„Hinter den Dingen“ ist der vom Sonderforschungsbereich 980 "Episteme in Bewegung" herausgegebene Wissenschaftspodcast, der Museumsobjekte zum Ausgangspunkt akustischer Reisen in die Wissensgeschichte der Vormoderne macht. In jeder Folge werden die Geschichten, die einem speziellen Objekt anhaften, von den Wissenschaftler/innen des SFB 980 erzählt: So führen uns beispielsweise in den ersten Folgen eine Teekanne aus Goldrubinglas zur frühneuzeitlichen Pfaueninsel, an den Hof des Brandenburgischen Kurfürsten im 17. Jahrhundert und in das Labor des Alchemikers Johann Kunckel, oder ein aus dem Neuen Museum in Berlin verschwundenes Pyramidenfragment zum Totenkult im alten Ägypten, zur Entstehung der Ägyptischen Sammlung in Berlin und schlussendlich zur Arbeit eines Ägyptologen unserer Zeit. Unter Einsatz verschiedener narrativer Strategien, die sich zwischen Feature, Wissenschaftsporträt und Hörspiel bewegen, lässt die Podcastreihe auf spielerische und unterhaltsame Weise komplexe Zusammenhänge für ein breiteres, nichtakademisches Publikum plastisch werden und ermöglicht so einen Einblick in die wissenschaftliche Arbeit des SFB 980. Dabei gleicht keine der erzählten Geschichten der anderen. Jede Episode nimmt die narrativen Fäden anders auf und passt ihre Erzählweise sowohl dem jeweiligen Objekt als auch dem disziplinären Zugriff der Wissenschaftler/innen an, deren Forschung wir im Podcast kennenlernen dürfen.
An mehreren Stellen zählt Hesiod in seinem Gedicht die Kinder eines Götterpaares in langen Listen auf. Lange Listen – das klingt vielleicht langweilig; im Altgriechischen aber sind sie ein Höhepunkt der Dichtkunst, weil hier die Namen so in Reime und ins Versmaß gebracht werden, dass man ihnen mit großem Genuss lauschen kann. Wir haben Daniela Summa, eine Expertin auf dem Gebiet der Rekonstruktion des Altgriechischen, gewinnen können, für uns die Verse 240–264 der "Theogonie" auf Altgriechisch einzulesen, in denen die 50 Töchter des Nereus aufgezählt werden.
Eine antike Vase aus dem Alten Museum in Berlin zeigt wie Athene dem Kopf des Zeus entsteigt. Wie diese Geburt mit dem Anfang der Welt und dem Aufstieg des Zeus zum Göttervater zusammenhängt, erfahren Sie in dieser Podcast-Folge mit Christian Vogel, Gyburg Uhlmann und Nina Zimmermann Elseify.
In unserer neuen Episode „Die Kopfgeburt der Athene, oder: Wie die griechische Götterwelt entstand“, die in Kürze erscheint, beschäftigen wir uns ausführlich mit der Theogonie, die Hesiod um 700 v. Chr. geschrieben hat. Was wir über den antiken Autor wissen, und warum wir diese Informationen mit Vorsicht genießen sollten, das erzählt Christan Vogel bereits vorab.
Wer war Julius Caesar? Wie sah er aus? Und woher stammen unsere Vorstellungen von ihm? Antworten liefern eine grüne Büste im Alten Museum in Berlin, über Jahrhunderte wandernde Anekdoten seiner Taten, Gesten und Aussprüche – und natürlich unsere neue Podcast-Folge.
Für die Folge „Das Marienevangelium“ hat Jacquline Wormstädt den gesamten überlieferten Text des Evangeliums nach Maria aus dem Codex Berolinensis Gnosticus P. 8502 neu übersetzt. Die so entstandene deutschsprachige Fassung haben wir als Hörspiel inszeniert. Damit haben Sie die Möglichkeit, das ganze Evangelium nach Maria anzuhören.
„Sicherlich kennt der Retter sie ganz genau, deshalb liebte er sie mehr als uns“, heißt es über Maria Magdalena in dem nach ihr benannten Marienevangelium, das in der Papyrussammlung der Staatlichen Museen zu Berlin aufbewahrt wird. Verfügte Maria als Gefährtin Jesu über exklusives Wissen? In dieser Folge erfahren Sie einiges über antike christliche Unterhaltungsliteratur.
Wir haben für diese Folge einen sogenannten Passamezzo antico eingespielt. Dieser Schreittanz, der bereits zu Leonardos Zeiten besonders beliebt war, besteht aus einem Basso ostinato - also einer Basslinie mit dazugehöriger Harmoniefolge. Die Melodie wird über diesem Harmonieschema dazu improvisiert. Hören Sie unseren Passamezzo hier in voller Länge.
