Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fußball in Köpenick und Oberschöneweide noch viel länger. Episode für Episode erzählen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. Um niemals zu vergessen: Eisern Union!
2004 stand Union nach Abstieg in die Regionalliga und schwer zu erfüllenden Lizenzforderungen mit dem Rücken zur Wand. Trotzdem wurde ein Konzept mit dem Ziel Bundesliga-Aufstieg in einer Mammut-Mitgliederversammlung vorgestellt.
Bevor Unioner:innen beim Wort 'Aufstiegsrelegation' an Stuttgart dachten, war damit nicht zuletzt die Begegnung mit dem VfL Osnabrück am Ende der Saison 1999/2000 verbunden, in der die beiden Regionalliga-Meister um den Einzug in die 2. Bundesliga spielten. Wir schauen uns an, was in diesem Spiel passiert ist, bis es zum berüchtigten Elfmeterschießen mit den Fehlschüssen von Steffen Menze und Kai Wehner kam.
Der 1. FC Union Berlin hatte unter Trainer Heinz Werner in der Aufstiegsrunde 1981 nicht nur mit den gegnerischen Teams zu kämpfen, sondern auch mit den Schiedsrichtern. Doch was sie beim "Schuhkrieg von Cottbus" erwarten würde, hatte niemand erwartet.
Wenn im Stadion an der Alten Försterei die Mannschaftsaufstellung des 1. FC Union Berlin angesagt wird, begrüßen die Unioner:innen alle Spieler als "Fußballgott". Seit wann ist das eigentlich so, und kam es auch mal vor, dass von diesem Teil der Liturgie abgewichen wurde?
Günter "Jimmy" Hoge erhielt 1970 de facto Berufsverbot als Fußballspieler. Doch das Ende seiner Zeit beim 1. FC Union Berlin war nicht sein erster Rauswurf. Der kam bereits 1961 beim Armeesportklub Vorwärts Berlin.
Der Fußball entwickelte sich in der DDR weniger zentral als andere Sportarten und entwickelte im Laufe der Jahre ein System, dass die anfangs noch bevorzugten Betriebssportgemeinschaften später konsequent benachteiligte. Der 1. FC Union Berlin befand sich über die Jahre in einem streng hierarchischen System, in dem der Zugang zum Politbüro oder zu starken Trägerbetrieben über Wohlstand und Chancen von Clubs entschied. Dazu kam ein Überwachungsnetz durch das Ministerium für Staatssicherheit und Schiedsrichter, die zugunsten des BFC Dynamo oder Vorwärts Berlin Spiele manipulierten.
1994 wird der Bauunternehmer Manfred Albrecht Hauptsponsor bei Union. Wenig später beginnt eine undurchsichtige Affäre, in der Union und Albrecht das Gelände des heutigen Mellowpark für ein Investitionsprojekt zur Verfügung gestellt werden. Doch gebaut wird dort nie etwas, stattdessen nutzen Albrecht, Union und Berlin das Gelände, um Unions Schulden zu reduzieren. Eine Affäre, die sich sowohl wenig später als auch heute schwierig aufarbeiten lässt.
Nach dem Pokalsieg bekam Union als Auszeichnung vom FDGB-Chef Herbert Warnke eine Reise nach Sotschi organisiert. Die lief allerdings etwas anders ab als geplant und vom Akkordeon, das Union in Zhitomir als Gastgeschenk erhielt, fehlt jede Spur.
Nach einer sehr unglamourösen Union-Karriere beschäftigt Christian Fährmann den Verein genauso lange juristisch, wie er unter Vertrag stand. Die Spielergewerkschaft VDV will anhand des Union-Spielers ein Grundsatzurteil gegen Geldstrafen für Profifußballer erreichen.
Im Mai 2004 steht Unions Abstieg aus der 2. Liga fest und der DFB verlangt für die Regionalliga-Lizenz 1,461 Millionen Euro als Liquiditätsreserve. Die darauffolgende Kampagne "Bluten für Union" sorgt für mehr als nur das Geld, sondern wirkt auch auf die Identität des Vereins bis heute. Und sie wirkt sich auch auf die Union-Karriere von Dirk Zingler aus.
In der Saison 1987-88 begleitet der Regisseur Ernst Cantzler den Union-Fanclub "BSV Prenzlauer Berg" und zeigt auch Szenen und Aussagen, die Konfrontation mit dem Staat enthalten.
1985 erlebt Union als Aufsteiger eine legendäre Saison: FDGB-Pokalfinale nach einem legendären Sieg gegen Dynamo Dresden, Union stellt mit Ralf Sträßer zum einzigen Mal den Erstliga-Torschützenkönig und am Ende geht es nach Europa.
Tobias Döge hält zumindest für die neuere Zeit wohl den Rekord dafür, am längsten beim 1. FC Union als Fußballer aktiv zu sein. Wir sprechen mit ihm über seine 22 Jahre als Aktiver bei Union, darüber warum er nicht beim Verein arbeitet und Falkensee-Finkenkrug.
