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Themen dieser Sendung: (01:30) Immense Schäden nach dem Hochwasser in Deutschland (04:38) In der Schweiz bleibt die Hochwasserlage angespannt (11:35) Alain Berset ruft erneut zum Impfen auf (18:29) Jungfreisinnige reichen AHV-Initiative ein (23:11) Nachhaltige Treibstoffe für Flugzeuge (28:19) Südamerika ist ein Epizentrum der Pandemie (33:38) Schweizer Kunst in der Kunstmetropole Paris
Sommerzeit ist auch Opernfestivalzeit, zum Beispiel in Aix-en-Provence. In der Juralandschaft Kunst erwandern, zum Beispiel bei "Art en plein air" im neuenburgischen Môtiers. #MeToo hat die Autorin Regina Dürig zu einem aussergewöhnlichen Erzählexperiment angeregt. "Le Nozzer di Figaro", "Falstaff", "Tristan und Isolde" ... acht neue Opern-Produktionen und eine Oper in Konzertversion. Aix-en-Provence bietet Neues von Barock bis zu Zeitgenössischem. Schweizer Kunst in wunderschöner Kulisse, das bedeutet: In Môtiers lockt wie alle vier bis fünf Jahre endlich wieder die Sommerausstellung «Art en plein air» in Môtiers. Der Ausstellungsparcours führt durch den mittelalterlichen Ortskern und über Stock und Stein zu Kunstwerken bekannter Kunstschaffender aus der Schweiz. In «Federn lassen» sammelt Regina Dürig bestürzend alltägliche Beispiele von Übergriffen auf Frauen und Mädchen und fügt sie in schmale Textstreifen ohne Punkt und Komma. Daraus ergibt sich ein stolperndes Lesen, das Schrecken und Verunsicherung von sexueller Gewalt nachvollziehbar macht. Weitere Themen: (00:25) Opern in Aix-en Provence (18:44) Kunst mit Aussicht: Art en plein air im Val-de-Travers (33:20) #MeToo als Erzählexperiment: «Federn lassen» von Regina Dürig
Wer wird bei Überlastung des medizinischen Systems behandelt und wer nicht? Gestern sagte der Rechtsprofessor Bijan Fateh-Moghadam, die Richtlinien für Behandlungen bei Ressourcen-Knappheit seien unfair. Im Gespräch ist heute ein Mitautor dieser Richtlinien, der Arzt Daniel Scheidegger. Weitere Themen: * Bibliomedia wird 100: Die Stiftung fördert die Freude am Lesen – in den Anfängen mit Büchern auf Mauleseln, heute auch per Tablet. * Die Corona-Krise gibt Ideen Vorschub, die lange nicht ernstgenommen wurden: Die neuseeländische Premierministerin lanciert eine Diskussion über die Viertage-Woche. * Theaterlektionen aus Wohnzimmern rund um die Welt: die Zoom-Lectures von Lola Arias, vermittelt von der Kaserne Basel. * Preisgekrönte Schweizer Kunst mit Bits und Bots: die Ausstellung zum «Pax Art Award» in Basel.
Das wird eine bunte Männerrunde bei Moderator Dani Fohrler. Sowohl Ex-Snowboardprofi Fabien Rohrer wie auch Autor und Geschichtenerzähler Timmermahn bestechen durch ihre Eigenwilligkeit und mögen es im Leben «tschäddere» lassen. Fabien Rohrer (44) ehemaliger Profisnowboarder, Immobilien-Verwalter Fabien Rohrer war einer der besten Snowboarder der Schweiz. In den 90er-Jahren wurde er Europa- sowie Weltmeister. Lange Zeit galt er als «Lausbub» der Nation. Rohrer lebte rastlos. Irgendwann stand er happig in der Kreide, sodass er gar seine Wohnung verkaufen und sich bei der Sozialhilfe anmelden musste. Er, der für die Snowboardkarriere das Gymnasium geschmissen hatte, fing wieder ganz klein an. Zwei Jahre lang verdiente er sein Geld als Hilfsarbeiter auf dem Bau. Heute ist alles anders Nie hätte der frühere Snowboard-Weltmeister gedacht, dass er Unternehmer und Familienvater wird. Heute ist aber sowieso alles anders als damals: Rohrer trinkt seit vielen Jahren keinen Tropfen Alkohol mehr und nimmt sich unter anderem täglich Zeit zum Meditieren. Seit seiner Teilnahme bei der TV-Tanzshow «Darf ich bitten?» tanzt der alleinerziehende Vater eines 7 jährigen Sohnes immer noch regelmässig. Timermmahn (77) Autor, Geschichtenerzähler, Maler Schon als junger Mann hat sich Timmermahn von seinem ursprünglichen Vor- und Nachnamen verabschiedet. Der Maler, Autor und Geschichtenerzähler ist eine der schillerndsten Figuren in der Schweizer Kunst und Kulturszene. In seinen Geschichten gehts schräg, politisch unkorrekt und chaotisch zu und her. Das passt auch zu seiner eigenen Biographie. Aufgewachsen in Bern, geriet er als Jugendlicher auf die schiefe