Wo steht die Migrationsgesellschaft Schweiz heute, welchen Weg hat sie zurückgelegt in den letzten 50 Jahren? Und wohin führt uns die Zukunft? Eine Reise in 9 Stationen, von den Siebzigerjahren mit dem Saisonnierstatut, über die Personenfreizügigkeit hin zur heutigen Diskussion um die postmigrantische Gesellschaft. Mit Abstechern zum Konzept der «citoyenneté» in der Romandie, einem Ausblick auf die Grenzgänger im Tessin - mit vielen Geschichten, Hintergründen und Analysen. Aus Anlass des 50jährigen Bestehens der Eidgenössischen Migrationskomission EKM.
Wenn Männer migrieren (müssen), sind sie nicht nur gezwungen, Familie, Heimat und ihre vertraute Umgebung zurückzulassen. Sie verlieren auch ihre Rolle, ihre Funktion und landen, hier angekommen, erst einmal in prekären, schwierigen Umständen. Und müssen sich zurechtfinden. Nicht nur in einer neuen Umgebung, sondern auch in einer neuen Rolle. Was das bedeutet, diskutieren Anu Sivaganesan, Rechtswissenchaftlerin und Leiterin der Fachstelle Zwangsheirat.ch, Anna Wyss, Sozialwissenchaftlerin und Migrationsforscherin und Yohannes Oberhand, Berater und Begründer von vaterseininderschweiz.ch unter der Leitung von Christoph Keller.
Die Schweizer Bildungslandschaft geht von der Voraussetzung aus, dass alle Menschen die gleichen Chancen haben, einen Beruf zu ergreifen und darin erfolgreich zu sein. Die Realität sieht anders aus und zeigt, dass Kinder, die aus einem armen und bildungsfernen Elternhaus stammen, von Anfang an schlechtere Karten haben. Nur wenigen gelingt der soziale Aufstieg. Das stellen auch die Bildungsexpertin Sandra Hupka-Brunner, verantwortlich für die Studie Transitionen von der Erstausbildung ins Erwerbsleben, sowie Jürg Schoch, früherer Direktor des Gymnasiums Unterstrass und Initiant des Projekts «Chagall» fest. Und Fitim Kishay, der in der Optikerbranche eine erfolgreiche Karriere gestartet hat, erzählt, welche Steine ihm in seiner Bildungslaufbahn in den Weg gelegt wurden.
Algorithmen, Daten und lernenede Maschinen bestimmen immer mehr unser Leben, die digitale Transformation ist in vollem Gange. Daraus können neue gesellschaftliche Modelle entstehen, die zu mehr Chancengleichheit und Austausch führen können. Durch die Digitalisierung können aber auch Ungleichheiten verfestigt und verstärkt werden. Es gibt die «Ungleichheit» seitens der Anwender, also die Ungleichheiten, die sich durch unterschiedlichen Zugang zu Technologien ergeben und die Ungleichheiten, die sich durch die Gestaltung und Entwicklung von Technologien und «künstlicher Intelligenz» ergeben und damit auch die Rolle der Algorithmen ergeben. Elisa Gerten, Expertin für digitale Transformation und Wissenschaftlerin an der Universität Basel, ordnet ein.
Une épisode qui interroge l'égalité de genre en lien avec le secteur du numérique, sa construction et sa conception genrée, le degré de mixité dans la technique et les défis que cela représentent pour notre société. Sachant que l'évolution de ce domaine est rapide et intense, quels sont les garde-fous que nous devons à tout prix mettre en place pour éviter une fracture numérique grandissante liée aux questions de genre ?
Agno soffre principalmente del traffico, e molti si lamentano dei tanti frontalieri che attraversano il paese. Nel frattempo, i nuovi arrivati nel villaggio spesso rimangono invisibili. Questo ha un aspetto positivo, ma anche problematico, dicono Stefano Rappi e Lara Robbiani Tognina, che vivono entrambi ad Agno e nei dintorni, così come Thierry Morotti, sindaco, e Gianni d'Amato, professore al Foro Svizzero degli studi sulla migrazione.
Le Locle, toujours fière ville horlogère, souffre de la crise de l'industrie horlogère, vu que les bénéfices des entreprises toujours implantées affluent ailleurs. Une faiblesse structurelle et un budget en baisse pour la communauté en sont les conséquences. Mireille Grosjean et Jérome Heim, résidents du Locle, le conseiller Cédric Dupraz et Joëlle Fehlmann, chercheur au Forum suisse des études sur les migrations et la population, expliquent pourquoi Le Locle reste ouvert à tous et à toutes les immigré(e)s.
Belp sei noch immer ein Dorf, sagen viele Bewohner*innen, aber eigentlich ist Belp fast schon ein wenig Stadt. Ganz sicher Agglomeration, und darum auch in einem rasanten Wandel unterworfen. Was das alles mit der Einstellung gegenüber Migration zu tun hat, erklären die beiden Anwohner*innen von Belp, Susanne Ritter-Lutz und Markus Klauser, der Vizegemeindepräsident Stefan Neuenschwander und Denise Efionayi-Mäder von Schweizerischen Forum für Migrations- und Bevölkerungsstudien.
Die Schweiz denkt immer noch in Kategorien von «wir hier» und «die da», nach wie vor ist die Figur des «Ausländers» dominierend. Woher das kommt, welche historischen Wurzeln diese Trennung hat, wie sie sich im Alltag auswirkt und wie dieses Denken überwunden werden kann, das erklären und erläutern die Spoken Word Künstlerin Fatima Moumouni, die Soziologin Sarah Schilliger und der Filmautor und Kulturunternehmer Samir. Sie entwerfen die Grundzüge einer anderen Schweiz, die sich vom «Wir und die Anderen» wandelt zum «Neuen Wir» – ein neues Konzept für die Zukunft.