Steffen Menze war ein Publikumsliebling bei Union, auch wenn man das dem Satz 'Menze ist schuld' - der sogar auf Tshirts gedruckt wurde - nicht sofort anhört
Am 11. September 2011 schoss Silvio gegen den FC Ingolstadt das erste "Tor des Monats" in der ARD Sportschau in der Geschichte des 1. FC Union Berlin. Warum danach die Medaille zersägt wurde und Silvio zur Gitarre griff, erfahrt ihr in dieser Episode.
Der Aufsichtsrat des 1. FC Union Berlin wählt 2003 den seit 1997 amtierenden Vereins-Präsidenten Heiner Bertram ab, und auch eine außerordentliche Mitgliederversammlung ändert daran nichts.
Torsten Mattuschka ist bekannt für das Lied, das immer gesungen wurde, wenn er zum Standard für den 1. FC Union antrat. Wie beim Derbysieg im Olympiastadion 2011 gegen Hertha BSC. Doch seit wann wurde das Lied gesungen und wie entstand es?
Nachdem Union 1920 seine Spielstätte an der heutigen Stelle errichtete, hieß die zunächst noch nicht Stadion An Der Alten Försterei, sondern Sportpark Sadowa. Wir erklären, was das mit einer Schlacht im heutigen Tschechien zu tun hat und warum wir nicht genau wissen, seit wann es den heutigen Namen gibt.
Im Oktober 2002 versteigert Union mitten in einer sportlichen Krise einen Platz auf der Ersatzbank für das Spiel gegen Eintracht Frankfurt. Das bringt zwar die erhoffte Publicity, aber ansonsten verläuft vieles dabei nicht wie geplant.
Im März 1992 verpflichtet Union den ehemaligen ungarischen Nationaltorhüter Laszlo Bodnar. Dessen Karriere in Köpenick dauert aber nur sechs Tage - auch wegen eines vertraglichen Maximalgewichts.
1970 eskaliert ein hitziges Derby zwischen dem 1. FC Union und dem BFC Dynamo auf dem Platz. Im Anschluss werden in einem politisch motivierten Verfahren Spieler und Funktionäre von Union bestraft, doch niemand so hart wie Verteidiger Klaus Korn. Seine Fußball-Karriere wird mit einem Mal beendet.
Nach dem Mauerbau 1961 versucht Paul Zimmermann (Sektionsleiter Fußball der SG Union Oberschöneweide) alle in Ostberlin verbliebenen Union-Spieler in Oberschöneweide zu versammeln und ruft damit die DDR-Offiziellen auf den Plan.
Union qualifiziert sich in der letzten Liga-Saison der DDR-Fußballstrukturen für die Relegation, scheitert dort aber, sorgt allerdings immerhin mit dafür, dass es auch der BFC Dynamo nicht in die 2. Bundesliga schafft.
Auf der Meisterschale der Bundesliga steht Union Berlin als Meister von 1905 und wirft immer wieder die Frage auf, ob es sich um einen Vorgängerverein des 1. FC Union handelt. Das stimmt nicht, aber beide Vereine treffen sich in der Geschichte und der 1. FC Union trägt bis heute einen Teil dieser Geschichte in seinem Namen. Der Grund liegt darin, wie der Berliner Fußball sich mit einer Vielzahl von Verbänden um die Jahrhundertwende entwickelte.
In der Oberliga-Saison von Union 2005/06 sorgt Jack Grubert für eine Geschichte. Aber nicht mit seinen beiden Toren beim 8-0 gegen den BFC Dynamo.
Jürgen Klopp sagt, dass er nie Union trainieren will, weil er als Mainz-Trainer an der Alten Försterei "unsportliche Schadenfreude erlebt habe". Doch was war am letzten Spieltag der Saison 2001/2002 passiert, was Jürgen Klopp nie vergessen wird? Warum war die Stimmung so Anti-Mainz und Anti-Klopp? Und was hat Mathias Bunkus vom Berliner Kurier damit zu tun? All das versuchen wir in dieser Podcast-Episode aufzuklären.
1982 wird Harry Nippert Trainer beim 1. FC Union. Damit folgt einer der am schlechtesten bewerteten Trainer auf einen der besten in Unions Geschichte. In der Folge verlässt mit Torwart Wolfgang Matthies auch einer von Union größten Spielern den Verein, und Union spielt 1984 gegen den Abstieg - in drei entscheidenden Spielen gegen die BSG Chemie im Alfred-Kunze-Sportpark in Leipzig Leutzsch, der damals noch Georg-Schwarz-Sportpark hieß.
Am 6. Februar 2001 soll das DFB-Pokalhalbfinale zwischen dem 1. FC Union Berlin und Borussia Mönchengladbach stattfinden. Doch starker Schneefall droht die Ansetzung zu verhindern. Bis der Verein den Aufruf startet: "Unioner, helft uns!"
