedichte des Siebzehnjährigen erschienen in der Zeitschrift „Akzente“, aber erst 1981 und 1985 kamen die beiden größeren Lyrikbände „Der Balken“ und „Die verschwindende Welt“ heraus. Inzwischen hatte sich Peter Hamm als Herausgeber mehrerer Anthologien mit schwedischer, tschechischer und deutschsprachiger Lyrik, als Kritiker, Essayist, langjähriger Kulturredakteur beim Bayerischen Rundfunk und Autor von Fernsehfilmen über Heinrich Böll, Ingeborg Bachmann, Hanns Eisler, Hans Werner Henze, Alfred Brendel, Robert Walser und Fernando Pessoa einen Namen gemacht. Seine Aufsätze zur Literatur, darunter „Lobreden und Liebeserklärungen“, erschienen in mehreren Bänden im Hanser Verlag, zuletzt die Sammlung „Pessoas Traum“ (2012). „Einer, der selbst daheim ist, wo die Literatur herkommt: im Unsicherheitsland, da, wo gar nichts gewiss ist, am wenigsten man selbst“, sagte Martin Walser über Peter Hamm. Als engagierter Vermittler widmete er sich auch Autoren, die nicht im Literaturbetrieb aufgehen: Robert Walser, Fernando Pessoa, Reinhold Schneider, Georg von der Vring, Hermann Lenz. Peter Hamm war Vizepräsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Mitglied des PEN und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Er starb am 22.7.2019 in Tutzing. Wenn Ihnen dieser Beitrag gefallen hat, dann mögen Sie vielleicht auch diesen. Hörbahn on Stage - live in Schwabing Literatur und Ihre Autor*innen im Gespräch - besuchen Sie uns! Katholische Akademie in BayernKardinal Wendel HausMandlstraße 23, 80802 München Realisation Uwe Kullnick
Was darf heutzutage noch gesagt oder geschrieben werden? Und was nicht? Darüber wird an Stammtischen wie Unis gleichermaßen heftig gestritten. Wie geht zum Beispiel geschlechtergerechte Sprache? Mit Gendersternchen und Sprechpause? Oder reicht das generische Maskulin? Darf man das N-Wort oder andere missliebige Wörter noch benutzen? Oder müssen Bücher - auch alte - davon bereinigt werden? Die Altphilologin Melanie Möller von der FU Berlin ärgert der Anspruch auf politische Korrektheit der Literatur so sehr, dass sie sich nun mit ihrem Buch "Der entmündigte Leser. Für die Freiheit der Literatur" einsetzt. "Ein Gespenst geht um im Literaturbetrieb," konstatiert sie. Es trage viele, meist englische Namen: "Dazu gehören 'Cancel culture', 'wokeness', 'political correctness' oder 'sensitivity reading'. Früher einmal hörte es auf den schlichten Namen Zensur." Im Gespräch mit Jürgen Deppe betont Melanie Möller, dass Leserinnen und Leser auch derbe Darstellungen ohne sogenannte "Triggerwarnungen" aushalten und Literatur einfach ästhetisch genießen würden.
