Parallel dazu ist eine Community von BPoC in Hamburg, die Lust haben ihre Perspektiven auf gesellschaftliche Verhältnisse, politische Bedingungen und ihr Leben hörbar zu machen und mit anderen zu teilen. Unsere Selbstbezeichnungen sind dabei zum Beispiel: Schwarz, Person of Color, Kanak*in, Ausländer*in, Muslim*in, Arbeiter*innenkind, Queer und vieles mehr. In vielen Themen haben wir unterschiedliche Meinungen, verschiedene gesellschaftliche Positionierungen und unterschiedliche politische Hintergründe – es gibt also oft keinen gemeinsamen Gruppenkonsens. Wir finden unseren Austausch untereinander aber genau wegen unserer unterschiedlichen Perspektiven so spannend und haben Lust diese Auseinandersetzungen, die ein wichtiger Teil von Communities sind, mit euch zu teilen. Der Podcast ist von uns für uns, also eine Form unseres Empowerments. Wir richten uns außerdem in erster Linie an andere Menschen, die Rassismuserfahrungen machen und hoffen, dass es Momente des Wiedererkennens eigener Positionen, des Empowerments und Verbunden-Fühlens gibt.
Wilhelmsburg ist ein Hamburger Stadtteil, der vieles vereint. Für einige von uns war er lange Zeit unser Zuhause, durch das wir gestreunert sind und in dem wir es genossen haben nicht so sehr als Personen of Colour oder auch Arbeiter*innenkinder aufzufallen. Gleichzeitig waren unsere Erfahrungen an diesem Ort auch von vielen schmerzhaften Aspekten geprägt, weil Wilhelmsburg auch ein Raum ist, der Gentrifizierung, Zuschreibungen von Armut und Kriminalität, rechte Gewalt, Sexismus und die Raumnahme durch weiße Linke und/oder Studis vereint. In dieser Folge sprechen wir darüber, wie wir heute auf unsere Erfahrungen und Rollen in Wilhelmsburg zurückblicken und teilen Wut, Sehnsucht und unaufgelöste Spannungsverhältnisse miteinander.
Wir teilen mit euch in dieser Episode unser wertvolles Wissen über die verschiedensten Heilmittel unserer „Homelands“ und bewahren uns diese in der Diaspora. Die Bezeichnung „Homeland“ geht für uns hierbei über den Heimatbegriff und örtliche Gebundenheit hinaus, das ist vielleicht unser imaginäres Homeland vielleicht auch die Utopie eines besseren Ortes und Lebens. Von heilenden bosnischen Kräutern, über antiseptische senegalesische Tees bis hin zur Spezial-Physiotherapie vom Knochenbrecher von Harburg ist in dieser Folge alles dabei. Was sind „Remedies of the Homeland“ genau und was bedeuten sie uns? Diese Fragen und welche Körperhaltung am gesündesten ist erfahrt ihr, wenn ihr auf Play drückt.
Parentifizierung beschreibt einen Prozess, den viele von uns aus unserer Kindheit kennen, über den aber kaum gesprochen wird: Die Situation, wenn Kinder in Familien Erwachsenenrollen einnehmen und zum Beispiel den Haushalt übernehmen, Briefe und Mails schreiben, Termine bei Ärzt_innen organisieren oder für Familienmitglieder bei Behörden übersetzen. Insbesondere in Familien, in denen es Struggles mit Rassismus, Klassismus und anderen Diskriminierungsformen gibt, kommt es häufig dazu, dass Kinder sich um sich selbst, ihre Geschwister oder ihre Eltern kümmern müssen – einfach weil es keine anderen zugänglichen Ressourcen gibt. Wir sprechen darüber, was wir für Erfahrungen mit Partentifizierung gemacht haben und wie sich das auf unsere vergangenen und aktuellen Beziehungen zu unseren Eltern aber auch zu uns selbst ausgewirkt hat. Wir tauschen uns auch darüber aus, was genau strukturelle Probleme in Deutschland sind, die zu Parentifizierung führen und was sich ändern muss, damit insbesondere BIPoC Kinder mit Armutserfahrungen kindgerechter leben können.
