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Er ist einer der begehrtesten Countertenöre weltweit - und nebenbei Breakdancer: Jakub Józef Orliński. Wie es ihm gelingt, trotz seines enormen Erfolgs auf dem Boden zu bleiben, wie er neues Publikum für die Klassik gewinnt, was ihm der Breakdance gibt und wie es war, bei der Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris aufzutreten, erzählt er in diesem Podcast.
Der Wettbewerb ist eine Hommage an Farinelli – den berühmtesten Kastraten des 18. Jahrhunderts – und ein Zeichen dafür, wie lebendig die Countertenor-Stimme heute ist.
(00:32) «Pretty Woman», aber besser: Low-Budget-Film «Anora» stiehlt den Favoriten die Show. Weitere Themen: (04:57) «Farinelli-Wettbewerb»: Der erste Wettbewerb ausschliesslich für Countertenöre. (09:39) «Agrippina» von Georg Friedrich Händel mit Netflix-Ästhetik am Opernhaus Zürich. (14:23) Weltpremiere: Musical «Einstein – A Matter of Time» am Konzert Theater St. Gallen. (19:20) Ein Jahr nach der Messerattacke in Zürich: Wie geht es der jüdischen Gemeinschaft? (23:36) Marisa Merz: Einzige Frau der Arte Povera-Bewegung mit Solo-Ausstellung in Bern.
Als die historische Aufführungspraxis Anfang der 1980er-Jahre noch in den Kinderschuhen steckte und Countertenöre auf der Opernbühne eher die Ausnahme bildeten, war er einer der ersten, der die von hoher Männerstimme gesungene Alte Musik wiederentdeckte: Jochen Kowalski. Heute feiert er seinen 70. Geburtstag.
Im Barock wurden Sängerkastraten wie Popstars gefeiert. Die Countertenöre von heute erreichen ähnlich schwindelerregende Höhen – ohne Operation, dafür aber mit Technik. Die hohen Männerstimmen stellen Geschlechtergrenzen infrage, sorgen für Irritation und Begeisterung. * Über die Faszination des hohen Männergesangs vom Barock bis zur Pop- und Rockmusik * Kastratenstimmen waren kein Wunder! Die Sänger mussten hart arbeiten und waren oft tragische Gestalten und sozial benachteiligt. * Im 17. und 18. Jahrhundert war es auf der Opernbühne gängige Praxis, dass Kastraten als Könige und Helden auftraten – und Frauen in sogenannten Hosenrollen. Über die barocke Lust am Verwirrspiel der Geschlechterrollen auf der Opernbühne. * Warum betrachten wir heute bestimmte Stimmen eigentlich als männlich und andere als weiblich? Über Gender-Konstruktionen des 19. Jahrhunderts, die sich hartnäckig halten * Das nennt man Berufung! Wie Philippe Jaroussky zufällig seine Altstimme entdeckte und dann einen Senkrechtstart hinlegte * Viele heutige Countertenöre beenden frühzeitig ihre Sänger-Karriere? Sind Countertenorstimmen besonders empfindlich? Oder passen die hohen, jugendlichen Stimmen und das Aussehen älterer Männer irgendwann nicht mehr zusammen? Im Podcast zu hören sind: * Philippe Jaroussky, französischer Countertenor-Star * Prof. Dr. Corinna Herr, Professorin für Musikwissenschaft an der Universität Koblenz-Landau Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Mehr zum Kontext Podcast: https://srf.ch/audio/kontext
Er wollte einer von vielen werden, nämlich Tenor, wurde dann schließlich jedoch der Erste und Einzige, nämlich "Countertenor". Ein Stimmfach, dass in seiner Heimat, der ehemaligen DDR, gänzlich unbekannt war, eventuelle Vorbilder aus dem Ausland für ihn unzugänglich. Mit viel Fleiß und Ehrgeiz gelang es ihm schließlich, seinen Traum zu erfüllen und sich in kürzester Zeit einen Namen im In- und Ausland zu machen. Noch heute steht der mittlerweile 68jährige Sänger auf der Bühne und ist ein strahlendes Vorbild für heutige Generationen von Countertenören weltweit. Wieso die Komische Oper Berlin bei ihm sowohl schöne Erinnerungen als auch Bauchschmerzen auslöst, was den Gluck'schen "Orpheus" zu seinem persönlichen "Tristan" macht und warum es durchaus auch "blöde" Rollen gibt, von denen man sich lösen muss, erzählt der unverwechselbare Sänger Jochen Kowalski in der neuesten Episode von "Parlando - Der Operntalk".
