Abendgrün ist ein Podcast. Ich spreche mit Frauen*, die was zu sagen haben. Unsichtbares sagbar machen, (über-)leben, sich engagieren, wütend sind, mal laut, mal leise. Mit Kühen und Kaninchen.
Im Libanon leben und sterben. Kinder, Camps und das Versagen der Menschheit
Kims Tanzschule gibt es jetzt seit 27 Jahren. Hier tanzen Kinder mit ADS, Down Syndrom, Gehörlose, neben Norm-Kindern. Kim hat ein bewegtes Leben hinter sich, selbst tanzte sie in Musicals und im Opernballett der bayerischen Staatsoper. Jetzt hat sie sich auch auf Tanzmedizin konzentriert, lehrt und liebt im Westend das Leben mit tanzenden Kindern.
Claudia würde am liebsten auf den Mars fliegen und hat 2017 die Initiative Die Astronautin gegründet und damit auf das Ungleichgewicht aufmerksam gemacht, dass auch in unserem Weltall herrscht. Männer fliegen auf die ISS und Frauen bleiben viel zu oft am Boden. Wir sprechen darüber warum wir nur alle zwei Jahre überhaupt die Chance haben den Mars zu besuchen und warum viele Frauen* glauben das sie nicht gut genug seien, sich als Astronautin zu bewerben.
Ramona ist promovierte Kunsthistorikerin, kann auch Philosophie und arbeitet jetzt in der IT als Digital Analytics Consultant eben als Schnittstellen digitalphilosophische Beraterin, wie ich es übersetzen würde. Wie sie dahin gekommen ist und warum wir in der Digitalisierung noch weite Wege gehen müssen, darum geht es in dieser Folge. Aber auch warum bestimmte Kunst (Stichwort: Abstraktionismus) unbarmherzig teuer verkauft werden kann, was sie an Clubhaus gut und schlecht findet und warum sie für den Posten der Generalsekretärin in der Bayern SPD kandidiert.
Tessa ist seit 20 Jahren Bündnis 90/Die Grünen aktiv. In der heutigen Folge sprechen wir über ihr Werden als Politikerin, über Frustrationstoleranz hinsichtlich sichtbarer werdenden Folgen des Klimawandels, über die Notwendigkeiten Vielfalt in Führungsetagen zu zeigen und nicht nur so zu tun sowie die Empfehlung an Unternehmen, Konzerne und alle anderen sich eine Transitionsregelung zuzulegen.
Corona Lock-Down und Feiertage, eine heikle Mischung, denn dann explodieren die Fälle häuslicher Gewalt. Darunter versteht sich übrigens nicht allein die Faust im Gesicht oder in der Magengrube, da ist dann meisten schon viel passiert. Etwa tägliche Beleidigungen, Abwertungen oder aber auch der Versuch des Partners die Frau* immer mehr zu isolieren und zu kontrollieren.
was das mit dem Mental Load ist und warum es beziehungs- und lebensrettend sein kann, diesen Load zu verteilen. Und nein meine Herren, hier geht es nicht nur darum die Spülmaschine auszuräumen, sondern vor allem um das unsichtbare schwer atmende Vakuum das uns im Alltag erdrückt gerecht zu verteilen. Ob dabei eine 50/50 Lösung rauskommt ist gar nicht so wichtig und Scheitern ist ausdrücklich erlaubt. Für beide Seiten.
Fünf Jahre hat es Franziska in den USA aus, lernt ihre große Liebe kennen und lieben und ist im Dezember 2019 wieder nach Deutschland zurück. Die Realschullehrerin erzählt davon wie es ist einen Alltag zu leben, in denen gleichgeschlechtliche Liebe am besten erst gar nicht erkennbar ist, wie rechts außen eigentlich die Republikaner sind, warum die USA Kapitalismus auf Stereoiden sind und natürlich über Corona und darüber dass Kinder unproblematisch Masken tragen.