„Spera“ schrieb Leonardo da Vinci auf eine Bücherliste. Für welches Buch steht diese Notiz? Warum versuchen Wissenschaftler*innen weltweit, die verlorene Bibliothek Leonardos zu rekonstruieren? Und was erzählt uns die Bibliothek Neues über den berühmten Künstler, Wissenschaftler und Intellektuellen?
Jan Fusek im Gespräch mit Stefan Laube über Greifenklauen, Domschätze und Wunderkammern, über mittelalterliche und frühneuzeitliche Ausstellungspraxen.
Die Episode mit dem Greifenflug aus Herzog Ernst als neuhochdeutsche Prosaübersetzung, vorgetragen von Katharina Kwaschik
Die Episode mit dem Greifenflug aus Herzog Ernst (Fassung B, um 1200, in mittelhochdeutscher Sprache), vorgetragen von Falk Quenstedt.
Was weiß der „Otto-Normal-Adelige“ vom Greifen? Wie hängen die kunstvoll gearbeiteten Trinkhörner – auch Greifenklauen genannt – in den Wunderkammern und Domsammlungen mit den literarischen Erzählungen des Mittelalters und der Frühen Neuzeit zusammen? Und wie kommt man eigentlich an die Klaue dieses mythischen Flugwesens?
Wir haben mit Christoph Markschies über die Preisfragen der Jungen Akademie gesprochen. Darüber, wie sich das frühneuzeitliche Preisfragenwesen in die Gegenwart transportieren lässt und über die Zielgruppen und Reichweiten der gestellten Fragen. Außerdem erfahren wir etwas über die Aufstellung und Zukunft der Wissenschaftsakademien im 21. Jahrhundert. Das ursprüngliche Gespräch führte Kristiane Hasselmann.
Das handschriftliche Sitzungsprotokoll der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin vom 1. Juni 1780 prämiert die Frage: „Kann es dem Volke nützlich sein, betrogen zu werden?“ Warum lobten die frühneuzeitlichen Akademien Preisfragen aus? Und was hat es mit dieser speziellen Frage auf sich? Durch die Folge führen die Romanist*innen Isabelle Fellner und Martin Urmann.
In dieser Bonusfolge hören Sie die volle Aufnahme des Chorals "Näher, mein Gott, zu Dir", die in der Episode "Engel auf der Leiter" nur auszugsweise angespielt wurde. Text: Sarah Flower Adams Deutsche Übersetzung: Erhard Friedrich Wunderlich Melodie: Lowell Mason Gesang: Selda Kaya Klavier: Armin Hempel Bass: Tomás Peralta Schlagzeug: Jens Baumann Mix & Master: Matthias Millhoff
In dieser Folge gehen wir der Frage nach, welches Wissen sich in Träumen mitteilt. Ist es überhaupt Wissen? Wie kann es einen Wahrheitsanspruch erheben? Wie unterscheiden mittelalterliche Philosophen göttliche Offenbarungsträume von Träumen, die auf körperlichen Befindlichkeiten beruhen? Die Philosophin Anne Eusterschulte und die Judaistin Hanna Zoe Trauer diskutieren ‚Traumwissen’ anhand des Motivs der Jakobsleiter, jener Leiter in den Himmel, die der biblische Jakob in seinem Traum gesehen hat. Sie gehen dabei von dem barocken Gemälde Landschaft mit dem Traum Jakobs von Michael Willmann aus und entfalten die Geschichten, Deutungen und Wirkungen des Motivs.
In dieser Bonusfolge hören Sie, wie Pyramidentextspruch 262 auf deutsch klingt. Für die Episode „Das verschwundene Pyramidenfragment“ wurde eigens eine altägyptische Fassung von Pyramidentextspruch 262 von Roman Gundacker erstellt und von Anne Hartleib rezitiert. In der Podcast-Folge waren auch aus der deutschen Übersetzung des Pyramidentextspruches nur Auszüge zu hören. Deshalb stellen wir Ihnen hier die deutsche Fassung des Pyramidentextspruchs 262 in voller Länge zur Verfügung.
In dieser Bonusfolge können Sie erstmalig hören, wie die altägyptische Sprache vermutlich geklungen hat: Für die Episode „Das verschwundene Pyramidenfragment“ wurde eigens eine altägyptische Fassung von Pyramidentextspruch 262 von Romand Gundacker erstellt und von Anne Hartleib rezitiert. Da in der Podcastfolge nur Auszüge aus der Aufnahme zu hören waren, stellen wir Ihnen an dieser Stelle Pyramidentextspruch 262 in altägyptischer Sprache und in voller Länge zur Verfügung.