Der gebürtige Schweizer Terry Wey startet als Wiener Sängerknabe und ist heute einer der erfolgreichsten Countertenöre unserer Zeit. Die Presse bezeichnet ihn gar als "Schwebetonweltmeister".
Wenn ein Mann heutzutage Arien in Frauenlage singt, dann ist er normalerweise ein „Countertenor“. Der venezolanische Sänger Samuel Mariño nennt sich dagegen einen „Sopranisten“ und diese Bezeichnung ist auch völlig korrekt, denn er war im Gegensatz zu Countertenören nie im Stimmbruch. Hormonelle Umstände haben dafür gesorgt, dass er seine Knabenstimme behalten hat und daher mit voller Stimme Sopranarien singen kann. Mit 29 Jahren hat er jetzt seine erste CD beim Label DECCA aufgenommen. Thilo Braun hat sie gehört und spürt in seiner CD-Rezension dieser ungewöhnlichen Stimme nach.
Zwei kleine Messerschnitte mit weitreichenden Folgen: Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurden Jungen kastriert, damit sie schöner singen. Aber warum waren ausgerechnet hohe Männerstimmen im Barock so gefragt? Wie war es, als Kastrat zu leben? Und wie erreichen heutige Countertenöre ähnlich schwindelerregende Höhen? Corinna Herr erforscht seit vielen Jahren das Geheimnis der Kastraten. Ohne diese einstigen Gesangsstars, meint sie, hätte sich die Oper nie so entwickelt, wie sie es getan hat. Im Gespräch mit Suzanna erklärt sie, dass das, was wir heute als typisch männlich und typisch weiblich betrachten, ein Konstrukt des 19. Jahrhunderts ist, und beleuchtet das erneute Aufbrechen der Geschlechterrollen in der Popkultur, etwa bei Freddie Mercury oder David Bowie. - Habt ihr Fragen, Kritik, Anregungen zum Podcast? Dann schreibt uns gerne eine E-Mail an: kosmosmusik@br-klassik.de
Der hohe Gesang von Countertenören sorgt längst nicht mehr für Lacher. Dass er vielmehr eine beeindruckende Renaissance erlebt hat, ist maßgeblich das Verdienst von Andreas Scholl. Weltweit singt er die Musik, die einst für Kastraten komponiert worden ist.Maja Ellmenreichwww.deutschlandfunk.de, ZwischentöneDirekter Link zur Audiodatei
Der hohe Gesang von Countertenören sorgt längst nicht mehr für Lacher. Dass er vielmehr eine beeindruckende Renaissance erlebt hat, ist maßgeblich das Verdienst von Andreas Scholl. Weltweit singt er die Musik, die einst für Kastraten komponiert worden ist.Maja Ellmenreichwww.deutschlandfunk.de, ZwischentöneDirekter Link zur Audiodatei
Per Sonar - so heißt der neue Kultur-Podcast der Franz Wirth-Gedächtnis Stiftung, mit dem wir eine neue, digitale Bühne für MusikerInnen, KomponistInnen und musikalisch Kreative erschaffen wollen, um sie alle in diesen außergewöhnlichen Wochen wieder ins verdiente Rampenlicht zu setzen. Sie alle, die KünstlerInnen, die während des Lockdowns auf ihre gewohnten Bühnen verzichten mussten und die wir alle, ihr Publikum, so sehnlichst vermissen. So wie den niederländischen Countertenor Joël Vuik. Der in Hamburg lebende Vuik ist bereits mit zahlreichen Preise ausgezeichnet und hätte jetzt eigentlich auf deutschen und niederländischen Opernbühnen gastiert. Wie ergeht es einem Countertenor, wenn