Dunja leitet das Büro der Netzwerkfrauen Bayern ist passionierte Rollenspielerin, kann Clickertraining mit Katzen, vernetzt und empowert Frauen und Mädchen mit körperlicher Behinderung. Wir reden über die Widersprüchlichkeiten einer Gesellschaft, die sich zwischen dem Schlagwort Inklusion und einer immer stärkeren Überwachung "normalen Lebens" bewegt, Stichwort: Pränataldiagnostik. Aber auch darüber was es heißt eine Familie zu gründen und wie eine Assistenz das Leben erleichtern oder erschweren kann und was es grundsätzlich eigentlich brauchen würde für ihre Form der Inklusion.
Wir sprechen über feministische und antifeministische Rumpelstilzchen, frauenbewegte Vergangenheiten, die Mitte des Lebens, die Zukunft unserer Arbeit, radikale Gedichte aus der Jugend und warum wir mit unseren Müttern Bücher austauschen.
Kirche kann auch #digital, wenn sie will. Viel spannender finde ich aber Menschen, die einen Beruf als Pastorin ergreifen. Wie eben Gesche, die seit einem Jahr im hohen Norden eine kleine Gemeinde mit alternativen Gottesdiensten beglückt. Als altes Heidenkind stelle ich auch die eine oder andere seltsame Frage, weil mir ja der Zugang zu Religion so ziemlich komplett fehlt. Nicht aber der Zugang zu Menschen mit spannenden Lebensentwürfen. Deswegen habe ich meine Ohren aufgemacht und mir angehört wie Kirche auch sein kann und was es mit Menschen macht, was es für ein Privileg ist auch den letzten Weg eines Menschen und seiner Familie begleiten zu dürfen.
25 Prozent Künstlerinnen zu 75 Prozent männlichen Kollegen; so sieht das Missverhältnis in den Galerien hier zu Lande aus. Dabei gibt es genug Absolventinnen. Janine ist auch eine von ihnen und längst ausgewachsene Künstlerin, die anfangs mal Brot in die Luft gesprengt hat und gerade noch maschinell mit Nagellack malt und daraus ganz glanzvolle feministische Kunst macht. Sie hat auch schon das eine oder andere Puderdöschen zu feiner Kunst gemorpht. Aktuell sieht man von ihr und Bianca Kennedy alte Damen auf Plakaten, die im besten Fall 100 waren und sich auch für die Hälfte vom Kuchen stark machen.
Leerstellen im Geschichtsunterricht, Migrationsgeschichten, Rassismus, Hautfarbe und eben nicht, Empowerment und warum die Frage wo kommst Du her ausgrenzend und verletzend wirkt; das ist die Folge 14 bei Abendgrün mit Modupe Laja.
Marina hat über Mediziner_innen in der Habilphase geforscht. Wir reden über verschleierte Machtverhältnisse, und welche Mechanismen dazu führen, dass junge Frauen eher aufgeben als ihr männlichen Mitbewerber und dann auch noch das Scheitern an der eigenen Person festmachen; statt an Institution, Hindernissen und hegemonialer Männlichkeit.
Frau, Mann, Frau, Mann: So könnten bald die Wahllisten in Brandenburg aussehen und möglicherweise auch in der ganzen Bundesrepublik. Eine, die sich dafür stark macht ist Christa Weigl-Schneider, Sprecherin des Aktionsbündnis Parité, das beim Bayerischen Verfassungsgesetz geklagt hat, dass die Wahlgesetze in Bayern gegen die bayerische Verfassung verstoßen, weil sie die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung und die Beseitigung bestehender Nachteile verhindern würden. Die Klage wurde am 26. Mai 2018 vom Bayerischen Verfassungsgerichtshof zurückgewiesen. Daraufhin hat das Aktionsbündnis das Bundesverfassungsgericht angerufen. Wir drücken die Daumen! Außerdem geht es um den Gender Pay Gap, der in Bayern besonders krasse 24 Prozent berät, den Paragrafen 291a) und seine Unsäglichkeiten und den Roll-Back eines zutiefst konservativen Frauenbildes.
Gletscher sind Zeitzeugen der Vergangenheit und Hinweisgeber des Klimawandels. Wie man so einen Gletscher in der Masse vermisst, wie es sich unterhalb einer Gletscherforschung wohnt, welche Herausforderungen damit verbunden sind, wenn man sich als Frau* für diesen Aufstieg entscheidet, darum geht es in der Folge 11 von Abendgrün.