Schikowski, Michael www.deutschlandfunkkultur.de, Politisches Feuilleton
Die Autorin Madame Nielsen betreibt in ihrem nun auch auf Deutsch erschienen Buch "Mein Leben unter den Großen" ein Spiel mit der eigenen Identität. Es sind Begegnungen mit den großen Dichtern und Dichterinnen Dänemarks in zwölf Geschichten. Nielsen, Madame www.deutschlandfunkkultur.de, Lesart
Die Autorin Madame Nielsen betreibt in ihrem nun auch auf Deutsch erschienen Buch "Mein Leben unter den Großen" ein Spiel mit der eigenen Identität. Es sind Begegnungen mit den großen Dichtern und Dichterinnen Dänemarks in zwölf Geschichten. Nielsen, Madame www.deutschlandfunkkultur.de, Lesart
Ein Simplicius, der genau beobachtend durch den dänischen Literaturbetrieb stolpert und den großen Dichtern und Dichterinnen des Landes begegnet – so lässt die nichtbinäre Kunstfigur Madame Nielsen ihr jüngeres Alter ego auftreten. Abgründe des Tragikomischen tun sich auf. Wie in ihren Romanen treibt Madame Nielsen auch in diesen zwölf Geschichten das Spiel mit der eigenen Identität. Eine Rezension von Julia Schröder
Eine neue Studie erforscht, wie Live-Musik das Emotionszentrum im Gehirn beeinflusst. Die Erkenntnisse lassen aufhorchen. Und: Von der Attraktivität des Bösen erzählt die deutsch-ukrainische Autorin Lana Lux in ihrem neuen Roman «Geordnete Verhältnisse». Eine Studie der Universität Zürich kommt zum Schluss: Live-Konzerte berühren Menschen stärker als Musik ab Tonträger. Das hat damit zu tun, wie live gespielte Musik das Emotionszentrum im Gehirn beeinflusst. Sie verbindet Musiker:innen und Publikum, das liess sich nun wissenschaftlich nachweisen. Was das heisst und wo die Gründe liegen, ist Thema für Künste im Gespräch. Ausserdem: Lana Lux hat sich im deutschsprachigen Literaturbetrieb als Autorin mit einem Händchen für Schwieriges etabliert. In ihrem neuesten Buch erzählt sie von einer Beziehung, die im Tod endet. Weitere Themen: - Live-Musik lässt Emotionen sprudeln - Lana Lux, Meisterin der düsteren Themen
„Im Westen wird eloquenter geschwiegen“. Vor einem Jahr war Anne Rabe nur Insidern bekannt, heute ist sie eine der wichtigsten Stimmen des Ostens und kämpft als Wanderpredigerin gegen das Schweigen: Anne Rabe. Mit ihrem Buch „Die Möglichkeit von Glück“ rührt sie an unangenehme Erinnerungen und Schuldfragen, Traumata und alte wie neue Nazis. Im Mutmachpodcast von Funke berichtet Anne Rabe, was ihr auf ihren Lesungen widerfährt, warum sie manchen Landsleuten als Agentin des Westens gilt und weshalb ausgerechnet Thüringen ein Labor von ganz Deutschland ist. Plus: Warum die Lesungen von Anne Rabe vielen Leuten als happy place dienen. Folge 744.
Unsere Zusatzinhalte könnt ihr bei Steady und Patreon hören. Vielen Dank! Patreon: https://www.patreon.com/oleundwolfgang Steady: https://steadyhq.com/de/oleundwolfgang/about Bret Easton Ellis war in den 1980er-Jahren das enfant terrible im US-amerikanischen Literaturbetrieb – und noch immer provozieren seine Werke. Sie provozieren aber keineswegs nur Ablehnung, sondern auch ein radikales Denken. Mit „Unter Null“ gelang Ellis ein vielbeachtetes Debüt, zum großen Skandal avancierte 1991 sein Roman „American Psycho“ noch vor dem Erscheinen, da Ellis‘ Verleger sich trotz eines bereits gezahlten hohen Vorschusses weigerte, das Buch zu veröffentlichen. Zeitungen wie „The New York Time“ warnten vor dem Wall-Street-Thriller, und in Deutschland war er jahrelang indiziert. „American Psycho“ handelt von dem jungen Börsenspekulanten Patrick Bateman, der an der Wall Street ein Vermögen macht, auch wenn wir an keiner Stelle erfahren, wie genau seine Arbeit aussieht. Stattdessen schildert Ellis die Begegnungen mit Kollegen und die abscheulichen Gewalttaten, die Bateman in seiner Freizeit begeht. Batemans Identität ist maskenhaft, seine Persönlichkeit hat kein Inneres, sondern setzt sich aus Marken von Luxusprodukten zusammen, die er konsumiert. In der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“-Literatur diskutieren Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt über diesen immer noch aktuellen Skandalroman und über die Verfilmung. Literatur: Bret Easton