seine Welt auf einmal still wird? Woher kommt die finanzielle Unterstützung, wenn Konzerte ausfallen und was macht das mit seinem Selbstwertgefühl? Vuik berichtet außerdem über die Welt der Countertenöre, die in den letzten Jahren immer populärer wurden und die dabei sind, über Kanäle wie Instagram ein neues Publikum zu gewinnen. Joël Vuik selbst wuchs mit Kirchenmusik auf und er erklärt, wie es Männern möglich ist, diese hohen Töne zu erreichen und was eine Kopfstimme genau ist. Der Stipendiat der Franz Wirth-Gedächtnis Stiftung wird außerdem erzählen, wie es zu dem Kastratenboom im barocken Italien kam und warum ihn das Genderthema auch jenseits der Musik nicht loslässt. Das Gespräch mit Joël Vuik führt die TV-Redakteurin Monika Fabricius. www.joelvuik.com www.instagram.com/joelvuik
Valer Sabadus gehört zu den gefragtesten Countertenören weltweit. Sein besonderes Timbre und die enorme Strahlkraft seiner Stimmer begeistern das Publikum.
Im Barock wurden Kastraten wegen ihrer hohen Stimmen bejubelt wie heutzutage Popstars. Die grausame Praxis der Kastration wurde zum Glück aufgegeben, doch Spitzentöne aus Männerkehlen faszinieren noch immer: Countertenöre singen nun das Repertoire von damals. Das Spiel mit Identitäten geht weiter. Von Jörn Florian Fuchs www.deutschlandfunk.de, Kultur heute Hören bis: 19.01.2038 04:14 Direkter Link zur Audiodatei
Heute geht’s bei Eleonore Marguerre’s Einführung in die Stimmfächer um die tiefsten Frauenstimmen oder wahlweise die höchsten Männerstimmen, nämlich Altistinnen und Countertenöre. Die Countertenöre vor allem im Barock noch als Kastraten voll gefeatured, aber auch im 20. Jahrhundert voll gefragt bei Benjamin Britten, Aribert Reimann und vielen mehr. Altistinnen in der Oper dagegen sind gern noch böser als Mezzosoprane oder die lustige Alte, aber nicht nur - auch Intrigantinnen wie Annina im Rosenkavalier finden sich hier. Hier Links zu Countertenor-Arien des 20. Jahrhunderts:Benjamin Britten - Midsummernightsdreamhttps://youtu.be/r7m-mmnV4VQ Aribert Reimann - „Lear“ - Edgar’s Ariahttps://youtu.be/3PwgpuHUD4k
Max Emanuel Cencic gehört heute zu den meistbeschäftigten Countertenören, stand schon oft im Mittelpunkt von Opernaufnahmen. Diesmal ist seine Wahl auf "Germanico in Germania" gefallen, eine Oper von Nicòla Porpora, dessen Tod heuer 250 Jahre zurückliegt. Volkmar Fischer bewundert den "enormen Drive" des Musizierens.
Der Argentinier Franco Fagioli gilt weltweit als einer der virtuosesten Countertenöre. Am 12. Februar 2017 ist er gemeinsam mit der Hofkapelle München unter Leitung von Rüdiger Lotter im Münchner Prinzregententheater zu erleben. Mit BR-KLASSIK sprach er über den Gebrauch des Vibratos in der Barockmusik und welche Rolle der Belcanto für ihn spielt.
Philippe Jaroussky ist ein vielseitiger Musiker: Als einer der weltweit besten Countertenöre pflegt er ein Repertoire vom Barock bis zur Moderne, hat sein eigenes Ensemble und könnte sich vorstellen, zum Dirigieren zu wechseln. Wichtig ist für ihn vor allem eines: sein Publikum zu berühren.