In dieser Episode begeben wir uns auf die Suche nach einem rätselhaften, aus dem Ägyptischen Museum in Berlin verschollenen Pyramidenfragment. Woher stammte das mit Hieroglyphen versehene Objekt? Was steht darauf geschrieben? Und unter welchen Umständen konnte es Ende des 19. Jahrhunderts verschwinden? „Das verschwundene Pyramidenfragment“ führt uns von den 4000 Jahre alten Grabkammern im Alten Ägypten, über die Entstehung der Sammlung des Ägyptischen Museums in Berlin bis zur detektivischen Arbeit eines Ägyptologen an der Freien Universität Berlin. Wir erfahren, was die Milchstraße mit moderner Ägyptologie zu tun hat, was Pyramidentextsprüche sind, wie die altägyptischen Königinnen und Könige nach ihrem Tod zu den Göttern aufgestiegen sind, und hören erstmalig, wie die Sprache im Alten Ägypten geklungen haben mag. Durch die Folge führt Stephan Hartlepp vom SFB-Teilprojekt „Altägyptische Philologie“.
Hören Sie einen längeren Ausschnitt aus dem „Splendor Solis“, einem berühmten alchemischen Manuskript aus dem 16. Jahrhundert, in dessen Zentrum die Herstellung und Wirkung des Steins der Weisen stehen.
Der vollständige Titel der Ars Vitraria Experimentalis, der vorgelesen fast zwei Minuten dauert; eingeleitet durch die Erklärung durch Prof. Volkhard Wels dafür, warum barocke Buchtitel häufig so lang waren.
Wir besuchen das Museumsdorf Baruther Glashütte, um uns aus erster Hand zeigen zu lassen, wie Gegenstände aus Glas hergestellt werden. Dort haben wir von Stephanie Schulz und Christoph Hübner erfahren, wie man Glasmacher*in wird, was das Glasblasen mit dem Ballett zu tun hat und wie man eigentlich eine Teekanne herstellt. Und wer ganz genau acht gibt, kann bei 5 Minuten und 5 Sekunden hören, wie eine Glasmacherpfeife klingt.
Was macht die Nanotechnologie im Labor eines Alchemikers? Wie lautet das geheime Rezept für das Goldrubinglas? Und was haben die geheimnisvollen Geräusche auf der Pfaueninsel zu bedeuten? Wir begeben uns auf die Spur einer Teekanne aus Goldrubinglas und reisen ins 17. Jahrhundert zum Alchemiker Johann Kunckel, der mit seinem Geheimwissen um die Herstellung dieses sagenumwobenen, wertvollen und tiefroten Glases dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg aus der Patsche helfen soll. Wir erfahren, was es bedeutet, wenn ein grüner Löwe eine Sonne frisst, woraus sich die Sprache der modernen Chemie entwickelt hat, warum Kunckel eine ganze Insel geschenkt bekam und was es mit der Suche nach dem Stein der Weisen auf sich hatte. Durch die Folge führt Professor Dr. Volkhard Wels vom Sonderforschungsbereich „Episteme in Bewegung“ an der Freien Universität Berlin. Er ist dort Leiter des Forschungsprojektes „Alchemia poetica. Chemisches Wissen und Dichtung um 1600“ und beschäftigt sich unter anderem mit der Sprache der Alchemie.
In Episode Null stellen wir – Kristiane Hasselmann, Jan Fusek, Armin Hempel und Katrin Wächter vom Sonderforschungsbereich „Episteme in Bewegung“ an der Freien Universität Berlin – unseren neuen Podcast Hinter den Dingen. 5000 Jahre Wissensgeschichte zum Mitnehmen und Nachhören vor. Jede Episode rückt ein kurioses Objekt aus dem Berliner Stadtraum ins Zentrum, um die Geschichten, die sich hinter diesem Objekt verbergen, zu erzählen. So begeben wir uns etwa auf die Spur einer Teekanne aus Goldrubinglas aus dem Stadtmuseum Berlin oder auf die Suche nach einem aus dem Ägyptischen Museum Berlin verschwundenen Pyramidenfragment. Als Serie zeigt Hinter den Dingen in spielerischer und unterhaltsamer Weise das, was der SFB erforscht: wie Wissen in Bewegung gerät. Als wissensgeschichtliche Forschungseinrichtung untersuchen wir, wie sich Wissen verändert, jedoch nicht da, wo Revolutionen stattgefunden haben oder Brüche zu finden sind, sondern mit Blick auf unterschwellige Veränderungen und kulturelle Verflechtungen über lange Zeiträume hinweg. Die aufwendig produzierten Episoden basieren auf dem „klassischen“ Wissenschaftler*innen-Interview. Wir verwenden aber auch Briefwechsel, Tagebucheinträge, historische Beschreibungen und literarische Texte. So kombinieren wir die Interviews mit Elementen aus Hörspiel und Radio-Feature und mit Musik. Durch die Episoden führt unsere Erzählerin Sophie Ruch, gesprochen von Friederike Kroitzsch.