Heimat lesen. Zurücklehnen. Zuhorchen. Augen schließen. Dann entstehen Bilder im Kopf. Von Märchenwesen, von bayerischen Landen, von Bräuchen und Ritualen, von Mythen und Menschen. Heimat zum Mitnehmen.
Mit der Geschichte 'Der Juhschrei von Oberau' führt uns Arthur Achleitner ins Loisachtal. Nach der dramatischen Episode vom liebestollen Holzer Blasi erleben wir 'Eine gefährliche Bergfahrt'im Karwendelgebirge, hoch im Gewänd über Mittenwald.
Ein hinterkünftiger Bauer als vermeintlicher Wunderdoktor, Jägerschneid und Wildschützenrache, eine bayerische Studenten-Spritztour ins Tirolische und die liebe Not einesMöchtegern-Senners im kargen Almleben - vier Berggeschichten zwischen Schwank und Tragödie.
Berglergestalten, denen mitunter der Schalk im Nacken sitzt, stehen im Mittelpunkt der Geschichten von Arthur Achleitner: Der pfiffige Uhrmacher von Kufstein, der den Kiefersfeldener Oberzollaufseher pratzelt; ein altersgewitzter Harzsammler im Dachsteingebiet, und der Flößer Hiasl, der Isar-abwärts seine Spekulationsgschäfterl betreibt.
Arthur Achleitner: Ea(n)chl Almer / Teil II: Der Tuchmoargraben im obersteirischen Sölktal bildet die Berg-Szenerie einer weiteren Episode im Revier der finsteren Eanchl Almer: Der Aschauer Christl ist zwei Raubschützen auf der Spur - als er sie auf frischer Tat ertappt, kommt es zum tödlichen Duell...
Das wilde Hochtal der Sölk oberhalb der steirischen Enns ist der Schauplatz dramatischer Berggeschichten: Im Mittelpunkt ein junger Einödpfarrer, der manch schweren Gang versehen muss; Und ein verwegener Gemsjäger, der sich der durchtriebenen Eanchl Almer erwehrt - mit Erfolg.
Der 'Schneckenganggerl' treibt seinen Schabernack vorwiegend mit den g'wappelten Großbauern - ob der Hallodri auch diesmal ungeschorendavonkommt? 'Ein schmerzlich Wiedersehen' erlebt ein Bergretter, als er einem SchützlingJahre später wieder begegnet. Und wir verfolgen die Jagd auf einen Bergkönig, genannt 'Der Schmeißrinnbock vom Gamskarspitz'.
Nachdem sie ihren Hof in Brand gesteckt hat, ist die Lage für die verzweifelte Seppenbäuerin hoffnungslos. Doch das Schicksal hält ihr einen Ausweg aus den Fängen des Zinswucherers bereit.Die zweite Geschichte erzählt vom Schmalz-Sepp, der sich vom Wildschützen zum Jagdgehilfen wandelt - Hochlanddramatik in den Tegernseer Bergen!
Die Seppenbäuerin (Teil 2): Die Geschichte von der blutjungen Bauerstochter Kuni, ihrem schneidigen Verehrer Bertl und der starrsinnigen alterndenSeppenbäuerin nimmt in der 2. Folge gehörig Fahrt auf. Als ein rühriger Wucherer aufkreuzt und die Dorfgesellschaft aufmischt, kommt es zur Katastrophe.
Zwei starke Frauen stehen im Mittelpunkt: 'D'Speikwabi', eine bildsaubere Wurzngraberin, die durch einen Bergsturz aus ihrem mühsamen, doch friedlichen Alltag jäh gerissen wird - und doch eine glückvolle Wendung ihres Lebens erfährt.Und die 'Seppenbäuerin': Die Geschichte der jungen Bauerstochter Kuni, die nach dem Tod des Vaters ihr Leben neu ordnet und dabei manches Hindernis überwinden muss. Dann erscheint der fesche Bräuknecht Bertl...
Drei Kurzgeschichten aus der Feder des Jagd- und Bergliteraten: Der 'Daaschdodl', ein tragisches Kleinhäuslerschicksal in der Obersteiermark; die gspassige Gschicht vom 'adrahten Nandl', die der Wildmeister dem Sommerfrischler an einem Schnürlregentag auftischt; Und die herzzerreißende Erzählung vom 'Almstummerl', den erst ein Unglücksfall seine Sprache wiederfinden lässt.
