«Filmexplorer – expand the experience» ist eine Online-Plattform (seit 2016) mit multimedialen Originalinhalten (Texte, Audios, Videos), die sich der kritischen Auseinandersetzung mit Filmen zwischen Kunst und Kino widmet. AUDIO-PRODUCTION: Auf diesem Channel finden Sie unsere Audioproduktionen über eine handverlesene Auswahl von Filmen. Die Audioproduktionen bestehen hauptsächlich aus Interviews und Q&A mit Filmemachern, die über ihre Kunstwerke diskutieren. AUDIO-READING: Auf diesem Channel können Sie einige unserer kritischen Texte zu einer handverlesenen Auswahl von Filmen hören. Die Texte werden von jungen professionellen Schauspielern gelesen. Viel Spass beim Mithören!
FILMEXPLORER - expand the experience
Zwei kritische Texte von Karsten Munt und Ruth Baettig über den Film von Andrea Štaka «Mare», gelesen von Denise Hasler und geschnitten von Lena von Tscharner. […] Štaka schafft es, in der Erzählung im genau richtigen Moment innezuhalten, sie erzählt nicht zu Ende. Sie lässt offen. Sie setzt zum Sprung an, hält inne, ändert den Schnitt – ein synkopenhaftes Spiel.
Ein kritischer Text von Giuseppe Di Salvatore über Luzia Schmids Film «Der Ast, auf dem ich sitze», gelesen von Nils Jensen und geschnitten von Annatina Stalder. [...] Der Ast, auf dem ich sitze sieht aus wie ein Film, der harmlos ist wie ein Lamm, aber bei genauerem Hinsehen ist es ein Film, der schlau ist wie ein Fuchs.
Ein kritischer Text von Dominic Schmid über Chloé Zhaos Film «Nomadland», gelesen von Nils Jensen und geschnitten von Annatina Stalder. […] Dies ist einer der schönsten und wichtigsten Filme des Jahres, weil er sich einerseits kaum von der Wirklichkeit entfernt, wie sie ist, und es andererseits auf fast magische Weise schafft, so etwas wie Hoffnung zu kreieren.
Ein kritischer Text von Karsten Munt über Jeannette Nordhals Film «Wildland», gelesen von Nils Jensen und geschnitten von Annatina Stalder. […] Wie in jeder Missbrauchsbeziehung sind die Grenzen zwischen Liebe und Gewalt fliessend. Ein Umstand, dem Jeanette Nordahls Debütfilm immer wieder mit eindrucksvoller Sensibilität begegnet.
«Im Geflecht der Deckerinnerungen», ein Essay von Matthias Wittmann über Rolando Collas Film «W.- Was von der Lüge bleibt», gelesen von Nils Jensen und geschnitten von Annatina Stalder. [...] Nun hat der «Pseudologe» Binjamin Wilkomirski nicht nur Lügengeschichten als vermeintlich authentische Erinnerungen aufgetischt. Er hat sich das (Über-)Leben anderer Menschen als Erinnerung angeeignet. Das macht ihn aus der Perspektive vieler zu einem Erinnerungsvampir, einer Art Mnemo Snatcher.
Ein kritischer Text von Karsten Munt über Hlynur Pálmasons Film «A White, White Day», gelesen von Matthias Koch und geschnitten von Lena von Tscharner. […] Ingimundurs Schmerz verläuft an der Schnittstelle zwischen Diesseits und Jenseits, die der Film sowohl über die Sage vom weissen Nebel als auch über das Magnetband einer einfachen Videokassette erzählt.
Ein kritischer Text von Silvia Posavec über den Film von Pablo Larrain «Ema y Gaston», gelesen von Denise Hasler und geschnitten von Lena von Tscharner. […] So konnte Larraín seine Arbeit aus der Musik heraus entwickeln – er destilliert eine Essenz, die letztlich keine Kopie, sondern eine künstlerisch eigenständige Interpretation des Musikstils darstellt.
Ein kritischer Text von Dominic Schmid über Angela Schanelecs Film «Ich war zuhause, aber...», gelesen von Matthias Koch und geschnitten von Lena von Tscharner. […] Dem Tod, so eine mögliche Interpretation der wunderschönen und vergleichsweise lockeren Tanzszene, ist in dieser Welt (Schanelecs? Unserer?) weder mit Worten, Gesprächen, Psychologisierungen noch mit Geschichten beizukommen, sondern alleine damit, dass die Körper der Natur und sich selbst ausgesetzt werden.
Ein kritischer Text von Dominic Schmid über Blaise Harrisons Film «Les particules», gelesen von Denise Hasler und geschnitten von Lena von Tscharner. […] So ist «Les particules» auf seine eigene spezielle Weise eine Dokumentation der jugendlichen Psyche, die mit sich selbst und dem Übernatürlichen konfrontiert wird, dabei aber den Unterschied nicht ganz erkennen kann.