2015 war das Jahr der sogenannten Flüchtlingskrise, die eigentlich eine Krise der Flüchtlingspolitik war – und: ein Jahr, in dem viele Dinge sich verschärften. Die Frage vor allem, wie mit Menschen umgegangen werden soll, die in Europa um Schutz ersuchen. Es gab viel Solidarität, es war aber auch die Rede von einer «Flüchtlingswelle«, von einer «Festung Europa». Und so fragen wir in dieser Episode: Was löste diese sogenannte «Flüchtlingskrise» in der Schweiz aus? Wie veränderte sie die Gesellschaft? Wie geht es den Personen, die in der Schweiz Schutz gefunden haben? Wo stehen Sie heute? Mit der Journalistin Faten Alabbas, Ast Amir, Autor, Syrienexperte und Mitbegründer von Syriaid, und mit Christin Achermann, Professorin für Migrationsfragen an der Universität Neuchâtel.
Depuis plus de dix ans, la région de l'arc Lémanique se trouve dans une situation de boom économique. Entreprises internationales, Start-ups, innovations techniques, les universités, libre circulation des personnes - tout cela a poussé en avant l'économie. Mais en mème temps on a vu accroître le côte caché du boom: un nombre croissant de sans-papiers, et une croissante hostilité envers les frontaliers.
Die Personenfreizügigkeit mit der EU trat 2002 in Kraft und hat dazu geführt, dass in den folgenden Jahren hochqualifizierte Personen vor allem aus Mittel- und Nordeuropa und eher niedrig Qualifizierte meist aus Südeuropa in die Schweiz gekommen sind – mit ausgesprochen positiven Folgen für den Schweizer Arbeitsmarkt; aber die Personenfreizügigkeit hat auch zu starken Ressentiments geführt, zu Ängsten, dass besser Qualifizierte den «Schweizern» die Arbeit wegnehmen. Warum das so ist, diskutieren die Biochemikerin Nicole Westerfeld, Shara Hofmann, Sozialarbeiter und Tobias Müller, Professor für Migrationsfragen an der Universität Genf.
«Sono topi che mangiano dal nostro formaggio», dicono i partiti di destra sui frontalieri. Persone, che ogni giorno si alzano alle 4 o alle 5 per andare a lavorare in Ticino, persone che apportano la loro mano d'ora per l'economia ticinese. Un dibatitto sul caso speciale del Ticino tra frontalieri e politica di destra, il problema della burqua e diritti umani. Con Gabriela Giuria, giurista e specialista nei diritti umani, Tiziana Mona, giornalista, ed Oscar Mazzoleni, esperto in politica regionale, con la moderazione di Maria Roselli.
Die schweizerische Migrationspolitik der 1990er Jahre war geprägt durch die Kriege im zerfallenden Jugoslawien. Gewalt, ethnische Säuberungen, Vertreibungen schlugen zehntausende Menschen in die Flucht, auch in die Schweiz. Die Behörden hierzulande reagierten zurückhaltend und taten sich schwer mit der Aufnahme der Geflüchteten, man wollte damals schon Rücksicht nehmen auf die «Stimmung in der Bevölkerung». Ein Gespräch über eine neue Migrationsdebatte, über die Erfindung der Integrationspolitik, mit Dragica Rajčić, Schriftstellerin, Ivica Petrusic, Jugendbeauftragter des Kantons Zürich, Denise Efionayi-Mäder, stellvertretende Leiterin Schweizerisches Forum für Migrations- und Bevölkerungsstudien SFM, und der Moderation von Christoph Keller.
Les droits politiques pour les étrangers en Suisse romande. Un débat sur les enjeux de la participation politique des personnes n'ayant pas le passeport suisse, et sur les différences entre la Suisse alémanique et la Suisse romande. Avec Albina Kurtisi, journaliste Albinfo.ch, Théogène-Octave Gakuba, spécialiste en psychologie interculturelle, Jean-Thomas Arrighi de Casanova, expert en histoire des migrations à l'Université de Neuchâtel, avec la modération de Vjosa Gervalla.
Wir tauchen ein in die 80er Jahre und fragen, welche Auswirkungen in den 80er Jahren die Migration aus sehr unterschiedlichen Ländern hatte. Vor allem aus dem türkischen Kurdistan, aber auch aus Sri Lanka kamen Menschen auf der Flucht in die Schweiz – aus Ländern, in denen Bürgerkrieg, instabile Verhältnisse, Hunger und Krieg herrschten. Die Ankunft dieser Menschen stellte die schweizerische Migrationspolitik, aber auch die Asylpolitik auf die Probe – und wir fragen: wie die Schweiz diese Probe bestanden hat. Mit Hasim Sancar, Tama Vakeesan und dem Migrationshistoriker Jonathan Pärli.
Die 1970er Jahre, sie waren eine Dekade des Umbruchs, der Veränderungen. Eine Zeit der grösseren gesellschaftlichen Freiheiten nach 1968, aber auch der Wirtschaftskrise, und in diesem Jahrzehnt kommt die Migrationsfrage auch in der Schweiz auf die Bühne der Politik; die sogenannten «Überfremdungsinitiativen» kamen an die Urne, kritische Kreise stellten zudem das Saisonnierstatut in Frage, und in den Siebzigern wurde auch die damalige Eidgenössische Ausländerkommission, die heute Eidgenössische Migrationskommission heisst, ins Leben gerufen. Mit Catia Porri, Armindo Alves und der Migrationshistorikerin Francesca Falk.