Ellis: American Psycho, Kiepenheuer & Witsch. Ihr könnt uns unterstützen - herzlichen Dank! Paypal: https://www.paypal.me/oleundwolfgang Konto: Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen Betreff: Wohlstand fuer Alle IBAN: DE67 5745 0120 0130 7996 12 BIC: MALADE51NWD Social Media: Instagram: Unser gemeinsamer Kanal: https://www.instagram.com/oleundwolfgang/ Ole: https://www.instagram.com/ole.nymoen/ Wolfgang: https://www.instagram.com/wolfgangmschmitt/ TikTok: https://www.tiktok.com/@oleundwolfgang Twitter: Unser gemeinsamer Kanal: https://twitter.com/OleUndWolfgang Ole: twitter.com/nymoen_ole Wolfgang: twitter.com/SchmittJunior Die gesamte WfA-Literaturliste: https://wohlstand-fuer-alle.netlify.app
Auf einem Literaturfestival wird unser Kolumnist in ein Gespräch über ein Buch verwickelt. Er versteht nicht viel – und denkt über den Zerfall der Gesellschaft nach.
Mit Büchern wird weltweit immer noch sehr viel Geld verdient, in 2023 waren es circa 130 Milliarden Dollar. Die Tendenz ist steigend, jedoch liegt das vor allem daran, dass die Preise steigen und die Käufer bereit sind, diese zu zahlen. Aber keineswegs ist das Buch für die Menschen so wichtig wie noch vor einem Jahrzehnt: Allein in Deutschland sind mehr als 10 Millionen Leser verloren gegangen. Das hat nichts mit Kulturpessimismus zu tun, das sind die Fakten. Da kommt die frohe Botschaft, dass via TikTok das Buch erneute Popularität gewinnt. BookTok ist inzwischen so einflussreich, dass beinahe jede Buchhandlung eine eigene BookTok-Ecke eingerichtet hat – die Autoren dieser Werke sind dem klassischen Literaturbetrieb weitgehend unbekannt. Nicht die renommierten Namen trenden auf der Plattform, sondern Produzenten von Fanfiction und erotischen Romanen erzielen teils Millionenauflagen. Was hätte dazu wohl die Frankfurter Schule gesagt? Darüber diskutieren Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt in der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“! Veranstaltungshinweis: Wir sind am 5.4. mit Jean-Philippe Kindler in Mannheim: https://www.capitol-mannheim.de/veranstaltung/kindler-stoesst-an-mit-wolfgang-m.-schmitt-und-ole-nymoen Literatur: Max Horkheimer, Theodor W. Adorno: Dialektik der Aufklärung. Fischer. Analyse zum Einfluss von BookTok: https://www.publishersweekly.com/pw/by-topic/industry-news/bookselling/article/93014-booktok-helped-book-sales-soar-how-long-will-that-last.html Studie zum deutschen Buchmarkt: https://www.boersenblatt.net/news/boersenverein/die-offiziellen-zahlen-fuer-den-buchmarkt-2022-sind-da-291937 Die “FAZ” zum Leserschwund: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/schneller-schlau/wie-tiktok-dem-schrumpfenden-buchhandel-hilft-19241767.html Die “NZZ” über Frauen im Literaturbetrieb: https://www.nzz.ch/feuilleton/frauen-im-literaturbetrieb-ld.1814558 “The Atlantic” über den Mainstream auf TikTok https://www.theatlantic.com/technology/archive/2024/03/tiktok-universal-music-group-dispute/677616/ Statistiken zum globalen Buchmarkt: https://wordsrated.com/book-sales-statistics/ Eine Analyse des globalen Buchmarkts: https://www.grandviewresearch.com/industry-analysis/books-market Die JIM-Studie zum Medienkonsum von Jugendlichen: https://www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/JIM/2022/JIM_2023_web_final.pdf
Die Berliner Schriftstellerin Ronya Othmann wurde während ihrer Reise zum Literaturfestival in Karachi Ziel einer viralen Hetzkampagne. Kritisiert für ihre Kommentare über den Hamas – Terror und Berliner Feierlichkeiten, wurde sie von 200 pakistanischen Literaten und Künstlern als Zionistin und Islamophobin bezeichnet, was zur Streichung ihrer Auftritte führte. Diese Vorfälle verdeutlichen die Gefahren, die solche Labels in muslimischen Ländern bergen, und zeigen, wie soziale Medien genutzt werden, um international gegen Personen zu hetzen, unabhängig von ihrem literarischen Werk. Die überraschte Festivalleitung und die Solidaritätsbekundungen anderer Autoren wie Hasnaim Kazim heben die angespannten Verhältnisse im Literaturbetrieb hervor und unterstreichen die realen Risiken für Schriftsteller, die sich kritisch äußern.