Was haben unsere Träume mit Utopien, politischen Sehnsüchten und unserer Verbundenheit als BIPoC Communities zu tun? Welchen Einfluss haben gesellschaftliche Ideale und unsere jeweiligen Lebensrealitäten auf unsere Träume? Neben diesen Fragen besprechen wir in dieser Folge auch, wie wir durchs Träumen außerhalb von Grenzen denken die uns gesetzt werden, und schöne Gespräche mit Held*innen wie Audre Lorde und Semra Ertan führen können. Lasst uns gegenseitig von unseren Träumen inspirieren und dazu ermutigen in Verbundenheit für eine andere Gesellschaft zu kämpfen!
In dieser Folge beschäftigen wir uns unter anderem aus queeren kurdischen Perspektiven mit Kurdisch-Sein und Kurdistan-Solidarität in Deutschland. Das Besondere an diesem Austausch ist, dass wir zum ersten Mal einen Gast dabei hatten. Mit Saki @saki.bae tauschen wir uns über Sprache, Identität, Community, gemeinsame Wissensbestände sowie anti-kurdischen Rassismus aus. Gemeinsam haben wir darüber geredet, was Kurdisch-Sein eigentlich ist und was es für uns bedeutet. Wir fragen uns, wie wir uns durch einen Alltag navigieren können, in dem wir ständig mit Zuschreibungen von außen konfrontiert sind und in dem insbesondere die (weißen) Kreise, die sich selbst als kurdistan-solidarisch beschreiben, eine paternalistische und koloniale Kurdistanromantik abziehen. Wir haben diese Folge Anfang Februar, vor den rassistischen Morden in Hanau, Celle und so vielen anderen Orten aufgenommen. Nicht nur nach all diesen Morden in Deutschland, sondern auch jetzt während des rassistischen Terrors des türkischen Staates gegen insbesondere ezidische Menschen haben wir auch andere Themen, die bei uns in Bezug auf Kurdisch-Sein und Kurdistan-Solidarität in Deutschland oben auf liegen. Diese Folge ist also eine Momentaufnahme unserer Perspektiven von Anfang Februar.
In dieser Folge sprechen wir über unsere Erfahrungen mit Behörden. Wir fragen weshalb wir uns oft unwohl fühlen, wenn wir zu Behörden gehen müssen und was wir tun um dieser Anspannung zu begegnen. Wir sprechen über Passfotos, Waschbretter und institutionellen Rassismus und stellen uns die Frage wie Strategien dagegen überhaupt möglich sind, wenn letztlich doch so viel von den Entscheidungen der Behörden für uns abhängt.
In dieser Folge sprechen wir darüber, was wir mit Arbeit verbinden und wie unsere Erfahrungen und Vorstellungen von Arbeit mit Rassismus verknüpft sind. Viele von uns haben die Erfahrung gemacht, dass die Bildungsabschlüsse unserer Eltern nicht anerkannt wurden und/oder sie unter harten und ausbeuterischen Bedingungen arbeiten mussten und müssen. Kategorien wie Arbeiter*innenkinder und gegenteilige Kategorien passen, wenn sie getrennt gedacht werden, deswegen oft nicht zu unserer Position in der Gesellschaft. Als Erwachsene müssen wir mit Rassismus am Arbeitsplatz kämpfen oder mit der Schwierigkeit, sich mit BIPoC-Mitarbeitenden gegen Rassismus zu connecten. Ein anderes Problem, dass wir außerdem zu überwinden versuchen, ist, verinnerlichte Vorstellungen davon, was wir als BIPoC in Deutschland „verdient“ haben und was nicht zu reflektieren.
In dieser Folge beschäftigen wir uns mit Situationen, in denen wir oder andere BPoC in der Rolle der*des Tokens stecken und fragen uns, was für gute Umgangsmöglichkeiten mit diesen Situationen geben kann. Tokenism hat für uns viel mit Assimilation(-szwängen) zu tun und mit unanständigen Angeboten, die uns Herrschaftssysteme machen. Wir sprechen dabei auch über Momente der Solidarität und der Stärkung, die wir mit anderen BPoC in Token-Rollen teilen (wollen), aber auch wo die Grenzen dieser Solidarität sind.