Bahn. Die Lehrstelle als Dekorateur verschrieb ihm die Jugendanwaltschaft. Durchbruch dank Auslandaufenthalt Für den eigenwilligen jungen Mann war der Einstieg in die Arbeitswelt eine Qual. Auch als Kulissenmaler im Berner Stadttheater fand er seine Erfüllung nicht. Erst die Jahre im Ausland haben ihn zu einem erfolgreichen Maler werden lassen. Mindestens so bekannt ist «Timmermahn» heute aber auch als Autor und Geschichtenerzähler. Der leidenschaftliche Motorradfahrer ist Vater eines erwachsenen Sohnes und lebt mit seiner Partnerin, im 22. Stock eines Berner Hochhauses. Die Gesprächssendung «Persönlich» von Radio SRF 1 wird am Sonntag, 10. November 2019 live aus dem Theater am Käfigturm in Bern gesendet. Der Eintritt ist frei, Türöffnung ist um 9 Uhr, Beginn Pre-show: 09.45 Livesendung 10.00 Uhr
Die Zürcher Künstlerin Esther Eppstein hat mit ihrem Kunst-und-Bau-Projekt «message salon embassy Zürich Nord», das sie für die Baugenossenschaft «mehr als wohnen» konzipiert und realisiert hat, einmal mehr den Nerv der Zeit getroffen. Zwischen August 2017 und Oktober 2018 lud Madame l‘Ambassadeur Esther Eppstein für Slots von jeweils drei Monaten vorwiegend aus Osteuropa stammende Gastkünstler*innen nach Schwamendingen ein, die im Hunziker Areal wohnten und arbeiteten, und sich gleichzeitig mit der Schweizer Kunstlandschaft vernetzen konnten. Welche Rolle Eppstein dabei gespielt hat, welche Vorstellungen sie von der Zusammenarbeit mit ihren resident artists hatte und inwieweit diese Vorstellungen im Verlauf der «message salon embassy Zürich Nord» eingelöst wurden - davon erzählt Eppstein im Staffelfinale von Alles Blau Podcast.
Im Sommer 2017, anlässlich der alljährlichen Stipendienausstellung im Zürcher Helmhaus, machte sich ein eigenartiges Gebilde aus Ölheizungs-Radiatoren, die mit der brachialen Gewalt einer hydraulischen Presse verformt und mit Heizrohren miteinander verbunden waren, besonders bemerkbar. Es handelte sich um ein «Drop-Out»-Objekt der Bildenden Künstlerin Ilona Ruegg (*1949 in Rapperswil), ihres Zeichens Meisterin in der Kunst der Zweckentfremdung alltäglicher Objekte und deren Überführung an einen Ort des Dazwischen, wie eine gross angelegte Schau im Kunst(zeug)haus Rapperswil im Jahr 2013 eindrücklich demonstrierte. Alles Blau Podcast Episode 15 lädt uns dazu ein, Ilona beim Denken über realisierte, (noch) nicht realisierte und sich in der Weiterenwicklung befindende Arbeiten zuzuhören. «Cut / Staccato» (2018) «And if you came only to take care of the caretaker, who would take care of you in your place?», (1998) «Town Town» (1996/2000) «TIEFLADER / Zeitbau 3» (2006) «Erlkönig» (2018/2019) https://www.ilonaruegg.com
Als Anne Käthi Wehrli – kurz AKW – im zarten Alter von 17 Jahren einer Restaurant-Empfehlung im Züri Tipp folgt, bringt das scharfe tamilische Essen den AKW-Stein ins Rollen. Noch am selben Abend beginnen sie und ihre Freunde, ihr erstes Zine zu produzieren. In den USA lernt sie «Teenfag» kennen und wird Teil einer damals noch analog vernetzten Gemeinschaft von Zineproduzentinnen. In der achten Episode von «Alles Blau» Podcast spannt Wehrli den Bogen von damals bis heute, und Satz für Satz erschliesst sich, wie die Kernfusion zwischen Kunst und Pharmazie stattfinden konnte, die ihre irrwitzigen Performances, Texte und Zeichnungen erzeugt. AKW ist Mitglied von PANCH http://www.panch.li/lupe-zuerich/category/team/, kollaboriert mit «Corner College» http://www.corner-college.com/Kollaborateure/518, hat eine Einzelausstellung im Kunstraum «Les Complices» eingerichtet http://www.lescomplices.ch/recollect/1-x-medium-bitte/, und empfiehlt einen Besuch bei «Bildwechsel» in Hamburg: http://www.bildwechsel.org
Das Werk des 1928 in Haslen geborenen und 1997 in Zürich verstorbenen Künstlers Karl Jakob Wegmann entzieht sich den gängigen Kategorisierungen. Es mag ursprünglich dem Informel nahe gestanden sein, entwickelte sich jedoch nach eigenem Rhythmus zu einer ganz aus der Farbe entfalteten Malerei. 1959 wurde Karl Jakob Wegman von Manuel Gasser im Du zu den zwölf wichtigsten Nachkriegshoffnungen der jungen Schweizer Kunst gezählt – doch er wählte seinen eigenen visionärexzentrischen Weg.