Was ist das nur für ein Telegramm, das den jungen Waldmeister ohne Angabe von Gründen aus seiner Waldeinsamkeit in die Stadt befiehlt? Erst quält ihn die Ungewissheit, doch die Gewissheit ist nicht besser.
Ziemlich einsilbig ist er, der Mann, den die Postkutsche ins verschneite Dorf bringt. Und wo er auch noch hin will! Er will ins Waldmeisterhaus, wo die junge adrette Waldmeister-Witwe nun ohne ihren gerade verstorbenen Waldmeister-Gatten haust ...
Die einheimischen Berggeher - Jäger, Wildschützen, Touristen - benutzten zur Unterstützung für ihr Fortkommen im Gebirge gern eine mannshohe hölzerne Stange mit einem geschmiedeten Spitz. Aber kann so ein Bergstock wirklich verhext sein?
Das Veverl ist nicht nur Fischerin am Walchensee, sie ist die schönste und verwegenste und anmutigste Fischertochter weit und breit. Das bleibt dem Herzog nicht verborgen ...
Der "Lanks", das ist der Frühling. Und im Lanks, da hätte der Sepp nur zu gern seine Afra zum Traualtar geführt. Indes: Er hat nix, und sie hat auch nix. Da muss er sich etwas einfallen lassen, der Sepp.
Aus der Haft entlassen, strebt Jörgl dem Hof seiner Resi zu. Unliebsame Begegnungen: erst die Magd, dann der Peter. Und dann schlagen Flammen aus dem Röserlhof.
Raufen, Saufen, Schwärzen - das ist grad das Rechte für den Jörgl. Aber dass er beim Raufen den Schmied erstochen haben soll, mit dem er zuvor im Wirtshaus gestritten hat?
Am oberen Hof, dem Schachererhof, lebt der Hans-Jörgl. Ein Pracht-Mannsbild. Ein Stückl weiter drunten lebt die Resi auf dem Röserlhof. Ein Pracht-Weibsbild. Auch allein. Da braut sich was zusammen...
Wie das halt so geht, im Gebirg: Der Schorschl hat das Regerl gern und das Regerl den Schorschl. Der Schorschl aber ist "nur" Jagdgehilfe, seine Liebste aber das bezaubernde Töchterlein des Forstmeisters.
Der Kraglfinger Rauchclub bekommt eine Fahne, und die Vereinsmitglieder sind nachhaltig euphorisiert. Die feinsinnige Beschreibung des Festes der Fahnenweihe mitsamt seinem rühmlichen Ende ist allerbeste bayerische Prosa.
Der Loibl und der Hofbauer haben sich, wieder einmal, eine rechte Lumperei geleistet und müssen hinüber nach Andechs, Wallfahren auf den Heiligen Berg. Mit Erbsen in den Schuhen, als verschärfte Buße!
Heutzutage gibt es Single-Börsen und Dating-Plattformen. In der guten alten Zeit, da gab es Heiratsvermittler, sogenannte "Schmuser", und in dieser Folge lernen wir, wovon so ein "Schmuser" gelebt hat.
Heute: mit unorganisierten Wilderern, schlecht organisierter Obrigkeit und herausragend organisierten Rauchern. Und: Warum ein gutes Gewissen Mannsbilder zum Wirt zwingt.
Der Hofbauer von Seidlfing spricht vor und braucht einen guten Verteidiger, weil er nämlich mit dem Pfeiffer von Huglfing beim Wirt in einen Raufhändel geraten ist. Völlig unschuldig, selbstverständlich ...
Der junge Ludwig Thoma ist Rechtsanwalt in Dachau, und seine Kundschaft sind Dachauer Bauern. Was für ein Glück - für alle Beteiligten!
In der Ferne glauben die Kinder eine kleine, hüpfende Flamme zu erkennen. Die Flamme nähert sich und entpuppt sich als rote Fahne. Dazu tönt ein Hirtenhorn. Die Fahne tragen die Männer von Gscheidt. Weihnacht!
Eine Steinhöhle wird zum Nachquartier der Kinder. Sie verzehren die Köstlichkeiten, die die Großmutter ihnen auf Weihnachten hin zugedacht hatte. Auch eine Flasche Kaffee finden sie im Beutel. Er hält ihre Lebensgeister wach. Doch wofür?
Als die Kinder auf dem Heimweg sind, beginnt es zu schneien. Erst luftig und lustig, bald dicht und dichter. Die Kinder verirren sich am Berg und geraten ins Ewige Eis. Dann wird es dunkel.