Etliche Autorinnen waren bei den Schriftstellertreffen der Gruppe 47 dabei. Bis auf Ingeborg Bachmann und Ilse Aichinger sind sie vergessen. Nicole Seifert schildert in „Einige Herren sagten etwas dazu“ den Sexismus im damaligen Literaturbetrieb. Von Meike Feßmannwww.deutschlandfunk.de, Büchermarkt
T. C. Boyle ist einer der erfolgreichsten und bekanntesten Schriftsteller unserer Zeit. Mit Romanen wie “Wassermusik”, “Drop City” oder “Ein Freund der Erde” ist er seit über 40 Jahren eine der verlässlichsten Größen im internationalen Literaturbetrieb und hat besonders in Deutschland eine große Fangemeinde. Unser Gespräch fand im Frühsommer statt, und zwar remote über Internetleitung: T. C. Boyle in Montecito, Kalifornien, ich in Berlin. Ich wollte das Gespräch eigentlich komplett auf englisch veröffentlichen, aber dann hätte man vor allem von seinen Antworten wenig verstanden. Deshalb hört ihr es hier nun mit einer deutschen Übersetzung, aber auch vom Original ist noch genug zu hören, so dass Ihr einen Eindruck von seiner Stimme bekommt. Die deutsche Übersetzung spricht mein Kollege Christian Conradi. Viel Spaß! Das ist vorerst die letzte Folge von Das Lesen der Anderen. Allen, die den Podcast gehört, geteilt und unterstützt haben, herzlichen Dank!
Laura de Weck, Raoul Schrott, Thomas Strässle und – als Gast – die BookTokerin Valentina Vapaux diskutieren über «Die Verwandlung» von Franz Kafka, «Wir, wir, wir » von Dizz Tate, «Die fernen Orte des Versagens» von Frank Witzel sowie «Für Seka» von Mina Hava. 2024 jährt sich Franz Kafkas Tod zum 100. Mal. Neuauflagen seines Werks stehen bevor, zudem eine TV-Serie aus der Feder von Daniel Kehlmann, mit dem Schweizer Schauspieler Joel Basman in der Hauptrolle. Kafka ist mehr als ein Klassiker. Seine Texte evozieren fundamentale menschliche Erfahrungen und sind dabei höchst aktuell geblieben. Das gilt insbesondere für eine seiner bekanntesten Erzählung «Die Verwandlung». Eine mysteriöse Atmosphäre voller unterschwelliger Bedrohung erzeugt die junge Autorin Dizz Tate in ihrem Debütroman «Wir, wir, wir». Viel ist über die junge Autorin nicht bekannt. Sie bleibt fast so geheimnisvoll wie die 13-jährigen Figuren in ihrer Geschichte. Diese kreist um das Verschwinden eines Mädchens, der Tochter eines Predigers in einem kleinen Ort in Florida. Vom heutigen Literaturbetrieb und vom Prozess des Schreibens handelt die erste und gewichtigste Geschichte im neuen Erzählband des deutschen Schriftstellers Frank Witzel. Witzel hatte 2015 den Deutschen Buchpreis gewonnen. «Die fernen Orte des Versagens» heisst sein aktuelles Werk, das ganz unterschiedliche Erzählungen durch ein unsichtbares Band verbindet. «Für Seka» ist das Debüt der jungen Schweizer Autorin Mina Hava. Das Buch ist eine autobiografisch grundierte Recherche, vielstimmig und poetisch. Seka, deren Eltern als jugoslawische «Gastarbeiter» in die Schweiz kamen, versucht darin ihre Familiengeschichte zu verstehen. Zugleich betrachtet sie ihre eigene Geschichte in einem globalgeschichtlichen Zusammenhang. Die Bücher der Sendung sind: – Franz Kafka: «Das Urteil. Die Verwandlung.» (Fischer); – Dizz Tate: «Wir, wir, wir» (Ecco); – Frank Witzel: «Die fernen Orte des Versagens» (Matthes&Seitz); – Mina Hava: «Für Seka» (Suhrkamp). Gast der Sendung ist die BookTokerin und Autorin Valentina Vapaux.