In dieser Folge beschäftigen wir uns mit einer Mannschaft mit Profi-Fußballern in der DDR, gegen die Union oft gespielt hat, die aber nicht Teil des DDR-Ligensystem war: der Sowjetische Armeesportklub Elstal. Und mit Dieter Fitz, der nicht nur Union und SASK einmal trainiert hat, sondern auch noch Teil einer anderen großen Story in Unions Geschichte ist. Aber die ist for an other day.
Durch die Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich kam es zu der aus heutiger Sicht merkwürdigen Tatsache, dass der SC Union Oberschöneweide gegen Rapid Wien um die Deutsche Meisterschaft spielte. Doch es war keine normale Meisterschaft im Dritten Reich, sondern die erste Kriegsmeisterschaft. Wir besprechen die Besonderheiten der Gleichschaltung des Sports und warum der DFB als Hülle noch bis 1940 existierte. Außerdem schauen wir uns an, unter welchen Umständen Fußball im Krieg gespielt wurde und vor welchen Herausforderungen die Klubs dabei standen. Und wir schauen uns ein paar Zeitungsberichte aus der Saison 1939/40 an.
Die Geschichte des Besuchs eines FIFA-Vorsitzenden bei Union, der auch zu einem Ärgernis für das DDR-Establishment und Stasi-Chef Erich Mielke wird.
Am 30. September schießt Harun Isa beim 3:0 gegen Babelsberg aus über 50 Metern Entfernung das Tor des Monats. Jedenfalls glauben das alle Zuschauer im Stadion. Was sie nicht wissen: Fast zeitgleich gelingt Alex Alves für Hertha dasselbe Kunststück.
Mit 4-5 Millionen Euro Schulden steht Union 1997 vor der Insolvenz. Bevor einige Monate später Michael Kölmel bei Union einsteigt, sucht das Präsidium um Heiner Bertram verzweifelt nach Investoren und bietet dazu Union auch bei dem Ägyptischen Geschäftsmann Mohamed Al-Fayed zum Kauf an. Der ist bekannt als Vater von Dodi, der mit Lady Diana verunglückte, und als Eigentümer von Fulham. Die negative Antwort erweist sich im Nachhinein als Glücksfall.
1998 ist Union erstmals finanziell quasi sorgenfrei und investiert viel Geld in neue Spieler, unter anderem wird der schwedische Stürmer Anders Swahn geholt. Doch der bleibt hinter den Erwartungen zurück, was auch für Unions gesamte Saison gilt. Am Ende bleibt sie als verpasste Gelegenheit in Erinnerung und reiht sich damit in viele Union-Spielzeiten der 90er ein. Besonders in Erinnerung bleibt von der Saison 1998/99 vor allem Trainer Fritz Fuchs.
Nach dem Einmarsch von Truppen der Staaten des Warschauer Vertrages protestieren westeuropäische Vereine dagegen, im Europapokal gegen Vertreter dieser Staaten anzutreten. Daraufhin werden Partien neu ausgelöst und treten letztlich die Vertreter der DDR, Polens, der Sowjetunion, Bulgariens und Ungarns nicht an - und Union kann deshalb nicht zum ersten Mal in einem echten Europäischen Wettbewerb spielen.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands träumten nicht wenige, dass der 1950 durch die Flucht der Mannschaft nach Westberlin in Ost (1. FC Union) und West (SC Union 06) geteilte frühere Klub SC Union Oberschönweide auch wiedervereinigt würde. Dazu kam es trotz anfänglicher Kooperation nicht. Ganz im Gegenteil: Zwischendurch wurde es sogar giftig. In dieser Episode versuchen wir den Gründen der gescheiterten Wiedervereinigung nachzugehen.
Wir schauen auf Ereignisse beim 'Republikgeburtstag' der DDR 1977 zurück, als es auf dem Alexanderplatz eine Straßenschlacht gab, mit der auch Union zu tun gehabt haben könnte. In einem Interview mit einem Zeitzeugen versuchen wir herauszufinden, was damals wirklich passiert ist.
Es gibt mehrere Legenden darüber, wie Union zum Schlachtruf "Eisern Union!" kam. Das Erzählmuster ist aber immer dasselbe. Außerdem gibt es einen kleinen Exkurs zu "Eisern Berlin!" und eine Erzählung, dass die Abkürzung u.n.v.e.u. gar nicht so alt ist, wie man vielleicht annehmen könnte.
Das ist die Nullnummer des Podcasts "Und niemals vergessen". Darin hört ihr das Intro, das David für uns gebaut hat. Außerdem seht ihr die Logos, die Steffi entworfen hat. Der Sinn der Nullnummer besteht darin, dass der Podcast gleich mit der ersten Episode abonnierbar ist und in allen Verzeichnissen und auf allen Plattformen auftaucht.