Anke hat mal Lehramt studiert und viel Musik gemacht und das nicht nur Geklimper. Doch darum gehts nicht, das nur der Vollständigkeit halber. Wir reden hier vor allem über Menschen, die engagiert sind im Themenfeld gegen den Rechtsextremismus, über Alltagsrassismus, die AFD und was es mit einem macht, wenn man aus dem Osten kommt und sich in einem Themenfeld engagiert, das gerne als ein Problem der neuen Bundesländern kleingeredet wird.
Winken statt Pfeifen, dafür hat sich Alessa entschieden, die mehr als 48 Spiele in der 2. Frauen-Bundesliga gepfiffen hat und jetzt vor allem als Schiedsrichter-Assistentin weitermacht. Wer sich für eine Schiedsrichter_innen-Laufbahn im heiligen Fußballland entscheidet, braucht nicht nur starke Wadeln sondern vor allem Nerven.
Musikerin, Dichterin und Autorin Laura Theis aus Oxford kenne ich über das Studentenradio M94,5. Schon damals hat mich Lauras sprühende und glitzernde Kreativität inspiriert. Jetzt endlich das Gespräch fürs ganze Universum.
Fuck yeah feminism oder so ähnlich. Steffi kann Operationen am offenen Herzen, draufhauen, Kunst und inspirieren. Ich habe sie in ihrem kuscheligen und wilden Atelier in München getroffen. Zwischen Einhörnern mit Zahnpasta im Mund, pinken Frisbeescheiben, Modepuppen mit fancy recycelter Organ-Mode-Ware haben wir uns unterhalten. Über das Leben, das was Kunst ist und sein kann, den Mut diese zu machen und ihre neue Platte. Außerdem: Fuck, yeah, feminism!
Hannes hat auf einer Konferenz über queere Geflüchtete gesprochen. Und daran erinnert, dass Menschen fliehen, weil sie in ihrem Heimatland nicht so lieben dürfen wie sie wollen. Er hat im SUB (Schwules Kommunikations- und Kulturzentrum München e.V.) queere Geflüchtete beraten, arbeitet im diversity München- dem LesBiSchwulen und Trans* Jugendzentrum in München und koordiniert er ehrenamtlich ein Schulprojekt namens diversity@school.
Schule ist System, für viele angstbesetzt, für manche ein Leichtes. Was Schule aus Sicht einer langjährigen Lehrerin kann und was nicht, was dringend geändert gehört, darüber habe ich mich mit Martha unterhalten.
Katrin arbeitet als Fachreferentin beim Deutschen Tierschutzbund und arbeitet vor allem zum Thema "Rinder". Neben Grundwissen zum Rind, artgerechte und konventionelle Landwirtschaft, sprechen wir über das romantische Bild der Kuh, die unromantische industrielle Milchproduktion und warum Kleintiere nichts für Kinder sind. Auch nicht für Erwachsene.
Durch den Fluß und nur mit einem Teppichmesser bewaffnet ist Maryam mit einer Freundin in den 80er Jahren aus dem Iran geflohen. Anschließend hat sie mehrere Jahre in der Sowjetunion (Weissrussland/Minsk) gearbeitet, um schließlich in der BRD Asyl zu beantragen. Maryam erzählt von ihrer Flucht, dem Leben als vorübergehende Fabrikarbeiterin, die studieren möchte und dem Heimweh nach ihrer Familie. Maryam ist nicht ihr echter Name, deswegen stolpert er vielleicht manchmal unbeholfen aus meinem Mund. Er ist ein Name, auf den ich mich mit meiner Gästin geeinigt habe, um sie zu schützen.
Mit 18 Jahren hat meine Mama, Erika Jäckel, ihre Koffer gepackt, um ein Jahr nach England als Au-Pair zu gehen. Anschließend zog es sie - mit Zwischenschritten in Ansbach - nach Lausanne und Paris. Es geht um Heimweh nach ihrer Jugendliebe, seltsamen Begegnungen im Zug, den Schmerz unermüdlich einen eigenen Weg zu gehen und für Menschen zu arbeiten, für die Geld keine Rolle spielt. Entstanden ist ein sehr persönlicher und hoffentlich auch feiner Podcast.