Geboren 1981 in Sarajevo - das ist mehr als nur eine Zeile in Tijan Silas Biografie. Sie deutet an, was er in seinem jüngsten Roman „Radio Sarajevo“ (Hanser Verlag) berührend beschreibt: Sein Aufwachsen im belagerten Sarajevo: „Das war meine Kindheit, das war mein Krieg.“ 1994 kam er mit seinen Eltern nach Deutschland, in Landau in der Pfalz machte er Abitur und war Gitarrist einer Punkband. In Heidelberg studierte er Germanistik und Anglistik. Seit seinem Debütroman „Tierchen unlimited“ ist Tijan Sila deutscher Schriftsteller - wobei ihm „Schriftsteller“ wichtiger ist als „deutsch“. Für ihn ist Sprache vor allem ein Werkzeug. Und Schreiben kann man auch im ICE oder mit Baby auf dem Arm, dafür braucht es keine Abgeschiedenheit. Er sucht seinen Weg und seine Art Autor zu sein in einem Literaturbetrieb, über den er auch einiges Komisches zu erzählen hat. Bei FREIHEIT DELUXE erzählt Tijan Sila, wie er als junger Mann noch lange die Wut aus dem Krieg in sich trug, Kampfsport machte und etwas Reptilhaftes hatte. Groll haben ist „wie Stacheldraht kauen“, sagt er und beschreibt, wie es ihm mit der Zeit gelang, den Groll loszulassen. Gemeinsam versuchen Jagoda Marinić und Tijan Sila zu ergründen, wie man über Krieg schreiben kann, ohne Gewalt zu verherrlichen. Sie reflektieren, welche Auswirkungen Gewalt in der Erziehung auf Generationen von Menschen hatte, wie diese Weitergabe unterbrochen werden kann und weshalb Tijan Sila das mit deutschen Alt-68ern verbindet. Für ihn ist dieses Thema sehr persönlich, denn als Vater einer kleinen Tochter hat er täglich vor Augen, was er ihr mitgeben möchte und wovor er sie und alle Kinder der Welt gern bewahren würde: die Erfahrung des Krieges und der Gewalt. Dabei versuchen Tijan Sila und Jagoda Marinić Ambivalenzen zuzulassen und „sich von der Eindeutigkeit wegzubewegen, um zum Kern einer wirklich menschlichen Erfahrung vorzudringen“. Hier hört ihr warum Tijan Sila als junger Mann etwas Reptilhaftes hatte (6:01) wie es ist, „gegen den Krieg“ zu schreiben (15:03) weshalb Sprache für ihn hauptsächlich „ein Werkzeug“ ist (29:25) welchen Einfluss die 68er auf eine gewaltfreie Erziehung in Deutschland hatten und was ihn mit dieser Generation verbindet (43:12) weshalb er sich in manchen Identitätsdiskursen der letzten Jahrzehnte nicht wiederfindet (52:50) wieso er sich andere Dinge im Leben wünscht als Macht (1:07:33) was für ihn den Prozess des Schreibens als kreativen Prozess ausmacht (1:19:24) wie er das erste Mal im Krieg gemerkt hat, dass er als Kind auch Zielscheibe ist (1:26:12) was ihm half, den Groll nach dem Krieg loszulassen (1:36:26) warum es ihm wichtig ist, angesichts eines komplexen Konflikts Ambivalenzen zuzulassen (1:48:02) FREIHEIT DELUXE mit Jagoda Marinic ist eine Produktion des Hessischen Rundfunks in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des deutschen Buchhandels.