Die Kinder des Schusters, die kleine Sanna und ihr Bruder Konrad, dürfen schon allein über den Gebirgspass zur Großmutter hinüber nach Millsdorf gehen. Auch am Heiligen Abend, um ihre Geschenke zu holen.
Zwischen den Bergdörfern Gschaid und Millsdorf liegt der Berg Gars, Wenn man von einem Dorf ins andere will, muss man über den "Hals", einen Pass am Berg Gars. Nur wollen die Garser nicht nach Millsdorf - und die Millsdorfer nicht nach Gschaid.
Die Zeit im Klosterinternat zu Gars wird für den elfjährigen Werner zu Qual. "Verschärfte Haft" quasi. Dort werden die Buben nicht erzogen, sondern gebrochen. Auf vielfältige Weise. Blaue Flecken gehören zum Alltag. Und Sago-Suppe. Grausig. Mitgefühl sucht man dort vergebens. Mit wenigen Ausnahmen...
Wenn am Sonntag Nachmittag Patres aus dem Kloster Gars auf dem "Neimoar"-Hof vorbeischauen, tischt die Bäurin selbstverständlich eine gute Brotzeit auf. Leider fressen die beiden Herren auf einen Sitz das ganze Pfund Aufschnitt zusammen, auf das sich die Neimoar-Buben schon so gefreut haben. So ungerecht kann die Welt sein.
Letzter Schultag vor den Sommerferien. Zur Feier des Tages gibt es am "Neimoar"-Hof Dampfnudeln mit Hollerkompott! Und wie sind die Zeugnisse ausgefallen? "Passt scho", kommentiert die Mama. Auf einem Bauernhof gibt es Wichtigeres als Einser oder Zweier. Zum Beispiel das Tunnelsystem auf dem Heuboden droben...
Was ein boarischer Bua ist, wird auch ein boarischer Ministrant. Natürlich mit der entsprechenden Ausbildung im Vorsagen lateinischer Gebete. Der Hochwürdige Herr Pfarrer heißt Trainer und spart nicht mit Trainings-Watschn. Erst der Pfarrer Kirmair ist ein Seelsorger im Sinn des Wortes. Und der Werner lernt: Es gibt auch mitfühlende Pfarrer.
Warum kann der Werner so gut singen? Weil die Tante Mare, die auf dem "Neimoar"-Hof lebte und mitarbeitete, immer und überall mit dem Buben singt. Beim Kochen, beim Waschen und Bügeln, im Stall und im Garten. Sogar das "Terzeln" bringt sie dem Buben bei: Und die schöne Stimme - die hat der Werner von seiner Mama.
Am Pfingstsonntag 1953 kehrt am "Neimoar"-Hof in Reichertsheim nicht nur der Heilige Geist ein, sondern auch der Werner, als siebtes von acht Kindern. Elf Jahre lang ist seine Mama so schwanger. "Scho wieder a Bua!", weint die große Schwester. Prognose für den kleinen Werner: Zünftig werd's!
Drüben im Austragshäusl will keine Freude einkehren. Dorthin hat sich voller Zorn und Hass die Bäurin, die Schiermoserin, zurückgezogen. Und so muss sie jetzt leidvoll miterleben, wie gut man im Schiermoserhof auch ohne sie zurechtkommt, am Kirchweihtag, am größten Festtag im Bauernjahr.
Als die Schiermoserin merkt, wie beliebt Rosalie auf ihrem Hof iist, verlässt sie voller Zorn und Hass den Schiermoserhof und zieht mit Sack & Pack hinüber ins Austragshäusl.
Am Schiermoserhof ist der Teufel los. Das Marei, das die Schiermosermutter für ihren Sohn als Hochzeiterin vom Reisertal herübergebracht hat, ist so schnell wieder fort wie sie gekommen ist. Der Franzl hat nicht das geringste Interesse an ihr.
Die Schiermoser-Bäurin holt in der Nachbarschaft einer geeignete Hochzeiterin, derweilen macht der Franz am Schiermoserhof der Rosl einen Antrag. Zeit wirds'.
Auf dem Viehmarkt in Glonn kursieren die wildesten Hochzeits-Gerüchte, und die Schiermoserin sieht sich genötigt, mit Rosalies Mutter "Klartext zu reden" - wie man heute sagen würde...
Ortswechsel. Von der Stadt hinaus aufs Land zur Sommerfrische - und zum Franzl. Rosalie und er sind ein Herz und eine Seele - und sogar ein wenig mehr... Das spannt auch die Kumpfmüllerin und bringt diese Nachricht schnellstmöglich unter die Leute.