Ein kritischer Text von Pamela Jahn über Nora Fingscheidts Film «Systemsprenger» («Benni»), gelesen von Denise Hasler und geschnitten von Lena von Tscharner. […] Man merkt Fingscheidt die Erfahrung im Dokumentarischen an, wenn sie ihrer widerborstigen Heldin mit der Kamera auf Schritt und Tritt folgt, wenn sie die Besprechungen der Ärzte, Pfleger und Betreuer filmt, die über das Schicksal von Benni entscheiden.
Ein kritischer Text von Dominic Schmid über Anna Odells Film «X & Y», gelesen von Matthias Koch und geschnitten von Lena von Tscharner. [...] «X & Y» ist absolutes Metakino, das neben allem anderen einen kritischen Blick wirft auf weibliche Regiearbeit, die schneller infrage gestellt wird als männliche, genauso wie auf Produktionsprozesse, die mehr auf Skripte denn auf künstlerische Intuition setzen.
Ein kritischer Text von Dominic Schmid über Joanna Hoggs Film «The Souvenir», gelesen von Matthias Koch und geschnitten von Lena von Tscharner. […] Joanna Hoggs Film, von der eigenen Biografie inspiriert, interessiert sich nicht für festgefrorene Momente, sondern für Bewegungen, innere Prozesse und Erfahrungen – für das Werden.
Ein kritischer Text von Dominic Schmid über Lee Chang-dongs Film «Burning», gelesen von Denise Hasler und geschnitten von Lena vont Tscharner. […] Die Kameraführung, wohl eine der beeindruckendsten der letzten Zeit, bezieht ihre Schönheit nicht nur aus leicht entrückten Abend- und Morgendämmerungen, sondern auch aus jener Spannung zwischen Sichtbarem und Unsichtbaren, Anwesenden und Abwesendem.
Ein kritischer Text von Lukas Stern über Gabe Klingers Film «Porto», gelesen von Denise Hasler und geschnitten von Lena von Tscharner. […] Das Drama dieser Liebe (und vieler anderer auch) ist nicht, dass es die Affäre nicht in die Partnerschaft schaffte, sondern dass die Affäre gewissermassen der einzige modus operandi für die Liebe ist.
Ein kritischer Text von Dominic Schmid über Kleber Mendonça Filho und Juliano Donnelles' Film «Bacurau», gelesen von Matthias Koch und geschnitten von Lena von Tscharner. […] Das ganze Setting hat trotz seiner futuristischen Artefakte weit mehr von einem klassischen Western als etwa von einem postapokalyptischen Szenario à la «Mad Max».
Audio-Diskussion mit Simone Späni, Produzentin von Kivu Ruhorahozas «Europa - "Based on a True Story"», und Mischa Hedinger, Regisseur von «African Mirror», geführt von Giuseppe Di Salvatore und geschnitten von Ruth Baettig - Solothurner Filmtage 2020.
Ein kritischer Text von Dominic Schmid über Gaspar Noés Film «Climax», gelesen von Denise Hasler und geschnitten von Lena von Tscharner. […] Dieses als Tragödie zu lesen, ist sicherlich nicht ganz unvernünftig, bloss dass es hier eben gerade um das Gegenteil von Vernunft geht, nämlich um eine moderne (synthetisch-chemikalische) Form des dionysischen Ritus…
Ein kritischer Text von Pamela Jahn über Paweł Pawlikowskis Film «Cold War», gelesen von Denise Hasler und geschnitten von Lena von Tscharner. […] Die polarisierende Energie, die zwischen Wiktor und Zula herrscht, ist es auch, die Pawlikowskis Film von der ersten bis zur letzten Minute vorantreibt. Getragen wird er jedoch in erster Linie von der sanften Poesie, die der Regisseur gekonnt seinen Bildern, Dialogen und der Musik einschreibt.
Ein kritischer Text von Lukas Stern über Christian Petzolds Film «Transit», gelesen von Denise Hasler und geschnitten von Lena von Tscharner. […] «Transit» öffnet einen Transitraum der Wahrnehmung, des Denkens, des Fühlens, des Erlebens; es ist nicht so, dass einen der Film in diesen Raum hineinschleudert, es ist eher so, dass man in ihm aufwacht: halb träumend, halb wachend, halb schlafend.
Ein kritischer Text von Dominic Schmid über Philippe Lesages Film «Genèse», gelesen von Denise Hasler und geschnitten von Lena von Tscharner. […] Von der ersten Szene an entwickelt der Film eine mitreissende rhythmische Energie, die nicht nur durch den grosszügigen und toll ausgewählten Musikeinsatz bedingt ist.
Ein kritischer Text von Lukas Stern über Luca Guadagninos Film «Call Me by Your Name», gelesen von Ann Mayer und geschnitten von Lena von Tscharner. […] Dieser Film ist - dafür lohnt es sich, den Begriff zu bemühen - ein Meisterwerk. Er denkt das jugendliche Begehren als eines, das im Laufe eines Lebens einzigartig bleiben wird, als eine erotische Investition, der das ganze Kapital der Welt zur Verfügung steht. Unendliche Positivität, unendliches Vorhandensein.