Schreibende Frauen sind im Literaturbetrieb immer noch unterrepräsentiert: Autorinnen werden weniger rezensiert als ihre männlichen Kollegen und sie werden in Literaturgeschichten weniger berücksichtigt. Die Literaturwissenschaftlerin Nicole Seifert und die Buchhändlerin und Literaturvermittlerin Magda Birkmann haben sich vorgenommen, das Missverhältnis etwas zu Gunsten der Frauen zu drehen. Im Rowohlt Verlag haben sie gerade die ambitionierte Reihe „rororo Entdeckungen“ gestartet. Dort erscheinen Romane bemerkenswerter, aber vergessener Autorinnen aus dem zwanzigsten Jahrhundert. Anja Höfer im Gespräch mit Magda Birkmann.
Ein offener Brief durchbricht die dröhnende Stille im Literaturbetrieb. Jüdinnen und Juden haben das Sicherheitsgefühl in Deutschland verloren. Und eine junge Liberale will sich wohl unbeliebt machen. Das ist die Lage am Samstagmorgen. Hier die Artikel zum Nachlesen: Antisemitismus in Berlin: »Zum ersten Mal verstehe ich, was es bedeutet, Jüdin zu sein« Starkünstlerin Hito Steyerl über Antisemitismus in der Kulturszene: »Einige halten die Hamas für eine Befreiungsbewegung« FDP-Bildungspolitikerin Ria Schröder im Interview: »Warum gehen manche Leute nicht neben dem Studium arbeiten?« +++ Alle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier: https://linktr.ee/spiegellage +++ Die SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Webseite verantwortlich.Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
"Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar", schrieb Ingeborg Bachmann und war damit in ihren Urteilen schonungslos, anderen und sich selbst gegenüber. Mit ihren brillanten Gedichten, Erzählungen, Hörspielen hat sie die Literatur nach 1945 geprägt, sich als Schriftstellerin in dem damals noch maßgeblich von Männern dominierten Literaturbetrieb der Nachkriegszeit behauptet. Die Regisseurin Margarethe von Trotta erzählt von Ingeborg Bachmanns Leben, ihrer Literatur, ihren Lieben. "Ingeborg Bachmann - Reise in die Wüste" heißt von Trottas Film, der im Februar 2023 im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin mit Vicky Knieps und Ronald Zehrfeld in den Hauptrollen uraufgeführt wurde. Bevor er jetzt in die Kinos kommt, ist Margarethe von Trotta zu Gast in NDR Kultur à la carte.
Kinder sollen lesen und Erwachsene tolle Bücher für sie schreiben. Allerdings am besten für nicht so viel Geld und auch nicht für besonders viel Ansehen im Literaturbetrieb – oder ist das nur ein Klischee?Watty, Christine; Glanz, Berit; Lutz, Ferdinand; Mühle, JörgDirekter Link zur Audiodatei
Lyrik und Kurzprosa sind ja schön und gut, aber haben Sie mal daran gedacht, ein richtiges Buch zu schreiben? Eine oft gestellte Frage, doch "richtiges Buch" heißt für die meisten: ein Roman. Eine Fehlentwicklung, findet unser Autor.Ein Einwurf von Alexander Estiswww.deutschlandfunkkultur.de, Politisches FeuilletonDirekter Link zur Audiodatei