Die Situation rund um das Corona-Virus betrifft alle, jedoch trifft sie nicht alle Menschen gleich. Die aktuell vorherrschende Debatte und der Hashtag #stayathome macht all die unsichtbar, die kein sicheres Zuhause haben und negiert Klassenunterschiede. Parallel dazu wird eine Allgemeinverfügung nach der anderen erlassen, die staatlichen Organen weitreichende Befugnisse zugestehen. Dabei bleibt das Dilemma zwischen der Notwendigkeit dieser Maßnahmen zum Schutz von Menschenleben und der Gefahr autoritärer Entwicklungen bestehen. In dieser Folge teilen wir mit euch unsere Perspektiven, Gedanken und Gefühle. Wir sprechen darüber wie es uns geht und was wir derzeit tun um in dieser Situation klar zu kommen und hoffen euch damit Liebe und Kraft geben zu können.
[Disclaimer: In dieser Folge werden wir explizit über verschiedene Formen rassistischer Gewalt sprechen. Wir haben diese Folge zehn Tage nach dem rassistischen Terroranschlag in Hanau aufgenommen. Dabei haben wir ein paar Sachen über das Corona-Virus gesagt, die wir heute, in Anbetracht der ernsten Lage, so nicht mehr sagen würden.] Nach dem rassistischen Terroranschlag in Hanau haben uns die Gefühle Wut und Angst intensiv begleitet und wir haben auch gemerkt, dass sie viele Menschen aus unseren Communities genauso intensiv begleiten. Wir haben diese Folge als Raum genutzt, um darüber zu reden, wie uns Wut und Angst wegen Rassismus in unserer Biografie begegnet sind, was sie mit uns machen und was für einen Umgang mit ihnen wir uns wünschen.
Was ist eigentlich Mehrsprachigkeit? Was bedeutet sie für uns? Und wie geht Mehrsprachigkeit in einer Sprache? Das sind Fragen, über die wir in dieser Folge sprechen. Die Themen, die dabei vorkommen, sind wie Menschen auf unsere Sprachen reagieren, institutioneller Rassismus, der deutsche Dialekt "Kanakisch", wie Sprache als Widerstandsstrategie genutzt werden kann und die Bedeutung von Mehrsprachigkeit für uns als Teile verschiedener Diasporas.
Durch Rassismus werden oft unsere Fähigkeiten in Frage gestellt. Als BIPoC ist es schwerer einen Job zu bekommen oder gute Noten in der Schule. Was macht es mit uns, wenn die Gesellschaft uns ständig sagt, dass wir oder die Gruppe zu der wir vermeintlich gehören minderwertig und unintelligent sind/ist? Diese Frage und warum eine Alman-Versicherung traurigerweise hilfreich sein kann besprechen wir in dieser Folge.
In dieser Folge sprechen wir mit euch über safer Spaces. Wir tauschen uns aus, was diese für uns sind, und was sie für uns bedeuten. Neben Orten und Menschen mit denen wir uns safe(r) fühlen, sprechen wir mit euch auch darüber, warum wir in bestimmten Räumen permanent angespannt sind. Wie (über-)lebenswichtig diese Räume sind, zeigt der Tod von William Tonou-Mbobda der Opfer rassistischer Gewalt wurde. Mit dieser Folge gedenken wir ihm und wünschen seiner Familie und Freunden Kraft, um mit diesem traumatischen Verlust klarzukommen.
In dieser Folge beschäftigen wir uns damit, was Alltagsrassismus für uns bedeutet und wo er uns täglich zum Beispiel in Beziehungen, Freund*innenschaften, der Uni und der Arbeit begegnet. Dabei reden wir auch darüber, welche Widerstands- und Umgangsstrategien damit für uns funktionieren - und welche nicht.
In diesem Intro stellen wir, die Crew von Parallel dazu, uns vor. Wir sprechen davon wie es zu dem Podcast kam, wieso wir ihn machen, an wen wir uns richten und was für Perspektiven wir miteinander teilen.