Ein kritischer Text von Ruth Baettig über Markus Imhoofs Film «Eldorado», gelesen von Denise Hasler und geschnitten von Lena von Tscharner. […] Die Stärke des Films liegt sicher darin, dass Imhoof hinschaut, wo oft lieber weggeschaut wird. Es ist seine empathische Haltung, die aus dem Film spricht.
Ein kritischer Text von Pamela Jahn über Hirokazu Kore'edas Film «Shoplifters», gelesen von Denise Hasler und geschnitten von Lena von Tscharner. […] Dabei geht es um Besitzansprüche und Zugehörigkeiten ebenso wie um Elternpflichten und Fremdenliebe – grosse Themen also, über die Kore'eda stets mit grösster Sorgfalt und der Raffinesse eines feinsinnigen Poeten reflektiert.
Ein kritischer Text von Lukas Stern über Claire Denis' «Un beau soleil intérieur», gelesen von Denise Hasler und geschnitten von Lena von Tscharner. […] Der Schauspieler formuliert die Tragödie – er ist schliesslich Schauspieler, wer sollte das sonst können? Nur kann er sie natürlich nicht formulieren, denn es fehlen ja die Kategorien. Also formuliert er etwas Unformulierbares – und das ist natürlich ein komisches Geschehen, also eine Komödie.
Diskussion zwischen Heinz Emigholz und Andreas Ruby am Stadtkino Basel im November 2017 (Montage: Ruth Baettig)
Audio-Interview mit Johann Lurf über seinen Film «★», geführt von Giuseppe Di Salvatore am Festival Bildrausch Filmfest 2018 und geschnitten von Ruth Baettig.
Ein kritischer Text von Giuseppe Di Salvatore über Dieter Fahrers Film «Die vierte Gewalt», gelesen von Denise Hasler und geschnitten von Lena von Tscharner. […] Mittels der scharfen und luziden Fotografie, die uns «Die vierte Gewalt» bietet, verstehen wir, dass die Fake News vielleicht weniger Schaden anrichten als ein Journalismus, der den Likes des Lesers komplett unterworfen ist.
Q&A mit Patric Chiha über seinen Film «Brothers of the Night», geführt von Jenny Billeter am Kino Xenix Zürich im März 2017 und geschnitten von Ruth Baettig.
Ein kritischer Text von Ann Mayer über Ali Abbasis Film «Gräns» («Border»), gelesen von Ann Mayer und geschnitten von Lena von Tscharner. […] Die märchenhaften Motive, die Regisseur Ali Abbasi hier nutzt, sind zwar klassisch, angewendet auf die unüblichen Begebenheiten für einen Fantasyfilm verschmelzen sie in «Gräns» aber zu einem gelungenen Spiel mit Film-Konventionen.
Ein kritischer Text von Silvia Posavec über Franscesco Rizzis Film «Cronofobia», gelesen von Denise Hasler und geschnitten von Ruth Baettig. […] Es beginnt ein komplexes Spiel aus Projektion und Reenactment, bei dem die Täuschung von der Realität plötzlich nicht mehr zu unterscheiden ist.
Ein kritischer Text von Katja Zellweger über Eva Trobisch' Film «Alles ist gut», gelesen von Ann Mayer und geschnitten von Lena von Tscharner. […] Indem Regisseurin Eva Trobisch gänzlich auf dramatische, die Stimmung manipulierende Filmmusik verzichtet und auf eine angenehme Nüchternheit und Authentizität setzt, können sich solche Fragen entfalten. Sie setzt auf ihre Schauspieler, deren Blicke, deren Runzeln, deren hoch konzentriertes Lächeln eine entspannte Fassade zu bewahren versuchen.
Ein kritischer Text von Ann Mayer über John Peeles Film «Us», gelesen von Ann Mayer und geschnitten von Lena von Tscharner. […] Peele nutzt das Mittel des Horrors, um sein Publikum mit einer Tatsache zu konfrontieren, die von der westlichen Welt gerne verdrängt wird, nämlich, dass für das Glück der einen andere bezahlen müssen und dass ein privilegierter Lebensstil Opfer fordert, die andere für uns bringen.
Ein kritischer Text von Dominic Schmid über Amel Alzakouts Film «Purple Sea», gelesen von Denise Hasler und geschnitten von Lena von Tscharner. […] Die Bilder- und Biopolitik der Gegenwart: blaues Meer und abstrakte, entmenschlichte Körper, der Horizont im Lot. Die Menschen kaum mehr als Zahlen.
Lesung von Nikola Weisse von Auszüge aus «Klartext» und «Lauftext» von Peter Liechti, erschienen bei Vexer. Musikalische Begleitung von Petra Ronner am Klavier, nach einem Konzept von Jolanda Gsponer («Ein Abend für Peter Liechti», Aargauer Literaturhaus Lenzburg, Mai 2016).